Donnerstag, 14. April 2016

Höchste Zeit das Buch Mormon ernst zu nehmen


Übelste Urteile sind im Umlauf: das Buch Mormon sei ein Märchenbuch. Ausdruck eines Großbetrügers.

Wie es allerdings möglich ist, dass ein Lügner eine Gemeinschaft der Grundehrlichen hervorbringt, kann niemand plausibel machen. Niemand!

Dass zudem ein Halunke in eine durch und durch verdorbene, chaotische christliche Welt – das fehlende Gewissen hineinbringen konnte, das setzt einigen Nachdenklichen in gewisser Weise zu. Bis in die Tage des Herkommens des Buches Mormon und leider auch noch danach haben hochrangige Christen es für selbstverständlich, sogar für gerechtfertigt gehalten den angeblich heidnischen Chinesen, Afrikanern, den Ureinwohnern Australiens und jedem Volk unter der Sonne das noch nicht oder kaum mit dem Christentum bekannt gemacht worden war, die „Frohe Botschaft“ mit dem Knüppel  ihres Diktates einzubläuen.
Der Teufel soll sie ganz und gar holen, diese Agenten der Vorhölle.  
Sie zeichnen Zerrbilder und behaupten dies wäre eine gute Kopie dessen was sie „das Mormonentum“ nennen.
Dreist tischen sie einer breiten Öffentlichkeit grässliche Portraits von Unholden auf und behaupten, so sähen die  Joseph Smith und Brigham Young aus, die ersten Männer der blutjungen Kirche.


Quelle ist vermutlich der Deutsche Pressedienst, Veröffentlicht  z.B. im "Nordkurier" Neubrandenburg vom 20.9.97
Aber wem lag an dieser Verzeichnung?
Das echte Bild des völlig bartlosen Joseph Smith nach der Totenmaske und den zahlreichen Beschreibungen







Sie erzählen den Leuten sie wären Experten in Sachen Religion und haben doch kaum das spezielle Wissen eines dummen Bengels der bis zur achten Klasse dreimal sitzen blieb.


Spätes 19. Jahrhundert USA


Hochgebildete fromme Persönlichkeiten heben ihre vorgeblich reinen Hände zum Himmel und wer sie sieht glaubt ihnen. Aber da ist ein gutes Sprichwort: Der Krug geht solange zu Brunnen bis er bricht.-
Ihre Väter waren diejenigen, die aus niederen Beweggründen, nämlich um ihre Handelsbilanzen aufzubessern etwa  dem Reich der Mitte per Krieg, 1858, im Vertrag von Tianjin, den Opiumhandel und zugleich die Missionierung verordneten. All das ein viertel Jahrhundert nach dem Erscheinen des Buches Mormon u.a. Standartwerke der Kirche Jesu Christi der HLT, das jede Nötigung von Menschen antichristlich ist.

  Die von den hochchristlichen, militärisch Geschlagenen hatten die Knechtung ihrer Völker zuzulassen. Die Russen, die Amerikaner und die Briten nicht weniger entschlossen, setzten ihre widerlichen Ideen  reuelos um. Sie waren allen Ernstes der Meinung, sie wären besser als die noch „Unbekehrten“. 

Das Buch Mormon mahnt dagegen, dass „kein Mensch denken soll, er sei besser als ein anderer“  Mosia 23: 7

 Am heftigsten kritisieren diejenigen dieses großartige Werk die es nicht kennen.   Allerdings gibt es auch Kenner die es verwerfen. Sein Anspruch ist höher als der Himmel zu sein scheint.
Wenn es sich einmal auch aus dem letztdenkbaren Gesichtswinkel heraus betrachtet als wahr erweisen sollte, - was mehr als zu erwarten ist - dann steht es gut um die Zukunft der Menschheit, weil es zeigt, dass der Gott Jesus Christus allen Menschen zugesteht ihr eigenes Urteil zu bilden. Jeder soll und darf sich frei entscheiden böse oder gut zu handeln, und, dass der Erlöser die Tür für jede Seele weit offenhält. Selbst Mörder dürfen umkehren. Jeder wird erhalten was er sehnlichst erwünschte, aber jeder wird zuvor darauf hingewiesen, dass der Erfüllung schlechter Wünsche  Unzufriedenheit folgt.
Theologisch gesehen überragt das Buch Mormon die Aussagen der frommen Exegeten zur Zeit seines Hervorkommens, wie der Mount Everest die Berge seiner Umgebung.
Vor 1830 gab keine christliche Religion Auskunft über den Sinn des Lebens. Niemand wusste mehr, woher wir kommen, warum wir hier sind und unbestimmt waren die Aussagen wohin wir gehen.
Wer lehrte es schon damals, dass das Paradies die Welt der Geister betraf? Dass Gott niemals die Taufe von Kleinstkindern anerkennen wird, dass wir unsere eigenen Richter sind, dass Gott ein menschliches Angesicht hat, das alle Menschen zu dem Gott zurückkehren werden der vorirdisch ihren Geist formte. Wer lehrte vor dem Hervorkommen des Buches Mormon, dass Gott allen Menschen das Recht auf persönliche Entscheidungsfreiheit gab, dass er garantierte nur dann in unser Leben einzugreifen wenn wir ihn im Glauben darum bitten.
Nach und nach sind viele Theologen von den alten Vorstellungen abgerückt.
Allerdings gaben im 20. Jahrhundert selbst gläubige Theologen den Gedanken an die Existenz einer unsterblichen menschlichen Seele auf.
Nun erst, nachdem Millionen Menschen die dem Tod nahe waren, reanimiert wurden und über ihre staunenerregenden Erfahrungen sprachen, erhebt sich Zweifel an der Lehre vom Ganztod. 

Könnte es wahr sein, dass das was die ersten Christen so entschieden glaubten, nämlich dass Verstorbene zurück in die Geisterwelt gehen und dort als erstes auf das große wärmende Licht zugingen, dass unendliche Liebe ausstrahlt, voll der Wahrheit entsprach, dass ihr Gott sie im selben Augenblick empfing?





