Donnerstag, 5. Februar 2015

Bemerkenswert


Lies die Geschichte Michaels. Er sagt Dir Gutes:

http://www.mormon.org/deu/me/1h1s

"Islam verbietet die Tötung von Unschuldigen"

Welt online schrieb heute, am 5. Februar 2015:


"Der Direktor der in der sunnitischen Welt hoch geachteten Kairoer Al-Azhar-Moschee, Großscheich Ahmed al-Tajeb, bezeichnete die Extremisten als Feinde Allahs und des Propheten Mohammed. Er bezeichnete den IS als "teuflische" Organisation, die einen Krieg gegen Gott führe. "Man müsse die Terroristen auf gleiche Weise bestrafen – Kreuzigungen und Verstümmelungen inbegriffen. Der Islam verbietet die Tötung von Unschuldigen", erklärte er weiter. "
Endlich meldet sich Großscheich Ahmed al-Tajeb zu diesem Thema. Aber, ich bin noch mehr enttäuscht als zuvor, weil er die Verbrechen der IS mit "Kreuzigungen und Verstümmelungen" vergelten will. Das ist überzogen.
Das anonyme Töten und Verstümmeln im Krieg ist schon schlimm genug, wenn auch in diesem Fall unvermeidlich. Gefangene jedoch gezielt zu verstümmeln ist barbarisch.
Meine Hoffnung bestand darin, dass die große Rechtsschule der Kairoer Al-Azhar- Moschee  eines Tages ihre Fatwa von 1978 mildert. Da steht geschrieben:
„Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn der Welten. Segen und Friede sei mit dem Siegel der Propheten, unserem Herrn Muhammad, seiner Familie und allen seinen Gefährten. Hiermit erteilen wir Auskunft: Da er vom Islam abgefallen ist, wird er zur Reue aufgefordert. Zeigt er keine Reue, wird er islamrechtlich getötet.
Was seine Kinder betrifft, so sind sie minderjährige Muslime. Nach ihrer Volljährigkeit, wenn sie im Islam verbleiben, sind sie Muslime. Verlassen sie den Islam, werden sie zur Reue aufgefordert. Zeigen sie keine Reue, werden sie getötet.
Und Gott der Allerhöchste weiß es am besten.
(unleserliche Unterschrift):
Der Vorsitzende des Fatwa-Ausschusses in der Azhar.

Datum: 23. September 1978

Siegel mit Staatswappen: Die Arabische Republik Ägypten. Al-Azhar. Der Fatwa-Ausschuss in der Azhar.“
Das Ergebnis und Übel islamischen Denkens besteht offensichtlich in der Blockierung jeglicher Freiheit der Gesinnung.
Muslime können sehr liebenswürdig sein, hier jedoch erschrecken sie uns. Wir würden doch niemanden zunahe treten, falls er sich entschließen sollte zum Islam zu konvertieren, umgekehrt soll es genau so sein. 

Mittwoch, 4. Februar 2015

"Wir sind frei und wären wir in Ketten geboren!"


Atheist  Dietrich schrieb:
 „Ich erklärte, (den Missionarinnen der „Mormonen“) dass wir die Gabe zum Erkennen von Gut und Böse gar nicht in vollem Umfang besitzen, denn bei unseren Entscheidungen können wir die langfristige Wirkung nicht vorhersehen. Und damit stellt sich dann die Frage, wie weit wir dafür verantwortlich sind.  Daraufhin hörte ich von meiner Arbeitskollegin, dass die beiden Missionarinnen versetzt wurden.“
 
Erstens: Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage werden seit eh und je nicht nach dem Grad von Schwierigkeiten unter denen sie durchaus leiden können, in eine andere Stadt versetzt, sondern weil es üblich ist solche Versetzungen im gewissen Rhythmus vorzunehmen.
Zweitens: es ist windschief zu sagen:

"dass wir die Gabe zum Erkennen von Gut und Böse gar nicht in vollem Umfang besitzen, denn bei unseren Entscheidungen können wir die langfristige Wirkung nicht vorhersehen."

Goethe hat es sehr schön und zutreffend  gesagt:
"Der gute Mensch, in seinem dunklen Drange, ist sich des rechten Weges wohl bewusst."

Das Buch Mormon lehrt es: Grundsätzlich ist jeder Mensch vor dem eigenen Gewissen und vor Gott für seine Entscheidungen entsprechend seinem tatsächlichen Urteilsvermögen verantwortlich.
Jedes Menschen Tun und Lassen muss verantwortet werden. Folglich steht der Grad der Verantwortlichkeit im Verhältnis zu seinem Wissen.

Christus urteilte nie pauschal, sondern individuell:
"Wer meine Gebote hat und hält sie,der ist es der mich liebt...." Joh. 14: 21

