Montag, 10. November 2014

Tatsachen die uns Freude bereiten

Im Sommer 2002 stand ich in Richmond, Missouri neben dem Grabstein David Whitmers.  Der in Stein gravierte Text spricht Bände.




Samstag, 8. November 2014

"Mormonismus" eine Neureligion?

Nanga Parbat 8125m

Irgendwie ist es peinlich wieder und immer wieder, obwohl die Fakten, wie der Nanga Parbat, unübersehbar im Felsmassiv stehen, die leichtfertig erstellte Expertenaussage zu hören: "Mormonismus" sei "eine amerikanische, eigenständige synkretistische Neureligion" (Hauth u.a.).

In mehr als als 200 Artikeln die den Stand internationaler Kirchengeschichtsforschung widerspiegeln, vermochte ich darauf hinzuweisen, dass einigermaßen gerechtfertigte Angriffe auf diese wundersame Religion absolute Ausnahmen sind.
Da sind zu viele kaum oder gar nicht begründete Annahmen, Vermutungen, Behauptungen.
Das kann man doch nicht mehr im 21. Jahrhundert machen!
In über 100 Fällen lässt sich nachweisen, dass das Lehrgebäude der Alten Kirche  und das der Kirche Jesu Christi der HLT in sämtlichen Eckpunkten übereinstimmen.
Daneben ist es derselbe Geist der Toleranz und der Menschenfreundlichkeit, der beide Gruppen beseelt(e) und der es nicht duldet irgendjemand wegen seiner Glaubensansichten zu tadeln, es sei denn, dieser Irgendjemand verbreitet wieder und wieder offensichtliche Lügen. Der Geist des Guten verlangt allerdings einzugreifen wenn Irgendjemand Anstrengungen unternimmt die Freiheitsrechte irgendeines Mitmenschen zu beeinträchtigen, weil gemäß Bibel und Buch Mormon der Geist Christi der Geist der Freiheit, der Geist des Rechtes auf  Entscheidungsfreiheit ist. Lukas 4: 18; Alma Kapitel 43-60, 
Wenig oder nichts über "mormonische" und "arianische" Tempel  zu wissen, ist nicht unsere Schuld! Geht doch nach Ravenna und schaut Euch die großartigen Mosaike an, die aus dem beginnenden 6. Jahrhundert mit Händen wissender Ostgoten gezeichnet wurden. Wer will dann noch verbreiten Joseph Smith hätte dies den Freimaurern abgeschaut.
Dass die Ostgoten wegen ihrer arianischen Gesinnung von den Athanasianern vernichtet wurden ist leider wahr.
Dieser Teil Kirchengeschichte belegt das Scheusslichste,  was intolerante "Christen" je Andersdenkenden angetan haben. Unglaublich aber wahr: diese Kapitalverbrechen wurden zur Basis des angeblichen "Siegenszuges des Christentums".
Wie man solche Zusammenhänge übersehen kann ist mir ein Rätsel.
Siehe u.a.: 

Evangelischer Professor lobt Joseph Smith Sonntag, 5. Oktober 2014  by Gerd Skibbe

Abgesehen davon, fand ich in den nicht wenigen Jahrzehnten meines Lebens weder in Kirchen, Parteien noch in philosophischen Gruppen solche Kraft zur Motivation jene Früchte hervorzubringen die Jesus von uns erwartet!
Herr Dr. Michael Utsch von der  Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen,  urteilte ehrlich, als ihm die Frage von Journalisten gestellt wurde:


"Was haben wir evangelischen Protestanten mit den Mormonen gemeinsam?"



Utsch: "Es gibt zahlreiche Gemeinsamkeiten in der Ethik und Moral. Der persönliche Einsatz und das ehrenamtliche Engagement sind bewundernswert. Auch die hohe Wertschätzung von Ehe und Familie bei den Mormonen und die aufmerksame Sorge für verlässliche zwischenmenschliche Bindungen sind vorbildlich."


Brüder! sind wir.

Viele fühlen, andere wissen sich sogar berufen, Christi Wort gemischt mit eigenen Ansichten zu verkünden. 
Andere verbreiten Angst und Schrecken, obwohl sie an Gott glauben.
Das ist ihre Sache, meine, als Mann unglaublicher Erfahrungen, ist es, in Erinnerung zu rufen, dass es nicht zuerst darauf ankommt Worte zu betrachten, sondern den Geist des Himmels zu fühlen. 
Jedes Jahr zu Silvester sangen ausgewählte Chöre im DDR-Fernsehen Schillers "Ode an die Freude".
Das war erstaunlich, denn diese Botschaft und ihr Geist waren der rauen Politik völlig entgegen gesetzt.

Ein Staat in dem der Atheismus fast Pflichtglaube war, ließ in den letzten Minuten jeden Jahres, die Gegenaussage zu.  Eingebettet in die wunderbaren Ideen aus Tönen und Harmonien der berühmten 9. Symphonie Beethovens, fällt in die Klagen der Instrumente das Bass-Baritonsolo:

"O Freunde, nicht diese Töne!
Sondern laßt uns angenehmere
anstimmen und freudenvollere.
Freude! Freude!"

Der Chor nimmt die Aufforderung an:
Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligthum!
Deine Zauber binden wieder
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.


Wir sind allesamt Brüder. Lass doch den anderen glauben was er will. Wenn er diesen Geist spürt, der ihn hoch hebt und ihm Feude gibt, dann kann er nicht anders als einstimmen.

Seid umschlungen, Millionen!
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder, überm Sternenzelt
Muß ein lieber Vater wohnen.
Ihr stürzt nieder, Millionen?
Ahnest du den Schöpfer, Welt?
Such' ihn überm Sternenzelt!
Über Sternen muß er wohnen.

Alles was die Mode streng geteilt wird Nebensache. Noch hat kein Mensch, der von diesem Geist war, einem anderen willentlich auch nur den geringsten Schmerz zugefügt. Er ist dazu nicht fähig.
Niemand der am Geist des Schöpfers teilnahm hat je gelogen, diffamiert oder Böses getan, und wenn doch, dann wird er es bedauern oder mit Millionen zu Boden stürzen. Dann erkennt auch der Letzte, dass überm Sternenzelt sein Vater wohnt und dass der den er kränkte, sein Bruder ist. 

Seid umschlungen,
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Freude, schöner Götterfunken
Tochter aus Elysium,
Freude, schöner Götterfunken, Götterfunken.



Freitag, 7. November 2014

Sind wir Christen?

Jesus sagte: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben!"  

Wir wissen es allesamt, wie leicht es ist den Weg der Wahrheit zu verlassen, der zu einem unbeschwerteren Leben führen kann und soll.
Binnen einer Minute überführte mich mein Lehrer Peters, 1944, als es um eine zerbrochene Fensterscheibe ging, der Lüge.
Danach war ich nicht mehr derselbe.
Albert Schweitzer hat es gesagt: 

    "Wahrhaftigkeit ist das Fundament des   
geistigen  Lebens." 

Schweitzers und Shakespeares kategorische Imperative auferlegen uns die Pflicht zu dauernder Redlichkeit, weil anders weder innerer, noch äußerer Friede sein kann:

"Sei ehrlich zu dir selbst und daraus folgt, wie Tag der Nacht, du kannst nicht falsch sein gegen irgendwen."


Was hätte ich meiner Frau damals sagen sollen, als sie, nach meiner längeren Abwesenheit, fragte: Na, alles in Ordnung?, wenn es doch nicht in Ordnung gewesen wäre?
Ihre Augen wollten es wissen, als sie ihren Blick in meinen senkte.
Was hätte ich in der Vorweihnachtswoche 1951, als Teilnehmer eines Ein-Jahres-Kurses in Greifwald den mit mir nicht zufriedenen Verantwortlichen des berufspädagogischen Instiutes auf die Frage nach meiner Gesinnung antworten sollen?
Wir sprachen im Stalinzimmer über meine Kirche.
"Sie gehören also einer amerikanischen Sekte an!" Josef Stalins Büste war aus Bronze, sein Geist eisern.
Nach der zerbrochenen Fensterscheibe, sieben Jahre zuvor, stand dennoch fest, ich werde mich bekennen.
Fünf Abende ging das so. Wahrscheinlich weil sie spürten, dass ich redlich sein wollte, behandelten sie mich sehr, sehr freundlich.
Sie gaben es mir schließlich schriftlich, dass ich aus eigenem Wunsch aussteige.
Welche Freiheit kam zu mir, für die nächsten 12 Wochen, bis ich mir wieder was einbrockte.
Aber in diesen drei Monaten erfuhr ich innerlich, wie gut es tut, krumme Sachen zu vermeiden. 

