Sonntag, 9. Februar 2014

(1) Mormonen taufen Tote nicht!


Totentaufen in Mormonentempeln by Gerd Skibbe

Verrückter geht es nicht!” Das ist in der Regel der Ausdruck derjenigen die christlich orientiert sind, wenn sie hören "Mormonen" taufen die Toten.
Aber!
Erstens sind es Taufen die an Lebenden, und zwar ausschließlich in Tempeln der Kirche Christi, meist an Jugendlichen stellvertretend und auf der Basis von Familiendaten vollzogen werden.

Zweitens:   Großkirchen vereinnahmen ihre Getauften umgehend, auch wenn es sich um Bewusstlose (Säuglinge) handelt  Dies ist in der Kirche Jesu Christi der HLT, wenn es sich um eine Taufe für Verstorbene handelt, nicht der Fall. Sie erscheinen in keiner Mitgliederliste!

Dieser erhebliche Unterschied wird leider gelegentlich verwischt.

Solange die betreffende verstorbene Person, zu deren Gunsten die stellvertretende (Toten-)taufe erfolgte, nicht willens ist, dem zuzustimmen, hat sie den Charakter eines Billetts das man nutzt oder nicht. Bis dahin hat sie keine Wirkung.
Etwas anderes zu  behaupten ist nicht korrekt.

Dabei wird vorausgesetzt, dass der Geist aller Menschen der Heutzeit, den Tod des Körpers überlebt. Das ist ein Vorgang der von weltweit rund fünfzig Millionen Reanimierten zunehmend bestätigt wird.

Es ist eine Binsenweisheit, dass unser Verständnis begrenzt ist. Mittels Laborversuche läßt sich bis jetzt nicht definitiv belegen, ob der Geist des Menschen unabhängig von seinem Gehirn existieren kann oder nicht.

Aber die Beweislage, infolge der Berichte Reanimierter ist deutlich positiv.

                                       "Höre beide ehe du urteilst!"

Ohne Frage, die Seele (der Geist) des Menschen ist unsterblich. Viele Sterbende berichten, dass sie am Ende einer Reise durch einen Tunnel in eine oft als herrlich empfundene, völlig andere Welt aufstiegen, willkommen geheißen von einem liebevollen Lichtwesen.
Immer mehr Ärzte neigen dazu diese Berichte als real zu werten.

Es scheint zutreffend zu sein, dass  niemand  seine Überzeugungen, seinen Charakter und seine Vorurteile, auch Schuld ohne weiteres löschen kann, nachdem der körperliche Tod diesen Teil seines Daseins beendete.

Um Schuld zu löschen bedarf es der Reue und der von Christus zu diesem Zweck eingesetzten Taufe, Apg. 2: 38

Die Taufe durch Untertauchung galt seit je als Symbol der Grablegung des alten Menschen, mit seinen Vergehen. Dies muss in der von Christus bestimmten Weise und durch von ihm bevollmächtigte Autoritäten - auf der Erde - geschehen.
Taufe soll bedeuten der  Mensch kommt nach dem Wasserbad gereinigt und wie neu hervor, mit dem Willen sich von da an ständig dieses Bundes zu erinnern und seiner Verpflichtung nachzukommen die Gebote Christi, wie sie in der Bibel geschrieben stehen, gewissenhaft zu beachten.

Solche Bedeutung kann ein Säugling nicht erfassen. Selbst die von den Großkirchen anerkannten Taufpaten haben bei Weitem nicht dieses von Jesus gegebene Taufverständnis.

Drittens: gemäß der Theologie der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist jede Taufe vor Gott ungültig, die nicht vom Empfänger ausdrücklich gewollt wurde. Deshalb muss nachgeholt werden, was von Jesus als unabdingbar bezeichnet wurde. Joh 3:5

Jeder Taufe muss  eine umfassende Belehrung vorausgehen, sowie die Fähigkeit der Einsicht des Belehrten.

Niemand kennt die Zahl derjenigen die als Kinder oder Erwachsene von angeblichen Christenpriestern zur Taufe genötigt oder sogar gezwungen wurden.

Mit Taufen an Kleinkindern wird der Grundsatz der Entscheidungsfreiheit gebrochen. 

      Die "Großkirchen" vereinnahmen immer noch und zu Unrecht die Seelen Bewusstloser.
"Kleine Kinder können nicht Umkehr üben, darum ist es eine furchtbare Schlechtigkeit, die reine Barmherzigkeit Christi für sie zu leugnen, denn sie sind wegen seiner Barmherzigkeit alle in ihm lebendig." Buch Mormon Moroni 8 :19

Zudem gilt, dass Gott  unter keinen Umständen eine Taufe anerkennen wird die nicht mit dem ausdrücklichen Einverständnis des Empfängers erfolgte.


Die zur Verfügung stehenden Dokumente bestätigen, dass zwischen dem Jahr 380, dem Zeitpunkt der Inkraftsetzung des Staatsgesetzes zum Glaubenszwang "Cunctos Populos", und  nach der Verabschiedung des Codex Justinianus um 540 mindestens sechzig Millionen Hellenen, Manichäer, Mandäer, Paulikianer, Isiskultanhänger, alle Anhänger anderer Religionen sich unter Androhung massiver Strafen taufen lassen mussten.




Wikipedia: Römisches Reich um 120

Wo je ein römischer Soldatenstiefel Macht demonstrierte, galt "Cunctos populos".

Nicht zu reden von den Ereignissen im Zuge der Christianisierung Rußlands, der Indios oder der Unterwerfung der Waldenser, die sich in größeren Teilen Mitteleuropas bis ins 13. Jahrhundert, gegenüber der gewaltausübenden römischen Kirche behaupten konnten.


Bild: Evangelischer Gesamtverband OberweserBrücke online: Verbreitungsgebiet der Waldenser um 1200

Schönste  Kathedralen, viele Predigtkirchen und Dome wurden um 1200 gebaut um vor allem die Macht Roms darzustellen.

Es gibt tausende Dokumente die belegen, dass kirchlicherseits jedes Druckmittel angewandt wurde um die Menschen zu nötigen, den von teilweise rabiaten Päpsten vorgegebenen Kurs  anzuerkennen.

Inquisitionsheere wurden eingesetzt um den Vorrang Roms zu sichern
Wo Rom siegte wurden die Erwachsenen unterworfen, vertrieben, oder sogar verbrannt. Im Anschluss daran wurden die Kleinkinder  "getauft".

Über dieser antichristlichen Machtausübung steht, - noch unsichtbar, - in großen Lettern geschrieben:

Die Sünde der Zwangsanwendung zudem im Namen des Fürsten der Wahrhaftigkeit, - Jesus Christus - ist unverzeihlich. 

Kurioserweise kommen gerade aus den Reihen der Rechtsnachfolger der gewaltanwendenden Kirche, die lautesten und oft genug völlig unqualifizierte Klagen gegen das "Mormonentum".




Bischof Otto von Bamberg 1128 in Wolgast, Brunnen am Marktplatz 
 
Selbst der milde und sonst segensreich wirkende Bischof und Reichsfürst Otto von Bamberg, (1060-1139) ließ sich hinreissen, mit dem Kreuz auf der Brust, unter Druck gesetzte Menschen zu taufen. Er wurde ein "erfolgreicher" Missionar, weil ihn das  Schwert der Herzöge Boleslaw III. und Wartislaw I., begleitete. Diese Herren wünschten aus politischen Interessen die Christianisierung der Bewohner der alten Herzogstadt und des ganzen Landes  Pommern. 

Taufpaten, die stellvertretend antworten, gab es in der Urkirche nicht.

Fast 100% aller großkirchlichen Taufen die zwischen 550 und 1600 stattfanden wurden unter staatlichem d.h. militärischem Druck an Erwachsenen oder an Kleinstkindern vollzogen.

Schwedenkönig Gustav Wasa schrieb 1536 an seinen Untertanen in Helsingland : „Ihr habt euch zum Luthertum zu bekehren, wenn nicht, lasse ich ein Loch in den Delensee schlagen und euch darin ersäufen.“ 
J.Josef Ignaz von Döllinger in „Papsttum“

Bei allem Verständnis für Traditionen bleibt es ein Verbrechen, willenslose Menschen auf eine Religion zu verpflichten.

Zu bedenken ist also: die Theologie der Mormonen –  der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, so ausgefallen wie sie dem Neutralen zunächst erscheint, deckt sich, in allen wichtigen und nachprüfbaren Eckdaten, einschließlich der stellvertretenden Verordnungen für Verstorbene, mit den Lehren und Praktiken der Urkirche - und sie ist Verteidigerin des Jedermannsrechtes auf persönliche Entscheidungsfreiheit, die ihr als unantastbar gilt.

Eigentlich sollte es eine sicher fundierte Analyse im Bereich der "vergleichenden Religionswissenschaften" geben, die solche Behauptung untersucht und sie widerlegt oder bestätigt.