Vor den Tribunalen der Welt gilt, nicht aber vor Gott: dass Unkenntnis nicht vor Strafe schützt.
Jakobus der Bruder Jesu unterstrich wie Gott urteilt:
„…wer da weiß Gutes zu tun, und tut's nicht, dem ist's Sünde.“ 4:17
Christus sagte, was er meinte als er bereits am Kreuz hing:
„Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!“
Die einfachen Leute und selbst die Schriftgelehrten mussten damals gegen Jesus aufgrund ihrer Überlieferungen  falsche Schlüsse ziehen. Das führte zwar zum Todesurteil. Aber sie irrten und dass dürfen sie für sich ins Feld führen.
Wenn jemand trotz Ringens um die Wahrheit irrt, fällt er nicht unter Schuldspruch, außer dass er sich irgendwann der Folgen seines Verhaltens bewusst wird. Dann beißt ihn sein Gewissen. Manchmal warnt uns das Gewissen schon vor der schlimmen Tat. Hitler beispielsweise erlebte Gewissensbisse, die ihn intensiv mahnten nicht gegen die Juden vorzugehen. Er missachtete es schließlich, damit wurde er schuldig. In seinem Machwerk „Mein Kampf“ bekennt er, wie es ihm vor seiner Machtergreifung erging:
. Ich wurde dann wieder rückfällig auf Wochen, ja einmal auf Monate hinaus. Die Sache (des Antisemitismus) schien mir so ungeheuerlich, die Bezichtigung so maßlos zu sein, daß ich, gequält von der Furcht, Unrecht zu tun,wieder ängstlich und unsicher wurde....             
Als ich so durch lange Perioden menschlicher Geschichte das Wirken des jüdischen Volkes forschend betrachtete, stieg mir plötzlich die bange Frage auf, ob nicht doch vielleicht das unerforschliche Schicksal aus Gründen, die uns armseligen Menschen unbekannt, den Endsieg dieses kleinen Volkes in ewig unabänderlichem Beschlusse wünsche?
Auf der Suche nach gravierenden Fallbeispielen fand ich diese Auszüge.
Über Radio Vatikan hörte ich einen Fachvortrag zu diesem Thema von einem Kriminalpsychologen.
Das Ganze in “mormonischem“ Sinne positiv Vorgetragene endete mit einem Witz.
„Der Bankräuber wird zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Er widerspricht. Sein Cortex frontalis habe ihn nicht abgehalten. Er sei gar nicht schuldig, weil er eigentlich keinen freien Willen ausüben konnte. „Na, schön, erwiderte der Richter, dann verurteilen wir ihren Cortex frontalis zu fünf Haftjahren.“
Den vor Dir angegebenen Vortrag von Stephen William Hawking habe ich mir angehört. Bei allem Respekt vor seiner eigentlichen wissenschaftlichen Leistung, mit seinen Bemerkungen zum „freien Willen“ traf er nicht ins Schwarze.
Er verwandte zweimal in diesem Zusammenhang den Begriff „vielleicht“. Das entging mir nicht.
Das„Vielleicht“ entspricht in dieser Betrachtungsweise einer Null als Faktor. Du kannst zehntausend hochkomplizierte Rechenoperationen vornehmen, greift Du zur Null als Faktor, lautet das Resultat Null!
Jeder Mensch weiß, dass er selber entscheidet.
Als ich die grüne Hose nach meinem Einbruch in ein Warenhaus an mich nahm (am 30. April1945, nach Sprengung der Peenebrücke usw.) sah ich die anderen Plünderer. Ich war frei die Hose zu behalten oder zurückzulegen. Ich legte sie zurück.
Als 14jähriger empfand ich zum ersten Mal in meinem Leben eine starke sexuelle Lust, weil meine etwas jüngere Cousine Rita  mit ihrem rosa Schlüpfer vor mir stand, indem sie mir ihr Gesäß zudrehte. Da wollte ich einfach hin greifen. Aber mir kam eine Warnung meines guten Vaters Wilhelm in den Sinn: Rühre sie nicht an, es sei denn sie ist deine „eigene“.
Ich hätte eigentlich denken müssen: sieht ja keiner!
Als ich mich zwei Jahre später auf der „sturmfreien Bude“ einer extrem schönen, erfahrenen Blondine befand und sie mir anbot sich mir nackt zu zeigen, jubelte ich natürlich, innerlich. Ich hätte eigentlich laut jubeln müssen. Aber ich disziplinierte mich und ging.
Später hörte ich von einigen die sie mit ihrer Syphilis „beglückt“ hatte.
Ich war frei in meiner Entscheidung als mir die Kommunisten mehrfach eine Karriere zu ihren Bedingungen anboten.
Ich und kein Programm operierten in tausend Situationen mich gemäß meiner Vernunft zu verhalten. Jeden Tag entscheide ich, ob ich Briefe gründlich oder salopp beantworte. Natürlich kann niemand alles übersehen und weit in die Zukunft blicken. Aber was soll dieser Hinweis in täglichen Leben ausrichten???
Als wir Bengel 1945 mit den Karabinern der letzten Hauptkampflinie des 2. Weltkrieges umher schossen, - die auf der Wolgaster Seite der Insel Usedom liegen geblieben waren - sah ich noch nicht weit genug, dass wir, wenn wir wieder schwimmend zum Festland kämen, verhaftet würden.
Es war auch nicht vorauszusehen, dass wir nicht nach Sibirien oder ins (russische) KZ  (etwa Sachsenhausen) geschickt würden. Aber da war ein deutscher Kommunist, - Herr Kell- der sich für uns einsetzte.  Er rettete unser Leben, indem er den wütenden Kommandanten beschwichtigte, er garantiere dafür, dass wir gelernt hätten.
Auch vom angetrunkenen Autofahrer wird erwartet, dass er nicht leichtsinnig handelt.
Immer frage ich nach dem Wahrheitsgehalt und nicht nach Vorteil.
Soviel für heute
 
PS Meine Nichte Christine Gaßner von meinem damals atheistisch schreibenden und glaubenden Bruder Helmut ebenso erzogen antwortete im Sommer 2014 anlässlich unseres Deutschlandbesuches auf meine Frage: „Christine gibt es einen Gott?“
Sie überlegte drei Sekundenlang, schaute mir in die Augen und erwiderte: „Ja. So viele Zufälle gibt es nicht.“
Bedenke, sie ist weltweit mitführend in Mengenlehre (Teilgebiet der Mathematik, Teilgebiet der Logiklehre)
Siehe Google:  PD. Dr. Christine Gaßner, Uni Greifswald

Donnerstag, 29. Januar 2015

Kurzfassung: warum Mormonen das Nicänum ablehnen



The Mormons are dangerous, because they reject the Nicene-Trinitarian confession.” Religion Dispatches“of May 27th, 2011

„Mormonen sind gefährlich weil sie das nicänisch-trinitarísche Bekenntnis ablehnen!“

