Es ist wirklich interessant, dass David Whitmer, obwohl in Opposition zur Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, insbesondere aus seiner Ablehnung Brigham Youngs, beteuert, dass das Buch Mormon die Lehren der Urkirche und der Bibel widerspiegelt.
Allerdings, erst eine gründliche Betrachtungsweise legt diese Tatsache offen.
Es lässt sich kaum kürzer, als im Folgenden sagen und belegen:
Ich greife hier auf Sammlungen aus meinem Archiv zurück.
Im Verlaufe der Jahrhunderte änderten die großen Kirchen ihre Lehren und Praktiken und ihre Umwelt enorm. Das wird am deutlichsten im 9. Jahrhundert. Der Jesuit und Kirchengeschichtsschreiber Ludwig Hertling SJ bestätigt mit Imprimatur des Vatikans wörtlich:
(Mit Imprimatur des Vatikans" bedeutet, dass ein Buch oder eine religiöse Schrift die kirchliche Genehmigung zur Veröffentlichung im katholischen Kontext hat, eine offizielle Erklärung, dass sie frei von schädlichen Inhalten ist und von der zuständigen kirchlichen Autorität vor der Veröffentlichung genehmigt wurde.)
„(Papst) Formosus (891-896) krönte den Herzog von Spoleto, Guido, zum Kaiser. 893 wurde Formosus gezwungen, auch Arnulf zum Kaiser zu krönen. Von da an herrschte in Rom ständiger Bürgerkrieg… Es waren nur mehr Raufhändel der römischen Familien, die ihre Mitglieder ihrer Familien zu Päpsten zu machen und die von anderen Familien aufgestellten Päpste zu stürzen suchten. Die Verwirrung war so groß, dass wir von manchem dieser Päpste, die oft nur Wochen oder Tage im Amt waren, nur die Namen wissen und nicht einmal immer feststellen können, ob sie rechtmäßige Päpste waren …Von geordneter Aktenführungen, ob sie rechtmäßige Päpste waren…. Einhundert Jahre später … im Jahr 991 besprach ein Bischof die römischen Zustände: „ein Papst der keine Liebe besitzt, sondern nur von Wissenschaft aufgebläht ist, sei – ist - ein Antichrist...“
„Geschichte der katholischen Kirche bis 1740“
- Zuerst wurde das Gottesbild geändert.
Vor dem 1. ökumenischen Konzil zu Nicäa war klar, dass Elohim und sein Sohn Jesus Christus zwei voneinander getrennte Götter sind.
Tertullians Bemerkungen zu ad Praxean c. 13 und 19. c. 13 lauten: "Wir lehren allerdings zwei, den Vater und den Sohn und eigentlich drei mit dem heiligen Geist, entsprechend dem Wesen der Ökonomie, die eine Mehrzahl bedingt... dennoch nehmen wir den Ausdruck zwei Götter und zwei Herren niemals in den Mund…Um ihnen (d. h. den Häretikern) kein Ärgernis zu geben, haben wir den Grund angegeben, warum man doch nicht von zwei Göttern und Herren spricht.“
Max Mühl „Zum Problem der Christologie ...“ 1968
Bis heute verteidigt die römisch-katholische Kirche den Monotheismus, als Trinitarismus. Aber selbst das immer noch als gültiges Glaubensbekenntnis geltende „Athanasianum“ sagt:
„wir (sind) gezwungen, in christlicher Wahrheit jede einzelne Person für sich als Gott und als Herrn zu bekennen,“ …
Das ist gut „mormonisch“!
Davon abzuweichen war Abfall.
Das war eine Neuerung. Die Kirche kannte den trinitarischen Gott bis dahin nicht. Und so resümiert der evangelische Spitzentheologe und Dogmenforcher A. von Harnack: „Es war eine „große Neuerung die Erhebung zweier unbiblischer Ausdrücke (Vater, Sohn und Heiliger Geist sind „unius substantiae“ G.Sk.) zu Stichworten des Katholischen Glaubens. Im Grunde war nicht nur Arius abgewiesen, sondern auch Origenes... fortan musste die Kirche die Last einer ihr fremden Glaubensformel tragen.“ „Lehrbuch der Dogmengeschichte“ Mohr-Siebeck, 1990
Es war und blieb ihnen fremd: Das bekräftigt auch Isaac Newton (1643-1727), der griechisch ebenso las wie den Originaltext der Vulgata, verurteilte den Trinitarismus, weil er erkannte, dass die durch das Nicänum erfolgte „wesenhafte, substantielle Gleichheit (Gleichsetzung) des Sohnes mit dem Vater“ zur Entwicklung von Zerrbildern führen musste. Der Abfall vom Glauben sollte damit beginnen, die Wahrheit über die Beziehung des Sohnes zum Vater zu verzerren, indem man sie gleichsetzte.“
Untitled Treatise on Revelation (section 1.4), Yahuda Ms.
Kein Mensch konnte sich jemals vorstellen was das ist, der trinitarische Gott: Das ehrliche Eingeständnis des Jesuiten Medard Kehl ist bemerkenswert: „In „meiner“ Spessart-Gemeinde (Leidersbach-Ebersbach) erinnert man sich noch heute gerne an die Freude, die der alte Pfarrer Väth 34 Jahre lang (von 1936–1970) seinen Pfarrkindern jedes Jahr am Dreifaltigkeitssonntag bereitet hat. Nach dem Evangelium pflegte er zu sagen: „Das Geheimnis des dreifaltigen Gottes ist so groß und so tief, dass es selbst Euer Pfarrer nicht versteht. Darum fällt heute die Predigt aus – im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“
„An den dreieinen Gott glauben“ Vortrag beim „Tag der Katechese“ am 5. Juni 2008 in Fulda
Joh. Adam Moehler (1796-1838), Theologe und Kirchenhistoriker,
repräsentative Persönlichkeit der katholischen Tübinger Schule unterstrich das Gegenteil zuvor schon indirekt: „Der Sohn ist nach Justin weder bloßer Mensch, noch eine unpersönliche Kraft Gottes, sondern der Zahl nach ein anderer. Er ist Gottes Sohn im eigentlichen Sinne. Er hat zu Moses aus dem Dornenbusch gesprochen: ‚Ich bin, der ich bin, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.“ Apol. J. C. 65. „Er ist der Jehova des Alten Testaments, der Allmächtige.“
„Athanasius der Große und die Kirche in seiner Zeit“ Mainz 1844
Genau das glauben wir Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage!
Es wurde von Nicäa bis 2007 streng darauf geachtet, dass kein Mitglied der römischen Kirche sagen durfte: „Gott hat ein Angesicht“.
Athanasius (ca. 290-373) der oberste Verteidiger der Lehre vom trinitarischen Gott schreibt in seiner 1. Rede gegen die Arianer: „Wenn man sie aber logisch untersucht, so wird es sich herausstellen, dass sie (die Arianer) bitteren Spott und Hohn verdienen..., verdienen sie nicht allen Hass?... wie Schweine und Hunde in ihrem eigenen Auswurf und Kot sich wälzen, so erfinden sie vielmehr für ihre Gottlosigkeit neue Wege... Arianer sind keine Christen... Wenn aber Gott nicht wie ein Mensch (aussieht), er ist es nämlich nicht, so darf man auf ihn keine menschlichen Eigentümlichkeiten übertragen...“ Maßgebliche Werke des Hl. Athanasius in der Übersetzung der "Bibliothek der Kirchenväter" (auch in RTF-Format) Aus der 1. Rede
Aber plötzlich, nach 1700 Jahren fanatischen Klammerns der Großkirchen an Konstantins Konstrukt, korrigierte Papst Benedikt XVI. dies in seiner 1. Enzyklika:
"Gott hat ein menschliches Angesicht!"
2.
Selbst die Bischöfe, die Vorsteher der Christengemeinden, arbeiteten in der Kirche ohne finanzielle Unterstützung oder Förderung. Niemals - bezogen auf die Jahre vor dem Einwirken Kaiser Konstantins - erhielten sie irgendeine Art Entschädigung für ihr Wirken. „Bischöfe waren einfach die Vorsteher im Kreis der Ältesten und hatten keine besonderen Rechte..."
Eine christliche Gemeinde zu leiten, und dafür finanziell entschädigt zu werden, hatte bereits Hippolytos von Rom zu Beginn des 3. Jahrhunderts scharf verurteilt. „Die „schismatische“ Gemeinde der Theodotianer in Rom zahlte ihrem Bischof ein monatliches Gehalt. Das sei eine gräuliche Neuerung.“
Jungklaus, Full Text of: „Die Gemeinde Hippolyts dargestellt nach seiner Kirchenordnung“
Anmerkung: Hippolyt von Rom (ca. 180-236), war ein enger Freund des Origenes und ist der einzige "Gegenpapst" der je heilig gesporchen wurde,
In allen Gemeinden ordinierte der Bischof diejenigen zu Priestern oder Ältesten, die ihm gefielen. „Privilegierung der Kleriker führte... unmittelbar zur Beschränkung des Zugangs zum Priestertum.“
J. Martin „Spätantike und Völkerwanderung“ Oldenburg, 2001 S 22
„Durch ein Edikt von 346 wurde wiederum bekräftigt, dass Kleriker keine munera sordida leisten und nicht für die Instandhaltung der Wege und Brücken aufkommen müssten. Allen im Handel tätigen Klerikern wurde wiederum auch die Befreiung von der Gewerbesteuer zugesichert.“
Sabine Hübner “Der Klerus in der Gesellschaft des spätantiken Kleinasiens” 2005
3. Erst ab dem Konzil zu Narbonne, 589, kamen liturgische Kleidungsstücke auf.
Hertling S.J.“ Geschichte der katholischen Kirche bis 1740“ Morus-Verlag
4. Kleine Kinder wurden nicht getauft. Erst Kaiser Justinian ordnete um 540 an, dass sie getauft werden müssen. Tertullian (160-220) schreibt: „Die Kinder sollen kommen ..., wenn sie belehrt sind.“
De baptism Tertullian, 21 0ca.
5. Erst nach Konstantin wurden Messen gelesen, und dann an einem Altar. Konstantin stellte den Altar in die Kirche.
Hermann Dörries „Das Selbstzeugnis Kaiser Konstantins
6.
Die Lehre vom vorirdischen Dasein aller Menschen, die zur Familie Adams gehören, galt nachweislich kirchenweit bis 543. Selbst der schärfste Kritiker des Origenes Epiphanius von Salamis (310-403) – ein Mann der „392 die meisten paganen Tempel Zyperns zerstören ließ.“ entfachte den Kampf gegen den Origenismus.“
Vlassis G. Rassias, “Christian Persecution against the Hellenes“ Athen 2.000 und Kurt Rudolph „Die Gnosis“ Kurt Rudolph „Die Gnosis“
Der Übersetzer Josef Hermann bekräftigt Kurt Rudolphs Urteil: „Im Jahr 392 blieb es leider nicht beim sachlichen Kampfe; (den Epiphanius führte G.Sk.) es wurde ein persönliches Streiten mit allen Bitterkeiten, ein unschöner Zwist, der die klaren Linien der Meinungen und Charaktere verzerrte.... Epiphanius sah im Origenismus die gefährlichste aller Häresien…“ ABER! „Nicht die Ewigkeit der Schöpfung, nicht die Präexistenz der Seelen und nicht die allgemeine Apokatastasis oder die allegorische Auslegung gewisser Schrifttexte bildeten den größten Stein des Anstoßes, sondern ganz besonders die Anklage: der Origenismus sei durch seine subordinatianische Logoslehre der geistige Vater des Arianismus geworden.“
Josef Herman, „E. v. Salamis gegen die Antidikomarianten“
Origenes (185-254) kirchenweit anerkannter Theologe und Lehrer an der christlichen Akademie zu Alexandria sagte: „Alle Logika (Engel, Menschen und Dämonen) sind von gleicher Natur, ihre Unterschiede sind erst durch den Fall entstanden.“
‚Die Religion in Geschichte und Gegenwart‘ Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft 3. völlig neu bearbeitete Auflage Vierter Band Kop-O
Der evangelische Pfarrer mit Lehrberechtigung Felix Gietenbruch erklärt in anderen Zusammenhänger dasselbe und wie weit sich die modernen Kirchen von der ursprünglichen Lehre entfernt haben: „Nach der Lehre Adams ist jeder Mensch Adam und ist aus der Sphäre des Paradieses gefallen... Präexistenz meint, dass wir als handlungsfähige geistige Wesen schon vor unserer Geburt existierten... in dieser Vorexistenz haben wir uns alle eigenverantwortlich von Gott entfremdet... Ich denke, heute wird uns mehr und mehr bewusst, dass auch das christliche Abendland neu darüber nachdenken muss.“
"Höllenfahrt Christi und Auferstehung der Toten", 2010
Die primitive Kirche (Urkirche) kannte das Kreuz, als christliche Symbol nicht. Kreuze erschienen erst nach 430. Stattdessen war es der Fisch: