Montag, 17. September 2012

Jeder Muslime darf stolz auf seine Glaubensbrüder sein,
die in Spanien 400 Jahre lang fast unangefochten mit Weitsicht regierten und die dort überwiegend den Islam der Kunst und der Toleranz lebten.
Die Stadt Toledo unterstand 377 Jahre lang den Muslimen. Als die christlichen Heere der  Reconquista sie wieder einnahmen, waren die Sieger überaus erstaunt, dass ihnen eine unversehrte christliche Gemeinde entgegenkam.

Zu Beginn des 8. Jahrunderts, um 711, waren die Islamkrieger angeblich von einem westgotischen Fürsten als Friedensstifter eingeladen worden, um einen Streit zu schlichten. So  überquerten sie die Straße von Gibraltar. Dass Tarik ibn Zyad und seine Soldaten allerdings mehr wollten, als zwischen den westgotischen Herrschaften zu schlichten, ist gemäß dem allgemeinen Zeitgeist, zu verstehen.

Bild Wikipedia: das Emirat von Cordoba
Es ist auch verständlich, dass sie entsprechend ihrem Verständnis ganz Europa überrollen wollten.
Erst 21 Jahre später wurden die Araber und Berber, bei Tours im heutigen Frankreich und später an anderen Stellen in ihrem Siegeszug gestoppt .
Stolz darf jeder Muslime auf diejenigen Allah-gläubigen sein, die herrlichste Bauwerke in Spanien errichteten, wie die Säulenmoschee von Cordoba und viele andere, wie den übriggebliebenen Glockenturm, die Giralda, der ehemaligen Hauptmoschee zu Sevilla, auf deren Trümmern nun eine Kirche steht.

Skandalös ist, dass dort oben, auf einer der bedeutendsten Kathedralen des "traditionellen" Christentums, das Banner Kaiser Konstantins, - des Mörders seiner Familie -, als Wetterfahne weht, skandalös, weil auf diese Weise demonstriert wird, um wessen Kirche es sich eigentlich handelte. Es war die konstantinische "Kirche", die 1609 die letzten -  zwangsgetauften Mauren -, die nun Maurisken hießen, aus Spanien wies, so wie sie zuvor die Juden davongejagt hatte.
Das waren Ereignisse die mehr als alles andere, dazu beitrugen, dass Spaniens Weltmacht in sich zusammenfiel, wie ein von Termiten zerfressens Haus.
Spaniens goldenes Zeitalter, endete mit diesen Akten des Barbarismus.

Bild Wikipedia: Säulenmoschee, ihre Anordnung betimmte die Gebetsrichtung nach Mekka

Bild: Wikipedia: die Glockenstube der ehemaligen Hauptmoschee
 Arabische Kunstgeschichte und Wissenschaft sind ein Begriff für die Güte des damaligen Islam, der allerdings in den insgesamt achthundert  Jahren seiner Existenz in Europa auch seine Schattenseiten zeigte. 

Wo immer ein freier Gedankenaustausch möglich und geschützt ist, da gedieh und gedeiht das Leben.
Ein anderes Ziel können Gutwollende nicht haben. Jeder muss nach der Wahl seiner Religion oder Weltanschauung geschützt werden, solange deren Glaubenselemente nicht zum Terrorismus ermutigen, wie etwa der bösartige Teil des  Codex Justinianus.
Erst wenn jedem bewusst wäre, dass eine Herrschaft die infolge Schreckensverbreitung gegründet wurde, keine Existenzberechtigung hat, wird für alle ein wirklich goldenes Zeitalter anbrechen.

Ganz und gar zu verwerfen waren schon damals  zur Zeit Al-Andalusias die Stammesfehden und die Rückkehr zur Intoleranz unter verschiedenen muslimischen Regenten des Wunderlandes.

Heute haben wir es  wiederum mit Islamgläubigen verschiedenster Prägung zu tun.
Es gibt die Großartigen und die Niederträchtigen. Sie lesen zudem den Koran unterschiedlich - ebenso kontrovers wie die Christen ihre Bibel.
Vom Charakter der Imame, der Prediger, hängt allzuviel ab. Sie bestimmen was der Islam ist, oder was er ihrer Meinung nach sagt und beabsichtigt.
Auch das war und ist bei den Christen nicht anders.
Viele Muslime sind auf einander wütend. Schiiten gegen Sunniten. Die einen meinen Ali, ein Vetter Mohameds sei der richtige Nachfolger gewesen, aber die Masse der Muslime (ca 80%), die Sunniten behaupten: "Nein, Abu Bakr, der Vater der Lieblingsfrau Mohameds, Aischa war der richtige, der legitime Khalif."
Wegen geringster Differenzen sind viele bereit dem andern an die Gurgel zu gehen, auch darin den Christen vergangener Zeiten sehr ähnlich. Beide frech und dreist wie ungezogene Halbwüchsige, die sich nicht um die Würde des Anderen scheren.
Obendrein mischen im innerislamischen Streit, die Salafisten in ihren vielen Grundströmungen mit, indem sie mehr oder weniger heftig den Gottesstaat schlichhin fordern, dessen Basis die im Ganzen fragwürdige Scharia ist.
Leider haben die Christen ihnen, wie es scheint, das Muster für Verbissenheit vorgegeben. So ist das erstaunlicherweise bis heute.
Drei (vor allem evangelische) Pfarrer haben drei völlig unterschiedliche Lesarten desselben Textes.
Die im Koran gepredigte Lehre heißt Islam und das bedeutet "Friede" und "Gottergebenheit", aber was "Friede" ist und wie er zustande kommt, das bestimmt irgendein Mann in seiner Selbstbeherrschung, in seiner persönlichen Güte und Weisheit, oder ein anderer erklärt es in seiner erbärmlichen Überheblichkeit und Verbohrtheit, die soweit gehen kann, dass man meint hier wären  heimliche Faschisten am Werke, Leugner der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Allhas.
Einige reagieren vernunftgemäß, wenn Mohamed in die Kritik gerät, andere dermaßen hitzköpfig, als lebten sie noch im finstersten Mittelalter.

