Vier
Ereignisse verdienen gewiss Aufmerksamkeit.
1.)
Die Veröffentlichung des Buches “Höllenfahrt Christi und
Auferstehung der Toten” 2010 durch einen evangelischen Pfarrer mit
Lehrberechtigung
“Ein
verdrängter Zusammenhang
Die
Auferstehung der Toten ist in der westlichen Theologie zu einem
statischen und passiven Geschehen verkommen.
Ihre
Deutung von der Höllenfahrt Christi her lässt sie zu einem
dynamischen Prozess werden. Christus als Überwinder der Hölle wird
zum Wegbereiter postmortaler Vervollkommnung mit dem Ziel der
Versöhnung aller Geschöpfe in Gott.
Historische
und systematische Analysen zeigen, dass die Höllenfahrt als
Hauptstück altkirchlicher Theologie zu Unrecht verdrängt wurde.
Verstanden im Kontext der Jenseitsreise zeigen paranormale Phänomene
wie Nahtoderfahrungen ihre Aktualität.”
“Das
Buch besticht nicht nur durch das Gesamtkonzept
einer
umfassenden theologischen
Aufarbeitung
der NTE-Problematik, sondern
auch
durch präzise ausgearbeitete Einzelheiten
(wie
die Auseinandersetzung mit Kant).” Prof.
Dr. rer. nat. Günter Ewald (1)
Ungewollt
rechtfertigt Felix Gietenbruch “Mormonismus” während er zugleich
dem Hauptstrom der Theologie widerspricht.
2.)
Der Origenesartikel von F.H. Kettler im Handwörterbuch für
Theologie... widerspiegelt
im wesentlichen die Basislehren der Kirche Jesu Christi der Heiligen
der Letzten Tage. (2)
Hinzu
kommt, dass die Rehabilitierung des Origenes (185-254) durch die
kath. Kirche zu erwarten ist, nachdem schon Kirchenhistoriker
Hertling um 1948 formulierte:
„Origenes
hatte niemals die Absicht von der Lehre der Kirche abzuweichen.“
(3)
Papst
Benedikt XVI. empfahl in seiner Generalaudienz am 25. April 2007 die
Rückkehr zu Origenes:
„Ich
lade euch dazu ein... die Lehre dieses großen Meisters (Origenes)
im Glauben in euer Herz aufzunehmen.“
Bereits
20 Jahre vor dem origenesfreundlichen Statement des Papstes
hatte
Kardinal Urs von Balthasar erklärt:
„Origenes
und seine Bedeutung für die Geschichte des christlichen Denkens
zu überschätzen ist kaum möglich.“ (4)
3.)
Die Vergottungslehre der „Mormonen“ wird in theologischen
Aufsätzen sachlich zu Unrecht als schriftwidrig usw. abgelehnt.
Offenkundig ist selbst in Fachkreisen kaum bekannt, dass Martin
Luther anderer Meinung war.
“...das
Wort der Theosis (deificatio) (kommt) öfters bei Luther vor als der
Hauptbegriff seiner während der berühmten Heidelberger Disputation
(1518) formulierten Heilslehre nämlich die theologia crucis. „Wenn
in Luthers Epistelkommentaren und Weihnachtspredigten die
inkarnatorische Wahrheit auf besondere Weise zum Ausdruck kommt, dann
meint er ähnlich wie die orthodoxe Heilslehre die reale Teilhabe an
der Gottheit Jesu: ,,Wie das Wort Gottes Fleisch geworden ist, so ist
es gewiß notwendig, daß auch das Fleisch Wort werde. Dann eben
darum wird das Wort Fleisch, damit das Fleisch Wort werde. Mit
anderen Worten: Gott wird darum Mensch, damit der Mensch
Gott werde.” (5)
4.)
Mit der Analyse des finnischen evangelischen Theologen Heikki
Räisänen der „Inspired Version“, liegt seit dreißig Jahren
eine Arbeit vor, die Joseph Smiths Eingriffe in die Texte der
King-James- Bibel, rechtfertigt.
(6)
Zudem
schreibe ich nicht, um anzuklagen und schon gar nicht um zu
verurteilen, sondern nur um eventuell Nachdenklichkeit zu wecken, ob
es wahr sein könnte, dass es beides gab:
sowohl
den “großen Abfall” von dem Paulus sprach und den er voraussagte
(7),
samt seinen verheerenden Folgen, sowie
die Wiederherstellung, indem Gott die Kirche Jesu Christi der HLT
durch sein Eingreifen erneut ins Leben rief.
Beides
darf bestritten werden, die überprüfbaren Fakten nicht.
Saladin
der muslimische Sultan ruft in Lessings Schauspiel aus:
“So
gewiß ist Nathan (der
tolerante Jude)
seiner Sache? Ha! das nenn ich einen Weisen! Nie die Wahrheit
zu
verhehlen! für sie alles auf das Spiel
zu setzen! Leib und
Leben! Gut und Blut!”
Es
kann nur um die ganze Wahrheit gehen.
Sobald
jemandem die Tatsache des Falls der Kirche aus der Höhe eines
unschuldigen Christentums, in die Niederungen von innerkirchlichem
Mord und Totschlag bewusst wird, müssten sich ihm schwerwiegende
Fragen stellen. Darunter ist diese: ob eine vollständige
Restauration des Originals allein durch Menschenkunst möglich wäre,
zumal mit diesem Sturz ein unübersehbarer Autoritäts- und
Legitimationsverlust einherging!
