Freitag, 18. März 2016

Unübersehbar ist die Arroganz nicht weniger "Sektenkenner"





Ob der sogenannte „Mormonismus“ eine Maske trägt oder nicht, ist eine berechtigte Frage. Einige Sektenbeauftragte meinen, sie müssten das wahre Gesicht dieser „amerikanischen, synkretistischen Neureligion“ zeigen, die Fratze. Ob solches (Vor-)urteil zutreffend und wahr ist, oder nicht, kümmert einige Sektenbeauftragte kaum. Sie verteidigen die Positionen, die ihnen vorteilhaft erscheinen. Ihre Veröffentlichungen beweisen jedoch zu oft, wie auch im vorliegenden Fall, dass Pastoren, Sektenbeauftragte und Religionslehrer im allgemeinen sich selbst nicht näher mit dem Religions-Phänomen „mormonische Neuoffenbarungen“ vertraut gemacht haben, dennoch im Brustton der Überzeugung verkünden, was sie meinen - selten was sie herausgefunden haben und wissen. Sie stützen sich auf Aussagen von Persönlichkeiten wie Herrn Dr. Rüdiger Hauth oder Prof. Dr. Samuel Leuenberger, von denen hier beispielhaft die Rede sein wird.


Fast ausnahmslos werden wissenschaftliche Analysen ignoriert, wie sie dankenswerterweise von dem finnischen evangelischen Theologen Heikki Räisänen der Fachwelt schon vor dreißig Jahren vorgelegt wurden:


Theologische Literaturzeitschrift“ 109. Jahrgang Februar 1984: „Joseph Smith und die Bibel“ (ISSN 0040-5671)
Es sind in erster Linie amerikanische, evangelikale Gospelprediger die heftig für Unbehagen sorgen. (Siehe z.B. die US-Presse... „Religion Dispatches“ of May 27th, 2011: 

The LDS-Mormons are definitely dangerous and are to be categorised as a sect. In Europe, however, they do not pose a social hazard, as they are too insignificant for that. In the US one cannot make this statement so clearly, since – compared to the share of the population, politically they are represented above average... The Mormons are dangerous, because they reject the Nicene-Trinitarian confession.



Wer immer auch nur über ein wenig Wissen in alter europäischer Geschichte verfügt, der weiß, dass die Nicäa-gläubigen Christen (die Trinitarier) samt ihrer Intoleranz von Beginn an für Erschütterungen und Unfrieden sorgten, die bei ein wenig Nachdenklichkeit hätten vermieden werden können. Die Ausrottung des Goten- und des Hellenentums war ein vom Trinitarismus verursachtes Vergehen.
Die uralten töricht handelnden Trinitarier sind wie ihre modernen Nachbeter, wegen ihres Bestehens auf dem Nicänum mitverantwortlich für den Zusammenbruch der antiken Welt. Kaum stehen die Daten dichter als in diesem Fall. Es geschah im Namen des Gottes der Liebe. Das bezweifelt heute kaum noch jemand. In Verblendung der Fakten erklärten amerikanische Trinitarier die nichttrinitarischen Mormonen zu ihrem Feind.


Übrigens auch der berühmte Physiker Isaac Newton, der Arzt Michael Servet, Entdecker des kleinen Blutkreislaufes, der Philosoph Ralph Waldo Emerson, der Astronom Giordano Bruno... waren Antitrinitarier.


Mir jedoch scheint, dass es unverantwortlich ist, einen Mann an einer Religion zu messen deren Skala so gut wie unbekannt ist, oder wo das scheinbar Erkennbare nur auf den ersten Blick verschroben wirkt.


In dieser Situation ist Licht und Redlichkeit gefragt.


Bewusste Falschaussagen werden nun, ob gewollt oder nicht, zum Politikum.


Es geht um Wahrheit, Freiheit des Glaubens und Recht.


Da sind zuviele Probleme die durch religiöse Fanatiker entstehen, die an Zahl, man sollte es nicht glauben, unaufhörlich zunehmen.


Die Mormonen stehen unabweisbar gegen religiösen Fanatismus und für Toleranz.


Angesichts der Tatsache, dass Muslime in aller Welt mit dem Tod bedroht sind, falls sie beispielsweise Christen sein möchten, sollte sich unsere vereinte Aufmerksamkeit eher den tatsächlichen Problemen stellen (als den überzogen dargestellten Differenzen innerhalb der Christenheit). Denn, das steht fest, bessere Lehren als die des Jesus von Nazareth, wie sie im Neuen Testament beschrieben werden, gibt es nicht.


Da heisst es: seid versöhnlich eingestellt.


Wenn auch der Zentralrat der Muslime in Deutschland, mit Paragraph 11 der islamischen Charta, vom 20.02. 2002, eine Anpassung an deutsches Recht vornahm, ist nicht ausgeschlossen, dass bei entsprechender Änderung der Machtverhältnisse jeder der sich des „Islamabfalls“ (dem keine Reue folgt) zu Schulden kommen ließ, die „islamrechtliche Tötung“ zu erwarten hat, obwohl der Koran keine Strafen für Apostaten im Diesseits vorsieht.


Bedeutet das, die ganze islamische Bewegung hinke 600 Jahre hinter der Entwicklung der christlichen her?


Die gesamte Christenheit sollte sich entschlossen zeigen, dass sie jedem potentiellen Konvertiten ein solides Dach anbieten, und das Resultat seiner Wahlfreiheit notfalls mit allen Mitteln verteidigt wird, die sich in Übereinstimmung mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, vom 10. Dez. 1948 befinden.


Reden wir nun über das angekündigte Thema:


Im Grunde bieten Schiefdarstellungen, wie die im vorliegenden Fall, verursacht durch Prof. Dr. theol. Samuel Leuenberger, auch eine Chance.


Leuenberger hat sich geirrt. Niemand wird ihn anklagen, schon gar nicht verurteilen, aber es wäre gut, wenn Sie, die Sektenbeauftragten, diese zugegeben recht umfangreiche Klarstellung zur Kenntnis nehmen würden.


Prof. Leuenberger hat längst nicht alle Aspekte der üblichen Kritik aufgezählt, aber unter den von ihm behandelten sind einige zu bedeutend, um sie außer Acht zu lassen.


Das hier Folgende, ist lediglich eine um einige Details erweiterte Version des ersten „Offenen Briefes an Sektenbeauftragte in Deutschland


Prof. Dr. Samuel Leuenberger schrieb eine kuriose „Zusammenfassung“ der Lehren der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die mir vom ehemaligen Sektenbeauftragten Dr. Lothar Gassmann informationshalber zugeschickt wurde.


Es handelt sich dabei um, in dieser Fülle, unerwartete Desinformationen. Jedes Detail wurde gezielt ausgesucht. Rücksichtslos gegenüber den belegbaren Tatsachen, (denn das Buch Mormon ist jedem zugänglich und Prof Leuenberger führt es auch in seiner Quellenangabe auf), verbreitete er eine kaum anders als unwahrhaftig zu nennende Version von „Mormonismus“.


Diese entspricht zwar im Kern dem allgemeinen „Urteil“ über Mormonen, aber nicht der Wahrheit.
Prof. Leuenberger behauptet:


nach den Mormonenlehren...
kann bei Gott nicht von Allwissenheit gesprochen werden.“ 


  • Demgegenüber lehrt das Buch Mormon:O wie groß ist die Heiligkeit unseres Gottes! Denn er weiß alles – es gibt nichts was er nicht weiß!“
    2. Nephi 9: 20
  • Prof. Leuenberger sagt: Mormonen würden lehren:
Keiner der Gottheiten ist Schöpfer Himmels und der Erden.” 


Im Buch Mormon u.v.a.Schriftstellen heißt es jedoch:


...der allmächtige Schöpfer Himmels und der Erde... kennt eure Gedanken.“ Buch Mormon, Jakob 2: 52. Nephi 8:13 … 

Prof. Leuenberger:
  • Die Schuld des Menschen vor Gott wird (seitens der Mormonen) nicht ernst genommen.
  • Demgegenüber steht im Buch Mormon und in anderen Schriften der Kirche Jesu Christi der HLT geschrieben:
Wir werden hingebracht werden und vor Gott stehen – wissend wie wir jetzt wissen, und wir werden eine klare Erinnerung an all unsere Schuld haben.“ Alma 11: 43

 Prof. Leuenberger:  "gemäß den Lehren der Mormonen hat Jesu Kreuzestod kaum mit Tilgung von Schuld und Gerechtmachung vor Gott zu tun"


  • Das Buch Mormon schreibt jedoch:
Er (Christus) kommt in die Welt, auf dass er alle Menschen errette, wenn sie auf seine Stimme hören wollen, denn siehe er nimmt die Leiden aller Menschen auf sich, ja die Leiden eines jeden lebenden Geschöpfs der Männer und Frauen die zur Familie Adams gehören... er erleidet dies, damit die Auferstehung allen Menschen zuteil werde... er gebietet allen Menschen, dass sie umkehren und sich auf seinen Namen taufen lassen und bis ans Ende ausharren, sonst müssen sie verdammt werden... nur wo es kein Gesetz gibt, da gibt es keine Strafe, und wo es keine Strafe gibt, da gibt es keinen Schuldspruch und wo es keinen Schuldspruch gibt, da hat die Barmherzigkeit des Heiligen Israels wegen der Sühne Anspruch auf den Menschen, denn die Sühne tut den Forderungen der Gerechtigkeit Genüge ...“ 2. Nephi 2: 20-25