Oder befindet sich die gesamte islamische Welt in ihrem Mittelalter?
Tatsäclich haben wir heute Montag, den 16. Sept. 2012, den islamischen   "al-'ithnayn: 1. Dhu l-Kada 1433".
Ein Vergleich ist nicht unangebracht:
Im Jahr 1433 wurden Predigten gehalten und Bruderkriege unter Christen geführt, die denen der Dschihadisten untereinander, verzweifelt  ähnlich sehen.
Ein Eintrag unter "Historische Daten" weist für 1433 aus:
"Angesichts der offensichtlichen militärischen Stärke der Hussiten entsendet das Basler Konzil Parlamentäre nach Prag, um mit dem gemäßigten Flügel von ihnen einen Verhandlungsfrieden auszuhandeln und die Bewegung zu spalten, was auch gelingt. Es werden die Prager Kompaktaten als Friedenskompromiß ausgehandelt. Die radikalen Hussiten kämpfen weiter... doch der Krieg der Hussiten untereinander will schier nicht enden."
18 Jahre nach der Verbrennung des tschechischen Reformators Jan Hus, die wortbrüchig von Kaiser Sigismund im Bündnis mit Papst Eugen IV . verursacht wurde, waren die Anhänger des Verurteilten in ihrem Zorn bereit Schrecken in Deutschland zu verbreiten. Schon ein Jahr zuvor 1432, waren sie plündernd und blutbefleckt bis Naumburg vorgedrungen, aus ihrer Sicht gerechtfertigt.
Das Eine wissen wir ohne jeden Zweifel: Die freie Welt wird sich nicht vor denen verbeugen, die noch im 21. Jahrhundert Terrorakte scheußlichster Art planen und verüben und obendrin meinen, wenn sie sich selbst opferten würden sie ins Paradies der Martyrer eingehen.
Sie werden zur Hölle der Gewissensbisse verurteilt, zu leiden haben, bis sie reuig einsehen, was sie wollten und taten, hat weder etwas mit Allah zu tun, noch mit dem gesunden Menschenverstand und schon gar nicht mit Erbarmen und Rechtschaffenheit.
Niemals hat ihnen ihr Gott das Paradies versprochen, es sei denn, sie ergeben sich seinem Befehl zur Rechtlichkeit: "Denn Allah liebt die Rechtschaffenen" (Paret) 5.13.
Selbst Kinder wissen es schon, wenn auch intuitiv: durch Unrecht lässt sich das Recht nicht in die Welt setzen.
Eher wird die Welt untergehen, als dass wir uns erpressen lassen.

Samstag, 15. September 2012


Zu den  verrücktesten Ideen der Geschichte gehören einige, die sich als „erlösend“ anboten, aber ins absolute Elend führten.
 
Das haben im Verlaufe der letzten zweitausend Jahren vor allem führende Christen mit ihrem unangebrachten Hochmut bewiesen.

Mit leichter Hand wischten die machtsüchtigen unter ihnen, schon bald nach Nicäa, schwerste Anklagen beiseite, wie Bischof Damasus (305-384), der über genügend Geld verfügte die Richter zu bestechen, obwohl sie wussten, dass er durchaus schuldig und seine Hetzreden und Taten mörderisch waren.
Andere verwiesen darauf, dass sie persönlich lupenrein und in der Gnade Christi dastünden, nie Übeltäter gewesen sein konnten, obwohl sie das Übeltun durch Predigt und Theorie vorbereitet hatten, wie das der Judenverfolgung in Christi Namen. Das wurde im Zeitalter des Kolumbus, im Spanien Isabellas und Ferdinands deutlicher denn je. Und sogar am Holokaust trugen sie Mitschuld.

Man fragt sich wie die Päpste je ruhig schlafen konnten wenn sie das Wehklagen der im nahe beiliegenden Ghetto zusammengepferchten jüdischen Mitmenschen nicht überhören konnten.





Wikipedia: Das Römische Ghetto in einem Bild von E. Roesler-Franz


1555, von Papst Paul IV. installiert, mussten zeitweise mehr als 10 000 Menschen auf engstem Raum zusammenleben, wie in einem Gefängnis. Nicht die Kardinäle, oder gar die wenigen menschlich fühlenden „Heiligen Väter“ sondern die weltlichen Truppen Italiens setzten dreihundert Jahre später, 1870, dem Unrecht ein Ende, so wie Napoleon als Folge seines Einmarsches in Spanien der Inquisition den Todesstoß versetzte.

Die vorherrschenden christlichen Richtungen wurden groß, durch geschickt polemisierende Gewalttäter deren salbungsvolle Worte, nun nicht länger über ihr Wolfswesen hinwegtäuschen können. Sie erzeugten mit Verboten, dies- und jenseitig gemeinten Drohungen, Tricks und Lügen, Angst, statt Freude. Es war jene Angst die als Roter Terror, von den führenden Kommunisten, schon 1918, verbreitet wurde, sobald sie meinten Macht ausüben zu können,.

Wir führen nicht Krieg gegen einzelne. Wir vernichten die Bourgeoisie als Klasse“

So, wie die Lenin-Bolschewisten bald in den Parteien ihrer Halbbrüder, in den Menschewiki und den Sozialrevolutionären ihre Feinde erblickten die „zu erledigen sind“, so handelten die nachnicänischen Trinitaristen:

Wer von der athanasianischen Linie weicht ist ein Gottesfeind, ein Antichrist.“ (Ambrosius von Mailand)

Längst der historischen Lüge überführt, dass ihre Brüder in Christus, die Arianer keineswegs die Dissidenten, Abweichler oder Häretiker sind, sondern sie selbst die eigentlichen Ketzer, indem sie eine Neuerung ins Christentum einführten, - den katholischen Glauben, - mobbten sie weiter und immer weiter, im Rahmen ihrer in unserer Gegenwart glücklicherweise sehr eingeschränkten Möglichkeiten. Wie gleich zu Beginn, als der blubefleckte Imperator die „auri lustralis collatio“ ausschrieb, die praktisch eine Art Kirchensteuer war, so ist es prinzipiell immer noch in Deutschland.

