Samstag, 20. April 2013

"Niemals werden wir auf unser Individualrecht verzichten"

In Russland und der ganzen ehemaligen Sowjetunion dienten Millionen Männer und Frauen einander und ihrem Staat in bester Absicht.  



http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a6/Poster_of_Soviet_Propaganda_for_women.jpg
Bild Wikipedia: "Mit jedem Tag wird unser Leben besser!"
 Bis sie enttäuscht erkannten, dass der Staat und seine Hauptrepräsentanten zwar vorgaben sie wiederzulieben, aber dass sie indoktriniert und rigoros gegängelt wurden.
Sie hatten an Marx und Lenin geglaubt, bis sie glauben mussten!
1923 schrieb Leo Trotzki: "Der Mensch wird unvergleichlich stärker, klüger, feiner werden... der menschliche Durchschnitt wird sich bis zum Niveau eines Aristoteles, Goethe, Marx erheben..." (1)
Doch zuviele verloren trotz solcher Voraussage ihre Freiheit und damit das Wesentliche ihres Menschseins. Schreckliches geschah wenn sie auch nur zweifelten und diesen Zweifel unvorsichtig äußerten. Wären es nicht Millionen gewesen, die vom Unglück des Freiheitsverlustes betroffen waren, sondern nur Einzelschicksale, man dürfte es außer Betracht lassen. 


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/64/Taiga_Gulag_Pritsche_Turuchansk_08020035.jpg
Bild Wikipedia Strafgefangenlager in der sibirischen Taiga, Pritsche.


Dennoch war und blieb da ein Kern des Guten: Druschba! lautete der bekannteste Gruß in nicht wenigen Jahrzehnten nach der Oktoberrevolution.
Da ist auch kein Raum für Zweifel in anderer Hinsicht: die sowjetische (leninsche) Nationalitätenpolitik trachtete lobenswerterweise von Beginn an nach Versöhnung mit staatlichem Nachdruck.
Andererseits behinderte die tatsächliche Beschneidung von Freiheitsrechten von Anfang an, die volle Entfaltung des Potentials des riesigen Reiches.
Ist es nicht wahr, dass in Russland das Misstrauen der Bürger, und ihre Angst vor staatlichem Dirigismus, das Land viele Jahre nicht wirklich gefördert, sondern gelähmt hat? 
 
Mit großer Aufmerksamkeit und Bewunderung haben wir älteren Ex-DDR Bürger die 1986 von Michael Gorbartschow und seinen Freunden, eingeleitete Wende zum Besseren begrüßt und gewürdigt. 

Da gab es, auch in Ostdeutschland, allzulange, zwischen 1945 und 1989, zuviel Bevormundung sonst mündiger Bürger und die damit einhergehenden Einschränkungen. Die Ergebnisse sind bekannt.
Gorbatschows “Glasnost” und “Perestroika” bedeuteten plötzlich für hunderte Millionen Menschen nicht nur in Russland, Hoffnung.
Und als Michael Gorbatschow dann auf der XIX. Unionsparteikonferenz der KPdSU seinen umfangreichen Rechenschaftsbericht ablegte und schließlich die Worte sagte:

Eine Schlüsselposition innerhalb des neuen Denkens nimmt die Konzeption der Entscheidungsfreiheit ein... “ (2) 
da brach das lang erwartete Licht - ex oriente lux – tatsächlich aus dem Osten durch die dunklen Wolken der Kriegsgefahr, die ganz Europa bedeckten.
Mich elektrisierte der Begriff “Konzeption der Entscheidungsfreiheit”. 
Uns alle faszinierte die Logik der nachfolgenden Ausführungen dieses großen Staatsmannes.
Niemand kann überschätzen was Treue zum Individualrecht an Gutem hervorbringt.

"Mormonismus” ist die Lehre von der Bewahrung des Jedermannrechtes auf eigene Entscheidungsfreiheit. Selbst der allmächtige Gott bevormundet und gängelt uns nicht – das lehren jedenfalls unsere in Russland von vielen nicht mehr gerne gesehenen Missionare.

Menschen indessen haben stets versucht Gewaltlösungen zu bevorzugen, aber es war nichts weiter als eine Form der Auflehnung gegen Gott.
Niemals werden Mormonen, wie ich, gut heissen, wie Russland vor tausend Jahren christianisiert wurde:

Gewaltsam unchristlich. 


Bild Wikipedia, Wladimirs Taufe, 988

Wladimirs Schritt ins Taufbecken gilt erstaunlicherweise als Start der Christianisierung Russlands.
In Wahrheit wurde der abscheuliche Konstantinismus über die Köpfe unglücklicher Menschen gestülpt. Diese Taufe, durch Untertauchung vollzogen, hätte Wladimirs höchst persönliche Entscheidung sein dürfen. Dafür tadelt ihn niemand.
Doch bald darauf standen, befehlsgemäß, und eben nicht aus innerer Überzeugung, zehntausende Russen bis zum Hals im Wasser des Dnepr, neugierig was nun mit ihnen geschehen würde. (3)
Es hätte genauso gut der Fall sein können, dass sie gezwungen worden wären Muslime oder Juden zu werden, denn Großfürst Wladimir hatte sich auch in diese Richtung umgesehen. 
 
Wie Kaiser Konstantin, hatte Wladimir sich weitsichtig und in zunächst guter Absicht, nach einer großen gemeinsamen Glaubens-Plattform umgeschaut. Großfürst Wladimir  wollte einen - für seine Zeiten - modernen Staat aufbauen. Aber er kümmerte sich nicht darum, dass die Christenlehre Gewaltanwendung verbot. 
 
Russland wurde weder jüdisch noch muslimisch, weil die Juden kein Schweinefleisch essen und die Muslime das Schnapstrinken verbieten. Da beide Religionen auch noch die Beschneidung verlangten, kamen sie für ihn, und damit für sein Volk, nicht in Betracht.
Ein Russland ohne Alkohol war nicht nur für Wladimir undenkbar. (4) 
 
Die meisten Historiker sagen denn auch, Wladimirs Taufe sei lediglich ein diplomatischer Schachzug gewesen. Aber, da war etwas, das hinzukam. Wladimir gefielen diese goldleuchtenden Gottesdienste.
Eben das typisch nichtchristliche zog ihn an. Von der Christuslehre hielt er ohnehin nicht viel, zumal er nur bruchstückhafte Einweisungen verlangte und erhielt.
Wikipedia schreibt: „Ziel war die Verbindung mit dem byzantinischen Kaiserhaus. Kaiser Basileios II. benötigte Hilfe gegen die Bulgaren, die gemeinsamen Feinde Wladimirs und Basileus'. …Wenn sich Wladimir taufen ließe, so würde Basileus II. ihm für die militärische Unterstützung seine Schwester Anna zur Frau geben. So geschah es, und Wladimir I. bekam als erster europäischer Herrscher eine Purpurgeborene zur Frau.“  

Diese Purpurgeborene war die byzantinische Prinzessin Anna, Sie wurde seine dritte, vierte oder sechste Frau. Die erste, Rogned, die schöne Tochter des von ihm überfallenen Fürsten Rogwolod, die er, nach der Ermordung ihres Vaters und ihrer Brüder, gezwungen hatte ihn zu heiraten, wurde in eine alte Burg gesteckt. 