Drei Lektoren hatten zugegeben, dass mein Antikommunimus nicht aggressiv war. 
Ich berief mich auf Immanuel Kant, dass die Menschen Ihren Verstand gebrauchen und sich nicht von anderen leiten lassen sollen. 
Natürlich hatte ich mich gehütet ihnen direkt Indoktrination vorzuwerfen. 
Sie hatten zugegeben, dass ich sichtlich bemüht war, meinen eigenen Verstand zu gebrauchen, statt Floskeln herzubeten. Meine Begründung für die Ablehnung des "Diktats des Proletariats" war einfach: diktieren ist leicht, einem Diktat zu folgen schwer.
Niemand soll diktieren, sondern lernen, sich selbst und aus freien Stücken, zugunsten der Gesellschaft einzubringen. Das sei die Maxime meiner Kirche, die viel älter ist als der Imperialismus.
Ich wollte versuchen den Rat des Buches Mormon, zu befolgen:
 "... handle gerecht, richte rechtschaffen und tue (und denke) beständig Gutes."

Donnerstag, 6. November 2014

Höllenqualen-Höllenfreuden



In seinem Kapitel "Verfolgung" (Bd.1, S. 270) zeigt Henry Charles Lea, warum die Katholiken nicht aufbegehrten, als die ersten Holzstöße errichtet wurden um angebliche Ketzer zu verbrennen.
Dies geschah nämlich in der ebenso guten, wie verrückten Absicht, ihnen nie endende Höllenqualen zu ersparen. Diesseitiges Feuer sollte und würde ihre Seelen reinigen. 

Die nicht zum irdischen Feuertod verurteilten Ketzer dagegen, die nicht ertappten, müssten sonst unentrinnbar, also für immer und ewig in den Flammen leiden.

Nun aber folgt solcher Ungnade ein Unding.
"Selbst die finstersten Moralisten hielten es für ihre Christenpflicht, Vergnügen zu finden an dem Anblick der Angst der Sünder ... das Mitleid mit den Qualen des Ketzers sei nicht nur eine Schwäche, sondern eine Sünde. Ebensogut könnte einer Mitgefühl haben mit Satan und seinen Teufeln, die sich in endlosen Höllenqualen krümmten... 
(Papst) Gregor der Große (540-604) behauptet, dass die Seligkeit der Erwählten im Himmel nicht vollkommen sein würde, wenn sie nicht über den Abgrund blicken und sich an der Angst ihrer Mitbrüder im ewigen Feuer erfreuen könnten.
Diese Gedanken teilte das ganze Volk (G.S. weil es stets diese tendenziösen Predigten hörte, die es gefügig machen sollten). Petrus Lombardus (scholastischer Theologe, Leiter der Kathredalschule von Notre Dame in Paris und dann Bischof von Pa) der große Magister sententiarum dessen Buch um die Mitte des 12. Jahrhunderts die maßgebende Autorität in den Schulen war, führt den heiligen Gregor billigend an und verweilt lang und breit bei der Genugtuung, welche die Gerechten empfinden werden über das unaussprechliche Elend der Verdammten. Das mystische Zartgefühl hinderte sogar Bonaventura (den berühmten General der Franziskaner  und Kardinal) nicht, dasselbe schreckliche Frohlocken zu wiederholen."


Gregor I. beim Diktieren des gregorianischen Gesangs (aus dem Antiphonar des Hartker von St. Gallen, um 1000. Da im Bild keine Kreuze zu sehen sind, kann vielleicht davon ausgegangen werden, dass Kreuze nur sehr allmählich ins Kirchenwesen eindrangen.


Lea malt echte Bilder und wir sind entsetzt zu sehen und zu erkennen, dass wir noch längst nicht bereit sind, klare Konsequenzen zu ziehen.



Dienstag, 4. November 2014

Christus und Satan sind Brüder



Satan, ein Bruder Jesu Christi ?

Im US Fernsehen gab es vor einiger Zeit  eine Sendung zu Fragen unglaubwürdiger Lehrelemente in Sektentheologien. Obenan rangierte eine sehr emotionale Betrachtung einer Behauptung der „Mormonen“, Jesus sei der Bruder Satans.
Völlig überzogen goss ein katholischer Geistlicher Öl ins Feuer.
Der gute Mann hatte nicht bemerkt, wie sehr er sich in Widersprüche verstrickte. Das Gespräch glitt in die Erwägung der Möglichkeit ab, Gott hätte den Bösen, als Bösen erschaffen.
Dem widerspricht nicht allein die Vernunft, sondern auch die Bibel:
„Gott sah an alles was er gemacht hatte und siehe es war sehr gut!“
Hier ist die Rede von den Wesen die der „allein wahre Gott“ schuf, bevor die Erde wurde.
Origenes (185-254) lehrte:
Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Bereiche der Schöpfung. Die geistige Welt ist ursprünglich und von ewiger Dauer… die körperliche Welt ist aus dem Nichts (dem fast Nichts vor dem vermuteten Urknall) geschaffen...
Die sechs Schöpfungstage werden als Weltperioden verstanden. … Sie (die körperliche Welt) ist von zeitlicher Dauer; ihre Entstehung ist durch den Fall der Logika veranlasstalle Logika (Vernunftwesen) … werden mit der Trinität zu den ersten Dingen gerechnet. Sie „sind mit Gott verwandt“… nach dem Vorbild des Logos (Christus). Alle Logika (Engel, Menschengeister, und Dämonen) sind von gleicher Natur. Die Unterschiede sind erst durch den Fall entstanden.“ 
Handwörterbuch für Theologie und Religionswisenschaft, dritte völlig neu bearb. Auflage, vierter Band Kop-O, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960, S. 1696-1701
In der Alten Kirche stand das Glaubenselement vom Vorherdasein des Menschen (Intelligenzen) außer Frage. Die Welt in der wir nun leben, ist eine niedere, sie ist eine Welt der Gegensätze. Hier kann sich die Bosheit so gut wie ungebremst austoben. Dort aber in der Heimat unserer unterblichen „Seele“ oder zutreffender gesagt: „in der Geisterwelt“, konnten „Intelligenzen“ zwar gottfeindliche Ideen entwickeln, aber nicht verwirklichen.
Luzifer, der wahrscheinlich Christus, - dem ersten Sohn des Allmächtigen, - an Autorität und Potenzen nur wenig nachstand,  erhob sich gegen den Vater indem er bemängelte, dass dessen Plan die Menschen zu erlösen, die Möglichkeit der Verweigerung einschließt - nachdem sie eigenverantwortlich in die Sterblichkeit fielen - .
Interessant ist eine Passage aus der Vita des Franziskus von Assisi, überliefert von Kirchenlehrer und Ordensgeneral Bonaventura (1221-1274):
 “von einer Vision erzählt wird, in welcher der himmlische Thron Luzifers, dem Thron Gottes am nächsten, leer stand um von Franziskus eingenommen zu werden.” Henry, Charles Lea "Geschichte der Inquisition im Mittelalter" Bd1
Luzifer wurde zum Satan weil er selbst zum höchsten Gott aufsteigen wollte. Als feststand, dass wir (nach Origenes „gelangweilten“ Seelen oder Geister) uns nach Erfahrungen in der Gottesferne wünschten, nämlich Selbständigkeit, - wie sie alle flügge gewordenen Geschöpfe begehren – weshalb wir letztlich allesamt in die Sterblichkeit fielen, erhob sich für den Vater die Frage, was zu tun sei, die Gefallenen wieder möglichst unbeschadet zurückzubringen.
Zugleich mit dem Beschluss des Götterrates, *  dem dringenden Wunsch der Geister (Hebräer 12-7-9) zu entsprechen und einen Planeten zu organisieren auf dem sie, ausgestattet mit dem Individualrecht und ihren bereits erworbenen Fähigkeiten in einen Leib hinein geboren werden, nach dem sie sich sehnten, stand eben das Problem der guten Rückkehr an.
·       Gottesversammlung“ (עדת אל Ps 82,1) „Versammlung der Heiligen“ (קהל קדושׁם Ps 89,6); „Kreis der Heiligen“ סוד קדושׁם Ps 89,8); „Rat des Herrn“ (סוד יהוה Jer 23,18);  „Götter“ (אלהים Ps 82,1.6);  „Gottessöhne“ (בני האלהים Ps 82,6); „Söhne des Höchsten“ (בני עליון Ps 82,6) „Gottessöhne“ (בני אלים Ps 89,7); „Himmel“ (השׁמים Ps 89,6);„Morgensterne“ (כוכבי בקר Hi 38,7); nach Wikipedia Bibelwissenschaft
Sinngemäß, kommentierte und konterte Luzifer:
„Herr, wenn Du den in die Sterblichkeit gefallenen Menschengeistern unbegrenzte Entfaltungsmöglich-keiten zugestehst, werden sie mit diesem ihrem Recht auf Entscheidungsfreiheit nichts als Unheil anrichten. Sie werden einander zu Sklaven machen und endlose Kriege führen, auch weil Du sie in die Seinsvergessenheit fallen lässt! Einer wird dem anderen die Frau seiner Wahl stehlen… Lug und Betrug wird herrschen, Chaos! Zudem kannst Du sie auf diesem Weg nicht alle gleich machen, Du kannst sie so nicht auf Deine Stufe, zu Gottheiten, erheben. Ich, Luzifer, dagegen wüsste wie es funktioniert.“
Was er meinte bedeutete, dass er unseren Willen brechen wollte. Origenes erläuterte eingehend, dass es dagegen tatsächlich um das Ziel des Allmächtigen ging und geht, möglichst allen seinen Kindern die Chancen aufzuzeigen wie sie Götter (und nicht abgerichtete Kreaturen) werden können, nämlich durch Demut und Anstrengung zum Guten hin.

Erst aufgrund der Tugend wird man ein Kind Gottes (G.S.: “im 2.   Stand, nämlich nach dem Fall, durch den wir den 1. Stand verloren”) und erst in der Erwerbung der Tugend durch eigenen Eifer erwirbt der Mensch die Ähnlichkeit Gottes. Unentbehrlich für das Erreichen der Gottähnlichkeit ist also die Entscheidungsfreiheit.”
H. Benjamin “Eingeorndete Freiheit, Freiheit und Vorsehung bei Origenes” E. . Brill.1994, S. 13

Offensichtlich leugnete Luzifer diesen Zusammenhang, so wie später die Cäsaropapisten Konstantin (280-337) (dem wahrscheinlich rüdesten Gewaltpoliiker des Altertums), Theodosius I., (347-395) (der das Gesetz zum Glaubenszwang verkündete) Markion, (390-457) (derjenige der Theologen und Christen aller Kategorien Diskussionen in Glaubenssachen verbot und Übertretungen unter Strafe stellte) sowie Justinian (482-565) der Zerstörer letzter Freiheitsrechte, Mörder der Ostgoten und der Vandalen.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/82/Solidus_Marcian_RIC_0509.jpg

    

Kaiser Markian zeigt mit dieser Münzprägung wem er sein Siegeszeichen – ist es das Langschwert oder das Kreuz? - zu verdanken hat: Victoria der heidnischen Siegengöttin


Was nach der Kontroverse im Himmel folgte ist in vielen Überlieferungen alter Kulturträger wenigstens teilweise zu erkennen. Aus dem Streit im Himmel kam es zum „Krieg im Himmel“.
Aus Lichtträger wurde Satan, der Teufel, dem viele ähnlich Gesinnte folgten. Auch sie müssen „über die Erde gehen“, allerdings wegen ihrer Rebellion gegen den Plan der Liebe und Freiheit wurde ihnen untersagt sich Körper zu erschaffen, weshalb sie uns das neiden.
Lehi formulierte:
„der Teufel trachtet danach, dass alle Menschen so elend seien wie er selbst.“ Buch Mormon 2. Nephi 2: 27
Die Bezeichnung Satans "Glanzstern" entspricht dem lateinischen Luzifer
= "Lichtträger". Im Hebräischen = Hillel ("Glänzender, Leuchtender") =
Nahasch, die Schlange im Paradies Genesis. 3:1 „Schlange“ aram. = körperloser Geist.
Das in etwa lehren das Buch Mormon u.a. neuzeitliche Offenbarungen. Jedenfalls macht es Sinn.
Der entsprechende Text lautet:
„Jener Satan, dem du im Namen meines  Einziggezeugten geboten hast, ist derselbe, der von Anfang an gewesen ist; und er trat vor mich und sagte: Siehe, hier bin ich, sende mich. Ich will  dein Sohn sein, und  ich will die ganze Menschheit erlösen, dass auch  nicht eine Seele verlorengehe, und ich werde es sicherlich tun; darum gib mir deine Ehre.  Aber siehe: Mein geliebter Sohn, der mein Geliebter und Erwählter von  Anfang an war, sprach zu mir: ‚Vater dein Wille geschehe, und dein sei  die Herrlichkeit immerdar.’  Darum weil der Satan sich gegen mich auflehnte und danach trachtete die  Entscheidungsfreiheit zu vernichten, die ich, der Herr Gott den  Menschenkindern gegeben hatte und weil ich ihm auch meine eigene  Macht geben sollte, ließ ich ihn durch die Macht meines Einziggezeugten hinab werfen, und er wurde der Satan, ja nämlich der Teufel...“ Köstliche Perle Mose 4: 1-4

Übereinstimmend  erklärt es Johannes der Offenbarer:
„Und es entstand ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem  Drachen. Auch der Drache und seine Engel kämpften; aber sie siegten nicht, und es wurde für sie kein Platz mehr gefunden im Himmel. So wurde  geworfen der große Drache, die alte Schlange, genannt der Teufel und der Satan, der den ganzen Erdkreis verführt, geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm geworfen.“ Offb. 12,7-9