Katholiken
bestreiten die Notwendigkeit einer Wiederherstellung, pflichtgemäß.
Es habe seitens ihrer Kirche zwar schwerste Verfehlungen gegeben, und
demzufolge wurden Legitimationen gelegentlich durch Päpste
missbraucht, doch im Ganzen blieben sie erhalten, weil es zu allen
Zeiten auch tadellose Priester gegeben hat. In der Tat, es gab sie,
diese Idealisten. Also gab es keinen Abfall von Christus, sagen sie,
als ob durch Sagen und Legenden je die Wirklichkeiten zutreffend
beschrieben wurden.
Der
ganze katholische Leib war vom Krebs zerfressen, als Luther und der
englische König Heinrich VIII. in diesen Körper, wenn auch
unterschiedlich motiviert, hineinstachen. Diese beiden Männer haben
ungewollt jene Radikalkur ausgelöst die den von Unmoral, Aberglauben
und Heuchelei verdorbenen Organismus retten sollte: die
Gegenreformation. Diese allerdings kam nicht von ganz oben, etwa vom
Papst oder der Kurie, sondern von Leuten wie dem Bäckerssohn
Khlesel und von den Jesuiten.
|
Wikipedia: Melchior Khlesel (1552-1630) Bischof von Wien u.a. Kanzler Kaiser Matthias |
Der
Katholizismus wäre ohne radikale Änderung gewisser Praktiken vom
Erdboden verschwunden.
Die
Verkommenheit des Gesamtsystems hatte damals, vor allem mit der
Behandlung sogenannter Ketzer, dem Wallfahrtsgeschehen, der
Reliquienverehrung, dem Ablasshandel usw. seinen Höhepunkt erreicht.
Das
heutige römisch-katholische Imperium kann nicht mit dem Scheusal
verglichen werden, dass es um 1500 gab, das nicht nur jedes Ansehen
verloren hatte sondern ebenso, gemäß allen Vernunftsgründen, jeden
Grad der Ermächtigung mit dem Jesus das oberste Leitungsgremium
seiner Kirche ausgestattet hatte.
Dennoch
verweisen seine Verteidiger, als wäre nichts gewesen, auf das
Papstwappen und behaupten: Petrus hat uns die Schlüssel des
Himmelreichs gegeben, niemand nimmt sie von uns.
So?
Und
was hatte und hat Christus dazu zu sagen, verglich er Gott nicht
immer wieder mit irdischen Vätern?
Welcher
Vater überlässt seinem Kind weiterhin die Schlüssel und das Erbe
des Hauses, nachdem diese Göre alles auf den Kopf gestellt hat und
elterliche Vorschriften mit Füßen trat?
Sie
reden sogar von apostolischer Sukzession, als wäre dies und das
Felsenamt, wie es der jeweilige Papst wahrnimmt, echte Hauptstücke
ihrer Religion.
Entweder
nehmen wir den atheistischen Standpunkt ein, es sei alles
Menschenwerk, - dann, natürlich wäre alles was gefällt erlaubt, -
oder wir glauben, dass es einen Gott gibt, der sich in dem von ihm
selbst gesetzten Rahmen bewegt, und der auch uns nicht gestattet
diesen Rahmen zu sprengen. Er versprach uns zu helfen, wenn wir ihn
darum im Glauben bitten. ER kann aber andererseits nur bedingt
eingreifen, weil er sein Wort gab, unsere Entscheidungsfreiheit
niemals anzutasten.
Dies
war urkirchliche Lehre:
“Gottes
Pädagogik und der freie Wille (der
Menschengeister)
der Logika, die
Gott nur durch Erziehung fördern und nicht durch Zwang
vergewaltigen darf,
sind die eigentlichen Pole des origenistischen Systems.” (8)
Das
„originistische System war aber nicht mehr und nicht weniger als
das Lehr- und Glaubens- „System“ der Urkirche!
Das
Lehrgebäude, wie es Origenes (185-254) zusammenfassend beschrieb,
war das in dem die Bischöfe, deren Ältestenkollegien und die
Mitglieder sich zuhause fühlten, es war der Christenglaube seiner
Zeit, auch wenn es Details bei Origenes gibt, die auf jeden Fall von
der Kirche Jesu Christi der HLT nicht mitgetragen werden, so, wenn er
das Treffen Mose mit Gott im brennenden Busch als „Alteweiberfabel“
in Frage stellt u.a.
Vor
allem sind es diese Lehren des Origenes (und z.T. des Arius) die mit
„Mormonismus“ übereinstimmen (9):
alle
Menschen die zur Familie Adams gehören hatten ein vorirdisches
Dasein
es
gibt zwei unterschiedliche Bereiche der Schöpfung, zuerst die
geistige, dann die materielle,
alle
Logika (Engel, Menschen und Dämonen sind von gleicher Natur, ihre
Unterschiede sind erst durch den Fall entstanden. Mormonen glauben
dass einige Intelligenzen mit Luzifer dem Plan Gottes widersprachen,
keinen Zwang zur Erlösung anzuwenden.
der
(Sünden-) Fall ist das bewusste Fortgehen der Geister aus dem
Vaterhaus
die
Unantastbarkeit des Individualrechtes,
die
Lehre von der Vergottung der Gehorsamen,
„die
Gnadenlehre ist synergistisch ... zwar sind alle Geschöpfe ganz auf
Gottes angewiesen, eigene Anstrengungen werden durch seine Gnade
weit überwogen. Aber
die Vorsehung hat alle Regungen des freien Willens vorausgesehen
und eingeplant, und sie werden gerecht vergolten!“
(Kettler)
dass
Christus dem Vater nachgeordnet ist. „Er ist dem Vater nur
„gleich“ im Sinne von „ähnlich“.