Sogar das „Ökumenische Heiligenlexikon“ bewertet die eigentliche Zielsetzung Wladimirs als konstantinisch, statt „christlich“. 
Sein “Hauptinteresse galt zunächst der Konsolidierung seiner Gebiete, die er zu einem einzigen Land verband.“ 

Es war exakt das, was der Sohnesmörder, der apostelgleiche, der Herr der Kirche, Konstantin, Zeit seines Lebens anstrebte, die „Konsolidierung der Macht“. Das war es, was Justinianus und später zahllose Päpste antrieb. (Unvergesslich ist in dieser Hinsicht die Regierung des Papstes Innozenz III. zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Ihm ist der Verlust von wahrscheinlich mehr als 100 000 erwiesenermaßen unschuldigen Menschenleben anzulasten.)


Wahrscheinlich haben die damaligen Christen von Rang und Überzeugung wirklich nicht bemerkt, dass all dieses Trachten und Treiben antichristliches Verhalten war, weil sie sich im dichten Nebel kirchlicher Propaganda kaum noch orientieren konnten. Aber wir?


Wladimir erhielt umgehend die Titel „apostelgleich“ und passenderweise den Zweitnamen „Neuer Konstantin“. Wie sein großes Vorbild hatte Wladimir sich gerade gegen seinen Bruder die Herrschaft über Gesamtrußland erkämpft.


Bild Wikipedia Kiewer Rus um 1 000


Wie sein großes Vorbild den hoffnungsvollen Sohn Crispus ermordete, so war Großfürst Wlademir gesinnt. Als sein Sohn Jaroslaw sich 1014 aus seinen Gründen weigerte, seinem frommen Vater Tribut zu zahlen, rüstete Wladimir eine Armee gegen den Sohn. Nur der Tod des „neuen Konstantin“,1015, - nicht etwa die Vergebungsbereitschaft beider, - verhütete diesen anstehenden Fall „christlicher“ Menschenschlächterei. Die getauften Soldaten und das fromme Volk gehorchten ihrem jeweiligen Herrn. Wie Herdenvieh, dass sich stumpf in den Tod treiben lässt, waren sie, die angeblich durch Christus Freigemachten, Gefangene der Umstände.
Millionen nachnicänischer Christen haben ihren Mitbrüdern das Schwert mitten in den Leib gerannt, - weit bis ins 20. Jahrhundert hinein -. Beide Seiten schmückten sich mit Kreuzen auf der Brust, - nicht zuletzt war es das „Eiserne“ oder das „Ritter“Kreuz auf deutscher Seite - obwohl es keine anderen Gründe dafür gab, als antichristliches Streben einer handvoll Profitsüchtiger. Und anschließend dankten die einen oder die anderen dem „lieben Gott“, dass er mit ihnen war. So ist der Mensch, - der Unbekehrte, aber „Getaufte“ - den kühle Statistiker schamlos in die Kategorie „Christen“ einordnen. Sie haben nicht bedacht, wen sie damit beleidigen.

Das für einige unserer Kritiker Ärgerliche, wird indirekt durch Texte des Buches Mormon auch so genannt. 

Da liegt die Quelle des Ärgers einiger Prominenter der Russisch-orthodoxen Kirche über das “Eindringen” des Mormonismus in ihre Domäne, obwohl sie wissen, dass diese Religion mit aller Entschiedenheit das Individualsrecht - das Recht auf Entscheidungsfreiheit jedermanns - obenan stellt. 

Wo dieser Grundsatz verletzt wird, hört alles Christliche auf. So wie ein Kuchenteig, trotz perfekter sonstiger Rezeptur, aufhört Kurchenteig zu sein wenn ihm Gips zugemengt wird. 
Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Jeder Zwang, auch der jetzt beginnende in Russland, contra der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, wird letztlich weder Erfolg haben noch jemals Gutes hervorbringen können, weil der uns allesamt eingepflanzte Freiheitstrieb irgendwann die letzte Fessel sprengen wird.
Das ist Kausalität oder das Gesetz von Ursache und Wirkung.




Quellen:


1.)   Zitiert nach Klaus-Georg Riegel: Der Marxismus als „politische Religion“ bei Wikipedia

2.)  Neues Deutschland. 29. Juni 1988, S. 5
3.) Wladimir hatte seine Untertanen vor die Wahl gestellt, sich entweder im Dnjepr ertränken oder taufen zu lassen. Er wird in der orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt.  
4.) Wikipedia: „Wladimir ließ dem muslimischen Gesandten ausrichten: „Der Rus ist des Trunkes Freund, wir können ohne das nicht sein“






Freundschaft, einer der erhabensten Grundsätze des "Mormonismus"

Dieses Zitat Joseph Smiths gehört zu den beeindruckendsten.
Wir wurden völlig unterschiedlich erzogen und brachten unsere Gewohnheiten zu denken und zu handeln schon aus dem Elternhaus mit.
Ich hatte Glück. Mein Vater Wilhelm Skibbe gehörte zu den Nachdenklichen, er hielt sich zurück ehe er urteilte und wenn er das tat, geschah es sehr besonnen.

"Alle Menschen sind Kinder Gottes!" Sein Filzpantoffel traf mein Gesäß ein paar mal: "hast du verstanden?"
Siebenjährig hatte ich auf der Straße den Begriff "Saujude" aufgeschnappt und gegen Herrn Eckdisch geschleudert. Der kleine dickliche Jude wusste, dass er sich bei meinem Vater nicht vergeblich beschweren würde.

Nichts Ungewöhnliches, - außer dass wir das Jahr 1937 schrieben und mitten im plötzlich extrem judenfeindlichen Nazideutschland lebten. Wäre ich so dumm gewesen, das meinen Klassenkameraden zu erzählen, wären die Folgen wahrscheinlich katastrophal gewesen.

Vater hatte seine eigene Weise die Dinge zu betrachten.