Scheinbar erstaunt ruft der inspirierte Jesaja aus:

 „ Wie bist du vom Himmel gefallen,  o Luzifer, Sohn des Morgens! Bist du niedergehauen  zur Erde, der du die Nationen schwächtest!  Denn du hast in deinem Herzen gesprochen: Ich werde zum Himmel  hinaufsteigen; ich werde meinen Thron hoch über die Sterne Gottes erhöhen; ich werde mich auch auf den Berg der Zusammenkunft im hohen Norden setzen.  Ich werde über die Wolkenhöhen emporsteigen; ich werde dem  Allerhöchsten gleich sein!
Doch wirst du in die Hölle hinab geworfen, in die allertiefste Grube.
Die dich sehen, werden dich scharf anblicken und werden dich wägend  betrachten und werden sprechen: Ist dies der Mann, der die Erde hat  erzittern lassen, der Königreiche erschüttert hat?
Und die Welt zur Wildnis gemacht und die Städte darin zerstört hat und  das Haus seiner Gefangenen nicht geöffnet hat?“
       Jesaja 14: 12-17 Buch Mormontext.

Origenes (185-254) lässt uns erneut teilhaben wie es die Alte Kirche verstand:
Gott  „... stand vor der Wahl, ihnen  (seinen Geistkindern) entweder gar keinen freien Willen zu geben oder die Möglichkeit ihres Falls in Kauf zu nehmen, und zog das Letztere vor, (er) wird sie aber schließlich (nach vielen Rückschlägen...) und durch die Kunst seiner Pädagogik doch noch dahin bringen, dass sie dem Guten beständig anhängen. Gottes Pädagogik und der freie Wille der Logika, den Gott nur durch Erziehung fördern und nicht durch Zwang vergewaltigen darf, sind (nach Hal Koch) die eigentlichen Pole des origenistischen Systems.“
Handwörterbuch für Theologie und Religionswisenschaft, dritte völlig neu bearb. Auflage, vierter Band Kop-O, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960, S. 1696-1701
Vor dem Fall waren alle gleich und gleich rein.
Felix Gietenbruch, Theologe der evangelisch-reformierten Kirche zitiert in „Höllenfahrt Christi“ mit einer beachtenswerten Randnotiz die Pianistin Hella Zarahda, die das folgende Gedicht in einer Art Trance-Zustand medianim empfangen habe.
 Ihr würdet nicht so leichthin Böses denken,
erschautet ihr des Bösen Angesicht.
Ihr würdet euer Haupt betroffen senken
und schweigend ihm ein stummes Mitleid schenken,
das ferne ist von Rache und Gericht.

Ich sah des Bösen Auge einst im Spiegel.
Sein Antlitz, es war mein und es war dein
und trug noch auf der Stirne Gottes Siegel.
Es schlief, ich rief und löste so den Riegel
und ließ das Böse ins Bewusstsein ein.

Auch Luzifer ist einstens rein gewesen.
Verzweiflung ist des Bösen tiefster Grund.
Das Böse dürft ihr hassen, nicht den Bösen.
Ihn hassen bindet, Liebe nur kann lösen.
Ein Wort der Güte spreche euer Mund.

Es ist das Böse unser aller Schatten.
Wir fliehn in Fernen und entfliehn ihm nicht.
Wir kämpfen lang vergeblich - und ermatten.
Dann wissen wir, was wir vergessen hatten
und heben uns ins schattenlose Licht.“  Hella  Zarahda

Man mag zum sogenannten „Mormonismus“ stehen wie man will, aber es gibt in ihm zu viele Elemente, die für das Verstehen von Sein und Dasein unverzichtbar sind.
Da ist die von der Christenheit generell und bis heute abgewiesene urchristliche Lehre von unserer vorirdischen Existenz und der Erkenntnis, dass wir wie Adam Mitschöpfer, „und als solche Götter waren“ wie Origenes ausdrücklich betont, indem er sagt:
„Im Urzustand waren alle Logika körperlose Geister und als solche Götter, die dem Logos als Trabanten anhingen, und mit ihm durch den heiligen Geist zur Einheit verbunden waren, und sich mit ihm der unmittelbaren Schau des Vaters hingaben.
Erlahmung der geistigen Schwungkraft und Überdruss an der Gottesschau führten zum Sündenfall, d.h. der Abkehr von Gott… und zum Zerfall der ursprünglichen Einheit mit dem Logos in eine ungleichmäßige Vielheit…
     Handwörterbuch für Theologie und Religionswisenschaft,
Erneut ist es Gietenbruch der natürlich unabhängig von Joseph Smith und den Lehren der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage „mormonische“ Theologie  - aus urchristlicher Sekundärliteratur  -, unterbreitet.