„The Mormon doctrine of God does not correspond to the Christian doctrine of the Trinity. Mormonism rejects the central logic of this doctrine (one God in three eternal persons) and develops its own doctrine of God - a doctrine that bears practically no resemblance to Trinitarian theology. The Mormon doctrine of God includes many gods, not one …That is in direct conflict with Christian orthodoxy... Here is the bottom line.” Dr. Albert Mohler president of The Southern Baptist Theological Seminary – the flagship school of the Southern Baptist Convention „Mormonism Is Not Christianity“ Blogalogue – Debates about Faith, June 2007  

Das heißt: „Mormonismus“ geht nicht überein mit der christlichen Lehre von der Trinität… er lehrt eine Mehrheit von Göttern, damit stehen sie im direkten Konflikt zu christlicher Orthodoxie… hier ist der Schlussstrich - die Grenze. Herr Präsident Dr. Mohler hat sich sehr festgelegt und damit indirekt einige Fragen verursacht:

1. Entsprach das nicänisch-trinitarische Bekenntnis den Lehren der Urkirche, d.h. ist es biblisch?

2. Wie und wann entstand es?

3. Was bewirkte es?

4. Werden die jeweiligen Exponenten beider Hauptrichtungen die in erheblicher Breite vorliegenden  Forschungsergebnisse berücksichtigen?

Vielleicht ist es nützlich zu wissen, dass es unter den Christen aller Kategorien keine Meinungsverschiedenheiten darüber gibt, ob da eine christlich Gottdreiheit ist. Aber das Bekenntnis von Nicäa verkündet eine monotheistische Dreiheit, während alle Arianer, darunter die „Mormonen“ guten Grund dafür sehen, zu glauben, dass Christus ein anderer ist als sein Vater, daraus ergibt sie eine tritheistische Gottheit, eine Gottheit die aus drei realen Personen besteht.

Im allgemeinen Sprachgebrauch bedeuten die Begriffe  „trinitarisch“ oder „göttliche Trinität“ … „dass da nicht drei Götter oder Herren sind, sondern nur einer“ ebenso lautet denn auch der Bekenntnistext des Athanasianums. Das ist der Kern des Nicänums.

-    Arianer und Mormonen stehen mit ihrem während des 4. Laterankonzils 1215 – unter Innozenz III. - abermals verurteilten tritheistischen Glauben dagegen.

-    Alle anderen Großkirchen (wenn auch die orthodoxen Kirchen nicht jeden Wortlaut des Athanasianums akzeptieren) sind Verfechter des Nicänums.


1. Entsprach das nicänisch-trinitarische Bekenntnis den Lehren der Urkirche, d.h. ist es biblisch?

Betrachten wir den strittigen Teil des Nicänums, wie er im Athanasianum geschrieben steht.

 „… So ist der Vater Gott, der Sohn Gott, der Heilige Geist Gott. Und doch sind es nicht drei Götter,
sondern ein Gott… Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der allgemeine Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen… Dies ist der katholische Glaube.
Jeder, der ihn nicht aufrichtig und fest glaubt, kann nicht selig werden.“
  Das Athanasianische Bekenntnis (hier nur der auf den strittigen Kern reduzierte Text):

In dieser Passage wird betont, der arianisch - mormonisch - nichtkatholische Glaube an drei Herren und drei Göttern sei biblisch korrekt! Er sei „christliche Wahrheit“.

Aber, der "katholische" Glaube verbiete, unter Androhung des Verlustes der Seligkeit, die „christliche Wahrheit“ zu glauben.

Hunderte Millionen Menschen sprachen im Verlaufe der Zeit und sagen in ihren Gottesdiensten immer noch auch die Formel auf, dass drei gleich eins ist.  Selbst hochrangige Theologen, wie Prof. Dr. Bernd Oberdorfer, Augsburg, Fachmann für systematische Theologie klagen:


 „Muss, wer an Jesus Christus glaubt, sich auch das paradoxe „Hexeneinmaleins“ (Goethes) zu eigen machen, dass Gott einer und drei zugleich ist? Verlegenheit ist noch das harmloseste, was viele Christen (darunter nicht wenige Theologen) befällt, wenn die Sprache auf die Trinitätslehre kommt.“  „Zeitzeichen“, evangelische Kommentare, August 2004


2. Wann und wie entstand das nicänisch-trinitarische Bekenntnis?


Wie bereits der Name sagt, wurde die nicänische Formel in Nicäa, 325, während des 1. Ökumenischen Konzils, im dortigen Kaiserpalast verfasst.

Die Fragen nach dem Wie und Warum seines Hervorkommens wurden seitens zahlreicher Universitäten Europas und Amerikas gründlich erwogen.

Das Ergebnis ist eindeutig: Kaiser Konstantin „der große“ ist der Vater des nicänischen Bekenntnisses. Er nötigte es den Bischöfen (Gemeindevorstehern) auf. Er erzwang die Löschung des Jotas im kirchenüblichen Begriff homoiusios.

Aus homoiusios (griech.) wesensähnlich wurde homousios (griech.) wesensgleich.

Es ging dem Kaiser darum, seine persönliche Vorstellung von Gott ins Christentum hineinzutragen.

Solange glaubten die Christen der auferstandene Christus sähe seinem Vater ähnlich, er habe menschliche Gestalt und ein menschliches Gesicht, und er sei geringer als der Vater, diesem „nachgeordnet“.

Mit dem Nicänum wurde diese Vorstellung als ketzerisch verurteilt. Der Gottkaiser Konstantin wollte niemandem nachgeordnet sein.

Prof. Hans Küng schreibt:

„Konstantin selber lässt das nachher so sehr umstrittene unbiblische Wort wesensgleich griech. Homousios lat. ‚consubstatialis einfügen... Die Unterordnung des Sohnes unter den einen Gott und Vater (der Gott) , wie von Origenes und den Theologen der Vorzeit allgemein gelehrt,
wird jetzt ersetzt durch eine wesenhafte, substantielle Gleichheit des Sohnes mit dem Vater“
„Kleine Geschichte der katholischen Kirche“

Davor war es allgemeine Kirchenlehre, dass

Einer der Gottvater aller (ist), der auch der Gott unseres Gottes ist... Christus ist wohl Gott, aber er ist dem Vater unterordnet.“.... Gert Haendler „Die Rolle des Papsttums in der Kirchengeschichte bis 1200“ Vandenhoeck& Ruprecht, 1993 S 56,141

Auch „Irenäus stellt das Gottsein von Sohn und Geist klar heraus, „beiden kommt ein personales Sein zu, da sie gemeinsam mit dem Vater handeln.“ www. dogmatic. „Die vornizänische Theologie“, 2009, Uni-Bonn, S. 145

Kaiser Konstantin, berüchtigter Mörder seiner Familie setzte kraft seiner Autorität als oberster Priester Roms (Ponifex maximus) die urkirchliche Tradition aus. Er vernichtete sie und drohte den Bischöfen ihm nicht zu widersprechen:

Seitens des Kaisers Konstantin wurde mit Drohungen und Ankündigung von Repressalien gearbeitet. Jeder Bischof wird einzeln vorgenommen. Ihm wird das Bekenntnis (das Nicänum) vorgelegt und er wird zugleich vor die Alternative gestellt, entweder zu unterschreiben oder in die Verbannung zu gehen... in Nicäa wird auch die Kirchenorganisation in die Organisation des Reiches eingepasst. Folgerichtig wurden alle in Nicäa gefassten Beschlüsse zum Reichsgesetz erklärt.“  Rudolf Leeb „Konstantin und Christus“ – die Verchristlichung der imperialen Repräsentation, Walter de Gruyter, 1992, S. 154

 „Noch mehr als dreißig Jahre später lehnen die Homöusianer das nicänische „homousious“ unter anderem ab, weil Konstantin in Nicäa die Unterschriften der Bischöfe mit Gewalt erzwungen hatte...“ H. Chr. Brennecke „Ecclesia in republica“ Theologiegeschichte, de Gruyter S. 47, 48, 30

 „Namhafte Persönlichkeiten, wie Bischof Basilius, Teilnehmer des 1. ökumenischen Konzils 325, zu Nicäa, ... verglich(en) die nachkonziliare Situation sogar mit einer Seeschlacht in der Nacht, in der sich alle gegen alle schlagen, und er meinte, infolge der konziliaren Dispute herrsche in der Kirche eine „entsetzliche Unordnung und Verwirrung“ und ein „unaufhörliches Geschwätz.“ Bischof Koch (katholische) Pfarrblätter, vom Oktober 2008.

Sogar die katholische Quelle "Familia Spiritualis Opus" bekennt 2013:  

"Alles schien in bester Ordnung, jedoch hatten einige Bischöfe nur ein Lippenbekenntnis abgelegt, da Kaiser Konstantin mit der Verbannung für jener Bischöfe gedroht hatte, die das Bekenntnis (das von ökumenischen Christen hochgelobte Nicänum G.Sk.)  nicht unterschrieben..."

Warum nun ein heidnischer Kaiser, der von christlicher Theologie etwa so viel Ahnung hatte, wie etwa ein Storch vom Kinderkriegen, ausgerechnet den Bischöfen ihren angeblich ureigensten  Glauben aufnötigen muss, verstehe wer will.

Eswar tatsächlich etwas Neues, Gott hat kein Gesicht, er ist ein allgegenwärtiger Geist. Das war eine Neuerung wie A. von Harnack sagt:

„Die große Neuerung, (nämlich das Athanasium G.Sk.) die Erhebung zweier unbiblischer Ausdrücke“ (Vater, Sohn und Heiliger Geist sind „unius substantiae“ G.Sk.) zu Stichworten des Katholischen Glaubens sicherte die Eigenart dieses Glaubens... Im Grunde war nicht nur Arius abgewiesen, sondern auch Origenes... fortan musste die Kirche die Last einer ihr fremden Glaubensformel tragen.“

Adolf von Harnack, „Lehrbuch der Dogmengeschichte“ Mohr-Siebeck, 1990

Ist es etwa nicht zutreffend, dass der konstantinisch-athanasianische Glaube Roms zwischen 325 und 2005 untersagte zu glauben, dass Gott – wie vor allem die Mormonen lehren - ein Angesicht hat?
Ist es nicht wahr dass in der Schweiz, 1553,  der 44jährige Entdecker des kleinen Blutkreislaufes, Michael Servet, mit ausgesucht grünem Holz verbrannt wurde, weil er arianisch glaubte: Gott hat ein Antlitz? (Allerdings unter dem Einfluss des Reformators Johanes Calvin)

Ist es nicht wahr, dass Athansius (296-337) der eifigste Verfechter der Konstantinlinie von Beginn seiner Karriere wieder und wieder wetterte:

„...Wenn aber Gott nicht wie ein Mensch (aussieht), er ist es nämlich nicht, so darf man auf ihn keine menschlichen Eigentümlichkeiten übertragen...

Vergebens also sannen die Unverständigen auch dies aus, sie, die vom Vater das Bild loslösen wollten, um den Sohn der Kreatur gleichzustellen …so weichen sie von der Wahrheit ab, und indem sie sich trügerische Sprüchlein schmiedeten, gingen sie im Anfang, als sie diese Häresie schufen, überall herum… Arianer(sind) keine Christen... Sie sind die Erfinder von Gotteslästerungen und in Wahrheit die Gottesfeinde, da sie sich, um den Sohn nicht als Bild des Vaters anerkennen zu müssen, vom Vater selbst leibliche und irdische Vorstellungen machen...“

Maßgebliche Werke des Hl. Athanasius in der Übersetzung der "Bibliothek der Kirchenväter" (auch in RTF-Format) Aus der 1. Rede

Kriege hat er damit heraufbeschworen, aber er wurde heilig gesprochen! Athanasius Wort wetzen die sonst so frommen Gospelpreacher gegen die Mormonen. Klingt es nicht ähnlich wie bei Athanasius?

„Arianer (sind) keine Christen... Sie sind die Erfinder von Gotteslästerungen und in Wahrheit die Gottesfeinde“, denn sie lehnen das Nicänum ab.

Eigentlich hätte man es deshalb als Sensation wahrnehmen müssen, als  Papst Benedikt XVI. in seiner 1. Enzyklika   am 23. Januar 2006 das bislang unantastbare Athanasianum in seiner Unfrieden stiftenden Passage korrigierte:  

Dantes „Göttliche Komödie“ habe ihn ... inspiriert, ... wo ein „kosmischer Ausflug“ im inneren des Paradieses zum innersten Licht der Liebe führe, „die Sonne und Sterne zugleich bewege“. – Das tiefste Innere dieses unzugänglichen Lichtes sei jedoch nicht etwa ein noch gleißenderes Leuchten oder noch helleres Scheinen, sondern das zarte Gesicht eines Menschen, das dem Seher da endlich auf seiner Suche entgegentrete. Dies sei „etwas vollkommen Neues“. Das menschliche Antlitz Jesu Christi, das Dante im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes erkenne, sei „noch viel bewegender als die Offenbarung Gottes in der Form des Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis und Liebe. Gott, das unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches Gesicht.“ 

Während seiner Begegnung mit den Priestern der Diözese Rom am 22. Februar 2007, also ein Jahr später, erhärtet Benedikt  - und wiederum geht es im Stimmengewirr unter: 

 „Gott ist nicht bloß ein ferner Schatten, eine »erste Ursache«, sondern er hat ein Antlitz: Es ist das Angesicht der Barmherzigkeit, das Angesicht der Vergebung und der Liebe, das Angesicht der Begegnung mit uns. Diese beiden Themen durchdringen sich also gegenseitig und müssen immer zusammengehen.“
Da ist es! Da ist sie, die Brücke, die ein großartiger Mann mit päpstlicher Autorität anbietet, von der solange niemand etwas wissen wollte. Warum also haben sie so mörderisch seit Nicäa, 325, gewütet? Ist es nicht wahr, dass ein anderer Papst, nämlich Damasus von Rom, schon wenige Jahre nach dem berüchtigt-berühmten Konzil zu Nicäa die arianische Nachbargemeinde mit Äxten und Waffengewalt zerschmetterte?
Damasus von Rom, (305-384) der als erster unter den römischen Bischöfen „Papst“ (Bischof aller Bischöfe) werden wollte,  führte im Herbst 366, einen von ihm aufgestachelten Schlägertrupp, gegen die arianische (antitrinitarische) Nachbargemeinde des Bischofs Ursinus. Mehr als 100 Gottesdienstteilnehmer wurden ermordet – und das, nur weil sie die in Nicäa unter kaiserlichem Druck eingeführten Neuerungen – das Nicänum - aus Gewissengründen nicht akzeptieren konnten.

Eine Anzahl Arianer Roms gingen am frühen Morgen des 26. Oktober des Jahres 366 in ihre kleine Julii-Kapelle (heute: St. Maria in Trastevere).

...Deshalb rückte „(um) acht Uhr morgens, Damasus mit seinem gottlosen Anhang heran. ... mit (dem) gesamten Klerus, alle mit Beilen, Schwertern und Knitteln bewaffnet... während kein einziger Damasianer fällt erliegen 160 Ursinaner dem Angriff." Martin Rade lic. Theol. „Damasus, Bischof von Rom“, 1882, S. 14.

Was danach geschah ist wohl bekannt.

Niemand kann es von der Hand weisen: das Nicänum wurde unrechtmäßig in die Welt gesetzt.

Mittwoch, 28. Januar 2015

Nichts Neues: "Mormonen sind keine Christen"



The Mormons are dangerous, because they reject the Nicene-Trinitarian confession.” Religion Dispatches“of May 27th, 2011

„Mormonen sind gefährlich weil sie das nicänisch-trinitarísche Bekenntnis ablehnen!“

„The Mormon doctrine of God does not correspond to the Christian doctrine of the Trinity. Mormonism rejects the central logic of this doctrine (one God in three eternal persons) and develops its own doctrine of God - a doctrine that bears practically no resemblance to Trinitarian theology. The Mormon doctrine of God includes many gods, not one …That is in direct conflict with Christian orthodoxy... Here is the bottom line.” „Mormonism Is Not Christianity“ Blogalogue – Debates about Faith, June 2007  

Wer meint er darf, schwingt seine Keule gegen die polytheistisch glaubenden Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und ihre Lehren. Tausende Artikel wurden geschrieben, Pamphlete gedruckt, die chorartig in ähnliche Texte einstimmen.

”Die Mormonen sind eine der gefährlichsten Irrlehren der Neuzeit“ www.bibelkreis.ch/themen/MormonenVJ.htm - 04. Juli 2011:

Andererseits liegen die Kritiker des Mormonentums mit diesen typischen, in vielen Varianten erscheinenden Aussagen insofern richtig, als wir denen die es wissen wollen nicht nur sagen:

    „das Nicänum hat keine Existenzberechtigung!“,

sondern das auch belegen.

Das tut natürlich denen weh, die ihr Haus darauf gebaut haben. Was aber ist da zu tun? Das Bekenntnis von Nicäa entspricht in der Tat nicht dem urchristlichen Glauben. Alle Forschungsergebnisse zu diesem Thema ergaben, dass das Nicänum ein Konstrukt Kaiser Konstantins ist. Und dieser war und blieb ein kaltschnäuziger, nur auf seinen persönlichen Vorteil bedachter Mann, Verächter der eigenen Familie (außer, dass er Helena, seine Mutter liebte). Er zwang den Konzilsteilnehmern das Nicänum, im Jahr 325, auf.

Es hat nichts gebracht als Unfrieden, Verwirrung und die Unterwerfung der eigentlichen Kirche zugunsten der Interessen des römischen Staates.