Die
„sechs Schöpfungstage werden als Äonen verstanden“
„durch
die Kunst seiner Pädagogik“ (Kettler) wird Gott seine Geschöpfe
dahin bringen „dass sie dem Guten beständig anhängen“
Hölle
ist ewig, jeder Aufenthalt in diesem Gefängnis ist jedoch begrenzt
Origenes
Allversöhnungslehre (apokatastasis) hat ihre Entsprechung in der
Offenbarung von den drei unterschiedlichen Herrlichkeiten in Lehre u
Bündnisse 76
alle
Logika (Geister) werden am Ende jeder Weltperiode einem Weltgericht
unterworfen, wobei einem jeden alle (nichtbereuten) Sünden
„schlagartig“ ins Bewusstsein gerufen werden.
Eigentlicher
Gegenstand der Anbetung soll nur der Vater sein
keine
Seelenwanderung (Kettler)
Mose,
Samuel und alle Propheten sind in den Hades hinabgestiegen und haben
dort gepredigt! (Homilie zu I Reg28)
alle
Menschenseelen sind in den Augen Gottes kostbar
Wenn
es diesen Gott gibt, den Jesus uns vor Augen gestellt hat, den man um
das Brot bitten darf, nach dem unser wahrheitsbedürftiger Geist
hungert, der es gerne gibt, nachdem wir angeklopft haben, dann war
vom Beginn des Verfalls der Kirche an, nicht
ohne
weiteres von der Hand zu weisen, dass dieser um uns bemühte Gott
sich zu gegebener Zeit, ein geeignetes Instrument suchen würde um
eine Gesamtreparatur durchzuführen. Das nämlich hat er im Alten
Bund immer getan, er, von dem geschrieben wurde, er sei derselbe,
heute gestern und ewiglich.
Namen
sind Schall und Rauch. Doch ein Mann vom Charakter und Wesen Joseph
Smiths könnte - wie einst Jeremia, (10) schon vor seiner irdischen
Geburt auserwählt - den Anforderungen entsprochen haben, als
mitdenkendes Geschöpf gemäß der erhebenden Absicht des Schöpfers
willentlich zu funktionieren.
Wenn
wir hinschauen, wird schnell deutlich, dass nahezu jeder Offenbarung,
die Joseph empfing die eigene Denkarbeit und seine Antwortsuche
vorausgingen. Joseph las die Bibel und verglich die Texte mit den
traditionellen Deutungen.
Zu
den schwerwiegenden Andersdeutungen gehört Josephs Hinweis, dass der
Herr seine Kirche niemals auf Menschen bauen wird, - wie die
römisch-kath. Kirche meint, indem sie auf Petrus als “den
Felsen”
verweist, “auf
den Christus seine Gemeinde baut”
- sondern, dass alleine fortlaufender Weisungsempfang (Offenbarung)
das Abgleiten in Gelehrtenstreit und Irrtümer schwerer Art
verhindern kann. Petrus wurde sehr wahrscheinlich auf seine Gebete
hin, vom Himmel offenbart wer Jesus ist. Er lernte durch Jesu
Erläuterung, dass, sobald es die Kirche Gottes betrifft, die
ständige Verbindung zwischen Himmel und Erde unverzichtbar ist. Kein
Mensch könnte Vergleichbares leisten.
Der
Text steht im Evangelium des Matthäus 16:
“Er sprach zu ihnen: Wer
sagt denn ihr, daß ich sei?
16 Da
antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus, des lebendigen
Gottes Sohn!
17
Und Jesus
antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jona's Sohn; denn
Fleisch und Blut hat dir das nicht offenbart,
sondern mein Vater im Himmel.
18 Und
ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen
Felsen (der
Offenbarung)
will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie
nicht überwältigen.
19 Und
ich will dir des Himmelsreichs Schlüssel geben: alles, was du auf
Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was
du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel los sein.””
An
eben dieser Stelle kommt die positiv wirkende Wucht des “Mormonismus”
zum Ausdruck, so wie andererseits die Schwäche der umgekehrten
Deutung. Wenn es die Kirche Christi ist und wenn zugegeben wird, dass
er “zur
Rechten des Vaters sitzt”, dass
er da ist und nicht tot, dann muss er immer mitreden dürfen, sobald
er darum gebeten wird.
Wie
hoch die römisch-katholische Kirche die Petrus übertragenen
Schlüsselvollmachten einschätzt, und, dass sie es als
Selbstverständlichkeit betrachtet, die rechtmäßige Erbin dieser
Schlüssel zu sein, das macht sie an jedem Bischofshaus in vielen
Kirchen und vor allem im Papstwappen fest.
|
Bild:
Wikipedia Goldener Schlüssel bedeutet das höhere, der
silberne Schlüssel symbolisiert das niedere Priestertum
|
Die
Berechtigung der Idee, dass Missachtung der Christusweisungen zu
Legitimationsverlust führen muss, kann jedoch nicht auf Dauer
ignoriert werden. Denn es geht um die ganze Wahrheit.
