Donnerstag, 5. Februar 2015
"Islam verbietet die Tötung von Unschuldigen"
Welt online schrieb heute, am 5. Februar 2015:
"Der
Direktor der in der sunnitischen Welt hoch geachteten Kairoer
Al-Azhar-Moschee, Großscheich Ahmed al-Tajeb, bezeichnete die
Extremisten als Feinde Allahs und des Propheten Mohammed. Er bezeichnete
den IS als "teuflische" Organisation, die einen Krieg gegen Gott führe.
"Man müsse die Terroristen auf gleiche Weise bestrafen – Kreuzigungen
und Verstümmelungen inbegriffen. Der Islam verbietet die Tötung von
Unschuldigen", erklärte er weiter. "
Endlich meldet sich Großscheich Ahmed al-Tajeb zu diesem Thema. Aber, ich bin noch mehr enttäuscht als zuvor, weil er die Verbrechen der IS mit "Kreuzigungen und Verstümmelungen" vergelten will. Das ist überzogen.
Das anonyme Töten und Verstümmeln im Krieg ist schon schlimm genug, wenn auch in diesem Fall unvermeidlich. Gefangene jedoch gezielt zu verstümmeln ist barbarisch.
Meine Hoffnung bestand darin, dass die große Rechtsschule der Kairoer Al-Azhar- Moschee eines Tages ihre Fatwa von 1978 mildert. Da steht geschrieben:
„Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn der Welten. Segen und Friede sei mit dem Siegel der Propheten, unserem Herrn Muhammad, seiner Familie und allen seinen Gefährten. Hiermit erteilen wir Auskunft: Da er vom Islam abgefallen ist, wird er zur Reue aufgefordert. Zeigt er keine Reue, wird er islamrechtlich getötet.
Was seine Kinder betrifft, so sind sie minderjährige Muslime. Nach ihrer Volljährigkeit, wenn sie im Islam verbleiben, sind sie Muslime. Verlassen sie den Islam, werden sie zur Reue aufgefordert. Zeigen sie keine Reue, werden sie getötet.
Und Gott der Allerhöchste weiß es am besten.
(unleserliche Unterschrift):
Der Vorsitzende des Fatwa-Ausschusses in der Azhar.
Datum: 23. September 1978
Siegel mit Staatswappen: Die Arabische Republik Ägypten. Al-Azhar. Der Fatwa-Ausschuss in der Azhar.“
Was seine Kinder betrifft, so sind sie minderjährige Muslime. Nach ihrer Volljährigkeit, wenn sie im Islam verbleiben, sind sie Muslime. Verlassen sie den Islam, werden sie zur Reue aufgefordert. Zeigen sie keine Reue, werden sie getötet.
Und Gott der Allerhöchste weiß es am besten.
(unleserliche Unterschrift):
Der Vorsitzende des Fatwa-Ausschusses in der Azhar.
Datum: 23. September 1978
Siegel mit Staatswappen: Die Arabische Republik Ägypten. Al-Azhar. Der Fatwa-Ausschuss in der Azhar.“
Das Ergebnis und Übel islamischen Denkens besteht offensichtlich in der Blockierung jeglicher Freiheit der Gesinnung.
Muslime können sehr liebenswürdig sein, hier jedoch erschrecken sie uns. Wir würden doch niemanden zunahe treten, falls er sich entschließen sollte zum Islam zu konvertieren, umgekehrt soll es genau so sein.
Mittwoch, 4. Februar 2015
"Wir sind frei und wären wir in Ketten geboren!"
Atheist Dietrich schrieb:
„Ich erklärte, (den
Missionarinnen der „Mormonen“) dass wir die Gabe zum Erkennen von Gut und Böse gar nicht
in vollem Umfang besitzen, denn bei unseren Entscheidungen können wir die
langfristige Wirkung nicht vorhersehen. Und damit stellt sich dann die Frage,
wie weit wir dafür verantwortlich sind. Daraufhin hörte ich von meiner
Arbeitskollegin, dass die beiden Missionarinnen versetzt wurden.“
Erstens: Missionare der Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage werden seit eh und je
nicht nach dem Grad von Schwierigkeiten unter denen sie durchaus leiden können, in eine andere Stadt versetzt, sondern weil es üblich ist solche Versetzungen im gewissen Rhythmus vorzunehmen.
Zweitens: es ist windschief zu sagen:
"dass wir die Gabe zum Erkennen von Gut und Böse gar nicht in vollem Umfang besitzen, denn bei unseren Entscheidungen können wir die langfristige Wirkung nicht vorhersehen."
Goethe hat es sehr schön und zutreffend gesagt:
"Der gute Mensch, in seinem dunklen Drange, ist sich des rechten Weges wohl bewusst."
Das Buch Mormon lehrt es: Grundsätzlich ist jeder Mensch vor dem eigenen Gewissen und vor Gott für seine Entscheidungen entsprechend seinem tatsächlichen Urteilsvermögen verantwortlich.
Jedes Menschen Tun und Lassen muss verantwortet werden. Folglich steht der Grad der Verantwortlichkeit im Verhältnis zu seinem Wissen.
Christus urteilte nie pauschal, sondern individuell:
Vor den Tribunalen der Welt gilt, nicht aber vor Gott: dass Unkenntnis nicht vor Strafe schützt.
"dass wir die Gabe zum Erkennen von Gut und Böse gar nicht in vollem Umfang besitzen, denn bei unseren Entscheidungen können wir die langfristige Wirkung nicht vorhersehen."
Goethe hat es sehr schön und zutreffend gesagt:
"Der gute Mensch, in seinem dunklen Drange, ist sich des rechten Weges wohl bewusst."
Das Buch Mormon lehrt es: Grundsätzlich ist jeder Mensch vor dem eigenen Gewissen und vor Gott für seine Entscheidungen entsprechend seinem tatsächlichen Urteilsvermögen verantwortlich.
Jedes Menschen Tun und Lassen muss verantwortet werden. Folglich steht der Grad der Verantwortlichkeit im Verhältnis zu seinem Wissen.
Christus urteilte nie pauschal, sondern individuell:
"Wer meine Gebote hat und hält sie,der ist es der mich liebt...." Joh. 14: 21
Vor den Tribunalen der Welt gilt, nicht aber vor Gott: dass Unkenntnis nicht vor Strafe schützt.
