Freitag, 12. Dezember 2014

(2) Zehn Minuten Papstgeschichte





Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die ganze Wahrheit. Jeder weiß aus Erfahrung was gemeint ist. Wir neigen allesamt dazu uns selbst zu betrügen, uns zu besänftigen, wir seien im Grunde gut und keineswegs Ungeheuer. Schlimmer als viele Atheisten, irren vor allem Christen, die sich jetzt schon als „gerettet“ betrachten. Gerettet vor dem Ertrinken in der sinnelähmenden eigenen Dummheit? Haben sie vergessen, dass Jesu gemahnt hatte?

 „Wer (in der Wahrhaftigkeit) beharret bis ans Ende, der wird gerettet (selig).“

Namentlich die evangelikalen Sekten verkünden, was zuvor die Päpste taten, wozu sie niemand, außer ihre Cliquenbrüder, berufen hatten: Kirchenhistoriker von Döllinger charakterisiert diese Gefühlsduselei mit den Worten: 


„Der Mensch wird hier angewiesen, durch einen Akt der bloßen Imputation (Zurechnung) fremder Gerechtigkeit rasch in den Zustand der vollständigen Sicherheit und Heilsgewissheit überzugehen. Er glaubt so fest er kann, dass er ein Auserwählter sei, dass er in das Verdienst des Erlösers gehüllt, vor Gott als gerecht gilt, ohne es noch innerlich zu sein…er weiß nichts anderes als dass alles darauf ankommt, eine recht günstige Meinung vom eigenen Zustand zu haben.“ Papsttum

Andrzej Szczypiorski der bekannte polnische Journalist und Schriftsteller schaute an diesem mir so viel bedeutendem 31. Oktober des Jahres 1990, in die Runde der etwa 300 Kulturschaffenden die zu einem Treffen in Frankfurt/Oder eingeladen worden waren. Er wandte den Kopf zur Seite und sprach auf diese Weise auch seine bedeutenden Zeitgenossen an, die im Präsidium saßen: Bundeskanzler Helmut Kohl, Rita Süssmuth, Ulla Hahn die westdeutsche Lyrikerin und Exkommunistin, die gerade ihr beachtenswertes Statement abgegeben hatte, darunter befand sich auch der Chef des Österreichischen Fernsehens: 
„Meine Damen und Herren, die Banditen sind nicht unter uns, sie sind in uns!“ 
Helmut Kohl hörte es sowohl, wie ich. Alle Köpfe ruckten ein wenig. Niemand protestierte. 
War ich nicht glücklich verheiratet? War ich nicht „Mormone“ mit Herz und Seele? Aber, hatte ich nicht mindestens zehn Sekunden lang gewünscht ich dürfte mit der blitzgescheiten und  bildschönen Ulla einen Flirt haben, ehe ich mich zusammenrüffelte?

Es gibt nichts zu beschönigen. Die 325 in Nicäa aus der Taufe gehobene Reichskirche, samt ihrem Verwirrung stiftenden  nicänischen Bekenntnis, war rundum des Teufels. Was nicht heißt, dass alle seine Mitglieder von Herzen Bürger dieses Reiches höllischer Regeln waren. Der innerkirchliche Widerstand gegen den Lauf in die Verkommenheit, der von ganzen Rotten inhumaner, verbündeter konstantinischer Kleriker angefeuert wurde, blieb enorm. Er konnte trotz ungeheurer Brutalität, seitens der römischen Kirche, nie gänzlich gebrochen werden.

Alle Versuche das zu leugnen sind mehr oder weniger verbrecherischer Art. Sie sind darauf gerichtet zu täuschen oder sogar um Licht und Wahrheit zu löschen. Die Reichskirche war Konstantins hässliches Geschöpf, das begehrte sich hübsch zu machen, das unglaublicherweise, kaum halberwachsen nur eine Pflicht kannte: Menschen zu versklaven. 

Des machtlüsternen Kaisers Ungeist sollte und wollte und konnte die neue, seine Kirche, auftragsgemäß durch die Jahrtausende tragen, weil sie sich immer verführerisch schön kleidete - mit dem außen sauberen Lammfell -, obendrein goldgeschmückt. 
Weil dieser Geist der Machtdemonstration und der Illusionen vorzugsweise in Kathedralen und Domen wohnte, wurde er trotz seiner Eiseskälte für göttlich gehalten.

Wie sie dastanden die Frommen und vor Ehrfurcht erstarrten, wenn Kreuzzügler und andere fromme Banden, wie die ägyptischen Mönchshorden  früherer Jahrhunderte brandschatzend daherzogen, wenn es Verbrennungen Unschuldiger gab, wenn die einzige Tür zum riesigen jüdischen Ghetto Roms und andernorts zufiel, bewiesen sie nichts als ihren haarsträubenden Aberglauben. Wo das Kreuz hinkam erkrankten die Seelen. Wie diese frommgläubigen Zurückbleibenden gleichgültig die Schultern zuckten, als die Juden, die Maurisken, die Salzburger, die Ostgoten ..., die Katharer ausgetrieben und vernichtet wurden und wie sie sich dann beeilten sich Hausrat und Gebäude der Unglücklichen anzueignen und wie selig sie Gott für den neuen, wenn auch unverdienten  Reichtum mit Lobgesängen dankten. Selten genug, dass ein Geistlicher es wagte sie ihrer Unmenschlichkeit wegen zu tadeln.
Henry Charles Lea schreibt in Auswertung einiger tausend Dokumente:
"So kam es, dass vom untersten Pfarrpriester bis zum höchsten Prälaten alle Grade der Hierarchie vielfach mit weltlichen, ehrgeizigen, selbstsüchtigen und zügellosen Männern besetzt waren." Geschichte der Inquisition im Mittelalter I

Tatsächlich hat die Kirche Konstantins nie nach dem Geist des Erbarmens, sondern nach jener Vormacht getrachtet, die man nur mit Geld, Drohungen und Propagandalügen gewinnen, und eine Weile bewahren kann. Vorteile die ihre Rädelsführer ihren Pfaffen verschafften, vergolten diese mit absoluter Hörigkeit, indem sie Höllenqualen denen androhten die nicht buchstäblich zu Kreuze krochen. Hauptsache ihr großer Boss saß auf demselben Stuhl auf dem bereits vor Urzeiten möglicherweise ein makelloser Mann namens Petrus gesessen haben könnte, weil dieses Sitzen an sich selbst, aber eben nur auf diesem einen Hocker, sogar den grimmigsten, antichristlichen  Kerl heiligte, ganz gleich was er vorhatte, ganz gleich wie viele Fälschungen er anforderte um sich und sein Amt zu rechtfertigen.

Es ist unglaublich, bis heute weht das Banner Kaiser Konstantins von einer der bedeutendsten Kathedralen der Christenheit, der Hauptkirche zu Sevilla, als Wetterfahne.

                                 


Die Giralda ist das Wahrzeichen der Stadt ... „Giraldillo ist die den (christlichen) Glauben darstellende weibliche Figur mit der Fahne Konstantins.“ Baedekers Reiseführer, Spanien, 5. Auflage, 1992. S. 584



Um Unterwerfung und die Weltherrschaft, um Macht und Geld, im Sinne Konstantins ging und geht es gegen Jesus.

Bis 1402 stand hier - in Sevilla - die maurische Hauptmoschee. Die Giralda ist somit auch das Symbol der Geschichte des königlichen Wortbruches und der Vertreibung von 800 000 Mauren aus Spanien, so wie der Eliminierung der Juden. Sie entspricht dem konstantinischen Ungeist und Willen zur „Macht“. Beide Aktionen, zwischen 1492 und 1609 unter dem Kreuz ausgeführt, gehören zu den schändlichsten in der Historie der „Christen“heit.

Bezeichnend ist, dass der Hauptschuldige, Erzbischof Don Juan de Ribera, Valencia, durch Papst Pius VI., am 18. September 1796, für dieses Verbrechen und seine Intoleranz  „selig” gesprochen wurde.

Das ist umso ärgerlicher, als die Christen Toledos nach 400jähriger Okkupation durch die Mauren und nach ihrer „Befreiung“ nur das Beste von den Siegern sagen konnten. Alle Zeugen beteuerten übereinstimmend, nicht ein Maurenherrscher habe sie je genötigt Muslime zu werden. Ganz anders die „Christen“. Sie verschärften die Grundsätze des Glaubenszwanges und stellten Ultimaten. Sie wollten Macht und neuen Lebensraum... wollten ihr Revier beherrschen. Wölfisches Trachten:

Assoziativ erscheinen die Begriffe „Wolfsschanze“ und „Volk ohne Raum“ und man sieht Adolf Hitler und das Hakenkreuz. Sticht es nicht ins Auge, dass die Spanier des 16. Jahrhunderts, wie die Deutschen des 20. Jahrhunderts, jeweils mit Ahnenpässen die Reinheit ihres Blutes belegen mussten?

Im 3. Reich hatte man arisch zu sein. In dem expandierenden katholischen Reich Philipp II. hieß es: „limpieza de sangre“ (Reinheit des Blutes). Auf der Ahnentafel war nicht zufällig hier wie dort nachzuweisen, dass man gut katholischer bzw. arischer Abstammung ist.  Dass man nicht von Juden oder Schweinen = Marranen = Mauren abstammte. Die einen wie die anderen wollten eine judenfreie und von Minderwertigen bereinigte Welt haben. Extrem „rechtes“ Gedankengut!

Was Christen gerne den „Mormonen“ unterstellen: Betrug war die Basis römischen Kirche, die nur der Kitt zusammenhielt, der aus einem ausgeklügelten Mix von ständig genährtem Fanatismus und Teilwahrheiten besteht.

