Dienstag, 15. Januar 2019

"Evangelische Christen sind wunderbar, wenn sie Christen sind" by Gerd Skibbe


1999 schlummerte die evangelische Kirche die aktiven Verteidiger des Christusglaubens von der permanenten Notwendigkeit  ihres Tuns des Guten nahezu ein. Das geht aus diesem Statement der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre vom 31. Oktober 1999" klar hervor. Ihr Tenor lautet:  Du musst dich nicht anstrengen deine Religion zu leben. Du hast vor Gott nur die Pflicht auf ihn zu vertrauen. Da heißt es: 


"Wir werden umsonst erlöst... Rechtfertigung geschieht allein aus Gnade... sola gratia. 


Das hat Christus nie gelehrt. 
Er setzte die Kriterien der Erlösung. Sie fanden keine Erwähnung im vorliegenden Dokument.

Angesichts der wachsenden Bedrohung unserer angeblich christlich orientierten Welt durch rabiate Islamisten stehen wir allesamt in der Pflicht, mit den uns von Gott verliehenen Talenten zu "wuchern", "unser Licht leuchten zu lassen"... wir haben "das Salz der Erde" zu sein. Wir haben zu verinnerlichen, dass wir "alles was wir einem Geringen getan haben, ihm antun"... Wir haben die Gefangenen zu besuchen und sie herauszuholen aus ihrem Elend.

Das wir dies tun müssen, um letztlich vor Gott gerechtfertigt dazustehen kommt in der sogenannten Rechtfertigungslehre nicht zum Ausdruck. Im Gegenteil. 

Bewusst oder nicht, dort wird verdrängt, dass der frühe Luther noch klar betonte, dass wir einmal vor Gott verantworten müssen, was  wir angerichtet haben. 

 In den vielen Sätzen dieser "Erklärung" kommt Jesus nicht zu Wort - außer in einem völlig aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat, das Petrus und seinen rechtmäßigen Nachfolgern die Vollmacht verleiht, Sünden zu vergeben -. 

Die "Gemeinsame Erklärung" beruft sich wieder und wieder auf Paulusbekenntnisse.
Aber es ist nicht einmal lupenreiner Paulinismus der da verkündet wird. Denn diesen Paulussatz: "Irret euch nicht, was der Mensch sät, das wird er ernten!" Galater 6: 17 unterschlägt die Erklärung.

Dieser Satz jedoch relativiert sämtliches Schrifttum Pauli!

Weil das der Fall ist, wurde er ausgeklammert. Doch die Aussage, dass der Mensch ernten wird was er sät, ist auch logisch unanfechtbar.

Man muss, manchmal sehr mühsam, Gutes säen.

Die Konsequenz der "Erklärung" lädt dagegen geradezu zur Faulheit ein, zum Nichtstun, während die Gebote Christi generell lauten: Bemüht euch! z.B. um eure Vervollkommnung. Wörtlich und im Zentrum der Bergpredigt steht darum jene große Aufgabe festgeschrieben, die ganz und gar nicht ins Konzept des Protestantismus passt:

"Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel, vollkommen ist!"

 Ein um Perfektion bemühter Artist muss täglich sechs bis zehn Stunden harte Arbeit leisten.


Der Heidenapostel Paulus  wurde allerdings ohne sich darum bemüht zu haben Christ, Gott selbst rief ihn an. Er hat ausnahmsweise auf diesem Weg erfahren, dass er in die falsche Richtung gelaufen war.

Dieser Fall kann und darf aber nicht verallgemeinert werden.

Das hätte Paulus sich sagen müssen. Er stellt stellenweise die damalige Kirchenlehre in Frage: "bemühe dich Licht zu erlangen", indem er wiederholt verkündet: er selbst sei aus reiner Gnade von Gott aus dem Irrtum und Dunkel der Ablehnung herausgerissen worden... und so überhöht er den Begriff Gnade.  

Gnade, Gnade, Gnade. Sola gratia!  

Petrus der Präsident der noch jungen Kirche ist empört, dass Paulus - "unser geliebter Bruder Paulus" - mit bedeutenden Begriffen, wie diesem, recht missverständlich umgeht. Weitsichtig ist er verärgert darüber, dass Paulus nicht ganz unschuldig daran ist, wenn Spätere, wie die Damen und Herren Verfasser der "Gemeinsamen Erklärung" von 1999, es wagen den folgenden Widersinn zu Papier zu bringen: 

Petrus Gnadenverständnis unterscheidet sich von dem seines Juniorpartners erheblich. Das muss er korrigierend aussprechen. Er, Petrus ist die, von Jesus eingesetzte "Säule" der Kirche, nicht Paulus. Petrus hat in Sachen Theologie das letzte Wort.

