Donnerstag, 23. Juni 2022

Rechtschaffenheit kontra Rechtfertigung (1) by Gerd Skibbe


Als ich im Dezember 1969 nach langem Warten meinen Trabant-Kombi bekam, besuchte ich die mit zugewiesenen Gemeinden noch häufiger. Immer wieder nahm ich Leute mit mir, die am Straßenrand auf eine Mitfahrgelegenheit hofften.
Jedes mal war ich bedacht ein Gespräch über Gott und die Welt zu führen. Mehrfach wurde ich gefragt: Was unterscheidet euch „Mormonen“ von anderen.
Heute schäme ich mich meiner Dummheit.
Zu sagen wir haben das Buch Mormon, sagte gar nichts, weil meine Gegenüber nur die Achseln zucken konnten.
Heute würde ich antworten: Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, treten entschieden für das Recht auf Entscheidungsfreiheit jedes Menschen ein. Ein seitens Gottes uns garantiertes Recht, dass von allen Großkirchen unentwegt gebrochen wird.
Jede Säuglingstaufe ist Bruch dieses Gesetzes. Alle Jahrhunderte hindurch übten die Großkirchen Gewalt gegen Juden und Andersdenkende.
Sofort tut sich das Wissen jedermanns auf. Intuitiv sind die Menschen wegen dieses allgegenwärtigen Hintergrundwissens atheistisch eingestellt. Das Buch Mormon ist das leuchtende Banner der Verteidiger der Freiheit aller. Es lehrt reinen Humanismus: „Ohne Liebe bist du nichts!“ sagte Moroni. Liebe verteidigt das Recht des anderen. Liebe verlangt Rechtschaffenheit: Schaffe das Recht wo es nicht vorhanden ist.
Heute würde ich meinen Gesprächspartner sagen: Die Christen evangelischen Kirchen sprechen selten oder nie von der Notwendigkeit der Rechtschaffenheit im täglichen Leben.
Entsetzt musste ich feststellen, dass offizielle Dokumente zur evangelischen Glaubenslehre den Begriff Rechtschaffenheit geradezu ängstlich vermeiden. Allmählich schlummerte die evangelische Kirche die aktiven Verteidiger des Christusglaubens von der permanenten Notwendigkeit ihres Tuns des Guten nahezu ein. Das geht auch aus der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre vom 31. Oktober 1999" klar hervor. Ihr Tenor lautet: Du musst dich nicht anstrengen deine Religion zu leben. Du hast vor Gott nur die Pflicht auf ihn zu vertrauen. Da heißt es: "Wir werden umsonst erlöst... Rechtfertigung geschieht allein aus Gnade... sola gratia... und Rechtfertigung ist Sündenvergebung. .“
Das hat Christus nie gelehrt. Sondern im Gegenteil: „Was heißet ihr mich aber HERR, HERR, und tut nicht, was ich euch sage?“ Lukas 6: 46
Da ist ein enormer Unterschied zur Hauptaussage der „Gemeinsamen Erklärung von 1999“, die behauptet: "Der Mensch soll gerecht leben und ... ist (aber) unfähig, sich von sich aus Gott um Rettung zuzuwenden ...
Die Erklärung umfasst 3 000 Worte, der Terminus „Rechtfertigung“ kommt 145 mal vor. Der Begriff „Rechtschaffenheit“, dem der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer höchste Priorität einräumte fehlt, er wird nicht einmal erwähnt.
In den Buch-Mormon-Texten wird „Rechtschaffenheit“ ebenfalls auf den höchsten Rang gehoben. Alleine im 40. Kapitel des Buches Alma 7 mal.
Selbst der „Katholische Katechismus“ vom Oktober 1992 erwähnt auf 188 Seiten zwar 7 mal den Begriff Rechtfertigung, den der Rechtschaffenheit nicht einmal.
Der Wahlspruch Dietrich Bonhoeffers (1906-1945) beschreibt einleuchtender als die offizielle Lehre, worauf es ankommt:
„Öffne deinen Mund für die Stummen, für das Recht aller Schwachen. Öffne deinen Mund, richte gerecht, verschaffe dem Bedürftigen und Armen Recht.“ Sprichwörter 31: 8-9
Weil er lebte, was er glaubte, wurde Bonhoeffer im 3. Reich Hitlers hingerichtet, und wir bewundern ihn. Mit eben dieser Forderung, Recht zu schaffen, hat der interessierte Leser zugleich die Moraltheologie des sogenannten „Mormonismus“ auf einen Blick vor sich.



Nach Rechtfertigung infolge eigenen Versagens zu trachten, kann niemand als mutig bezeichnen, dagegen ist die Entschlossenheit einem zu Unrecht Unterlegenen Beistand zu geben Christenpflicht. Das Gewäsch von einer Rechtfertigung vor Gott passt nicht in unsere Zeit. Wir haben Farbe zu bekennen. In Markkleeberg gab es 1984 eine Statutenkonferenz für Landwirtschafts- und Fischereigenossenschaften. Ich wurde delegiert. In der Mittagspause spazierten wir im angrenzenden Park. Es schien halb Leipzig war da unterwegs. Eine Frau schrie plötzlich gellend um Hilfe. Vielleicht war sie von uns zweihundert Meter entfernt. Buchstäblich Hunderte taten so als wären sie plötzlich taub. Ich sah stramm gewachsene Genossen mit großem SED Abzeichen die ihre Richtung änderten. Ich bin nie Held gewesen, aber an diesem Tag fasste ich den Schaft meines Regenschirms. Es stellte sich heraus, dass der Verfolger ein dürres, betrunkenes Männlein war. Da wurde ich noch mutiger. Ich blöckte ihn an.... und der Friede war wieder hergestellt.

Donnerstag, 9. Juni 2022

Nur zur Erinnerung !

 Während meiner Zeit als Ratsherr in Neubrandenburg (1990-1998) war ich zugleich Ratgeber versch. Missionspräsidenten.

Ab Mitte 1996 klagten die Missionare über Schwierigkeiten zur Erlangung ihrer Aufenthaltsgenehmigungen in den größerer Städten Mecklenburg-Vorpommerns. Insbesondere war das in Stralsund der Fall.
Da ich mich naturgemäß oft im Rathaus unserer Stadt aufhielt klopfte ich eines morgens bei Carlo an, einem Freund. Dieser Mann jedoch war ein eingefleischter Evangelikaler - Pietist - und keineswegs ein Freund unserer Kirche. (Er war als Berater aus dem Westen zu uns gekommen.)
Er schmunzelte als ich eintrat.
Seine Augen funkelten: ich habe etwas für dich!
Selbst mir durfte er nicht alles sagen und zeigen... und so erhob er sich und ging hinaus, er käme gleich wieder.
Zuvor rückte er ein Blatt Papier so hin, dass mein Blick unweigerlich auf die Zeilen fallen musste.
Es handelte sich um das „vertrauliche“ Rundschreiben Nr. 18-95 des Landesinnenministeriums.
Ich war schockiert: Denn es betraf unsere Missionsarbeit.
Sofort war mir klar: Dahinter steckt die
Kultusministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern Frau R. Marquardt, die Ehefrau des Schweriner Hauptpastors. Es sollte sich sehr schnell herausstellen, dass es so war.
Diese Dame hatte bereits zuvor einigen Wirbel gegen uns verursacht. Nun versuchte sie, unter fadenscheinigen Gründen unsere Missionare mit gewissen Klauseln, die unter Mitwirkung des Innenministeriums erarbeitet wurden, aus dem Land zu drängen.
Wie schon angedeutet, hatte Frau Ministerin, mit SPD-Mandat im Amt, u.a. eine überarbeitete "Informationsbroschüre" herausgebracht, angeblich um mehr Kenntnisse über Sekten und Weltanschauungsgruppen zu verbreiten, obwohl sich die „alte“ von 1990 noch kaum im Umlauf befand. Die Hefte lagen zu Hunderten im Neubrandenburger Rathaus herum.
Die Überarbeitung bestand im Wesentlichen darin, ein Kapitel über "Mormonen" einzufügen, die sie persönlich als ein Dorn im Auge empfand. Sie versuchte, soweit ihr das möglich war, unsere Kirche als nicht ungefährliche "Sekte" darzustellen, weil "die Mormonen" nicht offenlegen, welche Details in ihrem Tempelritual vorkommen. Das ging auch aus der „Schweriner Volkszeitung“ vom 20. Dezember 1995 hervor. Die Überschrift lautete: „Wir wollen keine Ängste schüren!“
Frau Marquardt wollte kraft ihrer Reputation erreichen, dass Mormonen mit Argwohn betrachtet werden, oder bereits bestehende Vorurteile verstärken, was ihr durchaus teilweise gelang.
Welch ein Trick.
Diesmal politisch untersetzt und auf Staatskosten.
Ich telefonierte mit dem zuständigen Journalisten Herrn Schultz, der einigermaßen rüde reagierte. Für ihn schien festzustehen, dass am anderen Ende der Strippe ein engherziger, halbblinder Sektierer steht. Einige Mitglieder der Schweriner Gemeinde reagierten empört, bestellten die Zeitung ab…
Als Mitglied des Jugendhilfeausschusses Neubrandenburgs mit CDU-Mandat hatte ich eigentlich den Ruf eines moderaten Mannes, der mit nicht wenigen PDS-Mitgliedern auf gutem Fuß stand, und mit denen der SPD ebenfalls. Umgehend suchte ich meinen Freund, den stellvertretenden OB Neubrandenburgs, Burkhard Räuber auf und sagte ihm geradezu, ich würde in der nächsten Sitzung der Stadtvertreter mein Amt als Ratsherr mit einer Erklärung niederlegen.
Burkhard, ein aktiver Katholik, schüttelte sofort den Kopf.
Fest stand, dass die Neubrandenburger Presse mich bislang häufig, etwa zwei-bis dreimal in jeder Woche, seit Jahren positiv zitiert hatte. Es würde einiges Aufsehen erregen, wenn ich in meiner angekündigten "persönlichen Erklärung" u.a. sagen würde: "Seit einhundert Jahren verbot niemand (außer den Kommunisten der sechziger Jahre) unseren Missionaren, in Deutschland zu wirken. Jetzt, mit der neuen Demokratie, nachdem wir die Diktatur der Kommunisten überwunden haben, soll meine Religion der Freiheit und der Rechtschaffenheit verdrängt werden…“
Wahr ist, ich hätte meine ganze Redezeit ausgeschöpft, und die Presse hätte es im Wesentlichen weitergegeben. Diese Rede hätte ich sorgfältig vorbereitet. Burkhard wusste das, er telefonierte umgehend mit Schweriner Beamten.
Ich informierte Präsident Dieter Uchtdorf, der mir sofort seine Sympathie und seine volle Unterstützung zusagte und der mich umgehend bat, mein Mandat nicht nieder zu legen.
So fanden wir, Präs. Uchtdorf und ich, uns kurz darauf, im Frühling 1997, auf die erwartete Einladung hin, im Landes-innenministerum in Schwerin zusammen. Zwei Staatssekretäre kamen zu uns. Präsident Uchtdorf nahm die Gelegenheit wahr, etwa eine halbe Stunde lang mittels eines Bildbandes beeindruckend darzulegen, was die Lehren und Absichten unserer Kirche sind.
Umgehend wurden wir unterrichtet, dass das Innenministerium M.-V. das besagte Rundschreiben zurückzieht.
Das geschah.
Dieter Uchtdorf, der die 600 km weite Anreise nicht gescheut hatte, und ich fuhren anschließend zum Kultusministerium, um beim zuständigen Staatsekretär H. darzulegen, welche Richtigstellungen erforderlich wären. Daraufhin vernahmen wir, dass Frau Kultusministerin Weisung geben würde die glücklicherweise mittig angeordneten Seiten, unsere Kirche betreffend, entfernen zu lassen.
Dieter F. Uchtdorf damals Chefpilot der Deutschen Lufthansa. Er wurde im Februar 2008 als Mitglied der Ersten Präsidentschaft der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage berufen und am 30. Oktober 2012 mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.







Freitag, 3. Juni 2022

"Der Walter-Rohloff-Bericht (1) by Gerd

Der Rohloff-Bericht

Im Herbst 1946 fragten mein Freund Hans Schult und ich, - neugierig welches Bild sich ältere Menschen unserer Heimatsstadt von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage machten, - einen Mann um die Fünfzig, von dem wir wussten, dass er die Versammlungen der Gemeinschaftschristen besuchte. Als würde er zu Tode erschrocken sein hob der gute Mann beide Hände: "Um Gottes Willen die sind gefährlich!" Ähnliches und weitaus Schlimmeres haben tausende Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nicht selten bitter erfahren.

Mein Freund Bruno Rohloff Neubrandenburg, gelernter Buchhändler, schloss sich 1929, aus tiefster innerer Überzeugung dieser Kirche an. (Nachdem er das Buch Mormon vom ersten bis zum letzten Satz gelesen und betrachtet hatte.

               Hier mein Vater Wilhelm Skibbe (1905-1965) links im lebhaften Gespräch mit 

              Bruno Rohloff (1891-1968)  Bild ca. 1958

Sogleich bekam er Probleme von verschiedenen Seiten. Die aus dem Waffenarsenal der "Wahrheitsverkünder" stammenden Klischees kamen zum Vorschein. Seine Mutter in heller Aufregung, als sie davon erfuhr, lief zu ihrem Pfarrer Wohlgemut in Pasewalk: "Was soll ich tun, mein Sohn hat sich den Mormonen angeschlossen?"

 Was er ihr in etwa erwiderte geht aus dem authentischen Brief des blinden Vaters Brunos hervor:

„Lieber Bruno, wie wir soeben (Ende Juli 1929) erfuhren gehörst Du nun dem Mormonen Klub an, mehr als das, Du willst Dich von ihnen taufen lassen, und noch mehr, Du wünschst dasselbe für Deine beiden Kinder. Was soll ich davon denken? Hast Du den Verstand verloren? Wir können uns keineswegs Dein Verhalten erklären. Welcher Teufel hat Deine Sinne überwältigt, dass Du Dich einer teuflischen Gesellschaft anschließt? Reicht Dir die lutherische Wahrheit nicht aus? Willst Du damit sagen, Du hättest keine Kenntnis? Der liebe Gott hat Dir doch einen normalen Verstand geschenkt. Ich kann aus alledem nur schließen, dass Du Dich hier in Pasewalk als Heuchler verhalten hast. Du erwartest von Gott Hilfe und dienst dem Teufel. Aber irre Dich nicht, Gott lässt sich nicht spotten. Wahrlich Du solltest wissen, dass da geschrieben steht. "Wer die Seinen nicht versorgt ist ärger denn ein Heide." Hast Du gar keine Bedenken Deiner Kinder wegen? Du willst Deinen Kindern die Gnade rauben die ihnen bereits durch die heilige Taufe geschenkt wurde? Mehr als das, willst Du einen Fluch auf Dich und Deine Familie und Deine Enkel ziehen? ... Bedenke wer den heiligen Geist empfing und dagegen sündigt kann nicht mehr erlöst werden.... Denke daran welche Herzschmerzen Du uns verursachst. (tatsächlich starb Brunos Mutter fünf Monate später am 16. Januar 1930) Was würde Pastor Wohlgemut dazu sagen, wenn er noch lebte? Wird er nicht am Jüngsten Tag als Zeuge gegen Dich dastehen? ... verlasse diese Sekte! ... Deine Eltern und Arnold“ (ein Bruder Brunos)


    Bruno 3. von rechts.


Montag, 30. Mai 2022

Dein Gewissen weiß den Ausweg! by Gerd


Das Buch Mormon gibt auf nahezu jede Grundsatzfrage Auskunft. Erstaunlich ist die Formulierung Moronis: es ist euch gegeben zu urteilen, damit ihr Gut von Böse unterscheiden könnt; und wie man urteilt ist, damit ihr mit vollkommener Erkenntnis wissen könnt, so klar wie das Tageslicht gegenüber der finsteren Nacht.

Denn siehe,  j e d e m  Menschen ist der Geist Christi gegeben, damit er Gut von Böse unterscheiden könne;...“ Moroni 7: 15-16

 Sogar Hitler hatte ein zeitweise waches Gewissen. Es biss ihn vor der Untat.

 

In der Zeit dieses bitteren Ringens zwischen seelischer Erziehung und kalter Vernunft hatte mir der Anschauungsunterricht der Wiener Straße unschätzbare Dienste geleistet. Es kam die Zeit, da ich nicht mehr wie in den ersten Tagen blind durch die mächtige Stadt wandelte, sondern mit offenem Auge außer den Bauten auch die Menschen besah… Ich kaufte mir damals um wenige Heller die ersten antisemitischen  Broschüren meines Lebens. Sie gingen leider nur alle von dem Standpunkt aus, dass im Prinzip der Leser wohl schon die Judenfrage bis zu einem gewissen Grade mindestens kenne oder gar begreife. Endlich war die Tonart meistens so, dass mir wieder Zweifel kamen infolge der zum Teil so flachen und außerordentlich unwissenschaftlichen Beweisführung für die Behauptung. Ich wurde dann wieder rückfällig auf Wochen, ja einmal auf Monate hinaus. Die Sache schien mir so ungeheuerlich, die Bezichtigung so maßlos zu sein, dass ich, gequält von der Furcht, Unrecht zu tun, wieder ängstlich und unsicher wurde... Dann aber flammte es auf. Nun wich ich der Erörterung der Judenfrage nicht mehr aus, nein, nun wollte ich sie. ... Ein langer innerer Seelenkampf fand damit seinen Abschluss...“  Siehe online „Mein Kampf“

 


Samstag, 28. Mai 2022

Schließt euch den "Mormonen" an, der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage by Gerd

 

Der derzeitige Katholikentag, 2020 zu Stuttgart, wird von nicht wenigen Besuchern als Reinfall betrachtet.  Zu viel Weltlichkeit herrschte  bislang vor. Wieder wird deutlich, weil der Kern der ursprünglich „Guten Nachricht“ längst in Vergessenheit geriet, nämlich die Wahrheit, dass der Himmel die Heimat jeder menschlichen Seele ist, hatte das bereits in den vergangenen Jahrhunderten schwerwiegende Folgen.

Welche Kirche, außer unserer lehrt, dass unsere Seelen – der unsterbliche Teil unseres Ichs, unser Geist, das unsterbliche Bewusstsein - aus den ewigen Himmeln stammen? Wer sonst, außer denen die es selbst erlebten, und zurück in ihren Körper gehen mussten, um den Zweck ihres Erdenlebens zu erfüllen? Den großkirchlichen Theologen zum Trotz bestätigen Millionen, dass wir dorthin zurückkehren mitsamt unserem Lebenslauf.

Seit 15 Jahrhunderten darf kein Pfarrer diesen entscheidenden Fakt mehr anerkennen oder gar betonen. Deshalb, weil nun eben das wichtigste Element der ursprünglichen Erkenntnis fehlt, haben selbst zahlreiche Geistliche den Kompass und mit ihm die Kraft des Glaubens verloren und damit die Fähigkeit eingebüßt Versuchungen zu widerstehen.

Es überschlagen sich die Nachrichten von übel handelnden Geistlichen an unschuldigen Menschen indigener Völker. Kindsmissbrauch und alles was damit im Zusammenhang steht. Das belastet die Gemüter. Auch deshalb  ist gegenwärtig zu viel Gleichgültigkeit im Kirchenspiel, das kein Spiel ist.

Tief im Hintergrund fragen sich die Treuesten der Großkirchen, was nun?

Nun erst Recht bleibt es dabei:  Es zählt nur das wirklich, was selbst die schlichtesten Missionare unserer Kirche seit eh und je verständlich  machen konnten: Ihr seid buchstäbliche Kinder Gottes. Ihr seid in die Seinsvergessenheit gefallen um in euren Entscheidungen frei zu sein. Ihr sollt am eigenen Leib erfahren, dass es sich auszahlt Gottes Gebote zu halten. Jesus bietet ausnahmslos jedem Menschen eine ewiggute Perspektive, vorausgesetzt er erkennt die Notwendigkeit unentwegt an der Besserung seiner Selbst zu arbeiten. Daran mitzuwirken Zion hervorzubringen gilt für alle Zeiten unseres Lebens als lohnenswerte Aufgabe für Jedermann. „Let God Prevail!“ sagte unserer großartiger Prophet Russel M Nelson.



Präsident Russel M. Nelson sucht die Freundschaft aller gutgläubigen Menschen, hier 2019 im Vatikan



            Ein Freundschaftstreffen mit führenden Muslimen in Neuseeland 2018

Freitag, 27. Mai 2022

Charles Dickens schaute den "Mormonen" ins Gesicht. by Gerd Skibbe

 

Charles Dickens (1812-1870) der scharf blickende, berühmte Autor  von „David Copperfield“, „Oliver Twist“ und „A Christmas Carol“ hörte von den berüchtigten, auswanderungswilligen  Mormonen – den englischen, walisischen, schottischen Mitgliedern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Er wollte sich ein Bild vom Wesen dieser Leute machen.

     

                                                      Chares Dickens 1850

Ein Mitglied der Geschichtssektion der BYU fasste zusammen: An einem Junimorgen im Jahr 1863 bestieg Charles Dickens das Segelschiff Amazon an einem Londoner Dock, um mit eigenen Augen zu sehen, was zu dieser Zeit ein bekanntes Phänomen geworden war: eine Gesellschaft von Mormonen, die nach Amerika und schließlich über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinausgingen zu den Wüsten des Great Basin. Bis 1863 hatten bereits buchstäblich Tausende von Briten diese Reise und Wanderung unternommen, und die unkonventionellen Methoden der Mormonen waren bekannt geworden. Die Mormonen waren organisiert wie keine andere Gruppe. Sie hatten ihre eigene Schifffahrtsagentur, sie charterten Schiffe, sie hatten erfahrene Anführer, sie sorgten für die Überlandausrüstung, nachdem der Auswanderer an der Grenze angekommen war, und sie hatten eine Methode, den Armen durch die Selbsthilfegesellschaft Perpetual Emigrating FundCompany zu helfen. Diese einzigartigen Merkmale der mormonischen Auswanderung erregten die Aufmerksamkeit vieler, einschließlich Charles Dickens. Andere (darunter Lord Houghton, der in der Edinburgh Review vom Januar 1862 schrieb) hatten gesagt, die Atlantiküberquerung sei normalerweise nichts weniger als ein Albtraum gewesen, bemerkten aber, dass Mormonenschiffe wie eine Familie seien „mit starker und akzeptierter Disziplin, mit jeder Vorkehrung für Komfort, Anstand, und inneren Frieden." Diese Faktoren machten die Überfahrt eher zu einer humanen als zu einer gefürchteten Erfahrung, und Dickens bestätigt in seiner typisch beschreibenden Art die Ansicht, dass eine mormonische Auswanderung deutlich besser als die Norm war.

Der hier gezeigte Bericht wurde ursprünglich in der Dickens-Zeitschrift All the Year Round 9 (4. Juli 1863): 444-49 unter der Kolumnenüberschrift „The uncommercial traveller“ veröffentlicht. Später wurden diese Kolumnen unter demselben Titel in Buchform zusammengestellt, wobei das Kapitel, das die mormonischen Auswanderer mit dem Titel „Bound for the Great Salt Lake“ beschreibt, hier (Ausgabe von 1898) in einer von vielen späteren Ausgaben gezeigt wird.

Dickens schrieb als “The Uncommercial Traveller” :

“Achthundert was? „Gänse, Bösewichte?“ ACHTHUNDERT MORMONEN. Ich, (Charles Dickens), war an Bord dieses Auswandererschiffs gekommen, um zu sehen, wie achthundert Heilige der Letzten Tage aussehen, und ich fand sie (zur Niederlage all meiner Erwartungen) so, wie ich es jetzt beschreibe. (Ich sprach mit) dem Mormonen-Agenten, der aktiv daran beteiligt war, sie zusammenzubringen..., um sie auf ihrem Weg zum Großen Salzsee bis New York zu bringen. Ein kompakt gebauter, gutaussehender Mann in Schwarz, ziemlich klein, mit sattem braunem Haar und Bart und klaren, leuchtenden Augen. Ein Mann mit einer aufrichtigen, offenen Art und einem unbeugsamen Blick; dabei ein Mann von großer Schnelligkeit. Ich glaube, er hatte keine Ahnung von meiner Unkommerziellen Individualität und folglich von meiner immensen unkommerziellen Bedeutung: „Das sind sehr gute Leute, die Sie hier zusammengebracht haben.“

„ Ja, Sir, das sind sehr feine Leute.“  (Charles Dickens) der UNKOMMERZIELL schaut sich um: „ In der Tat, ich glaube, es wäre schwierig, irgendwo anders 800 Menschen zusammen zu finden und unter ihnen so viel Schönheit und so viel Kraft und Arbeitsfähigkeit.“

 

Montag, 23. Mai 2022

Ingrids Auswahl - Ingrids Poetry 238

 


                                                               Make Haste

 

Make haste Emmanuel, make haste, bring forth the glorious morning.

Make haste Emmanuel, make haste, bring forth the promised dawning.

 

The prophesied millennium, where sin and sorrow cease,

The time to seal all Adam's race, a time of love and peace.

 

Make haste ye nations all make haste, prepare for His returning.

Make haste, prepare your hearts and minds, for Him, our deepest yearning.

 

Our God, our King, Emmanuel will come in clouds of light.

Will free all men from Satan's grasp; will end this world’s dark night.