Dienstag, 20. März 2012



Schritte durch zwei Diktaturen (1)



Gerd Skibbe



nach meinem 1995 im Neustrelitzer Lenover-Verlag veröffentlichten Buch "Konfession: Mormone" (hier in geänderter Fassung)


1932 zogen meine Eltern mit mir zweijährigem Knirps nach Wolgast in Vorpommern. Nach langer Zeit des Prüfens ließ mein Vater Wilhelm Skibbe sich noch im selben Jahr taufen. Er hatte ernsthaft nach mehr Wahrheit getrachtet und bei den “Mormonen” gefunden was er suchte, auch wenn ihn die ersten Vorträge, die er in der Gemeinde Wobesde, Hinterpommern hörte, langweilten.

Rechts auf Vaters Schoß

 

Das Bild, das sich ihm in den ausgehenden 20ern bot, hatte ihn zu der Erkenntnis geführt, dass die Parteien niemals halten konnten was sie versprachen und dass das herkömmliche Christentum nichts weiter war, als höchstens ein Zerrbild der ursprünglichen Kirche. – Und das Schlimmste, ihre Repräsentanten waren außerstande das zu ändern!


Ihn störte sehr, dass die feindlichen Armeen des 1. Weltkrieges sich nahezu hundertprozentig aus Christen rekrutiert hatten. Das hielt er für den Ausdruck von unheilbarer Entartung zumindest der großkirchlichen Systeme. Christen mussten die anstehenden Probleme besser lösen können, statt mordend aufeinander einzuschlagen.
Der protestantische Verfasser des Jugendlexikons Religion, rororo, Rowohlt 1988, Pastor Hartwig Weber beschreibt Jahrzehnte später die Situation wie sie damals wirklich war: „Jubelnd begrüßten protestantische und katholische Theologen den Ausbruch des Ersten Weltkrieges: ‘Hei wie es saust aus der Scheide! Wie es funkelt im Maienmorgensonnenschein! Das gute deutsche Schwert, nie entweiht, siegbewährt, segensmächtig. Gott hat dich uns in die Hand gedrückt, wir halten dich umfangen wie eine Braut….komm Schwert, du bist mir Offenbarung des Geistes... im Namen des Herrn darfst du sie zerhauen.’ Die Soldaten sollten an der Front ‘im Vertrauen auf den heiligen, gerechten Gott’ bis zum Letzten kämpfen. ‘Wir kämpfen mit Gott und für seine Sache.’ Denn ‘es ist von oben wie heiliger Geist über das deutsche Land gekommen ... nie hat unser alter deutscher Gott seine Deutschen so gut und groß gesehen... Nationalismus, Militarismus und Religion verbanden sich miteinander. Die Kriegsbegeisterung überwältigte vor allem die Protestanten... Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein?“
Dieses arroganten Geistes wegen mochte mein Vater es nicht, wenn Pastoren von der Kanzel herab zum Volk da unten sprachen. Außerdem verbreiteten sie Gefühlskälte und ihre Grundaussagen bissen sich. Allzu oft ließen sie die braun und schwarz uniformierten Männer mit ihren wehenden Fahnen hinein in die Gotteshäuser, während wenige andere sich solchen Zauber verbaten.


Mit den Reden und Zielen der Kommunisten hatte Vater sich schon gar nicht anfreunden können. Sie agierten in ähnlich rauem Geist. Sie schrieen zuviel und zu laut.


Mutter gehörte noch der römisch-katholischen Kirche an. Deshalb tauchte auch bald ein Pfarrer der örtlichen Gemeinde bei uns daheim auf.


Der Geistliche äußerte gegenüber meiner damals sehr kranken Mutter, es mache ihn nicht gerade glücklich zu sehen, dass sie in Mischehe lebte, zudem mit einem Mormonen. Wenn der Schäferhund, den der Herr Pfarrer vor der Haustür angebunden zurückgelassen hatte, sich nicht laut eingemischt hätte, wäre es vielleicht nicht zur Verschärfung der Situation gekommen. Das unschuldige Tier bellte und knurrte, was Vater nicht leiden konnte. Da sei die Tür, hatte er dem Mann im seinem schwarzen Gewand recht barsch geantwortet, obwohl er kein Mann für das Grobe war.


Der Pfarrer lief polternd die Treppen hinunter. Das muss sich 1934 ereignet haben, ein Jahr nach der Machtergreifung durch Adolf Hitler.


Diese Szene gehört zu meinen ältesten Erinnerungen.


Damals gab es im 100-Kilometerumkreis lediglich die Gemeinden Stettin, Demmin und Neubrandenburg. Sie zu erreichen war schwierig.


Spätestens 1936 kamen die ersten Mormonenmissionare in meiner Heimatstadt an.


Johannes Reese, ein Freund meines Vaters, mochte die jungen Männer. Dennoch protestierte er zunächst: “Wenn Sie missionieren wollen, dann begeben Sie sich doch bitte nach Afrika! Europa ist seit rund tausend Jahren bekehrt!”


Elder Beatty, oder Holt, stellten ihm die Frage, ob er glaube, dass alle Christen Christen sind. Das ließ ihn aufhorchen.



Ich erinnere mich daran, wie ich in diesem Jahr als sechsjähriger mit einem Hakenkreuzpapierfähnchen zu meinem Vater gelaufen kam. Auf der Wilhelmstraße war ich hinter den schneidigen, schwarzen SSlern mit ihrem klingenden Spielmannszug her gerannt. Gejauchzt hatte ich, weil der Tambourmajor seinen silberbeschlagenen, kordelbesetzten Stab zum Überschlag so wunderbar hoch in die Luft geworfen hatte. Mir kam es vor, als wäre die ganze Stadt darüber ebenso entzückt wie ich gewesen Als ich heimkam, noch erfüllt von dem rauschenden Erlebnis, sah ich Vater ungerührt wie ein Denkmal in der Ecke des Sofas sitzen, vertieft in seine große Bibel. Er schaute mich eine Weile an, schüttelte dann über mich und meine schöne bunte Fahne den großen, kahlen Kopf. Er winkte mich heran und nahm mir das gute Stück einfach weg. Das stimmte mich sehr traurig.


Wenig später schlug er mich zum ersten und zum einzigen Mal; weil ich die Ladentür unseres Hauswirtes, des Juden Eckdisch, aufgerissen und ihn als “Saujuden” beschimpft hatte. Der dicke, sonst so joviale Mann und Vater zweier erwachsener Kinder muss augenblicklich zu meinem Vater gerannt sein: “Ihr Bengel hat mich beleidigt.” Vater legte mich über sein Knie. Er zog seinen Filzpantoffel aus und schlug zu. Es klatschte, tat aber nicht weh. Ein für allemal skandierte er die wenigen Worte in mein Bewusstsein: “Alle Menschen sind Kinder Gottes!”


Später erfuhr ich durch meine Mutter, dass in jenen Wochen zwischen beiden Männern ein sonderbares Gespräch stattgefunden hatte. Mein Vater hätte ihn gewarnt: “Herr Eckdisch, verkaufen Sie ihre Häuser, nehmen Sie ihr Geld und versuchen Sie nach Palästina zu gehen. Kaufen Sie sich ein! Gehen Sie ins Land ihrer Väter. Sie müssen ja doch dorthin auswandern. Lesen Sie, was der Prophet Hesekiel vor zweieinhalbtausend Jahren vorausgesagt hat.” Er hielt seinem Hauswirt die Bibel vor die Nase. “Da steht es geschrieben! ... Siehe, ich will die Kinder Israel holen aus den Heiden, dahin sie gezogen sind, und will sie allenthalben sammeln und will sie wieder in ihr Land bringen...” (Hes.37,21). Er zeigte ihm andere Schriftstellen, alle mit demselben Tenor. Doch all das beeindruckte den gutmütig dreinschauenden, ältlichen Kaufmann wenig. Er winkte ab.


Als mein Vater sagte, der Mormonenprophet Joseph Smith hätte schon vor einhundert Jahren gelehrt, der Zeitpunkt der Sammlung Israels stünde unmittelbar bevor und er habe einen bedeutenden Juden, der Mormone geworden war, Orson Hyde, 1838 nach Palästina geschickt, um das Land zum Zwecke der Heimkehr der Juden zu segnen, da lächelte der rundliche Mann nachsichtig: “Wissen Sie”, sagte er, “wir Juden haben es doch gut hier in Deutschland!" Da verwies Vater ihn auf Hitler und sein Programm. " Nein!" sträubte sich der Jude, "wir haben bisher sämtliche Pogrome überstanden, wir überleben auch Herrn Hitler.” Außerdem genieße er als deutschsprechender Jude polnischer Nationalität Schutzstatus. Die Welt sei so zivilisiert heutzutage.


Wahre Prophetie und falsche Prognose standen scharf gegeneinander.


Einige Monate später drang die schwarze SS ins Haus Wilhelmstraße 53 ein. Binnen Sekunden brach der Damm. Es gab keinen Schutzstatus mehr, sondern nur eine Anzahl Leute, die sich viel darauf zugute hielten gehorsame Gefolgsleute ihres Führers zu sein. An ein Gesicht kann ich mich erinnern und wie ich meine, sogar an seinen Namen. Der Mann mit seiner schwarzen Schirmmütze und dem silbern blinkenden Totenkopfsymbol schaute mich nur kurz und kalt an.


Die Wolgaster SSler schoben die vier verängstigten Mitglieder der Familie Eckdisch vor sich her. Der Lastkraftwagen stand wartend da.


Herr Eckdisch sah noch einmal auf sein schönes, großes Haus.


Irgendwann im Verlaufe der nächsten drei Jahre müssen die polnischen Juden in einem Stadtteil Warschaus angekommen sein.


Denn aus diesem Ghetto gelangte im Kriegswinter 1944/45 eine Postkarte vom Sohn unseres ehemaligen Hauswirtes zu uns. Der Text lautete: “Vater tot, Mutter tot, Lotte tot. Jakob.” Wie oft werden sie an die gut gemeinten Worte des Mormonen Wilhelm Skibbe zurückgedacht haben.


Als Mutter neunundzwanzig wurde, 1937, wurde sie von der Universitäts-Frauenklinik Greifwald in eine Lungenheilstätte eingewiesen.


Sie litt an einer offenen Lungentuberkulose und die Röntgenaufnahmen zeigten sieben bohnengroße Löcher im linken Lungenflügel. Als einzig machbare Sofortlösung bot sich die Stilllegung der erkrankten Organhälfte an.


Mein Vater fürchtete das Schlimmste und so schickte er eine Karte nach Demmin wo sich die nächsten Missionare befanden: Gebt meiner Frau bitte einen Krankensegen.


Bruder Latschkowski betrat das Zimmer in dem meine Mutter lag. Sie winkte ihm zu. Er zuckte die Achseln. “Ich weiß nicht wer sie sind.”


Mutter klärte ihn auf. “Ich habe sie im Traum gesehen.”


Als Vater hinzukam bedankte er sich bei dem Elder. Aber der erwiderte, von einer Postkarte wüsste er nichts. Er sei hergekommen, weil er das dringende Gefühl gehabt hätte in dieses Haus gehen zu sollen und nach Julianne Skibbe zu fragen.


Da war allen Beteiligten klar, dass Gott ein Wunder geschehen lassen würde. Nach der Segnung wurde Mutter abermals durchleuchtet. Als dann die Fachärzte beieinander saßen um sie und sich auf den Eingriff vorzubereiten, sah Mutter wie die klugen Männer ihre Köpfe schüttelten. Sie verglichen die beiden Röntgenaufnahmen miteinander.


Ein medizinisches Wunder! Wo sind die Entzündungsherde, wo die Löcher?”


Sie und wir Kinder wurden noch jahrelang danach regelmäßig untersucht. Mutter hatte in den folgenden 50 Lebensjahren nie wieder Probleme mit ihrer Gesundheit.


Was aus uns Kindern geworden wäre, wenn sie uns so früh verlassen hätte, wage ich nicht auszudenken



Wenige Jahre nach der Verhaftung der Familie Eckdisch erwogen meine Eltern umzuziehen. Vater wählte wegen der besseren Geschäftslage die Langestraße. Als er die Räume besichtigte, lernte er die Mitbegründerin des Spartakusbundes Frau Martha Stolp kennen, die dann für einige Jahre unsere Flurnachbarin wurde.


Schon bald geriet er mit der Kommunistin in Streit.


