Montag, 12. September 2016

Der gegenwärtige Wiederaufstieg des Christentums (1)



Vorwort

Wenige Dutzend beglaubigte Szenen aus dem nachnicänischen Papst- und Kirchenleben genügen, um zu belegen, dass es eine Beleidigung Jesu Christi ist, seinen Namen irgendwie in Beziehung zu den blutigen Machtkämpfen römischer  und anderer Wüstlinge zu setzen, die nach Silvester (314-335) bis weit in die Neuzeit hinein allesamt um jeden Preis Päpste, Kardinäle, Metropoliten und Bischöfe werden oder bleiben wollten.
Der Jesuit und Kirchengeschichtler Ludwig Hertling kann nicht umhin immer wieder, wenn auch ungewollt, zu bestätigen, dass es in weltlichen Machtzentren kaum mehr Bosheit, politische Ränke, Bestechungen, sowie die unverschämtesten Urkundendenfälschungen gab als im frommen Rom zu vieler Jahrhunderte:

„ (Papst) Formosus  (891-896) krönte  den Herzog von Spoleto, Guido, zum Kaiser.  893 wurde Formosus gezwungen, auch Arnulf zum Kaiser zu krönen. Von da an herrschte in Rom ständiger Bürgerkrieg… Es waren nur mehr Raufhändel der römischen Familien, die ihre Mitglieder ihrer Familien zu Päpsten zu machen und die von anderen Familien aufgestellten Päpste zu stürzen suchten. Die Verwirrung war so groß, dass wir von manchem dieser Päpste, die oft nur Wochen oder Tage im Amt waren, nur die Namen wissen und nicht einmal immer feststellen können, ob sie rechtmäßige Päpste waren…. Von geordneter Aktenführung war keine Rede, Geschichtsschreibung gab es keine… im Jahr 991 besprach ein Bischof die römischen Zustände: „ein Papst der keine Liebe besitzt, sondern nur von Wissenschaft aufgebläht ist, sei – ist - ein Antichrist...“  „Geschichte der katholischen Kirche bis 1740“

Nichts ist damit gegen die edlen Bemühungen anderer Päpste und Priester gesagt.

Doch da steht längst ein unüberwindliches Urteil des Weltgewissens in großen Lettern geschrieben: Eine Kirche die lieblose, Ranküne schmiedende Päpste und Herren  hervorbrachte, duldete oder sie sehenden Auges unterstützte kann zwar den Namen Christi jeden Tag in Gold fassen lassen, aber nicht zu Recht seinen Namen tragen.

Denn das verbietet das Gesetz Gottes:

       "Wer Christi Geist (der Liebe, der Toleranz, der Wahrhaftigkeit) nicht hat,      gehört nicht zum ihm." (Römer 8:9)

So wie der junge, tapfere noch unverdorbene Dr. Martin Luther das ungerechte römische Machtgefüge, das auf Geld fußte, fast zu Fall gebracht hätte, so hat der früh ermordete Joseph Smith (1805-1844) allen die sehen können tief ins Bewusstsein die Worte geprägt, dass alles Herrschaftsstreben umgehend das Verderben heraufbeschwört, dass  wir niemals , wie hoch wir auch stehen – oder zu stehen meinen – Gewalt üben dürfen.  


die Rechte des Priestertums (sind) untrennbar mit den Mächten des Himmels verbunden und ... die Mächte des Himmels (können) nur nach den Grundsätzen der Rechtschaffenheit beherrscht und gebraucht werden. Dass sie uns übertragen werden können, das ist wahr; aber wenn wir versuchen, unsere Sünden zu verdecken oder unseren Stolz und eitlen Ehrgeiz zu befriedigen, oder wenn wir auch nur mit dem geringsten Maß von Unrecht irgendwelche Gewalt oder Herrschaft oder Nötigung auf die Seele der Menschenkinder ausüben wollen—siehe, dann ziehen sich die Himmel zurück, der Geist des Herrn ist betrübt, und wenn er sich zurückgezogen hat, dann Amen zum Priestertum oder der Vollmacht jenes Mannes." (LuB 121: 35-36)

Es gilt das große Jesuswort: „Selig sind, die keine Gewalt anwenden…“ (Matth. 5: 5

„Unselig sind die Gewaltanwender.“ Eine andere Schlussfolgerung gibt es nicht.

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