Bild: Stemberger "2000 Jahre Christentum"  Dieses Bild stammt aus dem 4. Jahrhundert. Es befindet sich in einem Haus in Rom unter SS. Giovanni e Paolo. Die hier abgebildete Person soll einen Märtyrer darstellen, der ins Paradies (in die Geisterwelt) aufgenommen wird, „das durch den Vorhang angedeutet wird“ sowie durch die Gammadiahaltung der Arme. Ähnlich wie in Raffaels Gemälde "Sixtinische Madonna" sind im Hintergrund, zwischen den Vorhangteilen die Köpfe der Geister zu sehen.
Detail des wahrscheinlich berühmstesten Gemäldes aller Zeiten





Sixtinische Madonna (Raffael)
Raffael, 1512
Das Buch Mormon beinhaltet den beeindruckenden Erfahrungsbericht König Lamonis, der schilderte wie er Jesus als seinen Gott und Herrn sah und erkannte, nachdem sein Geist den Körper verlassen hatte.
Es gibt auch den Bericht Almas des Jüngeren wieder der um 70 v. Chr. drei Tage wie tot dalag – tief ohnmächtig, wie Lamoni – und der drei Tage lang in der ewigen Hölle heftigste Gewissensqualen litt, ehe er sich besann, dass es den Messias gibt. Er schreibt ausführlich darüber und sagt etwas, dass nun fast ausnahmslos alle Menschen bestätigen, deren Geist sich für Minuten oder Stunden vom Körper löste:  

„Was nun den Zustand der Seele zwischen dem Tod und der Auferstehung betrifft—siehe, mir ist von einem Engel kundgetan worden, dass der Geist eines jeden Menschen, sobald er aus diesem sterblichen Leib geschieden ist, ja, der Geist eines jeden Menschen, sei er gut oder böse, zu dem Gott heimgeführt wird, der ihm das Leben gegeben hat.“ Buch Mormon Alma 40 : 11
Bereits Jakob, ein Bruder des bekannten Buch-Mormon- Autoren Nephi lehrte um 550 v. Chr.:
„ O wie groß die Heiligkeit unseres Gottes! Denn er weiß alles, und es gibt nichts, was er nicht weiß. Und er kommt in die Welt, auf dass er alle Menschen errette, wenn sie auf seine Stimme hören werden; denn siehe, er erleidet die Schmerzen aller Menschen, ja, die Schmerzen jedes lebenden Geschöpfes, sowohl der Männer als auch der Frauen und Kinder, die der Familie Adams angehören. (Dies ist ein interessanter Texteinschub der zweimal im B. Mormon vorkommt und der darauf schließen lässt, dass bereits den Autoren des Buches Mormon bekannt war, dass es außer der adamitschen Kultur, der wir entstammen andere gab! G.Sk)


Und er erleidet dies, damit die Auferstehung allen Menschen zuteilwerde, damit alle am großen Tag, am Tag des Gerichts, vor ihm stehen können.“ 2. Nephi 9: 20-22

Mittwoch, 13. April 2016

Aus einem aktuellen Briefwechsel mit einem glaubenstreuen Katholiken by Gerd Skibbe


Mein Gesprächspartner hatte soeben im Internet zum Ausdruck gebracht, dass "Mormonismus" vergebliches Menschenwerk ist. Nach einigen Briefen die hin und her gingen, erwiderte ich:

Lieber Freund,

es geht uns  um dasselbe.

Ihr letzter Brief endet mit diesen Worten:
Mein eigenes Anliegen ist im Prinzip nichts anderes als die Frage der wahren Religion, und diese ist - wie ich mehrfach ausgeführt habe - die Römische Katholische Kirche!
- Dies bezeugt Gott selbst durch die Wunder (von Lourdes habe Sie sicher schon gehört), durch die Geschichte, durch die Heilige Schrift…“


Reden wie also (zunächst) über Lourdes. Ihre Kirche anerkennt bis jetzt 69 Wunderheilungen. Die 67. ereignete sich 1952, die vorletzte 1965 und die letzte 1989.

Drei Wunder ereigneten sie alleine in meiner Familie:

      Meine Mutter Julianne Skibbe geb, Kaletta aus oberschles. – kathol. Elternhaus, heiratete 1929 meinen Vater der eingeschriebener evangelischer Christ war. Seit 1928 untersuchte er die Lehre der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen). Sie interessierte sich nicht für Religion. 1936, vier Jahre nachdem er durch Taufe durch Untertauchung Mormone wurde, diagnostizierte ihr Hausarzt: offene, bedrohlich fortgeschrittene Lungentuberkulose. Röntgenaufnahmen bestätigten sieben bohnengroße Löcher im linken Lungenflügel. Es ging um Tod und Leben. Mein Vater Wilhelm von Beruf selbständiger Holzpantoffelmacher rief ernsthaft Gott zu Hilfe. Dann schrieb er eine Postkarte an zwei Missionare unserer Kirche, die in etwa 160 Bahnkilometer Entfernung von uns Wolgastern in Demmin wirkten. Mutter lag zu dieser Zeit in der Lungenheilstätte Hohenkrug.
Vater besuchte sie an jenem Tag. Als er hereinkam sah er einen jungen Mann am Bett einer Mutter stehen. Das war einer der Missionare die er angeschrieben hatte. Dieser war ein Berliner mit Namen Latschkowski. Vater dankte ihm für seine prompte Reaktion, dass er sofort reagiert hätte. Elder Latschkowski zuckte die Achseln, nein Post hätte er nicht erhalten, aber ihn hätte ein dringendes Gefühl veranlasst an diesen Platz kommen. Mutter fügte hinzu, der junge Mann hätte das Vielbettzimmer etwas verlegen betreten, aber sie hätte ihn zuvor im Traum gesehen: grüner Schlips, grünes Jackett und in etwa sein Gesicht: „Sie wollen zu mir!“ In diesem Moment wusste mein Vater dass der allmächtige Gott sein Bitten erhörte hatte und das ein Wunder geschehen würde.
Elder Latschkowski segnete meine Mutter indem er ihr Haupt mit wenigen Tropfen Olivenöl gesalbt hatte und dann das Gebet um Heilung sprach.
Zwei Tage später wurde meine Mutter erneut geröntgt. Wie groß die Verblüffung des siebenköpfigen Ärzteteams war beschrieb meine Mutter um Verlaufe der kommenden Jahrzehnte wiederholt. Sie hätten im Kreis gesessen, an einem runden Tisch und die vorausgehenden sowie die aktuellen Aufnahmen miteinander verglichen: Resümee der Herren Doktoren: ein medizinisches Wunder. Wie gesagt das ereignete sich 1936. Meine Mutter erfreute sich bester Gesundheit, bis sie 1992 verstarb.

2.     Ich war 1986 amtierender Leiter einer 18köpfigen Fischereigenossenschaft zu Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern. In einer Mitgliederversammlung erregten sich zwei meiner Kollegen – alles große starke Kerle die mich um Haupteslänge überragten – sie gingen in dieser Zusammenkunft einander an die Kehle. Ich schritt ein. Stand in der Absicht Frieden zu stiften zwischen den Hünen und brach nach wenigen Sekunden zusammen. Der Hass der beiden lag auf mir wie schwarzer, eiskalter Beton. Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass es sich um eine Blockade meines Stammhirns handelt. Es gab großes Gelächter der Ärzte und Schwestern, weil ich klar bei Verstand war und ehe sie es aussprachen sagte: „Ich tippe auf Stammhirnblockade.“ Das Problem ließe sich durch Erweiterung der Gefäße beheben, ein paar Medikamente und fertig. Aber nach einer Woche und nach entsprechender Angiographie zeigte sich, dass die Blockade da oben vom Körper beantwortet wurde durch erhöhten Blutdruck was zu einer Verwerfung einer Arterie am Hals führte. Herr von Suchodolitz meine zuständiger Oberarzt sagte mit einige Tage später: Sie werden nie wieder in den Normalzustand zurückkehren. „Werde ich den Rest meines Lebens im Rollstuhl zubringen?“
„Na, ja!“ lautete die Antwort, „es muss operiert werden, aber… die Gefahr besteht darin, dass bei geringster Berührung des unmittelbar  daneben liegenden Nervs deine Augenlidfunktionen für immer geschädigt sind. Du kannst nicht mehr damit rechnen, dass deine Lider selbständig reagieren.  Autofahren wird dir sowieso untersagt werden, weil du bei jedem Versuch deinen Hals zu drehen wenn du auf den Folgeverkehr achten willst, erneut nicht sehen kannst.
Meine Söhne Hartmut und Matthias beide schon Familienväter, im Beruf erfolgreich und aktive Mitglieder meiner Kirche boten mir an, mir einen Segen von der Art zu geben die meine Mutter erhalten hatte. Das hatte sie zuvor schon gesagt. Diesmal sah ich wie besorgniserregend meine Zukunft aussah. Hartmut vollzog die Salbung, Matthias die Bestätigung. Er hielt eine Weile inne und sagte im Heilungssegen: deine Gesundheit wird einhundert Prozent wiederhergestellt werden. Übe deinen Glauben aus.
Seither sind dreißig Jahre vergangen und ich bin schätzungsweise, auf drei Kontinenten eine Million Kilometer selbständig ohne geringste Beeinträchtigen teilweise in europäischen, australischen oder amerikanischen Großstädten gefahren.   Habe einige Bücher und hunderte Artikel geschrieben…

3.         2002 nach dem Tod meiner geliebten Erika kam ich nach Melbourne um meine Trauer im Haus meines Sohnes Hartmut (er war zwei Jahre vorher ausgewandert) zu bewältigen. Auf dem Weg zum Flughafen Tegel  begann mein Rücken zu schmerzen. Ich wollte schon meine uns begleitende Schwiegertochter (von Beruf Physiotherapeutin) bitten mir in Berlin umgehend des Rücken zu massieren. Glücklicherweise gab es Hinderungen. In London dann saß ich verkrampft im Flugzeug, eine junge Frau sprach mich noch an, dann (angeschnallt) fiel ich in eine etwa acht- bis zehnstündige Ohnmacht. Ich staunte, dass wir Indien bereits überquert hatten. Jedenfalls  im Haus angekommen wollte ich ein Bad nehmen und sah meinen feuerroten von hunderten Pickeln übersäten  Rücken. Der Arzt – ein Deutscher – diagnostizierte Gürtelrose. Er verschrieb mir scharfe und enorm teure Mittel. Nach einer Woche war ich dem Wahnsinn nahe. „Ich kann sagte ich  nicht mehr!“ Es waren nicht die hunderte Entzündungsherde am Rücken sondern ein Paar im Bereich der Brustwarzen. Zufällig befand sich Hartmuts Co. Partner eines Software-unternehmens, John ein Bischof, im Haus. Hartmut legte mir die Hände auf den Kopf. Sofort verschwand -  bis zu dieser Stunde -  der Schmerz, nach und nach aber vergingen die Ausschläge.“

Über die Geschichte ihrer Kirche hier nur so viel: sie war streckenweise grauenvoll, wenn man bedenkt, dass Gesetze zum Glaubenszwang von Politikern des römischen Imperiums erlassen wurden die ausschließlich die katholische Kirche zugutekamen. Es mag frech und provozierend klingen, aber leider ist es wahr: Hitler übte braunen, Lenin und Genossen den roten Terror. Sie unterwarfen das ehemalige Zarenreich und hundert Millionen Menschen ihrem Kurs durch Angstverbreitung. Nichts war erlaubt, was den Bolschewisten missfiel.
So war es mit dem schwarzen Terror der 50 Millionen Menschen des römischen Imperiums schließlich in die Knie zwang. Es ist leider wahr. Die römische Religion kam zu ihrem ganz und gar unverdienten Erfolg.
Die Geschichte der römischen Kirche wird niemals frei sein von den schwerwiegenden Anklagen derer, die durch die Inquisition ihre Liebsten verloren.
Deshalb ist ihre Geschichte so schwarz wie das in Jahrhunderten auf den zahllosen Scheiterhaufen verbrannte Fleisch Unschuldiger.

Dennoch, wir schätzen sehr wie sich die moderne Katholische Kirche bemüht Gutes zu tun.

Montag, 11. April 2016

Habt ihr es schon gehört?



Oliver sagte zu Joseph Smith: “Ich habe die goldenen Platten in einer Vision gesehen, bevor wir einander zum ersten Mal trafen.“ (1)

Recently found daguerreotype of Oliver Cowdery (3 October 1806 – 3 March 1850) in the Library of Congress, DAG no. 1363 taken in the 1840s by James Presley Ball




(1) Grant Palmer, An Insider's View of Mormon Origins (Salt Lake City, Utah: Signature Books, 2002), 179. According to Lucy Mack Smith, the "Lord appeared unto a young man by the name of Oliver Cowdery and showed unto him the plates in a vision." EMD 1: 379 : “Cowdery told Smith that he had seen the golden plates in a vision before the two ever met.


Im Jahr 1912 veröffentlichte die offizielle Kirchenzeitschrift „Improvement Era“ eine Erklärung von Jacob F. Gates, dem Sohn des frühen Mormonenführer Jacob Gates, der  20 Jahre zuvor gestorben war. Sein Vater habe  Cowdery im Jahre 1849 besucht und nach seiner Zeugenaussage in Bezug auf das Buch Mormon befragt. Cowdery bestätigte sein Zeugnis mit den Worten:
 "Jacob, ich bin ein sterbender Mann. Was würde es mir bringen dich anzulügen?  Ich weiß, dass das Buch Mormon durch die Gabe und die Kraft Gottes übersetzt wurde. Meine Augen sahen, meine Ohren hörten, und mein Verständnis wurde berührt. Ich weiß, es war kein Traum, keine eitle Phantasie des Geistes, es war real."

Erst vierundvierzigjährig, verstarb Oliver Cowdery am 3. März 1850 im Haus seines Schwagers David Whitmer zu Richmond, Missouri. Auch David Whitmer erhärtete später in einer notariell beglaubigten Erklärung seine Zeugenaussage wie sie im Buch Mormon nachzulesen ist. Niemals würde er widerrufen. 