Sie würde zweifelsfrei ergeben, dass in der Urkirche die Lehre von der direkten Verwandtschaft des (Heute-)menschen mit Gott "unserem himmlischen Vater", die bedeutendste war. 

Die heute noch gelehrte Blut- und Kreuztheologie der Großkirchen stellt eine Abweichung dar, obwohl feststeht, dass Christi Sühnopfer die erste Voraussetzung für unsere Erlösung ist.

Gewiss! Wenn der Mensch biologisch tot ist, (nachdem der ewige Geist seinen Körper verließ), ist jede Bemühung, aus dem Diesseits, um den Fortschritt der Seelen nonsens, es sei denn Gott hat es geboten. 

Sowohl katholische Totenmessen, oder die stellvertretenden Taufen  der Neu-Apostolischen Kirche, oder die Totentaufen der Kirche Jesu Christi der HLT machen nur dann Sinn, wenn Gott sie nicht nur bílligt sondern fordert und wenn der unsterbliche Geist wünscht, er wäre, während seiner irdischen Laufbahn  rechtmässig getauft worden.

Haken und Öse. Beiden Seiten kommt derselbe Rang zu.

Gott offenbarte Joseph Smith, dass er niemals das Wahlrecht auch nur eines seiner Geistkinder jemals übergehen, aber ihren gerechten Wünschen entsprechen wird, weshalb irdische Versäumnisse, irdischerseits nachgeholt werden müssen.

Viele moderne Theologen, wie Karl Barth (auch die Siebten-Tags-Adventisten, die "Zeugen Jehovas" u.a.) gehen allerdings davon aus, dass der Geist des Menschen, den Tod der irdischen Hülle nicht überlebt.
Das zu glauben und zu vertreten ist ihr gutes Recht. Zumindest macht ihnen das kein Mormone streitig.

Wir bestehen dagegen auf unser Recht zu glauben, was Petrus in seinem 1. Brief beschreibt:

"Christus starb, dem Fleisch nach, doch sein Geist lebte und so ist er hingegangen zu den Geistern im "Gefängnis" (d.h. er ging in die Geisterwelt, in die Welt der Verstorbenen, die sich aus gewissen  Gründen nicht frei bewegen können) um sie zu befreien. "Er hat ihnen gepredigt, die einst ungehorsam waren" z. B. in den Tagen Noahs. "den Toten wurde das Evangelium dazu verkündet, dass sie ... gerichtet werden ... sie haben das Leben im Geist, wie Gott:"  1. Petrusbrief 3: 18-21 u 4: 6

In diesem Zusammenhang erinnern wir uns der quasi-Antrittsrede Jesus; als er in der Synagoge einen Text vorlas den er prophetisch auf sich selbst bezog:

"Gott... hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde... damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze..."
 Lukas 4: 18-19



Quelle: Daniel C. Peterson, Buchbesprechung, 1995 LDS Books Schubert und Roth



ebenda

Stellvertretende Verordnungen, wie die Taufe oder Begabungen für Verstorbene, (für Verwandte) dürfen, ihrer Heiligkeit wegen, nur in Tempeln der Kirche Christi, von denen  vollzogen werden, denen die Vollmacht dazu rechtmäßig übertragen wurde. Sie gehören als wichtiger Teil in die Reihe der von Jesus eingesetzten Verordnungen, die mehr als Symbolcharakter tragen.

 Es ist nicht unsere Sache zu beurteilen was Gott einsetzt, allerdings dürfen wir zweifeln. Attacken zu fahren ist dagegen nicht ratsam.

Bild Wikipedia HLT-Tempel in Zolikofen, Schweiz
Die Attacken auf die Kirche Jesu Christi der HLT seitens großkirchlicher "Sektensachverständiger", weil sie überhaupt Tempel baut, sind enorm schlecht begründet.

Immer noch gehen Experten davon aus, dass Christentum und Tempelwerk einander ausschließen.

Dr. Fincke von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen sagte:
"Die Idee der Mormonen einen "christlichen" Tempeldienst an Verstorbenen zu vollziehen ist ein Widerspruch in sich selbst. Das Christentum benötigt keine Tempel, es vollzieht keine stellvertretenden Verordnungen. Gemäß unserem Verständnis endete mit dem Tod Jesu Christi die Notwendigkeit für solchen Kult."
Aber: für Petrus, Paulus und andere Apostel war der Tempelbesuch, nach dem Tod Jesus sehr wichtig, wie nicht nur die Apostelgeschichte berichtet.  Apg 21, 26-30; 24, 17-18

 Richtig ist, dass die Zeit für Blutopfer, mit dem Tod Christi, abgelaufen war, aber nicht die Zeit dafür, durch "den Vorhang" fortlaufende Offenbarung zu erhalten.
Der Vorhang des Tempels spielte solange eine unersetzliche Rolle, bis das athanasische (zu Verbrechen aller Art neigende) Christentum, seinen zweifelhaften Sieg davon trug.
Die ursprüngliche Bedeutung des Vorhangs blieb dennoch lange im Gedächtnis "der Kirche" erhalten.




Wikipedia: Sixtinische Madonna,1519, Raffael Santi

  Es sind unsere Gesichter die aus der Welt des Paradieses zuschauen, wie Maria Jesus in die Welt trägt.

Dieses Gemälde zeigt, dass es zu allen Zeiten Menschen gab, die über das Diesseits hinausblickten.
                          
Ebenso klar war, dass der Vorhang die diesseitige Welt von der "Geisterwelt" trennt.


Bild:  Stemberger "2 000 Jahre Christentum" S. 93

 Dieses Bild stammt aus dem 4. Jahrhundert. Es befindet sich in einem Haus in Rom unter SS. Giovanni e Paolo. Die hier abgebildete Person soll einen Märtyrer darstellen, der ins Paradies aufgenommen wird, „das durch den Vorhang angedeutet wird“ sowie durch die Gammadiahaltung der Arme



BYU: Die Aufnahme zeigt die sogenannten Gammadia aus der späteren byzantinischen Ära

Google: The Agios Eleftherios, also known as Mikri Mitrópoli or Panaghia Gorgoepiikoös might be the smallest church in the world. It is located at the Mitrópolis square, next to the Metropolitan Cathedral of Athenes  (Megalí Mitrópoli).
Bemerkenswert ist, dass Kaiser Flavius Konstantinus IV. genannt Pagonato, der um 680 in Ravenna weilt, gemäß dem Mosaik , seinen "Tempelempfehlungsschein" vorweist, - wie das in der Kirche Jesu Christi der HLT üblich ist, der dem Bewerber vom Bischof ausgehändigt werden kann.

 Erstaunlich ist darüber hinaus die Abwesenheit von Kreuzen auf den ersten Mosaiken, (später, als sie die Macht übernahm, fügte die römische Kirche Kreuze hinzu.) Ebenso beachtlich ist die "zur-Schau-Stellung" der Gammadia am Vorhang, die auch auf den Kleidern (Garments) der frühen Christen erschienen, wie auf vielen anderen Mosaiken zu sehen ist.


"Ravenna - seine Mosaiken, seine Denkmäler, seine Umgebung" Verlag Salbaroli,
Vielen Kritikern ist nicht bewusst, dass gegen Ende des vierten Jahrhunderts beginnend und im Verlaufe der nächsten Jahrhunderte, die arianische Version des Christentums, mitsamt ihren Gläubigen, von den Katholiken ausgelöscht wurden, dass jedoch Rudimente des christlich-arianischen Glaubens bis weit ins 9. Jahrhundert hinein erhalten blieben.

(Arianer glauben bekanntlich, dass Jesu Christus eine andere Person als der Vater ist. Arianer waren im Gegensatz zu athanasianischen Geistlichen tolerant, und sie hatten Tempel.)
Jeder Internetnutzer kann einen Vergleich machen, wenn er sich der Mühe unterzieht und einschlägige Veröffentlichungen zu Rate zieht.
Deshalb also finden sich scheinbar freimaurerische Elemente  z.B. in Ravennas ehemaliger Reichshalle wieder die im gotisch-arianischen Einflussbereich, des 6. Jahrhunderts, unter König Theoderich, errichtet wurde, weshalb es Unfug ist, zu unterstellen Joseph Smith habe die Mormonentempel nach freimaurerischen Elementen ausgerichtet...



Bild "Ravenna - seine Mosaiken, seine Denkmäler, seine Umgebung" Verlag Salbaroli,
Arianisches Mosaik in der ehemaligen, gotischen Reichshalle zu S. Appollinare
Geschichtsfälschungen haben dazu beigetragen, die Goten als Barbaren und die räuberisch-brutalen (orthodox-kath.) Heere Kaiser Justinians I. als zivilisiert darzustellen.
Unter dem Nachfolger des byzantinischen Generals Belisar, besiegten die Soldaten des Generals Narses, die Goten Italiens endgültig. Ob gewollt oder nicht,  ebneten sie damit dem römischen Papsttum den Weg und der katholische Klerus eröffnete so das Mittelalter und seine Kulturlosigkeit.
Alle eigentlichen Kulturträger waren zuvor eliminiert worden.