Jakobus der Bruder Jesu unterstrich wie Gott urteilt:
„…wer da weiß Gutes zu tun, und tut's nicht, dem ist's Sünde.“ 4:17
Christus sagte, was er meinte als er bereits am Kreuz hing:
„Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!“
Die einfachen Leute und selbst die Schriftgelehrten mussten damals gegen
Jesus aufgrund ihrer Überlieferungen
falsche Schlüsse ziehen. Das führte zwar zum Todesurteil. Aber sie
irrten und dass dürfen sie für sich ins Feld führen.
Wenn jemand trotz Ringens um die Wahrheit irrt, fällt er nicht unter
Schuldspruch, außer dass er sich irgendwann der Folgen seines Verhaltens bewusst
wird. Dann beißt ihn sein Gewissen. Manchmal warnt uns das Gewissen schon vor
der schlimmen Tat. Hitler beispielsweise erlebte Gewissensbisse, die ihn intensiv
mahnten nicht gegen die Juden vorzugehen. Er missachtete es schließlich, damit
wurde er schuldig. In seinem Machwerk „Mein Kampf“ bekennt er, wie es ihm vor seiner Machtergreifung erging:
„. Ich wurde dann wieder rückfällig auf Wochen, ja einmal auf Monate
hinaus. Die Sache (des Antisemitismus)
schien mir so ungeheuerlich, die Bezichtigung so maßlos zu sein, daß ich,
gequält von der Furcht, Unrecht zu tun,wieder ängstlich und unsicher wurde....
Als ich so durch lange Perioden menschlicher Geschichte
das Wirken des jüdischen Volkes forschend betrachtete, stieg mir
plötzlich die bange Frage auf, ob nicht doch vielleicht das unerforschliche
Schicksal aus Gründen, die uns armseligen Menschen unbekannt, den Endsieg
dieses kleinen Volkes in ewig unabänderlichem Beschlusse wünsche?
Auf der Suche nach gravierenden Fallbeispielen fand ich diese Auszüge.
Über Radio Vatikan hörte ich einen Fachvortrag zu diesem Thema von einem Kriminalpsychologen.
Das Ganze in “mormonischem“ Sinne positiv Vorgetragene endete mit einem
Witz.
„Der Bankräuber wird zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Er widerspricht.
Sein Cortex frontalis habe ihn nicht abgehalten. Er sei gar nicht schuldig,
weil er eigentlich keinen freien Willen ausüben konnte. „Na, schön, erwiderte
der Richter, dann verurteilen wir ihren Cortex frontalis zu fünf Haftjahren.“
Den vor Dir angegebenen Vortrag von Stephen William Hawking habe ich mir angehört.
Bei allem Respekt vor seiner eigentlichen wissenschaftlichen Leistung, mit
seinen Bemerkungen zum „freien Willen“ traf er nicht ins Schwarze.
Er verwandte zweimal in diesem
Zusammenhang den Begriff „vielleicht“. Das entging mir nicht.
Das„Vielleicht“ entspricht in
dieser Betrachtungsweise einer Null als Faktor. Du kannst zehntausend
hochkomplizierte Rechenoperationen vornehmen, greift Du zur Null als Faktor,
lautet das Resultat Null!
Jeder Mensch weiß, dass er
selber entscheidet.
Als ich die grüne Hose nach
meinem Einbruch in ein Warenhaus an mich nahm (am 30. April1945, nach Sprengung
der Peenebrücke usw.) sah ich die anderen Plünderer. Ich war frei die Hose zu
behalten oder zurückzulegen. Ich legte sie zurück.
Als 14jähriger empfand ich zum
ersten Mal in meinem Leben eine starke sexuelle Lust, weil meine etwas jüngere
Cousine Rita mit ihrem rosa Schlüpfer
vor mir stand, indem sie mir ihr Gesäß zudrehte. Da wollte ich einfach hin greifen.
Aber mir kam eine Warnung meines guten Vaters Wilhelm in den Sinn: Rühre sie
nicht an, es sei denn sie ist deine „eigene“.
Ich hätte eigentlich denken
müssen: sieht ja keiner!
Als ich mich zwei Jahre später
auf der „sturmfreien Bude“ einer extrem schönen, erfahrenen Blondine befand und
sie mir anbot sich mir nackt zu zeigen, jubelte ich natürlich, innerlich. Ich hätte eigentlich laut jubeln müssen. Aber ich disziplinierte mich und ging.
Später hörte ich von einigen
die sie mit ihrer Syphilis „beglückt“ hatte.
Ich war frei in meiner
Entscheidung als mir die Kommunisten mehrfach eine Karriere zu ihren
Bedingungen anboten.
Ich und kein Programm
operierten in tausend Situationen mich gemäß meiner Vernunft zu verhalten.
Jeden Tag entscheide ich, ob ich Briefe gründlich oder salopp beantworte. Natürlich kann niemand alles übersehen und weit in die Zukunft blicken.
Aber was soll dieser Hinweis in täglichen Leben
ausrichten???
Als wir Bengel 1945 mit den Karabinern der letzten Hauptkampflinie
des 2. Weltkrieges umher schossen, - die auf der Wolgaster Seite der Insel Usedom liegen geblieben waren - sah ich noch nicht weit genug,
dass wir, wenn wir wieder schwimmend zum Festland kämen, verhaftet würden.
Es war auch nicht
vorauszusehen, dass wir nicht nach Sibirien oder ins (russische) KZ (etwa Sachsenhausen) geschickt würden. Aber
da war ein deutscher Kommunist, - Herr
Kell- der sich für uns einsetzte. Er rettete unser Leben, indem er den wütenden Kommandanten beschwichtigte,
er garantiere dafür, dass wir gelernt hätten.
Auch vom angetrunkenen
Autofahrer wird erwartet, dass er nicht leichtsinnig handelt.
Immer frage ich nach dem
Wahrheitsgehalt und nicht nach Vorteil.