Würde der Staat nicht für Instandhaltung bedeutender Kirchengebäude zahlen, und gäbe es nicht eine direkte und mehrere indirekte Finanzspritzen durch die Bundesrepublik, sie wären fast ohnmächtig. Die Macht der Wahrheit ist ohnehin nicht auf ihrer Seite.

Sabine Hübner, Friedrich-Schiller Univ. Jena schrieb 1976: „Konstantin hatte im Jahre 326 (das geschah unmittelbar nach dem Konzil zu Nicäa, auf dem Konstantin allen Bischöfe und bald auch den Priestern die seinen eigenen, heidnisch gewachsenen kuriosen Gottesglauben akzeptierten Steuerfreiheit und andere Privilegien zugesagt G. Ski.) eine Gold- und Silbersteuer eingeführt, die auri lustralis collatio oder auch chrysargyrion genannt wurde, die jeder zahlen musste, der ein Gewerbe betrieb. Sie wurde zunächst alle fünf, im 5. Jh. alle vier Jahre veranschlagt. Libanios beklagte kurz nach 387 n.Chr. die Ungerechtigkeit dieser Gewerbesteuer, die zu großem Leid und Schrecken führte. Handwerker, ... Gärtner, Fischer, zur See reisende Händler, Kaufleute sowohl in der Stadt als auch auf dem Land (vgl. CTh 13, 1, 10) und auch Prostituierte. ...Die Höhe der Steuer berechnete sich nach dem im Gewerbe tätigen Kapital des Betroffenen. Dazu zählten Werkzeuge, Vieh, Sklaven, sie selbst und ihre Familienangehörigen... Reiche Fernhändler, die diese Steuer zahlen könnten und sollten, setzten sich über See ab, zurück blieb nur der arme Handwerker mit seinem Werkzeug, mit dem er sich kaum ernähren könne... Hunde setzten die Steuereintreiber den fliehenden Händlern und Handwerkern nach, so dass es sogar vorkam, dass Eltern ihre Kinder in die Sklaverei verkaufen mussten, um die Steuer aufzubringen. Auch Zosimus zeichnete das gleiche Schreckensbild wie Libanios. Immer wenn die Zeit der Steuererhebung näher rückte, so Zosimos, erhob sich Jammer und Wehklagen in jeder Stadt... Die, die aufgrund ihrer Armut nicht zahlen konnten, wurden mit Peitschen und Martergerät gefoltert. So kam es, dass Mütter ihre Kinder verkauften und Väter ihre Töchter an Männer feilboten,um den Steuereintreiber das chrysargyrion liefern zu können. Jones hielt nach Auswertung der einschlägigen Quellen trotz der vielen Klagen der Zeitgenossen über die annona die Belastungen durch die collatio lustralis für härter... Wie eine Stelle aus der Vita des Johannes Eleemon schildert, war in Alexandria neben den öffentlichen Steuern und der Miete für den Laden zudem noch ein Handgeld für den Marktaufseher, der diese Gelder eintrieb, üblich. Hinzu kam für die in Kollegien organisierten Handwerker und Händler, zu denen ein Großteil der städtischen Gewerbetreibenden gehörte, die Verpflichtung zur Leistung von munera, deren Durchführung von den Kurialen der Heimatstadt organisiert wurde... Schuhmacher galten offenbar als besonders arme Männer, doch selbst auf ihr Schustermesser als ihr einziges Kapital würde, so Libanius, die Steuer von unerbittlichen Steuereintreibern erhoben (Lib., or. 46, 22)... Durch ein Edikt von 346 wurde wiederum bekräftigt, dass Kleriker keine munera sordida leisten und nicht für die Instandhaltung der Wege und Brücken aufkommen müssten. Allen im Handel tätigen Klerikern wurde wiederum auch die Befreiung von der Gewerbesteuer zugesichert, nun aber mit der hinzugefügten Einschränkung, dass sie mit ihren erwirtschafteten Gewinnen die Armen unterstützen sollten.” (186) „Der Klerus in der Gesellschaft des spätantiken Kleinasiens”, 2005 S.155:

Die entschiedensten Kämpfer für die neue Art Christentum die mit dem 1. ökumenischen Konzil etabliert wurde, und die heute noch in Rudeln auftreten und diffamieren, hatten nie begriffen, dass eben jener Christus, dem sie zu dienen meinten, Gewalt jeder Kategorie verabscheute, dass er in die Welt kam um dieses Grundübel zu überwinden.

Wäre mein Reich von dieser Welt, dann würden meine Diener kämpfen.“

Liebe und Zwang sind Todfeinde.

Diese schlichte Tatsache zu verinnerlichen, wäre ein wichtiger Beitrag zur Verteidigung der immerbedeutenden Wahrheit, dass jeder Mensch glauben und sagen darf was er will, dass er aber gemessen wird an dem was er tat und was dabei, zugunsten des Glücks anderer herauskam. Denn

Alles was ihr wollt, das euch die Leute tun, das tut ihnen zuvor.“

Wir werden von unserem Gewissen und vielleicht sogar von Gott gerichtet werden, weil sich irgendwann mit Macht die Frage erheben wird: hast du gemäß deiner eigenen Erkenntnis gehandelt?