Der Herr Gott … liebt die Welt (die Menschen), so dass er sogar sein eigenes Leben niederlegt, damit er alle Menschen zu sich ziehen kann. Darum verbietet er niemanden, an der Errettung durch ihn teilzunehmen.” 2. Nephi 2: 24


die Erlösung kommt im heiligen Messias und durch ihn... siehe er bringt sich selbst als Opfer für Sünde dar, um dem Zweck des Gesetzes Genüge zu leisten für alle die ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist haben, und für niemanden sonst kann dem Zweck des Gesetzes Genüge geleistet werden...


kein Fleisch (niemand) kann in der Gegenwart Gottes wohnen außer durch das Verdienst und die Barmherzigkeit und die Gnade des heiligen Messias... Und wenn die Zeit erfüllt ist, kommt der Messias, um die Menschenkinder vom Fall zu erlösen und weil sie vom Fall erlöst sind, so sind sie für immer frei geworden.” ebenda 2. Nephi 2: 6-8, u. 26



Prof. Leuenberger schreibt:


Sein Kreuzestod hat in erster Linie Voraussetzungen zur Höherentwicklung der Menschen geschaffen. Jesus ist also nicht Versöhner zwischen dem Himmlischen Vater und den Menschen.“ 


Das Buch Mormon widerspricht dem entschieden:


Christi Blut sühnt für die Sünden derjenigen, die durch die Übertretung Adams gefallen sind.“ Mosia 3: 11


Und da der Mensch gefallen war, konnte er von sich aus kein Verdienst zustande bringen, sondern die Leiden und der Tod Christi sühnen für seine Sünden durch Glauben und Umkehr... dass er die Bande des Todes zerreisse...“ Alma 22: 14


  • Seid ihr so gewandelt, dass ihr euch vor Gott untadlig verhalten habt: Könntet ihr, wenn jetzt der Ruf an euch erginge zu sterben, in eurem Innern sagen, ihr seid genug demütig gewesen? Eure Kleider seien durch das Blut Christi, der kommern wird, um sein Volk aus ihren Sünden zu erlösen, gesäubert und weiß gemacht worden.“Alma 5:27



Es gibt mehr als 40 000 Zitate von Autoritäten der Kirche Jesu Christi der HLT, die klar aussagen: Ohne die Versöhnung durch Christus wären wir definitiv verloren. Er ist der Versöhner und Erlöser.“
  • Prof. Leuenberger sagt:
    "Mormonen werten den "Sündenfall" als ein glückliches Ereignis."
  • Nach dem Fall sprach Gott (– nicht Joseph Smith-) Seht, der Mensch ist gewordenwie wir, er erkennt Gut und Böse“ Genesis 3: 23

  • Diesen Teil des Falles bewerten Mormonen als positiv. Es war ein Forschritt, bezogen auf den Zustand relativer Unwissenheit, den wir gemäß der Lehre der Kirche Jesu Christi der HLT als präexistente, körperlose Geister einnahmen. Hier liegt eine der Quellen des Missverständnisses:
  • Wie die Ersten Christen, und wie auch Origenes, Hippolytus von Rom, oder Pelagius lehrte, sind die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der HLT, der Überzeugung, dass „der (uns innewohnende unsterbliche ewige) Geist, der nobilitas ingenita, aus einer höheren Welt stammt...“ M. Landmann „Philosophische Anthropologie“ de Gruyter, 1982, S. 106 u
    Das sagen bedeutende alte Kirchenlehrer, wie auch das Buch Mormon. Während fast die gesamte Theologenschaft der Großkirchen diese Betrachtungsweise (noch) ablehnt.
  • Diesem ewigen Geist ist zu eigen, was wir das Gewissen nennen. Dieses Gewissen hat seine materielle Entsprechung (bzw. Instrument) im Cortex praefrontalis.
  • Dieser „Geist, ist der Mensch.“ Lehre und Bündnisse 93: 33! Deshalb kann der Mensch begreifen was der Satz bedeutet: „Gott ist Geist, die ihn anbeten müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Gottes Innerstes ist Geist. Auch des Menschen Innerstes ist Geist. Nur auf dieser Ebene können sie miteinander kommunizieren
  • Ebenfalls positiv gesehen wird, seitens der Mormonen, dass wir einen sterblichen Körper erhielten, um eigene Erfahrungen zu sammeln. Allerdings ist dieser Körper (wegen seiner tierhaften Eigenschaften) Gottes Feind. Das Buch Mormon erklärt es (- auch darin Paulus nicht unähnlich):
  • ... der natürliche Mensch ist ein Feind Gottes und ist es seit dem Fall Adams gewesen und wird es für immer immer sein, wenn er nicht auf die Eingebungen des Heiligen Geistes hört, den natürlichen Menschen ablegt und durch die Sühne Christi des Herrn ein Heiliger wird... fügsam, sanftmütig, demütig, geduldig, voll von Liebe und willig sich allem zu fügen, was der Herr für richtig hält ihm aufzuerlegen, ja, wie eben ein Kind sich seinem Vater fügt.“ Buch Mormon,Mosia 3: 19
  • Selbst die schlimmsten Folgen des Falles können durch die Gnade Christi zu unserem schließlichen Vorteil führen, vorausgesetzt wir folgen seinen Weisungen und Geboten.
  • Bekehrung ist, demzufolge für Mormonen, ein nie endender Prozess, solange wir Diesseitige sind.
  • Die erwähnten Ursachen für die Verständnisschwierigkeiten die großkirchliche Theologen zu unserem Nachteil erkennen, entstanden schon im 4. Jahrhundert, mit dem fragwürdigen Konzil zu Nicäa, 325, mit der Anpassung des christlichen Gottesbegriffes an Konstantins heidnischen, in seiner Jugend am Kaiserhof Diokletians, geprägten Vorstellungen von „Gott“. Dann, im Jahr 543, kam es zur Verfluchung der urkirchlichen Lehre vom vorirdischen Dasein des Menschen, aus überwiegend politischem Kalkül, das zeigt Diekamp „Die originistischen Streitigkeiten und das 5. ökumenische Konzil"
  • (von Reinkarnation, die auch seitens der Mormonen strikt abgelehnt wird, war damals keine Rede).
  • Die enorm schwach besuchte Ostsynode der Kirche (165 Bischöfe von mehr als 5 000 fassten weittragende Änderungsbeschlüsse) leitete ihr Entscheidungsrecht von den Weisungen Justinians ab - und der war ein Mörder. Die Resultate musste Papst Vigilius unter Druckausübung unterschreiben. (Eine viel zu selten beachtete Tatsache, soweit es die Verurteilung der Lehre vom vorirdischen Dasein betrifft.) Seither befindet sich die Theologie der christlich-ökumenischen Kirchengemeinschaft in einer Falle.


Die ursprünglichen Begriffe "Gott-Vater", als buchstäblicher Vater des unsterblichen Geistes, der "Fall", als ein Ereignis, das jeder von uns als vorirdisches Individuum zu verantworten hatte, "Erlösung", "Freiheit" usw. erhielten eine andere Kontur und einen anderen Sinn. Dass diese Konturen nicht mit der historischen Realität übereinstimmen, wird an der Zerstrittenheit der Gesamtheit großkirchlicher Theologen, zu jedem dieser Begriffe, deutlich.


Angenehm erstaunlich ist auch, wie viele Menschen mit Nahtoderfahrungen berichteten, sie hätten das Gefühl gehabt, sie wären, als sie die liebevolle Lichtgestalt, am Ende Tunnels sahen, wieder „Daheim“ angekommen.


  •  Prof. Leuenberger:
  • Unverheiratete Personen haben in der mormonischen Gesellschaft einen niedrigeren Rang.
    Das ist nicht korrekt. Viele Unverheiratete vermissen natürlich die Partnerschaft. Doch praktisch besteht in der Gemeinde kein Unterschied zwischen ihnen und den Verheirateten. Davon kann sich jeder selbst durch Gespräche mit alleinstehenden Mitgliedern überzeugen. Allerdings sollte ein Bischof, als Vater der Gemeinde, verheiratet sein, einer der bei Problemen in Familien mitreden kann.
Sehr bedenklich macht Prof. Leuenbergers Formulierung:


Unter Fortschritt ist (bei den Mormonen) all das zu verstehen, was das Leben des Menschen angenehmer macht.“
    Leuenberger weicht diese von ihm selbst gezeichnete Ungeheuerlichkeit etwas auf, indem er ehrlich fortfährt: Die Mormonen halten sehr viel von einem Lebensstil, bei welchem Fleiß, Ordnung und Ehrfurcht vor dem Leben groß geschrieben sind.”
  • Mormonen verstehen unter Fortschritt, das ständige Bemühen den Geist Christi zu fühlen um zu verstehen was Er mit den Worten forderte: Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Matth 5: 48
  • Fortschritt ist, in der Theologie der Kirche Jesu Christi der HLT: mehr und mehr den eigenen Willen zu entwickeln alle Gebote Christi halten zu wollen, dazu gehört, dass gelebte Sexualität ausschließlich in einer rechtmäßig geschlossenen Ehe zwischen Mann und Frau legitim ist. Dazu gehört die Gedankenzucht, schließlich sind wir fehlbare Menschen.
    Männer schaut nicht hinter fremden Frauen her!“
  • Zum Fortschritt, den Mormonen ernsthaft anstreben, gehört vor allem das immerdauernde Bemühen seinem Nächsten Respekt und Liebe zu erweisen, und die Pflicht zur Wahrhaftigkeit.
  • Die Formulierung all das... was das Leben angenehmer machtsei für
    Mormonen „Fortschritt, ist zumindest irreführend, denn sie läßt die Vermutung auf sexuelle und gewisse moralische Freizügigigkeiten zu.