Sie warf ihm Unverantwortlichkeit vor, da Mutter, trotz ihrer gerade überwundenen Tuberkuloseerkrankung, zum fünften Mal schwanger geworden war. Frau Stolp, die Witwe eines Kunstmalers, ehemalige Lyzeumslehrerin und präzise denkende Politikerin lebte mit ihrem dreißigjährigen Sohn Fritz in äußerster Armut. Ihre Gesinnung war stadtbekannt. Wahrscheinlich ließen die Nazis sie nur in Ruhe, weil sie zu alt geworden war. An ihrem Sohn allerdings wollten und sollten sie sich noch rächen. Beide waren furchtlose Leute, die jeden Andersdenkenden, wenn sich dazu eine Gelegenheit bot, augenblicklich attackierten. Sie sahen in Vater einen Opportunisten, sonst stünde er längst auf ihrer Seite. Ein Kleinhandwerker wie er müsste mit den Ausgebeuteten der Welt fühlen und müsste eigentlich wissen, wo er hingehört. Sie lachten ihn aus, als er den Spieß umkehrte und sagte, sie würden wie er Mormonen, wenn sie wüssten, was er weiß. Da er niemals auch nur eine Stunde Griechischunterricht genossen hatte und den Homer nicht kannte, weder Plato gelesen, noch jemals andere Klassiker wie Marx und Hegel, hielten sie ihn für nicht berechtigt, sich philosophisch zu äußern.


Erst als Vater sagte, dass der Mensch ein Doppelwesen ist, Körper und unsterblicher Geist, nahm Frau Stolp ihn ernst. Denn die Lehrerin glaubte mit den alten Griechen an die Unsterblichkeit. Ihr Sohn wies dies weit von sich. Er war überzeugt, weiter als seine Mutter entwickelt zu sein. Er vertrat einen strikten Atheismus.


Die Wortgefechte fanden häufig auf dem nahezu finsteren Flur des uralten Wohnhauses statt.


Rosa Luxemburg war die Frau, die Mutter und Sohn Stolp liebten. Mitunter bekamen wir mit, wie sie mitten in der Nacht stritten. Sie zankten sich ohne Rücksicht darauf, ob jemand sie hören konnte oder nicht. Es ging meines Wissens um marxistische Glaubensfragen. Zumeist waren beide Stolpes in der Argumentation sehr spitz. Mich konnten sie meiner Frechheit wegen nicht leiden, ich sie auch nicht. Noch war ich zu jung, um ein Nazi zu sein, aber ich befand mich auf dem Weg dahin. In den Lesebüchern zeigte man mir, dass ein guter deutscher Junge die Hakenkreuzfahne liebte. Das war für mich sowieso selbstverständlich. Meine Eltern bemerkten zu spät, dass mich der Zeitgeist langsam aber sicher für sich einnahm.


Häufig kamen die Mormonenmissionare zu uns. Ich mochte sie, aber ihre Reden interessierten mich nicht. Nicht selten schüttelten sie die Köpfe über mich, vor allem wenn sie mich während der Versammlung, die sie bei uns daheim abhielten, beobachteten. Ich wackelte nämlich mit den Stühlen oder zappelte zumindest mit meinen unruhigen Beinen. Obwohl die nobel gekleideten Amerikaner so gesittet dasitzen konnten, wusste ich, dass sie selbst auch nicht “ohne” waren. Sie hatten meinen Bruder Helmut, ein Würmchen von vielleicht fünfzehn Kilogramm Nettogewicht, bei Abwesenheit meiner Mutter quer durch die gute Stube geworfen. Geborene Basketballspieler fangen sicher. Aber wer konnte das schon wissen?


Ich höre immer noch Mutters Entsetzen: “Was macht Ihr da?” Was so ähnlich klang, als würde sie gerufen haben: Seid ihr denn total verrückt geworden?


So etwas sagt man nicht zu Missionaren, selbst dann nicht wenn sie erst zwanzigeinhalb und trotz gewisser zeitweiser Ernsthaftigkeit noch wie die Kinder waren. (1)


In ihrer kleinen Mietwohnung bei der Eisenwarenhändlerin Frau Spalding in der Wolgaster Langenstraße, fotografierten sie sich gegenseitig. Einer lag mit dem Rücken auf dem Federbett, mit verzerrtem Gesicht, bewaffnet mit einem großen, spitzen Küchenmesser, weil sich über ihm, in einem überdimensionalen Spinnennetz ein Pfannkuchen befand, dem sie mit geknickten Hölzchen eine Anzahl Beine verpasst hatten. “Deutsche Spinnen” schrieben sie auf die Rückseite des Bildes, das ich selbst gesehen habe, und schickten es in die ferne Heimat in den Felsengebirgen.



Es gibt ein Foto auf dem die Missionare Rudolf Wächtler und Arno Dzierzon zu sehen sind, die letzten die Hitler damals, 1941, seinem Heer noch nicht einverleibt hatte. Es zeigt auch meinen Vater und mich. Bis zum Hals hatten sie mich eingegraben und während sie den sonnenerwärmten Strandsand über mich häuften, hörte ich ihnen unwillkürlich zu. Mir prägten sich die Worte ein: “Wir hatten es in unserem Vorherdasein satt, die Herrlichkeit Gottes zu sehen. Wir konnten uns darüber nicht freuen.”


Einer der beiden Elders musste es geäußert haben.


Ich ahnte mehr als ich verarbeiten konnte. Die großartige Mormonenlehre vom intelligenten Vorherdasein des Menschen vor Erschaffung des Planeten Erde sollte mich später noch sehr beschäftigen.



Jahrzehnte später –etwa 1985 – saß ich im Lesesaal der Berliner Bücherei, gebeugt über einen Band des Handwörterbuches für Theologie und Religionswissenschaft.


Ich war ungemein überrascht, als ich unter dem Stichwort Origenes las: “Im Urzustand waren alle Logika - alle Engel, Menschen, Dämonen - körperlose Geister und als solche Götter, die dem Logos (- dem Wort - dem Christus -) anhingen. Sie waren mit ihm durch den Heiligen Geist verbunden und gaben sich mit ihm der unmittelbaren Schau des Vaters hin. Erlahmung der geistigen Schwungkraft und Überdruss an der Gottesschau führten zum Sündenfall… deshalb schuf Gott das Weltall….”


Ich saß überrascht und erfreut da und fand weitere 28 Punkte die nur von Origenes und von den Mormonen geglaubt werden... Welche Bestätigung meines Zeugnisses, welche Bekräftigung der Worte des Herrn an Joseph Smith : "Suchet Weisheit aus den besten Büchern..." Vor 1800 Jahren war das, was ich dort in einem evangelischen Lenrbuch entdeckte, allgemeine Christenlehre gewesen!


Exakt das waren des Missionars Worte! Ich fühlte mich wie elektrisiert.


Der Satz: “An dem Tag, da Du Adam, davon isst, wirst Du sicherlich sterben” bekam Sinn. Das Aus-der-Gegenwart-Gottes-getrieben- werden, bedeutete “zu sterben”. Jakobs Lehren verdeutlichten mir das: “Und weil der Mensch in den gefallenen Zustand geraten ist, ist er aus der Gegenwart des Herrn ausgetilgt worden.” 2. Ne 9. 6


Das war ja die Lösung für alle meine Probleme mit der Evolutionslehre! Ich schlug mir die Hand vor den Kopf und las LuB 93, Vers 33. Da stand es Schwarz auf Weiß: Der Mensch ist Geist! Deshalb wird im Buch Mormon zweimal der Hinweis gegeben, dass das Gericht und die Erlösung sich nur auf die Nachkommen der Familie Adams ( nicht der Steinheimmenschen oder den Neandertaler) erstreckt…2. Ne. 9,21 + Mormon 3,20


Aber um diese Zusammenhänge zu sehen mussten erst einige Jahrzehnte der Wahrheitssuche vergehen. Stets wenn ich dann darüber nachdachte, nahm ich von innen her ein angenehmes Licht wahr und ich war vernünftig genug, mich immer wieder daran zu erinnern.


Soweit war ich aber 1941, als elfjähriger, längst noch nicht


Zunächst entwickelte ich, durch den Drill in der sogenannten Deutschen Jugend (DJ) ein nationalsozialistisches Bewusstsein. In Abwesenheit meines Vaters, der es hasste in der Deutschen Wehrmacht dienen zu müssen, wuchs ich zu einem dummgläubig überzeugten Hitlerjungen heran, der sich über jede Sondermeldung freute. Mit den Nachrichtensprechern jubelte ich häufig: Schon wieder hatte Großdeutschland eine Schlacht gewonnen, schon wieder waren soundsoviele Bruttoregistertonnen Schiffsmaterial versenkt worden! Von allen Seiten leuchtete mir das blanke Heldentum entgegen. Aber, dass da in jeder Sekunde hoffnungsvolle Menschen zu Krüppeln geschossen wurden, dass Kinder wie ich verbrannten, Familienväter zu Tausenden ertranken und junge, unschuldige Russen zu Zehntausenden verhungerten, weil sie aus Gründen der Menschenverachtung nicht verpflegt wurden, während ich mich begeisterte, kam mir damals nicht in den Sinn. Deutschland, Deutschland über alles in der Welt!



Hartwig WEBER sagt in seinem soeben erwähnten Lexikon unverblümt, wie sehr seine Kirche in dieser Zeit, in der die Menschen dringender denn je der Führung durch Gott bedurften, geirrt und gefehlt hat: "Der Vertrauensrat der Deutschen Evangelischen Kirche gab gegenüber Hitler der Hoffnung Ausdruck, „dass in ganz Europa unter Ihrer Führung eine neue Ordnung erstehe und aller inneren Zersetzung, aller Beschmutzung des Heiligsten, aller Schändung der Gewissensfreiheit ein Ende gemacht werde ... Verschwörer gegen Hitler wie Dietrich Bonhoefer und Jesuitenpater Alfred Delp blieben Außenseiter, die man bewusst isolierte.“, S. 330



Mit dreizehn verliebte ich mich zum ersten Mal. Sie stammte aus Hamburg und hieß Evchen.


Meine Gemütsverfassung musste meinem Vater, der gerade aus Russland auf Urlaub heimgekommen war, irgendwie aufgefallen sein. Er sah auch, dass ich im Begriff war, einen Entwicklungssprung zu machen. Jedenfalls nahm er mich beiseite und ging mit mir eine Stunde lang in den Wolgaster “Anlagen” spazieren. Er sprach sehr viel und Einiges war mir, der Herzlichkeit wegen, die er mir so ungezwungen entgegenbrachte, angenehm. Dann wechselten Ton und Inhalt seiner Sätze. Er drang in mich: “Rühre nie eine Frau an, es sei denn, sie ist Deine eigene. Merke es Dir gut! Entweder lebt man seine Leidenschaften aus oder man wird glücklich.” Ich verstand kein Wort. Er legte den Arm um meine Schulter und suchte meinen verwirrten Blick. “Lasse die anderen Leute reden, was sie wollen. Was Dir nicht gehört, darfst Du nicht anrühren. Es entzieht Dir die Kraft zu sittlichem Handeln. Unrecht Gut gedeiht nicht! Es ist eines Mormonen erste Pflicht, ehrlich zu sein. Sei vor allem zu Dir selbst ehrlich. Vom Heucheln wird die Seele krank. Bitte Gott um Verstand und Weisheit, um die Kraft zum Gutsein. Tue es. Vor allem tu es, nachdem Du weißt, dass es richtig ist und kümmere Dich nicht darum, was andere dazu sagen.”


Mit seiner Aufforderung im Buch Mormon zu lesen, hatte ich am meisten Probleme. Meine früheren Versuche, mehr als ein paar Zeilen zu lesen, scheiterten. Ein langweiligeres Buch konnte ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen. Meine Welt lag zwar ebenfalls in Amerika, doch die Helden meiner Wahl hießen Winnetou und Old Shatterhand und nicht Nephi oder Ammon.


Zudem hielt ich nichts von seiner Verinnerlichung, die mir insbesondere dann lästig erschien, wenn ich von ihm genötigt wurde, an jedem Morgen solange er auf Urlaub weilte, niederzuknien und seine nach meinem Geschmack trockenen und zudem langen Gebete anzuhören. Er bat Gott jedes Mal um Führung und Schutz durch seinen guten Geist in diesen schweren Zeiten. Was sollten das für schwere Zeiten sein? Uns, - jedenfalls uns von Bomben verschonten Wolgastern, - ging es doch gut. Außer, dass es keine Schokolade gab. Die Deutschen hatten, wie es für mich aussah, Russland zerschmettert und standen in Frankreich auf sicherem Posten. Ein kurzer Ruck noch und dann lag uns die ganze Welt, wie ein geprügelter Hund, zu Füßen. Vor uns, der deutschen Jugend, breitete sich ein Paradies mit bunten Fahnen und Hakenkreuzen aus. Mich ärgerte, dass er den Krieg ablehnte und mich sogar belehrte, dass Deutschland den Krieg verlieren wird, weil es böse Ziele verfolgte. Nach solchen Worten kam stiller Zorn in mir hoch, der sich gegen ihn und meine unschuldige Mutter richtete. Dennoch band mich, nachdem er wieder an die ihm verhasste Front abgereist war, eine geheimnisvolle Macht an ihn. Als er wieder weit fort von mir war, konnte ich es gelassener betrachten, dass er gesagt hatte, er würde immer bewusst daneben schießen. Vielleicht wäre ich sonst zu meinem Fähnleinführer gelaufen und hätte ihn als Wehrkraftzersetzer verpetzt.



Während eines großen Bombenangriffes der Alliierten kam Evchen, wenige Tage nach den Ferien, ums Leben. Das hörte ich mit Entsetzen. Da lernte ich durch traurige Erfahrung wie ernst die Zeiten waren.


Ebenso bitter empfand ich die Schreckensnacht vom 17. zum 18. August 1943. Die Sirenen heulten uns aus dem Schlaf. Das Signal bedeutete: “Sucht den Luftschutzkeller auf!”


Ich drehte mich zur Seite und schlief schnell wieder ein. Wie oft schon hatte uns der Alarm beunruhigt und danach war gar nichts passiert. Wie immer flogen die feindlichen Bomber nur über unsere Köpfe hinweg… Plötzlich dröhnten die Detonationen … Anschläge auf mein Leben! Wir hasteten, Hemd und Hose fassend in den Keller.


Am Morgen hörten wir, dass nicht Wolgast sondern Peenemünde von mehreren hundert Flugzeugen der Typen Lancaster und Halifax bombardiert worden war. Die Engländer hatten, wie wir viel später erfuhren, entdeckt, dass Hitler hier Langstreckenraketen bauen ließ.


Mir schien ich könnte über die Entfernung von sechs, sieben Kilometer Luftlinie das Schreien der Kriegsgefangenen hören die von Phosphor übergossen als lodernde Fackeln in den Maschen der Sperrzäune hingen…


Beide Ereignisse prägten mich. Sie machten mich ernsthaft und somit über die Jahre reif.



Versammlungen fanden in Wolgast in den Jahren zwischen 1943 und 1945 nur an einem Wochentagabend statt. Unsere Missionare hatten niemanden gefunden, der sich taufen lassen wollte. Es schien, als wäre ihre Arbeit erfolglos gewesen. Anwesend waren in dieser FHV- Zusammenkunft die spätere Schwester Schult, meine Mutter und ich, wobei ich eher als Unruhestifter auffiel. Mitten in einer solchen Versammlung ertrotzte ich ihre Unterschrift, damit ich Segelflieger werden dürfte.



In den ersten Wochen des Jahres 1945, als wir nur noch schlechte Nachrichten hörten, wünschte ich mich durch nichts und niemanden mehr aufhalten zu lassen, auch nicht durch die Lehren meiner Eltern. Denn Vater befand sich in der Ferne, nun in Narvik, Norwegen. Ich träumte davon, von allen Geboten frei zu sein, um bald mein junges Leben genießen zu können. Während er, wie er immer wieder schrieb, für uns betete.


Allerdings sahen meine Vorstellungen von Übertretung noch ziemlich harmlos aus. Denn schließlich war ich noch ein Kind. Dennoch begann ich romantisch von schönen Mädchen zu träumen.


Da wurden wir eines Nachmittags von unseren Hitler-Jugend-Führern zum Einsatz und zur Unterstützung der Rote-Kreuz-Schwestern zum Bahnhof Wolgaster Fähre beordert. Es wurde ein Verwundetenzug aus Swinemünde erwartet. Ich sah in meiner Erinnerung immer noch die Bilder aus einer der Deutschen Wochenschauen die elegante Verwundetenzüge zeigten. Aber schon als sich die dunkle Silhouette der funkenstiebenden Lok über der Mahlzower Anhöhe abzeichnete, beschlich mich ein Gefühl des Jammers. Wir rannten den Waggons entgegen. Es war noch nicht völlig dunkel geworden, sondern für mich gerade hell genug, um schreckerfüllt die zerfetzten Viehwagen zu sehen. Ich hörte trotz des Fauchens der Lok die Hilfeschreie der Jungen. Plötzlich wurde mir das ganze Ausmaß des Elends des Krieges bewusst. Meine Beine schlotterten. Ein Mann schrie: “Sie haben den Zug beschossen. Ja! gerade jetzt kurz vor Zinnowitz.” Entweder sei es eine Rotte Ratta, russische Jäger gewesen, die noch einmal voll dazwischen gehalten hatten oder englische Spitfire. Und das, obwohl von den Dächern das Rote Kreuz herauf geleuchtet haben musste. Als die Tür, die sich unmittelbar vor mir befand, von einem hünenhaften Waffen-SSler geöffnet wurde, schlug mir Gestank entgegen. Der erste Mann, der vor mir lag, war wahrscheinlich tot. Ein zweiter tastete sich mir entgegen, fiel mir um den Hals. Ein anderer rief: “Kamerad, Kamerad!” Sein Kopf war bis auf den Mund umwickelt. Der Verband sah schwarz aus. Ich konnte ihn auffangen. Mich durchströmte ein Gefühl aus brennender Liebe und ohnmächtiger Wut. Wir legten ihn und die anderen so schnell und so behutsam wie möglich auf einen der bereitstehenden Karren.


Die Stadt füllte sich Tag für Tag mehr mit Soldaten aller Waffengattungen. Mir schien, ich hätte noch nie so viele Uniformierte gesehen.


Mein Gestellungsbefehl zum Volkssturm kam am Morgen des 22. April. Die Russen hatten gerade bei Stettin die Oderlinie durchbrochen. In meinem Wahn, den deutschen Sieg mittels der Wunderwaffe, für möglich zu halten, wäre ich nur einen Monat zuvor noch töricht und sorglos losgezogen. Die Goebbelspropaganda zeigte Wirkung. Aber nachdem ich die blutjungen, verstümmelten Landser in meinen Armen gehalten, ihren Jammer wie meinen eigenen empfunden hatte, war ich froh zu sehen, dass meine kleine, energische Mutter die Faust auf den Küchentisch schmetterte und beeindruckend laut ihr kategorisches: “Nein!” herausdröhnte. Sie drückte ihr Kreuz durch und konnte doch nicht das Angstflackern in ihren schönen grauen Augen verbergen. Vor all diesen furchtbaren Erlebnissen hätte ich ihren Befehl nicht respektiert. Nun aber war mir bange geworden. Die Furcht, ich könnte wirklich vernichtet werden, hatte ein schreckliches Gesicht bekommen.


In einer der letzten Nächte unter deutscher Herrschaft, nachdem wir weitere Schwer-und Schwerstverwundete ins Behelfslazarett Wolgast gebracht hatten, erwischte ich meine Mutter dabei, wie sie Radio London hörte. Sie stand gebeugt vor dem Volksempfänger. Sie hatte sich eine grüne Wolldecke über den Kopf und das Radio gezogen. Ich hörte das verräterisch dumpfe Bum-bum-bum-bum, auf welches uns die Schulungsoffiziere und HJ Führer als untrügliches Kennzeichen eines gefährlichen Lügensenders hingewiesen hatten. Darauf müssten wir reagieren, indem wir entweder die Polizei oder sofort den NSDAP-Ortsgruppenführer zu unterrichten hätten, egal wer es sei, Vater oder Mutter.


In meinem ersten Zorn fuhr ich sie hart an. Sie kam hoch und zischte zurück. Sie wünsche nicht gestört zu werden. Die Decke lag noch immer auf ihren schmalen Schultern, ihre weichen Haare waren zerzaust, die helle Stirn drückte die ganze Kraft ihrer Persönlichkeit aus. Ich war empört, wünschte sie anzuzeigen, wollte hinlaufen um meine Pflicht als guter Deutscher zu tun. Lautes Tosen war in mir, Strafe muss sein. Zu meinem ewigen Glück zögerte mein besseres Ich. “Tue es nicht!”, kam mir in den Sinn. Ich stutzte, da ich mich selbst so widersprüchlich wahrnahm. In meiner Hilflosigkeit und Wut über den verlorenen Krieg warf ich die Türen hinter mir ins Schloss. Ich konnte und wollte das schwarze Loch, in das wir alle miteinander stürzten, nicht mehr sehen.



Wenige Tage bevor die Russen einmarschierten sagte mir mein Klavierlehrer Herr Reese nicht ganz unvermittelt: “Ich spüre, dass die Mormonenkirche viel mehr hat als alle anderen.” Ich schaute auf seine langen weichen Finger die auf den Tasten lagen, mit denen er den letzten Akkord angeschlagen hatte.


Solche Sätze bewirkten Nachdenklichkeit. Gleich bunten Steinchen belegten sie in meinem sich täglich ändernden Mosaik einen Platz. Aber auch wenn dieser Platz sich irgendwo an einer scheinbar weit entfernten Stelle befand, der Stein blieb dort für immer liegen.


Später erinnerte Mutter mich daran, dass ich noch am 29. April auf dem Rathausturm zu Wolgast gesessen hätte um zu beobachten ob die Russen schon in Sichtweite sind.
Wolgaster Rathaus



Ich sah diese Tatsache nicht als dramatisch an, schon eher, dass dies eine Strafe für mich war, weil ich eine Stunde vorher einen der Polizisten geärgert hatte.


Als Mutter hörte, dass ich Nachtwache halte, stürzte sie zum Rathaus wo die ratlosen Polizeibeamten in ihrem Revierbüro rauchend umhersaßen und überlegten was sie tun sollten.


Gingen sie zu früh weg um unterzutauchen, könnte die Feldgendarmerie sie finden und standrechtlich erschießen… zögerten sie den Zeitpunkt der Aufgabe zu weit hinaus werden die Russen sie gefangen nehmen und nach Sibirien schicken.


Wo ist meine Sohn, Gerd?” Im dichten Tabaksqualm und bei spärlichstem Licht erkannte sie Herrn Wallis, den Baptisten und Polizisten.


Der Beamte den ich geärgert hatte und vor dem ich unrühmlich weggelaufen war – und der hinter mir her geschossen hatte, wollte sich rechtfertigen.


Sie ließ sich auf gar nichts ein. Tapfer hat sie mich da herausgehauen.


Am 30. April 1945, um elf Uhr vormittags, explodierte, wie uns schien in unmittelbaren Nähe, eine Luftmine ungeheuren Ausmaßes. Denn sie warf uns, meinen Freund Richard und seine Schwester Gisela, - die mich gerade zu einem Abenteuer eingeladen, - und mich selber zu Boden. Angstzitternd presste ich mich völlig flach. Doch die erwartete zweite Explosion blieb aus. “Mutter!” Die Angst, sie könnte umgekommen sein, stachelte mich hoch. Wie ein Irrer warf ich mich aus verzweifelter Sorge um sie und meine Geschwister gegen die infolge des Luftdrucks verklemmte Eichentür. “Ich komme!” Ich sah im Geiste unser nahe liegendes Wohnhaus, sah mich in den schwelenden Trümmern wühlen, um sie und Helga und Helmut herauszuholen. Infolge gemeinsamer Anstrengung sprang die Tür endlich auf. Aufgeregt kam ich, nachdem ich mit fliegenden Beinen durch die Kurze Gasse gerannt war, in der Langenstraße an. Unser Haus Nummer 17 stand, wie die anderen Gebäude unversehrt.


Gott sei Dank! Aber, was war es gewesen, wenn nicht eine Bombe? Jemand lehnte aus dem Fenster und klärte uns auf: “Sie haben die große Zugbrücke gesprengt!”


Ich lebte, - meine Geschwister und meine Mutter lebten! Die beiden letzten deutschen Wehrmachtssoldaten denen wir noch vor wenigen Minuten nachgeschaut hatten, mussten um das militärische Geheimnis der vorgesehenen Stunde und Minute für die Sprengung gewusst haben. Das hatten sie uns natürlich nicht mitgeteilt. Militärische Einheiten hatten die Hauptteile der großen Peenebrücke mit einer Überportion Dynamik in die Luft gejagt. Weil die kommandierenden Militärs hofften auf der Insel Usedom eine letzte stabile Hauptkampflinie gegen die anstürmenden Russen aufbauen zu können,


Jeden Augenblick mussten sie mit ihren Panzern und Kanonen angerollt kommen.


Doch meine Angstgefühle hielten nicht an. Ich konnte es außerdem nicht ertragen, einfach nur zu warten. Ringsherum waren die großen Schaufensterscheiben der Verkaufsläden zu Bruch gegangen. Neugierde und plötzliche Lust, die letzte Stunde meiner Ungebundenheit auszutoben, regte sich. Wolgast war plötzlich, wenn auch nur für ein paar Minuten oder Stunden zur gesetzlosen Zone geworden. Niemandsland. Es gab weder die Polizei noch die Wehrmacht mehr. Die glassplittrigen Öffnungen der Lebensmittelläden und des Konfektionsgeschäftes Gauger am Marktplatz luden mich zur Selbstbedienung ein. Ich widersprach mir nicht und betrat den Bereich für Herrenkleidung zur rechten Seite des Doppelgeschäftes ungehemmt. Ich sah die magere Ausstattung des Ladens, aber auch andere Leute die hier bereits eingedrungen waren. Im Begriff schamlos loszulegen und zu klauen was nicht niet- und nagelfest war, beeinflusste mich plötzlich ein schon früher erlebtes Gefühl, das mir im Klartext sagte: Tue es nicht!


Das lähmte und erstaunte mich - zunächst.


Es strömten immer mehr Leute ins mittlerweile sperrangelweit geöffnete Geschäft hinein. Sie kamen nicht nur durch die Fensterfront, sondern auch durch die inzwischen aufgebrochenen Eingangstüren. Als ich mich in diesen Menschen wieder sah, schien mir eine Weile ich sei handlungsunfähig, weil ich wahrnahm, was ich für unmöglich gehalten hätte. Frauen, vor allem die richtig erwachsenen, hatte ich stets für Engel gehalten. Hatten die sich verirrt? In mir ruckten die Gefühle hin und her.


Mir kamen die Umherwirbelnden ein paar Sekunden wie tanzende Wahnsinnige vor. Sie zankten sich. Wegen dieser wenigen grauen und dunklen Anzüge, die da vereinzelt auf einer einzigen Stange hingen? Alles raste, das Blut, die Gedanken, die Menschen. Mein Lebensgefühl war unklar. Ich dachte vielerlei und widersprüchliches. All das ging schnell vorbei, auch meine an sich vernünftigen Gedanken. Ich sagte mir plötzlich, Jetzt ist Jetzt. Andererseits war ich sehr darauf erpicht zu überleben.


Während ich so wenigstens die Illusion eines neuen Hoffens für mich behauptete, begaben sich andere Wolgaster, die ihren Pessimismus nicht überwinden konnten, zum Peenestrom hinunter. Getrieben von Verzweiflung und Aussichtslosigkeit, banden Mütter ihre Kinder an sich und sprangen, mit Steinen beschwert, vom Kai ins Wasser.


Zwischenzeitlich von einer Art frecher Furchtlosigkeit erfüllt nahm ich eine grünlich schimmernde Hose, die vor mir lag und brachte sie wider besseres Wissen eilig nach Hause. Dabei fühlte ich mich nicht ganz wohl. Mir war ähnlich zumute wie damals, als ich über einen Zaun geklettert war, um mir aus einem fremden Garten eine handvoll Äpfel zu holen und dabei erwischt wurde. Diesmal hatte ich mich selbst ertappt. Deshalb hängte ich mein Beutestück auf die Kellerluke, statt sie nach oben in mein Zimmer zu bringen. Zugleich dachte ich: Bonbons wären nicht schlecht! Seit zwei Jahren hatte ich keine Süßigkeiten mehr gehabt. Ich rannte los, um mich einzureihen in die Menge junger Frauen und meiner Altersgenossen, die im Kaufmann - Andersonladen auf ein Kaffee- oder Schokoladenwunder hofften. Ich wusste noch nicht, dass ein verletztes Gewissen mit Verkleinerung seines Potentials reagiert. Ich benahm mich brutal, indem ich mich rücksichtslos zu den Margarinewürfeln durchkämpfte, um die sich Frauen und Jungen stritten. Direkt über meinem erhitzten Kopf jubelte plötzlich jemand auf. Er hatte einen Pappeimer gefunden. Sie rissen ihm das Gefäß aus der Hand. Kaffeebohnen prasselten zu Boden.


Einer fing an, mit Gläsern zu werfen. Vielleicht aus Wut, weil sie nicht Früchte, sondern Rote Beete enthielten. Die Fläche färbte sich blutrot. Ein paar Bengel warfen das Zeug durch das offene Fenster auf die Straße, machten ein höllisches Spektakel. Kaufmann Anderson kam dazu. Ein kleiner Fünfziger mit Kahlkopf: “Meine Damen! Meine Damen!” rief er händeringend, als er die Bescherung vor und in seinem Geschäft sah. Eine der Frauen fuhr ihn an, sie sei nicht seine Dame und schmetterte ihm eins der Weckgläser vor die Füße. Der Besitzer, vom intensiv färbenden Saft blutrot bespritzt, rang nach Luft. Aus dem Durcheinander brachte ich unbeschadet sechzehn Stück Margarine heim und betrat daraufhin sofort wieder die Straße und wandte mich, jetzt bereits bedenkenlos nochmals zur Linken. Da sah ich meinen neunjährigen Bruder Helmut einen großen runden Käse hangabwärts rollen. Beide kamen schnell auf mich zu. Bei dem in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ansässigen Grossisten Kriwitz fündig geworden, waren die Plünderer mit sich selbst und ihrer Beute beschäftigt. Mit Leichtigkeit hätten sie dem Bengel das wagenradgroße Stück wegnehmen können. Das Bild prägte sich mir für alle Zeiten ein. Der kleine blonde Wuschelkopf strahlte mich an. Hier stimmte etwas nicht! Noch deutlicher als vor einer halben Stunde, unmittelbar bevor ich zum ersten Mal die Hand ausreckte um Verbotenes zu tun, sah ich deutlich, dass wir falsch handelten und kommandierte im selben Atemzug, er solle das zurückbringen. “Das ist Diebstahl!” schrie ich meinen erstaunt und froh zu mir aufblickenden Bruder an. Für ihn war, was er tat, unbedeutender Jux. In mir jedoch begann erstaunlicherweise die andere Gedankenkette abzulaufen, so gewiss war ich, was ich von jetzt ab tun würde. Er gehorchte mir unbekümmert. Ich half ihm und fasste den Entschluss alles zurückzubringen, was ich schließlich tat.


Nur Minuten später bog der erste Russe in die Langestraße ein. Er schritt direkt auf mich zu. Die Pistole im Anschlag.


Jahrelang hatte die Nazipropaganda uns Hitlerjungen das Bild von den russischen Untermenschen vor Augen gestellt. Zudem hatte ich immer wieder die Kolonnen dieser halbverhungerten in Lumpen umherlaufenden Russen gesehen…


Wie überrascht war ich nun, als der erste Kämpfer der Roten Armee auf mich zugeschritten kam. Er hatte unerwarteterweise einen angenehmen Gesichtsausdruck. Er hatte etwas von den Zügen meines Vaters an sich. Ob ich es wollte oder nicht, es dachte in mir: ‘Da kommt ein Held!” Er trug eine hochaufragende schwarze Lammfellmütze und einen wehenden ebenfalls schwarzen Umhang. Obwohl die Pistole auf mich gerichtet war, empfand ich nicht einen Augenblick lang Furcht. Ich wunderte mich sehr. Auch er hätte Ursache zur Furcht gehabt. Denn aus jedem Hauswinkel und Fenster meiner Heimatstadt konnte ein Heckenschütze auf ihn zielen. Er ging ohne Hast, sich weder zur Rechten noch zur Linken wendend, an mir vorbei und zog meine Blicke und meine Verwirrung hinter sich her. Seinen Auftritt werde ich nie vergessen. Noch wusste ich ja nicht, dass nicht die Uniform die Guten und die Schlechten machte.


So lernte ich binnen weniger Augenblicke die wichtigste Lektion meines zweiten Lebens. Zu diesem sonderbaren Feind hatte ich mich erstaunlicherweise hingezogen gefühlt. Ich hatte mich außerstande gesehen, mich ihm gegenüber als überlegen zu betrachten. Im Gegenteil! Ich sah, wie sehr ich mich geirrt hatte. Er war schon längst aus meinem Blickfeld gewichen, als ich ihm immer noch nachstarrte. So waren sie?


So waren sie mehrheitlich leider nicht! Innerhalb der nächsten Stunden strömten Hunderte völlig anders geartete Russen in die Stadt. Ganze Heerscharen zügelloser Soldaten füllten die Straßen.


Weil ich ihn aus dem Keller herausgelockt hatte, kam unser Altgeselle Gottschalk, denn wir seit je “Leller” nannten, näher. Auch er war zunächst erstaunt, dass ihn niemand belästigte. Doch er irrte sich, wie so viele andere, die mit der fechtenden Truppe gute Erfahrungen gemacht hatten. Ein Bursche in seiner olivgrünen dünnen Militärbluse, kaum älter als ich, nestelte dem hilflosen, rheumakrummen Mann mit größter Selbstverständlichkeit die goldene Uhrkette ab. Dem Alten kullerten zwei dicke Tränentropfen herunter. Hinkend und in sich hineinjammernd kehrte er auf seinen Stock gestützt um. Was er verloren hatte, war so gut wie sein einziger Besitz gewesen. Laut schreiende Frauen stürzten an uns vorbei. Männer hetzten hinter ihnen her. Ein Offizier schoss in die Luft. Vor der Menge entfesselter Marodeure und Vergewaltiger musste er zurückweichen. Meine Verwirrung über alles was ich sah war so groß, dass ich plötzlich bei der Begegnung mit einem älteren Offizier, der in einer unerwartet anders aussehenden, grünen Uniform daherkam, als Reflexbewegung den rechten Arm hochriss und laut und gewohnheitsgemäß “Heil Hitler” sagte. Er bemerkte meinen Schrecken, hätte sofort die Pistole ziehen und mich erschießen können. Noch tobte der Krieg. Er hätte es als Provokation auffassen können. Er schaute mich kopfschüttelnd an, geradezu väterlich nachsichtig, lächelte, tippte gegen seine Stirn. Andere haben mir später mit den Stiefelspitzen energisch in den Hintern getreten, nur weil ich sie anblickte.


Als der Beschuss von deutscher Seite einsetzte, flüchteten wir wieder in den Keller. Da saßen wir zwei Tage und Nächte hintereinander im Dunkeln auf Brettern und lauschten den Detonationen und gelegentlichen Einschlägen, während die Frauen zugleich mit der ihnen eigenen Angst nach oben horchten, ob die wilden Sieger in den Hausflur stürzen und die Kellertreppe heruntergepoltert kämen, um sich wütend über sie zu werfen. Neben mir nahm am dritten Tag eine große junge Frau Platz, die, wie sie klagte, vor den ständigen Vergewaltigungen geflohen war. In ihrer Verzweiflung hatte sie sich erinnert, dass es in der Langenstraße 17 die Kommunistin Frau Stolp gab. Sie hatte gehofft, von ihr beschützt zu werden. Aber diese alte, gebildete Dame war wenige Tage zuvor schwer verunfallt und verstorben.


Die gejagte Frau wagte es nicht zurückzugehen. So saßen wir viele Stunden abwartend in der Finsternis nebeneinander. Ich empfand es als sehr angenehm, dass sie ihren hübschen Kopf auf meinen Schoß legte und vor Erschöpfung einschlief. Als ich bemerkte, wie sie hochschreckte streichelte ich ihre Wangen behutsam und sie ließ es zu.


Mir schien, dass in der dritten oder vierten Nacht der Beschuss abnahm und beschloss nach oben in mein Bett zu gehen. Vaters Altgeselle “Leller” hielt es genau so. Wir hörten zwar die Einschläge der deutschen Artilleriegranaten, aber die kamen von weit her. So schliefen wir schnell ein. Sobald das Schießen aufhörte, - wahrscheinlich am achten Mai- betrat ich wieder die Straße. Überall sah ich singende, betrunkene Soldaten. An einem der zahllosen, kreuz und quer durch die Straßen der Stadt rollenden Panjewagen, mit ihren typisch kleinen Kastenaufsätzen, hing eine Kuh die zur Erde gestürzt war. Die beiden Russen bemerkten nicht, dass der Strick am Hals des Tieres erbarmungslos ins Fleisch schnitt. Sie trieben ihre stampfenden Pferde an und sangen ihren Jubel in die Welt. Das Rind wurde gnadenlos geschleift. Ich sah die Blutspur der verstummten Kreatur.


Sie war das Symbol für die Grausamkeit des Krieges.


So also sah er aus.


Viele unter diesen Menschenmassen, die ich gesehen, trugen ihr rohes, vom endlosen Leid und Morden verbildetes Gesicht. Aber aus dieser Menge ragten einige hervor, Männer, die dem ersten ähnelten.


Einmal hielt eine LKW-Kolonne mit aufmontierten Raketenwerfern -Stalinorgeln - vor unserer Haustür. Mitten unter den Soldaten saß mein kleiner Bruder, dem sie auf sein strohblondes Haar einen großen dunklen Stahlhelm gesetzt hatten. Lachend wurde er herumgereicht und mit Zwieback verwöhnt. Mit allerlei, anscheinend heiteren Ausdrücken wiesen sie einander darauf hin, dass mein Bruder ein blaues und ein braunes Auge hatte. Mir schien, dass sie sehr diszipliniert waren, niemand sprang während der langen Wartezeit von der Pritsche herunter, um in unserem Haus auf Raubzug zu gehen. Viele verfluchten die Russen unterschiedslos. Das war ungerecht. Es gab einige Soldaten, die sich in unserer Wohnstube ans Klavier setzten und darauf zu spielen versuchten, doch sie benahmen sich gut. Ich konnte nicht wissen, warum jemand so handelt oder anders. Ich selbst musste erst noch lernen, mir ein Urteil über mich selbst zu bilden.


Ich hatte den NS-Männern geglaubt, den Nachrichtensprechern, einem Joseph Goebbels, meinem Führer Adolf Hitler und ich weiß nicht, wem noch, bis zuletzt und über dieses Zuletzt hinaus. Es hatte sich alles als mörderische Lüge und Hirngespinste erwiesen.








Für eine Welt ohne Pfaffen

Ein Priester gäbe sein Leben für seine Überzeugung, ein Pfaffe verkauft sie für Geld.

Der deutsche Golfer Marcel Siem brachte es in einem Interview mit Welt-online, am 19.März 2012, auf den Punkt.
In Indien hatte er den Ball vor dem Schlag berührt, und da dieser sich leicht bewegte, zeigte Siem sich selbst an und kassierte einen Strafschlag.
Die Welt: Das hätte wohl nicht jeder gemacht, oder, Herr Siem?
Marcel Siem: Ich hoffe schon. Der Ball hatte sich offensichtlich bewegt. So etwas nicht zu melden, könnte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Golf ist hart, die Regeln müssen eingehalten werden. Ich verstehe nicht, wie Leute beim Golf schummeln können, dafür ist die Sportart viel zu schön. Wer schummeln will, hat auf dem Golfplatz nichts zu suchen. Der soll Karten spielen oder irgendetwas anderes.
Wer schummeln will hat auf einer Kanzel nichts zu suchen, dafür ist die Religion Christi viel zu schön. Das zu sagen, schulden wir dem den wir lieben:

“Philippus traf Natanael” und sagte zu ihm: “Wir haben den Messias gefunden, er kommt aus Nazaret,” Natanael kontert sofort: “kann von Nazaret was Gutes kommen?”
Philippus erwidert: “Komm und sieh!”
Jesus sieht Natanael wie er auf ihn zugeht, wendet sich an einen seiner Begleiter und sagt, was er fühlt: “Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit!” Das berichtet das 1. Kapitel des Schreibers Johannes.
Ehe ich irgendetwas von Belang sage, wenn ich als Politiker oder Lehrer vor Mitmenschen trete, muss ich mich zuvor prüfen, ob ich das vor mir selbst und vor Gott verantworten kann. Ich darf nur sagen und verkünden, wovon ich selbst überzeugt bin, nachdem ich alles und mich selbst in Frage gestellt habe.
Ich frage mich und dich, lieber Theologiestudent, wie soll ich dir später glauben, wenn du mir nicht mit deinem Vorleben bewiesen hast, dass du zur Lehre, die du einmal verbreiten willst, notfalls mit deinem Leben einstehst?
Es ist gut zu wissen, dass es Vorbilder wie Marcel Siem gibt, die tolerant und ehrlich sind, auch wenn ihnen das schadet.
Die Nationen, und zwar nicht nur die sogenannten christlichen, auch die islamischen sind krank am Mangel an Gewissenhaftigkeit, Menschenliebe und Toleranz.

Nieder mit dem Pfaffentum!

Montag, 19. März 2012

Die Unfreiheit die Mormonismus bringt.

Unwidersprochen, wenn sich ein Paar das Wort gibt, vor Gott oder dem Standesbeamten endet die Freiheit sich nach einem anderen Partner umzusehen. Aber dieses kleine Opfer, wenn es denn eins ist, und jeden Tag neu gebracht wird, bringt dann den Kindern und dem Partner jene Geborgenheit ohne die sie leiden könnten.
Ich kann, im Straßenverkehr nicht fahren wie ich will, aber wohin ich möchte.
Respekt vor den Normen verschafft uns die bestmachbare Sicherheit. So ist es bei uns. Ein Mensch der sich der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage anschließt, gibt ein paar frühere Vergnügen auf, aber er gewinnt an Selbstvertrauen.
Ich habe es seit meinem 16. Lebensjahr ausprobiert. Es ist immer hoch interessant ein "Mormone" zu sein, vorausgesetzt, man hält sich an die Regeln.
Niemals war eine Gesprächspartnerin verärgert, den meisten sagte meine Einstellung zur Treue zu. Sie sagten manchmal: deine Religion gefällt mir.
Ja, meine Religion ist großartig, sie hat es 65 lange Jahre hindurch vermocht, mich bei der Stange zu halten  und meinen Horizont zu weiten.
Nachhaltiger als alle anderen Lehren, auch innerhalb des Christentums, sind die meiner Kirche, weil sie, nach erstem Erstaunen oder Bezweifeln jeder Kritik stand halten. Sie sind warm, tolerant und vernünftig.
Wir glauben nicht nur an Christus sondern glauben, dass wir mit Hilfe seiner Lehren in und mit unserer Kirche einen wertvollen Beitrag dazu leisten, die Welt zu einem besseren Platz zu machen.
Ohne Disziplin und ohne Einsicht in die Notwendigkeit funktioniert das nicht.
Meine Kirche, oder unser Gott,  kann Dir die Weisung geben, die Dich heraushält aus dem größten Dilemma.
Es scheint ein ewiges Gesetz zu sein, dass wir uns nie treiben lassen dürfen, wenn wir wirklich frei und glücklicher werden wollen.
Keiner hat das so schön und zutreffend ausgedrück wie Goethe:

"Vergebens werden ungebundne Geister
Nach der Vollendung reiner Höhe streben.

Wer Großes will , muß sich zusammenraffen:
In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,
Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben."

Steps Through Two Dictatorships" (2) by Gerd Skibbe



Excerpts taken from Walter Krause’s Diary, published in 2005 by Edith Krause, Walter Krause in seiner Zeit, p. 138:

»In April ’47, Gerd Skibbe was to fill an errand from his mother: to travel to the island of Usedom to the village of Mahlzow to buy fish. I was happy to go with him; for once again we would have an opportunity to engage in gospel conversation. Sister Julianne Skibbe, Gerd’s mother, packed a pair of wooden shoes for the fisherman’s wife. She asked Sister Edith Schade,(then responsible for genealogical work in the Church), if she would like to go too, and if she would like to try out a pair of wooden clogs. Because for all other shoes one had to have a coupon, Sister Schade agreed. Thus the 3 of us walked down to the Peene River where we boarded a ferry to take us to the island. On arrival we found out that the Soviet Army officers were checking everyone’s passport. »What’s all this?« I thought to myself. We were under the belief that the time when people were arrested in the street, or in their workplaces - never to be seen or heard of again, or to be sent to some far off prison camp in Siberia - was behind us. What on earth was wrong? First the Soviet officers looked at the passports. Gerd Skibbe and Edith Schade had come without theirs and were told to step to the right. I carried mine, which was made out in 4 Languages. Brother Suhrmann, (a leader in the coal mining industry after the war) had obtained it for me, in Steinpleiss. I was told to step to the left. The proceedings were executed in utter silence. As all of about 30 people had been checked, all the people to the right were told to leave. So Gerd and Sister Edith Schade were free but, the rest were told to go inside a building and stay there under guard. Gerd and Edith discussed the situation then came inside the building to inform me that, whatever might happen, they wished to stay with me. I refused their offer, fearing mainly for Edith’s safety among so many Russian officers. The 2 however did not change their mind. As nobody objected they stayed. »After some time had passed, a huge military truck arrived. We were told to climb into it and sit down on the floor with the Soviet soldiers guarding us with machine guns. There we sat while they stood over us. This forced ride across the beautiful island of Usedom did not exactly delight us. The ride of 42 kilometers ended in the village of Heringsdorf. The truck stopped in front of one of the old holiday villas. The Soviet commander told us to get off the truck. There the people were divided and sent to different rooms in thebuilding. The 3 of us were separated, as were the men and the women.

»Whilst we were waiting, darkness fell upon the world. One by one we were taken before the commander, who also sat in a darkened room. The reason for this was that at times they cut electricity supplies. At that time we did not realize it and took it as just another way by which the Soviets upset the Germans. Sister Schade told us later on that she was afraid because of the darkness, hearing only the voice of the interpreter and the man asking so many questions. Somewhere in the far corner beds were squeaking. Later as the electricity was turned back on she could see that for the second investigation they were in a watch room. It was fitted with bunk beds in which soldiers were sleeping. »As the first interrogation was linked to the second, the commandant led the latter without an interpreter. At this time we did not know that Gerd Skibbe had been one of the first to be questioned. He was dismissed and waited for us in the street. Sister Schade stayed, and settled down in the doorway of the well-lit kitchen, where the Soviet soldiers came to get their evening meal. Later Gerd also came in to sit with her. Finally I was informed that I had been mistaken for a Nazi leader by name Swede Coburg (»Gauleiter« Party area-leader of Pommern) who they did not want to escape. The commander told me that there was a »Brother« (Gerd) and a »Sister« (Edith) waiting for me, that because we were not afraid of them in any of their questioning, and we had all told the same story, we were free to go. Before I left the room, the officer shook my hand, opened his uniform jacket and informed me that he was a believer too. On a chain he wore a picture of the Madonna. »Together we left the building, and as we found ourselves on the street, we bowed our heads to say a prayer of thanks. Then we walked along the road to return to Wolgast. »Now as Sister Schade had these wooden clogs on her feet, not being used to such shoes, she walked as far as Koserow, then could not go any further and ask to have a rest. … Gerd knew the local baker and knocked on his door. It was after 2 am. The baker told us to go to the barn where we could sleep on the straw. No sooner had we settled down than a heavy thunderstorm broke loose. Rain came down in bucket loads. How happy we were to be inside this barn were it was warm and dry! The love and loyalty of my faithful companions gave me hope and strength to go forward in the labors of the Lord.« (end of quote)
   


    

Shortly after this event, Walter Krause received support through Brother G. D. who came from Saxony. He was a very special sort of missionary. He was 19 years old and his mission president, Walter Stover, had called him, as his family were of good standing and G. himself displayed signs of loyalty and faith. In reality, however, this young man was everything a Mormon missionary should not be. At the time no one knew where his dual aspirations would take him. In the end, however, such deception was short lived. Walter Krause soon became aware of G.’s hidden ambition, and would have sent him home without any further ado. But destiny ran faster than expected. The first to really notice that there was something wrong with this young man were my mother and I. We found him smoking in my father’s woodshed, a room filled with tinder dry wood and wood chips. It stood amongst many old German timberwork houses that had survived hundreds of years. Nervously G. swung his arms through the air to dispel the smell, but to no avail as the smoke had filled the room. After he had exposed himself, he smoked when and wherever he felt like it. G. was supposed to help me cut the wood in our small factory. Little did he care about it. He preferred sitting in the warm living room. When I surprised him whilst he was reading Decamerone by Boccacio, he hid it immediately, and this made me suspicious. I was curious, searched for the literature, found it and read 2 pages. No, that was not the right kind of book for a Mormon, so I asked him: »Why did you bring this book to our home?« He shrugged his shoulders and replied: »I’m old enough for it.« Such was the case when G. reluctantly came to help me to transport timber from the forest 15 km from Wolgast. We lifted the heavy 2 metre-long logs onto the truck, an old, slow vehicle powered by wood gas. Exhausted, we climbed on top of our load, and let the sweet, spring air warm our backs as the truck crawled its way home.

As we entered the small village of Zemitz, G. decided to take off his shirt. To my horror, I saw the glowing colours of the Nazi flag, with the swastika, printed on his singlet. As we drove through the new green of the village alley, he sat like a statue and everyone could have seen him wearing the red, white and black NAPOLA emblem (NAPOLA means the special school for future leaders in Adolf Hitler’s Third Reich) that encircled his chest like a ring of fire.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9c/NPEA_Student_Armbinde.JPG
Picture Wikipedia: Napola

I felt like jumping off the rolling truck. Two years had already passed since losing the war. Two years of looking at the ruins and agony of all that barbaric Hitler fascism had left behind.

Even though most Germans found it difficult to bow to all that Soviet power had decreed, actions like the one G. displayed on that day were against all normal reasoning. For under that sign not only had every single family of Germany endured great suffering, but all of Europe - yes even half of the world. Thousands of cities had been levelled to the ground. All of a sudden I understood the reason G. just loved to conduct our meetings whenever Elder Walter Krause had to visit other branches. Most of the members were old enough to be G.’s parents. In the early days we stood up to sing hymns. The commands to stand up and sit down were given by the hymn director. »Up!« and »down!« G. would call out to us, as though we were subordinates. To my surprise, all investigators and new members were obedient and nobody complained. It could be that they thought it was the right way to behave. I became scared of G. and I did not dare inform his senior companion. Oh, had I only done this, it would have saved unnecessary worries! But I did not want to be a traitor. Some weeks after G. had exposed his political inclinations, the officers of the Red Army arrested him in Stralsund. At the time he sat in the first class waiting room of the railway station, which was allocated to the officers and civil employees of the Red Army. Now and then the military police would check the passports of all present. G. spoke perfect Russian, loved Vodka and had acquired a large repertoire of dirty jokes, which I was exposed to for 2 years of Russian occupation. 

Part of the education at the NAPOLA was to be able to be a special agent for the Nazis, and as such, G. had been weaned away from any religious affiliation. Poor Walter Krause! Following G.’s arrest, Walter was summoned to appear before the Commandant in Stralsund. This officer told him that should there be a repeat of such an event as described above, G.’s life would not be worth much to Russian authorities. For 20 years G. journeyed through many prison camps, in Siberia’s coal mines, working in water-filled holes. There he would have ample opportunity to curse his fascist educators, who had left him like an outcast dog. G. and I met some 20 years later, in about 1968, at a Church meeting in East Berlin. I did not recognise him. He approached me, telling me who he was and, yes, then I recognised him. He petitioned me to be his friend again. But I had many serious doubts. Somewhere deep inside our souls there seems to be a mechanism that does not permit us to turn off feelings of mistrust as perhaps we should. I uttered a few empty words. He must have felt an inner pain, knowing that I had rejected him. What he needed was a welcome word and an embrace. It saddens me to know that I just left him standing there.

He passed away soon after that. Yes, I could have done much for G., had it not been for my constant fear of being watched at all times by the »Stasi«.

This accusation will be mine to bear. He did after all return to us. Perhaps I just refused to see the good in him until it grew too late. The fear that he possibly worked for the authorities held sway over my heart. Let’s face it, there was sufficient of that all around us. We the »Mormons,« especially the leaders, were considered members of a dangerous American sect. We had to be extra careful. The famous dedicatory prayer (1976) by President Monson on the hills of Radebeul had not yet been uttered. For that we needed to wait. However, it changed the position of our church and gained recognition for us by government authorities from 1980 onwards. But that event was a very long way off. … Our waiting was the curse of a desperate era.

Throughout 1947 I was assigned to our district president, Walter Krause. I was put in charge of the welfare program, and had to deliver the food rations sent to us from the Church in Utah to the suffering Saints. Thus once or twice a week I transported the parcels throughout Mecklenburg and Vorpommern. They contained canned meat, corn, tomatoes, peaches and sacks of wheat.

Our Church had established a well-functioning program in 1936 to help their members. Thousands of tons of wheat were delivered to the people in Germany. The Russians gave their consent (signed by the military commanders in Karlshorst) that Red Cross and Soviet military administration would be supplied in conjunction with that of the Church. Until 1949 hundreds of bags of wheat had passed through my hands, as did a lot of other food products, clothing and shoes, all transported by train. Never did I lose any of the assigned items. Total strangers would often see me struggling with the heavy boxes on the platform, and would lend a hand. I never had to defend those precious gifts from our brothers in the States. Always aware of the sacred trust that had been placed in me, I was very careful. That was the era in which millions of people experienced severe hunger. Those who could went out of the big cities, to trade their precious carpets, pictures and other valuables for potatoes, butter, or grain.

I remember seeing a fat girl sitting on a huge heap of potatoes, in the waiting room »Bahnhof Zoo« in West Berlin, looking like a malicious guard dog. Old and disabled citizens died of hunger. Typhoid ran rampant. As I look back on it, it was truly a miracle that I found the necessary room on the constantly overcrowded trains. I always found a place for myself as well. That was amazing, especially when we consider that until 1946-47 on average 20% of people could find no room in train carriages. They would travel sitting on the roof, or standing on the foot rails outside the train. All that was not really dangerous for me, except for the beautiful burning eyes of the girls … but I was obedient and said to myself, »Be careful, later on, Gerd, you will find the best young lady for you.« And that idea, given by my father and other leaders in the Church was true - I could feel it.






















Owing to the Church passport that I carried, and on showing the care assignment document, the authorities let me travel twice in the special carriages set aside for Russian generals. Their actions astonished me. This document, supplied by the mission president, with countless stamps of travelling assignments is kept to this very day, in my book of Remembrance. As I travelled, I saw many, many cities in East Germany. Not all were destroyed like Berlin. Schwerin and Stralsund where undamaged by the allied air raids, but Berlin, Demmin, Neubrandenburg, Dresden and others lay in black and grey ruins. It was depressing to see the rubble and the hopelessness.

Years later I understood that the hand of God, recompensed the German nation, and all they had decreed upon the heads of their fellow beings. Had Nephi not foreseen all that self-generated misery long before my day? »But thus said the Lord God: O fools, they shall have a Bible; and it shall proceed forth from the Jews, mine ancient covenant people. And what thank they them the Jews for the Bible which they received from them? Yea, what do the Gentiles mean? Do they remember the travails, and the labours, and the pains of the Jews, and their diligence unto me, in bringing forth salvation unto the Gentiles? O ye Gentiles, have ye remembered the Jews, mine ancient covenant people? Nay; but ye have cursed them, and have hated them, and have not sought to recover them. But, behold, I will return all these things upon your own heads; for I the Lord have not forgotten my people.« 2 Nephi 29: 4-5

Had not all of these predictions come true as regards the German nation? Had not their pride, their hatred towards the Jews, fallen upon their own nation with the most gruesome reality? In the years since, I have asked myself the questions: »How could a crime of such magnitude ever have been executed? Why did the Europeans, especially the Germans pursue the Jewish nation?« I found the answer in the works of Evangelical pastor and college teacher, Hartwig Weber. In his Lexicon for Youth on page 330 , he confirms: »Anti-Semitism is a product of heathen times, brought to full flourish by Christians ... officially and in principle ... After the tolerance edict issued by Constantine the Great, Anti-Semitism was able to unfold and became universal and lasting. The Christian Church made it an important component of their teachings ... Gregor of Nyssa, by 370, called the Jews ›the enemies of mercy‚ advocates of the devil, haters of the good ...‹

In the year 1215, at the 4th Lateran council, they demanded that all Jews and Arabs should carry an identification tag. As a result, Jews were committed to wear yellow or red hats and a yellow ring on their coat. Jewesses had to wear a band on their bonnet. In 1450 ghettos began to be erected, and ... in only one night (1572) the leadership of the Huguenots was exterminated … The history of Christianity is one of amalgamation of power and war since the days of Constantine …« Here Weber states the generally negative inclination of the old reformer, Martin Luther: »His hatred grew even as he did, in years becoming more grotesque … His hatred toward the Jews is like a black shadow over all he taught. ›First: burn down all their synagogues and their schools, to be sure to cover all that would not burn with earth. For no one should ever have to see neither a single stone nor any evidence of their existence.‹ …«

No, not so Mr. Martin Luther!

It was never Hartwig Weber’s intention to rewrite the facts of history. »Neither the evangelical, nor the catholic leaders had the courage to speak up on behalf of the persecuted Jews ... For the churches themselves were driven by an ingrained anti-Semitism. Only inasmuch as their own safety and power stood under attack, did they oppose the Nazi state … The destiny of millions of Jews seemed to be a waste of time. Among those who called themselves Christians were about 300,000 Jewish converts. In 1933 there were 29 Jewish men in the service of the Church … In 1941, leaders of the Evangelical Church (Kirchenkanzlei der Deutschen Evangelischen Kirche) demanded that special documents should be signed by top officials, to declare that all baptized non-Aryans were to be excommunicated from all German Christian societies.« Jugendlexikon Religion, Rowohlt 1988, p. 49

In 1948 my father told me that, whilst in Norway, he had learned to speak English, with the intention of leaving behind the bombed, burnt cities of Germany after the war, and imigrating to the United States of America. He thought that his children would be far better off in Zion, than serving the serpent called Communism, even though most Germans had no intention of doing so anyway. However, on my father’s return back home, he reconsidered his options and came to the conclusion that it was far more important to stay, to spread the message of the restored gospel, to help in the establishment of branches and wards among his own bewildered and war-torn nation. Yes, we were under no illusion - most people where not interested in investigating the Church. But we could try. Father asked me never to roam too far, and although I always had the feeling that true happiness was had to be in some far off place, like Canada or Utah, I heeded my friendly father’s words. Unbelievably, as the months passed, the communists succeeded in calming us all down. On the walls of many buildings they hung posters and covered large areas with huge placards informing us of how their regime would establish peace, and that the Soviet Army would remove fear from the earth. This was their way of indoctrinating us. Russian soldiers were the best people in the whole world. My friends and I bent with laughter. Still there was some truth in it all. For by now the people just longed for some kind of freedom and peace, no matter how it came. But anyone with the slightest disapproval of the system became a victim.

Young Russian soldiers where trained like savage animals. They were victors without consideration of human rights. Wherever they could, they forced their ideologies upon the German people even though their propaganda said the opposite. We learned to live with the lies. Didn’t the prophet, Joseph Smith, declare it to his friends that such systems are of Satan? The latter tried to force his ideas of ›Good‹ upon the souls of men and thus would break their free agency.

In the spring of 1949 I left Wolgast and became an apprentice in a tree nursery in Prenzlau. As Walter Krause’s family had also moved to Prenzlau I became their boarder. At first, as such work demands, I felt like a slave and I wished to close that chapter of my life as soon as possible. Until mid-July we lived in the city’s old army buildings. Then those huge buildings were claimed by the newly created East-German military. This was curious! 3 months before the state German Democratic Republic was proclaimed, on the 7th of October, they created their army It was there that our Church meetings were conducted and, directly above us, were the meetings of the Jehovah’s Witnesses. Occasionally I visited their congregations. We spoke together in a friendly way. Three months later the government declared their faith forbidden.

Sometime later, in the summer of 1950, huge banners were hung from the windows of what used to be our meeting rooms. The banners were 20 meters long, bright red, and stated: »Greetings to our brothers in Korea, fighting against the US Imperialists.« That suggested that the aggression had been started by South Korea and that the peace-loving North Koreans had become the helpless victims. All the young people of the town were gathered by the SED (the only really existing party in East Germany). They showed us propaganda movies of the North Korean Freedom Fighters and of how the puppet regime of the South had collapsed. Disappointed, I sat through those mendacious presentations asking myself how all those events could really have occurred. And then I remembered: hadn’t Adolf Hitler played the same tricks on us?

On the first day of battle the northern fighters had penetrated 60 km into South Korea! Something was wrong there. Hadn’t they implied that the Americans and the South Koreans were the aggressors? Impossible! Offenders have the advantages because of the surprise effect. Sure, I was young and not really well educated, but I was not stupid. It was always the same story: the search for more power, just like under Hitler and Stalin. They have the same father, even the man, as described in The Book of Mormon : »How art thou fallen from heaven, O Lucifer, son of the morning! Art thou cut down to the ground, which did weaken the nations! For thou hast said in thy heart: I will ascend into heaven, I will exalt my throne above the stars of God; I will sit also upon the mount of the congregation, in the sides of the north; I will ascend above the heights of the clouds, I will be like the Most High. Yet thou shalt be brought down to hell, to the sides of the pit. They that see thee shall narrowly look upon thee, and shall consider thee, and shall say: Is this the man that made the earth to tremble, that did shake kingdoms? And made the world as a wilderness, and destroyed the cities thereof, and opened not the house of his prisoners?« 2. Nephi 24, 12-17

I spoke only with trustworthy people about my objections. »You should be more responsible!« I told myself. However, the fact that I was small was always a great obstacle.




The wrong way

One day I met a young man who said: »Come and learn to be a youth leader.« Following his invitation I visited a congregation of boys and girls, all 17-20 years old. I enjoyed the fellowship of those youth, all clothed in blue uniform shirts signed with the symbol of the rising sun and the letters FDJ. (Those were tokens given by the communist leaders, and meant Free German Youth). I did not overlook the beautiful girls who were there. After all, in those days the practice of critique and self-analysis was in full swing in those meetings. In a way it overlapped with the teachings of the Church: »We need to improve our own character; we have to work hard to change; we can never say, »It is done.« All people must try to better themselves at all times - only then can we ever achieve a better world.« At first I just longed to know that this was indeed the goal of all FDJ members. That’s how my thoughts changed. Stalin did not look so black and red after all. Even on Sundays I would speak about it in my talks at Church. To my astonishment one of the police officers appeared in our sacrament meeting in his full uniform. He had to make a report for his authorities. And thus I began to talk about the need for improvement at all times.

Into my mind came the words of the prophet, Joseph Smith: »The appointment of the Church of Jesus Christ of Latter-day Saints is to bring to pass the improvement of all its members.« This sounded like music to my ears because it also was the slogan of the GDR. Of course, it is a longing embedded within the soul of every human, no matter when or where they live.

This is what The Book of Mormon and The Holy Bible say: The small inner and the large outer peace are chain events of correct choices, or as Isaiah has written: »And the work of righteousness shall be peace; and the effect of righteousness, quietness and assurance for ever.« Isaiah 32:17

The police officer came twice, and again I preached the same sermon: that we all have to do our best. All the while I was speaking from my own, somewhat red-colored, viewpoint. On one hand the sweet sound of the gospel and on the other the tempting tones of the pied piper. Thus swung the pendulum of my emotions, to and fro.

Our branch president, Max Zander (who had also moved down from Wolgast and was my teacher in vocational [technical] school), let me speak my mind. I was a counselor to him at the time. As I had not broken any gospel teachings, Max saw no need to intervene. The curious police investigator was convinced: Mormons are progressive people. He decided not to return. At this time we needed a special certificate for every meeting from the police. After that event it was easy.

A little later I saw that policeman’s daughter, as we worked together in the huge tree nursery. One day, at harvest time, we received the directive from our boss and his clever son, to stack grain bundles outside. So we were left alone together for long periods of time. It was obvious that she was pregnant. She looked at me with hungry eyes. Yes, I felt like man. But into my mind came the teachings of my father: »Never touch a woman, unless she’s your wife.« Thank God, I received better thoughts. That kind of situation made me more aware than ever that we must never push aside eternal laws.

It is true we are people with free agency, not slaves of our passions.

At times my heart and my head were at war with one another. As I was accustomed to working with people and ideas, I was elected to be the political youth leader of our school (Kreisberufsschul-Aktivleiter) for 600 or more students. Even so, I never made much fuss over my religious beliefs. Thus I began to lean on both sides. Once I spoke to a huge youth congregation against communist goals in regard to pro-North Korean propaganda. That was a big mistake. But once more my guardian angel protected me. Nobody reported me to the secret police. What luck! In those days, at the age of 20, I met an old classmate, Dieter Kavelmann. He walked proudly in the blue uniform of the National Police Force. (Kasernierte Volkspolizei) A lot of young people were employed in the professional army of the GDR.


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a3/Bundesarchiv_Bild_183-19400-0127%2C_Berlin%2C_Mai-Demonstration_auf_dem_Marx-Engels-Platz%2C_KVP.jpg
Picture Wikipedia German Barracked Peoples Police

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/06/Bundesarchiv_Bild_183-24000-0483%2C_Berlin%2C_IV._SED-Parteitag%2C_Flaggengruppe_kasernierte_Volkspolizei.jpg
Later the color changed



 Clinging to his arm was a very beautiful lady. Above us sounded the hiss of a modern Soviet fighter, the sign of a new society about to begin. I looked at Dieter’s braided silver shoulder trims. In spite of his 21 years, he had already been promoted to an advisory position. He looked right through me and made a comment about the strait jacket I was wearing. Yes, I was no more then a poor apprentice. To tell the truth I wished to get rid of my strait jacket as soon as possible. He was a somebody and many times I felt like a nobody in the tree nursery which I hated even more then my own weaknesses. Dieter realized almost instantly that it was only because of my strong moral principles that I did not have the power to break the contract I had with my boss. He laughed at me. Not only did he look happy, he was!

Dieter was aware of my religious views, which he judged to be illusions. »Come to us!« he said, »You have a pre-military education, just as I do. We are looking for good people. Come and join us!« It all sounded like music in my ears. »Yes!« he said, »and you have a clear head for ideology.« With glowing colors he painted a fabulous picture. »Poor Gerd, all you earn is 50 Marks per month. If you come to us, before you know it, you could be earning 800 instead. Move! Get away from a boss who only uses you.« Throughout this conversation directed at me, he looked at the slender blond clinging to his side. »Within 6 weeks it could all be yours. You can talk, and you’re not bad-looking. In fact you would be just perfect.« The lady beside him smiled.

As for myself, I could feel my face turning bright red with shame and envy. There was only one question that bothered me: »If you do back out, who will be in charge? Who will be your leader?«

»No!« I answered firmly.

»Why do you hesitate? What’s wrong with you?« Dieter asked.

I shook my head. This would be the way to deny my faith. Can a lie change the truth? Not even with the best intentions. The only thing that will save us from all these ins and outs of confusion and error is the desperate will to seek for the truth unceasingly.

»With their money they will buy your soul,« I said, only to myself. At the same moment the dark form of Joseph Wissarionowitsch Stalin appeared clearly in my mind - the cold expression of his face, a face that was displayed on almost every corner of each street. Many fell for this man, who had, like Hitler, destroyed the lives of millions of people. He was a mass murderer, and I would not let those in his service paint his life colors on me. Never did the ordinary working man assign jobs to boys like Dieter to turn brother against brother. It was the will of one man to rule the world. Yes, that was the hand that drove Stalin’s clock, and to which Dieter responded. It was the clock that directed the rhythm of his daily life. All of a sudden I knew that it would be wrong for me to wear that really good-looking uniform. I understood that I was not born to live the way he did, because I had insights that would never permit me to do anything careless.

»Listen, Gerd,« he hollered, »I tell you, there is no God. We must take our lives in into our own hands. Why are you so afraid? This is a new era. Fling all your worries overboard and live, man!« I shook my head and his face looked strained. After that encounter we never met again.

I stayed as an apprentice at the nursery, counting down the months of boring drudgery. To study at university I needed my school-leaving certificate. I went to catch up on schooling by visiting the Laborers and Farmers Faculty, a special school for latecomers. That was also was the wrong way, as there students had to make a statement of loyalty to communism. In doing that I would have to deny my belief in God. So I judged my situation as a test of self: »If you can endure the apprenticeship for one more year, Gerd, then you will be able to endure most things in life.« My goal for the future was to be able to endure - to hold on. It became the most important focus for the remainder of my apprenticeship. Wasn’t that what the Church had always taught me? »The most important task you will ever do on this earth is to build your character. You must learn to live with the things that weigh you down.« If I could honorably free myself from all unpleasant circumstances, I would surely never want to free myself from the duties that came my way because of my callings in the Church. Those burdens, if we wish to call them burdens, were precious to me. As I immersed myself in that thought, my head filled with wonderful ideas. »Gerd, you know things that most people, like Dieter, will perhaps never know. You know of the reality of the Holy Ghost, you know that …« An unexpected shower of beautiful love and intelligence fell upon me - an overwhelming feeling of happiness that, in the silence of that moment, also confirmed to me: »Yes, Joseph Smith is a Prophet of God, and Gerd, you know that there is a God - a God of power to cause your heart to leap for joy.« It was one of those breathtaking moments that lifted the soul from the dust of the earth to the portals of heaven. This is the anthem the choir sang with so much devotion, last New Year’s Eve at the concert hall in Schwerin: »Brothers, over starry shores surely dwells a loving Father. Joy, eternal flame of Heaven, where all mankind join as brothers, where your gentle wings abide. All people, all people, for the minutest span of eternity.« These gentle wings had fallen upon me, to bring me peace and to comfort me. »Over starry shores above surely dwells a loving Father.« A Father, my Father!

Months passed with the sweet surety that I was a child and son of a great and eternal God. This meant that in reality, not just in my imagination, I was heir of the greatest and noblest royalty ever to be.

With all that I had perceived and knew, I understood that my behavior needed to reflect my beliefs. I needed to look beyond the daily little discomforts. I needed to concentrate on the future, defending my beliefs both internally and externally. It was my hope and duty to help the Church to grow. For only through and by its teachings could we ever hope for order in society. Only through its word would the world know peace. Nothing would hinder me in my resolutions - nothing would throw me. Well, that’s what I thought. But, oh boy, what a mistake! All my good, noble thoughts and feelings somehow did not hang around for too long. With the first sign of doubt or careless thought they would disappear. Even the ideals we recognize as good and honorable are only thoughts - they are seeds of the spirit. If we are not constantly mindful and on guard, the wind will carry them in whatsoever direction it may please. Not much later, the spirit of the time endeavored to take hold of me again.

August 1951 had arrived, with the gathering of students and youth from all over the world to Berlin, to demonstrate that all world nations should be of their persuasion – the communistic, atheistic worldview. (3. Weltfestspiele der Jugend und Studenten ). A dangerous spirit came like a pleasant summer wind, ever so gently to the mind. At the gathering, the Free German Youth sang: »In August, in August when the roses bloom …« At first I hesitated to accept the invitation to drive to Berlin, because it was a communist festival. I had no idea that, above everything else that was on the program, it would also be the world’s greatest sex party. We traveled in freight cars fitted with rough wooden benches and straw so we could sleep on the journey.

Once in Berlin we had a long march before us. Now and then massive troops of thousands of people would stop to be told where in Berlin, the city of rubble, they would be able to find lodgings for the next 6 days’ stay. Not wishing to be part of the masses I separated myself from my group to find the home of my Aunt Bertha. There, in the middle of the grey sidewalk, sat a 30-year-old man in a blue uniform shirt. I recognized him as the Baptist preacher from Prenzlau. He showed obvious signs of exhaustion from the heat and humidity of the day. He had endured endless miles of walking in all that confusion, among thousands of youth who had poured into the streets of Berlin. It had all had a bad effect upon him. Pale as a ghost, he sat groaning. Folks just passed him by, stepping over him. Nobody seemed to notice or care. I stopped to talk with him and we stared at each other in surprise. »Whatever are you doing here?« My eyes questioned him. »You do not belong here. Did you, like all these blue shirts, join the ranks of these atheists? If you could only see yourself!« The preacher possibly had the same thoughts about me: »What is a Mormon doing among all these communists?«

»I have come to observe all that goes on here,« I explained, jumping to defend my own conduct. However, to tell the truth, the world of blue and red summoned me more strongly than ever before. Let’s face it; Mormonism would never have a chance in this part of the world. All the bright blue shirts seemed to grace this grey city that still consisted of huge mountains of rubble.

Never before had the world of communism appeared so easy and free. My aunt welcomed me with open arms. She was so happy to see me. As I was not wearing the blue shirt, she thought I had come to visit her. »No, Aunty Bertha, I’m here because I’m an adventurer!« I told her.

The next day, I followed the main stream and landed in the Friedrichstadt Palast. Enthusiastically I listened to Swajtoslaw Richter’s performance of Tchaikovsky’s Piano Concerto No. 1 in B minor. Whilst gathering with thousands of youth, the flow of the music held us all in a spell. I joined in the rhythm of clapping and cheering with the blue-shirted crowd. Together we drifted from one free concert (by world famous artists) to the next. It was a beautiful feeling to have the same interests.

The hours flew by. Close to midnight I found myself talking to a lovely young lady beneath one of the old steel lamps that had survived the rain of bombs. I had met her that Saturday evening. In the background stood the dark silhouette of the blackened ruins, and the partly-demolished home of No. 9 Mehnerstraße, near Alexander Square. (That was my aunt’s residence.) I saw the delicate features of the young girl’s face - the street lamps lending a magic glow to her long blond hair. No painter on earth had ever painted such beauty, with such a background. Between the black fragments of burned brick, roofing tiles and timbers still hung the smell of horrific nights spent in fear underneath a clear sky. In my mind I saw the two elderly, paralyzed, catholic ladies, who, unable to flee into a shelter, had hidden for 3 years under their heavy dining room table every time the city came under attack. There they would petition God for safety. Often I wonder whether their praying had been the reason that only that particular section of the huge building had remained intact. Or was it all just coincidence? No scene is ever forgotten as long as people share their interests. Countless are the pictures within my mind, pictures of people’s lives and their struggles to survive - people I have never met, whose lives have touched me.

»Take me with you to your room,« I heard the young woman whisper. Already I regretted ever having been so bold as to seek such adventures. For the past 2 hours we had passed countless couples in love. Could I not be one of them? Why should I miss out? What were these questions? You are a Mormon! You do not wear a blue shirt, you do not think act like others around you do. For you there are only 2 options: either you give in and let your passions carry you, or you go to Church in the morning. Short but fierce was the battle within.

The following morning, after having been expelled from the »S« train by FDJ guards for not wearing the blue shirt, and after having to walk a long distance, I finally arrived at the brand new building of the Mormon Church in Dahlem, West Berlin, near the mission headquarters in Hirschsprung Allee.

But I had not removed the FDJ emblem on the collar of my old jacket, to show that I was a visitor from the GDR. (It was the emblem of the rising sun). Out front, on the rostrum, sat a friendly, well-dressed American. He looked at me and smiled. I was sure that smile was for me. It was the most beautiful, uplifting smile I had ever encountered, coming from the countenance of a fellow male. Perhaps, the worries and the self-accusations of the previous night, perhaps the inner battles endured were still written on my face: having to excuse myself, after explaining to the girl the reasons for not following her request, and then withdrawing myself so forcefully from the scene. I could not act against my inner conviction. I could not commit such a wrong. Thus I sat there, in a chapel filled with friendly, quiet people, like a child who had been absent from home for too long. Everything was so familiar, yet at the same time so strange. In our Sunday School I talked a lot, of nonsense. They discussed one of the passages from the Sermon on the Mount. To be honest I was much more interested in me - I longed to know if there was a truth that would free me from my trying circumstances.

At the close of our Sunday School on that August morning, 2 elderly ladies entered the chapel, well-dressed in light-colored summer attire. They were accompanied by 2 missionary elders into the large room in which hung the impressive pictures painted by Brother Burden. The latter was a member of the Dresden Branch and had painted scenes from the life of Jesus Christ in a classical style. Memories took me back to Wolgast and the Jesus at Mrs. Stolpe’s home. His searching glance was filled with compassion for all our weaknesses and trials, which we humans seem to be so good at heaping upon ourselves. He sees our desires and all our wants - especially all that is not of benefit for our souls. I had no intention of eavesdropping but seeing and hearing the way those 2 missionaries taught the investigators about the First Vision held me spellbound, as though an unseen magic had fallen upon me. The 14-year-old Joseph had wandered unto the woodland, where he had bowed himself in prayer among the tall trees, to ask God to settle the petition of his heart. He had been unaware of all the knowledge he had left behind the veil at the time of his mortal birth; that in the Pre-existence, before the foundations of mother earth were established, (perhaps before the Big Bang, under the hands of the most intelligent Spirit being: Jesus Christ), Joseph was ordained to usher in the last and final gospel dispensation. All that had occurred in a world of spiritual circumstances where time is measured and felt according to the eons of the Gods. It wasn’t so much what those young men said, but the manner in which they shared the principles. Somehow it all touched me deeply. There was not the slightest exertion of fanaticism or sanctimony. In a plain, illustrative way, the missionaries painted the scene of Joseph kneeling, whilst the power of the Destroyer fell upon him – and then in a heavenly vision 2 personages of light stood above him in the air.

Calling Joseph by name, one of them pointed to the person beside him and said: »This is my beloved Son, hear him.« Was this the great event for which the apostles of old had longed for? (They had longed for the return of Jesus Christ to restore his kingdom, after people had changed his teachings and thus perverted all of Christianity over thousands of years.) Or was this just a forerunner to the scene? Christ had promised that he would return to gather his own. How great Joseph Smith’s astonishment must have been! All he had hoped for was perhaps a voice, perhaps a cloud - not beings who were gods but who had the form of people on earth. What he beheld in no way resembled the teachings of many earthly churches or their ministry. Their teachings were: God is only spirit, 1 spirit consisting of 3 spirits. Whatever we are to make of such a precept I don’t know, but I know that all of Christianity confessed this sentence: the »Lord Jesus Christ, the only-begotten Son of God, begotten of the Father before all worlds (eons), Light of Light, very God of very God, begotten, not made, being of one substance with the Father.«

They try to explain that which is impossible to understand: »Nevertheless not three Gods, but one God. Not three Lords, but one Lord …« Moreover, it is unbelievable that the Roman Catholic Church warned all mankind: »This is the right Christian faith. Whosoever does not believe this faithfully and fully, cannot be saved.« I know that this faith was professed by Emperor Constantine, who acted against the original teachings of the Church. This same Constantine murdered 20 Members of his own family. No, never will I accept such a lie. Still, what did it matter that I could not believe such a concept? In answer to Joseph’s questions regarding which of all the sects was right, and which he should join, he was told that he must join none of them, for they were all wrong. The personage who addressed him said that all the creeds were an abomination in his sight, that those professors were »all corrupt …« I felt this to be true. I could see what my father had seen: »The clerics of both the Catholic and the Protestant churches welcomed the First World War with joy ...« Their creeds were like a cake - all was right, except they used cement instead of flour. Nobody could eat and digest what they had baked. It was God who had said it, not Joseph. I could understand it, not with force, not by the will of characters like Constantine, but because the gospel means freedom, and remembrance of our parentage; that we are a children of God, endowed with talents from him; that we can be brave; that we can search for The Pearl of Great Price; that we can act according to our own conscience and that we can keep the commandments of our Father in Heaven. The power is in us to make the choice between good and evil. This stands in opposition to the teachings of the world. I love Joseph because of his honesty and courage. Even though he was hunted and persecuted, he lived to follow the promptings of God and to restore the true gospel of Christ to the lost nations of the earth. Ever since reading the reports in our attic I had believed in the Restoration, even though in the past month there had arisen some small doubts. I could only blame them on the convincing effects Marxism had on me, and on our society. I had to come to terms with it because I had to live with it. The atmosphere that radiated from these two missionary Elders lifted my soul insomuch that I felt happy not to have surrendered to the wild onslaught of my feelings. I was thankful and humbled when thinking about how close I had come to step onto the tightrope, pretending to be a acrobat. In my folly I would have fallen to the ground and broken my back. I was I, and this ›I‹ was perhaps more delicate than I had suspected. I was more fragile than others out there. Perhaps I would have become entangled in a net of new feelings and emotions or, worse still, because of my disappointment with myself, given up the fight and just drifted along with the tide of human passions. As so many other young people of my age, with all the entanglement I would have lost my precious freedom.

After the 2 ladies had departed I walked towards the missionaries. They were the same age as I was. I asked if they could understand the struggle I had with myself lately, how I felt as though I sat tottering at times, not knowing which way to turn. I stood on the firm ground of Mormonism, but on the other hand, realised that the Church of Jesus Christ of Latter-day Saints was so minute that it would never be able to change the affairs of this world. It would never be able to conquer the problems, the lack of freedom and injustice of many nations. This was the reason for my indecision. The missionaries told me that they would love to talk with me. We agreed upon a date at their unit in Breitenbachplatz. Together we had a wonderful time. Three months later, after having completed my apprenticeship at the nursery, I registered at the Greifswald Institute for teachers, with hundreds of other students. I had excellent leaving results from my vocational school and took all the desired requirements with me. The months till Christmas only seemed like days. On weekdays I was a student of Marxism, but on Sundays I was an active Mormon. At first I had no problems with that. At last I had time to study and learn, instead of slaving in the fields with a spade and rake, in the rain or snow, the wind and stone hard soil in order to make some boss richer than he was already. Here, at the Institute, I never toiled, never bent a finger, or so it seemed to me. With pleasure I immersed myself in my studies. My love for politics and history made it easy for me to learn. In the fall of 1951 our Church gatherings were held in a separate room of a local pub. There were 6 of us, sometimes 7 members in attendance. I did not mind that it was small, smoke-filled, and smelled of stale beer. As many new students had moved into the city, because of the university in Greifswald, every little room, every little space available was offered as accommodation for them. Thus the local authorities cancelled our access to our little room, so our church meetings were held in the bar, which was closed to the public on Sundays. Situated next to the bar was the clubroom, the stomping ground of the students with whom I shared semesters at the Institute. As there was only a makeshift, sliding door between their room and ours, they could listen to every word that was spoken at our meetings. This is how they found out that I, their fellow student, was a »Mormon preacher.« There we were in this uncomfortable, unpleasant, smelly environment, between bar and regulars, partaking of the Sacrament. On one so memorable Sunday, Brother Arnold Riemer, a new convert and painter by trade, preceded my address. He was the only active male adult besides me. He spoke about Ammon as he stood before King Laman: »I am a man; and man in the beginning was created after the image of God, and I am called by his Holy Spirit to teach these things unto this people that they may be brought to a knowledge of that which is just and true.«

Alma 18:34. Arno spoke perfectly. Like an artist he played a wonderful melody upon the strings of our hungry souls. The longer I listened the more I desired to be as Ammon, a just and true man. It was one of the talks where speaker and listener forget place and time. This untrained orator had woven an unseen link between our hearts. Silently we listened to every word as it fell from his lips - pure inspiration - and we forgot the smell of stale beer and pub taps. We understood that only through opposition can we discover the beauty of truth and liberty. Our world of unrighteousness and lies was no more than a hellish reality.

Two days later, in December 1951, Karl Kleinschmidt, the famous Protestant Cathedral preacher from Schwerin, a mighty thinker and member of the atheist party of SED, came to address students and faculty. He delivered a most controversial speech. Even as I had tried to mix fire and water, so did he. With great energy Karl Kleinschmidt fashioned the impression of achieving the possible from an uncertain source. We saw how it rumbled in his head. He related a story about one of his pastoral visits to an 80 year-old man, who freely admitted: »Oh dear, you must know, Pastor, you have come to the wrong man. More than 20 years ago I left the evangelical church. I am a communist!«

»Well then,« the preacher replied, »in this case I have come to visit a comrade. Congratulations! You are not wrong, you are the right man.« The rough manner in which this representative of the state and the evangelical church laboured to win us over, was not appealing to me. Following his enthusiastic advert to convert us to a new age, out of the 300 people in the Hall, Stralsunder Strasse 1, I asked him if he, as an educated, modern pastor, approved of the fact that infants are baptised and thus become Christians against their own will. I had settled down in the balcony of the ugly, old building and had a perfect view of Pastor Kleinschmidt. I thought to myself, »Here goes - he will stumble and fall. He is not prepared for this kind of attack.« But, to my amazement, there was not even a trace of surprise evident on his broad face. He never hesitated for one second. Even though all could feel the justification of the reproach, the 50-year old spiritual leader turned to face the questionnaire: »Comrade,« he said, »If you get married and you have children, may we assume that they will be citizens of the same state? Is that so? Is this a forced rape upon their free will? No, of course not!

Neither is the fact that you are born into a church.« Much applause followed his saucy excuse. The answer was so simple, even though most people should know that it was not the truth. But it was good enough for that time, and the pressure of the moment was reduced to nil. One hundred and one questions should have followed in succession. Karl Kleinschmidt continued as he started. His positive movements, his broad forehead and his speech reflected his iron will to satisfy his precepts. He desired to belong to the elite of our nation. It was not enough to be a cathedral preacher. He emanated a strongly longed-for growth, for power and security. Unwittingly he held an imaginary mirror into which we both gazed. He could not see me, but I saw into his soul: this man was no preacher. There was no evidence – not one sentence uttered - that would prove his faith in God. As a member of the leadership in the important German-Cultural society he was assigned to speak to us. As a like-minded person he represented Walter Ulbricht who was the head of the communist party in the GDR. Ulbricht was a devoted follower of Joseph Stalin, but Stalin was a mass murderer –his goal was to win us for the political party of the GDR. He was the friend of Johannes R. Becher the author of the GDR Hymn: Auferstanden aus Ruinen … (Risen from the ruins )

After Mr. Kleinschmidt had ended his godless speeches on the policies of socialism, I knew precisely what I had to do. At the next lecture in which they would spread their blended lies I would withhold my applause. Lecturer Kirchberg conducted a discussion on a novel by the title

The Mother by Maxim Gorky. »With absolute duty and sense of responsibility towards, and love for the GDR, we are to report all individuals we may encounter who commit wrongs against the GDR state.« I sat in the front row, and at the close of Lecturer Kirchberg’s brilliant speech, as I had promised myself, I did not clap nor stomp my feet on the floor with those cheap shoes. The goodlooking, 30 year-old Kirchberg stared at me sitting motionless. Instantly he threw a number of questions at me. So I told him, without thinking of the consequences, exactly what my views where on the matter at hand. With his 180 centimetre stature he towered over me, not only physically. Especially all the females on campus regarded him as one of the superior intelligences.

He felt as though he could crush all unworthy opponents. He did not seem to be the type that would use the horse whip on his fellow beings. He had much more the appearance of royalty – using his natural charm to win people’s attention, and he knew well how to use it. This vain creature would not be satisfied until he knew the reasons for my refusal to applaud him: »Because, I do not believe in your point of view. I believe it would not matter that a person is brown (like a Nazi), or red (like a communist) to commit such a deed. Betrayal is betrayal.« As I did not wish to cause a scene I gave my answers very quietly. In dismay Kirchberg shot up: »This is a question of basic fundamentals! We are responsible for our republic! We already have enough enemies. Do you per chance wish to stand on the opposite side?« He came down on me like a hammer. Obviously he suddenly felt observed by others and feared to appear in the wrong light, so he said loudly and roughly: »The Proletariat will ask of us the wheres and whens. By your behaviour you must prove on which side of the fence you belong. It is important that every individual supports the ideals of the GDR state! All who are against the colour red will feel the fist of the working class in their neck!«...

38 years later the wall come down:
Only a couple of minutes before:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/de/Volkspolizei_at_the_official_opening_of_the_Brandenburg_Gate.jpg




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