Dienstag, 22. Januar 2013

Unerträgliche Heilige  oder  Ordnung im Stimmengewirr – ein Gleichnis

Mitglieder jedes Orchester müssen sich immer wieder nach innerem Gesetz einstimmen, so auch die Christen. Da ist es die Physik und hier der Spirit, der originale Geist der Sache, die dass erfordern.
Da verlieren die sowieso unentbehrlichen Saiteninstrumente schon bei Temperaturschwankungen und mit gewisser Zeit an Höhe.
Hier sind es die ständig wechselnden Einflüsse des antichristlichen Geistes, der Hang fast jedermanns zur Intoleranz, zum Fanatismus und das Rammeln um Posten und Pöstchen – alles was heftig wurde, nachdem der Staat die Christenpriester in seinen Dienst nahm.

Da ist es das “Stimmen” auf der Grundlage der seit 1939 in vielen Ländern gültigen Norm vorzunehmen, gemäß Standard-Kammerton a, der eine Übereinstimmung von 440 Schwingungen pro Sekunde verlangt.
Hier wäre es die Notwendigkeit in Harmonie mit den Vorgaben Christi zu bleiben.
Wie intensiv rang Jesus darum den Geist des Friedens auf diejenigen zu übertragen die seine saubere, großartige Partitur spielen sollten, die jeden Hörer mit derselben Freude erfüllt, wie es der Jubel vieler Bachwerke vermag.
"Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt.” (1)  Joh. 14: 17

Ohne Kammerton A, kommt da, wie hier, nur Lärm zustande.

Paulus von Tharsus hat es nieder- und festgeschrieben:

Wer den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm.” (2) Römer 8:9 

Und eben das bestätigt, leider negativ, die Christengeschichte. Vom ursprünglichen Geist der Brüderlichkeit und der Nachsicht gegenüber Andersglaubenden blieb nichts übrig, absolut nichts, sobald die Kirche nach der Pfeife ihrer Erzfeinde tanzte.
Caesaropapisten nennt man jene Schwerverbrecher die die Theologie Christi in ihrem Sinne umgekrempelt haben. Konstantin (285-337), - in der Orthodoxen Kirche  als Heiliger verehrt, und dem nicht wenige Kirchen Gedanktage widmen  - nötigte der gesamten Kirche seine Philosophie auf und nannte das christlich. (3)

Wikipedia unterricht uns: In der römisch-katholischen Kirche ist er zwar im Heiligenkalender aufgeführt, wird aber nur von den orientalischen unierten Kirchen verehrt. Die Gedenktage sind:
  • evangelisch: 21. Mai im Evangelischen Namenkalender der EKD sowie im Kalender der LCMS
  • orthodox: 21. Mai, außerdem 29. Januar (angebliche Erscheinung des Kreuzes am Himmel)
  • armenisch: 21. Mai, gefeiert am 4. Dienstag nach Pfingsten
  • koptisch: 24. März,

Bild Wikipedia: Der Mörder seiner Familie: Kaiser Konstantin. Dieser Mann ist verantwortlich für den Sieg des Athanasiums, das zu keiner Zeit von irgendjemanden verstanden werden konnte, (4) weil es aus heidnisch-diokletianischem Denken stammt. Dieser Mann wurde auch von "Christen" angebetet.

Nächst Konstantin, der das Gottesbild fälschte, operierte Theodosius (347-395) der nicht nur den Christen sondern allen Menschen seines Imperiums jene Glaubensfreiheit stahl, die Jesus Christus ihnen seit je garantieren wollte. Theodosius (347-395) angestiftet von Ambrosius von Mailand (339-397) rottete das Toleranzgebot mit Stumpf und Stiel aus, indem er am 27. Februar 380,  das Gesetz zum Glaubenszwang "Cunctos populos" verabschiedete, auf dessen Basis die Reste des arianischen Christentums völlig entrechtet wurden. (Im römischen Imperium geschah nichts von Bedeutung ohne Ambrosius, nachdem er 374 athanasianisch getauft und fast zeitgleich Kaiserberater wurde.)





http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/21/Apollo1.JPG
Bild Wikipedia: "der antike römische Sonnegott Sol (Sol Invictus) wurde seit 753 v.Chr., seit der Stadtgründung durch Romulos und Remus verehrt. Der Mix aus Christus und Sol wurde durch Konstantin verursacht.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9a/AmbroseOfMilan.jpg
Bild  Wikipedia möglicherweise kein Phantasiebild.
 
Gedenktag katholisch: 7. Dezember
gebotener Gedenktag
bedacht im spanisch-mozarabischen Hochgebet
Tag der Bestattung: 4. April
Gedenktag evangelisch: 4. April (EKD)
                                       7. Dezember (ELCA, LCMS)
Gedenktag anglikanisch: 7. Dezember
Gedenktag orthodox: 7. Dezember
                                  4. April
Gedenktag armenisch: 7. Dezember
Obwohl bekannt ist, dass Ambrosius Kaiser Gratian in den Krieg gegen die arianischen Goten hineingehetzt hat, wie er die Kaiserinwitwe und die Arianer behandelt hat (5)  gilt er als Heiliger und viele Kirchen widmeten ihm unverantwortbar einen Gedenktag:
kath. Kirche 7. Dezember
evangelische (EKD) 4. April
ev. (ELCA) 7. Dezember, an diesen Tagen gedenken auch die anglikanische Kirche, die Orthodoxe und die armenische Kirche des "Heiligen".

In den ersten drei Fällen wird zu untersuchen sein, ob Gedenktage für Kriegshetzer in Deutschland rechtlich zulässig sind, nachdem von den Neonazis u.a. erwartet wird Krieghetzer nicht zu verherrlichen.

Gedenktag katholisch: 7. Dezember
gebotener Gedenktag
bedacht im spanisch-mozarabischen Hochgebet
Tag der Bestattung: 4. April
Gedenktag evangelisch: 4. April (EKD)
                                       7. Dezember (ELCA, LCMS)
Gedenktag anglikanisch: 7. Dezember
Gedenktag orthodox: 7. Dezember
                                  4. April
Gedenktag armenisch: 7. Dezember

Kaiser Markian (390-457) verschärfte mit dem 4. ökumenischen Konzil, 451, das Freiheitsverbot und dehnte es auf die bereits auf ihn eingeschworenen Kleriker aus.
 
Unter Androhung von Strafen wurden ihnen verboten über Fragen der Theologie zu diskutieren.” (6)

Bild Wikipedia: Kaiser Markian hält ein Langschwert, das einem "Christenkreuz" sehr ähnelt. Es wird ihm nicht von einem "christlichen" Engel überreicht, sondern von der urheidnischen Göttin des Schlachtens  und des Sieges: Victoria


Es ist eine offene Schande, dass das christlich-ökumenische Christentum sich immer noch einheitlich zu den ersten 5 ökumenischen Konzilien bekennt, die von den genannten Kaisern in der Absicht dominiert wurden, deren Macht zu sichern.
Es scheint, die Verantwortlichen haben ihren Gläubigen nie alles gesagt was sie wissen.

Und endlich ist da das Haupt der Verderber, Kaiser Justianian ( 482-565) samt Gattin Theodora, die wie die führenden Häupter Deutschlands im 20. Jahrhundert, mehr als eine Million Morde zu verantworten haben, die obendrein die Juden zu Menschen 2. Klasse degradierten
Außerdem löschte Justinian die Hauptlehre der Urkirche von der Präexistenz aller Menschen.
Er wird von den orthodoxen Kirchen als Heiliger verehrt.