Soviel für heute
PS Meine Nichte Christine Gaßner
von meinem damals atheistisch schreibenden und glaubenden Bruder Helmut ebenso
erzogen antwortete im Sommer 2014 anlässlich unseres Deutschlandbesuches auf
meine Frage: „Christine gibt es einen Gott?“
Sie überlegte drei
Sekundenlang, schaute mir in die Augen und erwiderte: „Ja. So viele Zufälle
gibt es nicht.“
Bedenke, sie ist weltweit
mitführend in Mengenlehre (Teilgebiet der Mathematik, Teilgebiet der Logiklehre)
Siehe Google: PD. Dr. Christine Gaßner, Uni Greifswald
Donnerstag, 29. Januar 2015
Kurzfassung: warum Mormonen das Nicänum ablehnen
„The
Mormons are dangerous, because they reject the Nicene-Trinitarian confession.” “Religion
Dispatches“of May 27th, 2011
„Mormonen sind gefährlich weil sie das nicänisch-trinitarísche Bekenntnis
ablehnen!“
„The Mormon
doctrine of God does not correspond to the Christian doctrine of the Trinity.
Mormonism rejects the central logic of this doctrine (one God in three eternal
persons) and develops its own doctrine of God - a doctrine that bears practically no resemblance to Trinitarian
theology. The Mormon doctrine of God includes many gods, not one …That is in direct conflict with Christian
orthodoxy... Here
is the bottom line.” Dr. Albert Mohler president of The Southern Baptist Theological
Seminary – the flagship school of the Southern Baptist
Convention „Mormonism Is Not Christianity“ Blogalogue – Debates
about Faith, June 2007
Das heißt: „Mormonismus“ geht nicht
überein mit der christlichen Lehre von der Trinität… er lehrt eine Mehrheit
von Göttern, damit stehen sie im direkten Konflikt zu christlicher Orthodoxie…
hier ist der Schlussstrich - die Grenze. Herr Präsident Dr. Mohler hat sich
sehr festgelegt und damit indirekt einige Fragen verursacht:
1. Entsprach das nicänisch-trinitarische Bekenntnis den Lehren der Urkirche,
d.h. ist es biblisch?
2. Wie und wann entstand es?
3. Was bewirkte es?
4. Werden die jeweiligen Exponenten beider Hauptrichtungen die in erheblicher
Breite vorliegenden Forschungsergebnisse
berücksichtigen?
Vielleicht ist es nützlich zu
wissen, dass es unter den Christen aller Kategorien keine
Meinungsverschiedenheiten darüber gibt, ob da eine christlich Gottdreiheit ist.
Aber das Bekenntnis von Nicäa verkündet eine monotheistische Dreiheit, während alle Arianer, darunter die „Mormonen“
guten Grund dafür sehen, zu glauben, dass Christus ein anderer ist als sein
Vater, daraus ergibt sie eine tritheistische
Gottheit, eine Gottheit die aus drei realen Personen besteht.
Im allgemeinen Sprachgebrauch bedeuten
die Begriffe „trinitarisch“ oder „göttliche
Trinität“ … „dass da nicht drei Götter
oder Herren sind, sondern nur einer“ ebenso lautet denn auch der
Bekenntnistext des Athanasianums. Das ist der Kern des Nicänums.
- Arianer und Mormonen stehen mit ihrem während des 4. Laterankonzils 1215 –
unter Innozenz III. - abermals verurteilten tritheistischen Glauben dagegen.
- Alle anderen Großkirchen (wenn auch die orthodoxen Kirchen nicht jeden
Wortlaut des Athanasianums akzeptieren) sind Verfechter des Nicänums.
1.
Entsprach das nicänisch-trinitarische Bekenntnis den Lehren der Urkirche,
d.h. ist es biblisch?
Betrachten wir den strittigen Teil des Nicänums, wie er im Athanasianum
geschrieben steht.
„… So
ist der Vater Gott, der Sohn Gott, der Heilige Geist Gott. Und doch sind es nicht drei Götter,
sondern ein Gott… Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der allgemeine Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen… Dies ist der katholische Glaube.
Jeder, der ihn nicht aufrichtig und fest glaubt, kann nicht selig werden.“ Das Athanasianische Bekenntnis (hier nur der auf den strittigen Kern reduzierte Text):
sondern ein Gott… Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der allgemeine Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen… Dies ist der katholische Glaube.
Jeder, der ihn nicht aufrichtig und fest glaubt, kann nicht selig werden.“ Das Athanasianische Bekenntnis (hier nur der auf den strittigen Kern reduzierte Text):
In dieser Passage wird betont, der arianisch - mormonisch -
nichtkatholische Glaube an drei
Herren und drei Göttern sei biblisch korrekt! Er sei „christliche Wahrheit“.
Aber, der
"katholische" Glaube verbiete, unter Androhung des Verlustes der
Seligkeit, die „christliche Wahrheit“
zu glauben.
Hunderte Millionen Menschen sprachen im Verlaufe der Zeit und sagen in
ihren Gottesdiensten immer noch auch die Formel auf, dass drei gleich eins ist.
Selbst hochrangige Theologen, wie Prof.
Dr. Bernd Oberdorfer, Augsburg, Fachmann für systematische Theologie klagen:
„Muss, wer an Jesus Christus glaubt, sich auch das paradoxe „Hexeneinmaleins“ (Goethes) zu eigen machen, dass Gott einer und drei zugleich ist? Verlegenheit ist noch das harmloseste, was viele Christen (darunter nicht wenige Theologen) befällt, wenn die Sprache auf die Trinitätslehre kommt.“ „Zeitzeichen“, evangelische Kommentare, August 2004
2. Wann und wie entstand das
nicänisch-trinitarische Bekenntnis?
Wie bereits der Name sagt, wurde die
nicänische Formel in Nicäa, 325, während des 1. Ökumenischen Konzils, im dortigen
Kaiserpalast verfasst.
Die Fragen nach dem Wie und Warum seines Hervorkommens
wurden seitens zahlreicher Universitäten Europas und Amerikas gründlich
erwogen.
Das Ergebnis ist eindeutig: Kaiser Konstantin
„der große“ ist der Vater des nicänischen Bekenntnisses. Er nötigte es den
Bischöfen (Gemeindevorstehern) auf. Er erzwang die Löschung des Jotas im
kirchenüblichen Begriff homoiusios.
Aus homoiusios (griech.) wesensähnlich wurde
homousios (griech.) wesensgleich.
Es ging dem Kaiser darum, seine persönliche
Vorstellung von Gott ins Christentum hineinzutragen.
Solange
glaubten die Christen der auferstandene Christus sähe seinem Vater ähnlich, er
habe menschliche Gestalt und ein menschliches Gesicht, und er sei geringer als
der Vater, diesem „nachgeordnet“.
Mit dem Nicänum wurde diese Vorstellung als ketzerisch
verurteilt. Der Gottkaiser Konstantin wollte niemandem nachgeordnet sein.
Prof.
Hans Küng schreibt:
„Konstantin selber lässt das nachher so sehr
umstrittene unbiblische Wort wesensgleich griech. Homousios lat. ‚consubstatialis
einfügen... Die Unterordnung des Sohnes unter den einen Gott und Vater (der
Gott) , wie von Origenes und den Theologen der Vorzeit allgemein gelehrt,
wird jetzt ersetzt durch eine wesenhafte, substantielle Gleichheit des Sohnes mit dem Vater“ „Kleine Geschichte der katholischen Kirche“
wird jetzt ersetzt durch eine wesenhafte, substantielle Gleichheit des Sohnes mit dem Vater“ „Kleine Geschichte der katholischen Kirche“
Davor war es
allgemeine Kirchenlehre, dass
„Einer
der Gottvater aller (ist), der auch der Gott unseres Gottes ist...
Christus ist wohl Gott, aber er ist dem Vater unterordnet.“.... Gert Haendler „Die Rolle des Papsttums in der
Kirchengeschichte bis 1200“ Vandenhoeck& Ruprecht, 1993 S 56,141
Auch „Irenäus
stellt das Gottsein von Sohn und Geist klar heraus, „beiden kommt ein
personales Sein zu, da sie gemeinsam mit dem Vater handeln.“ www. dogmatic. „Die vornizänische Theologie“,
2009, Uni-Bonn, S. 145
Kaiser Konstantin,
berüchtigter Mörder seiner Familie setzte kraft seiner Autorität als oberster Priester
Roms (Ponifex maximus) die urkirchliche Tradition aus. Er vernichtete sie und
drohte den Bischöfen ihm nicht zu widersprechen:
„Seitens des
Kaisers Konstantin wurde mit Drohungen
und Ankündigung von Repressalien gearbeitet. Jeder Bischof wird einzeln
vorgenommen. Ihm wird das Bekenntnis (das Nicänum) vorgelegt und er
wird zugleich vor die Alternative gestellt, entweder zu unterschreiben oder in
die Verbannung zu gehen... in Nicäa wird auch die Kirchenorganisation in die
Organisation des Reiches eingepasst. Folgerichtig wurden alle in Nicäa gefassten
Beschlüsse zum Reichsgesetz erklärt.“ Rudolf Leeb
„Konstantin und Christus“ – die Verchristlichung der imperialen Repräsentation,
Walter de Gruyter, 1992, S. 154
„Noch
mehr als dreißig Jahre später lehnen die Homöusianer das nicänische
„homousious“ unter anderem ab, weil Konstantin in Nicäa die Unterschriften der Bischöfe
mit Gewalt erzwungen hatte...“ H. Chr. Brennecke
„Ecclesia in republica“ Theologiegeschichte, de Gruyter S. 47, 48, 30
„Namhafte Persönlichkeiten, wie Bischof Basilius, Teilnehmer des 1. ökumenischen Konzils 325, zu Nicäa, ... verglich(en) die nachkonziliare Situation sogar mit einer Seeschlacht in der Nacht, in der sich alle gegen alle schlagen, und er meinte, infolge der konziliaren Dispute herrsche in der Kirche eine „entsetzliche Unordnung und Verwirrung“ und ein „unaufhörliches Geschwätz.“ Bischof Koch (katholische) Pfarrblätter, vom Oktober 2008.
Sogar die
katholische Quelle "Familia Spiritualis Opus" bekennt 2013:
"Alles schien
in bester Ordnung, jedoch hatten einige Bischöfe nur ein Lippenbekenntnis
abgelegt, da Kaiser Konstantin mit der Verbannung für jener Bischöfe gedroht
hatte, die das Bekenntnis (das von ökumenischen Christen hochgelobte
Nicänum G.Sk.) nicht unterschrieben..."
Warum nun ein
heidnischer Kaiser, der von christlicher Theologie etwa so viel Ahnung hatte,
wie etwa ein Storch vom Kinderkriegen, ausgerechnet den Bischöfen ihren
angeblich ureigensten Glauben aufnötigen
muss, verstehe wer will.
Eswar tatsächlich
etwas Neues, Gott hat kein
Gesicht, er ist ein allgegenwärtiger Geist. Das war eine Neuerung wie A.
von Harnack sagt:
„Die große Neuerung, (nämlich das Athanasium G.Sk.) die Erhebung zweier unbiblischer Ausdrücke“ (Vater, Sohn und Heiliger Geist sind „unius
substantiae“ G.Sk.) zu Stichworten des Katholischen Glaubens sicherte die Eigenart dieses
Glaubens... Im Grunde war nicht nur Arius abgewiesen, sondern auch Origenes...
fortan musste die Kirche die Last einer ihr fremden Glaubensformel
tragen.“
Adolf von Harnack, „Lehrbuch der
Dogmengeschichte“ Mohr-Siebeck, 1990
Ist es etwa nicht zutreffend, dass der konstantinisch-athanasianische
Glaube Roms zwischen 325 und 2005 untersagte zu glauben, dass Gott – wie vor
allem die Mormonen lehren - ein Angesicht hat?
Ist es nicht wahr
dass in der Schweiz, 1553, der 44jährige
Entdecker des kleinen Blutkreislaufes, Michael Servet, mit ausgesucht grünem
Holz verbrannt wurde, weil er arianisch glaubte: Gott hat ein Antlitz? (Allerdings unter dem Einfluss des
Reformators Johanes Calvin)
Ist es nicht wahr, dass Athansius
(296-337) der eifigste Verfechter der Konstantinlinie von Beginn seiner
Karriere wieder und wieder wetterte:
„...Wenn aber Gott
nicht wie ein Mensch (aussieht), er ist es nämlich nicht, so darf man auf ihn
keine menschlichen Eigentümlichkeiten übertragen...