Donnerstag, 31. März 2016

Warum Papst Benedikt XVI. das traditionelle "Gottesbild" zertrümmerte

Die Antwort ist ebenso einfach wie plausibel: 

Die Erfahrungen zahlreicher Sterbebegleiter nicht nur der Caritas sowie die ihm zugänglich gemachten Berichte reanimierter Verstorbener,  brachten bereits den ehemaligen Konzilsberater und Kardinal Ratzinger dazu, Stellung zu beziehen.  Er musste das in Nicäa 325 vom Kaiser erpresste, aber seit dieser Zeit allein gültige Bild von Gott - dem ewigen, "antlitzlosen" Christus - aufgeben. 
Es herrscht allgemeines, betretenes Schweigen in der ganzen Kirche. Fast 1700 lange Jahre galt das erbittert verteidigte Gegenteil. 

In seiner 1. Enzyklika   am 23. Januar 2006 korrigierte Papst Benedikt XVI. das bislang unantastbare Athanasianum in seiner Unfrieden stiftenden Passage :  


Dantes „Göttliche Komödie“ habe ihn ... inspiriert, ... wo ein „kosmischer Ausflug“ im inneren des Paradieses zum innersten Licht der Liebe führe, „die Sonne und Sterne zugleich bewege“. – Das tiefste Innere dieses unzugänglichen Lichtes sei jedoch nicht etwa ein noch gleißenderes Leuchten oder noch helleres Scheinensondern das zarte Gesicht eines Menschen, das dem Seher da endlich auf seiner Suche entgegentrete. Dies sei „etwas vollkommen Neues“. Das menschliche Antlitz Jesu Christi, das Dante im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes erkenne, sei „noch viel bewegender als die Offenbarung Gottes in der Form des Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis und LiebeGott, das unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches Gesicht.“ 


Der dreifaltige Kreis war lediglich gutgemeinter Ausdruck des Nicänums, nicht der biblischen Wahrheit:



Wahr ist, "die Offenbarung Gottes in der Form des Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis und Liebe." verzerrte das eigentlich Bild.

Während seiner Begegnung mit den Priestern der Diözese Rom am 22. Februar 2007, also ein Jahr später, erhärtet Benedikt - und wiederum geht es im Stimmengewirr unter: 


 „Gott ist nicht bloß ein ferner Schatten, eine »erste Ursache«, sondern er hat ein Antlitz: Es ist das Angesicht der Barmherzigkeit, das Angesicht der Vergebung und der Liebe, das Angesicht der Begegnung mit uns. Diese beiden Themen durchdringen sich also gegenseitig und müssen immer zusammengehen.“

Da ist es! Da ist sie, die Brücke, die ein großartiger Mann mit päpstlicher Autorität anbietet, von der solange niemand etwas wissen wollte.

Dienstag, 29. März 2016

Rätsel Nahtod aus katholischer und "mormonischer" Sicht

Katholische Akademie in Bayern: 2009

Rätsel Nahtod – eine Annäherung aus Erfahrung und Wissenschaft

Alois Serwaty Einführung

Verfolgt man aufmerksam die Medien, so gewinnt man den Eindruck, das „Jenseits“ hat nicht nur in esoterischen Kreisen Konjunktur. Ist der Tod das definitive Ende des Lebens oder kommt noch etwas danach? Was passiert im Sterbeprozess und wie sieht das „Jenseits“ aus? Diese Fragen beschäftigen den Menschen offenkundig seit Beginn seiner Existenz. Nahtod und Außerkörper-Erfahrungen scheinen auf diese grundlegenden Fragen eine Antwort zu geben. Studien deuten darauf hin, dass ca. 4% der Deutschen solche oder vergleichbare Erfahrungen gemacht haben, dies wären ca. 3,3 Millionen Menschen. Diese Größenordnung wird durch andere internationale Studien unterstützt. Auch wenn diese Zahlen kritisch zu hinterfragen sind, so geben sie dennoch eine Vorstellung vom möglichen Umfang dieser Erfahrungen. Wer sich offen und unvoreingenommen gegenüber diesen Phänomenen zeigt, wird selbst im engeren Verwandten- und Bekanntenkreis davon hören. Der Beitrag nähert sich dem Phänomen der Nahtoderfahrung (NTE) auf zweifache Weise: durch die Darstellung der subjektiven Erfahrungsebene und auf der rational-analytischen Ebene durch eine knappe Darstellung des Forschungsstandes. Zum Schluss soll der Versuch unternommen werden, einige Aspekte dieser beiden Perspektiven thesenartig zusammenzuführen, um zur Diskussion und Reflexion anzuregen.

Teil 1: Nahtoderfahrung - Was ist passiert?

Vor einigen Jahren berichtete eine Mutter von einem Erlebnis ihrer Tochter bei einem Badeunfall. Die Mutter ist ausgebildete Krankenschwester, der Familienvater Arzt. Die Familie besuchte gemeinsam ein Schwimmbad. Mit dabei war das jüngste von fünf Kindern, die dreijährige Mara. Plötzlich verlor die Familie Mara für einige Minuten aus den Augen. Ein Badegast zog das leblos im Schwimmbecken treibende Kind aus dem Wasser. Mara gewann das Bewusstsein zurück, als es einen „Kuss“ spürte; es waren die Wiederbelebungsmaßnahmen des Vaters, der als Arzt seine Tochter wieder ins bewusste Leben zurückholte. Gott sei Dank ohne bleibende Schäden. Wenige Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus öffnete sich das Mädchen beim gemeinsamen Puzzle-Spiel unerwartet seiner Mutter: „Mama, warum hatten die Engel keine Zeit für mich?“ und auf die erstaunte Rückfrage der Mutter, antwortete Mara: „Als ich im Himmel war, haben die Engel zu mir gesagt, Mara, was machst Du denn hier, wir haben noch gar keine Zeit für dich, geh’ wieder zurück….“ Sie fährt fort: „Da ich nicht wusste, wie ich zurückkommen sollte, hat der liebe Gott mich an die Hand genommen und hat mich zu euch gebracht.“ Und auf die Frage der Mutter, ob der liebe Gott denn etwas gesagt habe, antwortete Mara: „Zu mir nicht, aber zu euch: ‚Hier habt ihr eure Mara wieder.’ Habt ihr das denn nicht gehört?“

