Dr. Michael Utsch von der Evangelischen Zentralstelle
für Weltanschauungsfragen antwortete
am 7.
März 2012 auf diese Frage :
"Es gibt zahlreiche Gemeinsamkeiten in der
Ethik und Moral. Der persönliche Einsatz und das ehrenamtliche
Engagement sind bewundernswert. Auch die hohe Wertschätzung von Ehe
und Familie bei den Mormonen und die aufmerksame Sorge für
verlässliche zwischenmenschliche Bindungen sind vorbildlich."
„Zeitzeichen“
evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft
7.
März 2012
Gesellschaft
Aber auch theologisch trennen uns nicht Welten.
- Wir glauben, dass Jesus lebt und dass wir seine Gebote, wie sie in der Bibel festgeschrieben wurden, halten sollen. Das Buch Mormon lehrt nichts anderes.
(Und zwar 200 mal auf den ersten 100 von 500 Seiten)
- Das Buch Mormon sagt zudem: "Ein Mann eine Frau! - Mehrehen sind nur in Ausnahmesituationen gewollt, die Gott anerkennt." (Jakob 2: 27-30)
Dennoch wurde der Satz:
„Mormonen? Das
sind die mit den vielen Frauen!“,
schon bald nach der Mitte des 19. Jahrhunderts zum Freibrief für Ungezogenheiten und zum geflügelten Wort,
das buchstäblich jeder Erwachsene Mitteleuropas und der USA kannte. Andererseits wussten die Kritiker:
sei sie polygam gewesen oder monogam ausgerichtet, in der Ehe eines
Mormonen steht die Frau erhöht im Zentrum. Der Ehemann
ist ihr Beschützer.
Bildhauer
Avard Fairbanks, damals Präsident einer amerikanischen
Mormonengemeinde, gab diesem Ideal Ausdruck, mit dieser
künstlerischen Gestaltung.
|
Bild aus eigenem Archiv |
Was
Kenner wie M.R. Keller „Ein
seltsamer Heiliger“ 1928, Zürich u.a.
noch fair als „puritanische (mormonische) Polygamie“
bezeichneten, nannten schwarz-weiß malende Moralprediger verächtlich
„Vielweiberei“. Das war lange der Hauptgegenstand ihrer Kritik,
wohl wissend, dass Jesus sich nicht schämte der „Sohn Davids“
und „Abrahams“ zu sein, obwohl beide ebenfalls in "Polygamie" lebten.
Kanzelprediger warnen manchmal vor den Gefahren des Mormonentums. Bar guter Sitten und des normalen Anstandes, rissen einige
den Mund ziemlich weit auf. Doch das steht fest, nicht die „Mormonen“
haben die „Christen“ Mitte des 19. Jahrhunderts vor sich her
getrieben, sondern umgekehrt.
- im Übereifer, auch um eine Trennlinie zwischen uns zu ziehen, übertreiben einige Theologen, - nicht immer in guter Absicht.
Das
Fazit des Artikels des erwähnten Bibelkreises lautet:
„Die
Sündhaftigkeit des Menschen und die Rechtfertigung
durch Christus werden (bei den Mormonen) in einen optimistischen
Fortschrittsweg des Christen verfälscht. Die Meinung, man könne
schon
auf Erden zum Gott werden
und die Ansicht, auch Gott entwickle sich weiter, widersprechen dem
christlichen Glauben fundamental.”
Diese
Aussagen sind nicht wahr. Sie sind frei erfunden.
Niemand kann schon
auf Erden
zum Gott werden“
Erstaunlicherweise wissen die meisten Christen nicht, dass sowohl Dr. Martin Luther wie auch die katholische Kirche lehren:
"dass der Mensch Gott werden kann."
Der finnische, evangelische Theologe Tuomo Mannermaa erinnert uns daran, dass das Wort der Theosis (deificatio) öfters bei Luther vorkommt als
der Hauptbegriff seiner während der berühmten Heidelberger Disputation
(1518) formulierten Heilslehre nämlich die theologia crucis.
„Wenn in
Luthers Epistelkommentaren und Weihnachtspredigten die inkarnatorische
Wahrheit auf besondere Weise zum Ausdruck kommt, dann meint er ähnlich
wie die orthodoxe Heilslehre die reale Teilhabe an der Gottheit Jesu:
,,Wie das Wort Gottes Fleisch geworden ist, so ist es gewiß notwendig,
daß auch das Fleisch Wort werde. Dann eben darum wird das Wort Fleisch,
damit das Fleisch Wort werde. Mit anderen Worten: Gott wird darum Mensch, damit der Mensch Gott werde."
Es ist unredlich, "Mormonen" hier zu attackieren!
- Ebenso falsch und unehrlich ist, wieder und wieder die Behauptung aufzustellen:
„Die
Sündhaftigkeit des Menschen und die Rechtfertigung
durch Christus werden (bei den Mormonen) in einen optimistischen
Fortschrittsweg des Christen verfälscht.
Herr
Prof.
Dr. theol. Samuel Leuenberger argumentiert in seiner auch im Internet verbreiteten „Zusammenfassung“
auffallend ähnlich wie der Schweizer Bibelkreis:
„gemäß
den Lehren der Mormonen hat
Jesu Kreuzestod kaum mit Tilgung von Schuld und Gerechtmachung vor
Gott zu tun.“
Das Buch Mormon, wahrlich kein Geheimbuch, schreibt jedoch:
„Er
(Christus) kommt in die Welt, auf dass er alle Menschen errette, wenn
sie auf seine Stimme hören wollen, denn siehe er nimmt die Leiden
aller Menschen auf sich, ja die Leiden eines jeden lebenden Geschöpfs
der Männer und Frauen die
zur Familie Adams gehören...
er erleidet dies, damit die Auferstehung allen Menschen zuteil
werde... er gebietet allen Menschen, dass sie umkehren und sich auf
seinen Namen taufen lassen und
bis ans Ende ausharren, sonst müssen sie verdammt werden... nur
wo es kein Gesetz gibt, da gibt es keine Strafe, und wo es keine
Strafe gibt, da gibt es keinen Schuldspruch und wo
es keinen Schuldspruch gibt, da hat die Barmherzigkeit des Heiligen
Israels wegen der Sühne Anspruch auf den Menschen, denn die Sühne
tut den Forderungen der Gerechtigkeit Genüge
...“
2.
Nephi 2: 20-25
„Der
Herr Gott … liebt die Welt (die Menschen), so dass er sogar sein
eigenes Leben niederlegt, damit er alle Menschen zu sich ziehen kann.
Darum
verbietet er niemanden, an der Errettung durch ihn teilzunehmen.”
2.
Nephi 2: 24
„die
Erlösung kommt im heiligen Messias und durch ihn... siehe er bringt
sich selbst als Opfer für Sünde dar, um dem Zweck des Gesetzes
Genüge zu leisten für
alle
die
ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist haben, und für
niemanden sonst kann dem Zweck des Gesetzes Genüge geleistet
werden...
kein
Fleisch (niemand) kann in der Gegenwart Gottes wohnen außer durch
das Verdienst und die Barmherzigkeit und die Gnade des heiligen
Messias... Und
wenn die Zeit erfüllt ist, kommt der Messias, um die Menschenkinder
vom Fall zu erlösen und weil sie vom Fall erlöst sind, so sind sie
für immer frei geworden.” ebenda
2. Nephi 2: 6-8, u. 26
Prof.
Leuenberger behauptet weiter, die „Mormonen“ meinten:
„(Christi)
Kreuzestod
hat in erster Linie Voraussetzungen zur Höherentwicklung der
Menschen geschaffen. Jesus
ist also nicht Versöhner zwischen dem Himmlischen Vater und den
Menschen.“
Das
Buch Mormon widerspricht dem entschieden:
„Christi
Blut sühnt
für
die Sünden derjenigen, die durch die Übertretung Adams gefallen
sind.“ Mosia
3: 11
„Und
da der Mensch gefallen war, konnte
er von sich aus kein Verdienst zustande bringen,
sondern die Leiden und der Tod Christi sühnen
für
seine Sünden durch Glauben und Umkehr... dass er die Bande des
Todes zerreisse...“ Alma
22: 14
Wir bedauern sehr, dass Verantwortliche der evangelischen und der katholischen Kirche, vor allem aber die amerikanischen Christen uund deren Prediger sich bislang nicht zu einer Korrektur ihrer Falschaussagen aufraffen konnten.
- Oft wird behauptet, die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hätten einen anderen Gott.