Nephi sah es in einem beängstigenden Traum voraus. Buch Mormon 1. Nephi 13: 1-9
    
Als "lebenslänglicher" Mormone und nach meinen, in den letzten 65 Jahren gesammelten Erfahrungen, empfinde ich selbst die meisten  Angriffe auf meine Kirche als barbarisch, und nicht selten als Ausdruck intellektueller Unredlichkeit.
Alle Agressionen konnten nicht verhindern, dass "Mormonismus" nun als eine Religion wahrgenommen wird, die weltweit an Bedeutung zunimmt, die Gegensätze ausgleicht und deshalb Menschen aller Richtungen in sich vereinigt und vereint. Etwas, das man von einer echten Kirche erwarten darf.
Die ununberochenen Bruderkriege unter Christen belegen dagegen die Abweichungen vom Original.
Es handelt sich beim verfemten "Mormonismus" tatsächlich um eine Religion der Toleranz, die ihre Mitglieder stark motiviert, Wahrhaftigkeit und Rechtschaffenheit im Alltagsleben vornean zu stellen.

Mitglieder der Kirche Jesu Christi der HLT sind verpflichtet, sich permanent zu bilden und auf die Stimme ihres eigenen Gewissens zu hören.

                                          "Wähle das Richtige"

(choose the Right) steht auf dem Fingerring geschrieben, den nicht wenige junge Männer dieser Kirche tragen, die zudem gewillt sind dem Druck der Drogen- und Sexszene, sowie der Neigung zum Unrechttun widerstehen zu können.
Wer immer den Begriff "Totentaufen" hört, ohne die Zusammenhänge und Bedingungen zu kennen, glaubt jedoch, da geschehe Unrecht.

Reißerisch aufgemachte Artikel die nicht nur in den USA erscheinen, wollen gezielt diesen Eindruck erwecken: nämlich die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der HLT beabsichtigten Menschenseelen ungefragt zu "Mormonen" zu machen. Es ist die ungeheure Behauptung: damit würden Seelen gestohlen.

Kann irgendjemand denken, irgendeine irdische oder gar unterirdische Kraft sei imstande, auch nur eine einzige dieser im Reich Gottes angelangten Seelen könnte z.B. durch einen geheimen Teufelskult gestohlen werden?

Vor allem sind Israeli aufgebracht wenn sie hören, dass Menschen ihres Glaubens postum zu "Mormonen" gemacht wurden.

Gegen solche Propaganda läßt sich leider wenig ausrichten, zumal Theologen des traditionellen Christentums diese Befürchtungen schüren.

Niemand möge jedoch vergessen, dass Millionen Juden im Verlaufe der Vorherrschaft christlicher Gewalthaber, unendlich gelitten haben, weil sie sich nicht "christlich" taufen lassen wollten.

Wenn es nun nicht pure Anti-Mormonen-Propaganda ist, eben Ähnliches den "Mormonen" zu unterstellen, was ist es dann?

Ich selbst habe hunderte stellvertretende Taufen miterlebt oder mitvollzogen, bin seit 1957 Tempelinsider und leide weder an Schwachsinn noch an einem ähnlichen Syndrom.

Jeder Tempelbesucher der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage hat sich bereits durch die eigene Taufe und durch jeden Tempeltag erneut entschieden verpflichtet, den Grundsatz individueller Entscheidungsfreiheit, der jedes Menschen heiligstes Gut ist, mit der ganzen Kraft seiner Persönlichkeit, selbst bis in den Tod hinein zu verteidigen.

Der Schutz des Individualrechts ist ja der Kern des sogenannten "Mormonismus", was auch unsere Feinde wissen. (Fast jede Seite im Buch Mormone spricht davon, insbesondere die Kapitel Alma 43-60)

Weshalb wir auch, - nebenbei gesagt - rückhaltlos für das Existenzrecht Israels einstehen!

Deshalb ist es eine gewollte Beleidigung meiner Kirche und unseres Gewissens zu behaupten wir versuchten verstorbene Seele posthum zu "Mormonen" zu machen.

Niemand, der seine Sinne einigermaßen beieinander hat, kann zu solcher Schlußfolgerung gelangen, weil die Seele, um die es sich handelt, in der besseren Welt in noch höherem Maße den Schutz seiner Persönlichkeitsrechte genießt oder, beabsichtigt irgendwer die absolute Integrität des Schöpfers zu bezweifeln?
Kann ein ernstzunehmender Christ oder Jude dieses ewige Rechtsprinzip auch nur ansatzweise in Frage stellen?

Die auch im Neuen Testament nicht negativ erwähnte "Totentaufe" ist lediglich der diesseitige Part eines Bündnisses mit Gott Jesus Christus, der aus dem religiösen Verständnis nahezu aller Christen, (und nach Jesu Worten, die er an Nikodemus richtete,) unverzichtbar ist.

Zu einem Bündnis gehören immer zwei. Für einunddieselbe Seele könnten zehntausend "Totentaufen" vollzogen werden, sie wären völlig wertlos, wenn der Allmächtige und die verstorbene Persönlichkeit es nicht akzeptieren.




HLT - Tempel Melbourne, Australien 
                                
Man kann den sogenannten „Mormonismus“ nicht mit dem üblichen Klischee von Kirchen vergleichen.

Großkirchliche Theologien stehen auf dem Boden der Überlieferung, gleichgültig ob diese korrekt ist oder nicht.

Lehränderungen die sich durchsetzen konnten, gelten sonderbarerweise als berechtigt, doch die Abweichungen sind erheblich.
Zu den historisch gesehen verheerenden Änderungen gehören u.v.a. diese Elemente:

1.) im Urchristentum wurde das Individualrecht als heilig und unantastbar betrachtet

das änderte sich im Jahr 380 durch das Staatsgesetz „Cunctos populos“ das nur die „katholische“ Religion erlaubte. Jeder anderen Version des Christentums wurde verboten. (Es besteht der dringende Verdacht, dass Ambrosius von Mailand der eigentliche Vater dieses verbrecherischen Gesetzes ist, denn ohne Ambrosius in seiner Eigenschaft als Kaiserberater, geschah im römischen Reich nichts von Bedeutung. Er zwang z.B. Kaiser Theodosius I. der als Verfasser ausgegeben wird, öffentlich, zur Rücknahme seiner Weisung eine Synagoge die von Christen zerstört wurde, auf Kosten der Schuldigen wiederaufzubauen.

Um 540 verschärfte Kaiser Justinian mit Codex Justinianus 1,10 den Glaubenszwang. Der Abfall vom Christentum wurde mit der Todesstrafe geahndet.

Damit wurde aus der Kirche der tödlich gefährdeten Lämmer, die menschenfressende.

2.) ursprünglich erfolgte der Dienst in der Gemeinde ehrenamtlich, auch in großen römischen Gemeinden. Es gab in der Kirche vor Nicäa keine Kleriker, sondern Träger des Priestertums. Träger dieses Priestertums konnten alle männlichen Mitglieder werden, die sich bewährt hatten.

Durch die Installierung der Steuer „auri lustralis collatio“, im Jahr 326, (ein Jahr nach dem 1. ökumenischen Konzil der Christenheit zu Nicäa) schuf Kaiser Konstantin die materielle Voraussetzung zur Versorgung der Kleriker.

Konstantin schuf den Klerikerstand, den er fördern wollte, wenn diese Kleriker sich zugleich als seine Diener betrachten. Konstantin förderte vor allem die Männer die unverheiratet blieben.

(3) Vor Nicäa war in der gesamten Kirche (mit Ausnahme Alexandrias und einiger Gemeinden Kleinasiens) immer die Rede davon, dass Christus ein anderer als der Vater ist. (Christus sei dem Vater nachgeordnet)

In Nicäa 325 wurde das Gottesbild im Sinne Konstantins geändert, der Grundkern des athanasianischen Bekenntnisses wurde formuliert: da ist nur ein Herr!

(4) Bis etwa 400 galt in der bereits zerstrittenen Kirche noch allgemein, dass die Seele (der Geist) des Menschen buchstäblich göttlicher Herkunft, und somit ewig ist. Das nannte man die Lehre von der Präexistenz.

Kaiser Justinian eliminierte im Jahr 543 mit Hilfe einer kleinen Anzahl kollaborierender Bischöfe (165 von rund 5 000) die urchristliche Lehre vom voririschen Dasein jeder Menschenseele (die zur Familier Adams gehört).

Papst Vigilius wurde zur Unterschriftsleistung gezwungen.

(5) Die Kirche der ersten drei Jahrhunderte war auf Verinnerlichung des Glaubens gerichtet

Praxis des nachnicänischen Jahrhunderte wurde die pomphafte Gottesverehrung

(6) Bischöfe waren vor Nicäa Gemeindevorsteher die von jeweils 2 Ratgebern unterstützt wurden

Bischöfe „bestiegen“ nach Nicäa den Bischofsstuhl der vor allem vom Stadtadel angestrebt wurde, weil Bischöfe Immunität und Steuerfreiheit genossen. Konstantin verlieh den Bischöfen der Metropolen zudem wirtschaftliche Sonderrechte.