Ist dies nur eine traurig-schöne, sentimentale Geschichte ohne jeglichen Realitätsbezug, der lebhaften Phantasie eines Kleinkindes entsprungen oder gar ein Lügengespinst? War es womöglich nur eine Halluzination, das Produkt gestresster Neuronenverbände ausgelöst durch die Unterversorgung mit Sauerstoff während des Ertrinkens? Ausschließlich psychologisch erklärbares Wunschdenken kann es schwerlich gewesen sein. In der Familie ist nicht jeden Tag vom lieben Gott und von Engeln die Rede.
Meine eigene Nahtoderfahrung liegt nun schon Jahre zurück. Dennoch ist sie präsent wie sonst kein anderes Ereignis in meinem Leben, noch stärker als die Geburt unserer Kinder. Bei einer Herzkatheteruntersuchung mit Ballondilatation „verließ“ mein Ich-Bewusstsein völlig unerwartet meinen Körper und „schwebte“ halbhoch im Operationssaal. Wie einen lästigen Mantel hatte ich den „alten“ Körper abgelegt. Dieses Bild hat sich mir wie ein Siegel eingebrannt. Dann trat ein Gefühl der Leichtigkeit, des Schwebens auf. Anfängliche Verwirrung und Fragen wichen einem Gefühl der Ruhe, des tiefen Friedens, ja des Glücks. Ich gewann die felsenfeste Überzeugung, dass ich weiterlebe und den Eindruck, dass sich alle Fragen, Probleme, Widersprüche einfach auflösen werden. Dieses „Ablegen“ des Körpers empfand ich als eine Befreiung, eine Entgrenzung. Es war eine Überschreitung, Ausweitung und Öffnung, eine Umwandlung auch in geistiger Hinsicht. Stunden später eröffnete mir der Arzt so ganz nebenbei, dass es bei diesem Eingriff Komplikationen gegeben habe. Mit diesen beiden Berichten sind wir mitten im Thema: Nahtoderfahrung als ein Grenz- und Transzendenzerlebnis. Es geht dabei um Erlebnisse, bei denen Menschen den Eindruck haben, eine paradiesische Landschaft, Engel oder Lichtwesen, Verstorbenen, oder einer anderen, einer transzendenten Wirklichkeit und vielleicht sogar Gott zu begegnen. Nach einer solchen Erfahrung stellen Menschen sich zunächst einmal die einfache Frage: „Was ist da überhaupt passiert?“
…. Der Bremer Arzt, Psychologe und Mystiker Carl Albrecht sagte dazu im Zusammenhang mit seinen eigenen mystischen Erfahrungen: „…die Erfahrungen sind wahr und wichtig, wenn sie das unwillkürliche Anwachsen der Liebe bewirken.“ Dies ist der eigentliche Maßstab, an denen wir Nahtoderfahrungen messen sollten, und dies ist das eigentlich „Spektakuläre“ dieser Erfahrungen.

Literatur: Serwaty, Alois, Nicolay, Joachim (Hg), Nahtoderfahrung - Neue Wege der Forschung, Santiagoverlag, 2009

Web: www.netzwerk-nahtoderfahrung.de

Vor dem Hintergrund einer Zunahme an übereinstimmenden Berichten von Menschen verschiedener Kulturkreise die von außerkörperlichen Erfahrungen sprechen, sind drei Darstellungen ähnlicher Erlebnisse von Persönlichkeiten die im Buch Mormon teilweise theologiebestimmenden Charakter haben, interessant:

Die wahrscheinlich bedeutendste lebensändernde Erfahrung kam zu Alma dem Jüngeren. Aber hier zunächst der Bericht über Lamoni, der nicht zufällig im Buch Almas erscheint (Kapitel 18 u 19).

Ammon ein Missionar der Nephiten wird vor König Lamoni gestellt, weil er eine Anzahl Räuber in die Flucht schlug, was als Sensation empfunden wurde:

Ammon fing an, unerschrocken mit ihm zu reden, und sprach zu ihm: Glaubst du, daß es einen Gott gibt?
 25  Und er antwortete und sprach zu ihm: Ich weiß nicht, was das bedeutet.
 26  Und dann sprach Ammon: Glaubst du, dass es einen Großen Geist gibt?
 27  Und er sprach: Ja.
 28  Und Ammon sprach: Das ist Gott. Und Ammon sprach weiter zu ihm: Glaubst du, dass dieser Große Geist, welcher Gott ist, alles erschaffen hat, was im Himmel und auf der Erde ist?
 29  Und er sprach: Ja, ich glaube, dass er alles erschaffen hat, was auf der Erde ist; aber die Himmel kenne ich nicht.
 30  Und Ammon sprach zu ihm: Die Himmel, das ist der Ort, wo Gott wohnt und alle seine heiligen Engel.
 31  Und König Lamoni sprach: Ist er oberhalb der Erde?
 32  Und Ammon sprach: Ja, und er schaut auf alle Menschenkinder hernieder; und er kennt alle Gedanken und Absichten des Herzens; denn durch seine Hand sind sie alle von Anfang an erschaffen worden.
 33  Und König Lamoni sprach: Ich glaube das alles, was du gesprochen hast. Bist du von Gott gesandt?
 34  Ammon sprach zu ihm: Ich bin ein Mensch; und der Mensch wurde im Anfang als das Abbild Gottes erschaffen, und ich bin durch seinen Heiligen Geist berufen, dieses Volk darüber zu belehren, damit sie zur Erkenntnis dessen geführt werden, was gerecht und wahr ist;
 35  und ein Maß jenes Geistes wohnt in mir und gibt mir Kenntnis und auch Macht, gemäß meinem Glauben und meinen Wünschen, die in Gott sind.
 36  Als nun Ammon diese Worte gesprochen hatte, fing er bei der Erschaffung der Erde an und auch der Erschaffung Adams und erzählte ihm alles in Bezug auf den Fall des Menschen und berichtete von den Aufzeichnungen und den heiligen Schriften des Volkes, die von den Prophetengesprochen worden waren, ja, herab bis zu der Zeit, da ihr Vater Lehi Jerusalem verließ, und legte sie ihm dar.
 37  Und er berichtete ihnen (denn dies war für den König und für dessen Knechte) auch von allen Reisen ihrer Väter in der Wildnis und von all ihren Leiden an Hunger und Durst und ihren Beschwernissen und so weiter.
 38  Und er berichtete ihnen auch von den Auflehnungen Lamans und Lemuels und der Söhne Ischmaels, ja, alle ihre Auflehnungen erzählte er ihnen; und er erläuterte ihnen all die Aufzeichnungen und Schriften von der Zeit an, da Lehi Jerusalem verlassen hatte, bis herab in die gegenwärtige Zeit.
 39  Aber dies ist nicht alles; denn er erläuterte ihnen den Plan der Erlösung, der von der Grundlegung der Welt an bereitet war; und er tat ihnen auch vom Kommen Christi kund, und alle Werke des Herrn tat er ihnen kund.
 40  Und es begab sich: Nachdem er dies alles gesagt und dem König erläutert hatte, glaubte der König all seinen Worten.
 41  Und er fing an, zum Herrn zu rufen, nämlich: O Herr, sei barmherzig; gemäß deiner reichen Barmherzigkeit, die du dem Volk Nephi erwiesen hast, erweise sie mir und meinem Volk.
 42  Und nun, als er dies gesagt hatte, fiel er zur Erde, als sei er tot.
 43  Und es begab sich: Seine Knechte nahmen ihn und trugen ihn hinein zu seiner Frau und legten ihn auf ein Bett; und für den Zeitraum von zwei Tagen und zwei Nächten lag er da, als sei er tot; und seine Frau und seine Söhne und seine Töchter betrauerten ihn nach der Weise der Lamaniten und beklagten sein Hinscheiden sehr.
Kapitel 19:  
1 Und es begab sich: Nach zwei Tagen und zwei Nächten waren sie daran, seinen Leib zu nehmen und in ein Grab zu legen, das sie zum Zweck der Bestattung ihrer Toten gemacht hatten.
  Nun hatte die Königin von Ammons Ruf gehört, darum sandte sie hin und wünschte, er möge zu ihr hereinkommen.
  Und es begab sich: Ammon tat, wie ihm geboten war, und ging zur Königin hinein und wollte wissen, was sie wünschte, dass er tue.
  Und sie sprach zu ihm: Die Knechte meines Ehemanns haben mir kundgetan, dass du ein Prophet eines heiligen Gottes bist und dass du Macht hast, viele mächtige Werke in seinem Namen zu tun;
  darum, wenn dies der Fall ist, möchte ich, dass du hineingehst und meinen Ehemann ansiehst, denn seit dem Zeitraum von zwei Tagen und zwei Nächten liegt er auf seinem Bett; und einige sagen, er sei nicht tot, aber andere sagen, er sei tot und er stinke und er solle ins Grab gelegt werden; aber was mich betrifft, für mich stinkt er nicht.
  Nun, dies war, was Ammon wünschte, denn er wusste, dass König Lamoni unter der Macht Gottes war; er wusste, dass der finstere Schleier des Unglaubens von seinem Sinn weggezogen wurde, und das Licht, das seinen Sinn erleuchtete, nämlich das Licht der Herrlichkeit Gottes, welches ein wunderbares Licht seiner Güte ist—ja, dieses Licht hatte ihm solche Freude in die Seele gegossen, und die Wolke der Finsternis war zerstreut worden, und dass das Licht des immerwährenden Lebens in seiner Seele angezündet war, ja, er wusste, dass dies seinen natürlichen Leib überwältigt hatte und er in Gott entrückt war—
  darum war das, was die Königin von ihm wünschte, auch sein einziger Wunsch. Darum ging er hinein, den König anzusehen, so wie es die Königin von ihm gewünscht hatte; und er sah den König an, und er wusste, dass er nicht tot war.
  Und er sprach zur Königin: Er ist nicht tot, sondern er schläft in Gott, und morgen wird er sich wieder erheben; darum begrabe ihn nicht.
  Und Ammon sprach zu ihr: Glaubst du das? Und sie sprach zu ihm: Ich habe kein Zeugnis erhalten außer dein Wort und das Wort unserer Knechte; doch glaube ich, dass es so sein wird, wie du gesagt hast.
 10  Und Ammon sprach zu ihr: Gesegnet bist du wegen deines außerordentlichen Glaubens; ich sage dir, Frau, es hat unter allem Volk der Nephiten keinen so großen Glauben gegeben.
 11  Und es begab sich: Sie wachte über das Bett ihres Ehemanns, von der Zeit an, ja, bis zu der Zeit anderntags, die Ammon bestimmt hatte, dass er sich da erheben würde.
 12  Und es begab sich: Er erhob sich gemäß den Worten Ammons; und als er sich erhob, streckte er seine Hand zur Frau aus und sagte: Gesegnet sei der Name Gottes, und gesegnet bist du.
 13  Denn so gewiss, wie du lebst, siehe, so habe ich meinen Erlöser gesehen; und er wird hervorkommen und von einer Frau geboren werden, und er wird alle Menschen erlösen, die an seinen Namen glauben. Als er aber diese Worte gesagt hatte, schwoll sein Herz in ihm, und er sank abermals vor Freude nieder; und auch die Königin sank nieder, denn sie war vom Geist überwältigt.
 14  Als nun Ammon sah, dass der Geist des Herrn gemäß seinen Gebeten auf die Lamaniten ausgegossen wurde, auf seine Brüder, die wegen ihrer Übeltaten und ihrer Überlieferungen die Ursache von so viel Trauer unter den Nephiten, nämlich unter allem Volk Gottes, gewesen waren, fiel er auf die Knie und fing an, seine Seele in Gebet und Danksagung vor Gott auszuschütten für das, was er für seine Brüder getan hatte; und auch er wurde von Freude überwältigt, und so waren sie alle drei zur Erde gesunken.
 15  Als nun die Knechte des Königs sahen, dass sie hingefallen waren, fingen sie auch an, Gott anzurufen, denn die Furcht des Herrn war auch über sie gekommen; denn sie waren es gewesen, die vor dem König gestanden und ihm die große Macht Ammons bezeugt hatten.
 16  Und es begab sich: Sie riefen den Namen des Herrn an mit ihrer Kraft, ja, bis sie alle zur Erde gefallen waren, außer einer lamanitischen Frau, deren Name Abisch war; sie war vor vielen Jahren zum Herrn bekehrt worden, infolge einer außergewöhnlichen Vision ihres Vaters
 17  und so, da sie zum Herrn bekehrt war, dies aber nie kundgetan hatte, darum, als sie sah, dass alle Knechte Lamonis zur Erde gefallen waren und auch ihre Herrin, die Königin, und der König und Ammon auf der Erde hingestreckt lagen, wusste sie, dass es die Macht Gottes war; und sie meinte, dass diese Gelegenheit, nämlich, wenn sie dem Volk kundtat, was bei ihnen geschehen war, dass der Anblick dieses Geschehnisses sie veranlassen würde, an die Macht Gottes zu glauben; darum lief sie von Haus zu Haus und tat es dem Volke kund.
 18  Und sie fingen an, sich zum Haus des Königs hin zu versammeln. Und es kam eine Menge, und zu ihrer Verwunderung sahen sie den König und die Königin und deren Knechte hingestreckt auf der Erde, und sie lagen alle da, als seien sie tot; und sie sahen auch Ammon, und siehe, er war ein Nephit.
 19  Und nun fingen die Leute unter sich zu murren an; einige sagten, es sei ein großes Übel, das über sie, oder über den König und sein Haus, gekommen sei, weil er geduldet hatte, dass der Nephit im Land blieb.
 20  Aber andere wiesen sie zurecht, nämlich: Der König hat dieses Übel über sein Haus gebracht, weil er seine Knechte getötet hat, denen ihre Herden an den Wassern Sebus zerstreut worden sind.
 21  Und sie wurden auch von jenen Männern zurechtgewiesen, die an den Wassern Sebus gestanden hatten und die Herden, die dem König gehörten, zerstreut hatten; denn sie waren auf Ammon zornig wegen der Anzahl ihrer Brüder, die er an den Wassern Sebus getötet hatte, als er die Herden des Königs verteidigte.
 22  Nun zog einer von ihnen, dessen Bruder vom Schwert Ammons getötet worden war, der überaus zornig auf Ammon war, sein Schwert und trat vor, dass er es auf Ammon fallen ließe, um ihn zu töten; und als er das Schwert hob, um ihn zu schlagen, siehe, da fiel er tot um.
 23  Nun sehen wir, dass Ammon nicht getötet werden konnte, denn der Herr hatte zu Mosia, seinem Vater, gesprochen: Ich werde ihn verschonen, und es wird ihm gemäß deinem Glauben geschehen—darum hatte Mosia ihn dem Herrn anvertraut.
 24  Und es begab sich: Als die Menge sah, dass der Mann, der das Schwert gehoben hatte, um Ammon zu töten, tot umgefallen war, da kam Furcht über sie alle, und sie wagten nicht, die Hand auszustrecken, um ihn oder irgendeinen der Hingefallenen zu berühren; und sie fingen wieder an, sich untereinander zu verwundern, was wohl die Ursache dieser großen Macht sein könne oder was dies alles zu bedeuten habe.
 25  Und es begab sich: Es waren viele unter ihnen, die sagten, Ammon sei der Große Geist, und andere sagten, er sei vom Großen Geist gesandt worden;
 26  aber andere wiesen sie alle zurecht und sagten, er sei ein Ungeheuer, das von den Nephiten gesandt worden sei, sie zu quälen.
 27  Und es gab einige, die sagten, Ammon sei vom Großen Geist gesandt worden, um sie wegen ihrer Übeltaten zu bedrängen; und es sei der Große Geist, der sich immer der Nephiten angenommen habe, der sie immer aus ihren Händen befreit habe; und sie sagten, es sei dieser Große Geist, der so viele ihrer Brüder, der Lamaniten, vernichtet habe.
 28  Und so fing ein überaus heftiger Streit unter ihnen an. Und während sie so stritten, kam die Magd herbei, die veranlasst hatte, dass die Menge sich sammelte, und als sie den Streit sah, den es unter der Menge gab, war sie überaus bekümmert, ja, so sehr, dass sie weinte.
 29  Und es begab sich: Sie ging und nahm die Königin bei der Hand, um sie vielleicht vom Boden aufzurichten; und sobald sie ihre Hand berührt hatte, erhob sie sich und stand auf ihren Füßen und rief mit lauter Stimme, nämlich: O seliger Jesus, der mich vor einer furchtbaren Hölle errettet hat! O seliger Gott, sei barmherzig zu diesem Volk!
 30  Und als sie dies gesagt hatte, faltete sie, von Freude erfüllt, die Hände und sprach viele Worte, die nicht verstanden wurden; und nachdem sie dies getan hatte, nahm sie den König, Lamoni, bei der Hand, und siehe, er erhob sich und stand auf seinen Füßen.
 31  Und als er den Streit unter seinem Volk sah, ging er unverzüglich hin und fing an, sie zurechtzuweisen und sie die Worte zu lehren, die er aus dem Mund Ammons vernommen hatte; und alle, die auf seine Worte hörten, die glaubten und bekehrten sich zum Herrn.
 32  Aber es gab viele unter ihnen, die seine Worte nicht hören wollten; darum gingen sie ihres Weges.
 33  Und es begab sich: Als Ammon sich erhob, nahm er sich auch ihrer an; und das taten auch alle Knechte Lamonis; und sie alle verkündeten dem Volk genau dasselbe — dass ihr Herz umgewandelt worden war, dass sie nicht mehr den Wunsch hatten, Böses zu tun.
 34  Und siehe, viele verkündeten dem Volk, sie hätten Engel gesehen und hätten mit ihnen gesprochen; und so hätten sie ihnen von dem, was von Gott ist, und von seiner Rechtschaffenheit erzählt.
 35  Und es begab sich: Es gab viele, die ihren Worten glaubten; und alle, die glaubten, wurden getauft; und sie wurden ein rechtschaffenes Volk, und sie richteten unter sich eine Kirche auf.
 36  Und so begann das Werk des Herrn unter den Lamaniten; so fing der Herr an, seinen Geist über sie auszugießen; und wir sehen, dass sein Arm zu allen Menschen ausgestreckt ist, die umkehren und an seinen Namen glauben.


Almas Erfahrungsbericht ist wesentlich umfangreicher, er füllt viele Seiten des Buches Mormon die im Internet (Buch Mormon online) abgerufen werden können: Hier Kapitel 36. Sein Zeugnis gipfelt in den Worten:

6… ich ging mit den Söhnen Mosias umher und trachtete danach, die Kirche Gottes zu vernichten; aber siehe, Gott sandte seinen heiligen Engel, um uns auf dem Weg anzuhalten.
  Und siehe, er sprach zu uns wie mit Donnerstimme, und die ganze Erde bebte unter unseren Füßen; und wir fielen alle zur Erde, denn die Furcht des Herrn kam über uns.
  Aber siehe, die Stimme sprach zu mir: Erhebe dich. Und ich erhob mich und stand auf und sah den Engel.
  Und er sprach zu mir: Wenn du selbst vernichtet werden willst, trachte nicht mehr danach, die Kirche Gottes zu vernichten.
 10  Und es begab sich: Ich fiel zur Erde, und für den Zeitraum von drei Tagen und drei Nächten konnte ich meinen Mund nicht öffnen, ich konnte auch meine Glieder nicht gebrauchen.
 11  Und der Engel sprach noch mehr zu mir, was von meinen Brüdern gehört wurde, was ich aber nicht vernahm; denn als ich die Worte vernahm: Wenn du selbst vernichtet werden willst, trachte nicht mehr danach, die Kirche Gottes zu vernichten—da wurde ich von einer so großen Furcht und Bestürzung ergriffen, dass ich vielleicht vernichtet werden könnte, dass ich zur Erde fiel, und ich hörte nichts mehr.
 12  Vielmehr wurde ich von ewiger Qual gepeinigt, denn meine Seele wurde im höchsten Grad gemartert und mit all meinen Sünden gepeinigt.
 13  Ja, ich dachte an alle meine Sünden und Übeltaten, für die ich mit den Qualen der Hölle gepeinigt wurde; ja, ich sah, dass ich mich gegen meinen Gott aufgelehnt hatte und dass ich seine heiligen Gebote nicht gehalten hatte.
 14  Ja, und ich hatte viele seiner Kinder gemordet oder vielmehr sie hinweg ins Verderben geführt; ja, kurz gesagt, so groß waren meine Übeltaten gewesen, dass der bloße Gedanke, in die Gegenwart meines Gottes zu gelangen, meine Seele mit unaussprechlichem Entsetzen peinigte.
 15  O, dachte ich, könnte ich doch verbannt und an Seele und Leib ausgelöscht werden, damit ich nicht dazu gebracht würde, in der Gegenwart meines Gottes zu stehen, um für meine Taten gerichtet zu werden.
 16  Und nun, drei Tage und drei Nächte lang wurde ich gepeinigt, selbst mit den Schmerzen einer verdammten Seele.
 17  Und es begab sich: Als ich so von Qual gepeinigt war, während ich durch die Erinnerung an meine vielen Sünden gemartert wurde, siehe, da dachte ich auch daran, dass ich gehört hatte, wie mein Vater dem Volk prophezeite, dass ein gewisser Jesus Christus, ein Sohn Gottes, kommen werde, um für die Sünden der Welt zu sühnen.
 18  Als nun mein Sinn diesen Gedanken erfasste, rief ich in meinem Herzen aus: O Jesus, du Sohn Gottes, sei barmherzig zu mir, der ich in der Galle der Bitternis bin und ringsum von den immerwährenden Ketten des Todes umschlossen bin.
 19  Und nun siehe, als ich dies dachte, konnte ich nicht mehr an meine Qualen denken; ja, ich wurde durch die Erinnerung an meine Sünden nicht mehr gemartert.
 20  Und o welche Freude, und welch wunderbares Licht sah ich; ja, meine Seele war von Freude erfüllt, die ebenso übergroß war wie meine Qual!
 21  Ja, ich sage dir, mein Sohn: Es konnte nichts so außerordentlich und so bitter sein, wie meine Qualen es waren. Ja, und weiter sage ich dir, mein Sohn, andererseits kann nichts so außerordentlich und so süß sein, wie meine Freude es war.
 22  Ja, mir war, als sähe ich, so wie auch unser Vater Lehies sah, Gott auf seinem Thron sitzen, umgeben von zahllosen Scharen von Engeln, in der Haltung des Singens und Lobpreisens für ihren Gott; ja, und meine Seele sehnte sich danach, dort zu sein.
 23  Aber siehe, meine Glieder empfingen wieder ihre Stärke, und ich stand auf meinen Füßen und tat dem Volke kund, dass ich aus Gott geboren war.