Das Gewissen läßt sich nicht betrügen, sondern nur zeitweise zurückdrängen.
Sogar Adolf der Schrecklichste war nicht bar dieses Teils seiner Seele. In seinem Buch „Mein Kampf“ bekennt er das auf seine Weise:
    In der Zeit dieses bitteren Ringens zwischen seelischer Erziehung und kalter Vernunft hatte mir der Anschauungsunterricht der Wiener Straße unschätzbare Dienste geleistet. Es kam die Zeit, da ich nicht mehr wie in den ersten Tagen blind durch die mächtige Stadt wandelte, sondern mit offenem Auge außer den Bauten auch die Menschen besah. Als ich einmal so durch die innere Stadt strich, stieß ich plötzlich auf eine Erscheinung in langem Kaftanmit schwarzen Locken. Ist dies auch ein Jude? war mein erster Gedanke. So sahen sie freilich in Linz nicht aus. Ich beobachtete den Mann verstohlen und vorsichtig, allein je länger ich in dieses fremde Gesicht starrte und forschend Zug um Zug prüfte, um so mehr wandelte sich in meinem Gehirn die erste Frage zu einer anderen Frage: Ist dies auch ein Deutscher?Wie immer in solchen Fällen begann ich nun zu versuchen, mir die Zweifel durch Bilder zu beheben. Ich kaufte mir damals um wenige Heller die ersten antisemitischen Broschüren meines Lebens.
    {Absatz 060 „Wandlung zum Antisemiten“}
    Sie gingen leider nur alle von dem Standpunkt aus, daß im Prinzip der Leser wohl schon die Judenfrage bis zu einem gewissen Grade mindestens kenne oder gar begreife. Endlich war die Tonart meistens so, daß mir wieder Zweifel kamen infolge der zum Teil so flachen und außerordentlich unwissenschaftlichen Beweisführung für die Behauptung. Ich wurde dann wieder rückfällig auf Wochen, ja einmal auf Monate hinaus. Die Sache schien mir so ungeheuerlich, die Bezichtigung so maßlos zu sein, daß ich, gequält von der Furcht, Unrecht zu tun,wieder ängstlich und unsicher wurde....
Eigentlich unvorstellbar ist, das bekennende Christen gegeneinander die Hand heben. Völlig unverzeihlich, dass jemand der an den Gott der Güte glaubt, seinem vermeintlichen Gegner ins Auge blickt und ihm - seinem Mitmenschen - dann irgendein Eisen in den Leib rammt.

Die griechisch-orthodoxe Kirche sprach den Gläubigen der römisch-katholischen Kirche lange Jahrhunderte den Titel „Christen ab“ weil das, was die Kreuzfahrer in Konstantinopel angerichtet haben, insbesondere mit ihrem 4. Zug, mehr als barbarisch war.

Das kam nicht einfach vor, sondern das war oft Tagesgeschäft aller wehrhaften Männer jahrhundertelang, nachdem das Kreuz christliches Symbol geworden war.
In vergleichbares Elend führten auch die Ideen des hochgescheiten, sicherlich gutmeinenden Karl Marx, oder des Diktators Lenin, sowie die Hitlers, den im Verlaufe der 30er Jahre immer mehr Deutsche als Messias bewunderten, weil er gehalten hatte, was er vor seiner Wahl zum Reichskanzler versprach: Arbeit und Brot für jeden.
Als Nichtchristen werden bis zur Stunde in den USA, von törichten Predigern und Predigerausbildern, diejenigen bezeichnet, die die in Nicäa, vor 1700 Jahren beschlossene „Neuerung“ , Gott sei gesichtslos nicht mittragen.

Für diese Klassifizierer sind die Verweise der deutschen Spitzentheologen Adolf von Harnack und Hans Küng absolut bedeutungslos:



dass in Nicäa nicht Gottes, sondern des Kaisers Wille geschah



Wisst Ihr komischen, voreiligen Gospelpreacher nicht, dass Jesus gesagt hatte:

Richtet nicht (ungerecht) ! auf dass ihr nicht gerichtet werdet.“ ?


Christen sind Leute die jedem Menschen zugestehen, dass er glauben darf was er will, dass jedermann Respekt und Mitgefühl verdient, jedenfalls solange er, wenn er sich morgens im Spiegel betrachtet, sich selbst fragt: Mein Lieber, bist du ein Christ? Du weißt doch: an deinen Früchten wirst du erkannt werden.

Sonntag, 2. September 2012


Info für interessierte Theologiestudenten und deren Lehrer


Offener Brief eines Mormonen an Sektenbeauftragte in Deutschland“
Ziemlich weit vorne rangiert seit Jahren dieser in sich unstimmige Artikel unter www.bibelkreis.ch/themen/Mormonen im Internet, (noch am 30. Aug. 2012)

Die Mormonen sind eine der gefährlichsten Sekten der Neuzeit


Des Artikels Fazit lautet:
Die Sündhaftigkeit des Menschen und die Rechtfertigung durch Christus werden (bei den Mormonen) in einen optimistischen Fortschrittsweg des Christen verfälscht. Die Meinung, man könne schon auf Erden zum Gott werden und die Ansicht, auch Gott entwickle sich weiter, widersprechen dem christlichen Glauben fundamental.”

Selbst wenn die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, wider jeden Realitätssinn meinen würden, „...man könne schon auf Erden zum Gott werden...) was wäre daran wirklich gefährlich?

Lächerlich ja, aber gefährlich?

Immer wieder verblüffend ist, dass Internetnutzer von Rang und Namen, obwohl sie vom Schrifttum dieser Kirche wenig wissen, sich in die Brust werfen, um zu erklären, was „Mormonismus“ ist. Viele Schreiber lassen erkennen, dass sie nicht einen Augenblick lang daran gezweifelt haben, dass das Buch Mormon aus dem Mund eines Betrügers stammt.

Sonderbar, dass der vermeintliche Betrüger sich als 39jähriger freiwillig in die Hände derer begab die ihn ermorden wollten, sonderbar auch, dass ihm diejenigen folgten, die nichts Gutes von den Antimormonen zu erwarten hatten.

Niemand spricht unseren Kritikern das Recht auf freie Meinungsäußerung ab, aber auch wir reklamieren für uns ein Recht, nämlich, das auf eine redliche Behandlung.

Massenwirksam wird Unsinn über „Mormonen“ ausgegossen. Selbst unserer Kirche eher wohlgesonnene Theologen wie Herr Dr. Werner Thiede, verbreiten Unterstellungen, als wären sie die reine Wahrheit. Er fand es

empörend, dass die Mormonen eine Art Todesgesellschaft“ unterhalten haben, „deren mormonische Mitglieder auch ‚zerstörende Engel‘ und schließlich ‚Söhne Dans‘ genannt wurden.“

Die Heiligen der Letzten Tage – Christen jenseits der Christenheit“, 2001, S. 31, Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Fußnote

Diese Behauptung ist historisch falsch. Es gab Daniten, ehemalige (exkommunizierte oder abgefallene) Mormonen“, die sich gegen die harschen Übergriffe der Christen wehrten.