In
seiner Ringparabel gibt Lessing einen bedeutenden Prüfstein:
„Der
… Ring von unschätzbarem Wert
aus lieber Hand besaß... die
geheime Kraft, vor
Gott
und Menschen angenehm zu machen,
wer
in dieser Zuversicht ihn trug.“
Wahre
Religion wird, nicht nur nach Lessing, an ihrer Toleranz erkannt,
sowie an ihrer Fähigkeit und Kraft „vor Gott und Menschen angenehm
zu machen.“
Der
echte Ring verleiht eben auch Legitimation.
Er
ließ den Ring von seinen Söhnen dem geliebtesten;
und setzte
fest, daß dieser wiederum den Ring von seinen Söhnen dem vermache,
der ihm der liebste sei; und stets der liebste,
Ohn' Ansehn der
Geburt, in
Kraft allein
des Rings, das Haupt, der Fürst des Hauses werde.
Versteh mich, Sultan...“
Die
von ihrer offensichtlichen Herrschsucht getriebenen jeweiligen
Besitzer des Lateranpalastes wollten die Rechtsansprüche Jerusalems
zunichte machen. Später kämpften sie gegen Antiochia, Alexandria,
Jerusalem und Konstantinopel um die Macht. Römische Bischöfe
kämpften, spätestens seit Damasus, mit allen Mitteln und um jeden
Preis darum Erster „Fürst
im Hause“ des
Christentums zu werden.
Doch
diese Herren waren weder tolerant noch besaßen sie die Kraft die vor
„Gott
und Menschen angenehm macht“.
Je
mehr sie sich von diesen Idealen entfernten, umso heftiger beriefen
sich die vermeintlichen Ringbesitzer auf Dokumente die scheinbar den
göttlichen Ursprung ihrer Legitimation bekräftigen sollten.
Bezeichnend ist, dass der bis dahin blutigste aller Herren der
römischen Kirche, Damasus, um 366 auf den Gedanken kam, „Petrus“
zum Felsen der Kirche zu erklären. Dabei kam ihm zugute das Kephas,
der andere Name für Petrus, Fels bedeutete.
Nachweislich
haben nicht wenige Fälscher ebenso bedenkenlos wie fleissig daran
gearbeitet den
Liber Pontificalis, das Papstbuch, im Sinne des Damasus
zusammenzustellen. Gutgläubige verlassen sich immer noch darauf,
dass dieses Werk die apostolische Sukzession beweise.
Selbst
wenn die Beweislage zugunsten Roms sachlich eindeutig wäre, ein
formal erfolgter Schlüsselempfang sagt noch gar nichts über die
moralischen Qualitäten aus, die ein „Stellvertreter Christi“ vor
Amtsausübung erworben haben und dann bewahren muss.
Doch
wie die Geschichtsforschung zeigt ist das um 530 entstandene
Papstbuch eine Skizze ohne Wert:
Linus
soll der Nachfolger Petri im Felsenamt gewesen sein. Einen Beleg
dafür, dass er von Petrus zu seinem Nachfolger ordiniert wurde gibt
es nicht. Ob es je im Rom des 1. Jahrhunderts einen Bischof dieses
Namens gab ist ungewiss.
In
der offiziellen Papstliste erscheint er dennoch an 2. Stelle hinter
Petrus.
Amtlicherseits
wird zugegeben: “Linus
Historizität ist nicht gesichert".
Was
ist der Anker (der Legitimation) wert, wenn die Kette zum
Kirchenschiff zu ihm keine Verbindung hat, weil ein verbindendes
Glied fehlt?
Es
ist belanglos ob ein Glied oder viele fehlen, und in der Tat, es
fehlen sehr viele.
Unbestreitbar
ist zudem, dass in den ersten 200 Jahren in anscheinend keiner
Gemeinde außer in Jerusalem und Antiochien von apostolischer
Sukzession, die Rede war. Es gibt auch kein Dokument oder realen
Hinweis, die belegen, Petrus hätte eine Zeitlang in Rom sein Amt als
Präsident oder Bischof der Kirche ausgeübt.
Es
handelt sich nur um Wunschdenken.
Dritter
“Papst” war angeblich Anaklet. Doch amtlich formuliert heißt es
ebenfalls:
"Historizität ist nicht gesichert.”
An
vierter Stelle steht im Liber Pontificalis Clemens I., amtlich
verlautet: "Die
Daten sind nicht gesichert.”
Schlimmer,
hier ist Betrug im Spiel! Prof. Hans Küng der vielleicht bekannteste
katholische Theologe der Neuzeit, dem 1979
die kirchliche Lehrerlaubnis (Missio canonica) entzogen wurde, weil
er der kath. Lehre von der Unfehlbarkeit widersprach und Statements
wie dieses, mit Blick auf die apostolische Sukzession abgab:
„Die
historische Forschung hat... gezeigt, dass die Päpste
gerade
seit dem 5. Jahrhundert mit ausgesprochenen
Fälschungen
ihre Macht entschieden erweitert haben...Eine Nachfolge Petri durch
den Bischof von Rom sieht (Papst) Leo (440-461)
begründet
in einem Brief des Papstes Clemens (50-101)
an den Herrenbruder Jakobus (wahrsch.
3 - nach 62)
in Jerusalem: demzufolge habe Petrus in einer letzten Verfügung
Clemens zu seinem alleinigen legitimen Nachfolger gemacht. Doch
der Brief ist eine Fälschung vom Ende des 2. Jahrhunderts.“
(11)
Der
nächste angebliche Petrusnachfolger soll an
5. Stelle Evaristus
gewesen sein. Amtlichlicherseits wird erklärt: "Evaristus
Daten sind nicht gesichert"
6.