(7) Vor Nicäa, genau genommen vor 400, gab es keine gesonderte Priesterkleidung, es gab vor 400 keine Kreuze in den Gemeinden, keine Altäre, keinen Weihrauch, kein Glockengeläut usw., es gab keine Kolossalbauten...

Nach der Lehre der Kirche Jesu Christi der HLT (Mormonen) anerkennt Gott keine Amtshandlung die von dieser seit dem 4. Jahrhundert zunehmend gewalttätigen „Gegenkirche“ bzw. ihren Ablegern vollzogen wurde.

Denn der allmächtige Vater, versagte sich selbst, gegenüber seinen Kindern Zwang anzuwenden. Das lehrte die Urkirche entschieden, wie Origenes (185-254), vehement. Da aber andererseits nichts Unreines ins Reich Gottes gelangen kann, muss jeder Mensch, der das wünscht!, getauft werden, denn die Taufe ist das Symbol der Reinwaschung: der alte Mensch wird zu Grabe getragen (Untertauchung) und der neue kommt hervor, wie Christus in der Auferstehung.

(8) Die in der Urkirche obenanstehende Lehre von der Möglichkeit der Vergottung derjenigen Menschen, wurde im 6. Jahrhundert verflucht.

Sie bezog sich auf diejenigen, die konsequent die Christusgebote beachten und dem Licht Christi folgen. Zwar hat Papst Benedikt XVI. daran erinnert, dass diese Verheißung urchristlich war ( ebenso von Luther bestätigt) doch weltweit verspotten großkirchliche Theologen die Mormonen, eben wegen der Restaurierung dieses bedeutenden Lehrelementes.

(9) An die Stelle der Erwachsenentaufe durch Untertauchung, trat das Besprengen.

Noch 3. Jahrhundert war unbestritten, dass Jesus im Jordan untergetaucht wurde...


Die übliche Vorstellung von der Taufe Christi durch Johannes. Zugleich ist unbestritten, dass Jesus untergetaucht wurde. Wie die Taufe wurden alle anderen Elemente des Urchristentums entstellt.


Wikipedia: Jesu Taufe im Jordan, Wandmalerei 3. Jahrhundert
Niemand kann derzeitig sagen, warum die ursprüngliche Überzeugung der Christen nicht erhalten werden konnte, der Mensch könne einmal wie Gott werden.

In den ersten dreihundert Jahren der Verbreitung des Christentums war diese Lehre die “oberste” (A. von Harnack)

Heute im Zeitalter darwinistischen Denkens, muss solche Glaubensüberzeugung geradezu blasphemisch und überspannt anmuten.
Das hängt mit der unterschiedlichen Bedeutung des Begriffes “Mensch” zusammen.

Im üblichen Sprachgebrauch ist “der Mensch” das Erscheinungsbild das uns im Spiegel gegenübertritt, doch in der alten Kirchenlehre und bei den “Mormonen” ist der Mensch das Unsichtbare.

Der Mensch ist Geist!”   sagte Joseph Smith in Lehre und Bündnisse Abschn. 93: 33 Er konnte das sagen, weil es ihm von Gott gezeigt wurde. 
 
Dieses Leben ist nur eine Zwischenstation, die allerdings von höchster Bedeutung ist, weil wir hier unser wahres Gesicht zeigen. Hier legen wir den Grund für neue Ausgangsstellungen weiterer Entwicklung. Wer „hier“ sein Gewissen verkaufte, wird „dort“ erleben, dass ihm etwas fehlt.

Basis der “Mormonentheologie” ist, dass der Kern unseres Wesens (unser Bewusstsein, unsere Intelligenz) unzerstörbar ist und nie erschaffen wurde, er ist ewig.
Auch das darf bezweifelt werden.
Aber es macht Sinn daran zu glauben. Den 93. Abschnitt Lehre und Bündnisse kann jeder unkompliziert in sein Weltbild einbauen. Er beschreibt,
“dass der Mensch im Anfang - vor Grundlegung der Welt – bei Gott war. Intelligenz oder das Licht der Wahrheit kann nicht erschaffen oder gemacht werden... alle Wahrheit ist unabhängig in dem Bereich, worin Gott sie gestellt hat, und kann selbständig handeln, so ist es auch mit aller Intelligenz. Anders gibt es kein Dasein... hier ist die Entscheidungsfreiheit des Menschen und hier ist die Schuldigsprechung des Menschen, weil das, was von Anfang an war für ihn klar und offenkundig ist und er das Licht nicht annimmt. Jeder Mensch, dessen Geist das Licht nicht annimmt steht unter Schuldspruch. Denn der Mensch ist Geist: Die Urstoffe sind ewig, und wenn Geist und Urstoff untrennbar mit einander verbunden sind, so empfangen sie eine Fülle der Freude.!”

 Der Glaube an Christus alleine kann nicht zur Fülle der Freude führen, weil wir zuvor das Licht des Guten und der Wahrheitserkenntnis erlangen müssen. Andernfalls müssen wir umkehren und uns dem Licht Christi zuwenden, um einer Schuldigsprechung zu entgehen. Das sichtbare Zeichen der Umkehrwilligkeit ist die Taufe und zwar eine Taufe die Gott eingesetzt hat und der der Glaube an Christus vorausgeht.

Freitag, 7. Februar 2014

Bleibt bei der Wahrheit

Ob Gott es erfreute ständig hören zu müssen:
"Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden!"


wenn diese Bitte, seit Jahrhunderten in Klöstern, Kirchen und privat fromm gebetet wurde, während die Beter zugleich eisern entschlossen waren, zuerst ihren eigenen, oft genug bösen Willen zu tun?

Tausende Male wurden Menschen hinter das Licht geführt:


Das Motto Gott will es! - Deus lo vult! - dass ein Kreuzfahrerheer aufgestellt wird. Papst Urban II. (wurde allen, die dem Ruf folgten, nie verwelkender Ruhm im Himmelreich versprochen


Wikipedia schrieb: Als der Papst am 27. November 1095 vor die erwartungsvolle Menge trat, hielt er eine stark dramatisierende Rede von den Leiden der Christenheit im Osten und der Notwendigkeit der Befreiung der heiligen Stätten, die Chronisten zufolge, die abweichende Fassungen vom Wortlaut überlieferten, von der Menge begeistert aufgenommen wurde. Angeblich wurde bereits zu diesem Zeitpunkt das spätere Motto der Kreuzzüge – Deus lo vult! („Gott will es!“) – geprägt. Adhemar de Monteil, Bischof von Le Puy, der später zum Führer des Zugs ernannt wurde, kniete in einem zuvor besprochenen Auftritt unmittelbar nach dem Ende der Rede vor Urban II. nieder und bat als Erster um die Erlaubnis, ziehen zu dürfen. Viele andere sollen sich ihm angeschlossen haben. Danach hielt Papst Urban II. noch in Tours und Rouen Synoden ab, die den Aufruf verbreiteten. Ein Übriges taten die über das Land gesandten Wanderprediger der Kirche, die dafür sorgten, dass viele einfache Menschen, Abenteurer, Verbrecher, aber auch Bauern in den Krieg zogen. Den Kampfwilligen wurde Ablass für ihre Sünden zugesagt.
Das restliche Kreuzfahrerheer, das ebenfalls kleinasiatische Städte erobert und für sich beansprucht hatte, war währenddessen in Richtung Syrien gezogen, wo es im Oktober 1097 mit der Belagerung von Antiochia begann. Die Nahrungsversorgung während der siebenmonatigen Belagerung war völlig unzureichend, viele Kreuzzügler verhungerten oder desertierten.
Die Stadt wurde erst im Juni 1098 durch Verrat eingenommen und alle nicht-christlichen Einwohner umgebracht. Die Kreuzfahrer wurden nun selbst zu Belagerten, da ein vereintes Entsatzheer der Emire von Mosul, Aleppo und Damaskus nur fünf Tage später eintraf. Erschwerend kam hinzu, dass es in ganz Antiochia als Folge der Belagerung keine Nahrungsmittel mehr gab. In dieser verzweifelten Situation riefen sie eine dreiwöchige Fastenzeit aus. Währenddessen verbreitete Bohemund von Tarent das Gerücht um die Heilige Lanze. Ein Mönch namens Peter Bartholomäus hatte eine Vision, in der ihm der heilige Andreas erschien und ihm den wahren Aufenthaltsort der Heiligen Lanze zeigte. Man bezweifelte die Wahrheit dieser Aussage, als jedoch auch ein Pfarrer eine ebensolche Vision hatte, waren die Zweifel überwunden. Nach fast drei Wochen Hungerns ließ er nach der Lanze graben. Tatsächlich fand sich dort eine Lanze. Durch den angeblichen Fund der Heiligen Lanze motiviert, stellten sich die Kreuzfahrer dem muslimischen Entsatzheer zum Kampf. Doch brachen zu diesem Zeitpunkt innere Streitigkeiten unter den Belagerern aus, so dass die Kreuzfahrer das Entsatzheer nach kurzem Kampf in die Flucht schlugen. Bohemund von Tarent ernannte sich nun zum Fürsten von Antiochia, womit er einen weiteren Kreuzfahrerstaat gründete und dabei ebenfalls den Lehnseid gegenüber dem byzantinischen Kaiser missachtete. Bohemund beendete seine Teilnahme am Kreuzzug vorzeitig und ging dazu über, die Herrschaft in seinem Fürstentum auszubauen. An seiner Stelle zog sein Neffe Tankred weiter Richtung Jerusalem.
Nach gelungener Verteidigung der Stadt besserte sich die Nahrungsversorgung nicht. Auch grassierten Seuchen unter den ausgehungerten Kreuzfahrern, denen auch Adhemar de Monteil erlag. So plünderten die Kreuzfahrer auf der Suche nach Nahrung das weitere Umland. Dabei kam es im Dezember 1098 bei der Eroberung der Stadt Maarat an-Numan zu Kannibalismus; Radulf von Caen berichtete:

„In Maara kochten unsere Leute die erwachsenen Heiden in Kesseln, zogen die Kinder auf Spieße und aßen sie geröstet.“
Radulf von Caen: Gesta Tancredi In Expeditione Hierosolymitana.[1]
Die Berichte über Maara fanden in der arabischen Welt, als Beispiel für die Grausamkeit der als barbarisch empfundenen Invasoren, weite Verbreitung. Noch heute ist in arabischen Volksliedern von „Menschenfressern“ die Rede, wenn Franken gemeint sind.



Hinter das Licht geführt werden abermals Millionen, durch die
"Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre des Lutherischen Weltbundes und der Katholischen Kirche" von November 1999:

Man muss sie wieder und wieder lesen um zu bedenken, dass es

nirgendwo in der Bibel, - außer bei einem gründlich missverstandenen Paulus -  auch nur den geringsten Anhaltspunkt gibt, für die Behauptung die im Zentrum dieser Verdummungsschrift geschrieben steht: der Mensch werde allein durch Gnade selig.

Paulus hat klar formuliert: 
              Irret euch nicht: was der Mensch sät, das wird er ernten

Gott hat den Menschen mit starkem Willen, Intelligenz und zahllosen Fähigkeiten ausgestattet, von ihm erwartet er gnadenlos, dass er mit seinen Talenten wuchert.

Jesus lehrte es warnend:
Der Mann der sein Talent nicht zum Guten eingesetzt hatte um das Gute in der Welt zu vermehren, der zu faul und zu feige war sich dagegen zu stemmen, dasss das Elend sich endlos ausbreitet, erhielt von demselben Gott der Joseph Smith belehrte, die Antwort, wie sie im Matthäusevangelium niedergeschrieben steht:


"Du bist ein schlechter und fauler Diener, hättest du wenigsten mein Geld, nämlich meine dir von mir verliehene Kraft, andern zur Unterstützung und Verfügung gestellt, wenn du selbst dich schon für zu unbegabt gehalten hast..." Kap. 25: 26


Da posaunten sie noch am Ende des 20. Jahrhunderts auf der Schwelle zum 21. Jahrhundert in ihrer schändlichen "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre des Lutherischen Weltbundes und der Katholischen Kirche" von November 1999:
                                
                                 "Sola gratia!" Allein durch Gnade.

Ein Hurra von allen Halbseidenen war ihnen gewiss. Wen soll das anspornen etwas zugunsten seiner Umwelt zu tun?

Johannes mahnte ebenfalls:

"Weil du lau und weder kalt noch warm bist, werde Ich dich aus meinem Mund ausspeien" spricht der Herr" Offenb. 3: 16


In den 20 Seiten der erwähnten Erklärung kommt Jesus Christus nicht ein einziges mal zu Wort, außer das die Scharen der mit der Abfassung beschäftigten Theologen ihn zwielichtig zitieren, er könne nicht lügen und habe ihnen das Recht zur Sündenvergebung verliehen.


Ambrosius von Mailand (339-397)

Diese sonderbare Religion erhielt die bis heute beibehaltene Form samt kuriosen Inhalten durch Ambrosius und Augustinus von Hippo.
Ambrosius lehrte bekanntlich, dass die Kirche die Macht besitzt, allen Sündern zu vergeben. 

Heute befinden sich, wegen solcher einst für echt gehaltenen Anmaßung,  die Großkirchen im hilflosen Zustand, einzusehen, dass sie keineswegs die Macht zur Sündenvergebung innehaben, sondern, dass ihre handfesten Sünder wie alle anderen Menschen gemäß geltendem Recht zu verurteilen sind.
Aber! auch hier im Gegensatz zur Praxis und Lehre vor allem der katholischen Kirche gilt: Irgendwann ist die Schuld abgegolten. Gott und Opfer werden ihrer nicht länger gedenken.
Die Bösen werden leiden, und doch nicht Ewigkeiten hindurch in der Hölle (ihrer durch Gewissensbisse verursachten Verdammung) bleiben.

Ausgerechnet diese Damen und Herren die ihre Übeltäter nicht aus ihren Kirchen ausgeschlossen haben, wie sogar Paulus verlangte

"Schafft den Übeltäter aus eurer Mitte!"
1. Kor. 5: 7

verkünden etwas wozu sie nicht (von Gott) berufen wurden:

Haben diese Verfasser der "Erklärung" jemals klar gestellt, dass die Sadisten aller Zeiten, dass diejenigen die Kinder missbrauchten und die mordsüchtigen KZ-Aufseher, die Drogenbarone keine Gnade zu erwarten haben, es sei denn sie zeigen jahrzehntelang tiefstes Bedauern?
Es erheben sich schlimmste Gedanken und Antworten auf die Frage: Warum haben ausgerechnet kirchliche Institutionen wie die römisch-kath. Kirche, die durch die Bibel dazu verpflichtet sind Rechtschaffenheit zu praktizieren den bösartigsten Judenmördern 1945 die Flucht vor dem Arm der Gerechtigkeit ermöglicht?
Wie können sie fortfahren und ihrem Gott versprechen:

"Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden!",

wenn sie doch wild entschlossen sind ihren Willen durchzusetzen?
Joseph Smith nannte es Pfaffentum, so zu handeln.

Gerade dieser eine Satz Christi, den Joseph, als eine der Aussagen innerhalb seiner ersten Vision, 1820, festhielt:
 "die Glaubensbekenntnisse der Christen seien Gott allesamt ein Gräuel"  war und ist, wie wir heute zweifellos wissen, mehr als berechtigt.

"Die ausstehende Rehabilitation" by G. Skibbe -




Die ausstehende Rehabilitation von mehr als 25 Millionen Europäern

Historiker werfen immer mehr Licht auf die tatsächliche Geschichte. Unlautere Berichterstattung wird korrigiert und manchmal blamiert oder sogar gnadenlos verurteilt.
So war das im Fall der polnischen Offiziere in Katyn, die 1940 von sowjetischen Militär- oder „Sicherheits“ - Einheiten erschossen wurden, und nicht, wie kommunistischerseits behauptet, von den Nazis, obwohl nicht wenigen Deutschen leider auch das zuzutrauen gewesen wäre.
Gewissheit allerdings, konnte im Osten Europas kein Historiker erlangen, wer die insgesamt 24 000 Männer hinrichtete, sehr wahrscheinlich, weil sie sich ihrer Bolschewisierung widersetzten, bis Michail Gorbatschow am 13. April 1990


"die sowjetische Verantwortung für diese Massenmorde einräumte und sein tiefes Beileid ausdrückte. Die Ministerpräsidenten Russlands und Polens, Wladimir Putin und Donald Tusk gedachten 2010 in Katyn erstmals gemeinsam der Verbrechen. Noch lebende Täter wurden jedoch strafrechtlich nicht verfolgt."