„…in Nicäa (325) befolgte die Kirche die Wünsche Konstantins, obwohl sie sie nicht billigte... Eben so wenig, wie Konstantin Christus erwähnt, ist die Kirche auf Christus bezogen...Heinz Kraft,  Habilitationsschrift „Konstantins religiöse Entwicklung“ Heidelberg - Uni Greifswald, 1954 S. 81 ff

„Konstantin ist verantwortlich für die Entstehung des katholischen und orthodoxen Christentums.“  Prof. Wolmeringer „Konstantin-Artikel“ vom 05.03.07 im Internet, S.2

 Sie sollte ihm dienen und sie gehorchte ihm als Reichskirche, wodurch sie mitverantwortlich für staatliche Schandtaten wurde, bis Ambrosius von Mailand, (339-397) für kurze Zeit, den Spieß umdrehte, wodurch sie gänzlich zum Raubtier mutierte.

Bis weit ins 6. Jahrhundert hinein gab es zwei bedeutende Kirchen im Mittelmeerraum und in Teilen Europas. Erstens die tolerante arianische die zahlenmäßig wahrscheinlich die stärkere war, und zweitens die katholische, die gewalttätige, die sich trotz ihrer Förderung durch rabiate Staatgesetze nur sehr langsam durchsetzen konnte.

Wäre das Nicänum nicht als verbindliche Staatsdoktrin zum Reichgesetz  erhoben worden und hätte es nicht die beiden Chefpropagandisten Ambrosius von Mailand und Augustinus von Hippo gegeben, wäre es niemals zur Formulierung von „Cunctos populos“ gekommen.

Es ist ein Skandal, dass über Europa der Schatten dieses Glaubenszwanggesetzes aus „Christenhänden“ kam. Ab Ende Februar 380 wurde durch einen Erlass Kaiser Theodosius I. verboten eine andere Religion als die römisch-katholische zu bekennen. 

Von August Bebel stammt der wohl unstrittige Satz:

"Mit dem Ausnahmegesetz kann jeder Esel regieren (Bebel)",

Mit Cunctos populos wurde jede Art der Meinungsfreiheit, die es eine Weile gab, gnadenlos abgewürgt – und zwar im Namen dessen der gesagt hatte:

„Mein Reich ist nicht von dieser Welt! ... Gott hat mich gesandt ...den Gefangenen zu predigen, damit sie frei werden, ... ” Joh. 20, Lukas 4

So wurde das Nicänum – der katholische Glaube – durchgepeitscht. Ähnliches gab es im Dritten Reich Hitlers und unter den Kommunisten.

Mehr als fraglich ist es, bis in die Gegenwart hinein zu verbergen, dass dem sogenannten „Siegeszug des Christentums“, die Erdrosselung des Hellenentums vorausging. Ebenso erging es jeder anderen Religion, wie gesagt, auch den nichtnicänischen christlichen Strömungen, und zwar innerhalb der Grenzen die Roms Legionen beherrschten. Wo steht das so unzweideutig in Lehrbüchern geschrieben?

Die Dokumente bestätigen, dass in Nicäa die alte Kirche zum Untergang verurteilt worden war und dass das Zustandekommen des Nicänums entscheidend dazu beitrug.

Der Urteilsvollzug dauerte allerdings, und er war sehr blutig.

Diese Fakten auszusprechen, statt sie zu unterdrücken, empfinden viele als gefährlich, denn das Nicänum ist praktisch eins der drei Standbeine der christlich - ökumenischen Christengemeinschaft und der römisch-katholischen Kirche. Zusammen sind 1.8 Milliarden Menschen betroffen, die die Großkirchen als ihr Eigentum betrachten. Wer das Nicänum ernsthaft in Frage stellt, wie die „Mormonen“, wagt die Erschütterung eines riesigen Gebäudes in dem sich ein Gutteil Gläubige geborgen glaubt. Er riskiert Unerhörtes.

Wahr ist natürlich, dass das Nicänum ersetzt werden kann!

Benedikt XVI. hat es bereits eingeleitet, aber alle! tun so, als hätte er sich nicht, gleich mit seiner 1. Enzyklika,  arianisch bekannt (Modalismus ist eine arianische Variante)

Ist es etwa nicht zutreffend, dass der konstantinisch-athanasianische Glaube Roms zwischen 325 und 2005 untersagte zu glauben, dass Gott – wie vor allem die Mormonen lehren - ein Angesicht hat?

Ist es nicht wahr dass in der Schweiz 1553  der 44jährige Entdecker des kleinen Blutkreislaufes, Michael Servet, mit ausgesucht grünem Holz verbrannt wurde, weil er arianisch glaubte: Gott hat ein Antlitz? (Allerdings unter dem Einfluss des Reformators Johanes Calvin)

Ist es nicht wahr, dass Athansius (296-337) von Beginn seiner Karriere wieder und wieder wetterte:

„...Wenn aber Gott nicht wie ein Mensch (aussieht), er ist es nämlich nicht, so darf man auf ihn keine menschlichen Eigentümlichkeiten übertragen...

Vergebens also sannen die Unverständigen auch dies aus, sie, die vom Vater das Bild loslösen wollten, um den Sohn der Kreatur gleichzustellen …so weichen sie von der Wahrheit ab, und indem sie sich trügerische Sprüchlein schmiedeten, gingen sie im Anfang, als sie diese Häresie schufen, überall herum… Arianer(sind) keine Christen... Sie sind die Erfinder von Gotteslästerungen und in Wahrheit die Gottesfeinde, da sie sich, um den Sohn nicht als Bild des Vaters anerkennen zu müssen, vom Vater selbst leibliche und irdische Vorstellungen machen...“

Maßgebliche Werke des Hl. Athanasius in der Übersetzung der "Bibliothek der
Kirchenväter" (auch in RTF-Format) Aus der 1. Rede

Kriege hat er damit heraufbeschworen, aber er wurde heilig gesprochen! Athanasius Wort wetzen die sonst so frommen Gospelpreacher gegen die Mormonen. Klingt es nicht ähnlich wie bei Athanasius?

„Arianer (sind) keine Christen... Sie sind die Erfinder von Gotteslästerungen und in Wahrheit die Gottesfeinde“, denn sie lehnen das Nicänum ab.

Eigentlich hätte man es deshalb als Sensation wahrnehmen müssen, als  Papst Benedikt XVI. in seiner 1. Enzyklika   am 23. Januar 2006 das bislang unantastbare Athanasianum in seiner Unfrieden stiftenden Passage korrigierte:  

Dantes „Göttliche Komödie“ habe ihn ... inspiriert, ... wo ein „kosmischer Ausflug“ im inneren des Paradieses zum innersten Licht der Liebe führe, „die Sonne und Sterne zugleich bewege“. – Das tiefste Innere dieses unzugänglichen Lichtes sei jedoch nicht etwa ein noch gleißenderes Leuchten oder noch helleres Scheinen, sondern das zarte Gesicht eines Menschen, das dem Seher da endlich auf seiner Suche entgegentrete. Dies sei „etwas vollkommen Neues“. Das menschliche Antlitz Jesu Christi, das Dante im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes erkenne, sei „noch viel bewegender als die Offenbarung Gottes in der Form des Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis und Liebe. Gott, das unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches Gesicht.“ 

Während seiner Begegnung mit den Priestern der Diözese Rom am 22. Februar 2007, also ein Jahr später, erhärtet Benedikt - und wiederum geht es im Stimmngewirr unter: 

 „Gott ist nicht bloß ein ferner Schatten, eine »erste Ursache«, sondern er hat ein Antlitz: Es ist das Angesicht der Barmherzigkeit, das Angesicht der Vergebung und der Liebe, das Angesicht der Begegnung mit uns. Diese beiden Themen durchdringen sich also gegenseitig und müssen immer zusammengehen.“
Da ist es! Da ist sie, die Brücke, die ein großartiger Mann mit päpstlicher Autorität anbietet, von der solange niemand etwas wissen wollte. Warum also haben sie so mörderisch seit Nicäa, 325, gewütet? Ist es nicht wahr, dass ein anderer Papst, nämlich Damasus von Rom, schon wenige Jahre nach dem berüchtigt-berühmten Konzil zu Nicäa die arianische Nachbargemeinde mit Äxten und Waffengewalt zerschmetterte?

Damasus von Rom, (305-384) der als erster unter den römischen Bischöfen „Papst“ (Bischof aller Bischöfe) werden wollte,  führte im Herbst 366, einen von ihm aufgestachelten Schlägertrupp, gegen die arianisch orientierte Nachbargemeinde des Bischofs Ursinus. Mehr als 100 Gottesdienstteilnehmer wurden ermordet – und das, nur weil sie die in Nicäa unter kaiserlichem Druck eingeführten Neuerungen – das Nicänum - aus Gewissengründen nicht akzeptieren konnten.

Nach Liberius' Tod 366 wurde Damasus I. zu(m) Nachfolger (Bischof Liberius) gewählt; eine Minderheit hatte schon zuvor aber Ursinus gewählt. Kämpfe und blutige Auseinandersetzungen folgten - zuletzt in der Basilika Liberii (auch Sicinini) - wohl die von Bischof Liberius erbaute heutige Kirche S. Maria Maggiore - mit mehr als 100 Toten; die Unruhen nahmen erst nach zwei Jahren durch das Eingreifen des Kaisers ein Ende, Ursinus musste weichen.“ Ökumenisches Heiligenlexikon

Eine Anzahl Arianer Roms gingen am frühen Morgen des 26. Oktober des Jahres 366 in ihre kleine Julii-Kapelle (heute: St. Maria in Trastevere). „...Deshalb rückte „(um) acht Uhr morgens, Damasus mit seinem gottlosen Anhang heran. ... mit (dem) gesamten Klerus, alle mit Beilen, Schwertern und Knitteln bewaffnet... während kein einziger Damasianer fällt erliegen 160 Ursinaner dem Angriff." Martin Rade lic. Theol. „Damasus, Bischof von Rom“, 1882, S. 14.

Was danach geschah ist wohl bekannt.
Niemand kann es von der Hand weisen: das Nicänum wurde unrechtmäßig in die Welt gesetzt.

Dem großen lang anhaltenden Kopfschütteln professioneller Verkünder des Evangeliums stehen allerdings nicht nur diese wenigen ausgewählten Aussagen, sondern weitaus mehr, gegenüber:

Seitens des Kaisers Konstantin wurde mit Drohungen und Ankündigung von Repressalien gearbeitet. Jeder Bischof wird einzeln vorgenommen. Ihm wird das Bekenntnis (das Nicänum) vorgelegt und er wird zugleich vor die Alternative gestellt, entweder zu unterschreiben oder in die Verbannung zu gehen... in Nicäa wird auch die Kirchenorganisation in die Organisation des Reiches eingepasst. Folgerichtig wurden alle in Nicäa gefassten Beschlüsse zum Reichsgesetz erklärt.“  Rudolf Leeb „Konstantin und Christus“ – die Verchristlichung der imperialen Repräsentation, Walter de Gruyter, 1992, S. 154

 „Noch mehr als dreißig Jahre später lehnen die Homöusianer das nicänische „homousious“ unter anderem ab, weil Konstantin in Nicäa die Unterschriften der Bischöfe mit Gewalt erzwungen hatte...“ H. Chr. Brennecke „Ecclesia in republica“ Theologiegeschichte, de Gruyter S. 47, 48, 30

 „Namhafte Persönlichkeiten, wie Bischof Basilius, Teilnehmer des 1. ökumenischen Konzils 325, zu Nicäa, ... verglich(en) die nachkonziliare Situation sogar mit einer Seeschlacht in der Nacht, in der sich alle gegen alle schlagen, und er meinte, infolge der konziliaren Dispute herrsche in der Kirche eine „entsetzliche Unordnung und Verwirrung“ und ein „unaufhörliches Geschwätz.“ Bischof Koch (katholische) Pfarrblätter, vom Oktober 2008.