Er weist den übereifrigen Mann, wenn auch sehr behutsam, zurecht. Um zu definieren was die Kirche unter dem Begriff "Gnade" verstehen soll erläutert Petrus:

"... wenn ihr um guter Taten willen leidet und es ertragt,  

das ist Gnade bei Gott.

Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand;..." 1. Petrusbrief 2: 2-25


In Christi Fußtapfen gehen ist Gnade... 

Petrus wird sich sehr zusammen genommen haben, nicht aus der Haut zu fahren, eben weil Paulus verallgemeinert, was nicht verallgemeinert werden darf.  Denn wie der Trend des Judentums, war seines Herrn Lehre, die des Tuns des Guten. Allerdings bestand das jüdische Verstehen vom Tun des Guten, nicht wie bei den Christen darin Ketzer zu köpfen, wie an Bischof Priscillian im Jahr 385 geschehen, oder etwa darin eine ganze Gemeinde auszurotten weil sie urchristlich glaubte, wie 366, unter aktiver Teilnahme des Papstes Damasus zu Rom geschehen. 

Jahrelang begleitete Petrus seinen Christus. Er hatte jedes Wort und seinen Geist in sich aufgesogen. Kaum jemand kannte, wie er, die ewig gültigen Prinzipien des Erlösers.  Er schreibt entschieden und zugleich sehr um Versöhnung bemüht:

Seid überzeugt, dass die Geduld (griech. ypomoni) unseres Herrn eure Rettung ist. Das hat euch auch unser geliebter Bruder Paulus  mit der ihm geschenkten Weisheit geschrieben; es steht in allen seinen Briefen, in denen er davon spricht. In ihnen ist manches schwer zu verstehen und die Unwissenden, die noch nicht gefestigt sind, verdrehen diese Stellen  ebenso wie die  übrigen Schriften zu ihrem eigenen Verderben.” 2. Petrus 3: 15-16

Petrus kennt den Begriff Gnade sehr wohl, verwendet ihn hier aus guten Gründen nicht. Petrus geht sehr weit. Er warnt. Paulus Trugschluss führe unweigerlich ins Verderben. Wegweisend fand er für den ersten Satz einen Begriff der die Erwartungshaltung Gottes einschließt: wir könnten mehr tun. Der Herr warte auf dieses unser Guttun mit schier unglaublicher "Geduld". 

Jakobus, dagegen, des "Herren Bruder" konnte Paulus ständige Überbetonung einer durchaus wichtigen Lehre - wenn sie im Licht der Bergpredigt betrachtet wird - nicht mehr hören. Verärgert fragt er zurück: Soll daraus folgen, gute Taten wären zur Erlösung nicht nötig? Jakobus schreit die Antwort: "NEIN!" , geradezu heraus:

 "Willst du aber erkennen, du eitler Mensch, dass der  Glaube ohne Werke tot sei?" Jakobus 2: 20

In seinem Brief an die Galater reagiert Paulus, sei es auf schriftliche oder mündliche Hinweise schließlich. Er korrigiert sich, sieht sich plötzlich in der Pflicht Missverständnissen vorzubeugen und schreibt - nun unmissverständlich - : Irret euch nicht, was der Mensch sät, das wird er ernten.

Die "Gemeinsame Erklärung" lullt dagegen sogar echte Christen ein, als wäre das Werk schon getan und nun sei "Holiday" angesagt. 

Das Nichttun, - die Kontemplation, das Nichtsdazutun - sowie jede Art von Lehre der Idee vom "Nichtsdazubeitragenkönnen" betrachtet Petrus  als eine ins Verderben führende Lebenseinstellung.

Wie Paulus geht es ihm um die Frage der persönlichen Erlösung. Für Petrus allerdings ist es eine massive Irrlehre etwas zu verkünden, dass zur Annahme führen könnte, der bloße Glaube an Christus genüge um den schuldig gewordenen Menschen freizusprechen. 

Eben diese von Petrus verworfene Geisteshaltung und Philosphie wird fast anderthalbtausend Jahre später Martin Luther aus seinen persönlichen, durchaus nachvollziehbaren Gründen zur Basislehre seiner Theologie erklären.

Sie wird zwar den Protestantismus hervorbringen aber ihn zugleich in den Untergang der Bedeutungslosigkeit treiben.

Natürlich kann man Martin Luther verstehen: er hatte vom Tun her geleistet was er konnte... und fühlte sich dennoch verdammt. In den vielen Jahren seiner Zeit als Augustinermönch war er über streng mit sich selbst umgegangen und war bemüht alles zu halten was die Ordensregeln - aber nicht Christus - von ihm verlangten:

  "Wahr ist's, ein frommer Mönch bin ich gewesen und habe so gestrenge meinen Orden gehalten, dass ich's sagen darf: Ist je ein Mönch gen Himmel kommen durch Möncherei, so wollt' ich auch hinein kommen sein. Das werden mir bezeugen alle meine Klostergesellen, die mich gekannt haben. Denn ich hätte mich, wo es länger gewähret hätte, zu Tode gemartert mit Wachen, Beten, Lesen und anderer Arbeit."

Da fühlen wir alle in liebevoller Weise mit ihm und stehen an seiner Seite, denn vor und zu seinen Zeiten wollten die Christen durch ‚besonders gute Taten’ Erlösung finden, nämlich in Pilgerreisen, im Reliquienerwerb (die ohnehin überwiegend Falsifikate darstellten), in der Teilnahme an endlosen Kreuz- und Kriegszügen gegen Islam, Heiden-, Ketzer- und Judentum. Das Gutsein bestand aus Kasteiungen, langanhaltenden Wiederholungen gewisser Floskeln, im fast pausenlosen "Vater-unser" Geplapper und im geradezu blinden Gehorsam gegenüber jeweiligen kirchlichen Vorgesetzten. Das waren weder Guttaten noch waren sie wünschenswert.

Aber dann fiel Bruder Martin ins andere Extrem mit Verneinung der Fähigkeit des Menschen zu seiner Erlösung beizutragen. Was dabei praktisch an Gleichgültigkeit der meisten lutherisch Gläubigen herauskam ist unübersehbar negativ. Ganz anders Joseph Smith:
                                       


(Entsprechend der Totenmaske und Beschreibungen) Joseph Smith 1805-1844 ermordet von "Christen"

Er sagte er habe zuvor Gott um Erkenntnis gebeten und dann seien ihm diese Worte offenbart worden:

"Wahrlich (der allmächtige Gott, Schöpfers Himmel und der Erde) sagt: Die Menschen sollen sich voll Eifer einer guten Sache widmen und vieles aus ihrem eigenen, freien Willen tun und viel Rechtschaffenheit zustande bringen; denn die Macht ist in ihnen, wodurch sie für sich selbst handeln können.Lehre und Bündnisse 58:27

Auch „für Erasmus (von Rotterdam) war es schon aus pädagogischen Gründen nicht anders denkbar, als dass der Mensch durch seinen freien Willen an seinem Heil mitwirkt. Luther dagegen war im Hinblick auf die sittlichen Möglichkeiten des Menschen äußerst pessimistisch.

Für ihn hing alles allein von der freien Gnade des allmächtigen Gottes ab, die für ein auch noch so geringes Mitwirken des Menschen am Heil keinen Platz ließ."   Thomas Martin Schneider "Freiheit bei Martin Luther"

Diese Einstellung ist immer noch die Linie der offiziellen evangelischen Kirche Deutschlands. Auch weil "Mormonismus" dem entgegensteht, verurteilen gewisse Exponenten des Protestantismus die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Origenes beteuerte es ebenfalls wie Joseph Smith und damit völlig anders als Luther, der immer von der eigenen Erfahrung ausgeht, aber eben nicht berücksichtigt, dass die Forderungen seines (Kloster-) Ordens andere waren, als die des Christus die er in der Bergpredigt formuliert hatte. Der große Alexandriner (Origenes) verkannte keineswegs die Rolle der Gnade Christi, doch er lehnte jede Übertreibung konsequent zurück: 

„Zwar sind alle Geschöpfe ganz auf Gott angewiesen, eigene
Anstrengungen werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber die Vorsehung hat alle Regungen des freien Willens von Ewigkeit vorausgesehen und eingeplant, und sie werden gerecht vergolten.“
 Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft ... Mohr - Siebeck, 3. Auflage

Das ist ausgewogener, verständlicher Klartext. Er erregt keinen Widerspruch.