Alexander, amtlich: "Die
Daten sind nicht gesichert"
7.
Sixtus, amtlich: "Keine
Daten vorhanden"
8.
Telephorus um 125?
9. Hyginus, amtlich: "Die
Daten sind nicht gesichert"
10.
Pius I., amtlich. "Keine
Daten vorhanden"
11.
Anicetus, amtlich: “unglaubwürdige
Daten"
12.
Soterus um 165? amtlich: “unglaubwürdige
Daten"
13.
Eleutherus, amtlich: “unglaubwürdige
Daten"
14.
Victor I., amtlich: “unsichere
Daten"
Das
“Ökumenisches
Heiligenlexikon” schreibt über Victor I.:
„Er
war römischer Bischof von 189 bis 199.“
Aber
was sagt das? Um 200 muss es in der Stadt Rom bereits mehr als zehn
Gemeinden gegeben haben, denen jeweils Bischöfe (Gemeindevorsteher)
dienten. Also war Victor I. ein römischer Bischof unter mehreren
gewesen. Es ist eine unbeweisbare Behauptung und unlogisch zugleich,
dass jeweils nur ein Mann Bischof von Rom gewesen sei.
Johann
J. Ignaz von Döllinger „Hippolytus und Kallistus“ 1853, erwähnt:
„wir
wissen aus Optatus, dass um das Jahr 311 einige 40
Basiliken
(Gemeinderäume
G.Sk.) in
Rom waren“
Da
bisherige Grabungen überhaupt keine Hinweise für eine einzige
Basilika vor
der Konstantin-aera in Rom liefern, könnte es in Rom, schon wegen
seiner Ausdehnung auf ca. 1 000 Quadratkilometer durchaus 40 kleinere
Gemeinden gegeben haben, die sich wahrscheinlich in gemieteten
Räumen, vielleicht sogar in Holzbaracken versammelten.
„Während
sich früher die Christen, als ihre Gemeinden noch klein waren, in
Privathäusern zum Gottesdienst zusammenfanden, war dies im Anfang
des III. Jahrhunderts anders geworden. Jetzt hatte fast
jede
größere
christliche
Gemeinde ihr eigenes Gotteshaus... Wir werden uns zu Hippolyts Zeit
(um
220)
diese Kirchen noch aus Holz gefertigt oder als große
Räume ohne
Seitenschiffe, Säulenreihen u. dgl. zu denken haben. Achelis geht
entschieden zu weit wenn er sich die gottesdienstlichen Gebäude
schon im zweiten Jahrhundert als Basiliken vorstellt. Wie primitiv
noch die Gotteshäuser im Anfang des III. Jahrhunderts waren, können
wir am besten aus dem Bericht des Lampridius, vita Alex. 49, g
entnehmen. Danach bewarben sich unter Alexander Severus (im Jahr 230)
die Christen um einen öffentlichen Raum, auf den nur noch die
Garköche Anspruch erhoben.“ (12)
„Selbst
in Rom ...mit dem absolut größten Anteil von Christen an der
Bevölkerung lässt sich bis heute kein einziger christlicher
Versammlungsort für die Zeit vor der konstantinischen Wende (um 325)
nachweisen ....”
(13)
Dass
die Zahlen zwischen 10 bis 40 vorkonstantinischen stadtrömischen
Gemeinden der Wahrheit nahe kommt geht auch aus dieser Information
hervor:
„Für
das Jahr 250 wird die Anzahl 100 italienischen Bischöfe angegeben.“
(14)
Fünfzehnter
der ominösen Liste soll Zephyrinus gewesen sein. Es sind jedoch drei
Päpste, drei römische Bischöfe die zeitgleich um 217...220
möglicherweise um eine Art Vorrang gegenüber anderen Bischöfen der
Stadt Rom gerungen haben könnten. Genaueres weiß man bis heute
nicht. Die Namensträger zählen zu den Heiligen
(heiliggesprochenen), da sie im Liber Pontificalis geführt werden.
Bis Felix III. 526 gelten alle angeblichen Päpste als Heilige,
gleichgültig ob sie den ihnen nachträglich zugewiesenen Platz je
eingenommen, ob es sie überhaupt gab und welche Vita sie hatten.
Das
Nichtwissen um innerkirchliche Verantwortlichkeiten und Ränge wird
jedoch erst im 9. und 10 Jahrhundert zum absoluten Chaos. Selbst
der berühmte katholische Historiker Ludwig Hertling, der mit
Imprimatur des Vatikans schreibt, kommt nicht umhin zu sagen:
“Nach
dem Tod des Papstes Johannes VIII. (882) … beginnt ... das Saeculum
obscurum, das dunkle Jahrhundert... in Rom herrschte ständiger
Bürgerkrieg...zwischen Gegnern und Anhängern des Papstes
Formosus... es waren Raufhändel der römischen Familien, die ihre
Mitglieder zu Päpsten zu machen... suchten. Die Verwirrung war so
groß, dass wir von manchem dieser Päpste die, oft nur Wochen oder
Tage im Amt waren, nur die Namen wissen und nicht einmal immer
feststellen können, ob sie rechtmäßige Päpste waren... man kann
bezweifeln, ob all diese Päpste lesen und schreiben konnten...”