Kombiniert mit der oben erwähnten Aussage des Gutachters Leuenberger:


Die Schuld des Menschen vor Gott wird (von Mormonen) nicht ernst genommen,“ ergibt sich eine folgenreiche Konstruktion, abschreckender Art.
Und wenn Sie nichts weiter korrigieren, Herr Prof. Dr. Leuenberger, das sagen Sie bitte jedem der seine Hintergedanken durch Ihre Auslassung bestärkt sieht: Mormonen setzen ihre Mitgliedschaft aufs Spiel, wenn sie das Gesetz der Reinheit (Keuschheit oder der Wahrhaftigkeit) verletzen.


    Mormonen die Desinformationen verbreiten droht nach dem Gesetz der Kirche die Exkommunikation.
    Sie sind zur Wiedergutmachung verpflichtet.
    Unterscheidet uns das?


Unsere Religion verpflichtet uns, dazu beitragen, dass diese Welt ein besserer Platz wird. Es gilt jedes Gebot des Herrn (wie in der Bibel festgeschrieben).


Es gilt: „Lasst euer Licht leuchten!“


Dass Schatten auf uns geworfen wird ist zu erwarten, aber die Absicht Licht der Erkenntnis zu löschen fordert unseren Einspruch her.

Prof. Leuenberger:


Mit der Totentaufe können Familienangehörige oder Verwandte, die noch nicht zur Mormonengemeinschaft gehören, in diese eingegliedert werden.“


Unredlich ist oder wäre es, zu unterstellen, infolge einer stellvertretenden Taufe zugunsten eines Verstorbenen erfolge unsererseits zeitgleich die Eingliederung des Betreffenden (seiner Seele oder des unsterblichen Geistes des Verstorbenen), in die „Mormonengemeinschaft“.


Das wäre oder ist elementar falsch! In keinem Fall werden „Totengetaufte“ in eine „geheime“ Mitgliederliste eingetragen. Welchen Sinn sollte das machen?


Aber es gibt Personen, die diesen Eindruck zu erwecken suchen... Im Internationalen Genealogischen Index, (IGI) der jedermann zugänglich ist, werden lediglich die Tempelverordnungsdaten zugunsten der mit ihrer eigenen Genealogie befassten Mitglieder festgehalten, um Doppelarbeit zu vermeiden.


Es ist exakt umgekehrt.


Jedes Kind unserer Kirche älter als 15 vermag zu erklären, dass gemäß dem obersten Gesetz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage: das von Jesus Christus gesetzte Gebot von der Unantastbarkeit des Menschenrechtes auf Entscheidungsfreiheit (oder von der Unantastbarkeit der Würde des Menschen) strikte Beachtung verlangt und dass schon deshalb jede Seele selbst entscheidet ob sie irgendeiner Kirche angehören möchte oder nicht.


Jede stellvertretende Taufe (bzw. Verordnung) unsererseits ist lediglich einem Ticket vergleichbar, das man verschenkt. Niemand, wo immer er sich befindet, darf, selbst nicht von Gott, genötigt werden, einer Einladung zu folgen! (Wir halten Luk. 14: 23 („compelle intrare“) für eine dringende Einladung oder für eine Interpolation)


Wenn ein christlicher Priester(tumsträger) Zwang. Nötigung oder Herrschaft über eine Seele ausübt, hat er den Faden eventuell vorhandener Legitimation selbst abgeschnitten.


Das ist Basislehre bei den Mormonen. Lehre und Bündnisse 121: 36-46 schreibt:„...wenn wir auch nur im geringsten Maß von Unrecht irgendwelche Gewalt, Herrschaft oder Nötigung auf die Seele der Menschenkinder ausüben - siehe dann ziehen sich die Himmel zurück, der Geist des Herrn ist betrübt, und wenn er weggenommen wird, dann ist es mit dem Priestertum oder der Vollmacht des Betreffenden zu Ende.”


Der Betreffende kann zwar formal amtieren, aber die von Gott erteilte Genehmigung, falls sie zuvor existierte, hat er mit dem Vollzug dieses Verbrechens eingebüßt. Sein Tun hat, nachdem er sich so zu erkennen gab, vor Gott keine Gültigkeit, selbst wenn er sich hinterher kasteit.


Niemals wird Gott, - das glauben alle Mitglieder der Kirche Jesu Christi der HLT mit großer Entschlossenheit, - jemals eine heilige Handlung (z. B. eine Taufe) anerkennen, die nicht mit dem ausdrücklichen Einverständnis des Täuflings vollzogen wurde, bzw. hat eine stellvertretende Taufe erst dann Rechtskraft wenn die verstorbene Person wünscht, sie könnte rechtmäßig getauft werden. Zuvor muss die unsterbliche Seele (der Geist) alles akzeptieren was dazu gehört, - ob das der Fall ist, können  Menschen nicht beurteilen.


Vergleichsweise gesagt: Ein Zug ist erst dann angekoppelt, wenn Haken und Öse verbunden sind.


Umgekehrt gilt, Säuglinge, von Amtsträgern der Großkirchen getauft, waren außerstande ihren Willen zu äußern, weshalb solche Taufen, nach unserem Verständnis, vor Gott nullwertig sind.


Das Buch Mormon schreibt:


...vor Gott ist es ein feierliches Gespött, wenn ihr kleine Kinder tauft... ihr sollt dies lehren: Umkehr und Taufe für diejenigen, die zurechnungsfähig und imstande sind, Sünde zu begehen... die kleinen Kinder brauchen keine Umkehr und keine Taufe. Die Taufe ist für die Umkehr, um die Gebote zu erfüllen, die der Sündenvergebung dienen. Doch die kleinen Kinder sind in Christus lebendig, ja von der Grundlegung der Welt an... es ist eine furchtbare Schlechtigkeit, anzunehmen, Gott errettet das eine Kind wegen der Taufe und das andere müsse zugrunde gehen, weil es keine Taufe gehabt hat... Kleine Kinder können nicht Umkehr üben, darum ist es eine furchtbare Schlechtigkeit, die reine Barmherzigkeit Gottes für sie zu leugnen, denn sie sind wegen seiner Barmherzigkeit alle in ihm lebendig... Umkehr ist für diejenigen, die unter Schuldsspruch und unter dem Fluch eines gebrochenen Gesetzes stehen. (Moroni 8: 9-11, u 15, 24)

Der Taufpate (als stellvertretend Amtierender) ist eine Erfindung der nachnicänischen Kirche.


Für einen Verstorbenen kann zwar, wie wir glauben, die stellvertretende Taufe, in einem Tempel, vollzogen werden, aber für jeden (Geist der nach seinem Erdenlauf seinen Körper für immer verlassen hat), bleibt dennoch übrig seinen freien Willen zu genießen, Buße zu tun und Glauben an Christus zu auszuüben.


Der Fluch eines „gebrochenen Gesetzes“ kann nicht durch die Gnade Christi aufgehoben werden, bevor die Reue einsetzt.


Keine Gnade ohne Reue“. Das ist ein klarer Rechtsgrundsatz, den niemand, selbst der allmächtige Gott nicht aufheben kann, denn dieses Prinzip ist sein ureigenstes.


Jeder fühlt, wenn er sich der Kontemplation oder der Meditation hingibt, dass dies wahr ist.


Allerdings und da gehen wir ein wenig mit Luther: „... da der Mensch gefallen war, konnte er von sich aus kein Verdienst zustande bringen, sondern die Leiden und der Tod Christi sühnen für seine Sünden durch Glauben und Umkehr...“ (Alma 22) der „mormonische“ Zusatz der recht nach Jakobus und eigentlich contra Paulus klingt, lautet ziemlich unlutherisch: „durch Glauben und Umkehr...“Diese Dreierbeziehung in dieser Reihenfolge: Glaube-Umkehr-Gnade ist großartig und befindet sich zumindest auch mit dem frühen Luther (1. These, 1517) partiell in Harmonie, vor allem mit Origenes:


Zwar sind alle Geschöpfe ganz auf Gott angewiesen, eigene Anstrengungen werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber die Vorsehung hat alle Regungen des freien Willens von Ewigkeit vorausgesehen und eingeplant, und sie werden gerecht vergolten.“ Handwörterbuch für Theologie u Religionswissenschaft 3. völlig neu bearbeitete Auflage Mohr Siebeck, 1960, S. 1699


Im Buch Mormon Alma Kap. 39-42


Sämtliche Taufen, auch die von unserer Kirche vollzogenen, denen weder Glauben an Christus, noch Buße (metanoia, Sinnesänderung) vorausgingen, sind vor Gott ungültig oder wertlos. Auch im Kontext des NT geht jeder Taufe die Buße voraus, sowie der Buße der Glaube an Jesus Christus d.h. die Bereitschaft seine Gebote zu halten.


Es ist Nötigung, Menschen in eine Glaubensrichtung hinein zu taufen, von deren Lehren und Zielen sie nichts wissen.

 Prof. Leuenberger:


Die Rituale (des Mormonentempels) sind stark von der Freimaurerei beeinflusst worden. 



Leicht daher gesagt, allerdings bleibt dieser schwerwiegende Anwurf auch bei Leuenberger, - noch extremer bei Dr. Rüdiger Hauth - sowie generell ohne jeden Ansatz solche Behauptung mit entsprechenden Belegen zu untersetzen.


Die Schlüssellochguckerei von Dr. Hauth ist fragwürdig und primitiv. Seine Schlußfolgerungen sind übereilt.


Wer weiß schon, dass die Mosaike der „Reichshalle König Theoderichs“ in S. Apollinare in Classe, Ravenna, mehr als 16 der wichtigsten Elemente des „Mormonentempels“ beschreiben, obwohl es häufig heißt diese entstammten dem Freimaurertum? Dass es arianische Tempelriten auch in Rom gab zeigt dieses Bild,es stammt aus dem 4. Jahrhundert. Es befindet sich in einem Haus in Rom unter SS. Giovanni e Paolo.






Bild Prof. Stemberger "2000 Jahre Christentum S. 93

Die Deutung aus athanasianischer antiarianischer bzw. katholischer Sicht kommt unserer erstaunlicherweise sehr nahe. Es heißt dort: die „hier abgebildete Person soll einen Märtyrer darstellen, der ins Paradies aufgenommen wird, „das durch die beiden Vorhänge angedeutet wird.
Die für arianische Tempelriten typische Armhaltung wird in der internationalen Tempelforschung als Gammadia (-gleiche) bezeichnet.
Siehe: Erwin R. Goodenough, Jewish Symbols the Greco-Roman Period 13 vols. (New York: Pantheon Books 1953), 9: 164: “E. Goodenough, in his study of Jewish symbolism, discovered that in Christian art the garment and robe were marked with signs at right angles, the gamma or square, or simply with a straight bar with prongs. He concluded that the marks had some religious significance or symbolic force.

Das Gammadia-Symbol wurde örtlich und zeitlich unterschiedlich durch das Kreuzzeichen ersetzt, das fraglos mit den Namen Konstantin und Cyrill von Alexandria (Konzil zu Ephesus 431) verbunden ist, nicht aber mit dem Urchristentum.


Diese Aufnahme zeigt
die sogenannten Gammadia
aus der späteren byzantinischen Ära.


Bild: Google Die Agios Eleftherios



Ein Spezialist wie Dr. Hauth wäre verpflichtet gewesen, sich bei den eigenen Tempelforschern sachkundig zu machen, ehe er zur Feder greift.


Prof. Dr. Hugh Nibley sagte mir schon 1982, in Provo, dass die katholischen und evangelischen Tempelforscher, mit denen er freundschaftlich korrespondierte, die Identität des mormonischen Tempels mit dem altjüdischen erkannt hätten (obwohl es unsererseits keine Blutopfer gibt.)


Es ist angebracht, bei alledem auch an Raffaels Gemälde „Sixtinische Madonna“ zu denken. Maria trägt Jesus durch den Vorhang in die diesseitige Welt.
Bild Wikipedia: Raffael "Sixtinische Madonna"



S. Apollinare war, wie gesagt, keine Kirche, obwohl die katholische Kirche diese Fragmente des arianischen Glaubens als Teil ihres Eigentums betrachtet und diese dankenswerterweise, wie ein heiliges Museum dem staunenden Publikum aus aller Welt zugänglich gemacht hat.



Mosaik S. Apollinare, Verlag Sabaroli, mit freundlicher Genehmigung



Das betont Christliche ist eindeutig arianischer Art.


In Ravenna sah ich die Hilflosigkeit der Erklärerin.


Der Hinweis auf „Melchizedek“ sagt dem Laien gar nichts und sogar dem Fachmann nicht viel. Wenn schon von „Entlehnung“ die Rede ist, muss gesagt werden, dass die Freimaurer die Rituale entwendeten, und dass die Urkirche und ihre legitimen arianischen Fortsetzer, sowie deren Tempel eine Einheit bildeten. Ein Wunder eigentlich, noch 400 Jahre nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels unter Titus, im Besitz des offensichtlich echten Tempelrituals zu sein.



Es gibt Freimaurerlogen die ihre Tradition auf ägyptisches Priesterwissen zurückführen, - siehe z.B. Mozarts „Zauberflöte“ -. Allerdings lehrt die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, dass Adam, mit dem die Geschichte der heute lebenden Menschen beginnt, bereits im Besitz des Tempelrituals war. Freimaurer sind in jedem Fall nicht die Erfinder.


Wer ist sich schon dessen bewusst, dass die arianische Kirche, samt ihrem Tempelverständnis, von „Nicänern“ (Trinitariern) jahrhundertelang blutig verfolgt wurde, und zwar nicht nur in Italien?


Das geschah, kaum nachdem diese Bausteinmalerei vollendet war, vor allem durch das byzantinische „christusliebende Heer“ unter Belizar und Narses, im Auftrag Justinians, eben des Mannes der die Kirche zwang das aufzugeben, was das „Syrische Perlenlied“, in der Thomasakten so liebevoll beschreibt.


(Übrigens, sollten wir die Interpretation des Semitisten K. Beyer bei Walter Rebell „Alttestamentliche Apokryphen u Apostolische Väter“) als Brücke der Verständigung zwischen unseren Glaubenansichten nutzen.)


Wer ahnt, dass die gesamte christlich-ökumenische Kirchengemeinschaft (die so verbissen z.B. in den USA für strikten nicänischen Glauben kämpft, und zudem aus politischen Gründen, vor kaum einer Lüge zurückschreckt! wenn es contra Mormonen geht) in der Gefahr einer künftigen Anklage wegen ideeller (auch nachträglicher) Unterstützung jener Mordbanden steht, die im 6. Jahrhundert, das tolerante nicht-nicänische Kirchentum, samt den sonst unschuldigen Gläubigen, buchstäblich ausrottete?
Alle Bürger des damaligen römischen Reiches und der Heutezeit wussten und wissen, dass Mord durch Gottes Gesetz verboten ist.


Selbst Unkenntnis schützt nicht vor Strafe!“


Kein Zufall ist, dass deutsches Recht, § 2 des ABGB, schreibt: „Sobald ein Gesetz gehörig kund gemacht worden ist, kann sich niemand damit entschuldigen, daß ihm dasselbe nicht bekannt geworden sei.


(Die Kinder der Erschlagenen, „die nach Gerechtigkeit hungert und dürstet, sollen satt werden.“)


Die ganze Geschichte des athanasianisch-trinitarischen Christentums ist blutbefleckt, was nicht sagt, dass alle Christen an seinen Verbrechen beteiligt waren.
Es fällt auf, dass diejenigen die auf den trinitarischen Gottesglauben verpflichtet sind, sich allmählich von dieser Position zurückziehen.


Sie sehen, dass das Nicänum keine Lösung für die Gläubigen war.


Obendrein kommt, dass noch unterschwellig der Gedanke aufkommt, dass man sich  zum Gesinnungsgenossen der Mörder vom Typ des Damasus (366, „Papst“ in Rom) macht, die immer noch die Fluch-Worte des Athanasianums nachsprechen:




wie wir durch die christliche Wahrheit geheißen werden, jede Person einzeln als Gott und Herrn zu bekennen, (!) so werden wir durch den katholischen Glauben daran gehindert,von drei Göttern oder Herrn zu sprechen... Dies ist der allgemeine (katholische) Glaube.Wer auch immer diesen nicht treu und standhaft glaubt, wird nicht gerettet sein können.“

Das verstand „Papst“ Damasus wörtlich. Deshalb ließ er, im Herbst 366, kaum dass er an die Macht gekommen war, die 137 Gottesdienstbesucher der arianischen Nachbargemeinde erschlagen, nur weil sie das glaubten wozu sie „durch die christliche Wahrheit geheißen wurden...“.
Danach reiste er in einer goldenen Kutsche durch die Großstadt.


Das wird billigend, zumindest stillschweigend von nicht wenigen Theologen der Großkirchen hingenommen, gäbe es sonst einen Gedenktag zugunsten dieses Anstifters zum Massenmord?


Ich selbst würde, als Protestierender, jene Kirche verlassen, die diesen Mann heilig sprach, denn über ihn läuft die angebliche Legitimationskette Petri. Da ist kein Mittelweg. Keine Kette ist stärker als ihr schwächstes Glied.


Das "Verbrechen" der verfolgten Arianer Roms bestand also darin, antinicänisch, wie die Mormonen, zu glauben, dass, Jesus ein anderer als der Vater ist.


Teilweise wird ihnen von großkirchlichen Theologen bis zur Stunde „Häresie“ - arianische Häresie - unterstellt. Das Urteil lautet sonderbarerweise, die Arianer hätten die Göttlichkeit Christi geleugnet, weshalb sie zwar Monotheisten wären. Sie hätten jedoch zumindest den Glauben an die „volle“ Göttlichkeit Christi verworfen. Beides ist falsch.


Die damaligen Antinicäner hinterließen zum Glück ein Gegenbekenntnis, das als authentisch gilt, wie es von Wulfila und seinen Arianern klar gegen Nicäa formuliert wurde:


Jesus ist der „filius unigenitus, der Dominus et noster... (M Pl. Suppl. I. 707) ...


sie glaubten an Gott den Vater und an seinen eingeborenen Sohn, als ihren Herrn und Gott, Werkmeister und Bildner der gesamten Kreatur, der seinesgleichen nicht hat... darum ist er, der auch von den Unsrigen aus als Gott gilt ein Gott Aller; und dass ein heiliger Geist sei, die erleuchtende und heiligende Kraft, … untertan und gehorsam in allem dem Sohn, und der Sohn untertan und gehorsam in allem Gott dem Vater« .

Der nochmalige Hinweis darauf was „katholischer Glaube“ bedeutet, ist unumgänglich:


...Dies ist der katholische Glaube (dass drei gleich eins ist)... Denn wie wir durch die christliche Wahrheit geheißen werden, jede Person einzeln als Gott und Herrn zu bekennen, (!) so werden wir durch den katholischen Glauben daran gehindertvon drei Göttern oder Herrn zu sprechen...


Lediglich weil sie diesem enormen Unsinn und Widerspruch nicht zu folgen vermochten mussten die Arianer Roms u.a.a. Orten, im Namen Jesu Christi sterben.


Deshalb macht sich jeder Athanasianum- „Bekenner“, gemäß meinem  eigenen „mormonisch“ geprägten Verständnis, der Billigung des Terrorismus verdächtig, wenn er diese Drohung „Wer auch immer dieses nicht treu und standhaft glaubt, wird nicht gerettet sein können.“ in einem Gottesdienst aufsagt oder auch nur gedankenlos nachplappert.