Das war es. Der Rest sind Rudimente elementarer Falschdarstellungen.

Wie würden die Verantwortlichen der Großkirchen reagieren, wenn ein prominentes Mitglied unserer Kirche schriebe, „die evangelische und katholische Kirche habe eine Todesgesellschaft (wie die SS usw.) unterhalten, die als zerstörende Engel in Auschwitz wirkten“, denn tatsächlich gehörten die - von Fachlauten geschätzten - 200 000 Täter fast alle der evangelischen oder katholischen Kirche an.

Selbst Kanzelprediger warnen vor den Gefahren des Mormonentums. Manchmal bar guter Sitten und des normalen Anstandes, reißen einige Preacher den Mund ziemlich weit auf, denn das steht fest, nicht die „Mormonen“ haben die „Christen“ Mitte des 19. Jahrhunderts vor sich her getrieben, sondern es war exakt umgekehrt. Der Satz:

Das sind die mit den vielen Frauen!“

wurde schon bald nach der Mitte des 19. Jahrhundert zum geflügelten Wort, das buchstäblich jeder Erwachsene Mitteleuropas und der USA kannte. Er wurde zum Freibrief für Ungezogenheiten und Gemeinheiten aller Art.

Doch sei sie polygam gewesen oder monogam ausgerichtet, in der Ehe eines Mormonen gilt, dass die Frau im Zentrum steht, erhöht. Der Ehemann ist ihr Beschützer.

Bildhauer Avard Fairbanks, damals Präsident einer amerikanischen Mormonengemeinde, gab diesem Ideal Ausdruck, mit dieser künstlerischen Gestaltung.


Bild aus eigenem Archiv
Was Kenner wie M.R. Keller „Ein seltsamer Heiliger“ 1928, Zürich u.a. noch fair als „puritanische (mormonische) Polygamie“ bezeichneten, nannten schwarz-weiß malende Moralprediger verächtlich „Vielweiberei“. Das war lange der Hauptgegenstand ihrer Kritik, wohl wissend, dass Jesus sich nicht schämte der „Sohn Davids“ und „Abrahams“ zu sein, obwohl beide ebenfalls Polygamisten waren.

Unsere Hauptkritiker nannten und nennen sich selbstbewusst "Christen und geben bedenkenlos falsches Zeugnis gegen ihre Nächsten.

Zum Thema Polygamie verfasste ich den im Internet zugänglichen Artikel:

(2) „Kennst Du das Buch Mormon?“ denn das Buch Mormon verbietet Polygamie grundsätzlich.

Niemals gab irgendein von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage herausgegebener Text auch nur die geringste Ursache anzunehmen, Mormonen meinten, sie könnten „schon auf Erden zum Gott werden“. Das war eine der vielen contra Mormonen produzierten Erfindungen und Unwahrheiten, die ausschließlich aus Reihen der Frommen stammten.

Dass die bewährten Nachfolger Christi, irgendwann in der Ewigkeit, Gott werden können, war Lehre der Urkirche, sagen Papst Bendedikt XVI. uva. Gelehrte u.a. auch Luther! (siehe Anhang 2) Das allerdings scheinen die derzeitigen Theologen der Großkirchen nicht zu wissen, denn wenn sie es wüssten, würden sie den Trend kippen, jedenfalls sie wären wenigsten moralisch dazu verpflichtet, wahrhaftig zu urteilen.

Selbst Adolf von Harnack bestätigte:

... Der Gedanke der Vergottung ist der letzte und oberste gewesen; nach Theophilius, Irenaeus, Hippolit und Origenes findet er sich bei allen Vätern der alten Kirche, bei Athanasius, bei den Kappadoziern, Appolinares, Ephraim Syrus, Epiphanius u.a.“ Adolf von Harnack „Dogmengeschichte“, Mohr-Siebeck, 1990 S. 46

Was treibt bekennende Christen in den Wort- und Grabenkrieg?

Augenöffnende Wirkung hatte jüngst Prof. Dr. theol. Samuel Leuenbergers, „Zusammenfassung“, sowie Verröffentlichungen der beiden ehemaligen Sektenbeauftragten Dr. theol. Lothar Gassmann und Dr. Rüdiger Hauth.

Unleugbar rücken die Lehren der Kirche Jesu Christi der HLT nun verstärkt ins Blickfeld einer breiteren Öffentlichkeit, da in den USA die Präsidentschaftwahlen anstehen und mit Mitt Romney ein bekennender Mormone, nach dem höchsten Amt strebt. Diesen Aufstieg wollen die extremen Evangelikalen verhindern.

Wodurch?

Da schreibt: „Religion Dispatches“ of May 27th, 2011: The LDS-Mormons are definitely dangerous and are to be categorised as a sect. In Europe, however, they do not pose a social hazard, as they are too insignificant for that. In the US one cannot make this statement so clearly, since – compared to the share of the population, politically they are represented above average... The Mormons are dangerous, because they reject the Nicene-Trinitarian confession.

Einen Augenblick bitte: weil sie nicht „nicänisch-trinitarisch“ glauben, dass 3 gleich 1 ist, sind sie gefährlich (dangerous“)?

Wirklich? Die Schreiber wissen allerdings, dass kaum jemand erklären kann, was das meint, „nicänisch-trinitarisch“ eingestellt zu sein und was das aus historischer Sicht bedeutet.

Selbst die führenden unter den trinitarischen Meinungsbildner wissen kaum wovon sie reden.

Wusstet Ihr, dass es auch in diesem Fall exakt umgekehrt war, dass die Nicäa-Trinitarismus – Bekenner, all denen gefährlich wurden, die ihr Recht auf freie Wahl ihrer Religion beanspruchten? Dass sie Gefahren über das gesamte römische Reich brachten und zwar für alle Hellenen, Mandäer, Manichäer, Arianer usw., mit der Folge barbarischer Tempelplünderungen, Verbannung und Ermordung Andersglaubender usw.?

In Deutschland Trier wurde, 385, der spanische Bischof Priscillian mit sechs anderen Bischöfen geköpft, weil die Bekenner des trinitarischen Nicäaglaubens nicht hinnehmen wollten, dass man als Christ tolerant sein muss.

Die moderne Geschichtsforschung entkleidete den damaligen Prozess in Trier der Lüge, Priscillian, wäre der Zauberei und unzüchtiger Orgien wegen angeklagt.

Ana Maria C.M. Jorge, Center for the Study of Religious History (CEHR) Portuguese Catholic University (UCP) “The Lusitanian Episcopate in the 4th Century. - Priscilian of Ávila and the Tensions Between Bishops” sagt die ganze Wahrheit:


Priscillian helps us to achieve a better understanding of the Christianization process and the orthodox/heterodox debate in late antiquity. …Against a background of the progressive “Constantinization” of the church, bishops become key figures who centralize the main forces of the day. … The confrontation between rival Christian communities – Priscillianist and Nicean Catholicism – reveals an important facet of the position adopted by Christians in their relations with civil authorities, as well as the close ties between Christianity, the top of the ecclesiastical hierarchy and the Empire. It also gives a clear picture of the work of the bishop of a city in antiquity, in which the emphasis was on the militant view of the kerigma.”


Seit dem Jahr 366, als „Papst“ Damasus die hochchristlich-arianische (nichtnicänische) römische Gemeinde des Bischofs Ursinus vernichtete, indem er 137 Gottesdienstbesucher erschlagen ließ, bis weit über das Mittelalter hinaus mussten die Verweigerer des Nicäabekanntnisses um ihr Leben bangen.

Wird das hassvolle Ringen pro nicänischem Glauben jemals aufhören? Soll die Diffamie den Sieg davontragen?


Werfen wir einen Blick auf dieses Bekenntnis, das im Athanasium seinen Niederschlag fand und das tatsächlich behauptet, drei ist gleich eins, und dass mit militärischer Gewalt überall dort durchgesetzt wurde, wo römische Soldaten standen.

Bis zur Zeit Karl des Großen (742-814) spielte das nicänische Bekenntnis unter Christen in Mitteleuropa überhaupt keine Rolle, (A.von Harnack) während es in Italien und im Osten, bereits kurz nach seiner Verabschiedung, durch das 1. ökumenische Konzil, 325, in Nicäa, zu Mord und Totschlag führte. Das große Schlagwort damaliger Tage lautete: Tod den Arianern! Denn sie waren die Antinicäner, die Häretiker, die „Anti-Christi“ (Ambrosius von Mailand).

Also sind die Mormonen ebenfalls „eine Art“ Antichristen und vor denen muss man die ganze Welt warnen. So einfach ist das.

Papst Innozenz III. 1198 Papst geworden bestimmte dann auf dem 4. Laterankonzil, 1215, erneut und eindeutig, dass Christen nicänisch zu glauben haben und der Trinitätslehre verpflichtet sind, im klaren Gegensatz zum Tritheismus, der von einer aus drei göttlichen Personen bestehenden Gottheit spricht (wie eben die Arianer glaubten und wie die Mormonen bekennen).

Danach wurde das nicänische Bekenntnis mit Brachialgewalt nördlich der Alpen durchgesetzt, was schließlich auch zur Ausrottung des deutschen „Waldensertums“, mit ihren überwiegend arianischen Lehren führen sollte.

Bild: ev. Gesamtverband Oberweser-Brücke online Verbreitungsgebiete der Waldenser um 1200

Wer weiß schon, dass im Zuge der Durchsetzung nicänischer Ideen Familien verbrannt, Gottesdienstbesucher eingemauert wurden?

Luther verteidigte dieses Bekenntnis noch, als wäre es der Heiligen Schrift gleich. Wie es allerdings zustande kam wussten die mit Kirchengeschichtsfragen beschäftigten Gelehrten noch nicht, auch der berühmte Reformator nicht, sonst wäre er vorsichtiger gewesen.

Kurz und knapp: der Kern dieses Bekenntnisses sagt:

wie wir durch die christliche Wahrheit geheißen (oder genötigt) werden, jede Person einzeln als Gott und Herrn zu bekennen, (!) so werden wir durch den katholischen Glauben daran gehindert, von drei Göttern oder Herrn zu sprechen... Dies ist der allgemeine (katholische) Glaube. Wer auch immer diesen nicht treu und standhaft glaubt, wird nicht gerettet sein können.“
Mit Vernunft, Logik und Jesuslehren hat solche Konstruktion wenig zu tun, denn seit wann ist unter den Bibelgläubigen irgendein Glaube höher anzusetzen als die „christliche Wahrheit“ zu der Jesu Nachfolger stehen sollten?
Selbst hochrangige Theologen wie Prof. Bernd Oberdorfer, Augsburg, bekennen heute, dass
Verlegenheit noch das harmloseste ist, was viele Christen (darunter nicht wenige Theologen) befällt, wenn die Sprache auf die Trinitätslehre kommt. Muss, wer an Jesus Christus glaubt, sich auch das paradoxe „Hexeneinmaleins“ (Goethes) zu Eigen machen, dass Gott einer und drei zugleich ist?“ „Zeitzeichen“, evangel. Kommentare, Aug 2004

Wikipedia: arianisch geprägte  Ikone von Rubljew (1370-1430) sie genießt in der Russ.-Orthod. Kirche hohes Ansehen
                 
    
Mormonen wird indirekt und zugleich massiv, aber mit künstlicher Aufgeregtheit vorgeworfen, sie glaubten der Bibel (und damit dem Gottesbild der Heriligen Schrift) mehr, als Kaiser Konstantin, (285-337) denn er war es der die Unterschriften der Bischöfe in Nicäa erzwang, um seine heidnische Vorstellung von Gott durchzusetzen!