Obwohl zwei Gelehrte des 15. Jahrhunderts, zuerst 1433 der deutsche Theologe und Philosoph Nikolaus von Kues und dann um 1440 der italienische Humanist Lorenzo Valla, mit Textanalysen nachwiesen, dass die sogenannte "Konstantinische Schenkung", eine freche Fälschung sei, blieb der Vatikan bis ins 19. Jahrhundert hinein dabei, dass die Urkunde zwar gefälscht sei, „es die Schenkung aber dennoch gegeben habe“. Schließlich war der Umfang des Geschenkes zu groß und wichtig für die verweltlichte Kirche. Die angeblich echte Konstantinurkunde bildete die Rechtsgrundlage des Kirchenstaates. Sie sollte die Existenzberechtigung für den am schlechtesten verwalteten Staat in der gesamten zivilisierten Welt belegen;  wie gebildete Reisende  sich ausdrückten.
 Basta, die Schenkung gab es, auch wenn nichts dafür sprach. Es musste so sein.

Andernfalls hätte es gekracht. Und so war es. Sofort als öffentlichkeitswirksam durchsickerte, dass des Kirchenstaates bedeutendster Stützpfeiler nur ein Falsifikat aus brüchigem Pergament war, zerbrach dieser Kirchenstaat in tausend Scherben, bis auf die letzten 44 Hektar. 


St. Petersplatz


Wann werden die Geschichtsbücher die ganze Wahrheit sagen? Nämlich, dass der Lateranpalast  zwar irgendwann an die Kirche kam, dass er zuvor aber durch Konstantins Mord an seiner Ehefrau Fausta, für Konstantin verfügbar wurde.  Denn der Inhalt der „Konstantinischen Schenkung“ ist nichts als ein Sammelbecken unchristlichster Wünsche machtbesessener Wüstlinge des 9. Jahrhunderts:
Es hieß darin:

Konstantin schenke dem römischen Bischof Silvester (314-335) (- der von alledem nichts berichtet und wie es aussieht nie davon gehört hat -) den Vorrang über alle anderen Kirchen… Außerdem wurden Silvester und seinen Nachfolgern die kaiserlichen Insignien und Vorrechte Konstantins verliehen darunter sein Purpurmantel und Diadem. Dem Papst gehöre, von nun an die Herrschaft über ganz Italien und das ganze Abendland.

Selbstverständlich hätten Silvester und seine Nachfolger lieber ihr Leben verloren, als ein Dokument, das solche weltverändernde Rechtsübertragung belegt. Sonderbar, Blutstropfen Jesu, Maria Spinnrock, Josefs Barthaare und sogar Christi Kreuz blieben erhalten.
Mehr als das steht auf sehr, sehr dünnen Papierseiten geschrieben, weil es schriftkundige und willfährige Mönche gab die gewissenslos jede Lüge der Kurie auf künstlich gealtertem Pergament in die Welt setzten und zwar von Anfang an. 
Selbst wichtigste Legitimationsbeweise, wichtiger als der Besitz der ganzen Welt, sind bar jeder wirklichen Dokumentation.



Für die Rechtsnachfolge der Kirchenfürsten, der ersten zweihundert Jahre  gibt es nichts Echtes unter den vorliegenden Papieren zu finden. Der Fünfte der offiziellen Papstliste soll Evaristus gewesen sein.  Sechs oder sieben Jahre hindurch sei er, von 100 bis 107, Bischof in Rom gewesen, - einer von mehreren. 
 

Selbst von den überlieferten Namen anderer schlüsseltragender Personen weiß niemand ob sie wirklich Generalautoritäten waren.



Bezogen auf Evaristus heisst es amtlich lediglich: "Die Daten sind nicht gesichert". Ebenso:
6.   Alexander I. (angeblich Papst von 107-116)  amtlich: "Die Daten sind nicht   gesichert"
7.   Sixtus (116-125) amtlich: "Keine Daten vorhanden"
8.   Telephorus um 125? Amtlich: Daten unsicher
9.   Hyginus (136?-140?) amtlich: "Die Daten sind nicht gesichert"
10. Pius I. (140-150?) amtlich: "Keine Daten vorhanden"
11. Anicetus (155-166?)   amtlich: „Unglaubwürdige Daten"
12. Soterus um 165? amtlich: „Unglaubwürdige Daten"
13. Eleutherus (175?-189?) amtlich: „Unglaubwürdige Daten"
14. Victor I. (189?-199?) amtlich: „Unsichere Daten"


Unglaubwürdige bzw. unsichere Daten? Ist dies anderes als das Eingeständnis, hier handelt es sich um Fälschungen ungeheuren Ausmaßes. Der Mangel wurde als dringlicher empfunden, als die Notwendigkeit bei der Wahrheit zu bleiben:
Was weiß man schon von z.B. von Nummer 14?
 Wikipedia zitiert eine ungenannte aber offizielle katholische Quelle:

„Der römische Bischof Viktor I. (189–199) exkommunizierte ganz Kleinasien wegen des Ostertermins, wurde dabei aber von den übrigen Bischöfen, insbesondere von Irenäus von Lyon, zurückgewiesen. Daneben exkommunizierte der Bischof einen gewissen Theodotus von Byzanz aus theologischen Gründen und enthob den gnostischen Priester Florinus seines Amtes; daneben verurteilte er den sogenannten Adoptianismus (d.h. Jesus Christus sei nicht Gott gewesen, sondern nur ein zum Gottessohn adoptierter Mensch). Viktor nahm so die Jurisdiktionsgewalt auch für andere Gemeinden mehrmals in Anspruch, so dass sein Primatsanspruch geschichtlich dokumentiert ist.“


Auch dieser Primatsanspruch beweist nur den Ehrgeiz eines kleinen Mannes. Solcher Primatsanspruch ist nicht nur eine Anmaßung, sondern – falls die Geschichte der „Exkommunikation ganz Kleinasiens“ (Gebiet der heutigen Türkei) wenigstens annähernd stimmen sollte, - ist dieses Ereignis ein Beispiel für klassischen Größenwahn. Selbst wenn Dokumente vorliegen würden, die klar bezeugen, dass „der Bischof“ von Rom der Rechtsnachfolger Petri wäre, ausgestattet mit der Legitimation  die Gesamtkirche zu leiten, hier hätte er sich überhoben. Wegen eines möglichen Missverständnisses der Exaktheit eines Datums - nicht wegen allgemein unchristlichen Verhaltens - unterschiedslos hunderte Gemeinden von der „wahren Kirche“, abzuschneiden, das heißt, (nach allgemeinem Verständnis damaliger Lehre) sie von den Segnungen Gottes abzuschneiden, wäre ein ungeheurer Vorgang gewesen.

Niemand, weder Petrus noch der Vorsteher der Stiftshütte, Eli, von dem das Samuelbuch der Bibel berichtet, hatten ewige unabdingbare Vollmachten. Eli, der Prophet Gottes, wurde wegen Vernachlässigung seiner Aufsichtspflicht gegenüber seinen Söhnen von Gott verworfen! (Sie hatten mit den Frauen der Stiftshütte Affären)
Legitimationen wurden und werden unter Bedingungen und Auflagen übertragen. Im Übertretungsfall erlöschen sie.

Amtsanmaßung ist ein Fall schwerer Übertretung.

Es wären  „viele blühende Christenversammlungen“ betroffen gewesen, die sich allerdings um den Herrn Victor Nirgendwer, irgendwo in Rom ohnehin nicht scherten. Weder kannten sie ihn, noch wollten sie etwas, ihre Mitgleidschaft betreffendes von irgendjemandem, außer ihrem eigenen Bischof, wissen. 
Sollte der Bericht von der Exkommunikation eines Großteils der Kirche, auch nur in etwa aktenkundig sein, zeigte diese Ausstoßung schließlich nichts weiter als antichristlichen Barbarismus.  

Tatsache ist jedoch, dass die Papstansprüche einzelner Möchtegernegroß von Zeit zu Zeit erweitert wurden.

Als wäre sie sechsjährige Weihnachtsmanngläubige schrieben sie umfangreiche Wunschzettel.
Insgesamt lässt sich sagen, verglichen mit den Machtkämpfen die sich weltliche Usurpatoren mit ihren Konkurrenten leisteten, sind die durch die Jahrhunderte andauernden zwischen hochrangigen Christen ausgefochtenen von besonderer Bösartigkeit.
Gregor VII. (Hildebrand, Papst von 1073-1085) ragt unter den Bösartigen noch auffallend hervor.
Schon, dass er mit einem Federzug hunderttausend Kinder vaterlos und einige zehntausend Ehefrauen zu Huren oder Witwen gemacht hat, läßt fragen, welcher Unterwelt dieser Unhold entsprungen ist. Er ist der Mann der den Dictatus Papae, 27 Lehrsätze über den Primat des Papstes, schrieb.
 

Auch wenn er beispielsweise im Investiturstreit mit Kaiser Heinrich IV. kirchenrechtlich zu drastischem Eingreifen gezwungen sah, der Kaiser musste in der Tat gemaßregelt werden, aber nicht so, wie Gregor es sich herausnahm. 
Selbstverständlich können Kirchenämter selbst von Kaisern nicht verliehen werden. 
 

Im Dictatus Papae, dem Wunschpapier des Herrn  Hildebrand, heißt es: 

„I. Die römische Kirche wurde allein durch den Herrn gegründet.

II. Nur der römische Bischof wird zu Recht universal genannt.

III. Sein Bevollmächtigter steht in einem Konzil über allen Bischöfen, selbst wenn er ihnen durch seine Weihe unterlegen ist, und er kann gegen sie eine Absetzungsformel aussprechen.

IX. Der Papst ist der einzige Mensch, dem alle Fürsten die Füße küssen.

X. Er ist der einzige, dessen Name in allen Kirchen ausgesprochen wird.

XII. Er kann Kaiser absetzen.

XVII. Keine allgemeine Synode kann ohne seine Zustimmung ausgesprochen werden.

XVIII. Sein Urteil darf von niemandem verändert werden, und nur er kann die Urteile aller abändern.

XIX. Er darf von niemandem gerichtet werden.

XXI. Alle causae majores (schwerwiegenden Fälle) jeder Kirche müssen ihm vorgetragen werden.“

Mit dieser Grundeinstellung die der 1606 heilig gesprochene  Gregor VII. etwa gegen den deutschen König Heinrich IV. durchsetzen konnte, indem er ihn mit dem politisch sehr wirksamen Kirchenbann belegte, verursachte Gregor in seiner Eigenschaft als Christi Stellvertreter „mehr als 75 blutige Schlachten.“ Peter de Rosa „Gottes erste Diener“


Anhang: 

Unglaubwürdiger Teil römischer Geschichtsschreibung ist es, herauszustellen es hätte immer nur einen Bischof für Rom gegeben. Sobald wir nämlich die vom römischen Bischof Hippolyt (um 220) aufgezeichnete Gemeindeordnung betrachten, ergibt sich, dass diese Verantwortung sich wohl kaum über jeweils mehr als 50 bis höchstens 500 Mitglieder (pro Gemeinde) erstrecken konnte. Im Jahr 220 gab es nach katholischen Angaben "eine Christengemeinde" die dann um 300 bereits "bis 100 000 Seelen" umfasste. (Hertling)

Jungklaus sagt:

„Wenn es bei einer so feierlichen Handlung, wie die erste Entgegennahme vom Abendmahl, passieren kann, dass nicht einmal

genügend Presbyter vorhanden sind, war ihre Zahl (pro Gemeinde) unmöglich sehr groß... Der Bischof selbst teilt das heilige Sakrament aus, ... während die Presbyter ihm zu Diensten stehen. Ihre Aufgabe ist es... nur im Vertretungsfall sollen die Diakone diesen Dienst übernehmen ... der Bischof leitet die Gemeinde. An seiner Seite stehen zwei Ratgeber sowie das Ältestenkollegium... ... (Wenn es sich) um eine auszuübende Kirchendisziplin handelte... bildete der Bischof mit dem  Presbyterkollegium (Ältestenkollegium) das Richterkollegium... Der Bischof ist bei jeder Taufe, bei jedem Abendmahl und bei Ordinationen anwesend... die Diakone besuchen jene Kranken und Alten die der Bischof nicht erreichen kann, aber sie erstatten ihm einen Bericht.“   Jungklaus, Full Text of: „Die Gemeinde Hippolyts dargestellt nach seiner  Kirchenordnung“



Alleine das Anhören der Berichte konnte u.U. Stunden beanspruchen. Der Bischof und seine beiden Ratgeber ergänzten einander, nahmen einander die Lasten ab.
(Alles verblüffend ähnlich wie in der Kirche Jesu Christi der Hiligen der Letzten Tage!)


Mittwoch, 10. Dezember 2014

Messt sie an ihren Früchten

Jesus sagte es klipp und klar: Jeder Baum der keine guten Früchte hervorbringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen werden.

Dieses Zitat verwandte ich, als ein bekannter Geistlicher Mecklenburgs mir wieder einmal zu verstehen gab, dass ihm "Mormonismus" missfällt. Daraufhin fragte ich ihn, was er denn von den Mitgliedern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hält, die er persönlich kennt.
Da fing er an zu schwärmen: "Ich kenne Friedrich Pawlowski, Schwerin. Er ist Dachdecker und stand lange Zeit im Dienst der evangelischen Kirche. Dieser Mann verdient wegen seiner Ehrlichkeit, seines Fleißes und wegen seiner Gesamthaltung allen Respekt." Er sagt über ihn mehr Gutes. 
Dann sprach er über Gertrud Dauß, Neubrandenburg die in der Bezirksverwaltung der damaligen Handelskette HO  oft ausgezeichnet wurde. Es war ihre absolute Ehrlichkeit und ihre Gewissenhaftigkeit,die dazu führten. "Ich habe noch nie, in Vorbereitung einer Beerdigung einen Menschen meiner Gemeinde getroffen, der bis in Details der Schriftstellen ging, die sie gern zugunsten der Angehörigen der Freunde und Verwandten der Verstorbenen hören wollte... Er sagte mehr Gutes. 

Wir und unser Tun und Denken sind die Früchte. Wenn "Mormonismus" es also vermag Menschen zu bessern und zu Herzenbildung zu führen, dan kann nach Jesu Christi Worten der Baum nicht "schlecht" sein.
Wenn aber der Baum nicht "schlecht" ist, warum wollt ihr ihn abhauen und ins Feuer werfen?

Sonntag, 7. Dezember 2014

Mormonismus - der andere Glaube

Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage verstehen "Kirche" als Schule der Tugend. Eben diese Vorstellung war die der Mitglieder der vornicänischen Kirche. (Lactanz u.a. Historiker betonen das ausdrücklich).  