Insbesondere in der United Church wird klar bekannt, dass niemand Christ ist, der dieses Bekenntnis verweigert, kaum anders ist es in den protestantischen Kirchen Amerikas.


Erschreckend ist, welche Wortkriege gegen nicht-nicänisch Glaubende noch im 21. Jahrhundert geführt werden.

Dienstag, 15. März 2016

Die katholische Kirche und die Mormonen


Halbschwestern sind sie, die römische und die "mormonische" Kirche. Sie repräsentieren zwei Religionen  die einander bis hinein in scheinbar belanglose Details ähneln und sich doch sehr unterscheiden. Sie haben dieselben Eltern. Die katholische Kirche ist 1500 Jahre älter. In diesen fünfzehn Jahrhunderten  gab es viel Trubel. Es passierten in dieser Zeit viele Ungereimtheiten. 
Die ältere Schwester wurde nacheinander von einigen gewalttätigen Kaisern adoptiert, die massiv in ihr Leben eingriffen. Dieses Eingreifen erfolgte immer zugunsten der Adoptiv-väter, die nicht respektieren oder verstehen konnten, dass dies nicht im Sinne ihrer natürlichen Eltern geschah.

Zu den Adoptivvätern zählen starke Persönlichkeiten, wie die Kaiser Konstantin, Markian und Justinian, die die Kirche zugleich fördern und für ihre staatsmännischen Absichten ausnutzen und missbrauchen wollten. Wie Schönheitschirurgen schnitten sie da ein wenig weg, wie die Lehre vom vorirdischen Dasein des Menschen und fügten dort etwas hinzu, was da absolut nicht hingehörte, wie das bezahlte Priestertum, oder den Zölibat.
Nach der Auswertung von mehr als eintausend Facharbeiten, Dokumente und Forschungsergebnissen liegt diese Zusammenfassung zur kritischen Bewertung vor:


Fest steht, dass Konstantin die Kirche in eine Zwangsjacke gesteckt hatte, der sie stets entkommen wollte, aber nicht konnte.
Es gab großartige Päpste wie Gregor I. (540-604) die nicht immer  taten was ihnen die Kaiser befahlen (so widersetzte Gregor sich seinem Kaiser Maurikios (582-602) als er auf eigene Faust Friedensverhandlungen mit den Langobarden führte.)
Andererseits hatte das politische Denken und Fühlen der Imperatoren das Innenleben führender Kirchenmänner längst vergiftet. Sie übten, wie ihre neuen Väter, jene Gewalt aus die Christus ablehnte, die er überwinden wollte. Es verzichtete auf Vormacht über andere.  Dieselbe Geisteshaltung mutete er seinen Nachfolgern ebenfalls zu. Gregor I. hielt es dagegen für selbstverständlich, dass sogenannte Heiden gezwungen werden müssten sich taufen zu lassen. Da gab es damals nicht nur auf Sardinien viele religiös Freie die durchaus nicht katholisch werden wollten. Gegen sie hetzte er die Staatsbeamten auf:
„Wenn ihr feststellt, dass sie nicht gewillt sind, ihr Verhalten zu ändern, so befehlen wir, dass ihr sie mit größtem Eifer verfolgt...züchtigt sie mit Prügeln und Folter, um sie zur Besserung zu zwingen… sie sollen durch strengste Kerkerhaft zur Einsicht gebracht werden, wie es angemessen ist, damit jene, die sich weigern, die Worte der Erlösung anzunehmen, welche sie aus den Gefahren des Todes erretten können, durch körperliche Qual dem erwünschten gesunden Glauben zugeführt werden.“ Gregorii I papae Registrum epistolarum. Libri VIII-XIV. Herausgegeben von Paul Ewald
Das eindeutige Kennzeichen der Kirche Christi ist jedoch immer und überall die Hochachtung ihrer Mitglieder vor der Würde des anderen. 

                      „Wenn du keine Liebe hast, bist du nichts!“ 
sagte bereits Moroni, um 400, kraftvoll.

Joseph Smith fühlte diesen Geist göttlicher Toleranz. Mehr, er vermochte es, ausgerechnet im Kerker zu Liberty, Missouri über das ewige Freiheitsgesetz des Himmels für jeden verständlich zu schreiben. So wie er inspiriert wurde. Sinngemäß lautet der Text: Und solltest du der Papst von Rom sein oder der Patriarch von Moskau und der ganzen Rus, wenn du jemals auch nur billigst, dass einem Juden mutwillig ein Haar gekrümmt wurde, dann bist du vor Gott ein NICHTS.
Du kannst tausend Pfund Weihrauch spenden. Es ist umsonst, denn das eherne, nie änderbare Gesetz des Himmels lautet:

„ dass die Rechte des Priestertums untrennbar mit den Mächten des Himmels verbunden sind und dass die Mächte des Himmels ausschließlich nach den Grundsätzen der Rechtschaffenheit beherrscht und gebraucht werden können.
Dass sie uns übertragen werden können, das ist wahr; aber wenn wir versuchen, unsere Sünden zu verdecken oder unseren Stolz und eitlen Ehrgeiz zu befriedigen, oder wenn wir auch nur mit dem geringsten Maß von Unrecht irgendwelche Gewalt oder Herrschaft oder Nötigung auf die Seele der Menschenkinder ausüben wollen—siehe, dann ziehen sich die Himmel zurück, der Geist des Herrn ist betrübt, und wenn er sich zurückgezogen hat, dann Amen zum Priestertum oder der Vollmacht jenes Mannes.“ Lehre und Bündnisse 121: 36-37

Tust du dem Geringsten irgendein Unrecht hat das Folgen. Wenn du meinst du wärest im Besitz von Macht, aber du setzt sie gegen den Willen des andern durch, dann wird GOTT dir deine priesterlichen Vollmachten entziehen! 

Die alte Kirche verlor beides infolge massiven Amtsmissbrauch. Ähnliches geschieht sogar in der Welt: Ein Buchhalter mit Unterschriftsberechtigung verliert seine Prokura, wenn er gegen den Willen und die Absichten seines Herrn handelt.

Die tatsächliche Nichtexistenz priesterlicher Legitimationen auf Seiten anderer Kirchen bedeutet für Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage jedoch nicht, dass sie jemals berechtigt waren den Trägern hochkirchlicher oder niederer Ämter der Großkirchen, respektlos zu begegnen.
Mormonen schätzen die Arbeit die überall in der Welt von nahezu allen Christen im humanitären Bereich geleistet wird. Mormonen lieben ihre Mitmenschen, insbesondere die, die bemüht sind Frieden und Guttun zu stiften. 
Im Patriarchat Moskau oder im Vatikan wird viel Gutes getan, aber von dort werden auch ungute Praktiken gedeckt, wie die Taufe von Ohnmächtigen, deren Kirchenzugehörigkeit somit nicht von  ihnen selbst bestimmt werden kann. Die in beiden Großkirchen vollzogenen Feierlichkeiten befinden sich nicht im Einklang mit dem was die Ersten Christen in aller Schlichtheit übten. Beiden Kirchen ist religiöse Toleranz nicht wirklich zu eigen.
Seitdem sie in den Felsengebirgen ankamen, stellten die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage den Angehörigen anderer Gemeinschaften ihre Versammlungsräume zur Verfügung und ermutigten Katholiken und Protestanten ihre Religion zu leben, denn das steht nach den Lehren des Buches Mormon jedem frei. Niemand darf jemals dieses Menschenrecht antasten.
Leider dachten und handelten die Häupter der Großkirchen seit Nicäa, 325, oder nach und mit der Taufe des Großfürsten Wladimir im Jahr 988 völlig gegensätzlich und das hielten sie obendrein für gut christlich. 
Niemals jedoch wird Gott irgendeine Handlung die in seinem Namen erfolgt anerkennen, wenn sie sich nicht in Überstimmung mit seinem Gesetz der Liebe befindet, die sich in der Hochachtung des freien Willens des anderen ausdrückt.
Russland wurde nicht zum Christentum bekehrt, sondern ins Joch eines christlich verbrämten, politischen Systems hineingepresst.

Selbst das "Ökumenische Heiligenlexikon" kommt nicht umhin diese bedauerliche Tatsache zu bestätigen: 

"Mit seiner Taufe ... am 28. Juli 988, ... erhielt (Wladimir) den Taufnamen Basil. Nun wurde das christlich-orthodoxe Bekenntnis zur Staatsreligion. Große Teile des Volkes wurden - gegen (ihren) Widerstand, der massiv unterdrückt wurde - noch im selben Jahr... - getauft, die Heidenbilder in den Fluss Dnjepr geworfen."

Seit je bemühen sich die Generalautoritäten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage um Freundschaft mit den Häuptern und Gliedern dieser Großkirchen, weil sie gemeinsame Grundwahrheiten verbreiten und verteidigen.
1899 wünschte die katholische Kirche in Salt Lake City eine größeres Haus zu errichten, Ihre Nachfrage bei der damaligen Präsidentschaft der „Mormonen“ ergab, dass die Kirche Jesu Christi der HLT den Katholiken im Stadtzentrum ein großes Gartengrundstück schenkte und so den Bau der Mary-Magdalenen-Kathedrale ermöglichte.


                                                   Bild Wikipedia

Mormonen wissen andererseits, dass weder der Petersdom in Rom, noch der geheiligte „Stuhl Petri“  noch irgendein anderes heilig gedachtes Etwas die vor  Jahrhunderten gewaltsam zerrissene Legitimationskette von Christus über Petrus flicken kann. Da ist zwischen Kirchenschiff und dem Anker Christus, seit Nicäa, 325,  keine Verbindung mehr.
Zwischen unserem gemeinsamen Herrn und der Kirche befanden sich selbstherrliche Kaiser. Sie lösten den Verbund mit Gott. Sie wollten der bessere Anker sein.
Ein tieferer Blick in die Geschichtswerke nach Nicäa zeigt, wie hilflos das „Schiff“, wegen der Nichtverbindung mit dem einzig zuverlässigen Anker, in den Unwettern chaotisch hin und her trieb. 
Deshalb gründete Jesus Christus seine Kirche, 1830, erneut. Er gab ihr seine Kette des Priestertums wieder, mit der erneuten Verpflichtung eine Trennung nicht wieder zuzulassen.