Nach der Lehre Adams ist jeder Mensch Adam und ist aus der Sphäre des Paradieses gefallen... Das ist sehr nahe am Tempeltext der Mormonen!
Präexistenz meint, dass wir als handlungsfähige geistige Wesen schon vor unserer Geburt existierten... in dieser Vorexistenz haben wir uns alle eigenverantwortlich von Gott entfremdet...
Ich denke, heute wird uns mehr und mehr bewusst, dass auch das christliche Abendland neu darüber nachdenken muss.“
„Der Sündenfall ein sinnvoller Mythos“ Kirchenbote lokal, 2008

Wir sind Götterkinder, niemand darf uns ungestraft  zwingen. Wir werden immer mit den Unterlegenen fühlen, weil wir das göttliche Erbe der Freiheitsliebe in uns tragen. Es lässt sich nicht unterdrücken.
Fast alle Kriege im Verlaufe der Zeit wurden zum Zweck der Unterwerfung oder der Befreiung geführt.
„Mormonen“ glauben an diese Überlieferungen, weil sie Sinn machen. Ein wenig anders, als in den Bekenntnissen und Auffassungen anderer Gemeinschaften, lauten deshalb unsere Schlussfolgerungen: Alleine der Glaube an die Notwendigkeit, die von Jesus gesetzten Gebote zu befolgen -  also das glaubensvolle Bemühen tugendhaft, liebevoll und wahrhaftig zu sein, - kann uns von den Folgen des Falles in die Gottesferne erlösen.
Die paulinisch-protestantische Kontra-Formel: Allein aus Gnade, ist zwar nicht falsch, weil wir allesamt ohne Gottes Liebe und Licht im Finstern festsitzen würden. Aber die ständige Wiederholung des „sola gratia“ macht das große Wort zum Spott, denn es ist ein Prinzip des Himmels, dass Gott nicht tun wird was wir leisten können. Lehre und Bündnisse 130:19
Laut Johannes 14: 21, lehrte Jesus:
„Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist es der mich liebt. Wer mich aber liebt der wird von meinem Vater geliebt werden, und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren“
Zu den bedeutendsten Geboten Christi gehört das der Nächstenliebe, die obenan bedeutet, dass die von Satan missachteten Freiheitsrechte des anderen unbedingt zu respektieren sind.
Jeder Verstoß dagegen ist nach Origenes Sünde wider den heiligen Geist.
Sünde wider den Geist ist eine schwere Sünde, die wiedergutgemacht werden muss, also nicht aus Gnade Vergebung finden kann. Es ist —nach Origenes — die Sünde gegen den Nächsten, welche diesen in seinen von Gott verliehenen Rechten verletzt. Alles, was dem Nächsten in diesem Sinne (vorsätzlich) angetan wird, ist Sünde wider den Geist. Auch Gott zu leugnen und den Nächsten damit in seinen Gefühlen zu verletzen ist Sünde wider den Geist — überhaupt alles, womit man den andern verletzt. Solche Sünde muss in einem nächsten Leben — oder möglicherweise bereits im derzeitigen — durch ein entsprechendes Schicksal oder Leid gesühnt werden.“ Arbeitskreis Origenes
Zu den „unverzeihlichen“ Sünden gehört jede Art von Zwangsausübung, vor allem Zwangsbekehrungen. Zahllose Diktatoren haben vergeblich versucht mittels Gewalt (Diktatur des Proletariats eingeschlossen) das Heil in die Welt zu bringen.   
Nur durch eigene Erfahrung geschulte Vernunft sowie der gute Wille (Gehorsam zu Gottes Gebot) kann uns erlösen. Der Rest sind leere Versprechen, die von nicht wenigen Geistlichen verantwortungslos verkündet werden.
Im Jahr 543 verfluchte das Verwaltungsgenie Kaiser Justinian I. diese Basislehren der Urkirche, indem er obendrein Origenes verfluchen ließ.
Zu Unrecht hielt Martin Luther vom „freien Willen“ des Menschen sehr wenig oder nichts. Welche Verblendung!
Justinian gehört zu den bösartigsten Verächtern des Individualrechtes aller Zeiten. Das bewies er durch seine Anordnungen der Jahre 545/6 zur Verfolgung nichtchristlicher Grammatiker, Rhetoren, Ärzte und Juristen. Durch seine Erlasse  von 562, heidnische Bücher öffentlich zu verbrennen und wegen der Zwangseinführung der Kindstaufen reihte er sich ein in die Klasse der Höllischen. Zudem drohte er den widerstrebenden Erziehern selbstherrlich den Verlust ihrer Bürgerrechte an und den Einzug ihres Eigentums.
Keiner unter den Antichristen seiner Kategorie hat den Gott der Menschenliebe und der Freiheit derart schamlos ins Gesicht geschlagen, und dabei dessen Feind Satan zugearbeitet. Justinians Tun und Lassen erinnert sehr an Stalins Säuberungen, ans Wüten der  Roten Garden Maos und Heinrich Himmlers Unmenschlichkeiten.
Er wagte es, zu verfügen falls jemand das Joch der Zwangsmitgliedschaft in seiner Kirche abzuschütteln trachtete, folge für den Apostaten die Todesstrafe. Damit ließ er die Maske des Staatsmannes fallen und zeigte die Fratze eines scheußlichen Kriminellen.
Das war teuflisch.
Durch die Großkriminellen seines Typs sollte das „Christentum“ Konstantins, das grauenvolle System der Hölle „siegen“.   
„Die Kindstaufe wurde zwangseingeführt, die Nichtbeachtung mit dem Verlust von Eigentum und Bürgerrecht bestraft, das Festhalten am „hellenischen“ Glauben bzw. die Apostasie nach der Taufe mit der Todesstrafe.“ Wikipedia zitiert  W. Speyer: Büchervernichtung und Zensur des Geistes bei Heiden, Juden und Christen (Bibliothek des Buchwesens 7). Stuttgart 1981, S. 136 bzw…Codex Iustinianus I,11,10.
Ebenso wie sie das Individualrecht verachteten, hassten die Cäsaropapisten die Idee alle Menschen seien buchstäbliche Götterkinder, die vorübergehend in die Sterblichkeit und Seinsvergessenheit gefallen sind, die bei Bewährung jedoch bis zum Rang eines Gottes aufsteigen können.
Erinnert sei daran, dass diese Lehre gut urchristlich war:
 „... Der Gedanke der Vergottung ist der  letzte und oberste gewesen; nach Theophilius, Irenaeus, Hippolit und  Origenes findet er sich bei allen Vätern der alten Kirche, bei Athanasius, bei den Kappadoziern, Appolinares, Ephraim Syrus, Epiphanius..."
Adolf von Harnack „Dogmengeschichte“, Mohr-Siebeck, 1990 S. 46
Papst Benedikt XVI. erneuerte und bekräftigte auch diese verlorene urchristliche Lehre in seiner Generalaudienz am 20. Juni 2007 - etwas was die meisten Katholiken nicht oder kaum zur Kenntnis genommen haben -:
Athanasius habe das Wort überliefert,  (für das die Mormonen geprügelt wurden):
„Denn er (Christus) wurde Mensch, damit wir vergöttlicht würden.“
Auch Luzifer trug das göttliche Potential in sich. Er wurde Satan weil er mehr und klüger als der Allmächtige sein wollte. Das hat ihn in die Finsternis gestürzt. Er und Christus sind dennoch Brüder, verfeindete allerdings, wie Kain und Abel.
Das Opfer Kains, Zölibat und anderes monastisches Leben, können nicht aufwiegen, was die Christenheit verlor als Origenes Hauptlehren, 543, verurteilt wurde.
Wer hat es bemerkt, dass Benedikt XVI. zur Rückkehr zu Origenes einlud.
Liebe Brüder und Schwestern!
In unseren Betrachtungen über die bedeutenden Persönlichkeiten der jungen Kirche, wollen wir uns heute einer der herausragendsten unter ihnen zuwenden. Origenes von Alexandrien ist wirklich eine der entscheidenden Gestalten für die gesamte Entwicklung des christlichen Denkens. Er tritt das Erbe des Clemens von Alexandrien an, über den wir am vergangenen Mittwoch gesprochen haben, und führt es auf so neue Weise in die Zukunft, dass er der Entwicklung des christlichen Denkens den Stempel einer unumkehrbaren Wende aufdrückt. Er war ein wirklicher „Lehrmeister“… Ich lade Euch dazu ein – und damit möchte ich schließen – die Lehre dieses großen Glaubenslehrers in Euren Herzen aufzunehmen. Voller Begeisterung erinnert er uns daran, dass sich die Kirche in der betenden Lektüre der Schrift und in ihrer konsequenten Umsetzung stets erneuert und verjüngt.“ Generalaudienz 25.April 2007
Welche großen und wunderbaren Worte!