(15)
Wer
kann, der möge Nachsicht üben. Allerdings geht es nicht um “Treu
und Glauben”, sondern um Fakten.
Nach
etwa siebenjähriger Amtszeit gibt “Papst” Zephyrinus 217 auf
oder er stirbt.
Auch
von ihm weiß man wenig und dieses wenige ist nicht gerade
schmeichelhaft:
Joseph
Langen schreibt über ihn in „Geschichte der römischen Kirche“
Uni Bonn, 1881:
„Wir
dürfen die Zeit Zephyrins nicht verlassen, ohne noch einen Blick auf
die Persönlichkeit dieses Mannes geworfen zu haben. Er ist der Erste
unter den römischen Bischöfen, von dem wir eine
Charackterschilderung durch einen Zeitgenossen (allerdings
seines Kontrahenten) besitzen.
Nach einer Schilderung Hippolyts (Phil. IX, 11) war Zephyrin ein
unwissender und ungebildeter Mann, der die kirchlichen Bestimmungen
nicht kannte und sich ganz in den Händen des schlauen und boshaften
Callistus (seines
Nachfolgers im Amt G. Sk.)
befand. Dieser vermochte ihn zu allem, (zu
bewegen G. Sk.) besonders
durch Geschenke, da Zephyrin bestechlich und geldgierig war.”
Allerdings
scheint ziemlich sicher zu sein, dass selbst “Papst” Zephyrinus
keine Aufwandsentschädigung für seine Leistung
erhielt, - obwohl ihm über 200 „Geistliche“ unterstanden, wie
Johann J. Ignaz von Döllinger in „Hippolytus und Kallistus“ sagt
- denn um 220 beklagte Hippolyt, dass die „schismatische“
Gemeinde der Theodotianer in Rom, ihrem Bischof ein monatliches
Gehalt zahlte. (16)
Hippolyt
würde sonst, drei Jahre nach Zephyrinus Abschied, nicht gesagt
haben:
dies sei „eine gräuliche Neuerung“
(17) ebenda
Überaus
verwirrend muss es damals in der ganzen Kirche Roms zugegangen sein.
Zephyrinus soll bereits für 200 Geistliche und Kirchendiener
(Priestertumsträger, nach “mormonischer Lesart) und für 1500 Arme
Sorge getragen haben. (18)
Alle
in einer Holzbaracke versammelt?
Im
Kontext bedeutet das, Zephyrinus sei trotz seiner Beschränkungen, in
etwa der Erzbischof Roms gewesen - in der Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage entspräche das dem Pfahlpräsidenten der
die Aufsicht über mindesten fünf Gemeinden leistet.)
Vielleicht
sollte grundsätzlich unterschieden werden zwischen Trägern des
Priestertums und Klerikern. Kleriker treten erst im nächsten
Jahrhundert auf, nach dem 1. ökumenischen Konzil, 325, von da an
sind sie hauptamtliche Kirchenführer.
Priestertumsträger
dagegen wirkten ehrenamtlich.
Nun
kommt Callixt I. ins Gespräch, ein Mann von dem man mehr weiß, als
Fabeln:
Callistus
oder Calixtus I. der 16. in der Reihe der angeblichen Päpste war
Zephyrinus Nachfolger. Sein bischöfliches Pontifikat dauerte von
217-222. Diese Angabe soll laut L. Hertling sicher sein. Aber
wodurch
wurde Callistus bekannt?
„Callistus
war der Überlieferung zufolge ein von Juden verbannter Sklave, der
zunächst mit betrügerischen Bankgeschäften von sich reden machte.
Der
erste Gegenpapst der Kirchengeschichte, Hippolyt, erhob sich gegen
ihn und beschuldigte ihn... eines unlauteren Vorlebens und der
Unzucht. ...
Callistus
versuchte nachdrücklich, den Einfluss des Bischofs von Rom für die
gesamte Kirche zu mehren“
(19)
Ist
Callistus heilig weil er
“...nachdrücklich
versuchte, den Einfluss des Bischofs von Rom für die gesamte Kirche
zu mehren“ ?
Zur
selben Zeit wird Hippolyt Bischof der Leiter einer anderen (Zentral-)
?
Gemeinde
in Rom, vielleicht war er ein Anwärter auf den Rang eines ‚Erz-
oder Oberbischofes’.
Hippolyt
sollte Calixtus auf die eine oder die andere Weise überleben, der
um
222 stirbt oder seinen Platz räumen muss. Hippolyt überlebte auch
Urban
I. . Ein echter Überlebenskampf. Bemerkenswert ist, dass Hippolyt
persönlicher Freund des Origenes war und dass ihm seine Gemeinde ein
Denkmal setzte.
“Was ist
Wahrheit?” fragte Pilatus
Nathan sucht
die rechten Worte zu finden wenn er, der tolerante Jude dem Muslimen
Saladin darlegen will, dass es schwer ist zu erklären welcher Art
das Nebeneinander der drei abrahamitischen Religionen ist. Er selber
trachtet ja entschieden danach wahrhaft zu sein.
Und
nur von seiten ihrer Gründe nicht.
Denn gründen alle sich nicht
auf Geschichte?
Geschrieben oder überliefert! Und
Geschichte
muß doch wohl allein auf Treu Und
Glauben angenommen werden? Nicht?
Nun, wessen Treu und Glauben
zieht man denn
Am wenigsten in Zweifel?
Doch der Seinen?