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/89/Meister_von_San_Vitale_in_Ravenna.jpg
Bild Wikipedia.



Bild Wikipedia. Justinian war nur der Ostteil Roms geblieben.


Der für die Ostkirchen heilige Justinian verhängte ungerechtfertigt das Kriegsrecht über die gelb dargestellten Regionen. Auf seine Rechnung geht die Ausrottung des dort siedelnden arianisch christlichen Bevölkerungsteils. Die Goten wehrten sich und verteidigten ihren arianischen Glauben und ihre Freiheit vergeblich, gegen die Brutalität der justinianischen "Christusheere" konnten sie nicht bestehen.

Kurz nach dem Ableben der Apostel, ging die originale Stimmung verloren, einige Besserwisser wollten sich aus Bequemlichkeitsgründen nicht besinnen, dass es ohne ständig wiederholte Einstimmungen nicht geht.
Das ging solange, bis schließlich von unten aus der irdischen Hölle nur noch dumpfe, düstere Klänge heraufkamen, die unüberhörbar wurden, Dissonzen ohne Ende, die schwer aufs Gemüt jedermanns drückten. Da erhoben sich eine handvoll Verantwortungsvolle wie der Engländer John Wicliffe (1320-1384), der den Machtanspruch des Papstes bestritt und sich vehement gegen Kauf und Verkauf von Kirchenämtern aussprach (und er förderte die Übersetzung der Bibel aus dem Lateinischen ins Englische. 42 Jahre nach seinem Tod wurden seine Knochen ausgegraben und verbrannt, weil er ein Ketzer sei) .
 
Bild Wikipedia: John Wicliffe

Bild Wikipedia: Verbrennung der Gebeine Wicliffes, 1428 
Viele Aufrechte wie Girolamo Savonarola (1452-1498) wurden im Teufelsspektakel gemobbt, wenn nicht ermordet.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/27/Girolamo.Savonarola.jpg
Bild Wikipedia: Savonarola, Dominikaner. Er hatte sich mit dem berüchtigten Papst Alexander VI. angelegt

Bild Wikipedia: Die Verbrennung Savonarolas
Es ging hin bis zum Völkermord – ausgerechnet im Namen des Komponisten und Dirigenten der die Sinfonie “Toleranz in Harmonie” geschrieben hatte.
Das zerbrach alles.
In einer zunehmend laut gespielten Höllensinfonie wurde unentwegt der Name Christi für heilig erklärt, als hätte er Wirrwarr und Mord angeordnet.

Peter de Rosa schreibt:
1478 sanktionierte (Papst) Sixtus IV. die Inquisition in Kastilien. Sie breitete sich buchstäblich wie Feuer aus. 1482 wurden allein in Andalusien zweitausend Ketzer verbrannt. Von Sixtus ist gesagt worden er wate Mitratief in Verbrechen und Blut, und dabei stürzte er Italien in endlose Kriege... es hieß von ihm, er habe die größtmögliche Konzentration menschlicher Bosheit verkörpert. Mit den Worten Bischof Creightons: er ließ den moralischen Ton Europas (weiter) absinken.”

Niemand wusste mehr welcher Ton der ursprüngliche war.
Niemand glaubte mehr, dass der große Komponist und Dirigent eingreifen würde. Schlimmer, fast niemand glaubte mehr dass es ihn interessiert, was geschieht. Noch schlimmer, selbst die Päpste glaubten nicht, dass es ihn gab, noch gab.
Wieder ist es Peter de Rosa, der sein Studium an der “Gregoriana” in Rom absolvierte und der als Professor für Ethik an der Universität von Westminster gewirkt hatte, ebenso als Dekan für Theologie am Corpus Christi College:

Urban VI. (1306-1389) erwies sich als einer der hinterhältigsten und bösartigsten Päpste. Sein Arzt verriet, dass er kaum je etwas aß, aber nicht ohne Alkohol auskam. Bei seinem Krönungsmahl trank er … achtmal mehr als jedes Mitglied des Kardinalskollegium... Alkohol, Religion und Rache, alles im Übermaß – erwies sich als explosive Mischung... er exkommunizierte seinen alten Feind, König Karl von Neapel... der König antwortete indem er Seine Heiligkeit in seiner Festung Nocera bei Pompeji festsetzte. Urban stieg viermal täglich auf die Zinnen und exkommunizierte seelenruhig, mit Glocke, Buch und Kerze die gesamte Armee, die gegen ihn angetreten war... nach seiner Befreiung nahm er fünf der aufständischen Kardinäle gefangen … der alte Kardinal von Venedig wurde zusammengeschnürt und mit einem Flaschzug herauf und herunter gezogen. Wenn sein Kopf gegen die Decke gepresst wurde, konnte er durch das Fenstergitter den Papst sehen, und jedesmal krächzte er in seiner Qual: Heiliger Vater, Christus ist für unsere Sünden gestorben. Dann wurde er auf den Boden herabgelassen. Keiner der Gefangenen wurde je wieder gesehen.”

Unvergessen Kammerton A, der Alten Kirche war:
Wer sagt er liebe Gott und hasst doch seinen Bruder der ist ein Lügner”

Wenn auch nicht sogleich, war Luther bemüht den Ungeist aus der Kirche zu treiben. Irgendwie wollte er zurückkehren zu den Zeiten, als Christen sich an den immer noch lebenden Christus anlehnten. Zur Toleranz hatte Dr. Martinus leider ein gespaltenes Verhältnis. Er beanspruchte sie für sich und sagte gleichzeitig:
Mit Ketzern braucht man kein langes Federlesen zu machen, man kann sie ungehört verdammen!“ (7

Die absolute Bosheit aller offenbart sich in Intoleranz und Eigenbrötelei. Diese allerdings sind Kosmopoliten, sie existieren in jedem Part unserer eigenen Schattenseiten. Sie wuchern wie Unkraut, am besten aber auf Misthaufen.
Im Konzert fast aller Religionen, ausgenommen der buddhistischen und “mormonischen”, mischten und mischen sich die Paukenschläge der großen Angeber gerade dann und dort ein, wo die Partitur ein “Adagio” (ruhevoll) oder “con sentimento” (gefühlvoll) vorschreibt.
Die undiszipliniertesten Hauptpaukisten saßen bis Vatikanum II im Vatikan, zwischenzeitlich waren es die Kommunisten, nun haben die Islamisten diese Rolle, contra dem behutsamen Dirigenten usurpiert.

Als die Kirche Roms sich 1685 anmaßte das im Jahr 1598 blutig erkaufte Bürgerrecht der Gleichheit aller, das jedem gestattete seine eigene Religion zu wählen, aufhob, jubelte die Kurie. Es nannte sich das Edikt von Nantes.
Naserümpfend haben sich seither Millionen Menschen zurecht von den von Kirchen aller Art verbreiteten Dissonanzen, ihren eigensinnigen Interpretationen und ihrem Höllenkrach abgewandt und ihren Seelenfrieden andernorts gesucht.

Erschreckend ist jedoch, dass diese Neinsager ebenso unfähig waren Ordnung in ihre Haufen zu bringen, aber trotzallem darauf bestanden, sie wären nun die “Richtigen”.