Ein US-Untersuchungsausschuss bewies allerdings bereits 1952 die NKWD-Täterschaft. (1)
So ähnlich verhält es sich mit den Henkern die sich stolz Christen nannten, die aus unglaublicher Arroganz Verleumder, Hetzer und Mörder wurden, die jedoch im Gegensatz zu den Katynverbrechern, wie in den Fällen des Damasus von Rom, (2) oder wie dem des sogenannten heiligen Ambrosius von Mailand immer noch durch kirchliche Gedenktage geehrt werden. (3)
Damit muss Schluss gemacht werden!
Die Opfer der  frommen Fanatiker hatten sich ebenfalls nur geweigert ein Bekenntnis zu akzeptieren, das dem Rat ihres Gewissens widersprach.
Eigentlicher Anlass die Rehabiliterung einzufordern ist eine Randnotiz, erschienen in dem Buch "Kirchen und Ketzer" von Thomas Hägg das zwischen 2004 und 2006, mit Unterstützung des norwegischen Forschungsbeirates für Klassische Philologie und Religionswissenschaft der Universität Bergen geschrieben wurde.
Darin steht nun nur dieser simple Satz: 

 "der Erzketzer Arius ist Traditionalist. Er steht fest auf dem Boden der kirchlichen Lehrtradition." (4)
Für Insider entspricht diese schlichte, korrekte Feststellung in ihrer Dimension, der ungeheuren Behauptung:


nicht Adolf Hitler, sondern Lord Chamberlain und Dalladier brachen den 2. Weltkrieg vom Zaun“


falls eine anerkannte Autorität in Sachen neue Geschichte solche Lüge schreiben und beschreiben würde. Bislang galt nämlich, allen Erkenntnissen zum Trotz ein Lehrsatz den der berühmte Ludwig Hertling „Geschichte der katholischen Kirche bis 1740“ Morusverlag Berlin, mit Imprimatur, so formulierte:


... der Arianismus war die erste der drei großen Häresien, die im Altertum die Kirche erschütterten.“ (5)


Obwohl seit langem bekannt ist, dass der Hetzer und Gegenspieler des Presbyters Arius (250-336), nämlich der Diakon Athanasius (298-373) der Verursacher der folgenschwersten Häresie war, geht seit 1 700 Jahren, diese bösartige Verleumdung um.
Arius hat Schuld!“
Unerhört, was sich gewisse Theologen damit leisteten. Hunderttausende „Wahrheitsverkünder“, die Pfarrer und Prediger werden wollten, mussten, bevor sie ihre Universitäten verließen, geradezu einen Eid auf diese Unwahrheit leisten. Vor allem in den USA wird immer noch, seitens der Evangelikalen, jede Wette auf das falsche Pferd gesetzt. Reuelos geht das so weiter.
"Wer nicht athanasianisch glaubt, ist des Teufels." (6)

 
All das im 21. Jahrhundert!
Ein doppelter Blick ins Internet legt offen, das auch im deutschsprachigen Raum bis zur Stunde und wider besseres Wissen von der „arianischen Häresie“ geredet wird. Binnen einer viertel Sekunde findet Google - search: 26 000 Einträge unter: "Die arianische Häresie", aber nicht eine von der „athanasianischen Häresie“.


Natürlich weiß kaum jemand, von Insidern und Experten abgesehen, worum es überhaupt ging und geht.
Kurz gesagt und für einige zur Erinnerung:gemäß Athanasius Meinung! ist es falsch zu glauben, dass Elohim, der Vater Jesu Christi, größer als sein Sohn ist (und ebenso inkorrekt sei es, dass demzufolge Jesus erst Gott wurde, da das Jesus verkleinern würde).


Nach der Meinung des Athanasius,  dieses kleinen dunkelhäutigen Wortgewaltigen und in Übereinstimmung mit der paganen, zum Monotheisnus neigenden Lehrauffassung Kaiser Konstantins, sind da nicht mehrere Götter sondern nur einer, - ein Kollektivgott -.
Diese Neigung zur Eingottlehre entsprach dem Mode-Trend des heidnischen Rom – und für einige Christen, so wie für Athanasius, war es dem 1. der 10 Gebote Mose geschuldet:
ICH BIN der Herr dein Gott, … du sollst nicht andere Götter haben neben mir.“ (7)
Da gab es scheinbar keinen Raum für
ein personales Sein“
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Dass dies ein voreiliger Schluss wurde bestätigen mittlerweile, außer dem erwähnten Thomas Hägg auch andere:


Gert Haendler sagt es in seinem Werk: „Die Rolle des Papsttums in der Kirchengeschichte bis 1200“ Vandenhoeck & Ruprecht, 1993 S 56,141:


Einer ist der Gottvater aller, der auch der Gott unseres Gottes ist... Christus ist wohl Gott, aber er ist dem Vater unterordnet.“....
Und unter www. dogmatic. „Die vornizänische Theologie“, 2009, Uni-Bonn, S. 145 wird dasselbe gesagt:

Irenäus stellt das Gottsein von Sohn und Geist klar heraus, „beiden kommt ein personales Sein zu, da sie gemeinsam mit dem Vater handeln.“


In Betracht gezogen werden muss jedenfalls die Tatsache, dass Kaiser Konstantin in Nicäa, 325, seine eigene "diokletianische" Gottesvorstellung mit Nachdruck durchsetzte:
Die katholische Quelle "Familia Spiritualis Opus" bekennt 2013: 
"Alles schien in bester Ordnung, jedoch hatten einige Bischöfe nur ein Lippenbekenntnis abgelegt, da Kaiser Konstantin mit der Verbannung für jener Bischöfe gedroht hatte, die das Bekenntnis nicht unterschrieben..."

Den großkirchlichen Theologen ist längst bewusst, dass „die Kirche in Nicäa im Jahr 325 … die Wünsche Konstantins befolgte, obwohl sie sie nicht billigte...",
so sagt es Heinz Kraft, in seiner  Habilitationsschrift „Konstantins religiöse Entwicklung“ Heidelberg - Uni Greifswald, 1954 S. 81 ff
In derselben Arbeit stellt Prof. Kraft heraus: dass die mit dem 1. ökumenischen Konzil zu Nicäa 325 geschaffene andere Kirche die Kirche Kaiser Konstantins war:
 "Eben so wenig, wie Konstantin Christus erwähnt, ist die Kirche auf Christus bezogen...“ 
Prof. Wolmeringer bestätigt in seinem „Konstantin-Artikel“ vom 05.03.07 im Internet, diese Tatsache lediglich mit anderen Worten:  
 „Konstantin ist verantwortlich für die Entstehung des katholischen  und orthodoxen Christentums.“
Ist es unter diesen Umständen nicht angesagt: die ausstehende Rehabilitation von mehr als 25 Millionen Europäern zu fordern? 

Denn mindestens 25 Millionen Europäer verloren wegen ihrer angeblich „arianisch-ketzerischen“ Ansichten ihre Freiheit. Fast alle rissen andere Familienangehörige mit hinein in den tödlichen Strudel gnadenloser Inquisitionswellen. Niemand hat sie gezählt die deswegen oder wegen ähnlicher Abweichungen vom römischen Kurs ihr Leben verloren.
Dieter Wyss nennt es die „Phänomenologie und Psychopathologie des Bösen“:
Llorentes, Sekretär der spanischen Inquisition berichtet, gestützt auf Archivmaterial, Torquemada habe 10 220 Menschen lebend verbrannt, sowie mit Unterstützung Ferdinands und Isabellas 114 300 Familien für immer ruiniert.“ (8)
Erwähnenswert ist, dass Arius ( 250-336) - ein hoch gewachsener Mann, der leicht gebückt ging, gekleidet in Toga und Mantel, immer mit gedämpfter Stimme und bemerkenswert tolerant, - nicht der Aussage der Bibel widersprach, sondern dass er ebenfalls, wie sein Feind Athanasius, den Wortlaut des 1. Gebotes verteidigte: mit dem Unterschied, dass er die Formulierung:
Ich Bin der Herr dein Gott“
auf Christus bezog. Denn das war ja der Vorwurf auf Gotteslästerung den die Juden damals erhoben und weshalb er letztlich gekreuzigt wurde. Jesus habe schon zuvor in einer anderen Szene den Pharisäern, auf die Frage wer er sei, geantwortet:
... Jesus antwortete ihnen: ICH BIN von keinem Dämon besessen, sondern ehre meinen Vater... ICH BIN nicht auf meine Ehre bedacht... Amen, amen ich sage euch: noch ehe Abraham wurde BIN ICH. Da hoben sie Steine auf um sie auf ihn zu werfen“ (9)
Die Pharisäer, die Jesus in der Nacht verhafteten, fielen fast in Ohnmacht, als er bekannte: ICH BIN es! (10) Mormonen glauben dasselbe:
„Jehova, der Gott des Alten Testaments, ist Jesus Christus, der große ICH BIN.“ (11)


Selbst Joh. Adam Moehler, der sonderbarerweise Athanasius verteidigt verstand es:


Der Sohn ist nach Justin weder bloßer Mensch, noch eine unpersönliche Kraft Gottes, sondern der Zahl nach ein anderer. Er ist Gottes Sohn im eigentlichen Sinne. Er hat zu Moses aus dem Dornenbusch gesprochen: ‚Ich bin, der ich bin, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.“... Apol. J. C. 65... Er ist der Jehova des Alten Testaments, der Allmächtige.“ (12)
    Eben diese Basislehre des Urchristentums, Christus sei dem wahren Gott nachgeordnet missfiel dem Vater der Orthodoxie, Konstantin.
Nachgeordnet wollte er - der Kaiser aller, der der Christus sein wollte - (Prof. Clauss) nicht sein. Zudem widersprachen seine Absichten denen der Urkirche.
Arius auf dem „Boden der Lehrtradition stehend“, rief wiederholt mit Origenes (185-254) aus:
... Manche schätzen nicht, was wir sagten, indem wir den Vater als den einen wahren Gott hinstellten und zugaben, dass andere Wesen neben dem wahren Gott Götter werden konnten, indem sie an Gott teilhatten.“ (13)
Arius glaubte zudem, - im starken Gegensatz zu Athanasius, dass Gott eine Gestalt hat. Das geht deutlich aus den späteren Schimpfreden des Athanasius hervor:
Sie, die sich Christen nennen, (die Arianer), vertauschen die Herrlichkeit Gottes mit der Ähnlichkeit eines Bildes von einem vergänglichen Menschen.“ (14)
Es ist typischer, athanasianischer Hohn zu sagen: „Sie die sich Christen nennen!“ Dieser Ton hätte jedem rüden Agitator des 20. Jahrhunderts gefallen.
Es muss ohnehin erlaubt sein zu fragen: Wenn es eine Intelligenz vom Range des ewigen Vaters gibt, soll sie unfähig sein sich selbst eine bleibende Form zu geben?
In Nicäa sagte Konstantin klar: er werde zwar die Christen fördern, aber nur unter der Voraussetzung, dass sie sein Gottesbild akzeptieren.
Es war ein seinerseits nicht abgeschlossener Erkenntnisprozess. Konstantin glaubte, was er in seiner Jugendzeit am Kaiserhof Diokletian - wo er als kaiserliche Geisel leben musste - von paganen Priestern gehört und was ihn geprägt hatte: alle römischen Götter fließen zu einem einzigen zusammen, weshalb der christliche Vater und sein Sohn nicht zwei sind, sondern nur einer. Damit war es unpassend zu denken sie hätten Antlitz und Gestalt.
Übrigens wie vielen bereits bekannt ist, widersprach Papst Benedikt XVI. ohne viel Umschweife den eigentlich „ewig“ gültigen Aussagen des Athanasius ohne Wenn und Aber.
Verwunderlich ist indessen, dass dieser Korrektur eines Elementarteils römischer Religion, so gut wie keine Reaktion folgte.
Der Papst sagte am 23. Januar 2006 in seiner ersten Enzyklika:
Dantes „Göttliche Komödie“ habe ihn ... inspiriert, ... wo ein „kosmischer Ausflug“ im inneren des Paradieses zum innersten Licht der Liebe führe, „die Sonne und Sterne zugleich bewege“. – Das tiefste Innere dieses unzugänglichen Lichtes sei jedoch nicht etwa ein noch gleißenderes Leuchten oder noch helleres Scheinen, sondern das zarte Gesicht eines Menschen, das dem Seher da endlich auf seiner Suche entgegentrete. Dies sei „etwas vollkommen Neues“. Das menschliche Antlitz Jesu Christi, das Dante im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes erkenne, sei „noch viel bewegender als die Offenbarung Gottes in der Form des Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis und Liebe. Gott, das unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches Gesicht.(15)


Während seiner Begegnung mit den Priestern der Diözese Rom am 22. Februar 2007, also ein Jahr später, erhärtet Benedikt: Gott ist nicht bloß ein ferner Schatten, eine »erste Ursache«, sondern er hat ein Antlitz: Es ist das Angesicht der Barmherzigkeit, das Angesicht der Vergebung und der Liebe, das Angesicht der Begegnung mit uns. Diese beiden Themen durchdringen sich also gegenseitig und müssen immer zusammengehen.“


Diese Aussagen sind ebensowohl großartig wie schön. Danke Papst Benedikt. Sie haben es wunderbar gesagt:
Leider bleibt ein wenig unklar, ob das bereits die direkte der Abkehr vom nicäischen Bekenntnis bedeutet.
Einige Generationen früher wäre der deutsche Papst von seiner eigenen Kongregation verbrannt worden.
Wir wissen es längst: Athanasius brachte die Finsternis herauf, die wiederum das „Mittelalter“ verursachte.
Wir wissen es längst. Athanasius hat den Stunk angefangen:
Schon der bekannte evangelische Theologe Friedrich Schleiermacher (1768-1834) kam nicht umhin festzustellen, dass
Athanasius... das Signal zu den Verfolgungen gegeben hat. Schon auf dem Nicänischen Konzil mag er die Hauptursache des strengen konstantinischen Dekrets gewesen sein... Er fängt überall mit Schimpfen und Heftigkeit an und ist unfähig und unbeholfen im Disputieren.“ (16)
Bereits in seiner 1. Rede hetzte Athanasius:
Wenn man sie aber logisch untersucht, so wird es sich herausstellen, dass sie (die andersdenkenden Christen, diejenigen die sich erlauben wie Arius zu glauben) bitteren Spott und Hohn verdienen..., verdienen sie nicht allen Haß?” (17)
Auch Prof. Hans Lietzmann stellte schon vor vielen Jahren fest:
„Er (Athanasius) wird die nicänische, orthodoxe Leitfigur der kommenden Kämpfe.“
(18)
Und all das weil Arius ein Häretiker gewesen sein soll: Seit jenen Tagen wurde in der Kirche Hass gepredigt, die Hetze wurde Teil der Gottesdienste zuerst der Athanasianer - der Orthodoxen - dann auch auf der arianischen Seite, später, sehr viel später, als bereits die blutrünstigen Armeen Konstantinopels gegen sie marschierten, mit dem klaren Auftrag Kaiser Justinians: "Vernichtet sie" 
Zuerst kam die Eliminierung der arianischen Goten (Vandalen) in Nordafrika, dann die Ausrottung der Arianer in Italien, mit der Zerstörung des ostgotischen Reiches:
Bild Wikipedia
Bild Wikipedia: Kaiser Justinian (482-565)


Es ist wohl eher einem glücklichen Umstand zu verdanken, dass das Komprimat des authentischen Arius-Christus-Bekenntnis in einer Aufzeichnung des berühmten Arianers Wulfila erhalten blieb, denn diese Formulierung ist, aus christlicher Sicht, alles andere als grundfalsch.
 
Jesus ist der „filius unigenitus, Dominus et noster... (M Pl. Suppl. I. 707) ... er (Wulfila) glaubt an Gott den Vater und an seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn und Gott, Werkmeister und Bildner der gesamten Kreatur, der seinesgleichen nicht hat.“.
Ein "Normalchrist" wäre wohl außerstande überhaupt einen Unterschied zu seinem eigenen Glauben zu entdecken. Um jedoch die ganze Wahrheit zu sagen: die geradezu künstlich herbeigeführten Bekenntnisdifferenzen sind nicht der eigentliche oder einzige Grund für die Verfolgung und Vernichtung der Arianer (Bogumilen, Novatianer, Waldenser usw.) durch die Athanasianer (Katholiken usw.). Es ging unentwegt um die Machtfrage, um Privilegien und Geld.


Deshalb ist es hoch an der Zeit, die Rehablitierung von mehr als 25 Millionen Opfern athanasianischer Propaganda, nicht alleine von Rom zu fordern, sondern von allen, die den Boden des nicänischen Bekenntnisses verteidigen.


Die gesamte „christlich ökumenische Kirchengemeinschaft“ steht hier in der Pflicht.







Siehe zu diesem Thema auch

(1)Streifzüge durch die Kirchengeschichte - Betrachtungen aus dem Blickwinkel eines Mormonen

insbesondere:

(3) Streifzüge durch die Kirchengeschichte - Betrachtungen aus dem Blickwinkel eines Mormonen




Quellen:


  1. Wikipedia

    2.) Eine Anzahl Arianer Roms gingen am frühen Morgen des 26. Oktober des Jahres 366 in ihre kleine Julii-Kapelle (heute: St. Maria in Trastevere). ...Deshalb rückte „(um) acht Uhr morgens, Damasus mit seinem gottlosen Anhang heran. ... mit (dem) gesamten Klerus, alle mit Beilen, Schwertern und Knitteln bewaffnet... während kein einziger Damasianer fällt erliegen 160 Ursinaner dem Angriff." Bischof Ursinus entkommt mit einigen Freunden) Martin Rade lic. Theol. „Damasus, Bischof von Rom“, 1882, S. 14.
    3.) Ambrosius schrieb im kritischen Sommer 378 alles auf ein Karte setzend, für den jungen verunsicherten Kaiser Gratian zwei Bücher („De fide“) Da heißt es: „Die Arianer (Italiens und die Goten G.Sk.) haben sich gegen die Kirche Gottes verschworen!“... „der (richtige) Glaube des Herrschers (gewährleiste) mehr als die Tapferkeit der Soldaten den Sieg... Ambrosius behauptete: „Jesus Christus soll das römische Heer führen!" Leopold von Ranke „Werk und Nachlass“, S. 21 
    Ambrosius malte Schwarz-Weiß, er entmischte nicht. Untrennbar gehörten für ihn Staat und Kirche zusammen. Ambrosius hätte wissen müssen, mit Jesus dem Fürsten des Friedens und seiner Lehre der Versöhnung hatte das ganze Treiben nichts zu tun.
    Reiner Konstantinismus war das. Angesichts der Tatsache, dass
    viele Goten sich auf den Namen Jesu Christi hatten taufen lassen, was einer Verpflichtung auf seine Lehre von der Rechtschaffenheit gleichkam, wäre er zwingend dazu verpflichtet gewesen angemessene diplomatische Schritte einzuleiten. Schließlich wünschten die Goten nur Sicherheit für ihre Familien. Seitdem die Asiaten den Reflexbogen als Waffe erfunden hatten, war ihnen kein europäisches Heer mehr gewachsen. Gratian ließ sich überzeugen, gegen seine Bedenken zu handeln und daran ist zu ermessen, wie sehr Ambrosius dem jungen Verantwortung tragenden Mann geistig überlegen war. Es hieß nur: fortan „wies der (junge Kaiser) die Arianer ab und folgte Ambrosius.“
    Günther Gottlieb „Ambrosius von Mailand und Kaiser Gratian“ Ambrosius hatte dabei als entscheidende Autorität die Bibel aufgerufen:
      „Der Kaiser soll gerüstet mit dem Schwert des Glaubens, dem Sieg entgegen ziehen... der Krieg gegen die Goten und der Sieg über sie seien von Hesekiel geweissagt worden. Die Goten sind Gog, von denen der Prophet (Hesekiel) schreibt, dass er mit Gottes Hilfe vernichtet werde. Es ist nicht zweifelhaft, dass die ‚catholici’ welche die Strafe für den Unglauben anderer ertragen haben, bei Gratian Hilfe für den rechten Glauben finden. Der Glaube an Gott und die Treue zum imperium Romanum können nicht voneinander geschieden werden...(die Goten) die ‚Häretiker’ sind die ‚antichristi’; diese Häresie sammelt ihr Gift aus allen anderen Häresien.“
    Günther Gottlieb „Ambrosius von Mailand und Kaiser Gratian“ S. 13  Ambrosius hatte verlangt der Kaiser müsse sich ganz den militärischen Aktionen widmen „und daran denken die Siegeszeichen aufzurichten... so wollte Ambrosius „den Kaiser für seine kirchenpolitischen Ziele gewinnen
    und den Gegnern der (katholischen Kirche) den Kampf ansagen.G. Gottlieb, „Ambrosius von Mailand und Kaiser Gratian“ V. & Ruprecht, 1973


      4.) Hägg, "Kirchen und Ketzer" 2010, S. 61
      5.) Ludwig Hertling „Geschichte der katholischen Kirche bis 1740“ Morus-Verlag Berlin, mit Imprimatur, S. 73
      6.) Mormons & Romney Presidency “Dangerous” According to Evangelical Author     (ReligionDispatches) (May 28, 2011) Warren Smith, Journal „Religion Dispatches“, Mai 2011, Autor Keller verschärfte den Ton noch: “A vote for Romney is a vote for Satan.” ebenda . Ähnlich äußerte sich bereits 2007 der President der Predigerseminare der südlichen Baptisten der USA Dr. Mohler. Ähnlich auch: www.bibelkreis.ch/themen/MormonenVJ.htm - am  04. Juli 2011: Die Mormonen sind eine der gefährlichsten Irrlehren der Neuzeit“
    7.)  Exodus 20: 2
    8.)  Dieter Wyss, „Kain: Phänomenologie und Psychopathologie des Bösen“,  Neumann,1997
    9.) Joh. Kap 8: 48-59
    10.) Joh. 18: „Auch Judas, der Verräter stand bei ihnen. Als Jesus wiederholte: Ich bin es! wichen sie zurück und stürzten zu Boden und er fragte sie abermals: Wen sucht ihr? Sie sagten: Jesus von Nazareth. Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ICH es BIN.“ 
    11.) Lehre und Bündnisse 29:1 
    12.) Joh. Adam Moehler „Athanasius der Große und die Kirche in seiner Zeit“ Mainz, 1844, S. 33
    13.)  Handwörterbuches für Theologie und Religionswissenschaft“, dritte, völlig neu bearbeitete Auflage, 4. Band Kop-O, Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960 S. 1692 – 1702, Stichwort 'Origenes', und Origenes Kommentar zu Joh.: 2:3 bei Wikipedia unter Arianismus
    14.)  Bibliothek der Kirchenväter, Vier Reden gegen die Arianer (Orationes contra Arianos, RFT Information, 1. Rede, Teil 2 
    15.) KIRCHE HEUTE, Mai 2006
    16.) Joachim Boekels, Dissertation: „Schleiermacher als Kirchengeschichtler“, 1993, Google Books Result  
    17.) Maßgebliche Werke des Hl. Athanasius in der Übersetzung der "Bibliothek der Kirchenväter" (auch in RTF-Format)
    18.) Prof. Hans Lietzmann „Geschichte der Alten Kirche“, de Gruyter, 1999, S. 8

  Anmerkung:  

Arius hielt sich an die von Origenes (185-256) zusammenfassend dargestellten Lehren der Urkirche, die zu seiner Zeit fast ausnahmslos von allen Bischöfen mitgetragen wurden:

Den meisten der 220 Konzilsteilnehmern die sich in Nicäa zusammengefunden hatten, stand nach wie vor, die „christliche Wahrheit“ näher als der durch Kaiser Konstantin kreierte “neue” Glaube, auch wenn sie aus Angst das Gegenteil unterschrieben hatten. Später bestätigte sich die Wirklichkeit dieses Verbrechens:


seitens des Kaisers Konstantin wurde mit Drohungen und Ankündigung von Repressalien gearbeitet. Jeder Bischof wird einzeln vorgenommen. Ihm wird das Bekenntnis (das Nicänum) vorgelegt und er wird zugleich vor die Alternative gestellt, entweder zu unterschreiben oder in die Verbannung zu gehen... in Nicäa wird auch die Kirchenorganisation in die Organisation des Reiches eingepasst. Folgerichtig wurden alle in Nicäa gefassten Beschlüsse zum Reichsgesetz erklärt.“ (1)  
Rudolf Leeb „Konstantin und Christus“ – die Verchristlichung der imperialen Repräsentation, Walter de Gruyter, 1992, S. 154
und H. Chr. Brennecke „Ecclesia in republica“ Theologiegeschichte, de Gruyter S. 47, 48, 30: „Noch mehr als dreißig Jahre später lehnen die Homöusianer das nicänische „homousious“ unter anderem ab, weil Konstantin in Nicäa der Unterschriften der Bischöfe mit Gewalt erzwungen hatte...“

Schon längst haben hochrangige Theologen dargelegt, dass das Nicänum Konstantins Machwerk war.


Prof. Hans Küng, verweist darauf in seiner „Kleinen Geschichte der katholischen Kirche“: „Konstantin selber läßt das nachher so sehr umstrittene unbiblische Wort wesensgleich griech. Homousios lat. ‚consubstatialis einfügen... Die Unterordnung des Sohnes unter den einen Gott und Vater (der Gott) , wie von Origenes und den Theologen der Vorzeit allgemein gelehrt, wird jetzt ersetzt durch eine wesenhafte, substantielle Gleichheit des Sohnes mit dem Vater
Vor Küng war es Adolf von Harnack, siehe „Lehrbuch der Dogmengeschichte“ Mohr-Siebeck, 1990, S. 232:

Die große Neuerung, (nämlich das Athanasium G.Sk.) die Erhebung zweier unbiblischer Ausdrücke“ (Vater, Sohn und Heiliger Geist sind „unius substantiae“ G.Sk.) zu Stichworten des Katholischen Glaubens sicherte die Eigenart dieses Glaubens... Im Grunde war nicht nur Arius abgewiesen, sondern auch Origenes... fortan musste die Kirche die Last einer ihr fremden Glaubensformel tragen.“

Niemand konnte jemals das Nicänum verstehen!
Prof. Dr. Bernd Oberdorfer, Augsburg, Fachmann für systematische Theologie, bekennt dieses Tatsache mit den Worten in „Zeitzeichen“, evangelische Kommentare, August 2004

Muss, wer an Jesus Christus glaubt, sich auch das paradoxe „Hexeneinmaleins“ (Goethes) zu eigen machen, dass Gott einer und drei zugleich ist? Verlegenheit ist noch das harmloseste, was viele Christen (darunter nicht wenige Theologen) befällt, wenn die Sprache auf die (nicänische) Trinitätslehre kommt.“

Theologen flüchten gerne in die Johhannesaussage:

Gott ist Geist und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.” 4: 24

Ein Blick in Lehre und Bündnisse, eine Zusatzschrift der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) belehrt uns, dass der Mensch ebenfalls Geist ist, siehe Abschnitt 93: 33  
            "Der Mensch ist Geist!"

Nämlich das innerste Wesen Gottes, wie des Menschen ist Geist.


Übrigens, auch Sir Isaak Newton lehnte das nicänische Bekenntnis klar ab.