Sogar die katholische Quelle "Familia Spiritualis Opus" bekennt 2013:  

"Alles schien in bester Ordnung, jedoch hatten einige Bischöfe nur ein Lippenbekenntnis abgelegt, da Kaiser Konstantin mit der Verbannung für jener Bischöfe gedroht hatte, die das Bekenntnis (das von ökumenischen Christen hochgelobte Nicänum G.Sk.)  nicht unterschrieben..."


Warum nun ein heidnischer Kaiser, der von christlicher Theologie etwa so viel Ahnung hatte, wie etwa ein Storch vom Kinderkriegen, ausgerechnet den Bischöfen ihren angeblich ureigensten  Glauben aufnötigen muss, verstehe wer will.

Wenn man dann noch den Wortlaut der hochstrittigen Passage des „Nicänums, unter die Lupe nimmt wie er im Athanasianum auftaucht, dann ergibt das in Kombination zumindest ein komisch-ernst aussehendes Stirnrunzeln:

Hunderte Millionen Menschen sprachen im Verlaufe der Zeit und immer noch in ihren Gottesdiensten: 

„… So ist der Vater Gott, der Sohn Gott, der Heilige Geist Gott. Und doch sind es nicht drei Götter,
sondern ein Gott… Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der allgemeine Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen… Dies ist der katholische Glaube.
Jeder, der ihn nicht aufrichtig und fest glaubt, kann nicht selig werden.“
 Das Athanasianische Bekenntnis (hier nur der auf den strittigen Kern reduzierte Text):
In dieser Passage wird also betont, der arianisch –nichtkatholische - Glaube an drei Herren und drei Göttern sei biblisch korrekt!
Er sei „christliche Wahrheit“.
Und dann fällt die Dummheit mit Brachialgewalt über die Logik her. Wie zum Hohn heißt es, der "katholische" Glaube verbiete, unter Androhung des Verlustes der Seligkeit, die „christliche Wahrheit“ zu glauben.

Weil Mormonen dazu vernehmlich ihr Nein sagen, weil sie sich zudem weigern zu akzeptieren, dass eins gleich drei ist, stellen sie eine Bedrohung dar? Weil sie solchen Widersinn nicht mittragen, können sie nicht selig werden?

Sogar hochrangige Theologen, wie Prof. Dr. Bernd Oberdorfer, Augsburg, Fachmann für systematische Theologie klagten:

 „Muss, wer an Jesus Christus glaubt, sich auch das paradoxe „Hexeneinmaleins“ (Goethes) zu eigen machen, dass Gott einer und drei zugleich ist? Verlegenheit ist noch das harmloseste, was viele Christen (darunter nicht wenige Theologen) befällt, wenn die Sprache auf die Trinitätslehre kommt.“  „Zeitzeichen“, evangelische Kommentare, August 2004

Exbundeskanzler Helmut Schmidt war sich dessen bewusst, dass seine Ablehnung des Nicänums  seitens der Großkirchen missbilligt wird. Dennoch wagte er die ehrliche Aussage:

"Ich bin einer von den vielen, die sich als Christen bekennen... Ich glaube, Gott ist der Herr allen Geschehens. Aber mit der heiligen Trinität habe ich ganz große Schwierigkeiten. Und ich bin der Frage gewärtig: Bin ich vielleicht deshalb kein Christ? Oder bin ich vielleicht nur ein ganz schlechter Christ? (...) Ich nenne mich gleichwohl einen Christen. Denn ich bin überzeugt von der Moral, die das Christentum im Laufe von Jahrhunderten entfaltet hat."

 „Christ in der Gegenwart“ Nr. 33 / 1998, 277-278.

Mormonen sind jedoch in weiterer guter Gesellschaft, auch mit den Arianern aller Richtungen. Trotz jahrhundertelanger blutiger Verfolgung durch die römische Staatskirche gibt es sie noch, die Anhänger des Ältesten Arius (260-337), des Mannes der urkirchlich glaubte, dass Jesus ein anderer ist als sein Vater, ihm nachgeordnet, ihm "ähnlich" weshalb er Häretiker genannt wurde. Bis zur Stunde zeigt die Nachfrage im Internet 40 000 Einträge zum Thema “arianische Häresie, aber nicht einen der auch nur eine eventuelle „athanasianische Häresie“ erwägt, obwohl sie erwiesen ist.
Auch Giordano Bruno war ein Arianer, wie Sir Isaak Newton. Sie durchschauten den Schwindel von Nicäa, hinter dem maßgeblich der „heilige“ Athanasius (296-373) sowie Kaiser Konstantin (285-337) stehen. Dieser aber war ein Mörder.

„Gegen das Trinitätsdogma seiner Kirche hatte sich der junge Isaak Newton verstohlen in den Arianismus hineinstudiert. Athanasius verabscheute er. Den Trinitarismus denunzierte er leidenschaftlich als ‚falsche, infernalische Religion‘, seine Bekenner seien‚ Götzenanbeter, Gotteslästerer und geistige Hurer‘, die bösartigste und verkommenste Sorte Menschen auf der Erde.“ Harro Heuser: „Der Physiker Gottes – Isaac Newton oder Die Revolution des Denkens“, 1. Auflage. Herder, Freiburg im Breisgau, 2005

Fünfundneunzig von hundert Befragten wären sehr wahrscheinlich außerstande, ohne Nachschlagewerke zur Hand zu nehmen, zu erläutern warum sie Athanasianer bzw. Antiarianer sind, bzw. sein sollen. Aber sie glauben unbesehen den frommen und kecken Propagandisten die in nahezu allen Sprachen der Welt posaunen: „Mormonen“ sind keine Christen, (weil die arianisch glauben.)
Lasst uns das "Kriegsbeil" gemeinsam begraben, Benedikt XVI. hat doch gezeigt, wie wir es tun können.