Wir müssen, falls wir uns nach Harmonie sehnen, zum originalen Kammerton A zurückkehren und zu der Partitur die Christus “die leuchtende” nannte, indem er sagte, wenigstens
ihr - die ihr mein Dirigat akzeptiert – seid das Licht der Welt, das Salz der Erde.”
Ohne Licht und Salz gibt es kein Leben.
Ohne Wunsch nach Harmonie gibt es keinen Frieden


Quellen:

1.) Joh. 14: 17
2.) Römer 8:9
3.) mehrere: u.a.  
Prof. Hans Küng, „Kleine Geschichte der katholischen Kirche“: 

Konstantin  selber läßt das  nachher so sehr umstrittene unbiblische Wort wesensgleich griech. Homousios lat. ‚consubstatialis einfügen... Die Unterordnung des Sohnes unter den einen Gott und Vater (der Gott) , wie von Origenes und den Theologen der Vorzeit allgemein gelehrt, wird jetzt ersetzt durch eine wesenhafte, substantielle Gleichheit des Sohnes mit dem Vater

Adolf von Harnack, „Lehrbuch der Dogmengeschichte“ Mohr-Siebeck, 1990, S. 232: 

„Die große Neuerung, (nämlich das Athanasium G.Sk.) die Erhebung zweier unbiblischer Ausdrücke“ (Vater, Sohn und Heiliger Geist sind „unius substantiae“ G.Sk.) zu Stichworten des Katholischen Glaubens sicherte die Eigenart dieses Glaubens... Im Grunde war nicht nur Arius abgewiesen, sondern auch Origenes... fortan musste die Kirche die Last einer ihr fremden Glaubensformel tragen.“

- Prof. DR.Dr.Dr. Manfred Clauss „Kaiser und Gott“, - Herrscherkult im römischen Reich -
KGSaur, 2005:
„Konstantin wollte sich erst spät, gegen Ende seines Lebens taufen lassen... im Jordan... wo schließlich auch der getauft worden war, der er sein wollte: Christus. Ob Konstantin je getauft wurde wissen wir nicht.

- Heinz Kraft, Habilitationsschrift „Konstantins religiöse Entwicklung“ Heidelberg - Uni Greifswald, 1954 S. 81 ff :

"In Nicäa (325) … befolgte die Kirche die Wünsche Konstantins, obwohl sie sie nicht billigte... Eben so wenig, wie Konstantin Christus erwähnt, ist die Kirche auf Christus bezogen...“ 

- Prof. Wolmeringer „Konstantin-Artikel“ vom 05.03.07 im Internet, S.2

„Konstantin ist verantwortlich für die Entstehung des katholischen und orthodoxen Christentums.“

- Rudolf Leeb „Konstantin und Christus“ – die Verchristlichung der imperialen Repräsentation, Walter de Gruyter, 1992, S. 154:

seitens des Kaisers Konstantin wurde mit Drohungen und Ankündigung von Repressalien gearbeitet. Jeder Bischof wird einzeln vorgenommen. Ihm wird das Bekenntnis (das Nicänum) vorgelegt und er wird zugleich vor die Alternative gestellt, entweder zu unterschreiben oder in die Verbannung zu gehen... in Nicäa wird auch die Kirchenorganisation in die Organisation des Reiches eingepasst. Folgerichtig wurden alle in Nicäa gefassten Beschlüsse zum Reichsgesetz erklärt.“ 

- Anton Grabner-Haider-Maier „Kulturgeschichte des frühen Christentums“ Vandenhoeck& Ruprecht S. 112: 

„Kaiser Aurelian (270 - 275)  stellte das Imperium unter den Schutz des unbesiegten Sonnengottes (Sol Invictus). Mit diesem Gott hatte er über die Parther gesiegt, dabei ließ er das Bild des syrischen Sonnengottes nach Rom bringen. Dieser Gott sollte mit dem griech Gott Helios, dem römischen Gott Sol und dem persischen Gott Mithras identifiziert werden. Der Kaiser verstand sich als Sohn (emanatio) dieses Gottes und als dessen Stellvertreter bei den Menschen.“
Adventskalender 2009 Ruhr-Uni-Bochum: „Erheblich populärer war zu dieser Zeit die Gleichsetzung des orientalischen Mithras mit der Sonne und damit der Idee des "Guten“. Erst in der schweren Reichskrise des 3. Jh.s blieb es Aurelian (270 - 275) vorbehalten, als heidnisches Symbol einer Entwicklung zum "Ein-Gott-Glaube" (Henotheismus) und als religiöse Manifestation der Reichseinheit den Sol Invictus zeitweilig zum alleinigen Staatsgott und den Tag der Tempelweihung in Rom, den 25. Dez. 274, zum Feiertag zu erheben.“

- William Seston „Verfall des Römischen Reiches im Westen“ S. 535:

Am Tage der feierlichen Einweihung Konstantinopels, am 11. Mai 330, -
5, bzw. 3 Jahre nach Nicäa gab es zu seinen Ehren „Festspiele im Zirkus. Soldaten mit Kerzen in der Hand geleiteten die Statue Konstantins, die ihnin der Haltung und im Gewand des Sonnengottes darstellte, durch das Spalier kniender Menschen und am Fuße der Porphyrsäule, auf die sie hinaufgeschoben wurde ließ man Weihrauch verbrennen… im Sockel der Konstantin-Helios Statue, auf dem Forum wurde das solange und so ehrfürchtig gehütete Palladium der Vestallinnen (Priesterinnen der römischen Göttin des Herdes) aufbewahrt… Dieses war das Unterpfand des göttlichen Schutzes des Reiches, und der Kaiser selber betrachtete sich als seinen Hüter.“ In seiner Hauptstadt „wurde (auch) eine Statue der Glücksgöttin Nike (=der römischen Victoria) errichtet, Kaiser Konstantinließ sich mit dem Zepter, der Lanze, der Siegesgöttin Nike und dem Reichsapfel darstellen.“

- Karl-Leo Noethlichs „Die Juden im christlichen Imperium Romanum
Studienbücher Akademie-Verlag 2001:

 „Seit der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts entwickeln sich christliche Legenden“
Viele waren fasziniert von der Allmacht ihres Kaisers, vor allem diejenigen die von dem Ausbau des
Neuen Rom profitierten.

Prof. DR.Dr.Dr. Manfred Clauss „Kaiser und Gott“, - Herrscherkult im römischen Reich -
KGSaur, 2001, S 205: 
„Wenn wir die Ebene der theoretischen Erörterungen verlassen und uns den Glauben der ‚kleinen Leute’ anschauen, dann verwischen sich die Unterschiede  zwischen paganaer und christlicher Frömmigkeit rasch, dann erfährt Konstantin göttliche Verehrung von Anhängern der alten heidnischen, wie der neuen christlichen Kulte.“ 

4)  Prof. Bernd Oberdorfer, Augsburg,  „Zeitzeichen“, evangel. Kommentare, Aug 2004:
Verlegenheit noch das harmloseste ist, was viele Christen (darunter nicht wenige Theologen) befällt, wenn die Sprache auf die Trinitätslehre kommt. Muss, wer an Jesus Christus glaubt, sich auch das paradoxe „Hexeneinmaleins“ (Goethes) zu Eigen machen, dass Gott einer und drei zugleich ist?“

5) Gerd Skibbe, Streifzüge durch die Kirchengeschichte" im Internet verfügbar:

 "Und so schrieb Ambrosius in diesem kritischen Sommer 378 alles auf eine Karte setzend, für Gratian zwei Bücher („De fide“) Klipp und klar heißt es da: „Die Arianer (Italiens und die Goten G.Sk.) haben sich gegen die Kirche Gottes verschworen!“ (Leopold von Ranke „Werk und Nachlass“, S. 21 Er malte Schwarz-Weiß, er entmischte nicht. Untrennbar gehörten für ihn Staat und Kirche zusammen. Dem jungen Kaiser suggerierte er: „der (richtige) Glaube des Herrschers (gewährleiste) mehr als die Tapferkeit der Soldaten den Sieg...Ambrosius behauptete: „Jesus Christus soll das römische Heer führen!“(ebenda)
Das klang genau so als hätte er verkündet „Jesus Christus werde das römische Heer führen“.
Welches Bild! Auch Feldherr Hindenburg stellte sich eintausendfünfhundert Jahre später den lieben Gott als auf einer Wolke sitzend vor, der den deutschen Truppen huldvoll zulächelt, während diese die Söhne und zukünftigen Ehemänner russischer Frauen, allesamt, die einen wie die anderen Christen, in die tödlich-tückischen masurischen Sümpfe treiben. (
Theodor Lessing, „Hindenburg“: „dieser alte Mann glaubt Wort für Wort alles, was er da sagt: da ist kein unlauterer Klang. Das glaubt er allen Ernstes: nach dem Tode kommt er zu Gott; sitzt auf einer Wolke; betrachtet sich von bevorzugtem
Sitze aus Deutschland und segnet meine siegreichen Jungen“)
Belesen war er nicht, das muss dem Christen Paul von Hindenburg jemand so in etwa gepredigt haben. Bilder dieser Art, in skurriler Weise antitrinitarisch, sind in Spanien zu besichtigen.
Ambrosius hätte wissen müssen, mit Jesus dem Fürsten des Friedens und seiner Lehre der Versöhnung hatte das ganze Treiben nichts zu tun.
Reiner Konstantinismus war das. Angesichts der Tatsache, dass die meisten Goten sich auf den Namen Jesu Christi hatten taufen lassen, was einer Verpflichtung auf seine Lehre von der Rechtschaffenheit gleichkam, wäre er zwingend dazu verpflichtet gewesen angemessene diplomatische Schritte einzuleiten. Schließlich wünschten die Goten nur Sicherheit für ihre Familien. Seitdem die Asiaten den Reflexbogen als Waffe erfunden hatten, war ihnen kein europäisches Heer mehr gewachsen. Gratian ließ sich überzeugen, gegen seine Bedenken zu handeln und daran ist zu
ermessen, wie sehr Ambrosius dem jungen Verantwortung tragenden Mann geistig überlegen war. Es hieß nur: fortan „wies er die Arianer ab und folgte Ambrosius.“ (
Piusbruderschaft St. Pius X. Distrikt Deutschland, 2010)
 Ambrosius wusste was Gratian tun muss und er hatte dabei als entscheidende Autorität die Bibel aufgerufen: „Der Kaiser soll gerüstet mit dem Schwert des Glaubens, dem Sieg entgegen ziehen... der Krieg gegen die Goten und der Sieg über sie seien von Hesekiel geweissagt worden. Die Goten sind Gog, von denen der Prophet (Hesekiel) schreibt, dass er mit Gottes Hilfe vernichtet werde. Es ist nicht zweifelhaft, dass die ‚catholici’ welche die Strafe für den Unglauben anderer ertragen haben, bei Gratian Hilfe für den rechten Glauben finden. Der Glaube an Gott und die Treue zum imperium Romanum können nicht voneinander geschieden werden...(die Goten) die ‚Häretiker’ sind die ‚antichristi’; diese Häresie sammelt ihr Gift aus allen anderen Häresien.“ (Günther Gottlieb „Ambrosius von Mailand und Kaiser Gratian“ S. 13) 
Ambrosius hatte verlangt der Kaiser müsse sich ganz den militärischen Aktionen widmen „und daran denken die Siegeszeichen aufzurichten... so wollte Ambrosius „den Kaiser für seine kirchenpolitischen Ziele gewinnen und den Gegnern der (katholischen Kirche) den Kampf ansagen.“ (G. Gottlieb, „Ambrosius von Mailand und Kaiser Gratian“ V. & Ruprecht, 1973 S.19 Sie unterlagen, obwohl sie Konstantins Siegeszeichen aufgerichtet hatten.)

Diese Siegeszeichen hatte Victoria bereits Konstantin gegeben. Es stellt sich erneut die Frage, wann die Christen aufhören werden, das sogenannte Christusmonogramm der von Victoria verführten Kaiser als „Siegeszeichen“ (der ecclesia triumphans) und damit als christliches Symbol zu betrachten.
Gratian hätte bei seiner ursprünglichen Gesinnung bleiben sollen. Das wäre, für das kriegsmüde Volk dies- und jenseits der römischen Grenzen der bessere Weg gewesen, Der Staat hat sich, erst recht nach Jesu Worten : Gib dem Kaiser was des Kaisers ist und Gott was sein ist. aus innerkirchlichen Angelegenheiten herauszuhalten, wie die Kirche aus den machtpolitischen Anliegen des Staates, sonst handeln auch die Menschen die in seiner Nachfolge stehen, aus Klugheit und Berechnung und nicht aus innerer Überzeugung. Demgegenüber ist Christi Religion darauf ausgerichtet staatsübergreifend Frieden und Harmonie zu stiften, etwas, dass bei einer unseligen Verbindung der Kirche mit dem jeweiligen Thron und seinen nach Vormacht süchtigen Inhabern und
Interessen nicht mehr zu leisten ist. Der Staat wirkt von außen nach innen (echte) Religion von innen nach außen. Die Katastrophen und Ungerechtigkeiten jagten nun einander, während gemäß der Botschaft der Bibel „der Friede die Frucht der Gerechtigkeit ist“.


(6)  Karl Leo Noethlichs „Die Juden im christlichen Imperium Romanum“ Studienbücher, Akademie Verlag 2001 S. 44
(7) M. Luther Tischreden, Bd.III. S. 175








Sonntag, 20. Januar 2013

(1) Unglaublich, aber wahr


An einem warmen, sonnigen Spätsommertag, 1986, also einige Monate nach der Zeit des “Offenen Hauses”, sah ich einen sehr gut angezogenen, nachdenklich vor sich hinsinnenden Mann auf dem Freiberger Tempelplatz. Er saß auf einer der verstreut aufgestellten weißen Bänke im Grünen, umringt von Blumenrabatten. Ich ging auf ihn zu, grüßte ihn. Er mochte um die Fünfzig gewesen sein. Er schaute mich sonderbar an, als wollte er sagen: ich bin nicht gewillt, mich von ihnen belehren zu lassen!
Ich spürte diese Ablehnung wie selten zuvor, hatte aber das Gefühl, dass ich ihn ansprechen sollte, ob er eine Frage hätte.

Kühl und entschieden erwiderte der Fremde: “Nein!” Er schaute mich nochmals an: “Alles, was ich zu Ihrem Thema zu fragen hatte, wurde schon beantwortet.” Ich sah sofort, dass etwas von Bedeutung nicht stimmte.


File:Bundesarchiv Bild 183-1985-0617-304, Freiberg, Mormonen-Tempel.jpg
Bild Wikipedia Freibergtempel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, 1985



http://www.zollikofen.ch/de/images/44bf60dd3a91a.jpg
Bild Wkipedia: in diesem Tempel der Kirche Jesu Christi der HLT, Zollikofen, Schweiz, erhielt ich 1957 mein Erstendowment 
                             
Was sollte ich machen? Er wünschte, nicht behelligt zu werden. Es störte mich nur, dass da ein nachdenklicher Mensch saß, der unbefriedigt und mit den von mir vermuteten Vorurteilen weggehen würde.
Doch ich hatte kein Mittel an der Hand, daran etwas zu ändern. Nach knapp einer halben Stunde, als ich zurückkam, befand er sich immer noch an derselben Stelle. Ich nahm allen Mut zusammen, entschuldigte mich und bat ihn, mir nicht übel zu nehmen, dass ich ihn nochmals anzusprechen wage.
Er knurrte: “Ich habe ihnen doch gesagt, dass ich bestens informiert bin.”

Ich fühlte, - oder sollte ich zutreffender sagen: ich wusste, - dass er nicht aus der eigentlichen Quelle getrunken haben konnte.
Was er denn erfahren habe. Er ließ sich auf meine zugegebenermaßen unverschämt nachdrängende Rückfrage tatsächlich ein und begann zu erzählen.

Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Nahezu alles was dieser kluge Mann über meine Kirche sagte, war grundfalsch. Es war noch unzutreffender als das von den europaweit bekannten und beliebten Brüdern Schreiber in ihrem Buch “Mysten, Maurer und Mormonen” zusammengestotterte Nichts auf ganzen zwei von vierhundert Seiten. Nahezu jeder Satz strotzte vor Lügen. War beides das Ergebnis bewusster Fehlinformation?

Als mein allmählich auftauender Gesprächspartner sagte, er sei ein Universitätslehrer aus Köln, ein Naturwissenschaftler, bat ich ihn mir zu erlauben, ihm drei Sätze aus dem Offenbarungsbuch des Propheten Joseph Smith vorzulesen.

Etwas gequält erwiderte er: “Aber bitte nur drei Sätze.”
Ich schlug Lehre und Bündnisse auf, Abschnitt 88, Vers 67: “Wenn euer Auge nur auf die Herrlichkeit Gottes ausgerichtet ist, so wird euer ganzer Körper mit Licht erfüllt werden und es wird in euch keine Finsternis sein; und wer ganz mit Licht erfüllt ist, begreift alle Dinge. Darum heiligt euch, damit euer Sinn nur auf Gott gerichtet ist, dann werden die Tage kommen da ihr ihn sehen werdet ...”

Noch einmal bitte!” sagte der Mann. Er schaute weit an mir vorbei.

Ich las es noch einmal vor.

Noch einen anderen Vers, bitte.”

Lasst niemanden euer Lehrer oder geistlicher Diener sein, außer es sei ein Mann Gottes, der auf seinen Pfaden wandelt und seine Gebote hält.”

Aus welchem Buch haben Sie nun vorgelesen?”

Aus dem Buch Mormon Mosia, 23,14.”

Er erhob sich, schaute mir eine Weile ins Gesicht. Er forschte mich ungeniert aus, aber es war mir nicht unangenehm. Wahrscheinlich fragte er sich, wer ich sein mochte. Ich bemerkte, dass sein Blick sich wieder meinem schwarzen Ledereinband zuwandte, den ich gewohnheitsgemäß auf dem Tempelplatz bei mir hatte – bis das Ehepaar Birsfelder aus Zollikofen, Schweiz kam um ihre Tempelplatzmission anzutreten.
Lesen sie selbst!” forderte ich ihn auf: “hier sind zwei Sätze aus den Briefen, die der Gefangene Joseph Smith, 1839, aus dem Libertygefängnis zu Missouri geschrieben hat.” Er las es tatsächlich. Es handelte sich um die Worte: “Die Rechte des Priestertums sind untrennbar mit den Himmelskräften verbunden und können nur nach den Grundsätzen der Rechtschaffenheit beherrscht und gebraucht werden….doch wenn wir versuchen unsere Sünden zu verdecken oder unseren Stolz und eitlen Ehrgeiz zu befriedigen, oder wenn wir auch nur im geringsten Maß von Unrecht irgendwelche Gewalt, Herrschaft oder Nötigung auf die Seele der Menschenkinder ausüben – siehe dann ziehen sich die Himmel zurück, der Geist des Herrn ist betrübt, und wenn er weggenommen wird, dann ist es mit dem Priestertum oder der Vollmacht des Betreffenden zu Ende.”

Sein Kopf kam wieder hoch.

Er dachte eine Weile nach. Tief durchatmend schloss er mit der Bemerkung: “Ich werde mich von meiner Informationsquelle abwenden!” Es klang wie das Zerreißen von festem Papier.

Tun Sie das, mein Herr. Ich danke ihnen, dass Sie mir zugehört haben.”

Ich danke Ihnen!” Leider habe ich nie wieder von ihm gehört. Aber vielleicht kommt dieser Tag noch…und sei es in der Ewigkeit.

Quelle: aus meinem Buch „Schritte durch zwei Diktaturen“, von meinem gleichnamigen Blog
bzw. in englisch „Steps Through Two Dictatorships“

Mittwoch, 16. Januar 2013


Der moderne Antimormonismus eines Theologen  

Einer meiner atheistisch ausgerichteten Gesprächspartner, Dietrich Spreter von Kreudenstein, der eine eigene Webseite betreut, und sich dort auch mit den Lehren der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage befasst, schickte mir im Neuen Jahr einen bemerkenswerten Text zu.

Dietrich Spreter von Kreudenstein schrieb eingangs:

Ich habe mir zu Sonn(en)wende das Buch "Der Jesuswahn" verfasst von dem Theologen Dr. Heinz-Werner Kubitza gekauft. Er ist u. a. Fördermitglied der atheistischen Giordano Bruno-Stiftung. Er begründet in diesem Buch warum er Jesus für die am meisten überschätzte Persönlichkeit der Weltgeschichte hält.”

Mein Diskussionsfreund schickte mir einen etwa 2 - seitigen Auszug als Leseprobe:

Bereits die erste, mir vorliegende These Kubitzas verlangt nach einer Antwort, denn hier haben wir es mit einem der extremen Vertreter des Anti-Mormonismus zu tun.

Dr. Kubitza vertritt - namens dessen was er für Humanismus hält, - allerdings ohne das zu beabsichtigen, exakt die Gegenposition, die von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage eingenommen wird.

Kubitza verkündet:

...In erster Linie fällt uns wieder jene unsägliche Dichotomie auf, die Unterteilung der Welt in Schwarz und Weiß, in Gläubige und Ungläubige, in Schafe und Böcke, in Gut und Böse. Diese fatale Unterscheidung findet sich auch in der Verkündigung Jesu und ist präsent in jeder Schrift des Neuen Testaments. Die Scheidung der Welt in Gut und Böse kann man als einen grundlegenden Schritt in die Inhumanität sehen, geradezu als deren Grundkonstante....“

Nein, Herr Doktor Kubitza, es ist umgekehrt!

Hätten die einfachen Menschen des 20. Jahrhunderts z.B. in Hitlers Ideen rechtzeitig das Böse erkannt, - hätten sie also vor den jeweiligen Wahlen klar zwischen Gut und Böse unterschieden - dann wäre es nicht zum 2. Weltkrieg gekommen.

Der Mangel an Willen und Fähigkeit zu vieler Menschen, zutreffend zu urteilen, nämlich Gutes gut und Böses böse zu nennen, hat uns die größten Katastrophen, im Kleinen wie im Großen, wie etwa die beiden Weltkriege beschert.

Zumindest war für alle Intellektuellen Hitlers Programm von Beginn an durchschaubar. Hitler hat es ja schon 1925 Schwarz auf Weiß in seinem Buch „Mein Kampf“ offen gelegt.

Deutschland benötigt mehr Lebensraum.“

Die Juden sind unser Unglück...“

der Weltverschwörung des Judentums muss man entgegen treten.“

Das fiel weithin und nicht nur in Deutschland auf fruchtbaren, von den Großkirchen vorbereiteten Boden! Offener und latenter Judenhass, das urböse Erbe der römisch-katholischen Kirche, bahnte dem Rassisten Hitler den Weg zur Macht. Das ist leider all zu wahr. Wer wagt es, das zu bestreiten oder nicht böse zu nennen?
Hitler, wie jeder selbst nachlesen kann, wenn er diesen Text im Internet verfolgt, wurde durch die Autorität seines eigenen, zum Guten mahnenden Gewissens gepeinigt und gemahnt:
                                             „Löse die Judenfrage nicht radikal!“

Diese innere Warnung vor einem bösartigen Entschluss bewegte ihn tatsächlich. Das bekennt der angeblich Gewissenslose unüberhörbar:

„… Nur einmal noch - es war das letztemal - kamen mir in tiefster Beklommenheit ängstlich drückende Gedanken. Als ich so durch lange Perioden menschlicher Geschichte das Wirken des jüdischen Volkes forschend betrachtete, stieg mir plötzlich die bange Frage auf, ob nicht doch vielleicht das unerforschliche Schicksal aus Gründen, die uns armseligen Menschen unbekannt, den Endsieg dieses kleinen Volkes in ewig unabänderlichem Beschlusse wünsche?“ (1)

Fühlten die Evangeliumsverkünder nicht dieselbe Warnung, oder missachteten auch und gerade sie die Stimme ihres Gewissens? Sind wir nicht allesamt gut beraten, unserem besseren Ich zu folgen?
Wie Kurie und ihre Päpste jahrhundertelang ruhig schlafen konnten, wenn sie das nächtliche Geschreie hören mussten, dass aus dem jüdischen Ghetto drang, - lag es doch in unmittelbarer Nähe zum Vatikan - vermag ich mir nicht zu erklären, aber Ausdruck ihrer Güte war es nicht.
Zu allen Zeiten standen die christlichen Meinungsbildner, die ja unbedingt Meinungsbildner werden und sein wollten, in der größeren Pflicht. Die großkirchlichen Prediger haben ja auch, sehr bald zur Entfaltung des Nazisystems ihre Meinung geäußert. Und was war es? Als der gewarnte Mann, mit der Partei-Mitgliedsnummer 555 der NSDAP, in die Lage kam, das Schicksal Deutschlands zu bestimmen hoben die meisten ihren Arm zum neuen Gruß: „Heil Hitler!“
Ausdrücklich ausgenommen von den gewollt Blinden, sind die ehrenhaften Mitglieder der „Bekennenden Kirche“. Die einen eher böse, die anderen eher gut handelnd.
Natürlich ist Feigheit ein Motiv und entschuldigt vieles. Aber die Treuebekundungen nahmen bald überhand und das war, bei fortschreitender Nazifizierung des öffentlichen Lebens schlichtweg böse.
Immer wieder ist es der Mangel an Willen sich durch angestrengte Wahrheitsfindung urteilsfähig zu machen,- etwas das kaum jemand gut heißen kann, - letztlich ist und bleibt es der Mangel an Erkenntnis der zu katastrophalen Fehleinschätzungen und Handlungen führt.

Jedes Vorurteil ist böse. Oft stammt es aus einer ungerechten Neigung. Auch das atheistische Denken ist eher böse, wenn diese Ideenträger nicht zuerst aus einer unentschiedenen Haltung heraus geforscht und sich dann zugunsten der stärkeren, wohl abgewogenen Argumente entschieden haben. Das weiß ich aus meinem eigenem Leben. Atheismus ist natürlich, er entspricht im wesentlich unserem Egoismus sich treiben zu lassen. Glauben an Christus, wie die Ersten Christen und wie Mormonen es verstehen, verlangt Anstrengung gegen den Strom zu schwimmen!
Hören wir noch einmal hin:

Die Scheidung der Welt in Gut und Böse kann man als einen grundlegenden Schritt in die Inhumanität sehen, geradezu als deren Grundkonstante....“

Und, nochmals "Nein", Herr Doktor Kubitza.
Umgekehrt ist es! solange die Scheidung in zwei Extreme keine willkürliche ist! In Kubitzas Konzeption fehlen die Begriffe „willkürlich“ bzw. „ungerechtfertigt“! Hätte er gesagt: eine ungerechtfertigte, willkürliche Scheidung der Welt in Gut und Böse führe zum Inhumanen, müsste ihm jeder zustimmen.
Die Willkür (nicht nur) Stalins ist tausendfach bezeugt, ebenso die Resultate. Ungerechtfertigt sah der allgewaltige Kremlherr überall „Feinde“, die Bösen, die man isolieren oder sogar vernichten muss.
Willkür ist böse. In der deutschen Wehrmacht war es ein geflügeltes Wort: Sobald der frühere deutsche Pferdeknecht Unteroffierstressen trug, (und Spieß wurde) übte er Willkür.
(Wikipedia schreibt: Die Bezeichnung "Spieß" geht wohl auf die früher von ihm getragene Stangenwaffe zurück, mit der er, so die landläufige Metapher, der ins Felde marschierenden Truppe folgte, um Landsknechten, die aus der Reihe tanzten oder träge wurden, einen Hieb zu versetzen.)

Unverfroren fährt der Theologe Kubitza fort:

Jesus ist diese Unterteilung in Schwarz und Weiß, in Gläubige und Ungläubige nicht fremd, wie vor allem das Gleichnis vom Weltgericht im Matthäusevangelium (Mt 25,31-46) zeigt. Hier erscheint der kommende Menschensohn als Weltenrichter, der die Völker zu sich ruft , um sie zu richten, und der sie wie ein Hirte (ein anderes Bild des Hirten als das, das fromme Seelen gewohnt sind) in Schafe und Böcke scheidet. Und die Schafe zur rechten Seite erhalten das ewige Leben, während die Böcke zur Linken die ewige Strafe erhalten. Solchen Unterscheidungen liegt die Vorstellung zugrunde, dass es den Menschen als Rein-typus gibt, der entweder gut oder böse ist. Religionen neigen oft zu solchen Vereinfachungen.“
Das ist eine geradezu ungeheure Unterstellung, insofern sie gegen Jesus zielt!

Da liegt die Verdrehung offen, die Lüge, die Kubitza denen erzählen kann, die nicht mit dem Evangelium Christi vertraut sind, vor allem denen, die keine Beziehung zum Geist seiner Botschaft haben. Denn:
1.) hat die Urkirche - und damit Jesus - nie von einer ewig währenden Strafe gesprochen, wie Kubitza willkürlich unterstellt, sondern von einem ewigen Gefängnis. Die Mitglieder der Alten Kirche verstanden den Begriff „Hölle“ als Zustand schwer zu ertragender Gewissensbisse, allerdings auch als Ort der Finsternis, wo abgeschiedene Geister, die wider besseres Wissen Schaden für andere verursacht hatten, eine Weile beieinander leben, aber eben nicht für ewig dort eingesperrt sind!!!




Origenes (Schiedsrichter der Urkirche um 220) lehrte es ausdrücklich: „... das Läuterungsfeuer im Hades, das die Bibel aus pädagogischen Gründen als ewige Verdammnis erscheinen läßt, besteht aber tatsächlich in einer zeitlich begrenzten, qualvollen Gewissenspein...“ (2)
Dies wird im Buch Mormon analog gelehrt, z.B.
Alma der Jüngere durchlitt drei Tage und drei Nächte (irdischer Länge) die Qualen der ewigen Hölle, weil er erkannte welchen Schaden er gegen den Seelenfrieden anderer gestiftet hatte, - sein Gewissen biss ihn gnadenlos! - dann erinnerte er sich der Worte seines Vaters, der ihn gelehrt hatte, dass ein Christus (der Gesalbte Gottes) kommen werde, um zu erlösen:
... als ich dies dachte, … welche Freude welches Licht, ja meine Seele wurde mit Freude erfüllt...“ (3)
Nach dieser Out-of-body-Erfahrung kehrte Alma zurück ins irdische Leben, verändert und bereichert um großes, echtes theologisches Wissen, das auch uns den Weg weist. Selbst wenn der Unsinn von den ewig in der Hölle leidenden, brennenden Seelen katholischerseits immer noch gelehrt wird, kein Schreiber der ersten acht Generationen nach Christus, hat anderes als Origenes (185-254) und die Mormonen gelehrt, dass Jesus kam um die Tore der Unterwelt zu öffnen.
Mit diesem Erlösungsauftrag startete Jesus Christus seine Erdenlaufbahn:
               „Ich bin gekommen, dass ich den Gefangenen (der Hölle) die Tore öffne.“
Lukas 4:16-19

Bild aus "Buchbesprechung" von Daniel. C. Peterson LDS Books


Im Kontext mormonischer Lehren erlangen selbst die Schwergewichte unter den Übeltätern, nach Verbüßung ihrer Strafen ein Reich der Herrlichkeit. Siehe die von Joseph Smith und Sidney Rigdon erlebte Vision Lehre und Bündnisse 76, hier insbesondere Vers 84, im Internet abrufbar.

Die Allversöhnung (Apokatastasis) die bei Origenes noch stärker als in der Theologie der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ausgeprägt ist, geht sogar davon aus, das jenen Geistern die sich im voriridischen Leben für eine gewaltsame Lösung aller irdischen Probleme aussprachen und für teuflisch erklärt wurden - weil sie contra Gott Vater und contra Christus das uns bis dahin gültige Recht auf Entscheidungsfreiheit rauben wollten und zur Strafe ihrer Empörung körperlos über die Erde gehen müssen – irgendwann erlöst werden, wenn sie wollen.

Christi Werk heißt: Erlösung für alle von allen Zwängen! Während die Gegenseite die Unterwerfung aller sucht, etwas das kaum anders als bösartig bezeichnet werden muss.

Den Beweis dafür liefert der Geschichtsverlauf: Sobald das Christentum zur Staatsreligion erhoben wurde, maßte sich die so geförderte Kirche (Konstantins) an, zu bestimmten was richtig und "gut" ist – und Gnade dem der widersprach.

Der unheilige „heilige“ Augustinus (354-430) hat maßgeblich mitzuverantworten, dass „die Kirche“, wie ein "Spieß" den der aus der Reihe tanzte, in die Knie zu zwingen.

Augustinus „Compelle intrare“ (Zwingt sie!) bedeutete für den donatistischen Zweig der Urkirche schließlich den ungerechtfertigten Untergang. Ein Thema für sich. Immerhin soviel, er hat noch erheblich mehr auf dem Kerbholz als das. Augustinus von Hippo lehrte aus eigener Machtvollkommenheit:

Nur eine relativ kleine Zahl von Menschen (zur Wiederauffüllung der durch den Engelsfall entstandenen Lücke!) … sind zur Seligkeit vorausbestimmt. Die anderen sind ‚Masse der Verdammnis’.
Augustinus meint schließlich doch auch Gewalt gegen Häretiker und Schismatiker theologisch rechtfertigen zu können und zwar mit Berufung auf das Jesuswort: ‚Zwinge (statt "nötige") sie hereinzukommen, die draußen sind...’ Augustinus, der so überzeugend von Gottes und der Menschen Liebe zu reden wusste... wird so in fataler Weise durch die Jahrhunderte zum Kronzeugen für die theologische Rechtfertigung von Zwangsbekehrungen, Inquisition und heiligen Krieg gegen Abweichler aller Art – was wir im christlichen Osten in dieser Weise nicht finden.“ (4)

Die Großkirchen haben mit ihren Höllendrohungen nicht nur bewusst Angst erzeugt sondern auch die Abkehr vom Glauben. Seelenloses Kalkül! Selbst künstlich erzeugte Angst läßt zu, dass die Verängstigten beherrscht werden konnten. Es war das Patentrezept aller Diktatoren, im Gegensatz zu Jesus Christus, der noch in den letzten Augenblicken seines Lebens einem Übeltäter verspricht ihn im Paradies wiederzusehen und der die großen Worte sprach:

Vater vergib ihnen (die mich gekreuzigt haben) denn, sie wissen nicht was sie tun."
Mir scheint man kann den Tonfall hören, der, auch ohne diese Worte, Christi tief empfundenes Mitleid mit seinen Mördern ausdrückt: wie sehr werden sie sich dermaleinst schämen...

Nieder mit dem Pfaffentum der Art die Theologen vom Typ Augustinus oder die am entgegengesetzten Ende der Deutungsunmöglichkeiten Leute wie Kubitza vertreten! Erst änderten und verdrehten diese Herren die Originallehren Jesu, dann schoben sie ihm ihre Schuld in die Schuhe. Wer das gut heißen, oder beschönigen will, der möge es tun und einmal vor sich selbst verantworten.

Der Schiedsrichter der Urkirche Origenes (185-254) überlieferte die gerade Linie Christi, die bösartige Wichtigtuer verbogen haben.

Wir kennen einige dieser Herren wie Athanasius von Alexandria, Justinian, Cyrill von Alexandria usw. Sie trugen, mit ihrer Bosheit den Hass in die Kirche... Vor ihnen lagen blühende Gemeinden in herrlichen Landschaften, nach ihnen gab es nur Rauch, (der Scheiterhaufen) die Trümmer einst großer Hoffnungen und rabenschwarzen Hass.

2.) Wenn wir von einer Grundkonstante sprechen, dann ist es die unzulängliche oder Nicht-scheidung der Welt in Gut- und Böswillige .

Als ich Dokumentarfilme von Judenerschießungen sah und dazu die Gesichter der Mörder, verstand ich plötzlich wie verwerflich Beschönigungen sein können..., ich musste sehen: es gibt sie, die absolute Bosheit, die Mordlust.

3.) ist es unverantwortlich Jesus anzulasten, er lehre dass es den Menschen als Reintypus gibt, der entweder gut oder böse ist.“

Dr. Kubitza weiß, dass Jesus unmissverständlich klar gestellt hatte:
Niemand ist gut, als nur Gott allein!“ Lukas 18: 18-19

Kubitza unterlässt es bewusst, auf die gegen seinen (Un-)sinn gerichteten Zitate Christi hinzuweisen.

Gerade bei Jesus gibt es nicht den Rein-Guten oder den Rein-Bösen (Menschen).

Eindeutig ist allerdings die Heuchelei, die vor Jesus böse ist. Dennoch differenziert er was Kubitza in seiner Jesuswertung unterschlägt.
Christus ermutigt seine Nachfolger:

Wenn eure Gerechtigkeit nicht weitaus größer sein wird als die der...Pharisäer, werdet ihr nicht hineinkommen in das Himmelreich.“ Bergpredigt Matth. 5: 20

Kubitza verbreitet Nebel, will mit seinem Doktortitel Eindruck schinden. So formluliert der promovierte Theologe:
Es ist nicht nur ein primitives Menschenbild, welches uns (G.Sk. durch Jesus dargeboten) in der Geschichte vom Weltgericht begegnet, es ist schlichtweg falsch, und es hilft hier auch nicht wirklich weiter, wenn man (zu Recht) betont, dass die Geschichte quasi gleichnishaften Charakter hat.
Denn mehr noch als bei Jesus wird bei den neutestamentlichen Schriftstellern diese Unterscheidung geradezu dramatisch betont. Das Christentum erfand bald ein neues Kriterium, um festzulegen, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Dies war nun der Glaube an Jesus.
Wer aber glaubt und getauft ist, der soll selig werden, wer aber nicht glaubt, der soll verdammt werden. (Mk 16,16)
Eines der Unworte der Bibel, das es an primitiver Deutlichkeit nicht fehlen lässt.“ Ende des Zitats

Aus einer durch und durch verkommenen Theologie abzuleiten Jesus habe das gemeint, was theologisch verbildete Neuzeitchristen, wie der Theologe Kubitza, sich darunter vorstellen, ist eine Anmaßung, es ist böse.

Hier der Beweis: Immer wieder hat Jesus gelehrt, er sei der Weg (der Gewaltlosigkeit weshalb er das Lamm unter Wölfen ist!, ) er sei die Wahrheit (er stehe für Wahrhaftigkeit), indem er sagte:

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!“ Joh.14: 6

dann untersetzte er das mit Gleichnissen.

Ich sende euch wie Schafe unter die Wölfe“

Weide meine Lämmer!“

Das Erste richtete sich an die Zwölf, die sein Evangelium der Befreiung (Lukas 4:18) in aller Welt der Gewaltbereiten lehren sollten. Wer diesen, seinen, Weg meidet, den er dringend empfiehlt, muss bittere Erfahrungen sammeln (diese Art der Verdammnis ist gemeint)

Jeder weiß, was tatsächlich unter gewaltbereiten und -tätigen Christen bis in unsere Tage geschah - man denke nur daran, dass sich im 1. Weltkrieg fast ausnahmslos Christen gegenüberstanden, bereit einander mit Stahl und Gas auszurotten.

Derjenige ist unter Verdammnis und zwar unter der Verdammnis die das Kausalgesetz verhängt, der den Weg Christi der Verbrüderung der Menschheit verneint.

Diesen Sinn des von Kubitza missbrauchten Markuszitates, hatte jeder Urchrist in Auge und Ohren, weshalb er sich lieber verfolgen ließ, statt selbst zu verfolgen.

Es gibt tatsächlich nur zwei (politische) Konzepte die Welt zu verwalten:

1.) Da ist der Weg des sinnvollen Verzichtes auf Macht, der Weg der Wahlfreiheit, welche die Erlaubnis einschließt böse sein zu dürfen, nicht allerdings die Narrenfreiheit die konsequenslos bleibt.

Oder es gibt 2.) den dornigen Weg auf den Diktatoren uns zwingen wollen.

Ein bißchen Freiheit gibt es ebensowenig, wie ein bißchen Schwangerschaft. Entweder oder. Wir gehen, im Bereich der Moral, nach oben oder unten, in Richtung tiefsten Seegrund oder dem Licht entgegen, dem Guten zugewandt.
Hitler hatte sich entschlossen die Warnung zu missachten. Das kostete Millionen das Leben und Deutschland die Ehre.
Wer nicht wahrhaftig ist oder zumindest offensichtlich um Wahrhaftigkeit bemüht, wird verdammt werden und zwar zuerst von seinem eigenen Gewissen sobald ihm gezeigt wird was er angerichtet hat. Zweitens wird ihn „eines Tages“ obendrein die gnadenlose Meute verdammen.

Und hier zeigt sich die ganze Philisterei derjenigen modernen Journalisten, die in Bausch und Bogen (fast willkürlich) verdammen. Sowohl Christian Wulff wie auch Theodor zu Guttenberg werden unmenschlich behandelt, heruntergerissen, verdammt in dem Sinne den Kubitza meint, bis in die Ewigkeit hinein.

Es ist ein Handeln gegen Jesu Ratschlag:

Richtet nicht!“ (nicht ungerecht, nicht gnadenlos, nicht überheblich)

Die verhälnismäßig kleinen Fehler dieser beiden Persönlichkeiten sind maßlos aufgebauscht worden. Jesus hätte gesagt:

Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!“

Oder wie er, der unter Verurteilung geratenen Ehebrecherin riet:

Gehe hin... tu es nicht wieder!“

Es ist die Heuchelei in ihrer Bosheit, die Jesus verwirft, die leider anderthalb Jahrtausende von den Kanzeln her gezüchtet wurde. Man lese nur was die Vaudois erlitten haben – es ist eine leider vergessene Geschichte, aber sie ist nicht vor Gott in Vergessenheit.

Zwar hat er die Pharisäer scharf zurechtgewiesen, weil er ihre heuchlerische Tuerei nicht mochte, dennoch sprach er immer wieder mit ihnen. Er tadelte, dass sie lange Gebete zum Himmel schicken und dabei die Augen fromm verdrehen aber in Wahrheit darauf aus sind mit ihrer Religion Gewinn zu machen:
Sie fressender Witwen Häuser und wenden langes Gebet vor. Diese werden umso mehr Verdammnis empfangen." (5)

Wenn wir sehen könnten wie die Herren Metropoliten des 4. und 5. Jahrhunderts Millionäre wurden, würde uns schwer fallen, das Verhalten der Betreffenden nicht als verabscheuungswürdig zu bezeichnen. Diese frommen Herren Damasus von Rom, oder Theophilus und Neffe Cyrill von Alexandria, die Jesus nicht genug mit ihren Lippen bekennen konnten, nicht rabenschwarz, sondern nur grau zu malen, würde voraussetzen, dass wir farbenblind sind.
Kubitza formuliert geschickt täuschend, als wäre Jesus in der Tat ein „Schwarz-weiß-Maler“, nur weil er das Böse böse nennt, und das Gute gut:
Das Denken in Schwarz und Weiß ist das Fundament, auf dem das Haus der Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit immer wieder neu errichtet wird.“

Das sind gezielt ausgeklügelte Halbwahrheiten, die in nicht guter Absicht in die Welt gesetzt werden, die Jesus diskreditieren sollen. Er soll für die Verbrechen derer mitverantwortlich gemacht werden, die sich selbst als das Licht der Welt betrachtet haben, obwohl sie nur Irrlichter waren, wie jede Seite in den nicht gefälschten europäischen Kirchengeschichtsbüchern unübersehbar zeigt.  
 Auch Dr. Kubitzas Gewissen weiß es:                     
Das Haus der Gerechtigkeit kann nur gebaut werden, wenn sein Fundament Wahrhaftigkeit ist, es ist nur wohnlich, wenn Licht hereinkommt.

Es ist euch gegeben, meine Brüder, zu urteilen, damit ihr Gut von Böse unterscheiden könnt, und wie man urteilen soll – so dass man mit vollkommenen Wissen wissen kann - das ist so klar wie das Tageslicht gegenüber der finsteren Nacht... jedem Menschen ist der Geist Christi gegeben, damit er Gut von Böse unterscheiden könne...“ (6)

Nachdem ich diese Worte niedergeschrieben hatte, las ich in “LDS Today ein Zitat Dieter Uchtdorfs, des 2. Ratgebers in der 1. Präsidentschaft der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, vom 13. Januar 2013:

Never before has it been more important to learn how to correctly discern between truth and error.”
Quellen:
1.) Hitler "Mein Kampf", 1926
2.) Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft, dritte völlig neu bearb.Auflage, vierter Band Kop-O, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960, Text zu Origenes, S. 1696
3.) Buch Mormon Alma 36, hier insbesondere die Verse 16-20
4.) Prof. Hans Küng „Kleine Geschichte der katholischen Kirche“, S. 76, 73
5.) Markus 12: 40
6.) Buch Mormon: Moroni 7: 15-16