Wären die Großkirchen bei Origenes (185-254) geblieben dann hätten sie sich nicht dermaßen arrogant gegen Christus verhalten, indem sie, gleich nach der staatlichen Anerkennung des Katholizismus, im 4. Jahrhundert, alles Menschenmögliche unternahmen - und zwar jahrhundertelang -, die Freiheit der Kinder Gottes zu vernichten!
Dafür gibt es keine Entschuldigung!

Weil sie es taten rief der allmächtige Gott die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, 1830, erneut ins Leben.

ER restaurierte was Menschen verdarben. 

Die meisten Mitglieder der Kirche Jesu Christi sehen allerdings, dass innerhalb der katholischen sowie der Evangelischen Kirche Deutschlands schon seit Luthers  Zeiten und auch gegenwärtig schwache Strömungen vorhanden sind, die Weitherzigkeit und Versöhnungsbereitschaft erkennen lassen. 

Es gibt Querdenker und Aussagen von Protestanten mit Gewicht die eben nicht mehr lutherisch sind.

Dazu gehören solche Bekenntnisse wie das von Frau Prof. Dr. Regine Schulz Direktorin des Roemer- und Pelizaeus-Museums. Sie sprach, 2012, in ihrer Kanzelrede in der Andreas-Kirchengemeinde Hildesheim über „Tod,  Auferstehung und Ewiges Leben“ im Alten Ägypten.

Es ist für die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage erstaunlich zu hören, wie Frau Prof. Dr. Regine Schulz  - wenn auch sehr, sehr feinsinnig, aber immerhin - Luther die Stirn bietet und dabei ungewollt die ersten beiden Kapitel des Buches Abraham (in der mormonischen Zusatzschrift "Köstliche Perle") bestätigt!, indem sie sagt:

   "dass den Menschen des Alten Ägypten  die Frage nach dem Glauben ganz fremd gewesen sei sie hatten nicht einmal ein Wort dafür. Ihre Vorstellung von der Götterwelt und der Ordnung des diesseitigen und jenseitigen Lebens sei nach ihren Begriffenüberliefertes Wissen gewesen, die Wahrheit. Sie fürchteten das Totengericht, denn das Weiterleben nach dem Tod hing vom Wohlverhalten im Diesseits ab. Es gab Hoffnung auf Gerechtigkeit,  Hoffnung auf Gnade gab es nicht.

Der Maßstab für das richtige Leben sei zusammengefasst im Begriff Ma`at, der sich nicht übersetzen lasse, weil er viele Bedeutungen einschließt: Gerechtigkeit, Ordnung, Weisheit."

Solche Statements sind für "Mormonen" mehr  als erfreulich - obwohl sie, wie gesagt, derselben Überzeugung wie Origenes sind, dass "alle Geschöpfe ganz auf Gott angewiesen, eigene Anstrengungen werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber die Vorsehung hat alle Regungen des freien Willens von Ewigkeit vorausgesehenund eingeplant, und sie werden gerecht vergolten."

Solche Erklärungen tragen der Vernunft Rechnung. 
Gemäß dem Berichterstatter des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Hildesheim, Sarstedt ließen die Äußerungen der Ägyptologin die Folgerung zu:

"Die Personifizierung des umfassenden Begriffes in der Göttin Ma`at schaffe eine Verbindung zur Person Christi,..."


Bravo!, denn eben dies lehrte Joseph Smith. Es war kein Geringerer als der Superintendent Helmut Aßmann im Gespräch mit der Museumsdirektorin, der dies zum Ausdruck brachte.

"Er leitete den Abend als Lektor, schuf einen  Rahmen von Liedern und Gebeten zum  Thema Tod und Auferstehung. In einem Kurzinterview stellte er der Gastrednerin eigene und von Besuchern notierte Fragen, zum Beispiel die nach ihrer eigenen Jenseitsvorstellung. Sie sei Protestantin, sagte Regine Schulz. Und der festen Überzeugung, dass das Verhalten im Diesseits sich auf das Leben im Jenseits auswirke." 
Eben dies ist reiner "Mormonismus", aber das Gegenstück zum Protestantismus.

Die schlichte Logik verlangt die Übereinstimmung mit Origenes und den zuverlässigsten Kirchenvätern, sowie dem Lehrgut der ältesten Apostel!

Danke Joseph Smith! Dank Gott ist es so, dass wir niemals  Spielbälle des Allmächtigen waren, sondern hochbegabte und geliebte Gotteskinder sind. Wir haben unser Vermögen zugunsten einer besseren Welt von Morgen einzusetzen.




Mittwoch, 9. Januar 2019

Ingrids Auswahl - Ingrids Poetry (64)

   
Let me hear

Loving Saviour let me hear

Gentle whisperings of thy voice.

In thy healing touch of love

Ever shall my soul rejoice.

In thee only will I rest,

To thee will I bring

Solemn, sacred, sweet devotions

Prophet, priest and king.

Till my walk on earth is through,

Let me lean my friend on you.

Samstag, 5. Januar 2019

Ingrids Auswahl - Ingrids Poetry (63)



 
                                        In Christ reborn



Could this heart stop beating?

Could this spirit fly?

No tears these eyes of mine would cry.

Eager to leave this checkerboard

Made up of night and day,

Gladly I go with head held high

To leave this house of clay.

Far, would I bid my soul to roam

To lofty spheres on high

Beyond the moon, beyond the stars

To that bright shining sky.

There to behold Christ's kingly face.

Once more to feel his warm embrace,

There in that longed for glory morn

Released from sin, in Christ reborn.

Ingrids Auswahl - Ingrids Poetry (62)




The Harvest (a song)


Off to the harvest brothers

Ripe is the field and wide

Sing loud your song of harvest

Near draws the evening tide.

Few are the hours remaining

The time to gather in

The scattered sheep of Israel

To free them from their sin.



Fear not because your Father

Bids you to hurry on.

The path for you is charted

The day is almost gone.

Hark brothers, come and listen

Hear how the lost sheep plead.

Go free them from the thicket

And from the pit’s so deep.



Go brother’s do not linger

Go with unerring faith

Break off the tempter’s shackle’s

Go free the human race.

The path is straight and narrow

Which leads to freedom and love

Gather the lost Sheep of Israel

For Christ our Saviour above.

Samstag, 29. Dezember 2018

Aufgefrischt by Gerd Skibbe

Evangelikale Quatschköpfe und weitere 


Es gibt in Reihen der um ihr eigenes und anderer Leute Seelenheil besorgte Jesusverehrer Menschen die sich in Sachen "christliche" Demagogie  ziemlich gut auskennen; - aber weniger in Sachen Höflichkeit  - solche, die es bis zur Stunde heftig umtreibt wo sie können zu verkünden:

                 "Mormonen sind keine Christen".

Ihre Lust und Wonne wenn sie das ausposaunen, kommt aus der Untiefe ihres Wissens und aus der Kälte ihres Wesens.
Hautnah erlebte nicht nur ich diese Kinder der Ignoranz und Arroganz weltweit. Einige dieser Menschensorte tragen das Beffchen, damit auch jeder gleich erkennt, sie gehören zu den Auserwählten und Weisen dieser Welt. Andere reissen ihr frommes Mundwerk weit gegen diejenigen auf, die ihrer (absolut unmaßgeblichen) Meinung nach verderbliche Sektierer sind, obwohl Jesus ihnen  geboten hat, andere nicht zu verurteilen, nur weil sie anders denken. 

Das haben  ihnen die Fanatiker der römischen Kirche beigebracht und Glaubensprediger wie der sonst ziemlich ehrenwerte Martin Luther und Leute wie der Mann aus Erz, Johannes Calvin. 
Länger als  eintausendzweihundert schreckliche Jahre hindurch wurden "Sektenleute", "Häretiker" und Kirchen- und Sachkritiker die Rom, Wittenberg und Genf selbst hervorgebracht haben, vom Diesseits ins Jenseits befördert.
Man denke nur an Luthers Hetze die den Bauernkrieg verschärfte, oder wen Calvin verbrennen ließ. Fast immer geschah es in Jesu Christi heiligen Namen der Barmherzigkeit.
Zuerst wurden die nonkonformen Idealisten mit dem Hackebeil erledigt, wie im Fall der Gruppe des makellosen Bischofs Priscillian von Avila, 385, dann mit lodernden Feuerstößen. 
Luther hat sie gelehrt:

"Mit Ketzern  braucht man kein langes Federlesen machen, man kann sie ungehört verdammen."  Tischreden Bd. III.

Dieser Satz steckt den Evangelikalen in den Knochen wie das unerwünschte Strontium 90. Für sie ist es ein  immergültiger Satz ihres Glaubenskodex.

Wer je Theologie studierte ist hinterher sowieso auf einem Auge blind.
Sie atmen dieselbe Luft wie wir und dennoch sind sie überzeugt, sie gehörten zu den Besseren, zumindest seien sie religiös gesehen auf der sicheren Seite. Ihnen vergebe der liebe Gott selbst faustdicke Lügen, aber den Mormonen nimmt er ihre Liebe zum Gesetz Christi übel. Von dieser Art ist ihre Logik

Einige ihrer Getreuen glauben ihnen, obwohl man eigentlich weiß, die wenigsten von ihnen leben, was sie lehren.
Eisige Luft schlug mir 1996 in Orlando, Florida in einer Zusammenkunft südlicher Baptisten entgegen, als ich mich gleich und ehlichkeitshalber als Mormone outete. Gefrorene Luft in Florida!
In Salt Lake City kamen sie zu Dutzenden und standen unmittelbar vor dem Konferenzzentrum. Wie die Waldesel schrien sie wiehernd  in ihrer komischen Sprache.

Einer war darunter der Joseph Smith schriftlich per Plakat bescheinigte wie tief er in der Hölle sitze. Er krächzte schließlich, nachdem wir ihm eine Stunde lang zugehört hatten. Weil er mir leid tat gab ich ihm einen Hustenbonbon.
Andere erläuterten auf ähnliche Weise warum wir, im Gegensatz zu ihnen, unerlösbare Teufelsanbeter seien.  Ein junger Mann in Ciceropose, hielt eine mächtig gewaltige Predigt. Seine Botschaft richtete sich an die direkt an ihm und seinen Genossen vorbei defilierenden Versammlungsbesucher, die, wenn überhaupt, freundlich nickend darauf reagierten. Die Gesten dieses Antipredigers erinnerten an Benito Mussolini. Vom  Gehabe her war da kaum ein Unterschied. Wie der italienische ausdrucksgewaltige Faschist hob er seinen langen, dünnen Zeigefinger drohend .


Ingrid, meine Frau, 2006 in Salt Lake City: Die frommen Demonstranten haben natürlich keine Ahnung von urchristlicher Theologie, in der die Lehre von der "Vergottung"des Menschen die höchste war. Adolf von Harnack deutscher Theologe: "„... Der Gedanke der Vergottung ist der
letzte und oberste gewesen; nach Theophilius, Irenaeus, Hippolit und
Origenes findet er sich bei allen Vätern der alten Kirche, bei Athanasius,
bei den Kappadoziern, Appolinares, Ephraim Syrus, Epiphanius u.a (Lehrbuch der Dogmengeschichte)



Schade, dass wir nicht mehr im Mittelalter leben. Das wäre doch mal etwas ganz anderes: Live zu sehen wie ein paar Mormonenhäuptlinge Rücken an Rücken gebunden im lodernden Feuer auf dem Scheiterhaufen schmoren.  

Das muss man ihnen lassen, die Amerikaner gehen aufs Ganze. An dieses Niveau kommen die deutschen Windmühlenkämpfer nicht heran, aber sie sind dafür Schnellfechter, die erst schreiben und reden und sich allenfalls danach mit der Materie vertraut machen.
Ist das nicht wahr Herr Dr. Rüdiger Hauth, Herr Prof. Dr. Samuel Leuenberger, Herr Dr. Lothar Gassmann? Sie ähneln im Ganzen eher dem Typ Don Quijote. Wenn der auf seiner Rosinante im Sattel saß konnte er Sancho, seinem Stallmeister, alles weismachen.
                                
Wikipedia: Denkmal für Cervantes, Madrid

Und gleich Sancho Panza nickt das Volk - noch - Zustimmung, aber auch, wie Sancho zunehmend mit gewissen Bedenken.