1935, Mutter hält Schwester Ingeborg, Vater mich auf dem Schoß

Er mochte die besoldeten Priester allesamt nicht. Das wäre nicht der Weg, so seinen Lebensunterhalt  zu verdienen. Es sei eine Neuerung die wohl im 4. Jahrhundert ins Christentum eingefügt worden sei, die nichts Gutes bewirken konnte: für Geld und Gut haben schon viele ihre Seele verkauft. 

Für seine Überzeugung muss man Opfer bringen, oder die Sache, der man zu dienen meint, taugt nicht.
Er las die Bibel gründlich, wie ich gelegentlich sah. Er hielt das große Buch auf dem Schoß und stützte dann sein Kinn in die aufgelehnte Rechte, den Blick eher nach innen gerichtet.

In der Botschaft der Mormonenmissionare fand er Licht. Es waren die gesuchten Antworten auf die Fragen. Wer bin ich? Wo komme ich her, und wo gehe ich hin?
Sind wir Geschöpfe der Natur und des Zufalls oder mehr?
Er sagte es mir, nachdem er lange darüber nachgedacht hatte: Wir sind  nicht nur von dieser Welt. Unser Geist stammt aus dem Vaterhaus Gottes. Wir sind sowohl von edler Abstammung als auch niedere Wesen. Wir sind hier um eigene Erfahrungen zu sammeln, vor allem um zu erkennen, dass wir den Geboten Gottes gehorchen müssen.
Wenn wir das nicht tun, dann schneiden wir uns ins eigene Fleisch.
Wir werden eben nicht alleine durch Glauben und Gnade gerettet, -  wie seine ursprüngliche Religion, die lutherisch-evangelische behauptete, - sondern durch Tun des Guten leisten wir einen Anteil an unserer Erlösung.
Es sei Unsinn immer nur aus bestimmten Paulusbriefen eine komplette Kirchenlehre abzuleiten. Petrus habe schon davor gewarnt, "den lieben Bruder Paulus misszuverstehen." (1)

Ihm war es wichtig zu sagen: Menschen dürfen einander nicht verdammen. Statt dessen sollten sie aufeinander zugehen und das Gemeinsame betonen.
Wenn wir begreifen, dass alle Menschen Kinder Gottes sind, und deshalb vor ihm gleich sind, wie es im Buch Mormon heisst, (2) werden wir danach trachten mit jedem ehrlich und freundlich umzugehen.
Überhaupt beurteilten die meisten Menschen das Buch Mormon falsch, weil sie darin Fehler suchten, statt die Perlen.
Eigentlich ginge ja auch niemand in den Wald um falsche Pilze zu suchen, sondern die essbaren.

 Diese Lehren habe er nirgendwo anders in dieser Klarheit gefunden, die gesamte Christenheit habe  solche Erkenntnisse vergessen und sogar abgelehnt. Ähnliches sagte er wiederholt.

Seine Worte hätten mich wohl kaum überzeugen können, sein Tun sehr wohl.
Er hatte nicht im Sinn mir durchgehen zu lassen, dass ich einen Juden kränkte.

Dann hörte ich, 1944, die Schilderung seiner Erlebnisse als Frontsoldat in Russland. Er hätte sich gleich vorgenommen, nie auf Menschen zu schießen, sondern wenn schon dann daneben...

"Menschen sollten danach trachten einander als Freunde zu behandeln."
Er habe sein Zeugnis von der Echtheit des Propheten Joseph Smith dadurch erhalten, dass er versuchte immer das zu tun, was Joseph gelehrt habe und eben dies habe sich als klarer Ausdruck der Lehre Christi erwiesen.

Bei Paulus sei das nicht so deutlich geworden, wie bei Jesus: Wuchert mit euren Talenten - macht das Beste aus eurem Leben! Seid den andern ein Licht, seid das Salz in der Suppe. Sei tätig! Tut es!
Untätige Freunde sind alles andere als das was sie zu sein vorgeben.



Quellen: 


1.) 2. Petrusbrief  3: 15-16
"die Geduld unsers Herrn achtet für eure Seligkeit, wie auch unser lieber Bruder Paulus nach der Weisheit, die ihm gegeben ist, euch geschrieben hat, wie er auch in allen Briefen davon redet, in welchen sind etliche Dinge schwer zu verstehen, welche die Ungelehrigen und Leichtfertigen verdrehen, wie auch die andern Schriften, zu ihrer eigenen Verdammnis."
2.) Mosia 23: 7 "... kein Mensch soll denken, er sei mehr als ein anderer..."




Mittwoch, 17. April 2013

"Ms Steniakina: the Latter-day Saints are a "totalitarian cult" sent by the FBI and the CIA

Aus eigener Erfahrung wissen viele Mitglieder und Freunde meiner Kirche, dass die Staatsführung der ehemaligen "Deutschen Demokratischen Republik" unter Erich Honnecker ursprünglich ähnlich dachte wie Jekateriana Steniakina.

Aber, so sind sie eben die gründlichen Deutschen.  Das Politbüro der SED hatte zudem auch Gutes gehört. Ihre Mitglieder ließen deshalb den verdächtigen Gegenstand akribisch und unparteilich untersuchen!

Auch die etwa seit 1975 von der SED-Führung beauftragten Sachverständigen trachteten nach einer ehrlichen Aussage. Sie suchten nicht den Rat großkirchlicher Theologen. Denn diese Gruppe empfindet (weltweit) laut zahlreichen eigenen Angaben die Mormonen und ihre Lehre a priori als fremd und feindlich, obwohl sie nachweislich der urkirchlichen Praxis und Lehre näher kommt als irgendeine zweite Kirche. (1)
Das ist in der Russischen Föderation nicht anders.