Doch deren Blut wir sind? doch deren, die
Von
Kindheit an uns Proben ihrer Liebe
Gegeben? die
uns nie getäuscht,
als wo
Getäuscht
zu werden uns heilsamer war?
Wie kann ich meinen Vätern weniger
Als du den deinen glauben? Oder umgekehrt. Kann
ich von dir verlangen, daß du deine
Vorfahren Lügen strafst, um
meinen nicht
Zu widersprechen?
Oder umgekehrt.
Das
nämliche gilt von den Christen. Nicht?
Saladin.
(Bei
dem Lebendigen! Der Mann hat recht.
Ich muß verstummen.)
Nathan.
Laß
auf unsre Ring'
Uns wieder kommen. Wie gesagt: die Söhne
Verklagten sich; und jeder schwur dem Richter,
Unmittelbar aus seines Vaters Hand
Den Ring zu haben. Wie
auch wahr! Nachdem
Er von ihm lange das Versprechen schon
Gehabt, des Ringes Vorrecht einmal zu
Genießen. Wie nicht
minder wahr! Der Vater,
Beteurt' jeder, könne gegen ihn
Nicht
falsch gewesen sein; und eh' er dieses
Von ihm, von einem solchen
lieben Vater,
Argwohnen lass': eh' müss' er seine Brüder,
So
gern er sonst von ihnen nur das Beste
Bereit zu glauben sei, des
falschen Spiels
Bezeihen; und er wolle die Verräter
Schon
auszufinden wissen; sich schon rächen.
Saladin.
Und
nun, der Richter? Mich verlangt zu hören,
Was du den Richter
sagen lässest. Sprich!
Nathan.
Der Richter sprach:
Wenn ihr mir nun den Vater
Nicht bald zur Stelle schafft, so weis
ich euch
Von meinem Stuhle. Denkt ihr, daß ich Rätsel
Zu
lösen da bin? Oder harret ihr,
Bis daß der rechte Ring den Mund
eröffne? Doch
halt! Ich höre ja, der rechte Ring
Besitzt die Wunderkraft beliebt zu machen;
Vor Gott und
Menschen angenehm. Das muß
Entscheiden! Denn
die falschen Ringe werden
Doch das nicht können!
Nun;
wen lieben zwei
Von Euch am meisten? Macht, sagt an! Ihr
schweigt?
Die Ringe wirken nur zurück? und nicht
Nach außen?
Jeder liebt sich selber nur
Am meisten? Oh, so seid ihr alle drei
Betrogene Betrüger!
Eure Ringe
Sind alle drei nicht echt. Der echte Ring
Vermutlich
ging verloren.
Das
ehemalige Lehrgebäude ließe sich eventuell mit Hilfe der
Geschichtsforschung rekonstruieren, aber das wäre nicht die
Wiederbringung des “echten Ringes”!, denn des Originals Autorität
wiederherzustellen wäre ein Akt der nur von Gott selbst ausgehen
kann.
Nur
er kann Wert und Rang erneuern.
Hat
er?
“Mormonen”
glauben, - wer sonst - , dass mit der Ersten Vision die Joseph Smith,
1820, erhielt, die vorausgesagte Zeit der “Wiederherstellung der
Kirche Christi” begann und zwar zum Segen und nicht zum Fluch aller
Menschen. (20)
Der
Prüfstein besteht nicht im Vergleich zu anderen christlichen
Religionen, sondern darin ob diese Kirche
...die
Wunderkraft (besitzt) beliebt zu machen;
Vor Gott und Menschen
angenehm. Das muß
Entscheiden! Denn die falschen Ringe werden
das nicht können!
Ist
es nicht wahr, dass der verfemte “Mormonismus” in Schrift und Tat
lehrt, dass selbst die kleinste Bemühung die von Gutwilligen
irgendeiner Religion unternommen wurde, um Gott gemäß seinem
Verständnis zu dienen, auch wenn sie aus an sich sinnlosen
Handlungen bestand, nicht umsonst war?
Das
Buch Mormon betont es unentwegt: 2. Nephi 2:
21-23,26:
“Und er kommt in die Welt,
auf daß er alle Menschen errette wenn sie auf
seine Stimme hören werden; denn siehe, er erleidet die Schmerzen
aller Menschen, ja, die Schmerzen jedes
lebenden Geschöpfes, sowohl der Männer als auch der
Frauen und Kinder, die der Familie Adams angehören.
Und er erleidet dies, damit
die Auferstehung allen Menschen zuteil werde, damit alle
am großen Tag, am Tag des Gerichts, vor ihm stehen können.
26 Denn das Sühnopfer
erfüllt die Forderungen seiner Gerechtigkeit für
alle, denen
das Gesetz nicht
gegeben ist,
so daß sie befreit sind von jenem furchtbaren Ungeheuer, Tod und
Hölle, … und sie sind dem Gott wiedergegeben, der ihnen Atem
verliehen hat, nämlich dem Heiligen Israels”
Im
Offenbarungsbuch Lehre und Bündnisse 130: 18 wird deutlich, dass
“jeglicher
Grundzug der Intelligenz, den wir uns in diesem Leben zu eigen
machen, mit uns in der Auferstehung hervorkommen wird .” …
und
zwar unabhängig von seiner Religionszugehörigkeit
Mit
Origenes (185-254) glauben “Mormonen” anders als Protestanten,
dass
“alle
Geschöpfe ganz und gar auf Gott angewiesen sind. Eigene
Anstrengungen
werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber die Vorsehung hat alle
Regungen des freien Willens vorausgesehen und eingeplant und sie
werden gerecht vergolten.”