(Und hier kommt das immer wieder erwähnte Element fast jeder Nahtoderfahrung zum Ausdruck: Nach einem Erlebnis dieser Art haben die Menschen vor allem den Wunsch wieder gut zu machen, besser zu handeln.)

 24  Ja, und von der Zeit an bis jetzt habe ich mich ohne Unterlass bemüht, dass ich Seelen zur Umkehr bringe, dass ich sie dahin bringe, von der übergroßen Freude zu kosten, von der ich gekostet habe, damit auch sie aus Gott geboren und vom Heiligen Geist erfüllt würden.

Das Kapitel Alma 36 ist ein komplettes Gedicht in Form des orientalischen Chiasmus als Ausdruck des höchstmöglichen Empfindens.
Alma spricht in anderem Zusammenhang später, im Kapitel 42, dass Rechtfertigung vor Gott nicht allein durch Gnade zustande kommt, sondern wir haben ebenfalls eine Leistung zu erbringen. Dies ist gut altkatholisch,  sowie „mormonisch“:
 „Wie aber kann der Mensch umkehren, wenn er nicht sündigt? Wie kann er sündigen, wenn es kein Gesetz gibt? Wie kann es ein Gesetz geben, wenn es keine Strafe gibt?
 18  Nun ist eine Strafe festgesetzt und ein gerechtes Gesetz gegeben, das dem Menschen Gewissensqual bereitet.
 19  Wäre aber kein Gesetz gegeben gewesen—wenn ein Mann mordete, dass er sterben sollte—hätte er dann gefürchtet zu sterben, wenn er einen Mord beging?
 20  Und weiter, wenn kein Gesetz gegen Sünde gegeben worden wäre, so würden sich die Menschen nicht fürchten zu sündigen.
 21  Und wenn kein Gesetz gegeben worden wäre, was hätte dann die Gerechtigkeit oder auch die Barmherzigkeit tun können, wenn die Menschen sündigten, denn sie hätten keinen Anspruch auf das Geschöpf gehabt?
 22  Aber es ist ein Gesetz gegeben und eine Strafe festgesetzt und eine Umkehr gewährt; auf diese Umkehr erhebt Barmherzigkeit Anspruch; andernfalls erhebt die Gerechtigkeit Anspruch auf das Geschöpf und wendet das Gesetz an, und das Gesetz verhängt die Strafe; wäre es anders, so würden die Werke der Gerechtigkeit zerstört, und Gott würde aufhören, Gott zu sein.
 23  Aber Gott hört nicht auf, Gott zu sein, und die Barmherzigkeit erhebt Anspruch auf die Reumütigen, und die Barmherzigkeit wird wegen des Sühnopfers zuteil; und das Sühnopfer bringt die Auferstehung der Toten zuwege; und die Auferstehung der Toten bringt die Menschen in die Gegenwart Gottes zurück; und so werden sie in seine Gegenwart zurückgebracht, um gemäß ihren Werken gerichtet zu werden, gemäß dem Gesetz und der Gerechtigkeit.
 24  Denn siehe, die Gerechtigkeit macht alle ihre Forderungen geltend, und die Barmherzigkeit beansprucht auch all das Ihre; und so wird niemand als nur der wahrhaft Reumütige errettet.“
 25  Wie, meinst du etwa, die Barmherzigkeit könne die Gerechtigkeit berauben? Ich sage dir: Nein, nicht das kleinste Teil. Sonst würde Gott aufhören, Gott zu sein.
 26  Und so bringt Gott seine großen und ewigen Absichten zustande, die von Grundlegung der Welt an bereitet sind. Und so kommt die Errettung und die Erlösung des Menschen zustande und auch seine Vernichtung und sein Elend.
 27  Darum, o mein Sohn, kann jeder, der kommen will, kommen und uneingeschränkt von den Wassern des Lebens nehmen; und jeder, der nicht kommen will, der ist nicht gezwungen zu kommen; aber am letzten Tag wird ihm gemäß seinen Taten wiederhergestellt werden.“

Nicht nur für „Mormonen“ gilt das was Alma wieder in einem Chiasmus, wenige Sätze zuvor erläutert (Buch Mormon, Alma 41)

Vers 14: …sieh zu, mein Sohn, dass du zu deinen Brüdern barmherzig bist; handle gerecht, richte rechtschaffen und tue beständig Gutes; und wenn du dies alles tust, dann wirst du deinen Lohn empfangen; ja, dir wird Barmherzigkeit wiederhergestellt werden; dir wird Gerechtigkeit wiederhergestellt werden; dir wird ein rechtschaffenes Gericht wiederhergestellt werden; und dir wird wiederum Gutes als Lohn zuteilwerden.

 15  Denn das, was du aussendest, das wird wieder zu dir zurückkehren.“