Das muss man jener Wahrhaftigkeit wegen sagen, die nicht allerseits geliebt wird:

Hier zunächst der Artikel den viele lesen und verbreiten sollten, dann die Antwort"  


The Telegraph 11. Dec. 2012

Yekaterina Steniakina is one of Russia's young politicians, the leader of the influential pro-Kremlin movement called the Youth Guards. She has dyed blonde hair and a forceful voice, and she's determined to change many things about the present state of her country starting with the Mormons.
Ms Steniakina is leading the charge to change Russia's legislation and ban Mormon missionaries from the nation. Though the number of Mormons living inside the country is small around 400 foreign missionaries and 21,000 registered members at last count they are a relatively visible presence in Russia's larger cities. The missionaries hand out the Book of Mormon to those who might be interested, give free English lessons, and spend three hours a day cleaning public places or helping people around their homes.
Ms Steniakina, who says the Latter-day Saints are a "totalitarian cult" sent by the FBI and the CIA "to fool and covert" unwitting Russians, is making her anti-Mormon campaign her top priority for the next political season.
Specifically, she's agitating to add language that would ban "the West [from converting] our citizens into non-traditional religions" ie anything other than Orthodox Christianity, Islam, Judaism and Buddhism. She already has a seat in Moscow's city hall, and she is certain Russia's president Vladimir Putin will back her push, if it makes it all the way to the Duma.
It may not be such a hard sell. Last autumn, Mr Putin called on police to monitor "totalitarian sects" supposedly threatening Russia's internal security. At a meeting at his Novo-Ogarevo residence last October, he also hinted that religious groups might have less-than-holy motives for attracting members. "This is not just a hunt for souls," he intoned. "This is a hunt for people's property." Mr Putin's words set off a brief spate of right-wing hate demonstrations against Mormon missionaries. Three days after Mr Putin's speech, the youth wing of the ruling United Russia party sent hecklers to parade in the streets with placards proclaiming "Mormons, goodbye!" and "CIA hacks!" (The church complained to Russian prosecutors that the Youth Guards were violating freedom-of-religion laws, but a spokesman said the investigation has gone nowhere.). Ms Steniakina has also been known to tote around a large mock-up of an airline ticket one way from Moscow to Washington outside the church's headquarters in the capital.
Ms Steniakina's campaign is the first official attack on Mormons in the church's entire two-decade-long presence in Russia. Once, in the late 1990s, the church's followers were accused of being spies in some regional papers, but the furour quickly died down. Moscow's Latter-day Saints (LDS) leaders say they're not particularly surprised by the protests there are plenty of vocal critics back home in America, even in the LDS stronghold of Salt Lake City. They tend to see the backlash as part of a growing anti-American sentiment in Russia. "I think this is part of the general attack on American-funded NGOs we became victims of an anti-foreign-agent campaign," says Andrei Filimonov, the church's spokesman in Russia.
For her part, Ms Steniakina insists, "they do not deny their money is from the CIA or the FBI. Who else are they but foreign agents?" ("Of course we are neither agents nor spies," says Mr Filimonov. "We never speak to people about politics, our religion forbids that.").
In Ms Steniakina's zeal to oust the Mormons, she said she spent "a long time" studying the history of the LDS in Russia, and that she even sent one of her young colleagues to scout out the church's centre in Moscow. She also consulted with an official at the Russian Orthodox Church Alexander Dvorkin, who is responsible for "anti-cult activity" and says he confirmed to her that the Mormons were indeed a threat. (On his website and in a recent book, Dvorkin has called the Mormon church a "totalitarian sect" but says that "only a court can decide to disband it." LDS officials seem resigned to the fact that they're viewed with suspicion in Russia. "We offer our help to kindergartens or schools, but their directors say, 'No, thank you, we do not need any help from a sect,'" Mr Filimonov says.
He added that it's been an uphill battle winning new members in Russia, and said that the lack of credible information about the LDS mission was to blame for the church's stagnant membership figures in Russia over the past decade. Russian newspapers, he said, would only publish announcements of church meetings in exchange for money, which is not a practice the church engages in.
Rumours about the church are relatively common. Ms Steniakina repeats many of them, including the charge that the LDS has been inflating its membership numbers. "We heard that, in the 1990s, Mormons paid for access to the names of deceased people and baptized some of them so maybe most of their 21,000 activists are actually dead souls," she says.
A member of the church's administration in Moscow, Marina Kharlamova, clarified the practice: "Indeed, I can baptize members of my deceased family to unite my family, so all members are together," she says. "But we also believe that, for instance, my deceased grandmother, who is in heaven, has the right to decide whether she wants or does not want to join our church." Ms Steniakina says that, if her proposed legislation succeeds, she does not know where believers would go once she kicks the "American sect" of out Russia. But that's really not her problem. "It is time," she says, "for American Mormons to pack up their bags and leave."


  Etwa 1975 oder 1978, als die SED und ihre DDR noch in der Fülle ihrer Kraft standen, erteilte die Leitung des damaligen Politbüros der in Potsdam ansässigen "Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft" den Auftrag eine Expertise über das Mormonentum zu erarbeiten.
Diese Expertenaussage bestätigte sodann, was die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage seit je verkündete, dass die Ziele der "Mormonen" progressiv sind, auf Völkerfreundschaft ausgerichtet, bar jeden politischen Machtstrebens. MORMONEN  helfen das Potential jedes Menschen in Freiheit zu humanistischen Idealen zu entwicklen. "Sie versuchen ernsthaft ihre Religion zu leben. Wir haben euch jahrzehntelang beobachtet und können nur das Beste sagen."(2) 


Entsprechend dieser Einsicht gestattete die damalige Regierung den Tempelbau in Freiberg, Sachsen, 1982, (Fertigstellung 1985). Drei Jahre später hieß die SED-Führung amerikanische Missionare willkommen, die sich in der DDR ungehindert bewegen durften. Es wurde ihnen erlaubt ihr Namensschild offen zu tragen.
Das war eine Sensation und ist ein historisches Zeugnis, dass sogar sozialistische und mormonische Absichten einander durchaus ergänzen können, nicht gegeneinander gerichtet sind, ausgenommen die Tatsache, dass Momonen jede Art von Diktatur ablehnen.


 Quellen:


1)  Gerd Skibbe "Vom Fisch zum Kreuz" 2011, auch "Streifzüge durch die Kirchengeschichte - Betrachtungen aus dem Blickwinkel eines Mormonen" im Internet vollst. u kostenfrei abrufbar
2)  Grußadresse des Staatssekretärs für Kirchenfragen der DDR, am 29. Juni 1985, vorgetragen im Gemeindesaal der Gemeinde Freiberg, der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage


Siehe auch meinen Post: Radio "Stimme Russlands"


Ansar al-Islam und Boko Haram by Gerd Skibbe


Islamisten fechten nicht nur mit westlichen Waffen, sondern mit unislamischen Strategien gegen alles was ihnen ketzerisch erscheint. Dieser Widerspruch ignorieren sie. In der 2. Sure steht festgeschrieben:

      „In der Religion gibt es keinen Zwang!“ Vers 256

Die Rabiaten unter den Koranauslegern legen jedoch den Finger auf einige wenige, völlig andere, aber sehr wirkungsvolle, den Andersdenkenden unheilbringende Sätze ihres ihnen heiligen Buches:

O Herr, lass von den Ungläubigen auf Erden keinen Sure 71, Vers 27
Euch ist der Krieg vorgeschrieben…“ Sure 2, Vers 212
Terror einerseits und andererseits der Verteidigungskrieg der Terrorisierten liegen so weit auseinander wie der Himmel von der Hölle
Im jetzigen Kampf um die Weltherrschaft ist weder ein möglicher Sieger auszumachen noch ein Ende abzusehen. Nur, dass jetzt auch die sogenannten zivilisierten Staaten die Vorbereitungen zur  Entscheidungsschlacht immer heftiger vorantreiben.  China mit atemberaubender Stärke, die USA, Nordkorea mit einem unberechenbaren Mann an der Spitze dessen Wort in höchsten Beraterkreisen als heilig gilt, sogar Australien will irgendwie mitmischen. Die in zwei hochverfeindete Brüderreligionen geteilte arabische Welt starrt vor Waffen modernster Art.

Wenn kein Wunder geschieht, werden, wie so oft durch die Geschichte belegt, - zum Glück nicht in jedem Fall - die Brutaleren siegen.

Die zivilisierte Welt ist zu recht empört, was die Herren des IS, (des islamischen Staates) veranstalten. Aber zugleich ist es angebracht, dass zumindest die christlich orientierten Staaten postum diejenigen um Vergebung bitten, die unter christlichem Terror leben mussten. Das „Christentum“ „siegte“ in West und Ost auf der Basis von Gewalt. Zwischen dem Jahr 380, als Kaiser Theodosius - unter dem massiven Einfluss des Ambrosius von Mailand - das Diktat zum Glaubenszwang veröffentlichte, bis zur Französischen Revolution 1789 regierte der schwarze Terror, eintausendvierhundert unendliche Jahre lang.
Nahezu sämtlich Tempel der Hellenen, sowie deren großartige Religion wurden vernichtet und viel mehr als das.
Was damals begann und sich bis zur Bartholomäusnacht 1572 steigerte, war ein Akt der absoluten Gnadenlosigkeit und des Barbarismus.

Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das illegitime Mittel der Kirchenherrschaft, die Inquisition, von den Nichtkirchlichen aufgehoben und geächtet.
Entsetzt zeigten sich die Truppenteile Napoleon Bonapartes als sie, 1808, in den Verließen eines Madrider Dominikanerklosters die Gefangenen, -  die Ketzer, - vorfanden. Diese Menschen saßen  fast ausnahmslos wegen geringfügiger Kritik an der katholischen Theologie in Kerkern und sahen nun von der Außenwelt abgeschnitten, ihrem Prozess und möglicherweise ihrem Tod, entgegen.

Napoleon ließ das Kloster sprengen, ein symbolischer Akt, der bedeutete:
          „Contra Kirchenterror - Freiheit für jeden.“

Die eigentliche Botschaft Christi lautete, nach den Worten des Lukasevangeliums: Er sei gekommen, den Gefangenen die Freiheit zu verkünden.

Es ist nicht korrekt zu sagen, erst Papst Innozenz III. (1161-1216) hätte eine Strafprozessordnung zur Ausrottung des Ketzertums geschaffen. Es begann mit dem hetzerischen „Compelle intrare“ des Mannes, den Ambrosius von Mailand, 378, in seine Art von „Christlichkeit“ hineingepredigt hatte, Augustinus von Hippo.

Als fast normal wurde „christlicher“seits empfunden, wenn die vorgeblich besseren Christen (die Athanasianer, die Katholiken) ihre angeblichen Feinde, die Abgefallenen (die nicht nicänisch glaubenden Arianer, die Nichtkatholiken) oder gar die Juden terrorisierten.
Das 9. Toledo-Konzil ordnete 655 die strengste Überwachung der Juden an. Sie müssen jedem bischöflichen Gottesdienst beiwohnen und sich an allen jüdischen Festtagen in der Kirche einfinden. Bei Nichterscheinen droht die Prügelstrafe...“ (1)

Bereits siebzig Jahre zuvor, 587 hatte sich Rekkarde I. der König des Westgotenreiches aus persönlichen und politischen Gründen vom Arianismus abgewandt und sich athanasianisch (d.h. katholisch) taufen lassen.

Damit stand fest, dass in Spanien religiöse Toleranz - die von den Arianern weitgehend gelebt wurde, endgültig verschwand. Mit dem  Zeitpunkt der Taufe Rekkarde I. kam die spanische Inquisition auf, die schändlichste weltweit.

681 heißt es denn auch - laut dem 12. Konzil zu Toledo - :
... reißt mit der Wurzel die jüdische Pest aus... die jüdische Religion ist verboten! Allen Juden Spaniens wird befohlen, sich binnen eines Jahres taufen zu lassen... wer der Gnade der Taufe noch nicht teilhaftig wurde, wird mit einhundert Peitschenhieben, dem Ausreißen des Kopfhaares... sowie der Landesverweisung bestraft... sein Eigentum wird dem Herrscher zur Verfügung gestellt...“ Werner Keller „Und wurden zerstreut unter alle Völker“

Unabdingbar haben wir jede Art Vergewaltigung menschlichen Gewissens aktiv eingreifend abzulehnen, wir müssen zu geeigneten, angemessenen Waffen greifen um die schwer erkämpften Menschenrechte überall zu verteidigen, wo sie missachtet werden.

Bei alledem ist vielen nicht die Tatsache bewusst, dass die Christianisierung weiter Weltteile nichts anderes war, als die Vernichtung der Jesus-Christuslehre, und das, in seinem Namen.

Niemals darf ein Mensch einen anderen wie einen Sklaven behandeln!

Niemals darf irgendjemand genötigt werden zu glauben, was andere für richtig halten.
Solche Aussagen zu unterstreichen ist Teil des gelebten Mormonismus. Politisch rechtlich denkende Menschen können nicht anders als sie kraftvoll unterstützen.

Jeder Muslime muss das Recht auf freie Wahl seiner Religion und Unversehrtheit seines Lebensstiles beanspruchen dürfen.

Dieses Recht muss für jedermann gelten, oder die ganze Welt geht zum Teufel.