Und wenn auch seither hunderttausende sowohl kluge wie auch schlaue  Sätze dagegen verfasst wurden, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, repräsentiert glücklicherweise das von Gott selbst wiederhergestellte Original. Jedem ist es heute im Zeitalter des Internet möglich sich an der Quelle zu informieren, um sich davon zu überzeugen, - oder vom Gegenteil, mittels nicht immer sauber schreibender „Informanten“. Manchmal sind nur drei Sätze in einem Gegenartikel falsch, manchmal wirken sie dennoch wie eine Prise Zyankali auf einen bereits vorgeschwächten Organismus.

Unsere Aufgabe aber ist zu heilen und Feinde zu versöhnen.  
Niemand hat jemals behauptet, dass bereits eine Mitgliedschaft eine Person heilig spricht! Unter den Mormonen gibt es auch Verbrecher, solche die auch die Bibel beschreibt, es gibt die Enttarnten die exkommuniziert wurden und solche die weiterhin die Biedermannsmaske zur Schau stellen, bis es die Sonne ans Tageslicht bringt.

Aber die Kirche selbst folgt dem dessen Namen sie trägt und die daran zu erkennen ist, dass ihr Wesen Liebe und gelebte Toleranz ist.


Samstag, 12. März 2016

Eine bemerkenswerte Prophezeiung



Ein Jahr bevor ihn von Predigern aufgestachelte Christen, 1844, ermordeten, sagte Joseph Smith:


„Die Christen sollten aufhören miteinander zu streiten und stattdessen das Gesetz der Einigkeit und Freundschaft befolgen, sie werden es tun, bevor das Tausendjährige Reich eröffnet werden kann…“ Lehren des Propheten Joseph Smith, erste deutsche (Nachkriegsauflage), 1947?

Freitag, 11. März 2016

Konsequenzen


Nicht wenige Halbgläubige begründen ihren Zweifel mit einem Zitat aus der Teufelskiste:

„Gäbe es einen gerechten Gott, würde er das Elend nicht zulassen.“
Konsequenterweise müsste der Zitierende sich selbst fragen: wie würde die Lebenspraxis einer Welt aussehen, in der das Elend und das Böse weitestgehend nicht zugelassen wird? Das jedoch fragt kaum jemand, weil jeder die Antwort kennt. Wir stünden unter der Kuratel dieses Gottes der selbständiges Handeln nur auf einer straff kontrollierten Einbahnstraße gestattet.
Jeder würde auf jeden aufpassen. Annähernd Vergleichbares gab es in den totalitären Ostblockstaaten, wenn auch nur in stümperhafter Form. Das Aufpassen grassierte in den Tagen der stalinschen Säuberungen.  Damals nannten es die Rädelsführer „die revolutionäre Wachsamkeit gegenüber dem Klassenfeind“.  In China während der Jahre der Kulturrevolution wurde fast jeder Bewohner einer größeren Ortschaft genötigt ein Soll an Anzeigen des „Verbrechens“ überführter Mitmenschen zu leisten. Doch das Kapitalverbrechen der Versklavung von Abermillionen Seelen, blieb ungestraft, war eingeplant und erwünscht. Über nahezu jedermanns Tun und Lassen wurde Buch geführt.

In Ostdeutschland erledigte die Stasi diese Arbeit, bei Hitler die Gestapo. In Chile nach dem gewaltsamen Sturz Salvador Allendes, 1973,  durch Pinochet, mobilisierten die enteigneten auch USA-stämmigen Minenbesitzer, jene Kräfte die schließlich den Willen des Volkes brachen.  Das „Böse“ dürfte nicht zugelassen werden. Worin dieses Böse bestand bestimmte die jeweilige Partei, die immer Recht hatte.  
Meine Akte beim Ministerium für Staatsicherheit, Bezirk Neubrandenburg, soll aus drei Aktenordnern bestanden haben, wie mir zwei ehemalige Offiziere, nach der Wende freimütig mitteilten.
Dann fand ich nach der Bewilligung der Akteneinsicht 1991 die Bestätigung. Es war nur noch ein Ordner vorhanden und der war leer bis auf zwei Blätter. Das erste enthielt lediglich ein knappe, offizielle Notiz: Im August ! 1989 wäre der Inhalt von drei Ordnern vernichtet worden und dann das andere Schreiben. Da stand u.a. ein Name den ich nie zuvor gehört hatte. Dieser Herr sowieso sei der mich zuständige Informant (Aufpasser) gewesen.
Ich wollte es nicht wissen, habe aber bei den beiden ehemaligen Offizieren nachgefragt, was in den mich betreffenden Akten geschrieben stand und warum ich beobachtet wurde.
„Ist doch klar, du warst ein fleißiger Briefeschreiber, deine staatskritischen Ansichten hast du ziemlich offen, aber nie unvernünftig diskutiert, du bist seit Gründung der DDR aktiver Mormone, d.h. Mitarbeiter einer US-amerikanischen Gemeinschaft, warst Distriktpräsident, davor und danach Missionar. Du hast Gespräche mit hochrangigen Kommunisten geführt (und sie beeindruckt), du warst Teilnehmer der 3. Gebietsgeneralkonferenz deiner Kirche, 1973 in München, 1982 Besucher in Utah…“
 Sie wussten aber nicht alles, nämlich dass ich Material für ein Buch sammelte, indem ich ihre Diktatur anprangern wollte. Andererseits konnten sie nicht ganz sicher sein, ob ich eine Affäre hatte. Gefunden hätten sie nichts.
Hätten sie, dann wäre ich erledigt gewesen, nämlich erpressbar. Selbst schäbige Angestellte der „Horch-und Guck-Gesellschaft“ hatten nicht den geringsten Zweifel daran, dass ihre Arbeit der Errichtung einer „gerechten“ Staatsordnung dient. Deshalb sei alles erlaubt, was diesem Staat dient.
„Gerechter Gott“ das würde einer sein, der viele hunderttausende Mitarbeiter benötigt.
Falls es einen Mann gelüstet die Frau eines andern zu besitzen, müsste er der Gerechtigkeit wegen, an der Ausführung dieses Raubs gehindert werden. Jeder Bengel der sich nichts aus der Würde einer Frau macht, müsste zur rechten Zeit einen Schlag auf die freche Hand erhalten, bevor diese zu grapscht. Jemand müsste ihn zuvor beobachtet haben.
Ein anderer will schneller reich werden, als es die Umstände erlauben. Wer kann ihn am Betrug hindern? Der liebe Gott selbst?
Der arme liebe Gott! Selbst wenn nur eine Milliarde Menschen gut verteilt die Kontinente bevölkerten, er wäre hochbeschäftigt.  Dahin wären seine Herrlichkeit und seine Freude. Er würde nur Schwarz sehen. Aber das wäre nicht alles. Auf diesen stets „Gerechtigkeit“ wirkenden Gott warteten, entsprechend den Verlautbarungen hoch stehender Theologen noch weitere Pflichten.
Kaum zu glauben was sie IHM zumuten.
Dieser Gott muss, gemäß katholischem Katechismus, unentwegt in die Bäuche aller Gebärfähigen schauen, ob da soeben eine Eizelle befruchtet wurde, denn dann habe er „unmittelbar“ die dazu gehörende Seele zu schaffen. Offiziell formuliert wird diese Kuriosität zur zwingenden theologischen Notwendigkeit, weil ein paar Dutzend Wirrköpfe die urchristliche Basislehre von der Präexistenz aller Heutemenschen gewaltsam unter Federführung Kaiser Justianians, 543 ausradiert haben. Es musste also für das Hervorkommen bzw. der Existenz des menschlichen Geistes (Seele) eine Ersatzerklärung her:
Die Kirche lehrt, daß jede Geistseele unmittelbar von Gott geschaffen ist [Vgl. Pius XII., Enz. ,,Humanigeneris" 1950: DS 3896; SPF 8.]- sie wird nicht von den Eltern ,,hervorgebracht" .
Und nach Ansicht des zweifelsohne sonst so klugen evangelischen Theologen Karl Barth und seiner Genossen steht Gott außerdem und zeitgleich in der Pflicht das gesamte Innen- und Außenleben jedes Menschen detailgetreu in sich zu speichern um irgendwann nach dem „Ganz-Tod“ der Betreffenden diese Kopien aufzurufen und ihnen gewisse Gestalt geben um sie  in einem Gericht zu beurteilen und möglicherweise verurteilen.
Dieses Gesamtszenario kann man sich selbst dann nicht vorstellen wäre Gott ein allesdurchdringender und alleskönnender Nebel. Konsequent großkirchlich gedacht, müsste Gott, wenn er nur wollte, aus einem Ignoranten binnen  Sekunden einen Bach oder Einstein machen können.
Der Theologenwahnsinn rund um den Begriff (unsterblicher Geist) wurde eingeleitet, als die urkirchliche Wahrheit von unserer vorirdischen Existenz aus dem durch Kirchenpolitiker umfunktionierten Lehrgebäude getrieben wurde.
Das geschah nicht an einem Tag. Es bedurfte  der Hilfe einiger Generationen von angeblichen Christen. Konsequenterweise sagen sich die Vernünftigen sie hätten nie zuvor ähnlich Unglaubliches gehört und verwerfen den Glauben.
Mormonismus lehrt gegen  solchen Theologenwahn, aber in völliger Übereinstimmung mit der Theologie der Urkirche: dass der Mensch unerschaffbare Intelligenz  (seit je existierendes Bewusstsein) ist. Er ist Geist, vor Ewigkeiten von Gott geformt und gefördert.
Der Rabbiner Dr. phil. Kurt Wilhelm, ein jüdischer Religionsexperte verweist in seinem Buch „Jüdischer Glaube“ die großkirchlichen Spekulationen und bestätigt zugleich die Behauptung des „Mormonentums“ von unserer Präexistenz:
„Die Fragen der persönlichen Unsterblichkeit und der Präexistenz und des Fortlebens der Seele werden mit der Ewigkeit des jüdischen Volkes selbst verwoben. Alle Seelen, die je und je in einen jüdischen Körper eingehen werden, so heißt es in einem Midrasch, haben am Sinai gestanden und sind dort in den ewigen Verbund zwischen Gott und Israel eingetreten. „Wir Juden sind also vom Sinai her beim Vater“,... Wenn ein Jude im Gottesdienst zur aktiven Teilnahme an der Vorlesung aus der Thora hinzugezogen wird, wenn er, wie der Ausdruck lautet, „aufgerufen“ wird, um über die zur Vorlesung geöffnete Thora-Rolle einen Segensspruch zu sprechen, so dankt er in diesem Segen Gott dafür, dass er „Leben der Ewigkeit in uns gepflanzt hat“. In jeden von uns und in uns als Israel. „Wir leben ewig“, mit diesem Gesang gingen Juden in die Gaskammern.“
Uns präexistenten Geistern - Wesen mit einem feinstofflichen Körper -  fehlte jedoch damals in der Welt des schattenlosen Lichtes irgendwann etwas von dem wir keine klare Vorstellung besaßen. Wir  trachteten nach einem Leben mit einer breiteren Skala, die nur in einer Welt der Gegensätze vorhanden ist. Noch vermochten wir Geistpersönlichkeiten nicht wirklich zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Um eigene Erfahrungen zu sammeln wünschten wir uns irgendwann fort aus dem Vaterhaus Gottes, wie normale Erdenkinder, im Wissen, wir dürften zurückkehren, beladen mit der Erkenntnis hier und da versagt zu haben, aber auch bereichert um das Gesamtwissen der Menschheit. Also hat sich jeder von uns vorsätzlich von Gott entfernt. Das geschah in der Welt die vor dieser existierte. Man nennt dieses Reich, das Paradies -  die geistige Welt - .
Solche Sichtweise kommt neuerdings auch in evangelischen Kirchenkreisen auf. Pfarrer Felix Gietenbruch, Dürnten, Schweiz ist ein eifriger Verfechter solcher Lehren:
Nach der Lehre Adams ist jeder Mensch Adam und ist aus der Sphäre des Paradieses gefallen... Präexistenz meint, dass wir als handlungsfähige geistige Wesen schon vor unserer Geburt existierten... in dieser Vorexistenz haben wir uns alle eigenverantwortlich von Gott entfremdet... Ich denke, heute wird uns mehr und mehr bewusst, dass auch das christliche Abendland neu darüber nachdenken muss.“ Felix Gietenbruch, Pfarrer mit Lehrberechtigung  "Der Sündenfall ein sinnvoller Mythos“ Kirchenbote lokal, 2008
Die von der nachkonstantinischen Reichskirche zu Unrecht diffamierten Anhänger gnostischer Lehren warnten sogar:
„Wenn einer derer, die hier sind, zu erkennen vermag, dass er ein vom Vater stammendes Abbild ist, von oben herabgekommen, hier eingekörpert, so wie ein Lamm im Mutterleibe... ganz dem Vater im Himmel gleich, so wird ein solcher dahin aufsteigen. Wer jedoch diese Lehre nicht erhält... wird wie eine Fehlgeburt zur Nacht geboren und (auch) zur Nacht zugrunde gehen…
Daher ist derjenige, der (Gnosis) Erkenntnis durch Offenbarung hat, einer, der von „oben“ stammt. Wenn man ihn ruft, hört er, antwortet er und wendet sich zu dem, der ihn ruft, steigt zu ihm empor und erkennt, wie man ihn ruft. Da er Gnosis (Erkenntnis) hat, vollbringt er den Willen dessen, der ihn gerufen hat... Wer so zur Erkenntnis gelangen wird, erkennt, woher er gekommen ist und wohin er geht. Er erkennt wie einer, der trunken war und von seiner Trunkenheit abließ; er brachte das Seine (wieder) in Ordnung, nachdem er zu sich selbst zurückgekehrt war... Die wahre Gotteserkenntnis beginnt mit der Erkenntnis des Menschen als eines gottverwandten Wesens...”
Hence is the one that gains knowledge through revelation one from above. For when he is called he will answer. He will turn to the one who has called him. Because he has Gnosis (Knowledge) to accomplish the will of him who has called him. He who has acquired such insight, knows from whence he has come. And knows where he will return. He recognises even as one that was drunken after setting his affairs in order and thus returning onto himself. Thus true Gnosis is the recognition that Humans are God related Beings.” K. Rudolph, “Die Gnosis” 
Der Gott der Mormonen muss nicht leisten was ihm großkirchlicherseits zugemutet wird. Für Gott ist vieles unmöglich!
Er kann sein Wort nicht brechen. Er kann nicht hassen. Er wird uns erziehen, aber niemals unseren Willen brechen. Das versprach uns bevor wir daran denken konnten unsere Erdenlaufbahn zu starten: Niemals würde er unsere freie Wahl beeinträchtigen. Er wird uns beistehen, wenn wir ihn ernsthaft und glaubensstark darum bitten.
Lehi, der Stammvater der Nephiten, deren Geschichte das Buch Momon erzählt erläuterte das Prinzip einleuchtend:
„… ich (sage) euch dies alles zu eurem Nutzen und zur Belehrung; denn es gibt einen Gott, und er hat alles erschaffen, sowohl die Himmel als auch die Erde und all das, was darinnen ist, sowohl das, was handelt, als auch das, worauf eingewirkt wird.
Und damit er nun seine ewigen Absichten, was den Zweck des Menschen betrifft, zuwege bringen konnte, nachdem er unsere ersten Eltern erschaffen hatte und die Tiere des Feldes und die Vögel in der Luft und kurzum alles, was erschaffen ist, musste es notwendigerweise so sein, dass es Gegensätze gab; selbst die verbotene Frucht im Gegensatz zum Baum des Lebens, die eine war süß und die andere bitter.
Darum hat der Herr, Gott, dem Menschen gewährt, für sich selbst zu handeln. Der Mensch könnte aber nicht für sich selbst handeln, wenn es nicht so wäre, dass er von dem einen oder dem anderen angezogen würde.“ 2. Nephi 2: 14-16

Lehi legt es erneut deutlich dar: „der Messias kommt, wenn die Zeit erfüllt ist, damit er die Menschenkinder vom Fall erlöse. Und weil sie vom Fall erlöst sind, so sind sie für immer frei geworden und können Gut von Böse unterscheiden; sie können für sich selbst handeln und müssen nicht auf sich einwirken lassen, außer durch die Strafe des Gesetzes am großen und letzten Tag, gemäß den Geboten, die Gott gegeben hat.
 Darum sind die Menschen gemäß dem Fleische frei; und alles ist ihnen gegeben, was für den Menschen notwendig ist. Und sie sind frei, um Freiheit und ewiges Leben zu wählen durch den großen Mittler für alle Menschen oder um Gefangenschaft und Tod zu wählen gemäß der Gefangenschaft und Macht des Teufels; denn er trachtet danach, dass alle Menschen so elend seien wie er selbst.
Und nun, meine Söhne, möchte ich, dass ihr auf den großen Mittler blickt und auf seine großen Gebote hört und seinen Worten treu seid und ewiges Leben wählt gemäß dem Willen seines Heiligen Geistes
und nicht den ewigen Tod wählt gemäß dem Wollen des Fleisches und des Bösen, das darin ist, wodurch der Geist des Teufels Macht erlangt, gefangen zu nehmen, um euch in die Hölle hinabzuführen, damit er in seinem eigenen Reich über euch regiere.
Diese wenigen Worte habe ich zu euch allen gesprochen, meine Söhne, in den letzten Tagen meiner Bewährung; und ich habe, gemäß den Worten des Propheten, das gute Teil erwählt. Und es kommt mir allein auf das immerwährende Wohlergehen eurer Seele an. Amen.“ 2. Nephi 2: 26-29


Das vielerseits verschmähte Buch Mormon beteuert es fast ununterbrochen: Unserem Gott geht es um das „immerwährende Wohlergehen unserer Seelen“. Das Elend wird an niemandem vorbeigehen, doch dem der das Gute aus freien Stücken gewählt hat, wird es zur Gewissheit werden, dass es sein Bewusstsein und seine Seele stärkte. Zuvor konnte niemand erfassen, was Glück ist.

Dies ist Teil des Sinnes unseres Lebens:

Sterblich wurden die Menschengeister damit sie auch dies lernten. Das Buch Mormon fasst es in die wunderbaren Worte:

             "Menschen sind dass sie Freude haben können." ebenda Vers 25







Donnerstag, 10. März 2016

"Die Balkanroute bleibt geschlossen!" Österreichs Innenministerin, heute

"Frau Mikl-Leitner,

dass auch ihretwegen zehntausend Schutz suchende Mütter in fragende Kinderaugen hinein sagen müssen: Ich weiß keinen Rat, wird in drastischem Rot in die Geschichtsbücher eingehen. Anne Franks Peinigung findet jetzt ihre Fortsetzung.
Und das katholisch geprägte Polen stellt schamlos sein versteinertes Herz zur Schau. Ungarns Repräsentanten zucken die Schulter. Eiskalt kalkuliert erhält die Polizei zur Abwehr der Verlorenen Sonderrechte. Deutsche hetzen auf der Straße nicht folgenlos.
Wer kann rechtfertigen, dass Menschen in Massen ihre Unmenschlichkeit in die Welt hinausposaunen?