(21)
Wieder
wird Gewicht darauf gelegt zu sagen, dass Menschentun entscheidet,
nicht zuerst die Wahl der “richtigen” Religion!
Weder
der Abfall noch die Wiederherstellung des Verlorenen, wie durch meine
Kirche beschrieben sind Fiktionen - nach Lessing geht es in der Tat
um den “echten, verlorenen Ring” - und um die ganze Wahrheit, die
vor schärfster Kritik bestehen kann.
Trotz
aller Feindseligkeiten die von den Großkirchen gegen die Kirche Jesu
Christi der Heiligen der Letzten Tage bislang ausgingen, und trotz
der Unredlichkeiten die durch einige unehrliche Evangelikale
verbreitet werden, besteht
die Hoffnung auf Versöhnung der Menschen, nicht allerdings der
Ideen.
Zu
den großen, wenn auch selten erwähnten Prophezeiungen des Propheten
Joseph Smith, die 1843 formuliert wurde gehört diese:
“Die
Christen sollten aufhören miteinander zu streiten, und sollten statt
dessen das Gesetz der Einigkeit und der Freundschaft befolgen. Sie
werden es tun, bevor das Tausenjährige Reich eröffnet werden
kann...”
(22)
Immerhin
begann die moderne ökumenische Bewegung erst mit der
Weltmissionskonferenz in Edinburgh 1910. Diese Bewegung hat natürlich
nichts mit “Mormonismus” zu tun, doch sie ist durchaus als Teil
der Einigkeitsbemühungen zu würdigen.
Aufgrund
der geschichtlichen Tatsachen ist absolut auszuschließen, dass
“Mormonismus” sich anpassen wird. Zu groß sind die Unterschiede,
zu unvernünftig die Begründungen der anderen Seite zur Verteidigung
dessen was sie für “ihre Sache” halten.
Dass,
neben vielen Bewahrenswertem
in allen Kirchen,
wichtige Aussagen großkirchlicher Theologie grundfalsch sind, wird
heftig, - manchmal in unangebracht arroganter Weise - und zu Unrecht
bestritten.
Vor
allem verkennen viele unserer Kontrahenten, dass keine der um 1830
existierenden Kirchen der Urkirche, samt deren Lehrgebäude, ähnlicher
sah als die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.
Diese
Tatsache ist unbestreitbar! (23)
Diese
Tatsache ist ein Wunder, sie ist wunderbar!
Quellen:
1.)
Felix
Gietenbruch, lic. theol. VDM, geboren 1972 Theologiestudium in Basel.
Pfarrer in Dürnten ZH.
2.) Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft“, dritte,
völlig neu bearbeitete Auflage, 4. Band Kop-O, Mohr (Paul Siebeck)
Tübingen, 1960 S. 1692 – 1702
3.) Geschichte
der Katholischen Kirche bis 1740, Morus-Verlag, Berlin, S. 27. (mit
Imprimatur. Romae, vom 27. Nov. 1981)
4.) www.origenes.de/Kommentare
5.) Tuomo
Mannermaa “Luther und Theosis”, Band 1 Veröffentlichungen der
Luther-Akademie Ratzeburg, Helsinki/Erlangen 1990, S. 11: “Theosis
als Thema der finnischen Lutherforschung…”
6.) „Theologische Literaturzeitschrift“ 109. Jahrgang, Februar 1984
„Joseph Smith und die Bibel“ (ISSN 0040-5671)
7.) 2. Thess. 2: 3-7
8.) Handwörterbuch
für Theologie und Religionswissenschaft, dritte, Auflage, vierter
Band Kop-O,
J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960 S. 1692 – 1702
9.) ebenda
10.) Jeremia 1: 5
11.) Hans
Küng „Kleine Geschichte der katholischen Kirche“, Berliner
Taschenbuch. Die in Klammern gesetzten
Zeitangaben wurden von mir zur Information hinzugesetzt
12.) Jungklaus, Full Text of: „Die Gemeinde Hippolyts ...nach seiner
Kirchenordnung:
13.) Christoph
Müller, Inaugural Dissertation Albert-Ludwig-Universität in
Freiburg, „Kurialen und Bischof...“ 2003, S. 13
14.) Henry Chadwick „Die Kirche in der antiken Welt“ de Gruyter, S. 67
siehe auch Fußnote 172
15.) Hertling Geschichte
der Katholischen Kirche bis 1740, Morus-Verlag, Berlin, S. 27. (mit
Imprimatur. Romae, vom 27. Nov. 1981)
16.) Jungklaus, Full Text of: „Die Gemeinde
Hippolyts dargestellt nach seiner Kirchenordnung“
17.) ebenda
18)
Johann J. Ignaz von Döllinger „Hippolytus und Kallistus“ 1853
19.) Ökumenisches Heiligenlexikon
20.) Apostelgeschichte
1: 6 “Herr
stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her?
21.) Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft“, dritte,
völlig neu bearbeitete Auflage, 4. Band Kop-O, Mohr (Paul Siebeck)
Tübingen, 1960 S. 1692 – 1702
22.) Lehren
des Propheten Joseph Smith” erste deutsche Nachkriegsausgabe,
Frankf-Main S.218
23.) Gerd Skibbe blogspot (1) Streifzüge durch die Kirchengeschichte