Aber wer, außer einer handvoll Spezialisten weiß das schon? (siehe Anhang 2)

Jedenfalls kannten die Urchristen die katholische Glaubensvariante nicht, die Drohung:

Wer auch immer nicht treu und standhaft (trinitarisch) glaubt, wird nicht gerettet sein können.“,

war ihnen völlig fremd, denn Jesus hatte als Kriterium für Errettung gesetzt:

Wuchert mit euren Talenten (Pfunden).“

Alles was ihr einem meiner Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan.“

Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist es der mich liebt.“

Da wäre noch einmal nachzufragen: „Mormonen“ sind gefährlich? weil sie glauben, ihr Vater im Himmel - der uns zuerst als unsterbliche Geister ins Leben rief - habe ein Gesicht?

Wahr ist: noch 1553 wurde der damals 44 jährige Schweizer Arzt Michael Servet vom Reformator Calvin mit ausgesucht grünem Holz verbrannt, weil er eben dasselbe geglaubt und bekannt hatte:



Wikipedia: Michael Servet, Entdecker des kleinen Blutkreislaufes,
                             

Gott hat ein Antlitz!


Papst Benedikt XVI., den die meisten Mormonen, wegen seiner Ehrlichkeit sehr schätzen, muss also auch als gefährlich eingestuft werden? denn er vollzog an diesem Punkt eine Kehrtwende um 180 Grad, wenn auch ziemlich unauffällig.
Jedenfalls wäre er zur Lutherzeit noch von seinen eigenen Inquisitoren auf den Scheiterhaufen befördert worden, denn am 23. Januar 2006 sagte der deutsche Papst in seiner ersten Enzyklika: „Dantes „Göttliche Komödie“ habe ihn ... inspiriert, ... wo ein „kosmischer Ausflug“ im inneren des Paradieses zum innersten Licht der Liebe führe, „die Sonne und Sterne zugleich bewege“. – Das tiefste Innere dieses unzugänglichen Lichtes sei jedoch nicht etwa ein noch gleißenderes Leuchten oder noch helleres Scheinen, sondern das zarte Gesicht eines Menschen, das dem Seher da endlich auf seiner Suche entgegentrete. Dies sei „etwas vollkommen Neues“. Das menschliche Antlitz Jesu Christi, das Dante im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes erkenne, sei „noch viel bewegender als die Offenbarung Gottes in der Form des Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis und Liebe. Gott, das unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches Gesicht.KIRCHE HEUTE, Mai 2006

Ist das nun der ewige Abschied des Vatikans vom Nicänum, oder war das nur ein Versprecher? Wenn Benedikt XVI. meinte was er gesagt hat, dann wäre dies die Basis für größere Zuneigung unsererseits, nichts dass wir Katholiken werden könnten, denn da hat sich zuviel ereignet in den letzten fast 2 000 Jahren. Doch es wäre ein großer Schritt aufeinander zu.

Nehmt Euch, liebe Studenten, ein paar Minuten Zeit.

Es lohnt sich:

Bildet Euch selbst ein Urteil, Ihr jungen Christen wenn Ihr je von der Liebe, Wahrheit und Toleranz Christi berührt wurdet.

Die Zeiten und die Menschen haben sich geändert, zumal wir uns allesamt weltweit mit den wachsenden Ausläufern eines Islams radikalster Art konfrontiert sehen. Wenn wir den Kampf gegen das Unmenschliche bestehen wollen, dann gewiss nicht dadurch, dass wir vor Diffamie in unseren Reihen die Augen schließen und den Mund halten, wo zu reden ist.

Das Menschen-Recht da zu schaffen, wo es fehlt, führt zur Erlösung, sagte der Prophet Habakuk. (2: 4)

Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) sagte ebenfalls mit einem Bibelwort, worauf es ankommt und machte das Zitat zum Motto seines Lebens:


Öffne deinen Mund für die Stummen, für das Recht aller Schwachen. Öffne deinen Mund, richte gerecht, verschaffe dem Bedürftigen und Armen Recht.Sprichwörter 31: 8-9


Richte gerecht!

Prof. Dr. Samuel Leuenberger schrieb die wohl kurioseste Kurzdarstellung meiner Kirche, die mir je begegnete. Seine „Zusammenfassung“ der Lehren der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) enthält 18 fundamentale Fehler. Sie auf 4 normalen Druckseiten unterzubringen, ist wirklich beachtlich. Diese Zusammenfassung wurde mir vom ehemaligen Sektenbeauftragten Dr. Lothar Gassmann informationshalber zugeschickt, als er selbst, vor der Qualität und Wucht der von mir zitierten Argumente, sprachlos geworden war. Siehe im Anhang 2 (bzw. frühere Blogs)den Briefverkehr – sie stammten fast ausschließlich aus verlässlichen Quellen europäischer Universitäten.

Andererseits muss ich bekennen, Prof Leuenberger liegt grundsätzlich richtig, wenn er vom Fortschrittsglauben der Mormonen spricht, aber das ist ein anderes Thema, bezogen auf das große Jesusgebot: “Darum sollt ihr vollkommen sein, gleich wie es euer Vater im Himmel ist.” Matth. 5: 48

Der Text dieser Zusammenfassung befindet sich als vollständiger Wortlaut ebenfalls im Anhang 2. Er ist im Internet unter www.bible-only.org zu finden (er war noch am 16.08. 2012 auf diesem Weg erreichbar)
Bereits Mitte Mai 2007 machte ich Prof. Leuenberger darauf aufmerksam, dass seine „Zusammenfassung“ eine Anzahl nicht unerheblicher Fehler enthält und schrieb eine mehrseitige Klarstellung.

Als Antwort erhielt ich am 23. Mai 07 diesen Brief, per Internet:

Sehr geehrter Herr Skibbe,

Ihre ausführlichen Bemerkungen zu meiner Darstellung der Mormonen Kirche habe ich erhalten. Ich finde gut, dass Sie Stellung nehmen. Ihre aus Ihrer Sicht nötigen Korrekturen werde ich selbstverständlich meinen Studenten vorlegen. Mir ist es ein Anliegen fair zu informieren...

Ich grüße Sie freundlich

Samuel Leuenberger.


Fünf Jahre später, am 11. Juli 2012, nachdem ich ihn, nach seinem hochaggressiven Angriff auf die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage umfangreich auf Dokumente deutscher Universitäten hinwies, (siehe den vorletzten Absatz im Anhang 2) empfahl mir Herr Dr. Lothar Gassmann, eben die erwähnte, aber immer noch nicht berichtigte Darstellung, mit diesen Worten:


Sehr geehrter Herr Skibbe,

als Antwort können Sie gerne folgende Zusammenfassung, die Herr Prof. Dr. Samuel Leuenberger auf meine Bitte hin schrieb, veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Lothar Gassmann

1998-2008 Sekten- und Weltanschauungsbeauftragter



Also veröffentliche ich :

  • 1. ) - Unter Punkt 5 (meiner Nummerierung, der Zusammenfassung) behauptet Prof. Leuenberger:

nach den Mormonenlehren...

kann bei Gott nicht von Allwissenheit gesprochen werden.“ (5)

  • Demgegenüber lehrt das Buch Mormon:O wie groß ist die Heiligkeit unseres Gottes! Denn er weiß alles – es gibt nichts was er nicht weiß!“

2. Nephi 9: 20



  • 2.) - Mit Punkt 4 sagt Prof. Leuenberger Mormonen würden lehren:

Keiner der Gottheiten ist Schöpfer Himmels und der Erden.” (4)

Im Buch Mormon u.v.a. Schriftstellen heißt es jedoch:

...der allmächtige Schöpfer Himmels und der Erde... kennt eure Gedanken.“ Buch Mormon, Jakob 2: 5, 2. Nephi 8:13 …

In einem bedeutenden Teil des “mormonischen” Tempelrituals ist von nichts anderem als der Schöpfung Himmels und der Erden auf Befehl Gottes hin, die Rede.



  • 3.) - Punkt 17 bei Prof Leuenberger:

  • Die Schuld des Menschen vor Gott wird (seitens der Mormonen) nicht ernst genommen. (17)

  • Demgegenüber steht im Buch Mormon und in anderen Schriften der Kirche Jesu Christi der HLT geschrieben:

Wir werden hingebracht werden und vor Gott stehen – wissend wie wir jetzt wissen, und wir werden eine klare Erinnerung an all unsere Schuld haben.“ Alma 11: 43



. 4.) - Punkt 6 bei Prof. Leuenberger:

  • gemäß den Lehren der Mormonen hat Jesu Kreuzestod kaum mit Tilgung von Schuld und Gerechtmachung vor Gott zu tun. (6)

  • Das Buch Mormon schreibt jedoch:

Er (Christus) kommt in die Welt, auf dass er alle Menschen errette, wenn sie auf seine Stimme hören wollen, denn siehe er nimmt die Leiden aller Menschen auf sich, ja die Leiden eines jeden lebenden Geschöpfs der Männer und Frauen die zur Familie Adams gehören... er erleidet dies, damit die Auferstehung allen Menschen zuteil werde... er gebietet allen Menschen, dass sie umkehren und sich auf seinen Namen taufen lassen und bis ans Ende ausharren, sonst müssen sie verdammt werden... nur wo es kein Gesetz gibt, da gibt es keine Strafe, und wo es keine Strafe gibt, da gibt es keinen Schuldspruch und wo es keinen Schuldspruch gibt, da hat die Barmherzigkeit des Heiligen Israels wegen der Sühne Anspruch auf den Menschen, denn die Sühne tut den Forderungen der Gerechtigkeit Genüge ...“ 2. Nephi 2: 20-25

Der Herr Gott … liebt die Welt (die Menschen), so dass er sogar sein eigenes Leben niederlegt, damit er alle Menschen zu sich ziehen kann. Darum verbietet er niemanden, an der Errettung durch ihn teilzunehmen.2. Nephi 2: 24

die Erlösung kommt im heiligen Messias und durch ihn... siehe er bringt sich selbst als Opfer für Sünde dar, um dem Zweck des Gesetzes Genüge zu leisten für alle die ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist haben, und für niemanden sonst kann dem Zweck des Gesetzes Genüge geleistet werden...

kein Fleisch (niemand) kann in der Gegenwart Gottes wohnen außer durch das Verdienst und die Barmherzigkeit und die Gnade des heiligen Messias... Und wenn die Zeit erfüllt ist, kommt der Messias, um die Menschenkinder vom Fall zu erlösen und weil sie vom Fall erlöst sind, so sind sie für immer frei geworden.” ebenda 2. Nephi 2: 6-8, u. 26



5.) - Punkt 7 : Prof. Leuenberger schreibt:

Sein Kreuzestod hat in erster Linie Voraussetzungen zur Höherentwicklung der Menschen geschaffen. Jesus ist also nicht Versöhner zwischen dem Himmlischen Vater und den Menschen.“ (7)




Das Buch Mormon widerspricht dem entschieden:

Christi Blut sühnt für die Sünden derjenigen, die durch die Übertretung Adams gefallen sind.“ Mosia 3: 11

- Und da der Mensch gefallen war, konnte er von sich aus kein Verdienst zustande bringen, sondern die Leiden und der Tod Christi sühnen für seine Sünden durch Glauben und Umkehr... dass er die Bande des Todes zerreisse...“ Alma 22: 14

  • Seid ihr so gewandelt, dass ihr euch vor Gott untadlig verhalten habt: Könntet ihr, wenn jetzt der Ruf an euch erginge zu sterben, in eurem Innern sagen, ihr seid genug demütig gewesen? Eure Kleider seien durch das Blut Christi, der kommern wird, um sein Volk aus ihren Sünden zu erlösen, gesäubert und weiß gemacht worden.“Alma 5:27



Es gibt mehr als 40 000 Zitate von Autoritäten der Kirche Jesu Christi der HLT, die klar aussagen: Ohne die Versöhnung durch Christus wären wir definitiv verloren. Er ist der Versöhner und Erlöser.“





Weiter: siehe Anhang 1 bzw. siehe frühere Posts