Man kann nachdenklich nachschauen, ob die modernen  Ritter des traditionellen Christentums sich gelegentlich selbst fragen, ob sie mit ihren Antimormonenattacken vielleicht doch schief liegen. Anders gefragt, ob sie sich gelegentlich selbst kritisieren. Oder noch anders: "ob sie noch alle Tassen im Schrank haben". All das kann man  wegen der Biedermannsmaske die sie vor sich her tragen nur schwer ausmachen. Ungeniert drehen sie ihrem angeblichen Herrn Christus das Wort im Munde um:

Er hat gesagt und geboten, dass wir (sittlich) vollkommen (perfekt) gleich wie Gott werden sollen, aber das lehren sie nicht. Matth. 5: 48
Bei den Mormonen steht dieses Gebot Gottes obenan, wofür sie prompt, vor allem von den Evangelikalen, getadelt werden. 
So behauptet der von Herrn Dr. R. Hauth beeinflusste Schweizer Bibelbreis im Internet unter: am 30. Aug. 2012:
 „Die Sündhaftigkeit des Menschen und die Rechtfertigung durch Christus werden (bei den Mormonen) in einen optimistischen Fortschrittsweg des Christen verfälscht."www.bibelkreis.ch/themen/Mormonen Die Mormonen sind eine der gefährlichsten Sekten der Neuzeit"


Die Gebote Christi zunehmend besser zu verstehen und zu halten, ohne zu übertreiben (wie das mit dem zölibatären Leben geschieht), sei eine Verfälschung der Christuslehre?
 Um die Gesinnung der Mitglieder der Kirche Jesu Christi der HLT sich um sittliche Reife zu bemühen lächerlich zu machen, greifen die Autoren dieses Artikels einfach so in die Trickkiste:  
"... Die Meinung, (der Mormonen) man könne schon auf Erden zum Gott werden und die Ansicht, auch Gott entwickle sich weiter, widersprechen dem christlichen Glauben fundamental.”

Hätten sie eine Belegstelle für die Behauptung, Bestandteil der Mormonenlehre sei, Menschen "könnten schon auf Erden zum Gott werden", sie hätten sie gebracht. Es gibt sie nicht!
Warum tun unsere Gegenüber immer so, als hätten wir ein anderes Evangelium?

Insbesondere lehrt das Buch Mormon sittliche Hochziele und Aspekte die eigentlich jeder Christ  unterschreiben könnte:


Gebiete deinen Kindern Gutes zu tun...“ Alma 39: 12“


...handle gerecht, richte rechtschaffen und tue beständig Gutes.“ ebenda 41: 14


Was du aussendest, das wird wieder zu dir zurückkehren.“ ebenda 41: 15


Wenn ihr nicht Nächstenliebe habt, seid ihr nichts!“ Moroni 7: 46


Menschen sind, dass sie Freude haben können“
2. Nephi 2: 25


...dass Gott euch doch zeigte, dass er euch durchbohren und mit einem Blick seines Auges in den Staub schlagen kann.“ Jakob 2: 15
Sexuelle Reinheit wird bei den Mormonen groß geschrieben. Nur innerhalb einer rechtmäßig geschlossenen Ehe sind sexuelle Aktivitäten erlaubt. Die große Mehrheit der Mitglieder hält sich daran. Das führt zu guten Resultaten, die hoffentlich noch in tausend Jahren da sein werden:
Selbst der heftige Antimormone Herr Pietro Arnese kam in seinem provozierenden Artikel "Enthüllungen" und "Trivialitäten" www.apocalypsesoon.org/D/7-mormonen.html nicht umhin, zu sagen:


"Mormonen sind gute Menschen. Es hat keinen Sinn, die Fakten und Statistiken zu leugnen, die sie für ihren Patriotismus, ihren staatsbürgerlichen Sinn, ihren Fleiß und ihre moralische Güte auszeichnen. Sie unterstützen sich gegenseitig mit einem Hilfsprogramm, das nur selten mit anderen religiösen Gruppen verglichen werden kann. In den Vereinigten Staaten finden wir einige illustre Namen auf dem Gebiet der Politik, Wirtschaft und Sport. Als soziale Gruppe sind die Mormonen außergewöhnlich."

Herr Dr. Michael Utsch, Referent der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen,  antwortete, 2012, auf die Frage:

"Was haben evangelische Protestanten mit den Mormonen gemeinsam?" 
"Es gibt zahlreiche Gemeinsamkeiten in der 
Ethik und Moral. Der persönliche Einsatz und das ehrenamtliche Engagement sind bewundernswert. Auch die hohe Wertschätzung von Ehe und Familie bei den Mormonen und die aufmerksame Sorge für verlässliche zwischenmenschliche Bindungen sind vorbildlich."



Die Familie, sowie alle anderen guten zwischenmenschlichen Beziehungen sind den "Mormonen" wichtig


Das wollt ihr ändern? Warum?