Unrecht ist was Professor Taufiq Ali Wahba im offiziellen Sprachorgan der islamischen Azhar-Universität erklärt:

Wenn eine Person sich ohne Zwang zum Islam bekehrt und dann zum Unglauben (kufr) zurückkehrt oder eine andere Religion annimmt, dann wird dies nicht als „Freiheit des Glaubens“ betrachtet. Vielmehr ist es die Verhöhnung und Geringschätzung des Islams, was nicht zu rechtfertigen ist. Dies ist die Verletzung der Unantastbarkeit des Islams und ein massiver Angriff auf die öffentliche Ordnung, auf die Gesellschaft und auf ihre Errungenschaften. Daher ist die Tötung des Apostaten als dessen Strafe und als Abschreckung für andere religiöse Pflicht.“  (3)

Das ist Aufforderung zum Mord und muss so behandelt werden!
Mit ähnlicher Rechtsauffassung setzte sich allerdings die konstantinische Version eines Christentums durch, das in jeder Hinsicht urchristlichen Lehren entgegengesetzt wirkte. 
Dafür zeichnete auch Justinian I. (482-565) verantwortlich:

Die Kindstaufe wurde zwangseingeführt, die Nichtbeachtung mit dem Verlust von Eigentum und Bürgerrecht bestraft, das Festhalten am „hellenischen“ Glauben bzw. die Apostasie nach der Taufe mit der Todesstrafe. Dies war ein entscheidender Schritt, da nun praktisch jeder Reichsbewohner bereits als Kind getauft wurde und ein Abfall vom Christentum als grundsätzlich todeswürdiges Verbrechen galt.“ (4)

Die Parallelen sind unübersehbar.
Niemals dürfen Christusgläubige sich damit abfinden, dass es Kräfte gab und gibt, die das Individualrecht grundsätzlich abschaffen wollen. 
Was Justinian vertrat war pures Antichristentum, das laut zu sagen, müsste jedem Theologen zur Pflicht gemacht werden.

Leuchtend steht solchem verbrecherischem Streben der Mut derjenigen gegenüber, die wie Thomas Jefferson, Joseph Smith und Gotthold Ephraim Lessing, oder wie Moroni der Befehlshaber der nephitischen Truppen um 70 v. Chr. (dessen Geschichte im Buch Mormon breiten Raum einnimmt), ihre ganze Kraft für die Verteidigung des Prinzips der Entscheidungsfreiheit eingesetzt haben.

Entschlossen bis zum äußersten zu gehen, um die eigene Freiheit zu behaupten, schreibt Moroni an Zerahemnach seinen intoleranten Gegenspieler - und legt damit die Militärdoktrin der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) fest:

Wir haben nicht den Wunsch, Männer des Blutvergießens zu sein. Ihr wisst, dass ihr in unserer Hand seid, doch wir haben nicht den Wunsch euch zu töten, wir sind nicht hergekommen, um gegen euch zu kämpfen, dass wir um der Macht willen euer Blut vergießen, wir haben auch nicht den Wunsch irgendjemand unter das Joch der Knechtschaft zu bringen. Aber eben das ist der Grund, warum ihr gegen uns gezogen seid... ihr seid zornig auf uns wegen unserer Religion... ihr könnt unseren Glauben nicht zerstören... ja ihr seht, dass Gott uns stützen und erhalten und bewahren wird, solange wir ihm und unserem Glauben und unserer Religion treu bleiben, und niemals wird der Herr zulassen, dass wir vernichtet werden, außer wenn wir in Übertretung verfallen und unseren Glauben verleugnen...“

Der Chronist urteilt über Moroni, dass dieser 
„ ein starker Mann von vollkommenem Verständnis war... dessen Seele sich über die Freiheit freute und darüber, dass sein Land und seine Brüder von Knechtschaft und Sklaverei frei waren..., ein Mann der sich über die Maßen um das Wohlergehen und die Sicherheit seines Volkes bemühte...“ (5)

Moroni und sein Freund Helaman die gemeinsam die jungen Leute anfeuerten, wenn nötig ihr Leben für die Verteidigung der Freiheit zu opfern, rieten allerdings denjenigen die zuvor einen Eid geleistet hatten, wie die von Ammon Bekehrten, nie wieder eine Waffe in die Hand zu nehmen, ihr Gelübde zu halten!

Den Terroristen aller Zeitalter und Couleur fehlte das Gefühl für Rechtschaffenheit. Ihre Licht- und Lieblosigkeit und ihre Anmaßung stehen ihnen, wie ihre Dummheit, ins Gesicht geschrieben.
Das Christentum unserer Tage ist immer noch krank und elend an den Einmischungen nicht weniger Caesaropapisten (christenfreundiche Kaiser), die kaum anders als die islamistischen Terroristen dachten und handelten.

Der islamistische Geist der Gewalttäter im Namen Allahs, sieht dem der Gewaltherrscher vom Format Konstantins, Markians und Justinians zum Verwechseln ähnlich.

Ihm haben wir mit allen erlaubten Mitteln zu widerstehen.
Christ oder wahrer Muslime ist jemand erst dann wenn er andern diesseitiges Glück bringt.
Der Prophet  Muhammed betete:

 „O Allah, ich trachte nach Deiner Liebe, sowie nach der Liebe jener, die Dich lieben. Und ermögliche es mir Taten zu vollbringen, die es mir ermöglichen Deine Liebe zu erlangen“.
Bild Wikipedia: der 11. September 2001 war der größte Terroranschlag in der Geschichte




Quellen:
  1. Werner Keller „Und wurden zerstreut unter alle Völker“ Knaur 1966, S. 159
  2. ebenda. S. 160
  3. Wikipedia verweist auf die Übersetzung aus: Majallat al-Azhar (Zeitschrift der Azhar, Kairo), Bd. 44 (1972–1973), S. 570–571
  4. Wikipedia verweist auf Codex Iustinianus I,11,10
  5. Buch Mormon, Alma 44: 1-4, 48: 11-12

Montag, 15. April 2013

Sehr geehrte Feinde meiner Kirche!


Ihr fragt, warum ich Euch so respektvoll anspreche?

Nun, ich bin nach nicht wenigen Jahrzehnten der Beobachtung, und als Ohren- und Augenzeuge schier unzählbarer dumm-dreister Kommentare zu der Überzeugung gelangt, dass ihr, soweit es meine Kirche betrifft, überwiegend einem brain-washing unterlegen seid, dass die meisten von Euch, - schlicht gesagt, - falsch informiert wurden.

Es gibt gewisse negative Tatsachen über Mormonen zu erzählen die wohl wahr sind, aber im Licht der Vernunft bei weitem nicht so rabenschwarz aussehen, wie sie mit Worten gemalt wurden. So ist es mit dem Massenmord auf den Bergwiesen, 1857, als Mitglieder meiner Kirche eine ganze (missourische) Auswanderergruppe umbrachte.

Es war nicht die Kirche, - es geschah nicht infolge einer Weisung durch die Leitung!
Man darf dieses Schlimme zwar annehmen, aber nicht sagen, weil damit der Grundsatz der Unschuldsvermutung gebrochen wird.

Sämtliche Belege gehen in die andere Richtung.

Man sollte die traurigen Ereignisse vor dem Hintergrund des historischen Vorspiels von 1838 betrachten, um einigermaßen im Bilde zu sein:
Die Vernichtung der Auswanderergruppe geschah durch diejenigen, die 19 Jahre zuvor bitterste Erfahrungen mit den Hauptprovokateuren gemacht hatten.

Am Wahltag im August 1838 begab sich eine Gruppe Heiliger der Letzten Tage aus Adam-ondi-Ahman nach Gallatin, um zu wählen. Aber der Mob stellte sich ihnen in den Weg und wollte sie aufhalten. Die Männer, die den Mob bildeten, befürchteten, ihr Kandidat würde die Wahl nicht gewinnen, wenn die Mormonen zur Wahl gingen. Einer von ihnen schlug eine Mitglied nieder, woraufhin ein Kampf begann. Einige Männer, sowohl Heilige der Letzten Tage als auch Teile des Mobs, wurden verletzt. Am nächsten Tag hörten die Führer der Kirche in Far West, Missouri, übertriebene Berichte von dem Kampf. Es hieß, einige Mitglieder der Kirche seien getötet worden. Joseph Smith und einige andere Männer bewaffneten sich und ritten nach Adam-ondi-Ahman, wo sie erfuhren, daß zum Glück niemand getötet worden war. Die Mitglieder der Kirche wurden von ihren Feinden fälschlich beschuldigt, den Kampf begonnen zu haben, und die Feinde der Kirche sandten falsche Berichte an Lilburn W. Boggs, den Gouverneur von Missouri.
Im darauffolgenden Monat planten Teile des Mobs, die Heiligen in Adam-ondi-Ahman anzugreifen. Zwei Anführer der Missouri- Miliz, Generalmajor David Atchison und Brigadegeneral Alexander Doniphan, beschützten die Heiligen und verhinderten, daß es tatsächlich zum Kampf kam.
In der nahegelegenen Stadt DeWitt machten andere Mobs den Mitgliedern der Kirche Schwierigkeiten. Die Mitglieder der Kirche forderten beim Gouverneur Hilfe an, aber er antwortete nicht. Joseph Smith, der um die Heiligen besorgt war, ritt auf Nebenstraßen nach DeWitt und schlich sich am Mob vorbei, der die Straßen in Richtung DeWitt bewachte. Er stellte fest, daß die Menschen dort schon fast verhungert waren und trotzdem noch versuchten, sich ihren zahlreichen Feinden entgegenzustellen. Wiederum baten die Heiligen den Gouverneur um Hilfe und Schutz, aber er wollte nicht helfen und sagte, es sei ein „Streit zwischen den Mormonen und dem Mob,
den sie doch selbst austragen sollten“ (History of the Church, 3:157).
Da die Heiligen keine Hilfe zu erwarten hatten, entschlossen sie sich, DeWitt zu verlassen. Sie beluden siebzig Wagen und verließen die Stadt am 11. Oktober. Eine Frau, die gerade ein Baby bekommen hatte, starb am ersten Tag, nachdem sie fortgezogen waren, und auch andere starben, ehe sie in Sicherheit waren.
Der Mob freute sich darüber, daß es ihm gelungen war, die Heiligen aus DeWitt zu vertreiben, und daß der Gouverneur sich nicht einmischen wollte. Sie beschlossen, als nächstes Adam-ondi-Ahman anzugreifen. Oberst George M. Hinkle, ein Mitglied der Kirche, der auch der Missouri-Miliz angehörte, half mit, die Heiligen so zu organisieren, daß sie sich schützen konnten. Joseph Smith führte einige Freiwillige aus Far West nach Adam-ondi-Ahman, um den Menschen dort zu helfen. Als sie Mitte Oktober ankamen, erfuhren sie, daß Heilige gefesselt und ausgepeitscht worden waren, daß Häuser niedergebrannt worden waren und das Vieh vertrieben worden war.
Die Heiligen wurden davor gewarnt, daß die Missouri-Miliz Far West angreifen wollte, also bereiteten sie sich darauf vor, sich zu verteidigen. Ein Teil der Miliz, angeführt von Hauptmann Samuel Bogart, begann, die Häuser der Heiligen in der Umgebung von Far West anzugreifen. Die Miliz nahm drei Gefangene und befahl den übrigen Mitgliedern der Kirche, Missouri zu verlassen. Oberst Hinkle sammelte einige Heilige um sich, um die Gefangenen zu befreien, ehe sie getötet wurden. Früh am Morgen wollte diese Gruppe zwanzig Meilen von Far West entfernt den Crooked River überqueren. Sie wußten nicht, daß Hauptmann Bogart und seine Soldaten sich am Fluß versteckt hatten. Einer von Bogarts Wachen feuerte einen Schuß ab, und der Kampf begann. Er war schnell zu Ende, aber auf beiden Seiten gab es Verletzte, darunter auch Elder David W. Patten, einer der zwölf Apostel, der einige Stunden später starb. Es wurden noch zwei weitere Mitglieder der Kirche getötet.

Gouverneur Boggs unterzeichnet den Ausrottungsbefehl

Die Berichte über den Kampf, die Gouverneur Boggs zu hören bekam, waren reichlich übertrieben. Man teilte ihm mit, die Mitglieder der Kirche hätten Hauptmann Bogarts gesamte Miliz getötet beziehungsweise gefangengenommen. Im ganzen Norden Missouris griffen Mobs die Siedlungen der Heiligen der Letzten Tage an, setzten Häuser und Felder in Brand, stahlen das Vieh und nahmen Gefangene, aber der Gouverneur glaubte, daß die Heiligen die Probleme verursachten. General Atchison drängte Gouverneur Boggs, herzukommen und selbst zu sehen, was sich ereignete, aber der Gouverneur schenkte lieber den falschen Berichten Glauben und befahl seinen Truppen, gegen die Heiligen vorzugehen. Er schrieb: „Die Mormonen sind als Feinde zu behandeln und müssen ausgerottet oder aus dem Staat vertrieben werden.“ (History of the Church, 3:175; (1)

Bezogen auf die Umstände die zur Vernichtung der erwähnten Auswanderergruppe führte kann man sagen, dass die einen sträflich übermütig waren und gezielt provokativ auftraten, die anderen wegen ihrer Erfahrungen mit den Missourern überreizt reagierten.

Darüber musste ich oft nachdenken.

“Missourische Wildkatzen” nannten sie sich. Die Männer prahlten damit wieviele Mormonenfrauen sie “geritten” hätten - gewaltsam.

Wäre ich Betroffener und hätte derentwegen dreimal mein Heim und Freunde verloren, und hätte ich als Gefesselter zusehen müssen wie sie meine Frau schänden, wahrscheinlich wäre ich ebenfalls ausgerastet, sobald sie erneut vor meiner Haustür lagerten und Gehässigkeiten samt Drohungen hinausposaunten.

Man weiß es nicht.

Die Missourer prahlten:
Wir sind nur die Vorhut! Nach uns kommt die Armee!”
Sie war tatsächlich auf dem Weg, die Johnston-Armee, geschickt von Washington um die Polygamie praktizierenden Mormonen zu zwingen jeder Weisung des Kongresses nachzukommen.

All diese Umstände in einem nervös reagierenden Umfeld konnten durchaus einen Taumel der Gefühle auslösen, bis hin zur Unkontrollierbarkeit.
Immer ist es die augenblicklich sich verselbständigende Stimmung die in zugespitzten Krisensituationen chaotisch hineinspielt.

Das Ganze war jedenfalls ein gewollter Zusammenstoß seitens derer, die von Missouri kommend, auch einen anderen Pfad hätten wählen können als ausgerechnet den durch das Gebiet ihrer Erzfeinde. Dabei protzig das Gewehr vorzeigend, mit dem der 39jährige Joseph Smith, 1844, ermordet wurde.

Lasst sie um Himmels willen unbehelligt davon ziehen,” erwiderte Brigham Young der Nachfolger Josephs, als er, leider zu spät, von der Sache hörte, vier Tagesritte vom Ort der Ereignisse entfernt.

Wie der Weltenrichter urteilt kann nur er wissen.

Es war und ist ein schwerer Schatten, der auf der sonst makellosen Geschichte meiner Kirche lastet.

Denen die uns nicht mögen, dienen einige andere Fakten als Waffe. Dazu gehört die sachlich nicht unbegründete Aussage, die “Mormonen” hätten eine Todesabteilung unterhalten, die Daniten.
Es gab sie die “Daniten!”, aber sie waren nie Teil der Verteidigungsgruppen die von den Kirchenführern - wie die Nauvoo-Legion – ins Leben gerufen wurde.

Dr. Arvard, ein Organsisationstalent, der ohne Wissen Joseph Smiths vor 1838 die “Daniten” als Selbstverteidigungsgruppe in Missouri gegen den antimormonischen Mob des Sklavenhaltenstaates gegründet hatte, verlor nach Aufdeckung seiner Aktionen seine Mitgliedschaft in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Auch hier ist zu bedenken, dass viele Missourer um 1835 empört waren, zu hören, dass “Mormonen” Sklaverei ablehnten und als einen Fluch betrachteten.

Es gibt sogar hochkarätige Theologen, wie Herrn Dr. Werner Thiede, die unserer Kirche eher wohlgesonnen sind und die dennoch Unterstellungen verbreiten, als wären sie die reine Wahrheit. Dr. Thiede fand es

empörend, dass die Mormonen eine Art Todesgesellschaft“ unterhalten haben, deren mormonische Mitglieder auch ‚zerstörende Engel‘ und schließlich ‚Söhne Dans‘ genannt wurden.“ (2)

Diese Behauptung ist historisch gesehen unhaltbar.
Das war es. Der Rest sind Rudimente elementarer Falschdarstellungen.

Ich frage mich und Euch: Wie würden die Verantwortlichen der Großkirchen reagieren, wenn ein prominentes Mitglied unserer Kirche schriebe, die evangelische und katholische Kirche habe eine Todesgesellschaft (wie die SS usw.) unterhalten, die als zerstörende Engel in Auschwitz wirkten“, denn tatsächlich gehörten die - von Fachlauten geschätzten - 200 000 Täter fast alle der evangelischen oder katholischen Kirche an.

Pastor Fritz Rabe Neubrandenburg - ehemals St. Georg - sagte, 1995, anlässlich einer Bürgerbegegnung zu mir:

Gerd, wenn ich Dich nicht vor einem viertel Jahrhundert kennengelernt hätte, würde ich, wie viele meiner Kollegen, bezüglich der Mormonenfrage, immer noch dasselbe törichte Zeug glauben und vielleicht verbreiten..”

Fehlinformierte Persönlichkeiten gab und gibt es seit eh und je en masse. Geschichte besteht im wesentlichen aus Irrtümern und den Versuchen zu ihrer Korrektur, seltener ist das pur Böse die Ursache oder das Sich - Austobenwollen des Zerstörerischen im Menschen. Riesige Kriege kamen auf diese Weise zustande.

Im Kleinen ist es nicht anders. Politisch kluge Köpfe wie der spätere Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommerns Bernd Seite, CDU, ließen sich herbei noch 1983 einer Beschlussvorlage einer Landessynode zuzustimmen, die von evangelischen Amtsträgern und ihren Gemeinden verlangte, Kontakte zur Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zu unterbinden.

Als könnten wir einen Pestbazillus verbreiten.
Warum wirklich?
Denn jede einzelne angebliche "Sonderlehre" der Mormonen ist nachweislich Teil der urkirchlichen Theologie gewesen. (3)

Die Sache um die es sich handelt ist ganz einfach:
Der Erkennungseffekt wirkt nicht.

Die meisten großkirchlichen Geistlichen widerkäuen was ihnen in Vorlesungen von angeblichen Sektenkundlern beigebracht worden war.
Schreckliches Zeug.
Wie kann es sein, dass deutsche Universitäten ein Jahrhundert lang! haarsträubende Falschdarstellungen als Fakten verbreiten, die ja “nur” die Mormonen betreffen..
Wie unehrlich es dabei insgesamt zugeht habe ich an einem drastischen Beispiel im Internet schon unterbreitet. (4)
In einer einzigen Expertise - nur 5 Seiten umfassend - gab es 16 gravierende Fehler, die bedauerlichweise Herr Prof. Dr. Samuel Leuenberger zu verantworten hat. Vergleichbar wäre es, jemand von Rang und Namen würde ernsthaft  behaupten, dass es Marsmenschen gibt.
Jeder der angesprochenen Fehler drückte exakt und nachweisbar das Gegenteil der Wahrheit aus. 

Quellen:

1.) Offizielle Webseite der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage 
2.)Die Heiligen der Letzten Tage – Christen jenseits der Christenheit“, 2001, S. 31, Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Fußnote
3.)  Gerd Skibbe "Streizüge durch die Kirchengeschichte" - aus dem Blickwinkel eines Mormonen" im Internet vollst. abrufbar
4.) Gerd Skibbe “Offener an Sektenbeauftragte in Deutschland” im Internet vollst. abrufbar