Alle mögen sich erinnern, wer es sagte: 

                "Was ihr einem meiner Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan."

Montag, 7. März 2016

Ein Lobbrief an den Webmaster der katholischen Karl-Leisner-Jugend



Lieber Herr van Briel,

ich stehe ganz und gar hinter ihrer Veröffentlichung „Nahtod-Erfahrungen An der Grenze zwischen Leben und Tod“
In ihrer Broschüre werden zudem Dinge aufgezeigt die enorm wichtig erscheinen. Da ist dieser Satz:
„…Aber noch wesentlicher ist für uns Christen die Frage, ob wir aus den Nahtoderfahrungen etwas über unseren Glauben erfahren - und ihn vielleicht korrigieren müssen.“
In der Tat, wir lernen auch auf diese Weise, dass Gott kein Anseher der Person ist. So steht es seit Jahrtausenden in der Bibel geschrieben. Gott liebt alle. Die Zeiten sind für Christen vorbei in denen sie sich, nur weil sie getauft worden waren, für „errettet“ hielten, und die sich wegen eines Jotas gegenseitig an die Gurgel gingen.  Diese Rolle haben nun bedauerlicherweise die gnadenlos radikalen Muslime übernommen.
Anscheinend umfasst Gottes Liebe alle Menschen guten Willens, unabhängig von ihrer Religion.
Weder ihr Katholiken noch wir Mormonen sind berechtigt zu glauben, ihre jeweilige Religion sei die allein selig-machende.  Religionen können nicht selig machen, wenn ihre Anhänger Christi Prinzipien missachten.
Selig sind (oder werden)
-         die keine Gewalt ausüben…
-         die nach Gerechtigkeit hungern
-         die Barmherzigen
-         die ein reines Herz haben (die ein ehrliches, und in sexueller Hinsicht      ihren Ehepartnern unbedingt treu ergeben ein beherrschtes Leben führen)
-         die Friedensstifter
Gott wird die Menschen nach ihren Taten richten, nicht nach ihrer Religionszugehörigkeit.
Das ist etwas, das zu korrigieren ist.
Papst Benedikt XVI. korrigierte bereits das traditionelle Gottesbild der Kirche, weil, wie zu vermuten ist, die Berichte vieler Sterbebegleiter, die ihn aus Klöstern und Caritaseinrichtungen erreichten, eine neue Glaubensweise erfordern. Zu viele Sterbende haben das Licht gesehen und im Licht IHN. Eigentlich verpflichtet das Athanasianum jeden Katholiken an den antlitzlosen Gott zu glauben. Aber der vor den Konsequenzen nicht zurückschreckende großartige Benedikt XVI.  sagte es wiederholt: so in seiner 1. Enzyklika und während seiner Begegnung mit den Priestern der Diözese Rom am 22. Februar 2007, also ein Jahr später: 

 „Gott ist nicht bloß ein ferner Schatten, eine »erste Ursache«, sondern er hat ein Antlitz: Es ist das Angesicht der Barmherzigkeit, das Angesicht der Vergebung und der Liebe, das Angesicht der Begegnung mit uns. Diese beiden Themen durchdringen sich also gegenseitig und müssen immer zusammengehen.“

Vorausgehen musste allerdings Vatikanum II auf dem die Jahrhunderte alte, aus den Tagen des Ambrosius von Mailand stammende Kirchenpraxis und –lehre von der Religionsunfreiheit aufgelöst werden musste. Diese Korrektur wurde (1965) zwar von etwa 60 Konzilsvätern verworfen, doch die übergroße Mehrheit der Stimmberechtigten wusste, dass dies die richtige Entscheidung war.

Nun steht, ebenfalls aufgrund der zunehmenden Anzahl von Reanimierten und deren Mitteilungen die Notwendigkeit einer weiteren Korrektur des katholischen und allgemeinchristlichen Menschenbildes an, besser gesagt es steht die komplette Rückkehr zu Origenes (185-254) an. In seiner Generalaudienz am 25.4.07, sagte Papst Benedikt XVI. nicht ohne Grund:
„Liebe Brüder und Schwestern!
In unseren Betrachtungen über die bedeutenden Persönlichkeiten der jungen Kirche, wollen wir uns heute einer der herausragendsten unter ihnen zuwenden. Origenes von Alexandrien ist wirklich eine der entscheidenden Gestalten für die gesamte Entwicklung des christlichen Denkens. Er tritt das Erbe des Clemens von Alexandrien an, über den wir am vergangenen Mittwoch gesprochen haben, und führt es auf so neue Weise in die Zukunft, dass er der Entwicklung des christlichen Denkens den Stempel einer unumkehrbaren Wende aufdrückt. Er war ein wirklicher „Lehrmeister“ – so haben sich seine Schüler bewegt und voller Sehnsucht an ihn erinnert: er war nicht nur ein brillanter Theologe, sondern ein vorbildlicher Zeuge der Lehre, die er vermittelte.“

Viele Katholiken, vorausgesetzt sie haben sich mit dem Thema beschäftigt, fragen sich, warum hat die Kirche des 6. Jahrhunderts die Lehre vom vorirdischen Dasein gelöscht?  Erst wenn wir verstehen, dass wir buchstäbliche und unsterbliche Geistkinder Gottes sind, die eigenverantwortlich in die (Teil-)Sterblichkeit fielen, erhält alles was wir  mit dem Begriff „Erlösung“ verbinden wirklichen Sinn.
Gesicherte, aber leider allzu oft geleugnete und hinwegerklärte Erkenntnis ist, dass zu Origenes Zeiten sämtliche Bischöfe, sowie die Mitglieder ihrer Prebyterkollegien und die gesamte Mitgliedschaft ihrer Gemeinden glaubten, dass unser Geist von Gott Äonen vor der Erderschaffung geformt wurde. (Natürlich gab es bereits damals, zu seinen Lebzeiten, wenn auch sehr wenige Andersmeinende, die aber keineswegs die Kirche repräsentierten).
Aus den Überlieferungen von Bischof Hippolyt von Rom um 230 wissen wir es ebenso wie aus anderen Dokumenten: Kern und Stern der Christenlehre ist, dass Gott der Vater seine buchstäblichen Kindern erhöhen will.  Wir hatten eine Präexistenz, das war sowohl jüdische wie auch christliche Basislehre. Dass auch die alten Ägypter und die Griechen dasselbe lehrten ist kein Gegenbeweis.
Dass Gott seit einigen tausend Jahren ununterbrochen in die Bäuche aller fortpflanzungsfähigen Frauen schaut, ob da eine Eizelle gerade befruchtet wurde, um dann den Geist, die Seele des werdenden Menschen zu schaffen, darf man glauben, warum auch nicht? Aber  Origenes sagt indirekt, das sei nie die Lehre der Kirche gewesen.
Der Arbeitskreis www.Origenes gibt zu bedenken:
„Die Präexistenzlehre ist ein wesentliches Kernstück in der Theologie des Origenes….Wenn in der christlichen Theologie von "ewigem Leben" gesprochen wird, dann wird dort der Begriff nicht konsequent verwendet. "Ewig" ist konsequent gedacht nicht nur ohne Ende, sondern auch ohne Anfang. Der Begriff Präexistenz umfasst alles Leben vor dem irdischen Leben. Damit ist in erster Linie ein Leben in jenen Bereichen gemeint, in die wir auch nach dem irdischen Tod wieder zurückkehren werden.“
Wenn nun immer mehr Menschen berichten werden, dass sie während ihrer Nahtoderfahrung lernten und gerührt berichteten, dass sie „wieder heim gekommen waren“ – wenn auch nur vorübergehend -, dann muss dies irgendwann seine Berücksichtigung in den entsprechenden Kirchenlehren finden.
Das würde uns alle näher zusammenführen, auch um gegen eine Invasion der Ungläubigen und Zweifler zu bestehen.
Da steht noch viel mehr Positives, und zugleich revolutionär Neues in dem von ihnen publizierten Artikel  z. B. dies:
„Der Grund, weshalb die (von einer Nahtoderfahrung) Betroffenen umkehren müssen - nämlich dass sie noch eine Aufgabe zu erfüllen haben - ist somit ein Schlag ins Gesicht aller materialistischen Lebenserklärungen und ein eindeutiges Argument für die Annahme, dass das Leben einen Sinn hat. Die Betroffenen haben nämlich ihren persönlichen Sinn des Lebens noch nicht erfüllt, sodass sie noch einmal zurück in das "alte Leben" müssen. Zumindest auf den ersten Blick. 
Auf den zweiten Blick ist auch hier die Theologie ein wenig in der Bredouille: Besteht der Sinn des Lebens tatsächlich in der Erfüllung von Aufgaben? Gerade die christliche Religion glaubt eigentlich, dieses Denken überwunden zu haben; der Sinn des Lebens besteht demnach darin, Gott zu lieben, ihn zu erkennen und darin das Glück zu finden. Die Annahme, dass der Sinn des Lebens in der Erfüllung bestimmter Aufgaben besteht, klingt so, als habe Gott uns als eine Art Drohnen erschaffen hat - »Aufgabe erledigt? Sinn erfüllt? - und tschüss«. 
Man muss sich hier einfach das "Syrische Perlenlied" noch einmal genau anschauen: Ja, unsere Aufgabe besteht darin, zu lernen sich an den Geboten Christi zu orientieren. Wir haben zu lernen zu wollen, was wir sollen.
Freundliche Grüße