Die Rechtsschule der Kairoer Al-Azhar- Moschee schrieb 1978:
„Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn der Welten. Segen und Friede ... wer vom Islam abgefallen ist, wird er zur Reue aufgefordert. Zeigt er keine Reue, wird er islamrechtlich getötet."
Diese Fatwa ist mehr als fragwürdig.
Selbst der Koran sieht solche Bestrafung nicht vor. Quelle: Adel Th. Khoury: Was sagt der Koran zum Heiligen Krieg?
Im Iran
protestieren seit Wochen, dieses Herbstes 2022, die Mutigsten gegen die
Diktatur der Mullahs. Selbst wenn sie diesmal noch nicht erreichen, was sie wünschen,
ihr Tag der Freiheit wird kommen. Sie und wir hoffen gemeinsam, dass überall auf
Erden Persönlichkeiten wie der große Iraner Al Razi, zu entscheidendem Einfluss
gelangen. Er, Abū Bakr Muhammad ibn Zakariyyā al–Rāzī (854- 925), war nicht nur
der bedeutendste Medizinlehrer aller Zeiten, sondern als Muslime auch ein
Humanist: Er lehrte: „Gott auferlegt uns, sich für das Wohlergehen jedes
Menschen einzusetzen. Das Ziel (nicht nur) des Arztes ist es, allen Menschen,
selbst seinen Feinden, Gutes zu tun. Unser Beruf verbietet uns, jemandem
Schaden zuzufügen: Mein Gott leite mich in der Wahrheit und nichts als in Liebe
und Wahrheit zu leben.“
Noch einmal gesagt:
„Unser Glaube verbietet uns,
jemandem Schaden zuzufügen.“
Berühmt bis heute ist Al Razi, weil er, vor rund tausend Jahren. in Bagdad Krankenhäuser so einrichtete, wie wir sie kennen. Seine Heilerfolge sind sensationell, seine Schriften waren bahnbrechend. Noch im 17. Jahrhundert lehrten europäische Universitäten Al-Razis Iddeen.
Soviel stand für ihn fest: Alle Kinder des Großen über den Sternen sollten gut zueinander sein, um IHN und sich selbst glücklich zu machen.
Auch Abd er–Rahman III. ebenfalls Muslime, ein Umayyade, war ein Held der Toleranz. Er regierte ab 756 bis zu seinem Lebensende 788 Südspanien (Andalusien). Er realisierte das Individualrecht, wo es ihm möglich war, denn er hatte erbitterte Feinde. Dennoch wirkte dieser islamische Fürst dem Glaubensgezänk entgegen, nachdem er erkannt hatte, dass jeder Mensch unantastbare Rechte besitzt, die Gott ihm gewährte. Er machte er keinen Unterschied zwischen Christen, Juden oder den Menschen seines Glaubens. In seinem Reich war Glaubenszwang verboten.
Es existiert kaum ein anderes Werk, als das Buch Mormon,
das so deutlich darlegt was „Freiheit“ vor Gott und Menschen ist und umfasst.
Unter den Nephiten (die sich verpflichtet hatten Gottes Gebote zu halten) „bestand
das Gesetz, dass die Menschen gemäß ihren Verbrechen zu richten seien. Aber es
gab kein Gesetz gegen die Glaubensansichten eines Menschen.“
Nephi, einer der bedeutenden Autoren des Buches Mormon
sagt: „Gott, der Herr gewährt jedem, selbständig zu handeln…“ 2. Nephi
2: 16 u. 27
Unter den Urchristen galt dasselbe Gesetz: „Der Schöpfer gewährte den Intelligenzen, die er schuf, willensbestimmte, freie Bewegungen, damit in ihnen eigenes Gut entstehe, da sie es mit ihrem eigenen Willen bewahrten… durch die Kunst seiner Pädagogik wird Gott (seine Geschöpfe) doch noch dazu bringen, dass sie dem Guten beständig anhängen.... Gottes Pädagogik und der freie Wille der Logika, den Gott durch Erziehung fördern und nicht durch Zwang vergewaltigen darf, sind die eigentlichen Pole des (christlichen) Systems.“
Origenes (184-254) Handwörterbuch für
Theologie und Religionswissenschaft, 3. völlig neu bearb. Auflage, vierter Band
Kop-O, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960.
Joseph Smith bekräftigte: wenn
jemand „...auch nur im geringsten Maß von Unrecht irgendwelche Gewalt,
Herrschaft oder Nötigung auf die Seele der Menschenkinder ausüb(t) – dann
ziehen sich die Himmel zurück, der Geist des Herrn ist betrübt, und wenn er
weggenommen wird, dann ist es mit dem Priestertum oder der Vollmacht des
Betreffenden zu Ende.” Lehre und Bündnisse Abschn. 121: 35-40
Niemals wird Christus Zwangschristianisierungen
legitimieren, eben deshalb auch keine Säuglingstaufen. Niemals wird er
Resultate anerkennen, die durch Lug, Betrug oder Zwang der Umstände zustande
kamen. Wir werden immer mit den Unterlegenen fühlen, weil wir das göttliche
Erbe der Freiheitsliebe in uns tragen. Es lässt sich auf die Dauer nicht
unterdrücken. Im Buch Mormon wird die Freiheitsliebe auch als Ausdruck des
Geistes Gottes verstanden. Alma 61: 15
Teuflisch wurde das ehemalige Christentum erst als Herrscher von Rang sich anmaßten zu diktieren. Kaiser Justinian I. der sich selbst für den besten Christen aller Zeiten hielt, erwies sich im 6. Jahrhundert als typischer, brutaler Diktator. Weihnachten 537 prahlte er als er seine Hagia Sophia bewundernd betrachtete: „Ich habe Salomo übertroffen!“
Bild: Arild Vågen - Own work
Damals stand erst der Rohbau der
weltberühmten Kirche da, den nun die Muslime nutzen.
"Ich! Ich!" Was wäre er gewesen ohne seine Baumeister und ohne Steuergelder?
Doch „... die Christen, schreibt
Tertullian, kennen keine Ruhmsucht und Ehrsucht,…“
Sein Fazit lautete: „… Aufruhr im Volk ist nichts als
Hundegekläff…“ Mischa Meier „Justinian, Herrschaft, Reich und Religion“
Tertullian fährt fort: „Christen
haben kein Bedürfnis nach einer Parteistiftung, nichts sei ihnen fremder als
die (Macht-) Politik. Der eine möge Gott verehren, der andere den Jupiter; der
eine zum Himmel, der andere zum Altar der Fides beten. Seht vielmehr zu, ob
nicht auch das auf den Vorwurf der Gottlosigkeit hinausläuft, wenn man jemand
die Freiheit der Religion nimmt und ihm die freie Wahl seiner Gottheit
verbietet“. Georg Denzler, „Mutige Querdenker, der Wahrheit verpflichtet“
Jeder, der nicht hinlänglich „rechtgläubig“ zu sein schien, wurde durch Gesetze, die Justinian erfunden hatte, bestraft, „…sein Vermögen eingezogen,“ denn des Kaisers Kriege, seine Bauten und seine Politik verschlangen Unsummen. Obendrein herrschte die Pest. Justinian schwor indessen, sein Herrgott habe ihm gesagt, was zu tun sei:
„Von Gott eingesetzt ...bringen wir Kriege glücklich zu Ende… Wir richten unsere Herzen so auf den Beistand des allmächtigen Gottes, dass wir weder Waffen noch unseren Soldaten, noch den Generälen, noch unserer eigenen Begabung vertrauen müssen, sondern jegliche Hoffnung allein auf die vorsorgende Umsicht der höchsten
D r e
i f a l t i g k e i t setzen…“
Mischa Meier „Justinian, Herrschaft, Reich und Religion“
Unmissverständlich. Es ist der von Kaiser
Konstantin erdachte dreifach-Nebelgott - der trinitarische - der gnadenlos mit eiserner Faust regiert,
dem nicht nur Justinian huldigte, sondern dem alle Theologen der Großkirchen ihre Treue
geschworen haben.