Offener
Brief an Herrn Pastor Jason Stover
Sehr
geehrter Herr Pastor,
ich
kann Ihre Bedenken bezüglich Sekten zwar vom Grundsatz her
verstehen, aber sie im Fall “Mormonen” nachzuvollziehen ist mir
unmöglich.
Seit
1945 Insider weiß und belege ich, dass fast alle Informationen die
von Experten aus großkirchlicher Sicht verbreitet werden, nicht
zutreffend sind.
Der
Wahrheit zuliebe wäre es gut, wenn auch Sie Herr Pastor, einige
Punkte Ihrer Zusammenfassung zum Thema “Mormonen” korrigieren
würden, denn unter der Überschrift “Vorsicht - Falle Sekten”
warnen auch Sie vor der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten
Tage. Viele - zuviele - Menschen glauben und vertrauen Ihnen
nahezu blind, weil das Wort eines Pastors als ehrlich und seriös
gilt.
Doch
die meisten Veröffentlichungen, vor allem die aus großkirchlichen
und baptistischen Kreisen sind, sobald sie “Mormonismus”
betreffen weder ehrlich noch seriös.
Wenn
es wahr ist, was Albert Schweitzer formulierte, dass Wahrhaftigkeit
das Fundament geistigen Lebens ist – und es besteht nicht geringste
Zweifel daran, dann erweisen sich gerade die Elitechristen als
Totengräber ihrer eigenen Wahrhaftigkeit und als Zerstörer jenes
Lebens, das sie mit den Lippen so hoch preisen.
Seit
meinem 15. Lebensjahr verfolgte ich recht aufmerksam was die auf die
Wahrheit verpflichteten Christusgläubigen über meine Kirche
verbreiten.
Da
sind die entsetzlichen Lügen Pastor Zimmers, die ich bereits als
Schüler durchschaute. Sein Buch „Unter
den Mormonen in Utah“, 1907, Bertelsmann Verlag scheint
immer noch von Einfluss zu sein. Pfarrer Zimmer stellte damals fest,
nachdem er sich jahrelang, seit 1902, als evangelischer Missionar in
Utah intensiv umgesehen hatte:
„Die Mormonen
sind eine einzigartige Gesellschaft von frechen Gotteslästerern,
dreisten Lügnern, gewissenlosen Meineidigen, Hurern und Ehebrechern,
gemeinen Dieben, lauernden Mördern eine durch greuliche Eidschwüre
zusammen gekittete unzertrennliche Gemeinschaft, einem Basilisken
vergleichbar, wie ihn nur die Macht der Finsternis ausbrüten
konnte…“
Das möge Herr
Zimmer, wenn er kann, dermaleinst vor unserem höchsten Richter
veranworten.
Sie
Herr Pastor schreiben: “Die
Mormonen verstehen sich als die "einzig wahre christliche Kirche
auf Erden". Sie behaupten, daß Gott einst Mensch war und auch
die Menschen (unter bestimmten Voraussetzungen) einst Gott werden
könnten.”
Das
soll auf schlichte Gemüter Eindruck machen, das will sagen: die
“Mormonen” sind verrückt, wenn nicht des Teufels.
Doch
Sie, werter Autor, wissen genau so gut wie ich, sowie es die Mehrzahl
der großkirchlichen Theologen weiß, dass Papst Benedikt XVI., Dr.
Martin Luther, der evangelische Spitzentheologe Adolf von Harnack
u.v.a. gesagt haben, dass die Lehre von der Möglichkeit der
Vergottung des Menschen, höchste urchristliche Lehre war.
Weil
Sie das wissen, ist Ihre Attacke im Kern verlogen. Die auch durch Athanasius
(296-373) bewahrte Aussage das Gott “Christus Mensch wurde, damit
der Mensch wie Gott werden kann” wurde allerdings von einem
Cäsaropapisten der schlimmsten Kategorie, Justinian, 543 verflucht.
Ich
frage mich, warum ein Kriegshetzer übelsten Stiles, Justinian, für
glaubwürdiger gehalten wird, als die Sprecher der Urkirche, wie
Origenes?
Kaiser Justinian hasste jede Idee die urchristlich war... , auch die von der
Gleichheit aller Menschen. Das bewies er mit seinen Kriegen die er gegen die aufrechten Arianer, die Ostgoten führte,
Vor diesen Schlachten gedieh Italien, danach war es verbrannte Erde.
Aber die theologischen Fakultäten
weltweit haben noch nicht den Mumm aufgebracht sich von diesem Mann,
der die Juden zu Menschen zweiter Klasse degradierte und der jeden
vernichtete, der nicht seines Glaubens war, zu distanzieren.
(Übrigens nennt Luther das was Sie selbst als typisch “mormonisch”
lächerlich machen möchten “Deifikation” oder “Theosis.”)
Sie
Herr Pastor kritisieren:
Sind Sie sicher Herr Pastor Stover, dass der allmächtige
Gott sich ins Schweigen zurückgezogen hat, obwohl wir in unsäglichen
Klemmen gefangen sind?
Glauben Sie wirklich, dass Menschen dem großen Jeshova,
der zur Rechten des Vaters sitzt, zwar noch Stephanus, Paulus und
“mehr als 500 Brüdern auf einmal” erschienen ist und dass er
seither stumm zuschaut wie wir ins Verderben rennen?
Sie schreiben:
Lieber Herr Pastor, ich hätte Sie gerne mit nach
Italien, Ravenna genommen um dort im nunmehr katholisch verwalteten
“Reichsgebäude”, San Appolinare, die um 500 in glänzenden
Mosaiken dargestellten arianischen Tempelrituale zu betrachten und um
dann mit mir zu diskutieren, was in Mormonentempeln geschieht.
Sie fassen unter “Beurteilung” zusammen:
“Der
Mormonismus ist aufgrund seiner auf "neuen Offenbarungen"
beruhenden unbiblischen Lehren und der geheimen Tempelrituale als
Sekte (zu betrachten)...”
Lieber Herr Pastor, ich empfehle Ihnen des Buch des
evangel. Theologen Lic. Felix Gietenbruch zu lesen. Es ist fast
brandneu unter dem Titel
„Der
Sündenfall ein sinnvoller Mythos“,
2008
erschienen. Nahezu sämtliche Belege dieses Werkes stimmen mit dem
verfemten “Mormonismus” überein. Ist das nicht erstaunlich?
Sie schrieben Herr
Pastor:
Fast
alle aus dem biblisch-christlichen Kontext übernommenen Begriffe
(z.B. Sünde, Gott, Christus, Schöpfung, Apostel,
Auferstehung, Taufe, Heil usw.) sind in ihren Inhalten völlig
verändert und `mormonisiert` worden.
Sie offenbaren damit
ein für einen publizierenden Theologen nahezu blamables Nichtwissen
im Bereich Kirchen- und Dogmengeschichte.
Warum folgen Sie den
Spuren der Herren Prof. Dr. Samuel Leuenberger, Dr. Lothar Gassmann,
Dr. Rüdiger Hauth?
Ich habe den Unfug,
den diese drei “Experten” ebenso wie Sie verbreiten unter die
Lupe genommen und Erwiderungen ins Internet gestellt, die niemand
entkräften kann.
Ich bot den beiden
Herren, vor Monaten an, falls sie widerrufen, die betreffenden
Artikel zu löschen. Keine Reaktion. Nun, Schicksal, dann nimm deinen
Lauf!
Sie, Herr Pastor
Stover haben beispielsweise nicht erkannt, dass der Gottesbegriff
der Kaiser Diokletian und Konstantin übereinstimmten und dass diese
papagane Gottesvorstellung durch Konstantin den Bischöfen, 325, zu
Nicäa - und damit der gesamten Kirche - mit Gewalt, List und Tücke aufgezwungen wurde? Seither nennt
man das gefälschte Bild der christlichen Gottheit “trinitarisch”,
nicänisch oder athanasianisch – und wehe dem der es zwischen dem
Jahre 380 bis in die Neuzeit nicht akzeptierte.
Der Gott der infolge Einmischung Kaiser Konstantins zu Nicäa kreiert wurde ist Baal, bekannt auch unter dem Namen Sol Invictus.
Schauen Sie sich dieses Bild an. Es befindet sich im Vatikan:
Mosaik des Christus als Sol Invictus in der Vatikanischen Nekropole, 3. Jahrhundert
Sogar die
katholische Quelle "Familia
Spiritualis Opus" bekennt 2013:
"Alles schien in bester
Ordnung, jedoch hatten einige Bischöfe nur ein Lippenbekenntnis
abgelegt, da Kaiser Konstantin mit der Verbannung für jener
Bischöfe gedroht hatte, die das Bekenntnis nicht unterschrieben..."
Nehmen Sie bitte zur Kenntnis: der Gott den die christlich-ökumenische Kirchengemeinschaft mit dem nicänischen Bekenntnis ehrt, ist der Todfeind Christi.
Sie
schreiben die (urchristlichen) Inhalte z.B. Sünde, Gott,
Christus, Schöpfung, Apostel, Auferstehung, Taufe, Heil usw.) sind
in ihren Inhalten völlig verändert und “mormonisiert”
worden.
Ich kann mir
vorstellen, dass Sie durchaus nicht um die Hintergründe wussten, wie
das Nicänum zustande kam, aber dass die Lehren der Kirche Jesu
Christi der Heiligen der Letzten Tage den nicht alleine durch
Origenes (185-254) bewahrten urkirchlichen Lehren wie ein Ei dem
anderen gleichen, kann niemand übersehen und leugnen. Sie tun
es!
Moderne
Geschichtsforschung ermöglicht und erleichtert diesen Vergleich. Ich
habe die wichtigsten Dokumente seit 2 Jahren ins Internet gestellt
(200 Artikel, nach dem Studium von mehr als 5600 neuen Dissertationen
und Fachaufsätzen.)
Lesen Sie nach was ich
hier nur andeute:
Herr Pastor, meinen
Sie Mormonen wären eine Belastung für die Menschheit allgemein oder
wollten Sie ausdrücken “Mormonismus” belaste das
gesellschaftliche Miteinander der Kirchen? Und, was Ihren nach Herrn
Dr. Hauth klingenden Halbsatz “Der
Mormonismus repräsentiert eine ganz andere, fremdartige Welt,..”
betrifft, er stimmt. Genau das trifft zu. Sie haben ins
Schwarze getroffen. Petrus Jakobus und Johannes würden in Ohnmacht
fallen, wenn sie die heutige Kirchenwelt sehen müssten. Falls die
Apostel Christi beispielsweise an einem evangelischen Kirchentag
teilnehmen würden, oder an einer modernen Predigt eines verdeckten
Atheisten im Priesterrock wäre das apostolische Entsetzen perfekt.
Damit schließe ich
für heute.
Ich bin nicht mehr
jung genug, dass ich über jede Provokation hinwegsehe.
Dennoch nicht
unfreundlich
Gerd Skibbe
PS. dieser Brief
erscheint umgehend im Internet. Nur zu Ihrer Information, in den
letzten beiden Monaten hatte ich 24 000 Aufrufe.
Um alles in der Welt,
warum beratet ihr jungen Leute euch nicht zuerst mit uns ehe ihr in
die Öffentlichkeit geht?