Mittwoch, 22. Mai 2013

"Mein Leben unter Fischern" Gerd Skibbe

eigene Aufnahmen. Die führende Partei in der DDR, die SED, bestimmte gelegentlich wen wir zu beschäftigen haben.

Detlef hatte sich während seiner Pflicht-Armeezeit etwas zuschulden kommen lassen, Entlassen aus Militärhaft landete er, von oben angeordnet, bei uns. Bald zeigte er seine guten Seiten.

Hier wird "zu Eis gefischt" d.h. das Netz, nachdem es zuvor systematisch gefaltet in ein Eisloch gekippt wurde, wird  unter dem Eis von Loch zu Loch befördert und ausgebreitet und schließlich ans Ufer gezogen.
Wegen der Winterstarre der Fische und auch weil unter einer mit Schnee bedeckten Eisfläche  absolute Finsternbis herrscht, ist diese Methode äußerst erfolgreich.

 So versucht der siebenste Mann die allmählich vom Zugnetz umzingelten Fische zurückzuscheuchen in die Falle, in den sogenannten Wadensack, in dem Platz ist für mehr als 100 t Beute.


      
Das Netz wird herausgezogen


Bild ebenso Nicht immer sind Fischtage gleich Fangtage. Hier hat es sich gelohnt. 2 t Silberkarpfen wurden angelandet. Für die schlichten Soldaten der Roten Armee ein Leckerbissen - Deutsche sind wählerischer.
Werner Hansen war in den 70er Jahren mein Feind geworden. Irgendwann hatte ich ihn ungewollt schwer gekränkt. Jahrelang, nachdem er der SED, der kommunistischen Partei, beigetreten war... versuchte er mich zurückzudrängen bis mir Patriarch Percy K. Fetzer SLC einen guten Rat gab...



Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich ebenfalls: wo kommen die alle her?

Als ich meinen Traum Lehrer für Biologie und Geschichte in der Erwachsenenbildung aufzugeben hatte, weil mir seitens der Institutsleitung des damaligen berufspädagogischen Instituts Greifswald Ende 1951 nahegelegt wurde, zwischen meiner Kirche und diesem Beruf zu wählen,wurde ich (mit einer Unterbrechung) Fischer. Das sollte lebenslänglich, nämlich bis 1992 so bleiben.

Die Dozenten des Instituts waren der Meinung ich hätte zuviele Freunde und sei allzu dominant. Da blieb mir kaum etwas anderes übrig, als irgendwo "unterzutauchen". Niemals würde ich mich in einem Büro wohl fühlen, denn ich habe immer noch einen tüchtigen Schuss Abenteurerblut in meinen Venen.

1956 startete  ich als Fischereihilfs- und Saisonarbeiter, der Neubrandenburger Genossenschaft. Das war ein herrlicher Titel, weil damit wirkliche Freiheit verbunden war. Die 36 Jahre die ich dort im selben kleinen Unternehmen verbrachte, haben mich ebenso geprägt, wie der sogenannte Mormonismus. Ich wünschte, allen wäre vergönnt ähnlich großartige Erfahrungen zu sammeln.

Nächtelang, als wir noch von Hand die Zugnetze heranknüppelten, erzählte der ehemalige hochherrschaftliche Diener Fritz Biederstadt wie er, 1923, aus dem Haus der Freifrau von Stein Berlin den Weg zu den Binnenfischern des Tollensesees fand.
Ich schrieb es auf, fast alles und sehe viele Bilder die er manchmal mit drastischen Ausdrücken malte heute noch vor meinem innern Auge. Es kann schon sein, dass ich seine Gefühle anders nachempfand und seinen Erzählungen noch mehr Kolorit gab, aber ich war immer bemüht eng an der Wahrheit zu bleiben.

Das ist er. Ein wenig unscharf, aber ein besseres Bild ließ sich noch nicht finden:

Fritz Biederstaedt, Jahrgang 1905 . Obwohl nicht der Chef, bewirtschaftete er den Tollensesee zwischen 1945 und 46



Eingestellt wurde er ebenfalls als Hilfsfischer während der schlimmsten Tage  der Inflationszeit, als selbst die Millionäre denen er gedient hatte, wegen der grassierenden Geldentwertung zu sparen anfingen.

Sein Chef wiederum von dem eine Weile hier interessant zu berichten sein wird, war Ernst Peters, geboren 1883, Fischereipächter von 1921 bis 1941.
Beide haben viele Feste, aber nie eins ohne reichlichen Alkoholgenuss, gefeiert.

                  
Ernst Peters sen.

 
Ich selbst war immer am glücklichsten (außer wenn ich mich im Kreis meiner Familie oder unter Freunden, in meiner Gemeinde aufhielt) wenn ich mich, tags oder nachts,  auf dem Wasser befand. Oft hatte ich die Schreibmaschine dabei, manchmal hielt sie einer meiner Kollegen auf seinen Knien. Solange wir in der Kabine saßen und unsere Fanggebiete ansteuerten, tippte ich meine Ideen auf billiges Papier. 
Es ist wahr, der Himmel war mir oft sehr nahe.  

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/11/Tollensesee-Panorama-Behmshoehe.jpg
Bild: Wikipedia  Mein Hauptarbeitsfeld: der 17 Quadratkilometer große Tollensesee, einer der schönsten Norddeutschlands. Er ist 28 m tief und hat wieder kristallklares Wasser
    
Heimkehr vom Fischfang. 5 Tonnen Fische konnte der Bootsrumpf des Kutters aufnehmen


Gelegentlich fingen wir so gut wie gar nichts, - nur einen einzigen Fisch. Diesen Barsch werfe ich einem Zuschauer in den Kescher.