"Laß Tugend immerfort deine Gedanken zieren. dann wird dein Vertrauen stark werden in der Gegenwart Gottes..." schreibt der 34jährige Joseph Smith aus dem Libertygefängnis zu Missouri, in dem er die schecklichen Wintermonate des Jahres 1839 in ungeheizten Räumen bei ekelhafter Kost zubringen musste. Wieder einmal hatten ihn seine schamlosen Gegner auf Hochverrat angeklagt. Dann aber ließen sie ihn und seine Gefährten plötzlich frei, ohne Urteil ohne Dokumente.

"Laß deines Inneres erfüllt sein von Nächstenliebe zu allen Menschen..." schrieb Joseph bei schwachem Kerzenschein seiner geräumigen Zelle, hungrig und frierend, als er noch keinen Ausweg wusste. 
Das Libertygefängnis in Missouri. Joseph Smith, sein Bruder Hyrum und vier weitere Freunde des Propheten wurden am 1. Dezember 1838  verhaftet und des Hochverrats, sowie des Mordes angeklagt. Auf dem Weg zur Gerichtsverhandlung Anfang April 1839 gestatteten die Wachleute ihnen zu entkommen. Man wusste, da war nicht hinlänglich Substanz die eine Anklage gerechtfertigt hätte.
"Mormonismus" lehrt Selbstbeherrschung und Logik und wie wir unsere Seele nähren.
In dem zitierten Brief stehen keine Hassworte geschrieben, obwohl dazu Anlass gegeben war. Statt dessen heisst es:
"Kraft des Priestertums kann und soll keine Macht und kein Einfluss anders geltend gemacht werden als nur mit überzeugender Rede, mit Langmut, mit Milde und Sanftmut und mit ungeheuchelter Liebe, mit Wohlwollen und mit reiner Erkenntnis, wodurch sich die Seele sehr erweitert - ohne Heuchelei und ohne Falschheit."  Lehre und Bündnisse 121: 41 u.a.

Gebäude sind wichtig, aber zweitrangig. Jeder Dienst an der Gemeinde muss zwingend ehrenamtlich sein. (So hielten es alle Bischofe zur Zeit  Hippolyts um 220!) 
Daraus folgt. Es gibt in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage keine hauptamtlichen Geistlichen,  wie Jesus bereits in seinem Gleichnis vom Mietling lehrte, (außer festangestellte Verwalter einer Anzahl Gemeindehäuser, oder professionelle Leiter von Bildungsprogrammen und Finanzen) .
Jede Art liturgische Kleidung, außer im Tempel, sind strikt verboten!
 "Feierliche" Gottsdienste kannten die alten Christen nicht! Da gab es keine "Messen", sondern das schlichte Abendmahl. Goldene Becher und geschmückte Altäre kamen erst im 4. Jahrhundert auf. 

Millionen Christen ist nicht bewusst, welche Dinge gut urchristlichen Ursprungs sind und was hinzugefügt wurde.

Mit welchem Recht änderten Christenpriester die originalen Strukturen und Basislehren?
Wer gleichzeitig anerkennt, dass Christus der Schöpfer des Weltalls ist darf nicht in seine Kirchenschöpfung verbessernd eingreifen.
Natürlich gibt es nicht wenige, die behaupten Jesus hätte keine Kirche gegründet oder geschaffen. Wer das meint, der lese die Eingangsverse zum Epheserbrief, in denen erklärt wird, dass diese Kirche - die Kirche Christi -  bereits vor Grundlegung der Welt da war:

"Gelobet sei Gott und der Vater unsers HERRN Jesu Christi, der uns gesegnet hat mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern durch Christum; wie er uns denn erwählt hat durch denselben, ehe der Welt Grund gelegt war, daß wir sollten sein heilig und unsträflich vor ihm in der Liebe;  und hat uns verordnet zur Kindschaft gegen sich selbst durch Jesum Christum nach dem Wohlgefallen seines Willens,  zu Lob seiner herrlichen Gnade, durch welche er uns hat angenehm gemacht in dem Geliebten"


Jeder kann selbst herausfinden welche Elemente der Urkirche geändert und gestrichen wurden.
Wenn der Apostel Paulus die Kirche mit dem Leib des Menschen vergleicht, ist vorstellbar, wie dieser von Menschen gezüchtete Körper mit drei Armen und einem Bein aussehen würde.

 "...er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde..." Kolosser 1:18

Sonderbar ist, dass die Amputation der Lehre von der göttlichen Herkunft des Menschen, die 543 erfolgte, von der gesamten Christenheit stillschweigend gebilligt wurde. 


"Mormonen" glauben an einen Gott der nicht nur hören, sondern vernehmlich antworten kann und zwar in Abhängigkeit von der Dringlichkeit unseres Anliegens und wie ernsthaft wir sind. 

    "Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. 
Denn wer da bittet, empfängt, und wer da sucht, findet;...

