Samstag, 4. Oktober 2014

"Hetzer bringen eine Stadt in Aufruhr, Weise beschwichtigen sie."

Dieses "Sprüche"-zitat der Bibel war zu allen Zeiten aktuell. 

Doch die Hetze, die im 20. Jahrhundert an der Tagesordnung war, übertraf in seiner Fülle, Frechheit, an Dummheit, Arroganz und Folgenschwere alles bislang Dagewesene. In Mitteleuropa waren an solchen Unfriedlichkeiten ausschließlich Christen  beteiligt - auch wenn viele längst vom Glauben abgefallen waren wie der Oberhetzer Joseph Goebbels.
(Die Forschung vertritt teilweise, dass der Eintrag des katholisch getauften Joseph Goebbels in sein Tagebuch, er sei wegen der Eheschließung mit Magda geschiedene Quandt exkommuniziert worden nicht zutrifft.)
Viele hetzten damals und nicht nur damals, als befänden sie sich immer noch im hochchristlichen Mittelalter, gegen harmlose Juden und vor allem in der späteren Sowjetunion gegen gemäßigte Sozialdemokraten. Sie schmiedeten dort wie hier  finsterste Pläne, das lag auf der Hand. Die Wirklichkeit übertraf dann alle Befürchtungen um ein Vielfaches.
Niemand, nachdem sie mit List  die Macht "ergriffen", konnte die Verwirklicher beschwichtigen.
Es ging um die Macht.
In Russland hieß es zu Lenins Zeiten: 
"Alle Macht den Räten!" Das sollte suggerieren: Alle Macht dem Volk!
In der Realität führte diese propagandistische Parole direkt in die Unmündigkeit des Volkes. Es war blanke Hetze. 
Jahrzehntelang unterdrückte die Geheimpolizei das Gewissen ganzer Völkerschaften des Riesenreiches.

Obwohl Christus immer noch verlangt, dass jeder Baum, der keinen guten Früchte hervorbringt abgeschnitten werden muss - etwas das die Kirche Jesu Christi der HLT praktiziert indem sie Mitglieder ausschließt die schwere Verbrechen begehen und sogar schon im Fall wiederholten Ehebruchs - wurde niemand wegen erwiesener  Unmenschlichkeit von den Großkirchen exkommuniziert.
Ist das nicht wahr? Bedauerlicherweise ermöglichten gerade großkirchliche Kreise in nicht wenigen Fällen Haupttätern, 1945, unmittelbar nach Kriegsende, die Flucht vor der Justiz. 
Paulus vertrat vehement die von Jesus eingeführte Ordnung, die eben das verbot. Klipp und klar steht es, im 1. Korintherbrief im Kapitel 5 niedergeschrieben:

"Habt nichts zu schaffen mit einem, der sich Bruder nennt und dennoch Unzucht treibt, habgierig ist, Götzen verehrt, lästert, trinkt oder raubt; mit einem solchen Menschen sollt ihr nicht einmal zusammen essen.
Ich will also nicht Außenstehende richten - ihr richtet ja auch nur solche, die zu euch gehören -,
die Außenstehenden wird Gott richten. Schafft den Übeltäter weg aus eurer Mitte!"

Das ist kein Ratschlag sondern ein Gebot. Wer seine Frau oder seinen Nachbarn betrügt, oder gar andere Menschen verfolgt, hat sein Bündnis, das er mit seinem Bekenntnis einging, ohnehin gebrochen. Es muss und kann eventuell erneuert werden, aber, nicht bevor die Untaten aufhörten und eine Zeit der Bewährung geleistet wurde.
Es ist schwer zu verstehen: in der katholischen Kirche dürfen Ehebrecher und Verbrecher, nachdem sie gebeichtet haben umgehend an der Kommunion teilnehmen, wiederverheiratete Geschiedene  dagegen nicht.
Auf verhältnismäßige "Kleinigkeiten" das größere Gewicht zu legen ist schon fraglich. 

Einer der wirkungsvollsten Zerstörer Israels, in der Hitlerzeit war Adolf Eichmann. Er war der "Organisator der Endlösung der Judenfrage". Er gehörte zu den schlimmsten Übeltätern aller Zeiten, wenn man die Auswirkungen betrachtet.

Er glaubte den Hetzern bedingungslos und diente ihnen bedingungslos. Er hätte jedoch, gemäß Christi Weisung von der evangelischen Kirche, der er durch Taufe angehörte, total abgeschnitten werden müssen. 
Nichts von alledam.
Im Gegenteil.
Zumindest taten katholische Kirchenleute ihr "Bestes" ihn vor Strafe zu schützen.
Eichmann bekannte später:

Ich erinnere mich in tiefer Dankbarkeit an die Hilfe katholischer Priester bei meiner Flucht aus Europa und entschied, den katholischen Glauben zu honorieren, indem ich Ehrenmitglied wurde - Der Organisator der "Endlösung", der Protestant Adolf Eichmann, 1961 in Kleine Israel-Chronik Hagalil, 2010


Wikipedia sagt:
 

"Mit Hilfe des Sterzinger Pfarrers Johann Corradini gelangte Adolf Eichmann  über die österreichische Grenze nach Südtirol, wo er im Franziskanerkloster Bozen untergebracht wurde. Im Jahre 1950 hatte er genug Ersparnisse zusammen, um mit Hilfe deutsch-katholischer Kreise um den österreichischen Bischof Alois Hudal im Vatikan über Italien entlang der sogenannten Rattenlinie nach Argentinien auszuwandern.

Natürlich verlangt Gott von uns , dass wir allen Menschen vergeben, - und ich glaube auf Grund mormonischer Theologie -  dass sogar dieser Mann, wenn er tiefe, ehrliche Reue zeigt, irgendwann in der Ewigkeit tatsächlich allseitige Vergebung erlangen könnte - aber in diesem Fall vermag meine Vergebung gar nichts. Millionen Juden waren es, die er den Henkern auslieferte. Sie sind es die Vergebung gewähren können oder auch nicht.
Selbst Gott kann ihm vorher nicht vergeben. Matth 5: 25-26

 Ich frage mich, warum Mormonen so erpicht darauf sind als Christen zu gelten, nachdem viele , zu viele, dieser Kategorie, gezeigt haben, dass sie Jesus die Stirn bieten. 
Wenn Ambrosius von Mailand ein Christ war, einer der zum Völkermord gegen die Goten aufrief, - und zwar in seinem Werk "De fide", das an Kaiser Gratian gerichtet ist - weil ihm, Ambrosius, dieser Goten Christentum nicht gefiel, und wenn auch Papst Damasus, der im Jahr 366 an der Spitze eines Schlägertrupps marschierte um eine ganze Christengemeinde zu erschlagen ein Christ war,
(- seine Kirche ehrte ihn bislang sogar mit Gedenktagen, -) und wenn Urban II. der zu den mörderischen Kreuzzügen aufrief und Papst Innozenz III. der die harmlosen Waldenser ausrotten wollte und das fast geschafft hat, allesamt Christen waren, dann kann und will ich keiner sein.

Selbst Hitler war zumindest nomineller Christ. Niemand hat ihn exkommuniziert. 

Adolf Hitler 1889-1945
Hitler trat auch nie aus der katholischen Kirche aus. Er verehrte Luther als größtes deutsches Genie, wegen dessen Judenhass.
Warum soll ich Wert darauf legen ein Christ unter Christen zu sein? 
Ich möchte jedoch der Kirche Jesu Christi angehören, weil sie tolerant ist, jedoch nicht gleichgültig wenn dumme Theorien zur Glaubenslehre und törichte Konzilsbeschlüsse als heilsnotwendig erklärt werden. Meine Kirche liebt die Juden und die Araber. Sie ist weitherzig, aber nicht blind auf beiden Augen. Sie erlaubt es einen Ehevertrag durch Scheidung zu kündigen, wenn diese Ehe zur ständigen Qual wurde. Etwa wenn einer Alkoholiker wurde oder ein fauler Strick und Sadist obendrein ist, oder absolut egoistisch.
Meine Kirche kämpft darum grundsätzlich jede Ehe stabil zu machen, zu einem Zustand in dem sich alle geborgen fühlen die dazu gehören, aber sie stemmt sich nicht unvernünftig gegen den nicht unberechtigten Wunsch der Partner, weil die ihren freien Willen haben.
Meine Kirche lehrt auch nicht, das Sex nur zum Zweck Kinder zu zeugen legitim ist.
Ihr ist Heuchelei zuwider, und zwar nicht nur weil Jesus Heuchelei verabscheut.
Meine Kirche lehrt, dass wir niemanden verletzen dürfen, dass wir vergeben sollen und großherzig über kleine Fehler des anderen hinwegsehen.

Meine Kirche droht nicht, aber sie warnt, dass wir für jede Tat uns selbst, unserem Partner und Gott gegenüber rechenschaftspflichtig sind.
Meine Kirche hat nie gelehrt, wenn man kein "Mormone" ist kommt man in die Hölle. Sie sagt, das Gott unser Herz ansieht, dass er unsere Absichten kennt.
Belohnt wird nur wer sich anstrengt andere und sich selbst wirklich und dauerhaft glücklich zu machen.
Meine Religion ist wie die jüdische eine des Tuns des Guten.
"Tut es", sagte Jesus, "wer es nicht tut, - das Gute, - der hat auf Sand gebaut." 
Meine Kirche beschwichtigt die Hitzigen, die die ganze Welt einreissen möchten, aber selbst noch kein Haus gebaut haben.









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