Vergebens also sannen
die Unverständigen auch dies aus, sie, die vom Vater das Bild loslösen wollten,
um den Sohn der Kreatur gleichzustellen …so weichen sie von der Wahrheit ab,
und indem sie sich trügerische Sprüchlein schmiedeten, gingen sie im Anfang,
als sie diese Häresie schufen, überall herum… Arianer(sind) keine Christen... Sie sind die
Erfinder von Gotteslästerungen und in Wahrheit die Gottesfeinde, da sie sich, um den Sohn nicht als Bild des
Vaters anerkennen zu müssen, vom Vater selbst leibliche und irdische
Vorstellungen machen...“
Maßgebliche Werke des Hl. Athanasius in der
Übersetzung der "Bibliothek der Kirchenväter" (auch in RTF-Format) Aus der 1. Rede
Kriege hat er damit
heraufbeschworen, aber er wurde heilig gesprochen! Athanasius Wort wetzen die
sonst so frommen Gospelpreacher gegen die Mormonen. Klingt es nicht ähnlich wie
bei Athanasius?
„Arianer (sind) keine Christen... Sie sind die
Erfinder von Gotteslästerungen und in Wahrheit die Gottesfeinde“, denn sie lehnen das Nicänum ab.
Eigentlich hätte man es deshalb als Sensation wahrnehmen müssen,
als Papst Benedikt
XVI. in seiner 1. Enzyklika am 23. Januar 2006 das bislang unantastbare
Athanasianum in seiner Unfrieden stiftenden Passage korrigierte:
„Dantes
„Göttliche Komödie“ habe ihn ... inspiriert, ... wo ein „kosmischer Ausflug“ im
inneren des Paradieses zum innersten Licht der Liebe führe, „die Sonne und
Sterne zugleich bewege“. – Das tiefste Innere dieses unzugänglichen Lichtes sei
jedoch nicht etwa ein noch gleißenderes Leuchten oder noch helleres Scheinen,
sondern das zarte Gesicht eines Menschen, das dem Seher da endlich auf
seiner Suche entgegentrete. Dies sei „etwas vollkommen Neues“. Das menschliche
Antlitz Jesu Christi, das Dante im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes
erkenne, sei „noch viel bewegender als die Offenbarung Gottes in der Form des Dreifaltigen Kreises von
Erkenntnis und Liebe. Gott, das
unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches Gesicht.“
Während seiner Begegnung mit den
Priestern der Diözese Rom am 22. Februar 2007, also ein Jahr später, erhärtet
Benedikt - und wiederum geht es im Stimmengewirr
unter:
„Gott ist
nicht bloß ein ferner Schatten, eine »erste Ursache«, sondern er hat ein Antlitz:
Es ist das Angesicht der Barmherzigkeit, das Angesicht der Vergebung und der
Liebe, das Angesicht der Begegnung mit uns. Diese beiden Themen durchdringen
sich also gegenseitig und müssen immer zusammengehen.“
Da ist es! Da ist sie, die Brücke, die ein großartiger Mann mit
päpstlicher Autorität anbietet, von der solange niemand etwas wissen wollte.
Warum also haben sie so mörderisch seit Nicäa, 325, gewütet? Ist es nicht wahr,
dass ein anderer Papst, nämlich Damasus von Rom, schon wenige Jahre nach dem
berüchtigt-berühmten Konzil zu Nicäa die arianische Nachbargemeinde mit Äxten
und Waffengewalt zerschmetterte?
Damasus von Rom, (305-384) der als erster unter den römischen Bischöfen „Papst“ (Bischof aller
Bischöfe) werden wollte, führte im Herbst 366, einen von ihm
aufgestachelten Schlägertrupp, gegen die arianische (antitrinitarische) Nachbargemeinde
des Bischofs Ursinus. Mehr als 100 Gottesdienstteilnehmer wurden ermordet – und
das, nur weil sie die in Nicäa unter kaiserlichem Druck eingeführten Neuerungen
– das Nicänum - aus Gewissengründen nicht akzeptieren konnten.
Eine Anzahl
Arianer Roms gingen am frühen Morgen des 26. Oktober des Jahres 366 in
ihre kleine Julii-Kapelle (heute: St. Maria in Trastevere).
„...Deshalb rückte „(um) acht Uhr morgens, Damasus mit seinem gottlosen
Anhang heran. ... mit (dem) gesamten Klerus, alle mit Beilen, Schwertern
und Knitteln bewaffnet... während kein einziger Damasianer fällt erliegen 160
Ursinaner dem Angriff." Martin Rade lic. Theol. „Damasus,
Bischof von Rom“, 1882, S. 14.
Was danach geschah ist wohl bekannt.
Niemand kann es von der Hand weisen: das Nicänum wurde unrechtmäßig in die
Welt gesetzt.
Mittwoch, 28. Januar 2015
Nichts Neues: "Mormonen sind keine Christen"
„The Mormons
are dangerous, because they reject the Nicene-Trinitarian confession.” “Religion Dispatches“of
May 27th, 2011
„Mormonen sind gefährlich
weil sie das nicänisch-trinitarísche Bekenntnis ablehnen!“
„The Mormon doctrine of God does not
correspond to the Christian doctrine of the Trinity. Mormonism rejects the
central logic of this doctrine (one God in three eternal persons) and develops
its own doctrine of God - a doctrine
that bears practically no resemblance to Trinitarian theology. The Mormon
doctrine of God includes many gods, not one …That is in direct conflict with
Christian orthodoxy... Here is the bottom line.” „Mormonism Is Not
Christianity“ Blogalogue – Debates about Faith, June 2007
Wer meint er darf, schwingt
seine Keule gegen die polytheistisch glaubenden Mitglieder der Kirche Jesu
Christi der Heiligen der Letzten Tage und ihre Lehren. Tausende Artikel wurden
geschrieben, Pamphlete gedruckt, die chorartig in ähnliche Texte einstimmen.
”Die Mormonen sind eine der gefährlichsten
Irrlehren der Neuzeit“ www.bibelkreis.ch/themen/MormonenVJ.htm
- 04. Juli 2011:
„das Nicänum hat keine
Existenzberechtigung!“,
sondern das auch belegen.