- Ja, wir glauben an Gott den ewigen Vater, an seinen Sohn Jesus Christus und an den Heiligen Geist. Wir glauben, dass da eine Gottheit ist, die aus drei verherrlichten Personen besteht, die ihr eigenes Gesicht haben.
Ähnlich zeigt es diese russische Ikone.
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Arianisch geprägte Ikone von Rubljew (1370-1430) Sie genießt in der Russ.- Orthod. Kirche hohes Ansehen |
- Die Lehre der ökumenischen Christengemeinschaft verbietet leider, daran zu glauben, dass Jesus ein menschliches Gesicht hat. Dies gebiete das Nicänum, und wer nicht nicänisch glaubt, der ist kein Christ.
Besonders in den USA wird dieses Schlagwort gepredigt...
Aber, bedenke: Papst Benedikt XVI. sagte in seiner 1. Enzyklika vom 23. Januar 2006:
Gott, das unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches Gesicht.“
„Dantes
„Göttliche Komödie“ habe ihn ... inspiriert, ... wo ein
„kosmischer Ausflug“ im inneren des Paradieses zum innersten
Licht der Liebe führe, „die Sonne und Sterne zugleich bewege“. –
Das tiefste Innere dieses unzugänglichen Lichtes sei jedoch nicht
etwa ein noch gleißenderes Leuchten oder noch helleres Scheinen,
sondern das zarte Gesicht eines Menschen,
das dem Seher da endlich auf seiner Suche entgegentrete. Dies sei
„etwas vollkommen Neues“. Das menschliche
Antlitz
Jesu Christi, das Dante im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes
erkenne, sei „noch viel bewegender als die Offenbarung Gottes in
der Form des Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis und Liebe.
Gott, das unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches Gesicht.“
KIRCHE
HEUTE, Mai 2006
|
"Form des Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis und Liebe" |
Innozenz III. ließ,
1215, mit dem vierten Laterankonzil ausdrücklich den Tritheismus des
Arianismus verbieten und Menschen mussten sterben, weil die Kirche lehrte: Gott hat kein Gesicht.
Bekanntestes Opfer fanatischer Verteidigung des "gesichtslosen Gottes" ist bekanntlich der Arzt Michael Servet. Weil er schrieb: Gott hat ein Antlitz, ließ Johannes Calvin ihn, 1553, mit ausgesucht grünem Holz verbrennen.
|
Wikipedia: Deutungsversuch in einer evangelischen Kirche zu Kempele, Finnland |
Das "Nicänum" wurde, wie die moderne Geschichtsforschung bestätigt, den versammelten Bischöfen (Gemeindevorstehern) von Kaiser Konstantin den 325 zu Nicäa, während des 1. ökumenischen Konzils gewaltsam aufgenötigt.
Sogar die katholische Quelle "Familia
Spiritualis Opus" bekennt 2013:
"Alles
schien in bester Ordnung, jedoch hatten einige Bischöfe nur ein
Lippenbekenntnis abgelegt, da
Kaiser Konstantin mit der Verbannung jener Bischöfe gedroht hatte,
die das Bekenntnis nicht unterschrieben..."
„Namhafte
Persönlichkeiten, wie Bischof Basilius, Teilnehmer des 1.
ökumenischen Konzils 325, zu Nicäa, ... verglichen die
nachkonziliare Situation sogar mit einer Seeschlacht in der Nacht, in
der sich alle gegen alle schlagen, und er meinte, infolge der
konziliaren Dispute herrsche in der Kirche eine „entsetzliche
Unordnung und Verwirrung“ und ein „unaufhörliches Geschwätz.“
Bischof Koch (katholische) Pfarrblätter, vom Oktober 2008.
Rudolf Leeb „Konstantin und
Christus“ – die Verchristlichung der imperialen Repräsentation,
Walter de Gruyter, 1992 bringt es aus den Punkt:
„seitens
des Kaisers Konstantin wurde mit Drohungen und Ankündigung von
Repressalien gearbeitet.
Jeder Bischof wird einzeln vorgenommen. Ihm wird das Bekenntnis (das
Nicänum)
vorgelegt
und er wird zugleich vor die Alternative gestellt, entweder zu
unterschreiben oder in die Verbannung zu gehen... in Nicäa wird auch
die Kirchenorganisation in die Organisation des Reiches eingepasst.
Folgerichtig wurden alle in Nicäa gefassten Beschlüsse zum
Reichsgesetz erklärt.“
Das
nicänische Bekenntnis gibt ohnhin und im Wortlaut des Athanasianums,
sowie zum Erstaunen des aufmerksamen Lesers zu, dass die Lehre vom
trinitarischen Gott ("es
sind nicht drei Ewige sondern ein Ewiger")
biblisch
nicht zu rechtfertigen ist:
„Wer
gerettet werden will muss vor allem den katholischen Glauben halten.
Denn wer seinen Glauben nicht treu und ganz bewahrt, wird ohne
Zweifel für immer verloren sein. Dies ist der katholische Glaube;
wir beten einen
Gott in der Trinität an, und die Trinität in Einheit...dann
mündet es in die Aussage: „wie
uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich
als Gott und als Herrn zu bekennen,
so verbietet uns der katholische Glaube, von drei Göttern oder
Herren zu sprechen...“
Es scheint, dass es niemanden gab, der je sagen konnte,
dass die Trinitätslehre einleuchtend sei.
„Verlegenheit
ist noch das harmloseste, was viele Christen (darunter nicht wenige
Theologen) befällt, wenn die Sprache auf die Trinitätslehre kommt.
Muss, wer an Jesus Christus glaubt, sich auch das paradoxe
„Hexeneinmaleins“ (Goethes) zu Eigen machen, dass Gott einer und
drei zugleich ist?“ Prof.
Bernd Oberdorfer, Augsburg
„Zeitzeichen“,
evangel. Kommentare, Aug 2004
Stand der Forschung ist, dass Konstantins Gottesbild
paganen Vorbildern folgt, dass es unchristlich ist. Der Kaiser galt
in Konstantins Jugendzeiten als der Gott Roms
Diokletian
war der dominus
et deus.
Ein Lobredner schwärmte:
„der
Du denen gleichst die Dich zeugten, durch sie regierst Du die Welt
unvergleichlich, Du der diis geniti et deorum creatores, der von den
Göttern gezeugte und Erzeuger von Göttern...in
Dir leben
die numina von Jupiter und Hercules - wir rufen Dich an, wir rufen
Dir zu, jeden Sieg zu erringen ist uns heilig und mit uns bist Du der
praesens deus - weshalb wir uns nicht fürchten, weshalb es uns eine
Ehre ist, Dir unser Leben zu Füßen zu legen – Heil dir! Deine
Herrschaft ist nicht nur durch die Erdgegenden begrenzt sondern sie
reicht darüber hinaus in die Regionen ewiger Himmel. Wie wir auf
Erden durch Dich glücklich werden, so als gelangten wir in Deine
Gegenwart, stehen wir heute im Adyton - dem Allerheiligsten und
spenden Dir unsere Treue. Wie der Weihrauch Deiner heiligen Priester
umweben wir Dich...
„Deshalb
gleiche der Kaiser dem Gebieter des Weltalls.“
Alexander Demandt „Diokletian und die Tetrarchie“ – „Aspekte
einer Zeitenwende“ Walter de Gruyter, 2004
Kaiser Diokletian war während vieler Reden gar nicht
anwesend, aber
"in
solchem Fall hielt ein Jupiterpriester das Bild des Imperators in die
Höhe, denn es wurde spätestens seit dieser Zeit geglaubt, dass der
Kaiser und sein Bild eins seien."
ebenda
Dass
der Kaiser und sein Gemälde eins seien, dass Diokletian eins war mit
Gott, war eine Vorstellung die selbst ihm, Konstantin, zunächst
unverständlich erschien. Doch andererseits bot sich ihm damit ein
Denkmodell an, das eine recht sonderbare Zukunft haben und unter
Christen Hass stiften sollte.
Exakt diesen Vergleich der in paganen Gottesdiensten
üblich war, nahmen Athanasius und sein Bischof Alexander dankbar
auf...
Wer
auch immer das nicänische Gottesbild als Basiselement seines
Christusglaubens akzeptiert, möge bedenken wo es herkommt. Demandt
verweist darauf:
„Athanasius
verglich die Beziehung zwischen Gottvater und Gottes Sohn mit jener zwischen dem Kaiser
und seinem Bild...“ (indem man sich den Gott als anwesend vorstellte)
...den Vater könne man im Sohn erblicken und die Göttlichkeit des
Vaters erkenne man im Sohn... Kaiser und Bild sind eins.“
Die
Ablehnung des gesamten „Mormonismus“ erfolgt zwar aus mehreren
Gründen, doch einer der Schwerpunkte liegt eben in der Verweigerung der
Kirche Jesu Christi der HLT das Nicänum anzuerkennen:
„Religion
Dispatches“ of
May 27th, 2011: „The
LDS-Mormons are definitely dangerous
and are to be categorised as a sect. In Europe, however, they do not
pose a social hazard, as they are too insignificant for that.
In the US one cannot make this statement
so
clearly, since – compared to the share of the population,
politically they are represented above average... The
Mormons are dangerous, because they reject the Nicene-Trinitarian
confession.“
Jeder evangelische Theologie weiß, dass in ihren Kreisen seit 100 Jahren klar war, was einer ihrer Toppersönlichkeiten, Adolf von Harnack, so formuliert hatte:
„Die
grosse Neuerung, (nämlich
das Athanasium G.Sk.) die
Erhebung zweier unbiblischer Ausdrücke“ (Vater,
Sohn und Heiliger Geist sind „unius substantiae“ G.Sk.) zu
Stichworten des Katholischen Glaubens sicherte die Eigenart dieses
Glaubens... Im Grunde war nicht nur Arius abgewiesen, sondern auch
Origenes... fortan
musste die Kirche die Last
einer ihr fremden Glaubensformel tragen.“
„Lehrbuch der Dogmengeschichte“ Mohr-Siebeck, 1990
Bemerkenswert
sind die Zugeständnisse seitens nicht weniger großkirchlicher Theologen und
Historiker, dass das nicänische das Athanasianische Bekenntnis"
eine Häresie ungeahnten Ausmaßes bewirkte.
Die Lehren der Urkirche wie Origenes (185-254) Hippolyt von Rom (170-235), sowie Arius (260-336) u.a. Große sie vertraten, wurden, beginnend mit Nicäa , 325, Schritt für Schritt verdrängt. Arius der vornehme Mann erhielt den Status eines Ketzers bzw. Häretikers.
In der gesamten großkirchlichen Theologie galt und gilt das Wort von der "arianischen Häresie". Wer immer den Begriff "Arianische Häresie" z.B. bei Google aufruft kann mit bis zu 30 000 Antworten rechnen.
Dagegen gibt es bis jetzt keine Enträge für "Athanasianische Häresie", obwohl auch Thomas Hägg bestätigt, dass der sogenannte Erzketzer Arius "fest auf dem Boden kirchlicher Lehrtradition stand".
Häggs Werk "Kirchen und Ketzer", wird noch mehr Beachtung finden. Es wurde zwischen 2004 und
2006, mit Unterstützung des norwegischen Forschungsbeirates für
Klassische Philologie und Religionswissenschaft der Universität
Bergen geschrieben. Hägg sagt es unmissverständlich:
"der Erzketzer Arius ist
Traditionalist. Er steht fest auf dem Boden der kirchlichen
Lehrtradition."
Jahrhundertelang wurden Arianer vieler Schattierungen
von den urketzerischen Athanasianern ähnlich anhaltend und brutal
wie die Juden verfolgt. Athanasius (298-273) den die Großkirchen bis
heute als einen ihrer Großen betrachten und dem sogar der
evangelische Namenskalender der EKD einen Gedenktag widmet, - den
2.Mai, - hatte den Nicänern zuvor den Schlüssel zu diesem Verhalten
geliefert:
"verdienen
sie nicht allen Hass?... Sie, die sich Christen nennen, (die
Arianer), vertauschen die Herrlichkeit Gottes mit der Ähnlichkeit
eines Bildes von einem vergänglichen Menschen.“ Bibliothek
der Kirchenväter, Vier Reden gegen die Arianer (Orationes contra
Arianos, RFT Information, 1. Rede, Teil 2
Von alledem distanzieren sich die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.
- Mormonen haben keine Kreuze! Bedenke jedoch, dass das Kreuz erst nach 431, nach dem Konzil zu Ephesus in christliche Gemeinden eingefügt wurde. Zuvor galt es als Mordinstrument.
- Mormonen haben keine Altäre in ihren Gemeinderäumen.
K-P.
HERTZSCH, erklärt im evangelischen „Theologischen Lexikon",
Union –Verlag, Berlin, 1977. S.13: „Es
geht um das Sitzen um den Tisch. Wobei wieder deutlich wird, dass
es in einer christlichen Kirche eigentlich keinen Altar geben kann,
sondern nur einen Abendmahlstisch.“
Bei
Kirchenneubauten im protestantischen Bereich wird das neuerdings auch
berücksichtigt!
- Es wird zuviel Unsinn über "Mormonen" verbreitet. Einer unserer erklärten Hauptfeinde, Dr. Hauth weiß es nicht, auch
andere Mormonismusexperten übersehen geflissentlich die eigentlich
unübersehbaren Belege, dass „Mormonismus“ dem Urchristentum des
Origenes (185-254) und des Hyppolyt von Rom (170-235), so ähnlich
sieht wie eine Kopie dem Original.
Origenes:
Joseph Smith:
-
Jeder Mensch hatte ein vorirdisches - Jeder Mensch, der zur Familie
Adams gehört,
Dasein
hatte ein
vorirdisches Dasein
Handwörterb.
für Theologie und Reli- „Köstliche Perle“ Buch Abraham, 3:
„Der
gionswissenschaft, dritte völlig neu bearb. Herr
hatte ...Abraham, die Intelligenzen
gezeigt,
die Auflage Mohr Siebeck,1960 geformt
wurden
ehe die Welt war...“
Der Komplex „Präexistenz“
wurde kurz vor der Zeit des Augustinus von Hippo (354-430) von
mehreren Bischöfen des Westens wegen der Verleumdungen die über
Origenes in Alexandria und im Westen kursierten in Frage gestellt. Im
Osten kümmerte man sich nicht über die Gerüchte...
Erst Kaiser Justinian (482-565)
ließ 543 Origenes global verfluchen. Allerdings gelang ihm nur eine
Koalition mit 165 Bischöfen („heiligen Vätern“) unter mehr als
5000 zustande zu bringen. „Papst“ Vigilius wurde mit Gewalt
veranlasst, von Rom nach Konstantinopel zu reisen um diese
„politisch“ orientierte Entscheidung (Diekamp) zu unterschreiben:
„Wenn
einer sagt oder dafürhält, die Seelen
der Menschen seien präexistent gewesen, insofern sie früher
Intelligenzen
und heilige Mächte gewesen seien; ... so sei er im Banne....“
Wer
außer Joseph Smith verwendete vor 1830 diesen im Urchristentum oft
gewählten Begriff?
Aber
wir haben zu bedenken, dass
„aus
vielen Zeugnissen hervorgeht, dass außer Origenes auch andere
bedeutende
frühchristliche Theologen, Philosophen und Kirchenlehrer – so zum
Beispiel Justinus, der Märtyrer (100-165), Tatian (2. Jhd.), Clemens
von Alexandria (150-214), Gregorios von Nyssa (334-395), Synesios von
Kyrene (370 413) ... und der Bischof Nemesios von Emesa (um 400-450)
glaubten, dass die Seelen der Menschen schon vor der Entstehung
materiellen Welt vorhanden waren.“
Ein
Katharer im Internet www.thorstenczub.de/jesus2
Nie
stand in diesem Zusammenhang
die Lehre von der Reinkarnation positiv zur Diskussion. Mitunter, um
Lehr-Verurteilungen zu rechtfertigen, wird immer noch behauptet, die
Kirche (d.h. Kaiser Justinian) hätte damals eben
die Origeneslehre von der Reinkarnation treffen wollen, da er sie als
gefährlich betrachtete.... Doch
„Origenes
Lehre besagt, dass alle Lebensumstände in die wir hineingeboren
werden, die Auswirkungen unseres
Verhaltens vor diesem irdischen Lebens sind...“
Bei Champdor, „Das ägyptische Totenbuch“, Seite 41,
kann jeder nachlesen, dass die uralten Kulturträger am Nil
Präexistenz, Auferstehung, Jüngstes Gericht (Seelenwägung)
lehrten, sowie Reinwaschung, Rechtfertigung, die Gebote halten,
Ehebruch meiden, Gott verehren, Vater und Mutter ehren, seinen
Nächsten lieben usw.
Siehe auch den Papyrus Prisse, der
aus der Zeit von ungefähr 3500 Jahren vor Christus stammt:
„Lass
nicht übermütig werden, deine Seele ob deines Reichtums. Es ist dir
gewesen der Urheber der Fülle Gott. Nicht stehe hinten an der
andere. (oder: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst) Er sei dir
gleich! ... Schön ist es, wenn ein Sohn die Rede seines Vaters wohl
aufnimmt. Es wird ihm zuteil werden ein hohes Alter deshalb (oder:
Ehre Vater und Mutter, auf dass du lange lebest in dem Land, das die
der Herr dein Gott gegeben hat)…”
Nicht erstaunlich eigentlich, wenn
wir voraussetzen, dass das Evangelium Christi älter ist als
allgemein angenommen. (Uroffenbarung)
Champdor:
„In
den Pyramidentexten steht geschrieben was sehr viel später auch in
den heiligen Büchern der orthodoxen Christen zu lesen sein wird:
‚Ruhm und Ehre den Gerechten, denn die Gerechten werden im Paradies
erglänzen wie Lichter’.“
Es
hat den Anschein, dass Platon (428-348 v. Chr.), die Lehre vom
voriridischen Dasein des Menschen von
ägyptischen Hohepriestern übernahm,
mit denen er bekanntlich 13 Jahre lang Umgang pflegte.
Wikipedia
schreibt:
„In
Platons Philosophie ist die Seele
(ψυχή
psychḗ)
als immaterielles Prinzip des Lebens individuell unsterblich. Ihr
Dasein ist von dem des Körpers gänzlich unabhängig; sie existiert
vor seiner Entstehung und besteht nach seiner Zerstörung unversehrt
fort (Prä- und Postexistenz).“
Interessant
ist ebenfalls, dass in der evangelischen Kirche neue Stimmen zu Wort
kommen, wie die des Pfarrers Lic. Felix Gieterbruch und die ihn
beratenden Professoren. Sie glauben an die “Präexistenz” der
Seele (bei Joseph Smith “feinstofflicher Geist”).
In
seinem großartigen Werk
„Der
Sündenfall ein sinnvoller Mythos“,
2008,
schreibt er
“Präexistenz
meint, dass wir als handlungsfähige geistige Wesen schon vor unserer
Geburt existierten... in dieser Vorexistenz haben wir uns alle
eigenverantwortlich von Gott entfremdet...
Ich denke, heute
wird uns mehr und mehr bewusst, dass auch das christliche Abendland
neu darüber nachdenken muss.“
Bereits
vor Veröffentlichung des Buches Gietenbruchs stand in meinen
Powerpoint-Präsentationen immer eine andere seiner Formulierungen
an
bedeutender Stelle:
„Nach der Lehre
Adams ist jeder Mensch Adam und ist aus der Sphäre des Paradieses
gefallen..."
Das ist (nahezu)
mormonischer Tempeltext!
Als
wir Geistwesen waren wünschten wir irgendwann - Origenes (185-254)
sagt: als
wir der Gottesschau überdrüssig waren
- eigene Erfahrungen in einer Welt der Gegensätze zu sammeln,
nachdem uns schon im Vaterhaus Gottes bewusst wurde, dass die Götter!
(ebenfalls nach Origenes) unseren Wunsch aus dem sicheren Zuhause
fortzugehen eingeplant hatten. Erfreut sahen wir, dass "Elohim"
und sein Christus einen Weg zu unserer Erlösung (Rückkehr)
vorbereiteten.
So
wurde bereits in der Ewigkeit der dem Vater nachgeordnete Christus
erwählt, durch sein makelloses Opfer, ohne
unser Dazutun,
unsere Unsterblichkeit und die Möglichkeit
zu unserer Erhöhung zu sichern.
Wikipedia:
Um 300 n. Chr. lehrte Rabbi Levi, Gott habe sich mit den Seelen
beraten, bevor er sein Schöpfungswerk ausführte.[
Günter Stemberger: Seele. III. Judentum. In: Theologische
Realenzyklopädie, Bd. 30, Berlin 1999, S. 740–744, hier: 740–742;
Eduard Lohse: ψυχή im palästinischen Judentum. In: Gerhard
Friedrich (Hrsg.): Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament, Bd.
9, Stuttgart 1973, S. 633–635.
Volker
Doormann
erläutert
in :‘PhilTalk Philosophieforen’ Thema „Präexistenz und zur
Passah Symbolik“
„Das
Passah ist das Aramäische pacach (paw-sakh) und bedeutet soviel wie
'hinüber gehen'. … Im Ursprung war das 'Hinübergehen' die
Bedeutung des Hinübergehens des Menschen aus seinem Fleisch(lichen
Körper) hinüber in die körperlose 'Welt', der Heimat der Seele.
Dieses Hinübergehen ist im Buche Exodus (Shemoth) der Juden, als der
'Auszug der Seele aus dem fleischlichen Körper' in dieser Welt in
das Hinübergehen in die fleischlose Welt der Seele als Parabel
niedergeschrieben, aber das Thema kehrt auch in vielen anderen
Geschichten der Thora als Parabel auf. ... Symbolik ist eine Sprache,
welche auch durch die Begriffe in den gesprochen Sprachen ausgedrückt
wird. So ist das 'über den Jordan gehen' dieselbe Symbolik wie das
Passah. Das Yardana, Jordon, ist im Aramäischen 'der Strom oder
Fluss des Lebens'. Abseits des Streites der Theologen kann man allein
in der Aramäischen Sprache Mosaiksteine finden, für ein Bild, das
es erlaubt auch das Bewusstsein der Menschen besser nachvollziehen zu
können. So bedeutet im Aramäischen 'Bit Nitupta' das 'Haus der
Präexistenz', was unschwer erkennen lässt, dass die Menschen eine
Präexistenz argumentierten, wovon die späteren Christen in (nach
G.Sk.) Nicäa nichts wissen wollten und einen Fluch aussprachen gegen
jene, welche das weiter argumentierten.“
Dr.
phil. Kurt Wilhelm, jüdischer Religionsexperte 1933-48 Rabbiner in
Jerusalem „Jüdischer Glaube“ bekräftigt:
„...
der alte Israelit hat an irgendeine Fortsetzung dieses irdischen
Lebens
nach seinem Tode geglaubt. Er wusste von scheol,
das
dem Leben auf Erden folgt, und er wusste, wer ins scheol
hinab
sank, war wohl „Auch
wenn die ältesten Bücher der Bibel keine bestimmten Vorstellungen
von der Unsterblichkeit und vom Leben nach dem Tode vermitteln, hat
abgeschnitten vom Leben, aber deshalb musste er nicht jedes Daseins
bar sein... Die Fragen der persönlichen Unsterblichkeit und der
Präexistenz und des Fortlebens der Seele werden mit der Ewigkeit des
jüdischen Volkes selbst verwoben. Alle Seelen, die je und je in
einen jüdischen Körper eingehen werden, so heißt es in einem
Midrasch, haben am Sinai gestanden und sind dort in den ewigen
Verbund zwischen Gott und Israeleingetreten.
„Wir Juden sind also vom Sinai her beim Vater“,... Wenn ein
Jude
im Gottesdienst zur aktiven Teilnahme an der Vorlesung aus der Thora
hinzugezogen wird, wenn er, wie der Ausdruck lautet,
„aufgerufen“wird, um über die zur Vorlesung geöffnete
Thora-Rolle einen Segensspruch zu sprechen, so dankt er in diesem
Segen Gott dafür, dass er „Leben der Ewigkeit in uns gepflanzt
hat“. In jeden von uns und in uns als Israel. „Wir leben ewig“,
mit diesem Gesang gingen Juden in die Gaskammern.“
Lebenslänglich
lebte in mir selbst das Wort aus dem Hebräerbrief:
„An
unseren Vätern hatten wir harte Erzieher, und wir achteten sie.
Sollen wir uns dann nicht erst recht dem Vater der Geister
unterwerfen und so das Leben haben?“
Goethe
formulierte seine Überzeugung noch einmal kurz vor seinem Tode. Am
11. März 1832 sagte er im Gespräch mit Eckermann:
„Wenn
man die Leute reden hört, so sollte man fast glauben, sie seien der
Meinung, Gott habe sich seit jener alten Zeit ganz in die Stille
zurückgezogen und der Mensch wäre jetzt ganz auf eigene Füße
gestellt …Diese plumpe Welt aus einfachen Elementen
zusammenzusetzen und sie jahraus jahrein in den Strahlen der Sonne
rollen zu lassen, hätte ihm sicher wenig Spaß gemacht, wenn er
nicht den Plan gehabt hätte, sich auf dieser materiellen Unterlage
eine Pflanzschule für eine Welt von Geistern zu gründen. So ist er
nun fortwährend in höheren Naturen wirksam, um die geringeren
heranzuziehen. Goethe schwieg. Ich aber bewahrte seine großen und
guten Worte in meinem Herzen.”