    Dann wieder kündigten sich Massenfänge an:

Kleine Maränen, immer wieder tonnenweise angelandet, vom Fang in den Räucherofen sind wohl Nummer 1 unter den Fischdelikatessen

Fritz Biederstaedt landete, 1947,  im Konzentrationslager der Sowjetarmee, Waldheim.

Fritz zog im Herbst des Hungerjahres einen tragischen Fehlschluss. Er meinte weil er den russischen Verpflegungsoffizier Kabanow mit seinen Fischlieferungen zufriedengestellt hätte, wäre der nun sein Freund und Beschützer.
Fritz glaubte allen Ernstes, ihm könne nun nichts mehr passieren, denn er ging mit einem erbeuteten Revolver verbotenerweise auf die Jagd.
In den letzten Kriegstagen hatte er das gefährliche Ding, samt passender Munition auf der Landstraße gefunden. Mancherorts lagen damals herrenlose Waffen in Massen herum.
Wie oft hatte Fritz die griffige Waffe liebevoll in seiner Hand gewogen. Mit ihr war man Herr über Leben und Tod. Sie erschien ihm wertvoll wie Gold. Mit einem bisschen  Vorsicht konnte er seiner Leidenschaft frönen.
Jeweils beim ersten Knall zuckte Fritz immer noch zusammen. Dann sagte er sich selbst beruhigend, wer da im Nonnenhofer Bruch - am Ende des Tollensesees - geschossen haben mochte, sei bei der Anzahl wildernder Russenoffiziere sowieso ungewiss.
Ohnehin könnte er gar nicht gefasst werden, denn bis zu seinem Ruderkahn war es nicht weit, und die Russen hatten keine Boote.
Schlimmstenfalls würde ihm schon eine gute Ausrede einfallen, nachdem er die Waffe ins Wasser geworfen hätte.
Rehe und sogar Wildschweine fielen ihm zum Opfer. Nicht, dass er das Fleisch benötigte, sondern ihn stachelte der Genuss einer Illusion an. Welcher Triumph, mit einem Fingerdruck, und einem bisschen Jagdglück, einen wehrhaften Keiler zur Strecke bringen zu können.
Fritz saß an seinem Unglückstag, wie in letzter Zeit schön häufiger in seiner kleinen wohnlichen Küche und putzte hinter vorgezogenen Gardinen seinen Revolver. 
Inge ging zu Bett.
Da polterte es plötzlich, harte Geräusche. Fritz gelang es noch die Waffe zu verstecken. Die Türen flogen krachend auf. Vier Sowjetsoldaten mit den roten Armbinden der Militärpolizei umringten ihn. Vier Läufe von Maschinenpistolen starrten ihn an. Ein mongolisch aussehender Offizier drängte sich vor.
Inge öffnete ihre Tür auf einen Spalt. 
Sie schrie kurz und schrill auf.
Der kräftige Mogole schob Fritz beiseite, schaute unter den Küchentisch, zog einen Kochtopf hervor. Also hatte ihn jemand verraten der das wusste!
Mit spitzen Fingern nahm der Mann den Deckel herunter und fasste ebenso den grauen Wolllappen, hob ihn vorsichtig, als läge darunter eine Giftschlange. Da glänzte ihn der deutsche Armeerevolver an.
Ein Schwall russischer Worte ergoss sich über Fritz Biederstaedt. Einer packte ihn energisch beim Kragen. Fritz versuchte noch nach seinem Jackett zu greifen. Er kam nicht mehr dazu es anzuziehen. Auch war er außerstande ein Wort hervorzubringen. 
Fritz hörte Inge, seine hübsche Frau, hinter sich herrufen.
Hinter ihm fielen die Türen krachend ins Schloss.
Während sie ihn vorwärts stießen über den schwarzen Bürgersteig hatte er eine Vision. Nur einmal, in weit zurückliegender Zeit, hatte er seine Inge so gesehen: Sie stand in diesen Augenblicken des Schreckens vor ihm auf einem Hügel. Ihr rotes Kleid leuchtete. Umgeben von Gras und gelben Blumen der Wiese, völlig umgoldet vom Sonnenschein, lehnte sie sich an den Stamm einer Birke und strahlte ihn an.
Sie rissen ihm die Jacke aus der Hand, warfen sie ihm über den Kopf und stießen ihn durch die schweigende Finsternis hin zu ihrem Fahrzeug. Hart und hastig ging es zu. Halb zerrten, halb warfen sie ihn unter Fluchreden brutal auf die Ladefläche des hochbordigen LKWs.
Der schwere Laster fuhr ruckend los und schaukelte wild. Die vielen Kurven und Ecken, die sie schlugen verwirrten Fritz noch mehr.
Er kam in ein Haus, in dem es kalt und feucht war.
Unverständliche Worte rings um ihn herum.
"...Faschist!..."
Das verstand er.
Sie brachten ihn in einen Keller. Ein Ellenbogen rammte ihn. Fritz fiel hin. Die Tür knarrte und wieder umflatterten ihn Kommandos. Sein Herz schlug bis zum Hals. Es ist aus, Fritz Biederstaedt!
In den Pausen der unwirklichen Stille hinein schrie jemand aus der Tiefe des Grauens jammervoll. Woher das kam war ihm zunächst unerklärlich. Einmal schien ihm, dass ein Kater mit menschlicher Stimme aufjaulte, dann, dass ein Mitgefangener sich aufbäumte.
Fritz lag zwischen losen Brettern. Er fühlte das Jackett in seiner Hand. Alles dehnte sich aus, wie ihm schien. Ihm kam es so vor als würde sein Kopf sich unentwegt weiten.
Nichts denken!
Grau in grau war die Zeit, sie bewegte sich nicht. Inge selbst war grau geworden und unendlich fern von ihm. Fritz begehrte nichts, als selbst in dieses ferne Grau hineinzusinken..."























Samstag, 18. Mai 2013

Atheisten tragen die Beweislast



Immer tun viele der höher  gebildeten, gewollt Ungläubigen so, als hielten sie alle Trümpfe in ihrer Hand und wir die Luschen. Es schert sie nicht, dass der sogenannte Darwinismus, zwangsläufig nur die eine Seite der Medaille zeigen kann.
Sie preisen zwar jede Art Wissenschaftlichkeit, aber die wenigsten, mit denen ich es zu tun hatte, haben (beispielsweise) je die Arbeiten von Jacques Monod "Zufall und Notwendigkeit" den bahnbrechenden Arbeiten und Überlegungen Manfred Eigens, wie in der Festschrift "Das Urgen" beschrieben, gegenübergestellt.

Das ist die eine Seite.
Die andere ist die des praktischen Lebens.
Jahrtausendelang sammelten Menschen diesbezüglich eigene Erfahrungen. In Situationen höchster Not wandten sie sich an den vermuteten Gott. Die Gesamtheit ihrer Berichte hat ebenfalls Gewicht, mindestens soviel wie die theoretischen Darlegungen derer die davon überzeugt sind - oder die a priori gesetzt haben - dass es nichts geben kann, das über dem Naturgesetz stehen könnte.

Auch die Projektionstheorie der Atheisten ist meiner eigenen Erfahrung nach recht schmalbrüstig und die vorgefasste Absicht jener "Gottesleugner", die ich persönlich kennenlernte, Hochereignisse unbedingt degradieren zu wollen oder, das hinwegerklären zu müssen was sinnändernd oft lebenrettend oder erleuchtend auf zahllose Personen aller Kulturkreise eingewirkt hat, halte ich selbst für gewagter als die Annahme, es stecke eine "höhere Macht " hinter der empfangenen, helfenden Inspiration.

Normalerweise sind wir alle Zweifler. Wir neigen überwiegend dazu uns jeder Unterordnung zu entziehen, vor allem der durch lieb- und geistlose Pfaffen, sowie deren halsbrecherische Ideen.
 
Auch deshalb "vergaßen" die Soldaten aller Kriege die dem Tod ins Angesicht geschaut hatten fast immer was sie unmittelbar danach in Briefen und Aufzeichnungen niederschrieben.
Eigentlich kann niemand guten Gewissens zugleich jene Beweise fordern, denen er den Gegenbeweis schuldet. Der Unbeweisbarkeit der Existenz Gottes steht eben gleichrangig die Unbeweisbarkeit seiner Nichtexistenz gegenüber.
Von daher kann es der Logik wegen, negativ gesehen, lediglich Agnostiker geben, was nicht die Berechtigung Gnostiker zu sein ausschließt, denn schließlich betreten wir jeden Tag Neuland.

Aber,  natürlich, jeder darf Atheist sein.
Nach meinem eigenen Verständnis, infolge langjähriger Erfahrung, ist die Basis jedes proklamierten Atheismus, allerdings Anmaßung.

Gerade die Atheisten, auch diejenigen. die dem "Kirchenglauben" aus massiven Gründen spinnefeind gesonnen sind, haben kein Recht wertvollste Erkenntnisse anderer mit einer Handbewegung davonfegen zu wollen, es sei denn, infolge einer vorgeblichen Erleuchtung wird die Freiheit oder das Glück eines anderen geschmälert.
Eben auf dieses "Davonfegenwollen" haben es die agitierenden Atheisten angelegt, weshalb sie mit dem Vorwurf überheblich zu sein leben müssen.

Ich hatte nie Angst vor der mich eventuell erwartenden Erkenntnis, nach meinem Erdenleben käme das große Aus.  Das kleine Aus erlebe ich jeden Abend und was sollte mich schrecken, zu denken, ich erwache nie wieder?

Mich erstaunte immer wieder, dass selbst klügste Leute, mir nicht dir nichts, sich erlaubten glatt zu unterstellen, mein Glaube sei nicht das Produkt eigener Forschung, sondern meiner Wünsche bzw. meiner Ängste. 

Schon als Kind wusste ich, ich weiß nicht woher: "dass ich bin, und weiß, dass ich bin, ist nicht von ungefähr. So viele Zufälle gibt es nicht!"
Danach erst flutete das Licht!

Ich werde es hüten, so gut wie ich kann.






Was wollt ihr damit sagen?

Was soll das?


Ist dieses Bild eine Engeldarstellung durch Zeugen Jehovas?

Mir persönlich ist sehr sympathisch, wenn Joseph Smith erklärt was ihm in Visionen gezeigt wurde:

"Wenn der Erretter erscheinen wird, werden wir ihn so sehen, wie er ist. Wir werden sehen, dass er ein Mensch ist, gleichwie wir.
Die gleiche Geselligkeit, die unter uns hier vorhanden ist, wird auch dort unter uns vorhanden sein, nur wird sie mit ewiger Herrlichkeit verbunden sein, derer wir uns jetzt noch nicht erfreuen."  (1)

Im selben Zusammenhang, einige Verse weiter,  erscheinen Sätze, die nicht nur mir einleuchten:

"Jeglicher Grundzug der Intelligenz, den wir uns in diesem Leben zu eigen machen, wird mit uns in der Auferstehung hervorkommen. Und wenn jemand in diesem Leben durch seinen Eifer und Gehorsam mehr Wissen und Intelligenz erlangt als ein anderer, so wird er in der künftigen Welt um soviel im Vorteil sein."

Wegen der Allgemeingültigkeit der Naturgesetze und der sich daraus ableitenden Vorstellungen fühlen  Mitglieder und Freunde der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage  den Einklang von mormonischer Theologie und eigener Vernunft. Das trifft auch auf diese Aussage zu:

"Es gibt ein Gesetz, das im Himmel - vor Grundlegungen dieser Welt -  unwiderruflich angeordnet wurde und 
 auf dem alle Segnungen beruhen:
Wenn wir irgendeine Segnung von Gott erlangen, dann nur, indem wir das Gesetz befolgen, auf dem sie beruht." (2)

Quellen:

(1)  Lehre und Bündnisse 130: 1-2 
(2)  ebenda Verse 20-21

 



Mittwoch, 15. Mai 2013

"Rätselhafte Hinweise auf ein Leben nach dem Tod"


 
Welt-online schrieb am 13. Mai 2013 unter dem obigen Titel eingangs:



"Der Tod hat nicht das letzte Wort, heißt es in der Pfingstpredigt des Petrus. Menschen, die eine sogenannte Nahtoderfahrung gemacht haben, stimmen dem zu.
"Ich steige aus, aus dieser kranken Hülle, ich lege sie ab, wie eine Jacke, die ich nicht mehr brauche", schildert Sabine Mehne ihre Nahtoderfahrung in einer Klinik. Sie fühlte sich in "einem watteähnlichen hellen, fließenden Körper", erinnert sich die Physiotherapeutin und Familienberaterin in ihrem Buch "Licht ohne Schatten" (Patmos Verlag). Die Mutter von drei Kindern spürte nach diesem existenziellen Erlebnis neue Lebenslust.
"Eigentlich ist es eine so tiefgehende Erfahrung, dass sie eher ,Lebenserfahrung' heißen müsste, weil sie das Leben so sehr bereichert und verändert", bilanziert Sabine Mehne.
Sind Nahtoderfahrungen ein Blick durchs Schlüsselloch ins Jenseits? Sind sie ein Beweis für ein Leben nach dem Tod?..."
 
Zunehmend wird das Phänomen "Nahtoderfahrung" wahrgenommen und diskutiert.
Natürlich kann man grundsätzlich jede Erfahrung kritisieren und in Frage stellen.
 
Mich störte auch diesmal wieder diese Forschheit von Leuten die meinen, ihr Atheismus sei der Weisheit letzter Schluss und wer sich ihrer Sichtweise nicht bediene, sei salopp gesagt ein Einfaltspinsel.
Unter dem Anonymus "Raubritter" kommentierte jemand: 

Seit wann ist ein weißes "Licht" eigentlich eine "Erfahrung"??? Das ist wahrscheinlich einfach wie eine Glühbirne, die kurz vor dem Ende ist..sie glüht nochmal hell auf...
 
Ich konterte mit diesen Beitrag, dem 58 Personen  zustimmten und 2 ablehnten.
Gerd Skibbe  versus Raubritter vor 2 Tagen

"In jedem Verhör vor Gericht werden Zeugen vernommen, Übereinstimmungen der Aussagen tragen zur Urteilsfindung entscheidend bei.
Warum, lieber Raubritter, versuchst "Du" etwas lächerlich zu machen, dass jenseits "Deiner" Erfahrungswelt liegt, dass aber auffallend von hunderten Zeugen ähnlich beschrieben wird?
Wir sehen doch - solange uns Röntgenaugen nicht zur Verfügung stehen - ohnehin nur bis auf die Oberfläche der Dinge.
Ist das nicht wahr?"

Ich erinnere mich deutlich, 1955, bzw. 56 , verbreitete die "Gesellschaft zur Verbreitung wissen-schaftlicher Kenntnisse" (später URANIA genannt) u.a. einen Artikel zum Reizthema: Leben nach dem Tod.
Darin wurden, soweit ich mich erinnere, drei oder vier Fälle von Reanimierten in der Sowjetunion geschildert. Die wiederbelebten sagten übereinstimmend, da sei, als sie im Sterben lagen, nichts als Finsternis gewesen.
 
Dies galt als wissenschaftlicher Beweis.  
Sonderbar 3 Fällen auf der einen Seite stehen nun einige Hunderttausend gegenüber und gerade die auf ihre Logik Pochenden, sprechen dieser bedeutenden Größe jeglichen wissenschaftlichen Wert ab.
 
Einige Leute, auch fromme, waren schon immer der Meinung, wenn man tot sei, dann sei alles tot, - z.B. Karl Barths Ganztodtheologie - als ob die übliche Deutung des Begriffes Tod, bereits auch Unbekanntes zwingend umfasst.
Das war auch der Tenor der erwähnten Veröffentlichung (des URANIA-Vorgängers) durch "überzeugte" Atheisten.  
 Sie meinen ihre Position erlaube ihnen a priori zu bestimmen was "wahr" und was "unwahr" ist . Gegenaussagen, zu besagten NTE seien von vorneherein als Humbug abzutun.
 
An jenem Abend als ich das in rötlicher Farbe schimmernde Papier der "Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnis" zum zweitenmal in unserer Neubrandenburger "Priesterschaftsklasse" den etwa sechs oder sieben Anwesenden vorlegte um noch einmal darüber zu reden, geschah etwas, das ich nie vergessen werde:
August Hönig, ein Mitglied unseres Kollegiums, etwa 65jährig wandte sich plötzlich um, schaute in entgegengesetzte Richtung, nickte mit dem Kopf und sagte: "Ich komme! Ja, ich komme"
zwei Tage später war er tot, oder sollte ich besser sagen, zwei Tage später verließ sein unsterblicher Geist sein "Zelt" in dem er solange gelebt hatte, wie Petrus es nannte (2. Petrus 1: 13). 


https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fd/Der_Weg_ins_Jenseits.jpg
Bild Wikipedia: Hieronymus Bosch 1450-1516
                   
 


 
 
 

Freitag, 10. Mai 2013

The Mysterious Faith of Evangelicals



In a TV interview November 2012 about Religion in America the theme “Mormonism”, the public viewed an explicit outpouring of words given by several good-looking ladies. One of these Ladies in obvious shock responded as though she had to avoid the bite of a poisonous snake.

Mormonism is a cult”

Did her experiences and point of view about the practise of the Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints and the fact that is was something horrid and to be afraid of, come from her own assumption, or did someone indoctrinate her?

If so ! Who?

From the experiences and studies by myself and many other learned people we know that most of the falsehood are spread by a well payed professional clergy afraid of loosing their congregations and consequently their incomes as many are drawn to the truths on Mormonism.


File:Josephsmithtarandfeatherharpers.jpg
Picture Wikipedia


People that are unsure of their own views are the ones that will generally react more violently to any opposition when their existence is touched by it. In times passed we have observed the same behavior of Communistic followers.

All these unsure people in high positions could not take any kind of criticism. Often I had to listen to it:

With you (a Mormon) we will play the game of dictatorship of the proletariat's.”
Just wait, we (communists) will show you!”

Again and again they would flex their muscles in the days of their power between 1949-1989.

In comparison to the communistic followers we can state that most of the mainstream professional church representatives often are not as sure of what they say as they pretend to be.
In fact Christian preachers have their own Idea of how to interpret things they read. This is especially noticeable in the rangs of evangelical preaching..
Many know that often whole passages are based on mere superstition.

In times past, this was part of the Roman Catholic ethics questioning even the most basic concerns would transport many to them to the dungeons.
One of my friends while searching for his forefathers found a man that had lived in Basel (Swiss) in the year of 1580, whilst on an pilgrimage in the company of two fellow monks, well-known and trusted.

He mentioned that he had a problem in believing that Mary conceived being a virgen.
This man was burnt for heresy.
The teachings of predestination as taught by Augustine had to be accepted by all: thus God would choose from among all his children some that could do whatever they pleased being assured salvation, whilst others were destined to damnation.

The original teachings of Christ how ever proclaimed that every soul has the right of free agency.
This Idea however was abandoned by so called Christians..

Martin Luther, much respected by the older generation of Mormons for the courage he showed in opposing the power of Rome. Although his interpretations were not always correct, for instance:

Gods abounding mercy will save every soul believing in Christ, no
matter what their deeds.”


In total agreement with Luther many Evangelicals, even those who have studied the Holy Bible from cover to cover will nod their heads when considering this phrase:

Sola gratia – mercy alone.”

As a long-standing politician and a Mormon I decry this false doctrine.

For behold, justice exerciseth all his demands, and also mercy claimeth all which is her own, and thus, none but the truly penitent are saved. “ Book of Mormon, Alma 42: 24

Mormons belief that al thou there are differences in our basic teachings they should not give us reasons to fight each other.

We are here to think, to learn, and search for truth and always stay true to the teachings of Jesus Christ.
As we remain true to the faith, our freedom is assured. We do not alter truth by trying to be politically correct.

Superstitions driven by fear are still the broadest highways encircling our earth.
The slogans proclaimed by rulers of the 20th century have lead mankind to cruel world-wars.
Traditional” Christianity has never been able to avoid the cruel effects of violence.
At best there still remains too much stupidity. It is time to wake up, to throw all that has not been proven good for mankind over board.
Atheistic views , hypocritical performances with all the trappings of paganism, words spoken without the sincere convictions of our hearts amount to nothing.
These days we think we are smart. On our foolishness and blindness we say Joseph Smith was a liar because he preached and firmly stated that he received revelation. That the restoration of all Gospel truth was to be a blessing for all mankind. That it was given to unite all Christians. But then there were Evangelical mobs that persecuted him, hunted 

Picture Wikipedia
him, killed him in the 39th year of his life. 

   

    

Wenn es einen gerechten Gott gäbe...



Hunderttausendfach und abermillionenmal wurde der Vorwurf erhoben, - wo war Gott? - immer wenn unvorstellbares Elend geschah. Aber selten hat sich jemand gefragt, was es bedeuten würde wenn dieser Gott so eingreifen würde, dass himmelschreiendes Unglück verhütet wird.
Wir sind hier um zu lernen.
Wir sind hier um uns frei zu entfalten, nicht um gegängelt zu werden.
Wir sind nicht nur von dieser Welt, sondern ewige Intelligenzen, die Gott fördern will.
Wir lebten bevor wir ins Fleisch geboren wurden.

Zahllose Menschen überwanden widrigste Umstände, andere suchten die widrigen Umstände um sich selbst und anderen zu beweisen, dass jeder Gipfel erstürmbar ist.

Wir sind hier um zu erlernen, dass wir einander zu respektieren haben und den “anderen” glücklich zu machen.
Wir sind Götter im Keimzustand, lehrte nicht nur Origenes (185-254) der wichtigste Lehrer und Zusammenfasser der Traditionen der Urkirche.
Bild Wikipedia Origenes 

Das war die allgemeine Kirchenweisheit der ersten Jahrhunderte, geleugnet von nahezu der Gesamtpriesterschaft der Großkirchen, deren Versagen auch durch Ausklammerung solcher Erkenntnisse erst mitverursacht wurde.

... Der Gedanke der Vergottung ist der letzte und oberste gewesen; nach Theophilius, Irenaeus, Hippolit und Origenes findet er sich bei allen Vätern der alten Kirche, bei Athanasius, bei den Kappadoziern, Appolinares, Ephraim Syrus, Epiphanius u.a” (1)

Gemeint ist damit nicht, dass wir “Sterblichen, die die schleichenden, erblichen Mängel umwinden” jemals Gott werden könnten, sondern, unserem geläuterten, unsterblichen Geist in uns, der eben hier geprüft wird, setzt niemand eine Grenze wie weit er sich, kraft der ihm innewohnende göttlichen Fähigkeiten entwickeln kann .
Wir müssen zuvor jedoch uns selbst, Gott dem Allweisen und der Welt beweisen, wer wir wirklich sind.
Waren wir Bombenwerfer aller Grade oder Wohltäter an unseren Familien und Feinden?

Die klagenden Feinde der Freiheit stellen sich das in etwa so vor: Gott müsste konsequenterweise jeden Halunken, der die eigene Ehefrau zu hintergehen beabsichtigt, vor dem Tun am Kragen packen, er müsste den Kidnapper in dem Augenblich da er zugreift auf den großen Zeh treten...

Von wenigen Ausnahmen abgesehen sind wir Menschen eben wegen unserer Intelligenz und Vernunft verantwortlich und werden zu verantworten habe, was wir bewusst angerichtet haben.
Nicht Gott wird uns verfluchen, sondern wir selbst werden uns zu dem erklären, was wir tatsächlich waren und sind.
Wem Geld, momentanes Vergnügen oder Macht mehr bedeutete, als die Mahnung seines Gewissens, wird sich mit der eigener Hand gegen die Stirn klopfen.

Götter der Ewigkeit (Schöpfer neuer Welten) zu werden setzt voraus, dass wir zuvor bewiesen haben, dass uns der Allmächtige, der immer unser Vater bleiben wird, - der Oberste aller, - der Schöpfer oder Former unseres Geistes, vertrauen darf.

Sogar Luther und Papst Benedikt XVI. haben gesagt, dass wir dieses Potential in uns tragen.

Papst Benedikt XVI. wies z.B. in seiner Generalaudienz, am 20. Juni 2007 darauf hin:

Christus, das Göttliche Wort, „wurde Mensch, damit wir vergötlicht würden...“

Erst der bösartigste unter allen Zerstörern des Urchristentums, Kaiser Justinianus (482-565) - jener Mann der die theoretischen Voraussetzungen schuf die Juden dauerhaft als Menschen 2. Klasse zu behandeln -verbot per erzwungenem Synodenbeschluss diese Grundwahrheit des Christentums.


Wikipedia: Justinianus, Echtbild nach einem Mosaik in Ravenna.

Justinianus verfluchte die Basislehre Christi mit den Worten der Ostsynode, 543: „Wenn einer sagt oder dafürhält, die Seelen der Menschen seien präexistent gewesen, insofern sie früher Intelligenzen und heilige Mächte gewesen seien; ...so sei er im Banne....“

Der Gegensatz zu Justinianus, wie durch Joseph Smith überliefert, lautet:

Der Herr hatte mir, Abraham, die Intelligenzen gezeigt, die geformt (- nicht geschaffen - G.Sk.) wurden, ehe die Welt war...“ Nach Joseph Smith berief: „Am Anfang der oberste der Götter einen Rat der Götter zusammen. Sie kamen zusammen und arbeiteten einen Plan aus, wie die Erde zu erschaffen und zu bevölkern sei.“(2) 

Um aber die Gottähnlichkeit zu erlangen oder aber höllischen Status, darf selbst Gott nicht unseren Willen, und sei er noch so böse, brechen.

Erst aufgrund der Tugend wird man ein Kind Gottes und erst in der
Erwerbung der Tugend durch eigenen Eifer erwirbt der Mensch die Ähnlichkeit Gottes. Unentbehrlich für das Erreichen der Gottähnlichkeit ist also die Entscheidungsfreiheit.“ (3)


Quellen :

  1. ) Adolf von Harnack „Dogmengeschichte“, Mohr-Siebeck, 1990 S. 46
    2.) Köstliche Perle, Abraham
    3.)  H.. Benjamnins „Eingeordnete Freiheit; Freiheit und Vorsehung bei Origenes.“ E.J. Brill, 1994, S. 13


Dienstag, 23. April 2013

(1) Rätselhaft abergläubische Evangelikale



In einem Fernsehbericht, gedreht im November 2012, über „Religionen in den USA“ konnten die Zuschauer eine besonders ausdrucksstarke, junge Farbige und deren heftige Reaktion wahrnehmen. Sie schrak zusammen, als wollte sie eine Giftschlange abweisen, denn es handelte sich um das Thema „Mormonen“ :

Mormonismus ist ein Kult!“

Wusste sie aus eigener Erfahrung und Anschauung, dass es sich bei den Lehren und der Praxis der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage um etwas Ekelhaftes handelt oder hatte sie jemand indoktriniert?

Wer?

Aus eigener Anschaung wissen Meinesgleichen, dass es überwiegend christliche Berufsfromme waren, die seit den Gründungstagen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage 1830, das antimormonische Unbehagen erzeugten, und zwar aus Gründen des Selbstschutzes.



Bild Wikipedia: ein aufgestachelter Mob teert und federt Joseph Smith, den Propheten der Neuzeit

Sobald ihre Existenzgrundlage davon berührt wird, reagieren Leute die sich ihrer eigenen Ansichten nicht sicher sind, heftiger als andere, auf gegenteilige Argumente. 
 
Ähnliches haben wir Oppositionellen in Zeiten der Kommunistenherrschaft erfahren.
Die Wackelkandidaten die höhere Posten besetzt hielten, ertrugen unsere Kritik nicht.
Mehrmals hörte ich gerade von den Doppelzüngigen:

Mit dir spielen wir Diktatur des Proletariats!“
Dir werden wir es zeigen! Dich nehmen wir hopp!

Und sie zeigten es mir immer wieder, in den Tagen ihrer Machtfülle zwischen 1949 und 1989, wer "Recht" hat - allerdings ohne ihre Drohung, mich hinter Gitter zu bringen, wahrzumachen.

Vergleichsweise kann man sagen, dass die meisten großkirchlichen Verkünder des Evangeliums ihrer Sache nicht so sicher sind wie sie tun.
Eigentlich hegt nahezu jeder christliche Priester seine eigene Auslegung und Theologie. Würden die Ansichten in Glaubensfragen allesamt aufgeschrieben und miteinander verglichen, es gäbe etwa einige zehntausend neue Kirchen.
Insbesondere im Bereich der Evangelikalen fällt das auf. Viele wissen sogar, wenigstens passagenweise, dass sie Aberglauben verbreiten.

Früher traf das auf die römisch-katholischen Geistlichen zu (andere gab es zwischen 400 bis 1517 nur in Verstecken, wie den schwer zugänglichen Alpentälern). Wegen der geringsten Kleinigkeit wurden Glaubenszweifler eingesperrt.

Einer meiner Freunde fand bei seiner genealogischen Forschung einen Vorfahren aus Basel, der um 1580, bei einer gemeinsamen Wanderung gegenüber seinen Mitpilgern - zwei Mönchen, - ehrlich bekannte, er könne nicht daran glauben, dass Maria unbefleckt schwanger geworden sei.
Der Mann wurde verbrannt.

Es war und ist auch, rein logisch betrachtet, Aberglauben die Prädestinationslehre von Augustinus zu akzeptieren; die jahrhundertelang als Wahrheit gelehrt wurde:
Augustinus behauptete der liebe Gott wähle aus den Menschenhaufen einige Leute aus, gleichgültig was und wer sie waren.
Diese Auserwählten hatten zu ihrer Auserwählung nichts beigetragen. Sie konnten tun was sie wollten, sie würden errettet. (1) 

Der Rest der Menschheit sei jedoch Masse zur ewigen Vernichtung, unabhängig davon wie sehr sie sich auch bemüht haben mochten aus freiem Willen ihren Nächsten Gutes zu tun.
Die ursprüngliche Christenlehre vom Recht jedermanns auf eigene freie Entscheidung wurde zuerst theoretisch, mittels Gesetztesverkündungen, (Cunctos populos z.B. vom 27. Februar 380) dann auch praktisch rücksichtslos unter die Füße von angeblichen Christen getreten.

Martin Luther Hauptinspirator aller Evangelikalen (auch wenn sie ihm nicht in allem folgen) wird vor allem auch von den älteren Mormonen wegen seiner Proteste gegen Rom gelobt.
Allerdings hat er - immerhin war er als ehemaliger Augustinermönch augustinisch vorgeprägt - auch folgenschweren Unsinn verbreitet, der ganz und gar nicht durch Jesuszitate gestützt wird. Luther behauptete mit Vehemenz:

Gottes allumfassende Gnade errettet jeden Gläubigen, unabhängig von seinen Taten.“

Viele Evangelikale, sogar diejenigen, die die ganze Bibel nachdenklich studiert haben, nicken an dieser Stelle zustimmend. Sie beharren mit Luther:

Sola gratia!“ Allein aus Gnade.

Als Vollblutpolitiker verweise ich auf die durch diese Verkürzung verursachten Kriege unter Christen.

Theoretisch ist Luther kaum zu widerlegen, weil er sein Steckenpferd von Paulus Standpunkt her aufzäumt, aber die Praxis widerspricht ihm. Und nun erst wird klar, dass Jesu Kriterien der Errettung ganz anders lauten. Nämlich:

Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit, und werden vor ihm alle Völker versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, gleich als ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zu seiner Linken.Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränkt. Ich bin Gast gewesen, und ihr habt mich beherbergt. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich bekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen... Wahrlich ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem unter diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan.” (2) Matth. 25 : 31-46

Christi Evangelium ist das des Tuns, (wie der pharisäische Judaismus), das der Evangelikalen ist das der Kontemplation. Sie verteidigen ihre Ansicht mit dem Hinweis, die Christusgläubigen kämen zur Gnade Christi und von daher erhielten sie Kraft und Motivation zum Guten.

Das sind Worte die Christus abweist. Er verlangt zuerst den guten Willen, (siehe die gesamte Bergpredigt) weil die Kraft das Gute zu tun in jedem Menschen steckt, ob er glaubt oder nicht. Er setzte das Prinzip definitiv fest:

Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist es, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.” (3) Joh. 21: 14

Mormonen glauben eben deshalb, dass, wie Alma der Jüngere (hier sinngemäß) lehrte:

... niemand errretet wird, außer denen die in tiefer Reue danach trachten Unrecht wiedergutzumachen.“ (4) Buch Mormon, Alma 42

Hier beißen sich die Ideen. Doch das ist noch lange kein Grund, dass sich auch die Menschen beißen. Auch diese Behauptung ist mormonentypisch. Muss irgendjemand sich vor diesen Prinzipien der Toleranz ekeln?

Zäh hängen traditionsbedingte „Überzeugungen“, in jedem von uns, weil uns scheint, es liege in ihnen ein wenig Wahrheit. (Ich weiß, wie lange ich Hitler nachtrauerte, obwohl mein Verstand längst wusste, dass er ein Schwerstkrimmineller war, der auch mein Leben von mir nehmen wollte um seinen rassenideologischen Wahnsinn doch noch aufrecht zu halten)
Es handelt sich um sogar überlebte, durch und durch falsche Doktrinen, die sich im praktischen Leben nicht bewährt haben, die uns belasten.

Wir haben diese Inkonsequenz zu überwinden. Auch dies ist „mormonisch“.

Politisch gesagt ist es beispielsweise unverantwortlich, des lieben Friedens willen, zu schweigen, wenn Freiheitsrechte irgendwo auf dem Erdball in Frage gestellt werden, statt laut und vernehmlich zu sagen, was gesagt werden muss:

Rührt niemals die Würde eines anderen an! Falls ihr es tut, werden wir angemessen eingreifen und wenn es sein muss mit Waffengewalt.“

Das ist Teil der Lehre des Buches Mormon, dort nur klarer gesagt, weil dieses Buch den Pazifismus (Volk Ammon) als Ausnahme unter Bedingungen als legitim betrachtet. All das lässt sich nicht mit wenigen Worten sagen. Aber der Trend ist klar:

Wir stehen in der Verantwortung vor Gott, wenn wir Christus oder „einen seiner Geringsten“ im Verhältnis zu unseren tatsächlichen Möglichkeiten, nicht stärken, wenn er in Not ist.“

Der Aberglaube ist der Menschheit breitester Irrweg.

Die Parolen der wichtigsten Verführer des 20 Jahrhunderts haben zwei Weltkriege verursacht. Das traditionelle Christentum vermochte dem nichts, gar nichts, entgegen zu setzen.

Da ist immer noch zuviel traditionell verbreiteter Blödsinn im Spiel, weshalb es an der Zeit ist sämtliche Traditionen die sich nicht eindeutig bewährt haben, über Bord zu werfen.
Das betrifft auch die atheistischen (nicht die agnostischen) Denkansätze. Atheismus ist logisch unhaltbar.

Wo hat der Atheismus - sobald er zu politischer Macht kam – Wohltaten bewirkt?
Aber auch umgekehrt, wo hat sich beispielsweise das traditionelle (trinitarische) Gottesbild - auf das die Evangelikalen mit Luther blindlings! schwören - als wohltuend und hilfreich erwiesen?
Hat es nicht die Fastfinsternis des europäischen „Mittelalters“ verschuldet?

Da war kein Gott den man erkennen konnte, sondern nur die lapidare Festlegung, (Kaiser Konstantins) dass 3 gleich 1 ist.

Heuchelei auf nahezu der ganzen christlichen Bühne spielte seine verhängnisvolle Rolle bis in die Gegenwart hinein.

Diese preussischen Paraden, mit Tschingderassassa, Messen, Glockengeläut kombiniert mit frommer Predigt, erzielten große, allerdings negative Wirkung. Der Pfarrer hielt die Arme noch erhoben, sein Mund hatte den Segen noch nicht zuende gesprochen, noch waren die Worte nicht verhallt:

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir...!“

als beim Hörer, sowohl wie im Kopf des Sprechers, feststand: Offenbarungen - Erleuchtungen - das gab es einmal, vor Urzeiten. Jetzt sind wir schlau genug und brauchen solches Zeug nicht mehr.
Evangelikal-abergläubische Schlussfolgerung lautete: Joseph Smith war ein Lügner, er behauptet Offenbarungen erhalten zu haben, also fegt ihn hinweg.
Nieder mit dem Mormonentum.

Sie hetzten ihn, die Evangelikalen, bis er tot war. 39jährig ermordet.


Bild Wikipedia

Am frühen Morgen des 27. Juni 1844 morgens um 3.15 wurden die regulären Wachen, abgezogen, jedenfalls nicht versehentlich oder irrtümlich. Sie lagerten nun in achthundert Meter Entfernung.

Ein Haufen von mehr als 100 Männern, die Carthage-Greys, - inspiriert von evangelikalem Protest - einige mit geschwärzten Gesichtern übernahmen die “Bewachung”. 


Quelle:

1.)Nur eine relativ kleine Zahl von Menschen (zur Wiederauffüllung der durch den Engelsfall entstandenen Lücke!) ... ist zur
Seligkeit vorausbestimmt. Die anderen seien eine ‚Masse der Verdammnis’.“ Hans Küng „Kleine Geschichte der katholischen
Kirche“, S. 76