Das tut natürlich denen weh, die ihr Haus darauf gebaut
haben. Was aber ist da zu tun? Das Bekenntnis von Nicäa entspricht in der Tat nicht
dem urchristlichen Glauben. Alle Forschungsergebnisse zu diesem Thema ergaben,
dass das Nicänum ein Konstrukt Kaiser Konstantins ist. Und dieser war und blieb
ein kaltschnäuziger, nur auf seinen persönlichen Vorteil bedachter Mann,
Verächter der eigenen Familie (außer, dass er Helena, seine Mutter liebte). Er
zwang den Konzilsteilnehmern das Nicänum, im Jahr 325, auf.
Es hat nichts gebracht als Unfrieden, Verwirrung und die
Unterwerfung der eigentlichen Kirche zugunsten der Interessen des römischen
Staates.
„…in Nicäa (325) befolgte
die Kirche die Wünsche Konstantins, obwohl sie sie nicht billigte... Eben so wenig, wie Konstantin Christus erwähnt, ist die
Kirche auf Christus bezogen...“ Heinz Kraft, Habilitationsschrift „Konstantins religiöse
Entwicklung“ Heidelberg - Uni Greifswald, 1954 S. 81 ff
„Konstantin ist verantwortlich für die
Entstehung des katholischen und orthodoxen Christentums.“ Prof. Wolmeringer
„Konstantin-Artikel“ vom 05.03.07 im Internet, S.2
Bis weit ins 6.
Jahrhundert hinein gab es zwei bedeutende Kirchen im Mittelmeerraum und in
Teilen Europas. Erstens die tolerante arianische die zahlenmäßig wahrscheinlich
die stärkere war, und zweitens die katholische, die gewalttätige, die sich
trotz ihrer Förderung durch rabiate Staatgesetze nur sehr langsam durchsetzen
konnte.
Wäre das Nicänum nicht
als verbindliche Staatsdoktrin zum Reichgesetz erhoben worden und hätte es nicht die beiden
Chefpropagandisten Ambrosius von Mailand und Augustinus von Hippo gegeben, wäre
es niemals zur Formulierung von „Cunctos populos“ gekommen.
Es ist ein Skandal, dass
über Europa der Schatten dieses Glaubenszwanggesetzes aus „Christenhänden“ kam.
Ab Ende Februar 380 wurde durch einen Erlass Kaiser Theodosius I. verboten eine
andere Religion als die römisch-katholische zu bekennen.
Von August Bebel stammt
der wohl unstrittige Satz:
"Mit dem Ausnahmegesetz kann jeder Esel regieren (Bebel)",
Mit Cunctos populos wurde jede Art
der Meinungsfreiheit, die es eine Weile gab, gnadenlos abgewürgt – und zwar im
Namen dessen der gesagt hatte:
„Mein Reich ist
nicht von dieser Welt! ... Gott hat mich gesandt ...den Gefangenen zu predigen,
damit sie frei werden, ... ” Joh. 20, Lukas 4
So wurde das Nicänum –
der katholische Glaube – durchgepeitscht. Ähnliches gab es im Dritten Reich
Hitlers und unter den Kommunisten.
Mehr als fraglich ist es,
bis in die Gegenwart hinein zu verbergen, dass dem sogenannten „Siegeszug des
Christentums“, die Erdrosselung des Hellenentums vorausging. Ebenso erging es jeder
anderen Religion, wie gesagt, auch den nichtnicänischen christlichen Strömungen, und zwar innerhalb der Grenzen die Roms Legionen
beherrschten. Wo steht das so unzweideutig in Lehrbüchern geschrieben?
Die Dokumente bestätigen,
dass in Nicäa die alte Kirche zum Untergang verurteilt worden war und dass das
Zustandekommen des Nicänums entscheidend dazu beitrug.
Der Urteilsvollzug dauerte
allerdings, und er war sehr blutig.
Diese Fakten auszusprechen,
statt sie zu unterdrücken, empfinden viele als gefährlich, denn das Nicänum ist
praktisch eins der drei Standbeine der christlich - ökumenischen
Christengemeinschaft und der römisch-katholischen Kirche. Zusammen sind 1.8
Milliarden Menschen betroffen, die die Großkirchen als ihr Eigentum betrachten.
Wer das Nicänum ernsthaft in Frage stellt, wie die „Mormonen“, wagt die
Erschütterung eines riesigen Gebäudes in dem sich ein Gutteil Gläubige geborgen
glaubt. Er riskiert Unerhörtes.
Wahr ist natürlich, dass
das Nicänum ersetzt werden kann!
Benedikt XVI. hat es
bereits eingeleitet, aber alle! tun so, als hätte er sich nicht, gleich mit
seiner 1. Enzyklika, arianisch bekannt
(Modalismus ist eine arianische Variante)
Ist es etwa nicht
zutreffend, dass der konstantinisch-athanasianische Glaube Roms zwischen 325
und 2005 untersagte zu glauben, dass Gott – wie vor allem die Mormonen lehren -
ein Angesicht hat?
Ist es nicht wahr dass in der Schweiz 1553 der 44jährige Entdecker des kleinen
Blutkreislaufes, Michael Servet, mit ausgesucht grünem Holz verbrannt wurde,
weil er arianisch glaubte: Gott hat ein
Antlitz? (Allerdings unter dem Einfluss des Reformators Johanes Calvin)
Ist es
nicht wahr, dass Athansius (296-337) von Beginn seiner Karriere wieder und
wieder wetterte:
„...Wenn aber Gott nicht wie ein Mensch
(aussieht), er ist es nämlich nicht, so darf man auf ihn keine menschlichen
Eigentümlichkeiten übertragen...
Vergebens also sannen die
Unverständigen auch dies aus, sie, die vom Vater das Bild loslösen wollten, um
den Sohn der Kreatur gleichzustellen …so weichen sie von der Wahrheit ab, und
indem sie sich trügerische Sprüchlein schmiedeten, gingen sie im Anfang, als
sie diese Häresie schufen, überall herum… Arianer(sind) keine Christen... Sie sind die Erfinder von
Gotteslästerungen und in Wahrheit die Gottesfeinde, da sie sich, um den Sohn nicht als
Bild des Vaters anerkennen zu müssen, vom Vater selbst leibliche und irdische Vorstellungen
machen...“
Maßgebliche Werke des Hl. Athanasius in
der Übersetzung der
"Bibliothek der
Kirchenväter" (auch in RTF-Format)
Aus der 1. Rede
Kriege hat er damit heraufbeschworen, aber er wurde
heilig gesprochen! Athanasius Wort wetzen die sonst so frommen Gospelpreacher
gegen die Mormonen. Klingt es nicht ähnlich wie bei Athanasius?
„Arianer (sind) keine
Christen... Sie sind die Erfinder von Gotteslästerungen und in Wahrheit die Gottesfeinde“,
denn sie lehnen das Nicänum ab.
Eigentlich hätte man es deshalb als Sensation
wahrnehmen müssen, als Papst Benedikt XVI. in seiner 1. Enzyklika
am 23. Januar 2006 das bislang unantastbare Athanasianum in seiner
Unfrieden stiftenden Passage korrigierte:
„Dantes „Göttliche Komödie“ habe ihn ...
inspiriert, ... wo ein „kosmischer Ausflug“ im inneren des Paradieses zum
innersten Licht der Liebe führe, „die Sonne und Sterne zugleich bewege“. – Das
tiefste Innere dieses unzugänglichen Lichtes sei jedoch nicht etwa ein noch
gleißenderes Leuchten oder noch helleres Scheinen, sondern das zarte
Gesicht eines Menschen, das dem Seher da endlich auf seiner Suche
entgegentrete. Dies sei „etwas vollkommen Neues“. Das menschliche Antlitz Jesu
Christi, das Dante im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes erkenne, sei
„noch viel bewegender als die Offenbarung Gottes in der Form des Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis und Liebe. Gott, das unendliche Licht, ... besitzt ein
menschliches Gesicht.“
Während seiner Begegnung mit den Priestern
der Diözese Rom am 22. Februar 2007, also ein Jahr später, erhärtet
Benedikt - und wiederum geht es im Stimmngewirr unter:
„Gott ist nicht bloß ein ferner
Schatten, eine »erste Ursache«, sondern er hat ein Antlitz: Es ist das
Angesicht der Barmherzigkeit, das Angesicht der Vergebung und der Liebe, das
Angesicht der Begegnung mit uns. Diese beiden Themen durchdringen sich also
gegenseitig und müssen immer zusammengehen.“
Da ist es! Da ist sie, die Brücke, die ein großartiger Mann mit
päpstlicher Autorität anbietet, von der solange niemand etwas wissen wollte.
Warum also haben sie so mörderisch seit Nicäa, 325, gewütet? Ist es nicht wahr,
dass ein anderer Papst, nämlich Damasus von Rom, schon wenige Jahre nach dem
berüchtigt-berühmten Konzil zu Nicäa die arianische Nachbargemeinde mit Äxten
und Waffengewalt zerschmetterte?
Damasus von Rom, (305-384) der als erster unter den römischen Bischöfen „Papst“ (Bischof aller
Bischöfe) werden wollte, führte im Herbst 366, einen von ihm
aufgestachelten Schlägertrupp, gegen die arianisch orientierte Nachbargemeinde
des Bischofs Ursinus. Mehr als 100 Gottesdienstteilnehmer wurden ermordet – und
das, nur weil sie die in Nicäa unter kaiserlichem Druck eingeführten Neuerungen
– das Nicänum - aus Gewissengründen nicht akzeptieren konnten.
Nach Liberius'
Tod 366 wurde Damasus I. zu(m) Nachfolger (Bischof Liberius) gewählt; eine
Minderheit hatte schon zuvor aber Ursinus gewählt. Kämpfe und blutige
Auseinandersetzungen folgten - zuletzt in der Basilika Liberii (auch
Sicinini) - wohl die von Bischof Liberius erbaute heutige Kirche S. Maria Maggiore - mit mehr als 100
Toten; die Unruhen nahmen erst nach zwei Jahren durch das Eingreifen des
Kaisers ein Ende, Ursinus musste weichen.“ Ökumenisches Heiligenlexikon
Eine Anzahl Arianer Roms gingen am frühen Morgen des 26.
Oktober des Jahres 366 in ihre kleine Julii-Kapelle (heute: St. Maria in
Trastevere). „...Deshalb rückte „(um) acht Uhr morgens,
Damasus mit seinem gottlosen Anhang heran. ... mit (dem) gesamten
Klerus, alle mit Beilen, Schwertern und Knitteln bewaffnet... während
kein einziger Damasianer fällt erliegen 160 Ursinaner dem Angriff."
Martin Rade lic. Theol. „Damasus, Bischof von Rom“, 1882,
S. 14.
Was danach geschah ist wohl bekannt.
Niemand kann es von der
Hand weisen: das Nicänum wurde unrechtmäßig in die Welt gesetzt.
Dem großen lang
anhaltenden Kopfschütteln professioneller Verkünder des Evangeliums stehen
allerdings nicht nur diese wenigen ausgewählten Aussagen, sondern weitaus mehr,
gegenüber:
„Seitens des Kaisers Konstantin wurde mit
Drohungen und Ankündigung von Repressalien gearbeitet. Jeder Bischof wird
einzeln vorgenommen. Ihm wird das Bekenntnis (das Nicänum) vorgelegt und er wird zugleich vor die
Alternative gestellt, entweder zu unterschreiben oder in die Verbannung zu
gehen... in Nicäa wird auch die Kirchenorganisation in die Organisation des
Reiches eingepasst. Folgerichtig wurden alle in Nicäa gefassten Beschlüsse zum
Reichsgesetz erklärt.“ Rudolf Leeb
„Konstantin und Christus“ – die Verchristlichung der imperialen Repräsentation,
Walter de Gruyter, 1992, S. 154
„Noch mehr als dreißig Jahre später
lehnen die Homöusianer das nicänische „homousious“ unter anderem ab, weil
Konstantin in Nicäa die Unterschriften der Bischöfe mit Gewalt erzwungen hatte...“ H. Chr. Brennecke „Ecclesia in republica“
Theologiegeschichte, de Gruyter S. 47, 48, 30
„Namhafte Persönlichkeiten, wie Bischof Basilius, Teilnehmer des 1. ökumenischen Konzils 325, zu Nicäa, ... verglich(en) die nachkonziliare Situation sogar mit einer Seeschlacht in der Nacht, in der sich alle gegen alle schlagen, und er meinte, infolge der konziliaren Dispute herrsche in der Kirche eine „entsetzliche Unordnung und Verwirrung“ und ein „unaufhörliches Geschwätz.“ Bischof Koch (katholische) Pfarrblätter, vom Oktober 2008.
Sogar
die katholische Quelle "Familia
Spiritualis Opus" bekennt 2013:
"Alles schien in bester Ordnung, jedoch
hatten einige Bischöfe nur ein Lippenbekenntnis abgelegt, da Kaiser
Konstantin mit der Verbannung für jener Bischöfe gedroht hatte, die das
Bekenntnis (das
von ökumenischen Christen hochgelobte Nicänum G.Sk.) nicht unterschrieben..."
Warum
nun ein heidnischer Kaiser, der von christlicher Theologie etwa so viel Ahnung
hatte, wie etwa ein Storch vom Kinderkriegen, ausgerechnet den Bischöfen ihren angeblich
ureigensten Glauben aufnötigen muss,
verstehe wer will.
Wenn
man dann noch den Wortlaut der hochstrittigen Passage des „Nicänums, unter die
Lupe nimmt wie er im Athanasianum auftaucht, dann ergibt das in Kombination
zumindest ein komisch-ernst aussehendes Stirnrunzeln:
Hunderte Millionen
Menschen sprachen im Verlaufe der Zeit und immer noch in ihren
Gottesdiensten:
„… So ist der Vater Gott, der Sohn Gott, der Heilige
Geist Gott. Und doch sind es nicht drei
Götter,
sondern ein Gott… Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der allgemeine Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen… Dies ist der katholische Glaube.
Jeder, der ihn nicht aufrichtig und fest glaubt, kann nicht selig werden.“ Das Athanasianische Bekenntnis (hier nur der auf den strittigen Kern reduzierte Text):
sondern ein Gott… Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der allgemeine Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen… Dies ist der katholische Glaube.
Jeder, der ihn nicht aufrichtig und fest glaubt, kann nicht selig werden.“ Das Athanasianische Bekenntnis (hier nur der auf den strittigen Kern reduzierte Text):
In dieser Passage wird also
betont, der arianisch –nichtkatholische
- Glaube an drei Herren und drei Göttern sei biblisch korrekt!
Er sei „christliche Wahrheit“.
Und dann fällt die Dummheit mit Brachialgewalt über
die Logik her. Wie zum Hohn heißt es, der "katholische" Glaube
verbiete, unter Androhung des Verlustes der Seligkeit, die „christliche Wahrheit“ zu glauben.
Weil Mormonen dazu vernehmlich ihr
Nein sagen, weil sie sich zudem weigern zu akzeptieren, dass eins gleich drei
ist, stellen sie eine Bedrohung dar? Weil sie solchen Widersinn nicht
mittragen, können sie nicht selig werden?
Sogar
hochrangige Theologen, wie Prof.
Dr. Bernd Oberdorfer, Augsburg, Fachmann für systematische Theologie klagten:
„Muss, wer an Jesus Christus glaubt, sich auch das paradoxe „Hexeneinmaleins“ (Goethes) zu eigen machen, dass Gott einer und drei zugleich ist? Verlegenheit ist noch das harmloseste, was viele Christen (darunter nicht wenige Theologen) befällt, wenn die Sprache auf die Trinitätslehre kommt.“ „Zeitzeichen“, evangelische Kommentare, August 2004
Exbundeskanzler Helmut Schmidt war sich dessen bewusst, dass seine
Ablehnung des Nicänums seitens der
Großkirchen missbilligt wird. Dennoch wagte er die ehrliche Aussage:
"Ich bin einer von den vielen, die
sich als Christen bekennen... Ich glaube, Gott ist der Herr allen Geschehens. Aber mit der
heiligen Trinität habe ich ganz große Schwierigkeiten. Und ich bin der
Frage gewärtig: Bin ich vielleicht deshalb kein Christ? Oder bin ich
vielleicht nur ein ganz schlechter Christ? (...) Ich nenne mich gleichwohl einen
Christen. Denn ich bin überzeugt von der Moral, die das Christentum im Laufe
von Jahrhunderten entfaltet hat."
„Christ in der
Gegenwart“ Nr. 33 / 1998, 277-278.
Mormonen sind jedoch in weiterer guter Gesellschaft, auch
mit den Arianern aller Richtungen. Trotz jahrhundertelanger blutiger Verfolgung
durch die römische Staatskirche gibt es sie noch, die Anhänger des Ältesten Arius
(260-337), des Mannes der urkirchlich glaubte, dass Jesus ein anderer ist als
sein Vater, ihm nachgeordnet, ihm "ähnlich" weshalb er
Häretiker genannt wurde. Bis zur Stunde zeigt die Nachfrage im Internet 40 000
Einträge zum Thema “arianische Häresie, aber nicht einen der auch nur eine
eventuelle „athanasianische Häresie“ erwägt, obwohl sie erwiesen ist.
Auch Giordano Bruno war ein Arianer, wie Sir Isaak
Newton. Sie durchschauten den
Schwindel von Nicäa, hinter dem maßgeblich der „heilige“ Athanasius (296-373)
sowie Kaiser Konstantin (285-337) stehen. Dieser aber war ein Mörder.
„Gegen das Trinitätsdogma seiner Kirche hatte
sich der junge Isaak Newton verstohlen in den Arianismus hineinstudiert.
Athanasius verabscheute er. Den Trinitarismus denunzierte er leidenschaftlich
als ‚falsche, infernalische Religion‘, seine Bekenner seien‚ Götzenanbeter,
Gotteslästerer und geistige Hurer‘, die bösartigste und verkommenste Sorte
Menschen auf der Erde.“ Harro Heuser: „Der Physiker Gottes – Isaac Newton oder Die Revolution des
Denkens“, 1. Auflage. Herder, Freiburg im Breisgau, 2005
Fünfundneunzig von hundert Befragten wären sehr
wahrscheinlich außerstande, ohne Nachschlagewerke zur Hand zu nehmen, zu
erläutern warum sie Athanasianer bzw. Antiarianer sind, bzw. sein sollen. Aber
sie glauben unbesehen den frommen und kecken Propagandisten die in nahezu allen
Sprachen der Welt posaunen: „Mormonen“ sind keine Christen, (weil die arianisch
glauben.)
Lasst uns das "Kriegsbeil" gemeinsam begraben, Benedikt XVI. hat doch gezeigt, wie wir es tun können.
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