„…die allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen.“ Matth. 5: 11
1833 wurden die in Jackson
Missouri siedelnden Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten
Tage vertrieben, weil u.a. evangelikale Prediger wie Pfarrer Finis Ewing und
Pfarrer Pixley in Wort und Schrift verkündeten: „Die Mormonen sind die
gemeinsamen Feinde der ganzen Menschheit“ Joseph Fielding Smith „Wichtiges aus der Kirchengeschichte“ 1923
Sobald Worte geglaubt werden
erlangen sie Gewicht.
„Allerdings muss zugegeben
werden, dass einige Mitglieder der Kirche (so unweise und unvorsichtig) waren,
öffentlich zu erklären, Gott habe den Heiligen das Land als ewiges Erbteil
gegeben… Schon zuvor war es zu Ausschreitungen gekommen. Im Dunkel der Nacht
wurden an vielen Häusern der Heiligen die Fenster eingeworfen… wir werden sie
vertreiben, friedlich wenn möglich, gewaltsam wenn es nicht anders geht.“ ebenda
Eine folgenreiche Erklärung
der Feinde wurde, am 20. Juli 1833 im Gerichtsgebäude in Independence
beschlossen. „In Zukunft darf kein Mormone mehr in dieses Land ziehen…die
bereits ansässigen Mormonen die das Versprechen leisten, das Land innerhalb
einer bestimmten Frist zu verlassen, soll gestattet sein unbelästigt zu bleiben
bis sie ihr Eigentum ohne großen Verlust verkauft und ihre Geschäfte
geschlossen haben.“ Die Behauptung „dass sie angetrieben sind von der
Hoffnung, Land ohne Geld zu erlangen“ war eine unberechtigte Anklage: alles
wurde durch Kauf zu erworben.“ Joseph Fielding
Smith „Wichtiges aus der Kirchengeschichte“ 1923
Schließlich folgte die Gewalt: Fortan siedelten sie in Far West, Missouri. Aber der brüchige Frieden dauerte nicht lange. Am 27. Oktober 1838 erließ der Gouverneur von Missouri, Lilburn W. Boggs, seinen „Ausrottungsbefehl“, der den Milizkommandanten anwies: „Die Mormonen müssen als Feinde behandelt werden und müssen ausgerottet oder aus dem Staat vertrieben werden, wenn es zum Wohl der Allgemeinheit notwendig ist. Ihre Verbrechen sind unbeschreiblich. Wenn Sie Ihre Streitkräfte verstärken können, sind Sie dazu berechtigt, in jedem Umfang, den Sie für notwendig halten.“ Leonard J Arrington „Brigham Young“ University of Illinois
Dies legitimierte die
Plünderungen und die Verbrennungen von Hütten und Häusern, die sofort begannen und drei Tage
später im Massaker an Männern, Frauen und Kindern in der Mormonensiedlung Hauns
Mill gipfelten. Brighams Bruder Joseph war Augenzeuge dieser tragischen Szene.
„Brigham (Young,
Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage 1847–1877) war
anwesend, als die Proklamation des Gouverneurs vom Milizkommandeur General John
B. Clark verlesen wurde. Er wurde nicht erkannt und so hörte Brigham, der neben
dem General stand, seine folgenden Worte: „Sie (Mormonen) sind die besten und
ordentlichsten Menschen in diesem Staat und haben in drei Jahren mehr getan, um
ihn zu verbessern, als wir in 15 Jahren.“ Sie haben uns gezeigt, wie wir uns
verbessern können, wie wir Obst und Weizen anbauen, wie wir Gärten, Obstgärten
usw. anlegen, und deshalb wollen wir Sie. Aber wir müssen Ihnen Folgendes
sagen: Keine Bischöfe mehr, keine Hohen Räte mehr, und was Ihren Propheten
betrifft ... Sie werden ihn nie wieder sehen ... Sie sollten sich zerstreuen
und wie wir werden. Mit anderen Worten: Nach Brighams Interpretation müssten die
Heiligen ihrer Religion entsagen oder den Staat verlassen.“ Leonard J Arrington „Brigham Young“ University of
Illinois
Brighams Antwort war
charakteristisch: „Ich werde dich zuerst in der Hölle sehen … Meiner
Religion abschwören?“ Nein, Sir…“ Es ist mein Alles, alles, was ich auf dieser
Erde habe. Was ist diese Welt, wie sie jetzt ist, wert? Nichts, es ist wie ein
Morgenschatten, es ist wie der Tau vor der Sonne, wie das Gras vor der Sense
oder die Blume vor dem eisigen Frost des Herbstes. Nein, mein Herr, ich
verzichte nicht auf meine Religion. Ich schaue darüber hinaus, meine Hoffnung
liegt jenseits dieses Jammertals und des gegenwärtigen Lebens. Ich habe ein
anderes Leben zu leben, und es ist ewig. Die Organisation und Intelligenz, die
Gott mir gegeben hat, sollen nicht im Nichts untergehen, ich muss leben, und
ich rechne damit, einen solchen Kurs einzuschlagen, dass mein Leben im Jenseits
in einem höheren Existenzzustand sein wird als das Jetzt.“ Leonard J Arrington „Brigham Young“ University of
Illinois
In Illinois hießen die
Menschen sie willkommen. In einer Sumpflandschaft die am Missouri lag ließen
sie sich nieder. Die Stadt die sie errichteten blühte, der Wohlstand nahm zu,
bis Joseph Smith der „Vielweiberei“ sowie der Zerstörung einer ihn
diffamierenden Presse angeklagt, wegen Aufruhr verhaftet und im Gefängnis zu
Carthage, im Juni 1844, erschossen wurde.
Die Gemeinschaft zerfiel
nicht, wie angenommen.
„Polygamie“ zerstörte allerdings das
Vertrauensverhältnis selbst engster Freunde zu Bruder Joseph. Sowohl Oliver
Cowdery, einer der drei Haupt-Zeugen für die Echtheit des Buches Mormon, wie
auch sein gleichrangiger Mit-Zeuge David Whitmer, wurden wegen dieser und
anderer Kritiken exkommuniziert. Aber Oliver Cowdery schloss sich der Kirche
1847 wieder an und David Whitmer beteuerte bis an sein Lebensende die
Wahrhaftigkeit seines Zeugnisses.
Und noch etwas: „Jesus
Christus (der Jehovah des AT) ist derselbe heute, gestern und in Ewigkeit.“
Hebr. 13: 8 ER machte mit dem Haus Israel einen ewigen Bund, mit einem
Volk, dass es ohne gelebte Polygamie nicht gäbe.
Ihr dortiger Tempel, den
sie wie alles andere bald zurücklassen sollten, wurde in den folgenden drei
Jahren fertiggestellt.
Unter dem
Vorwand „Mormonen sind „Pferdediebe“ hetzten eiserne Christen: Diese Un-Christen
müssten sofort gehen.
Sofort, das
war im Winter 46-1847.
Abwarten, bis
wenigstens der Schnee schmolz?
Das wurde
nicht erlaubt.
Obwohl alle Bürger der Stadt praktisch Mitglieder der Selbstverteidigungstruppe waren, verteidigten sie sich nicht.
Was hielt sie zusammen, diese braven Zehntausend? Was
bewegte sie tapfer ins verschneite Nichts zu ziehen?
Dr. Kai Funkschmidt sagt
es: „Zusammen mit einem
ausgeprägten religiösen Fortschrittsoptimismus – der Mormonismus ist ein
zukunftsfroher Glaube – war dies eine perfekte Selbstbewusstseinsreligion für
die junge Nation. … Dieser
Fortschritt geht nach dem Tod weiter. Im Endgericht entscheidet der
Entwicklungsstand darüber, in welche von drei Stufen der Herrlichkeit man
eingehen wird. Theoretisch kann der Mensch die Fortschrittsentwicklung sogar
fortsetzen, bis er selbst zum Gott wird – so wie sich der Gott der Bibel auf
diese Weise einst aus einem Menschen entwickelte. Evangelische
Zentralstelle für Weltanschauungsfragen Berlin, Lexikon Religion.
Diese Zusammenfassung ist
nicht die Schlechteste, sie wäre sogar als zutreffend zu bezeichnen, wenn da
nicht geschrieben stünde: „…so
wie sich der Gott der Bibel auf diese Weise einst aus einem Menschen
entwickelte.“ Es sind diese kleinen Nadelstiche die seit eh und je „Mormonen“
ertragen müssen. Allerdings nur solange bis klar wird, hier ist wiederum ein wenig
Unredlichkeit im Spiel.
Prof. Samuel Leuenberger
scheibt ähnlich: - "keine der
Gottheiten ist Schöpfer Himmels und der Erden. … Bei allen Gottheiten
nimmt die Weisheit beständig zu. Deshalb kann bei Gott nicht von
Allwissenheit gesprochen werden.“ MORMONEN –
Heilsbringer aus Salt Lake City
Das Buch Mormon indessen lehrt das Gegenteil dieser
Unterstellung: „...der allmächtige Schöpfer Himmels und der Erde... kennt
eure Gedanken.“ Jakob 2: 5, 2. Nephi 8:13
„O wie groß ist die Heiligkeit unseres Gottes! Denn
er weiß alles – es gibt nichts was er nicht weiß!“ 2. Nephi 9: 20
Immer wieder wird die scheinbare Widersinnigkeit
aufgetischt, die dummen „Mormonen“ glaubten: „dass sich der Gott der Bibel … einst aus einem Menschen entwickelte“ d.h. Elohim der „allein wahre Gott“, - wie
Gott Jesus Christus seinen Vater nennt - sei nicht der Macher des Weltalls.
Oder, wie Prof Leuenberger formuliert: für Mormonen sei „keine der Gottheiten Schöpfer Himmels und der Erden“.
Liegt hier nur ein Missverständnis vor oder handelt es
sich bereits um Schwerwiegendes?
Zunächst ist höchst erstaunlich: Der Duktus samt Kern ist
urchristlich!
Echt mormonisch heißt es: Gott war einst ein Mensch und
der Mensch kann Gott werden!“ Und im Kontext der uralten Zeugnisse lautet
dieselbe Aussage: „… in Jesus Christus ist der Weltgott ein
Mensch geworden, um die Menschen zu vergöttlichen.“ Anton
Grabner-Haider-Maier „Kulturgeschichte des frühen Christentums“ Vandenhoek
Ruprecht, 2008 verweist auf: „Irenäus Werke gegen die „falsche
Gnosis“
„...Neben verschiedenen Briefen und einer Biographie über
den Mönchsvater Antonius... kennen wir vor allem das Werk „Über die
Menschwerdung des Wortes“, das den Kern seiner Inkarnationslehre beschreibt:
Christus, das Göttliche Wort, „wurde Mensch, damit wir vergöttlicht
würden...“ Papst
Benedikt XVI. Generalaudienz vom 20.
Juni 2007
Nikolai Krokoch zitiert Tuomo Mannermaa der
darauf verweist, daß das Wort der Theosis (deificatio)
öfters bei Luther vorkommt als der Hauptbegriff seiner während der berühmten
Heidelberger Disputation (1518) formulierten Heilslehre nämlich die theologia
crucis. ,,Wie das Wort Gottes Fleisch geworden ist, so ist es gewiß notwendig,
daß auch das Fleisch Wort werde. Dann eben darum wird das Wort Fleisch, damit
das Fleisch Wort werde. Mit anderen Worten: Gott wird darum Mensch,
damit der Mensch Gott werde …” Tuomo
Mannermaa “Luther und Theosis”, Band 16 Veröffentlichungen der Luther-Akademie
Ratzeburg, Helsinki/Erlangen 1990, S. 11: “Theosis als Thema der finnischen
Lutherforschung…
Von
alledem ist keine Rede mehr in modernen Theologien. Doch „... der Gedanke der Vergottung ist der
letzte und oberste gewesen; nach Theophilius, Irenaeus, Hippolit und Origenes
findet er sich bei allen Vätern der alten Kirche, bei Athanasius, bei den
Kappadoziern, Appolinares, Ephraim Syrus, Epiphanius u.a.“ A. vom Harnack „Lehrbuch der Dogmengeschichte“ Mohr-Siebeck, 1990
Religion ist und war Gegenstand reiner Spekulation, die
vergleichende Religionsgeschichte ist dagegen Wissenschaft. Moderne Religionen,
insbesondere die christlichen sind im ständigen Wechsel begriffen. Luther
beispielsweise lehrte und glaubte daran, dass des Menschen Innerstes unsterblicher
Geist ist.
Mehr als eintausend Worte benötigt „online-Dogmatik evangelischer
Glaube“, um unglaubwürdig zu sagen, was unter „Seele“ zu verstehen sei: Es
gibt keine „unsterbliche“ Seele! Der Mensch, wenn er stirbt, sei „ganz und gar
tot“.
Immer wieder erweist sich,
dass die Gläubigen der Großkirchen ganz anderer Meinung sind als es die
offizielle Linie ihrer Kirchen vorgibt. Das ist insbesondere in
protestantischen Richtungen der Fall. Endgültige Definitionen, wie sie die
Mitglieder der Kirche Jesu Christi der HLT kennen und schätzen, gibt es nicht.
Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass fünf Pastoren durchaus fünf sehr
unterschiedliche Glaubenssätze vertreten können. In Neubrandenburg sagte mir
schon 1960 Pastor Trenkler: „Wir Neubrandenburger Pfarrer haben uns
geeinigt, mit einer Zunge zu reden und zu predigen, in Neustrelitz (Nachbarort N.) kann das schon ganz anders
sein." Ende des Zitates.
So verhält es sich mit vielen anderen Themen. Selbst die
Logik gebietet: Der „allein wahre Gott“ - Elohim – Architekt des Universums
kann nicht über eine nichtvorhandene Erde „gegangen“ sein.
Die ewige Allwissenheit
Elohims hat kein Theologe der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
jemals in Frage gestellt. Gott Jesus Christus der Schöpfer des Weltalls lt Lukasevangelium 2: 52 „nahm - als
irdischer Knabe - zu an Weisheit…“
„Mormonismus“ wird noch lange ein Reizwort bleiben.
Joseph Smith war ein verkommenes Genie, ein Betrüger. Das steht in vielen
Hirnen festgeschrieben. „Er hat die Bibel verändert!“ lautet ein
weiterer Vorwurf.
Aber wie kann ein Lügner eine Gemeinschaft von Ehrlichen
hervorbringen?
Wie ist es möglich, dass einer aus dem schwarzen Reich
Licht auf die Bibel wirft?
Der
evangelische Bibelexeget Prof Dr. Heikki Räisänen, Helsinki, zeigte sich sehr
erstaunt. nachdem er um 1980 hunderte Verse unter die Lupe nahm, die der
eigentlich ungebildete, damals 26-jährige Joseph Smith ummodelte. Räisänen sagt:
Es seien tatsächlich erhellende „Verbesserungen“, die der junge Mann vornahm: „Die vielleicht auffälligste
Neuerung von allen ist die, dass Smith die Menschheit vom Uranfang an über die
Ankunft des Messias Jesus am genauesten unterrichtet sein lässt. Die künftige
Heilsgeschichte ist ihr von den frühesten Tagen bekannt... Der mormonische
Kommentator Matthews bemerkt dazu: Da die frühen Patriarchen das Evangelium
hatten und seinen Vorschriften gehorchten, ist es offenbar, dass der Plan der
Erlösung konstant ist und durch die Geschichte der Welt hindurch derselbe
gewesen ist. „Dies ist nicht so offenbar in der King James Version!“
In der Tat nicht!
Bei aller Naivität der Lösung
sollte zugestanden werden, dass Joseph Smith hier seinen Finger auf ein
wirkliches Problem, auf einen heiklen Punkt in der Heilsgeschichte gelegt hat.
Wie steht es eigentlich mit Gottes Plan, wenn mit Christus ein neuer Heilsweg
eröffnet worden ist, von dem die Alten noch nichts wussten? War den früheren
Generationen ein echter Heilsweg offen, etwa in der Form der Buße und der
freudigen Annahme des göttlichen Gesetzes?
Wenn nicht, hat dann Gott
nicht die alttestamentlichen Frommen irregeführt, indem er ihnen ein Gesetz
gab, das das Leben verheißt (z.B. Lev 18: 5) und keinen Hinweis auf seine
eigene Vorläufigkeit erhält?
Räisänen verweist dann auf den
1. Clemensbrief indem auch von dort her Joseph Smiths Linie bestätigt
wird: „Clemens versichert, Gott habe von Ewigkeit her alle Menschen auf
dieselbe Weise gerechtfertigt, und zwar durch den Glauben... er habe von
Geschlecht zu Geschlecht denjenigen Gelegenheit zur Buße gegeben, die sich ihm
zuwenden wollten“
… Mit der Kontinuität
der Heilsgeschichte hängt es ferner zusammen, dass Smith die paulinische Rede
vom Gesetz als Ursache der Sünde oder von seiner sündenvermehrenden Funktion
abschwächen muss.... auch diesmal befindet Joseph Smith sich in guter Gesellschaft....
Bei der Umgestaltung (einiger
Passagen bei Paulus) bringt (Joseph) Smith ein erstaunliches Maß an Scharfsinn
auf, mehrfach entsprechen seine Beobachtungen im Großen denen moderner
Exegeten...
Zusammenfassend lässt sich
feststellen, dass Joseph Smith durchgehend echte Probleme erkannt und sich
darüber Gedanken gemacht hat... Wie durch ein Vergrößerungsglas lassen sich
(bei Joseph Smith) die Mechanismen studieren, die in aller apologetischer Schriftauslegung
am Werke sind; die zahlreichen Parallelen zum heutigen Fundamentalismus aber
auch zur raffinierten Apologetik etwa der Kirchenväter sind hochinteressant...“
„… Mit diesen Beispielen aus den Werken Joseph Smiths,
sowie aus der neueren Literatur über den Mormonismus hoffe ich hinreichend
angedeutet zu haben, dass eine ernsthafte Beschäftigung mit den Werken des
Mormonismus eine lohnende Aufgabe nicht nur für den Symboliker und den
Religionswissenschaftler ist, sondern auch für den Exegeten und den
Systematiker. Der um Fairness bemühte Forscher kann ihnen den Wert als in ihrer
Zeit und Umgebung als sinnvolle Neuinterpretation der religiösen Tradition gar
nicht so leicht absprechen…“
„Joseph Smith und die Bibel“
"Theologische Literaturzeitschrift" 109. Jahrgang, Februar 1984
Auch der Religionskritiker Christopher Hitchens erzählt
seiner zahlreichen Anhängerschaft das absolute Gegenstück der historischen
Wirklichkeit – und seine Leser? Nehmen sie es ihm unbesehen ab?
„Als sich
(1844) der Streit über die amerikanische Sklaverei zuspitzte, predigten (J.)
Smith (gemeint ist der Prophet der Kirche Jesu Christi der HLT) und
seine noch dubioseren Schüler vor Kriegsausbruch in Missouri gegen die
Abolitionisten.“ Christopher Hitchens „Der Herr ist kein Hirte“ 2007
Bekanntlich sind Abolitionisten Gegner der Sklaverei.
Warum bindet Hitchens seinen Lesern diesen und andere Bären auf? Angeblich ist
er doch ein Vorreiter wahrhafter, moderner Aufklärung. Sieht er nicht, dass er
sich mit seinen nachweislichen Falschaussagen selbst um seine Reputation
bringt?
Als J. Smith sich im Jahre 1844 um die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten bewarb gab er eine Flugschrift heraus, dies sich mit der Politik der Bundesregierung befasste. In diesem außergewöhnlichen Dokument sprach er auch seine Ansichten über die Sklavenfrage aus, die damals schon zu einer brennenden geworden war. Er sagte: „Verlangt von euren gesetzgebenden Versammlungen ihr guten Leute in den Sklavenstaaten, dass sie die Sklaverei spätestens vom Jahre 1850 aufheben, und rettet so die Anhänger der Sklaverei von Schuld und Schande, Ruchlosigkeit und Verderben. Verlangt vom Kongress, dass ihr jeden Sklaven zu einem angemessenen Preis loskauft aus Mitteln, die durch den Verkauf von öffentlichem Land aufzubringen sind, sowie aus Ersparnis an Tagegelder der Kongressmitglieder. Zerbrecht die Ketten des armen schwarzen Mannes und dingt ihn zu bezahlter Arbeit wie alle anderen menschlichen Wesen!“ John Henry Evans „Das Führertum Joseph Smiths“ 193
Die Begegnung kam zustande.
Ihm wurde mitgeteilt, er dürfte fragen was immer er wünschte. Da damals die
Sklavenfrage in den USA viele Gemüter beschäftigte wollte Greely wissen, wie
Brigham und seine Kirche dazu ständen: „Darf man schlussfolgern, dass Utah,
wenn es Mitglied der Föderation würde, den Status eines Sklavenhalterstaates
erhielte?“
„Nein!“ erwiderte Präsident
Young, wir wären dann ein freier Staat... ich betrachte Sklaverei als einen
großen Fluch.“
„Wovon wollen dann ihre
Priester leben?“
„Durch die Arbeit ihrer
eigenen Hände, gleich den ersten Aposteln... wir denken, dass ein Mann sein
Leben nicht abseits vom Dienst an Christus (Dienst an den Mitmenschen) führen
kann, das würde ihn unfähig zum Amt machen...“ Leonard J Arrington „Brigham Young“ University of Illinois
Was sind Publikationen wert, wenn ein Autor wie Hitchens
gleich mehrfach lügt? „(Joseph) Smith (der
Erste Prophet der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) weigerte
sich, irgendjemandem die Goldplatten zu zeigen, (die
Basis des Buches Mormone sind G.Sk.) denn wer immer sie, abgesehen
von ihm selbst, zu Gesicht bekäme, sei dem Tod geweiht.“ Christopher
Hitchens „Der Herr ist kein Hirte“
Ich stand 2003 am Grabmal David Whitmers, das weder von der Kirche Jesu
Christi der Heiligen der Letzten Tage errichtet wurde, noch in ihrem Besitz
ist. David Whitmer war einer der 11 Männer - deren Namen als Zeugen im Vorwort
jedes publizierten Buches Mormon niedergeschrieben stehen, deren jeweiligen
Lebensläufe offen liegen - welche die Platen sahen und berührten.
Hitchens behauptet ferner: „Mormonische Eltern, die daran glauben,
dass einem gewissen Joseph Smith einst der Weg zu vergrabenen Goldplatten
gewiesen wurde, verheiraten ihre minderjährigen Töchter bevorzugt mit einem
Onkel oder Cousin, der oft bereits ältere Ehefrauen hat.“ Hitchens S.
68
Hitchens fährt ungeniert fort:
„Als Slogan wählte er (J. Smith) Worte die er dem Islam entlehnt zu haben
glaubte: DER KORAN ODER DAS SCHWERT!“ S. 196
Christopher Hitchens wusste,
mit an Sicherhit grenzenden Wahrscheinlichkeit, dass die Kirche Jesu Christi
der Heiligen der Letzten Tage obenan das Individualrecht selbst des Geringsten
als heilig betrachtet.
Joseph Smith wegen unhaltbarer
Klage auf Landesverrat im Nov.1838 eingekerkert zu Missouri, Liberty (sie
ließen ihn deshalb im Frühling 1839 unbehelligt entkommen) schrieb nach einem
schrecklich durchlebten Gefängniswinter keineswegs: Holt mich hier heraus!,
sondern: „Die Rechte des Priestertums
sind mit den Himmelskräften verbunden
und können nur nach den Grundsätzen der Rechtschaffenheit beherrscht und
gebraucht werden… wenn wir versuchen unsere Sünden zu verdecken oder unseren
Stolz und eitlen Ehrgeiz zu befriedigen, oder wenn wir auch nur im geringsten
Maß von Unrecht irgendwelche Gewalt, Herrschaft oder Nötigung auf die
Seele der Menschenkinder ausüben – siehe dann ziehen sich die Himmel zurück,
der Geist des Herrn ist betrübt, und wenn er weggenommen wird, dann ist es mit
dem Priestertum oder der Vollmacht des Betreffenden zu Ende.” Lehre und Bündnisse 121: 36-37
Erstaunlich ist, dass gebildete, sonst wohlwollende
Leute, gehässig gegen eine Kirche zu Felde ziehen, die ihnen nicht das
Geringste zuleide tat.
Pietro Arnese von der
United Church, Columbia attackiert, 2012, die Theologie der Kirche Jesu Christi
der Heiligen der Letzten Tage heftig und unsachlich, sagt aber im selben
Atemzug: „Mormonen
sind gute Menschen. Es hat keinen Sinn, die Fakten und Statistiken zu leugnen,
die sie für ihren Patriotismus, ihren staatsbürgerlichen Sinn, ihren Fleiß und
ihre moralische Güte auszeichnen. Sie unterstützen sich gegenseitig mit einem
Hilfsprogramm, das nur selten mit anderen religiösen Gruppen verglichen werden
kann. In den Vereinigten Staaten finden wir einige illustre Namen auf dem
Gebiet der Politik, Wirtschaft und Sport. Als soziale Gruppe sind die Mormonen
außergewöhnlich." "Enthüllungen"
und "Trivialitäten"
Der Schweizer
Bibelkreis um Herrn Wepf, warnt, bar jeder Sachkenntnis, seit mindestens zehn
Jahren im Internet: „Die Mormonen sind eine der gefährlichsten Irrlehren der
Neuzeit.“ … „Sie verfälschen den Sinn der biblischen
Botschaft, indem sie auch Bibelstellen bewusst ändern.
Die Sündhaftigkeit des Menschen und die Rechtfertigung
durch Christus werden in einen optimistischen Fortschrittsweg verfälscht. Die
Meinung, man könne schon auf Erden zum Gott werden...“ Verfasser: bpö/l
Der Bibelkreis Wepf muss
sich die Frage gefallen lassen: Warum lügt ihr?
Auch die Mitarbeiter der Institution „Mr Jugendarbeit, c/o SMG, Winterthur“ Schweiz“, der Schweizerischen Missions-Gemeinschaft, verbreiten schamlos Unwahrheiten unter:
Andacht »Sind Mormonen und Zeugen
Jehovas Christen?« 11 Nov 2023
Mr Jugendarbeit https://www.mrjugendarbeit.com › ...
Um das angeblich Sektiererische der Lehren der Kirche Jesu Christi der Heiligen
der Letzten Tage zu untersetzen wurden von Verbündeten dieser Missions-Gemeinschaft offenbare Lügen erfunden
und unter Regie der Mr. Jugendarbeit veröffentlicht. Etwa diese: „Mormonen glauben, dass nur diejenigen in die Hölle kommen, die aus der
mormonischen Kirche ausgetreten sind.“ Oder, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage verkünde: „Der
Mensch ist von Natur aus gut.“
„Man fühlt
die Absicht und ist verstimmt.“ Goethe
Hier geht es um
Grundsätzliches.
Selbst auf meinen schriftlich
erfolgten Hinweis, dass dies nichtzutreffend sei, erfolgte, nach mehreren
Wochen des Abwartens keine Korrektur.
Am 11. Februar 2024 schrieb
ich per E-Mail: „Sie, werte Mitarbeiter, veröffentlichten eine
Gegenüberstellung: Christentum - Mormonismus:
Ihre Behauptung
lautet: die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage lehre: „Der
Mensch ist von Natur aus gut …“
Das zu sagen ist
gewagt, diesen Satzteil als Tatsache hinzustellen ist unverantwortlich, schlimmer
… es ist Politik der feinen Nadelstiche.
Der natürliche Mensch ist ein Feind Gottes ... Mosia 3:19. Wer in seiner
eigenen fleischlichen Natur beharrt, verbleibt in seinem gefallenen
Zustand, Mosia 16:5, (Alma 42:7-24) Der natürliche und fleischliche Mensch ist
ohne Gott in der Welt, Alma 41:11. Wegen seiner Übertretung wurde der Mensch
geistig tot."
Zitatende.
Es ist die Systematik
die hier als Waffe genutzt wird. Das Grundsätzliche zu verkehren ist Lüge.
Das Ungeheuerliche besteht darin, dass ratsuchenden, an religiösen
Grundfragen interessierte Jugendliche mittels offiziell erteilten Unterrichtes
irregeführt werden, denn das Buch Mormon lehrt, auf nahezu jeder ihrer 500
Seiten, ethischen Rigorismus kontra Ungerechtigkeit.
Jedem Menschen, der aus diesem Leben scheidet, wird in der Ewigkeit das was
er tat „wiederhergestellt“: „sieh zu, mein Sohn, dass du zu deinen Brüdern
barmherzig bist; handle gerecht, richte
rechtschaffen und tue beständig Gutes ; und wenn du dies alles
tust, dann wirst du deinen Lohn empfangen; ja, dir wird Barmherzigkeit
wiederhergestellt werden; dir wird Gerechtigkeit wiederhergestellt werden; dir
wird ein rechtschaffenes Gericht wiederhergestellt werden; und dir wird
wiederum Gutes als Lohn zuteilwerden.
Denn das, was du aussendest, das wird wieder
zu dir zurückkehren und wiederhergestellt werden; darum spricht das Wort
Wiederherstellung den Sünder noch mehr schuldig und rechtfertigt ihn überhaupt
nicht.“ Alma 41: 14-15