Der Gott der "Mormonen" hat Menschengestalt und ist dennoch kein Wesen aus Blut. Er ist strahlende Herrlichkeit und reine Liebe. In diesem Sinne ist ihr Gott Geist. Sein Geist ist allgegenwärtig, wie die Strahlen der Sonne, dennoch nimmt die Sonne einen festen Platz ein. 
Papst Benedikt XVI:
„Das menschliche Antlitz Jesu Christi, das Dante

im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes

erkenne, sei „noch viel bewegender als die

Offenbarung Gottes in der Form des Dreifaltigen

Kreises von Erkenntnis und Liebe. Gott, das

unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches
Gesicht.“

Ja, sagt Joseph Smith:

„Als das Licht auf mir ruhte, sah ich zwei Personen von unbeschreiblicher Helle und Herrlichkeit über 
mir in der Luft stehen. Eine von ihnen redete mich an, nannte mich beim Namen und sagte, dabei auf die andere deutend: Dies ist mein geliebter Sohn. Ihn höre!"
Gemeinsam mit den alten Christen sind "Mormonen" überzeugt, dass es viele Götter gibt, doch nur einer ist der allein wahre Gott, unser aller Vater im Himmel, der auch der Vater unseres Erlöseres und Gottes Jesus Christus ist.
Auch diese scheinbare "Unverständlichkeit" - manchmal wird solcher Glaubenssatz aus reiner Unkenntnis sogar als unchristlich und unbiblisch bezeichnet -  dennoch lehrte es   die Kirche die es vor Nicäa gab . (Origenes u.a.)
"Mormonen" erfuhren durch neuzeitliche Offenbarung, dass ausschließlich ehrlich bereute Sünden vergeben werden. Das Zeichen dieser Ehrlichkeit ist, dass man die alten Fehler nicht wiederholt und, dass es sinnlos und sogar unsinnig ist sich "Bußen" anderer Art aufzuerlegen.
Wer zurückschaut, wird erschrecken vor den Tatsachen endloser Selbstquälereien, die sich nicht nur mittelalterliche Katholiken auferlegten, wie das in "Sack-und Asche-Gehen", im alten Israel.  

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/48/Flagellants.png
Flagellantenum 1500

Gemeinsam mit anderen Christen glauben die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, dass die Ehe heilig ist, wie jedes Versprechen, dass sie freiwillig abgeben. 
Aber anders als dort jedoch, werden Mormonen wegen Ehebruch exkommuniziert - es sei denn der betrogene Partner verzeiht es einmal.
"Fremdgehen" gilt nicht als Kavaliersdelikt, sondern wird als Kapitalverbrechen gewertet!

Sie glauben, dass es der Ordnung Gottes entspricht, wenn die stärksten Gefühle der Zuneigung erst nach einer gesetzmäßigen Heirat ausgedrückt werden, dass Kinder ihnen willkommen sein sollen, aber dass sie für ihre Bildung, ihr seelisches und körperliches Wohlbefinden vor Gott und der Gesellschaft in der Verantwortung stehen.

Mormonen glauben, dass niemand in Unwissenheit selig werden kann und dass die höchsten Schätze die wir in diesem Leben erwerben können ein lauterer Charakter und ein unversehrtes Gewissen sind. Diese beiden nehmen wir, samt unserem Wissen und den gesammelten Lebenserfahrungen mit uns in die Ewigkeit. Der Grad jener Vollkommenheit, den Jesus uns anbefahl, - indem er sagte "Ihr sollt vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist," - den wir hier durch eigene Anstrengung erwarben, wird unseren Ort und Zustand im Jenseits bestimmen. Es gibt zahllose Zwischenstufen, zwischen Himmel und Hölle.
Niemand bleibt ewig in der Hölle der Finsternis der Selbstanklagen, den Ausweg hat Jesus durch sein Sühnopfer geschaffen.
Die Lehre der römisch-katholischen Kirche: ein Übertreter wird der Hölle nie entkommen, ist und war nie Teil der Lehren Christi. Allerdings ist Hölle auch ein Ort. Ist ein Gefängnis. Das Gefängnis selbst ist ewig, nicht der Aufenthalt darin.
Noch vor fünfzig Jahren lehrte Rom, dass ungetaufte Babies in diese Hölle der Unentrinnbarkeit kommen.
Das war ein scheinbar brauchbares Propagandamittel, um die Mitgliederzahlen konstantant hoch zu halten.
Mormonen glauben, dass es ein feierliches Gespött und eine Verhöhnung des gerechten Gottes ist Kinder zu taufen, die noch nicht Gut von Böse unterscheiden können. 
Die Lehre von der Erbsünde, wie sie seit Augustinus (um 400) verstanden wurde ist ebenso unchristlich, wie die Lehre von der Prädestination (Vorherbestimmung) des Menschen. Sie wurde 1 500 Jahre lang als Gewissenspeitsche missbraucht.

 
„diese Lehre (stellt) den Gegenpol zu der Lehre des Origenes von einer am
Ende zu erhoffenden Allversöhnung dar. Sie wird in der abendländischen  Christenheit
 ebenfalls eine unheimliche Wirkung
erzielen und unendlich viel Heilsangst und Dämonenfurcht verbreiten bis hin zu den Reformatoren Luther und besonders
Calvin, der diese Lehre rücksichtslos 
zu Ende denken wird.“  
Hans Küng, „Kleine Geschichte der katholischen Kirche“, S. 76

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3f/Schongauer%2C_Martin_-_St_Antonius_-_hi_res.jpg
DIe Versuchung des hl. Antonius (Darstellung aus dem 15. Jahrhundert von Martin Schongauer)

Es ist eine nicht zu verantwortende Lüge, Menschen zu erzählen, sie würden aus reiner Gnade selig werden, wenn damit gemeint ist, du darfst so faul und dumm bleiben wie du schon bist, Hauptsache du glaubst, dass Jesus dich erlöst.

Es ist glatter Selbstbetrug wenn Leute meinen, sie stünden vor Gott und Menschen tadellos da, indem sie ihren Lebensunterhalt als christlicher Priester oder Prediger verdienen, auch wenn sie nicht leben was sie lehren.

Mormonen sind in ihren Herzen Pazifisten, obwohl sie nicht widerstandslos hinnehmen, wenn Unrecht und Gewalt unter ihren Augen geschieht.

Mormonen wissen, dass es ihnen gar nichts nutzt, Mitglieder ihrer Kirche zu sein, wenn sie nicht tun was sie für richtig erkannt haben.
Männer spielen im Plan Gottes grundsätzlich dieselbe Rolle wie Frauen, beide sind absolut gleich. Aber sie nehmen gelegentlich andere Plätze ein. Die Frau trägt die Rolle der Mutterschaft, die sie mit der ganzen Welt  verbindet, die Männer tragen, wenn sie sich nicht unwürdig machen, das Priestertum des selbstlosen Dienens. 

Avard Fairbanks Bildhauer und Leiter einer "Mormonen"gemeinde um 1930, zeigt das Ideal einer Familie in der die Ehefrau eine erhöhte Stellung einnimmt.

Da ist vieles anders:

die Art der Gottesdienste in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage läßt nicht zu, dass Feierlichkeiten für wichtiger gehalten werden, als das entschlossene Bemühen jedermanns, Wahrheit und Licht in sich aufzunehmen.

Niemals darf ein Mitglied dieser Kirche irgendeine Behauptung von Rang ungeprüft hinnehmen.

In anderen Kirchen ist den Exponenten bedauerlicherweise erlaubt die eigenen Spekulationen als wahr zu verbreiten, obwohl sie nicht selten der Vernunft und den Tatsachen widersprechen. Wäre es nicht so, stünden in Presseberichten, Artikeln und Büchern nicht so häufig und unwiderrufen  Lügen über andere kleinere Gemeinschaften geschrieben.

Obenan steht bei den "Mormonen", dass sie zu lernen haben, ihre Gedanken rein zu halten. Unsere Fantasie spielt große Stücke, aber wir haben ihr vorzuschreiben was gespielt wird. Taste nie die Würde des anderen an, auch nicht in Deinen Gedanken! Das zu erlernen, eben weil es nicht Teil unseres DNS-Erbes ist, ist Mormonismus.  

Ein Mormone weiß, dass er das nicht ohne göttlichen Beistand leisten kann. Deshalb nimmt das innere Gebet in seinem Leben erheblichen Raum ein. Darin allerdings stimmt er mit allen anderen aufrichtig bemühten Christen überein. Damit sind wir wieder gleich und ganz und gar Teil aller anderen Kinder Gottes.

Wir haben allesamt einzugestehen, dass es Menschenrecht ist, sich irren zu dürfen.

Muss etwas falsch sein, nur weil es anders, als das Dir gewohnte Bild von "Kirche" ist?



Donnerstag, 4. Dezember 2014

In diesen heil'gen Hallen kennt man die Rache nicht!



Sarastro der Hohepriester der Isis und Osiris, versinnbildlicht in der Mozartoper „Die Zauberflöte“ auch den göttlichen Geist in der Seele des Menschen.“ Verwirrtes und böses Menschendenken und –trachten will er heilen. Unglückliche zu Höherem lenken. Die Hassvollen mögen in sich gehen. Sie werden erkennen, dass das Spinnen von Intrigen sich letztlich gegen sie selbst richtet.  Kraftvoll verteidigt er die Wahrheiten und Tugenden die der Tempel Gottes repräsentiert. Am Ende des Dramas steht Sarastro auf den Stufen des Tempels. Er prophezeit den schließlichen „Triumph der Mächte des Lichts über die Mächte der Finsternis“
Seine Botschaft ist die der Mormonentempel:
In diesen heil´gen Hallen kennt man die Rache nicht!
Und ist ein Mensch gefallen, führt Liebe ihn zur Pflicht.
Dann wandelt er an Freundes Hand vergnügt und froh ins bessre Land.
In diesen heil´gen Mauern, wo Mensch den Menschen liebt,
kann kein Verräter lauern, weil man dem Feind vergibt.
Wenn solche Lehren nicht erfreun, verdient nicht ein Mensch zu sein.“
        

  http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/88/Freiberg_Tempel.JPG
Freibergtempel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage