Samstag, 27. Juli 2013

Zeitungsnotiz: Missionar Ward überlebte die Zugkatastrophe

Missionar Stephen Ward überlebte, schreibt Focus am 27. Juli 13 
Krebs, Mormonen, Santiago de Compostela, Spanien, Zugunglück
Screenshot von www.telegraph.co.uk Stephen Ward nach dem Zugunglück in Spanien im Krankenhaus

Für den US-Amerikaner Stephen Ward wirkt es wie göttliche Fügung:

Welt online 27.Juli 2013

Stephen Ward, ein junger Pilger aus dem US-Bundesstaat Utah, hat überlebt, zum zweiten Mal. Der 18-Jährige hatte erst kürzlich seinen Krebs besiegt. Nun liegt er mit einem gebrochenen Halswirbel im Krankenhaus der Stadt La Coruña. Ward war seit sechs Wochen in Spanien, um eine zweijährige Mission seiner Kirche zu beginnen. Am Mittwoch war er in Madrid in den Schnellzug gestiegen, der ihn in die Küstenstadt El Ferrol bringen sollte. Dort wollte er seinen ersten Dienst antreten.
"Eine Frau mir gegenüber wurde von ihrem Sitz geschleudert." Dann habe der Zug wie eine Achterbahn abgehoben, und er sei ohnmächtig geworden. "Es war die Hölle, ich dachte ich träume", sagte Ward weiter. "Überall war Blut. Mein eigenes und das anderer." Die Helfer hätten Menschen aus dem Wrack gezogen, einige schon tot, andere sahen aus, als würden sie gleich sterben. "Wir waren wie wandelnde Tote."
Focus online fährt fort:



Der 18-jährige Mormone hat das Zugunglück in Spanien überlebt – nachdem er zuvor bereits seine Krebs-Erkrankung besiegt hatte. Den Crash erlebte er wie eine „Szene aus der Hölle“.
Bei dem Zugunglück in der spanischen Pilgerstadt Santiago de Compostela sind mindestens 80 Menschen ums Leben gekommen, mindestens 150 wurden verletzt. Einer der Überlebenden ist der 18-jährige Mormone Stephen Ward aus dem US-Bundesstaat Utah. Es war bereits die zweite lebensgefährliche Situation für den Missionar: Mit 14 Jahren erlag er beinahe einem seltenen Krebsleiden und wurde nur durch eine Knochenmark-Transplantation gerettet. „Von einem Glaubens-Standpunkt her bin ich der Überzeugung, dass Gott noch Pläne mit mir hat“, sagte Ward der US-Nachrichtenagentur AP.
Nach dem Crash wurde Ward mit einem gebrochenen Nackenwirbel ins Krankenhaus eingeliefert, konnte es aber den Angaben nach bereits wieder verlassen. Das Unglück selbst erlebte er wie eine „Szene aus der Hölle“. „Ich dachte, ich träume“, berichtete er der britischen Zeitung „Daily Telegraph“. „Überall war Blut, mein eigenes und das anderer Leute. Wir waren wie wandelnde Tote.“ Kurz zuvor hatte er noch gesehen, wie der Zug in eine scharfe Kurve einbog und Gepäck und Menschen durch die Kabine flogen – dann wurde er ohnmächtig.

Zweimal dem Tode nahe

Nach Angaben der „AP“ befindet sich Ward auf einer zweijährigen Mission für die „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ in Spanien, die er erst vor sechs Wochen angetreten hatte. Er hatte gerade erst seine Schulung in Madrid abgeschlossen und seine Eltern wussten nicht, dass er sich im Unglückszug befand. Sein Vater sagte der „AP“, er habe die Nachrichten über den Crash zwar gesehen, aber in keinen Zusammenhang gebracht. Kurz darauf habe er die Nachricht bekommen, dass sein Sohn im Zug gewesen war, aber überlebt hat.

„Ich schätze mich glücklich, so viele schlimme Dinge überlebt zu haben“, sagte Ward der AP über die besiegte Krebserkrankung und das überstandene Zugunglück. Auch sein Vater ist sich sicher: „Nicht viele Menschen kommen dem Tod zweimal so nahe, bevor sie überhaupt das 20. Lebensjahr erreichen.“ Er sei einfach glücklich, dass sein Sohn noch am Leben sei. Ward will seine Missionierungstätigkeit in Spanien trotz allem fortsetzen

Donnerstag, 25. Juli 2013

Merkmale der Kirche Christi

"Wer Christi Geist nicht hat, gehört nicht zu ihm!" Römer 8:9

Mit diesem kleinen Satz wird ausgeschlossen, was und wer nicht zur Kirche Christi gehört.

Merkmale der Kirche Christi:

1.)  - Niemals darf ein Mensch zwangsweise "christianisiert" werden, wie es z.B. durch eine Babytaufe geschieht.  Matth. 11:28 "Kommt her zu mir die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken"
2.)  - Christi Kirche verlangt zuerst den Glauben, dann die Buße. ehe sie tauft
Apostelgeschichte 2:38 "Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Christi taufen"

3.)  - Die Kirche Christi wird verfolgt, wenn sie je andere verfolgt hört sie auf Christi Kirche zu sein.  Matth. 5: 10-11 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen."

4.)  - Niemand darf Geld empfangen, weil er Christi Lehre verkündet
Matth. 10: 7 "Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben..."
5.)  - nur die sittliche Würdigkeit ist entscheidend, äußere Merkmale kennt die Kirche Christi nicht. Ihre Gebäude sind schlicht, wohnlich und schön. Jeder darf sie betreten.
Joh. 14: 21 "Wer meine Gebote hat und hält der ist es der mich liebt..."
6.)  - Mordinstrumente, wie das Kreuz, finden keinen Platz in ihr
Matth. 11: 29 "Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir;. denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig;. so werdet ihr Ruhe finden " vor dem Jahr 400 gab es, aus klaren Gründen, in christlichen Räumen keine Kreuze
7.)  - Ohne Besitz des aaronischen  und des melchizedischen Priestertums gibt es Kirche Christi nicht.
Herbräer: 7: 12 "Sobald das Priestertum geändert wird, ändert sich notwendig auch das Gesetz" Notwendigerweise bedarf es in der Kirche priesterlicher Legitimationen, die niedere wird mit dem aaronischen, die höhere mit dem melchizedekischen Priestertum wahrgenommen, - bis Missbrauch auftritt und jede Legitimation erlischt
8.)  - Kirche Christi ist eine Schule der Tugend die zuerst der eigenen Familie zugute kommt. Wahrhaftigkeit, Treue Wohlwollen, Selbstbeherrschung, meiden von Drogen aller Art.
Galater 5: 22 "Die Frucht aber des Geistes (Christi) ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit"
9.)  - Kirche Christi verbreitet Licht, Optimismus und Wahrhaftigkeit
"Ihr seid das Licht der Welt!"
10.) - Kirche Christi trennt sich von denen die Existenzen und Ehen zerstören
1. Kor. 5: 13 "Schafft den Übeltäter weg aus eurer Mitte!"
11.) - Kirche Christi nimmt diejenigen (wieder auf) auf, die ehrlich bereuten und danach trachteten wiedergutzumachen.

12.) Jesu Christi Lehren haben den Vorrang vor denen seiner Propheten
Christi Forderungen vom Vermehren der Talente  (Matth. 25: 14-30) und seine Worte: Tut was ich sage, (Matth. 5: 22-27) haben höheren Wert als Paulus Aussage, der Mensch werde allein aus Glauben selig.



Zu 1.)   Bis  1128 glaubten die Bewohner der alten Herzogstadt Wolgast an den Heidengott Herovit. Bischof Otto von Bamberg wurde aus politischen Gründen eingeladen die Pommern zu "bekehren" Herzog Bogislasw hatte die Gebiete mit dem Schwert erobert nun drohte ihnen dasselbe Schwert. Sie hatten sich taufen zu lassen.

       Rechts der segnende Bischof, in der Mitte das Taufbecken, links die tödliche Waffe.
 



Wikipedia schreibt:
" Aus Afrika verschleppte Sklaven wurden regelmäßig zwangsgetauft.
Noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts  wurden in Deutschland  und in Österreich   Zwangstaufen durchgeführt. Eltern, die wegen ihrer weltanschaulichen Überzeugung ihre Kinder nicht taufen lassen wollten, zum Beispiel Baptisten und Atheisten, wurden unter Androhung empfindlicher Strafen dazu gezwungen, in die Taufe ihrer Kinder einzuwilligen. Verweigerten sie dennoch ihre Zustimmung, ließen die staatskirchlichen Behörden die Kinder amtlich zur Taufe vorführen. Die Eltern hatten nicht nur dieses Verfahren zu bezahlen, sondern wurden darüber hinaus noch mit Gefängnis- und/oder Geldstrafen belegt.
In Russland kam es ebenfalls immer wieder zu Zwangstaufen:

"Bedingt durch die russische Expansion im 17. Jahrhundert und die
zunehmende Angliederung nichtrussischer Gebiete kam es ab der Mitte des 17. Jahrhunderts zu Unruhen und Aufständen der nichtrussischen Völker, insbesondere im Wolgaraum, der vormals tatarisch beherrscht war. Die zaristische Politik Alexei I.  gegenüber den neuen Völkern im nun multiethnischen russischen Imperium wechselte zwischen Unterdrückung
und gewaltsamer Kolonialisierung und einer Rücksichtnahme auf die vorhandenen Strukturen durch eine indirekte Herrschaft. Die
 zunehmenden Spannungen ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts richteten sich daher gegen die zaristische Herrschaft und auf eine Wiederherstellung der alten Khanate.
Die Russen gingen nun schärfer gegen die Wolgavölker vor, da sie die Sicherheit und Macht des Staates infrage gestellt sahen.
Die orthodoxe Kirche weitete jetzt ihre Missionstätigkeit aus und schreckte dabei nicht vor Zwangstaufen und ähnlichen Zwangsmaßnahmen zurück.
Auch die Landkolonisation wurde vorangetrieben. Die Lasten für die nichtrussischen Bewohner erhöhten sich gewaltig. Durch diesen Wandel in der Moskauer Politik wurden die Gebiete fester in das russische Reich eingebunden. Die Wolgavölker waren nicht bereit, die neue Politik widerstandslos hinzunehmen." Wikipedia
Der Rasinaufstand in Astrachan 1667-1670
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage betrachtet sämtliche Taufen von Menschen, die ihren Willen nicht frei äußern können, als ein Beleidigung Gottes, und Kleinkindertaufen "als ein feierliches Gespött vor Gott" (Moroni 8: 23) das jedenfalls lehrt das Buch Mormon, - allerdings protestieren die "Mormonen" nicht laut dagegen. Solche Handlungen haben diejenigen vor Gott zu verantworten, die diese Sitte eingeführt und praktiziert haben.
Haustaufe, Gemälde Wikipedia

Evangelische Kindertaufe 1949



Taufe bedeutet baptízein (βαπτίζειν) es heißt so viel wie ein- oder untertauchen.
Deshalb wird in den griechisch beeinflussten orthodoxen Kirchen ein Kind dreimal untergetaucht.



Wikipedia: Wladimir I. wird im Juli 987 nach byzantinischem Ritus getauft und etwas später das ganze Volk, das willenslos zu gehorchen hatte.

 Wikipedia schreibt:

Ziel war die Verbindung mit dem byzantinischen Kaiserhaus. Kaiser Basileios II. benötigte Hilfe gegen die Bulgaren, die gemeinsamen Feinde Wladimirs und Basileus'. …Wenn sich Wladimir taufen ließe, so würde Basileus II. ihm für die militärische Unterstützung seine Schwester Anna zur Frau geben. So geschah es, und Wladimir I. bekam als erster europäischer Herrscher eine Purpurgeborene zur Frau.“

Diese Purpurgeborene war die byzantinische Prinzessin Anna, Sie wurde seine dritte, vierte oder sechste Frau. Die erste, Rogned, die schöne Tochter des von ihm überfallenen Fürsten Rogwolod, die er, nach der Ermordung ihres Vaters und ihrer Brüder, gezwungen hatte ihn zu heiraten, wurde in eine alte Burg gesteckt. Sogar das „Ökumenische Heiligenlexikon“ bewertet die eigentliche Zielsetzung Wladimirs als konstantinisch, statt „christlich“. Sein “Hauptinteresse galt zunächst der Konsolidierung seiner Gebiete, die er zu einem einzigen Land verband.
mehr folgt

Sonntag, 21. Juli 2013

Kleiner Kommentar zu Eric Hansens Pro-Mormonenartikel

... Eric Hansen sagt in seinem Aufsatz: "Warum Amerika einen Mormonen als Präsidenten braucht" (in Zeit-online, Sept. 2012:

"Ich spreche aus Erfahrung: Auch ich bin in einer Mormonenfamilie aufgewachsen. Ich bin kein Gemeindemitglied mehr. Aber ich weiß, dass diese Glaubenslehre, obwohl christlich, ganz anders gestrickt ist als die typische europäisch-christliche Theologie. Nicht mal alle Mormonen wissen, wie amerikanisch ihre Kirche ist.
 
Mormonen sind freiwillig auf der Erde
Es fängt mit dem sprichwörtlich amerikanischen "positiven Denken" an: Das ist nicht nur eine Gemütsfrage, es ist gleich in die mormonische Theologie eingebaut. Mormonen glauben nämlich, dass alle Menschen bereits vor der Geburt, noch ohne physischen Körper, ein sogenanntes "vorirdisches Dasein" in der Präsenz Gottes geführt haben. Bevor wir zur Welt gekommen sind, hat Gott uns fairerweise vorgewarnt: Es werde kein Zuckerschlecken sein hier unten, und einige von uns würden sich möglicherweise so schlecht benehmen, dass sie danach nicht mehr in die Gegenwart Gottes zurückkehren dürften. Er überließ uns selbst die Wahl: Wer nicht hin will, muss nicht.
Eric T. Hansen







Eric T. Hansen ist Amerikaner, Buchautor (Planet Germany) und Satiriker, der sein halbes Leben in Deutschland lebte, heute in Berlin. Sein aktuelles Buch ist Die ängstliche Supermacht: Warum Deutschland endlich erwachsen werden muss. Auf ZEIT ONLINE erklärt er einmal in der Woche die Eigenheiten seiner Heimat – und der Deutschen.

"Nur zwei Drittel von uns haben die schwere Entscheidung getroffen, das Risiko "Erde" auf sich zu nehmen. Das sind wir alle, die gerade leben. Mit anderen Worten: Wir wussten, was wir taten, als wir zur Welt kamen. So gesehen kann ein Mormone nie sagen: "Ich habe mir das hier nicht ausgesucht!" Im Gegenteil: Genau das hat er. Er kann auch nicht klagen, die Welt sei unfair, oder er habe schlechter abgeschnitten als andere. Es war ein zwielichtiger Deal, aber er ging ihn halt ein.
Es gibt ähnliche Elemente in manchen protestantischen Glaubensrichtungen (verwandte Gedanken findet man zum Beispiel in Miltons Das verlorene Paradies), aber keine europäische Kirche treibt diese Idee so weit wie die Mormonen. Der deutlichste Unterschied zum europäischem Christentum ist das, was nach dem Tod passiert. Der Himmel der Mormonen ist ein Himmel der Chancengleichheit.
Europäische Christen wissen zwar auch aus der Bibel, dass wir alle "Gottes Kinder" sind, aber für sie ist es bloß eine nette Allegorie. Die Mormonen aber nahmen den Begriff beim Wort. Ihre Schlussfolgerung: Wir sind ganz buchstäblich seine Kinder, wir Abermilliarden alle. Im vorirdischen Dasein, bevor wir einen Körper hatten, kannten wir Gott als unseren Vater und auch seine Ehefrau (ja, die gibt es auch, wie soll das sonst funktionieren?) als unsere Mutter. Und Jesus muss also unser Bruder sein. (Na gut, Hitler auch.)
 
Das hat Konsequenzen. Denn Kinder, wie man weiß, wachsen irgendwann auf und wollen so werden wie ihr Papi (besonders, wenn der Gott ist). Die Mormonen glauben, dass jeder, der die Prüfungen dieses Erdenlebens meistert, auch im Leben nach dem Tod Karriere machen kann: ergo zu einem Gott werden. Alles rückt einfach ein Level höher: Auch wir werden dann irgendwann selbst "Geisterkinder" zeugen und für sie eine Welt erschaffen, wo sie in einem physischen Körper leben können. Der Kosmos ist ja groß genug!
Das erklärt übrigens auch die "magische Unterwäsche" der Mormonen, doch eins nach dem anderen.
Gegen eine mormonische Ehe ist eine katholische Ehe was für Weicheier. Wenn ein Mormone nämlich heiratet, dann ist es nicht nur fürs ganze Leben, sondern er oder sie behält seinen oder ihren Partner auch nach dem Tod – bis in alle Ewigkeit. Wie soll das auch sonst was werden mit der eigenen Gotteskarriere und eigenen Menschenkindern?
Surfen in Mormonenunterwäsche?
Der erste Schritt zu einer "ewigen Familie" ist die Eheschließung im mormonischen Tempel. Die Bedingung ist Gehorsam gegenüber Gottes Wünschen. Den geloben die Mormonen schon in ihrer Jugend, und sie nehmen das so ernst, dass sie fortan Tag und Nacht eine mit Symbolen bestickte Unterwäsche tragen, die sie an ihr Gelöbnis erinnern soll.
Glauben Sie mir: Mormonen wissen, dass dieses Gebaren für die moderne Welt sehr merkwürdig ist, und dass sich andere darüber lustig machen. Sie tun es trotzdem, weil sie es verdammt ernst meinen. Rosenkranz beten oder ein Kreuzchen umhängen kann jeder. Aber in Mormonenunterwäsche surfen? Götter in spe sind hart im Nehmen, sage ich Ihnen. (Na gut, dass man sie zum Surfen ausziehen darf, haben mir meine Brüder schließlich erklärt, aber erst nachdem ich aus dem Wasser kam.)
Die Europäer mit ihrer Lust an der Unterwürfigkeit
Dieses Gott-in-spe-Ding ist sicher das Ungewöhnlichste an der mormonischen Theologie. Letztens erzählte ich das einer deutschen Freundin, und sie schnaubte: "Herrgott, seid Ihr Amerikaner größenwahnsinnig." Sie hat ja Recht. Uns dagegen kommen die Europäer mit ihrer merkwürdigen Lust, in aller Ewigkeit glücklich um die Füße Gottes herumzutanzen, ganz schön unterwürfig vor.
Das europäische Christentum basiert ja auf der feudalen Utopie, dass Gott am Ende über uns allen thront wie ein gerechter König und wir, seine Untertanen, ihm pausenlos dankbare Loblieder singen und niemals auf die Idee kämen, irgendwann selbst mal König zu sein. Wo kämen wir da hin?
Wir Amerikaner denken genau andersherum: Keiner von uns hat Lust, ewig nur rumzusitzen und Lob und Preis zu singen. Wir wollen lieber selbst mit anpacken. Jeder von uns kann Präsident werden, also können wir logischerweise auch Götter werden, oder? So eine Religion konnte nur in Amerika entstehen: Wir haben die westliche Welt demokratisiert, wir können auch den Himmel demokratisieren. Halleluja!
 
 
 
Ich, Gerd, kommentiere lediglich mit 2 Hinweisen
 
1. dass selbst hochrangige Geistliche aller Westkirchen nicht wissen, dass die Lehre von der Vergottung des Menschen (in der Ewigkeit) lt. Papst Benedikt XVI.,  lt. Dr. Martin Luther, lt. Adolf von Harnack, lt. Origenes uv.a, Lehrautoritäten Basis des Urchristentums war, ist blamabel!
 
Siehe:
- Adolf von Harnack, Lehrbuch der Dogmengeschichte, Mohr Siebeck , 1990, S.46 „Der Gedanke der Vergottung (des Menschen) ist der oberste gewesen, bei den alten Vätern...“,
- Dr. Martin Luther „Luther und Theosis“ finnische Lutherforschung, Lutherakademie Ratzeburg:“ ...Gott wird darum Mensch, damit der Mensch Gott werde...“
- Origenes (185-254) H. Benjamins „Eingeordnete Freiheit, Freiheit und Vorsehung bei Origenes“ E.J. Brill, 1994, S. 13 „Erst aufgrund der Tugend wird man ein Kind Gottes und erst in derErwerbung der Tugend durch eigenen Eifer erwirbt der Mensch die Ähnlichkleit Gottes. Unentbehrlich für das Erreichen der Gottähnlichkeit ist also die Entscheidungsfreiheit“
- Benedikt XVI.      ...der Kern der Inkarnationslehre des Athanasius lautet: „Christus, das Göttliche Wort, „wurde Mensch, damit wir vergöttlicht würden...“
siehe Gerd Skibbe BlogSpot "Martin Luther und die Mormonen"
 
2. dass eben diese Experten auf dieser angeblich mormonisch-sektiererischen "Sonderlehre" wie auf einem Paradepferd ihrer Demagogie herumreiten, gehört zu den Kuriositäten "moderner"! Dogmengeschichte.
 
 
 
 
 
 

Freitag, 19. Juli 2013

"From the Fish to the Cross" by Gerd Skibbe

Would a Christian of the first Centuries be more familiar with the mainstream Christian beliefs or with "Mormonism"?

Mormonism, perhaps the most tolerant Religion worldwide, to many cult experts still appears to be a Mix of American ideologies in any case not of European origin.

Dr. Rüdiger Hauth wellknown spokesman of Mormon criticism writes:

"Mormonism is a distinct syncretic American new Religion!.. a transfer to Mormonism would acquire a totally different direction of beliefs, a turning away from established biblical tradition and all ecumenical Christian Society. Mormonism represents a complete foreign world."
 
As we live in a time were information is the elixir of Life and Democracy and inasmuch as we all claim to be Christians  and Democrats endowed  with the ability to reason, I take the liberty to closely examine Dr. Hauths statements and feel obliged to present my  findings - especially as his views so freely given appear in diverse publications
And thus I freely ask: would a Believer of the first 3 Centuries placed in todays world of Christianity feel  at ease if he were placed,let us say at an evangelical  Church congress, if he were left to examine all the proceedings of such a day. Would he find all that is familiar to him, or would he find a totally different, strange and alien world?
If this person would go inside a Church, a Cathedral or a Dome - would he feel at home? Or would the dimension and the coldness therein alarm him?
 
We know, that all these enormous buildings are the expression of Constantine's gigantism and pride. That they have nothing at all to do with our early Christian brothers .
 
We also know that in Rome prior to the year 320 there were no Christian chapels or basilicas. This has been proven by excavations.
 
Before the Days of Emperor Constantine there were no Altars in Churches! our visitor would be most surprised to see one in his place of worship.
 
K.-P. Hertsch a German scientist wrote:
 
"In einer christlichen Kirche kann es eigentlich keinen Altar geben, sondern nur einen Abendmahlstisch." Theologisches Lexikon, Unionverlag Berlin, 1977. S. 13
 
..."in Christian Churches were no Altars, only a Sacrament table"
 
 
07. November 2005 „Spiegel“ reports:  

„Archäologen haben unter einem israelischen Gefängnis die vielleicht älteste
christliche Kirche der Welt ausgegraben. Der Fundort ist Megiddo, ...(man
fand) altgriechische Inschriften, geometrische Verzierungen, den Namen von
Jesus Christus und ein kreisförmiges Symbol mit Fischen, das Symbol der
Urchristen... Die Ausgrabungen deuteten darauf hin, dass anstelle eines in
anderen Kirchen üblichen Altars im Zentrum der Fundstelle nur ein einfacher
Tisch stand. Leah di Segni, eine Expertin von der Hebrew University in
Jerusalem, sagte, die Verwendung des Begriffs „Tisch“ anstelle von „Altar“ in
einer der Inschriften könnte dramatische Auswirkungen auf die Studien
frühchristlicher Rituale haben. Bislang sei man davon ausgegangen, dass Jesus
Christus das Abendmahl an einem Altar gefeiert habe.“
 
(Archaeologist's have excavated what they belief to be the oldest Christian Church in  Megiddo, Israel, beneath the ruins of an Israeli prison. They found writings of the old Greek language, geometric Artwork, the name of Jesus Christ and a circle of fishes the symbol of early Christianity. This excavation substantiates that instead of an altar like we find them in 20 centuries Churches, they found only a table in the centre of the room.
Leah di Segri expert of the Hebrew University in Jerusalem explained: the idea of the definition "Table" instead of an altar could perhaps have dramatic results in regards to the studies of early rituals. The excepted  belief is that Jesus Christ administered the Sacrament on an altar? Well! Did he?")
 
 Most surprised our brother would ask: Christians get payed for serving in the church? In the year 220 the roman bishop Hippolytus laments the fact, that the members of the Theodotian Branch (Ward, Congregation) payed their bishop  monthly wages. This he stated to be an outrages new idea.

In utter astonishment our visitor would gasp to see the clerical and ecclesial attire of the pastors. The Leaders of his era would wear the same clothing as the remainder of the congregation. 
Modern research tells us, that ecclesial robes only found their way into the church at the council to Narbonne in the year of 589.    
In horror our visitor of the 3rd century would view all the crosses.
Christians of the 1rst.to the 4th.centuries knew no crosses.
To carry the burden of the cross of Christ implied  to live ones life in a lamblike manner in a world of wolfs.

In the year 2010 the bishops seat in Regensburg, Germany, affirmed in the Internet:
„Als allgemein verbreitetes und verwendetes Symbol der Christen lässt sich das Kreuzzeichen erst in der Zeit der Völkerwanderung nach 375 n. Chr. nachweisen.“ www. regensburg. de/bor page 003359.asp

"The symbol of the cross among early Christians can only be found beyond the year 375 at the times of the great migration of the people."

Among Christians the  cross was seen as an instruments of Martyrdom and death. To the roman legions as symbols of victory an their banners and flags. There they had existed a hundred years before Emperor Constantine.
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Donnerstag, 18. Juli 2013

Das Recht auf Wahrheit

 "Was ist Wahrheit!"
fragte Pilatus, nachdem der Angeklagte Jesus von Nazareth betont klar darlegte:
 
"Ich bin dazu in die Welt geboren und gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege."
 
Selbst Pilatus spürte offensichtlich was Jesus meinte, und augenblicklich war er geneigt den angeblichen Gotteslästerer freizugeben. Er ging hinaus und verkündete den gespannt auf seinen Richterspruch Wartenden:
 
"Ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen!"
 
Dieses Gespür, eines ausgemachten römischen Heiden, für die Wahrheit - eines Juden -  ließen die meisten  vermissen.
Es mag ursprünglich vorhanden gewesen sein, wurde dann aber schwer durch zeitgenössische Geistliche beeinträchtigt.
Die Prediger hatten es ihnen seit geraumer Zeit eingehämmert: dieser Zimmermannssohn aus Nazareth behauptet, Gott selber zu sein!
 
Sie, die sich als Hüter der "wahren" Lehre einen guten Ruf erworben hatten, sorgten auch nach Pilatus Freispruch dafür, dass Jesus den Jerusalemern als Bösewicht vorkommen musste, weshalb die Menge wenig später schrie:
 
                                "Kreuzige ihn!"
  
Unglaublich aber wahr, nach all diesen Erfahrungen vollzog sich dieses Spiel durch die "christlichen" Lande in fast allen von sogenannten "Christen" dominierten Jahrhunderten, indem zwar nicht mehr gekreuzigt wurde sondern verbrannt, geächtet, "gekriegt".
 
Priester gaben den Ton und die Richtung an. Wo auch  das urheidnische Kreuz hingetragen wurde, verloren die Menschen die Freiheit des Denkens und des Willens.
 
"Christen"Priester sind hauptverantwortlich für alle Großverbrechen die sich zwischen den Nationen Europas, wie die Pest ausbreiteten, immer nach demselben Muster... immer infolge Verleumdungen und Diffamierungen.
 
Männer wie Dr. Lothar Gassmann ehem. Sektenbeauftragter, Dr. Rüdiger Hauth ehem. Sektenbeauftragter, Prof Dr. Samuel Leuenberger  setzen diese unrühmliche Tradition in gewisser Weise fort. Sie verbreiten massive Lügen sobald es um die "Mormonensekte" geht. Rücksichtslos gegenüber Menschen die ihnen nicht das Geringste zuleide getan haben.
 
Die Mormonen sind falsch!
Das steht so fest wie der Felsen von Gibraltar.
Also darf man.
 
("Die Mormonen sind eine der gefährlichsten Sekten der Neuzeit!" Hauth) 
 
Sie fühlen sich bei alledem unschuldig. Hätten sie sich sonst nicht entschuldigt nachdem ihnen die Verbreitung von Gerüchten, Inkorrektheiten und faustdicken Lügen nachgewiesen wurde?
 
Was stimmt da nicht?
Sollten Menschen der Wahrheit, die sie doch sein wollen, nicht noch eher als Orchestermusiker erkennen können, dass ihr Instrument verstimmt ist?
 
Prof. Leuenberger verfasste eine völlig unannehmbare Expertise über "Mormonen".
 
Warum reagierte er nicht, als ich ihm das Material zuschickte?
Siehe: Gerd Skibbe BlogSpot (2) "Offener Brief an die Sektenbeauftragten in Deutschland"
 
Ich weiß nicht, wie ein Christ ruhig schlafen kann, nachdem ihm ein Stein auf das Gewissen gelegt wurde?
 
Es waren und sind ja keine Kleinigkeiten die von vor allem  von den genannten drei Herren, contra "Mormonen" verbreitet werden.
 
Drei von 16 gravierenden Beispielen zeigen ansatzweise die Verwegenheiten dieser Männer, die sich irren, wenn sie meinen, über ihre Falschdarstellungen werde das Gras der Vergessenheit wachsen.
 
Das kann und wird erst dann geschehen, wenn Wiedergutmachung, seitens der Verleumder, erkennbar wird.
 
 
Unter Punkt 5 (meiner Nummerierung im erwähnten Offenen Brief) wagt Prof. Leuenberger zu behaupten:
nach den Mormonenlehren...
 
kann bei Gott nicht von Allwissenheit gesprochen werden.“ (5)
  • Demgegenüber lehrt das Buch Mormon:O wie groß ist die Heiligkeit unseres Gottes! Denn er weiß alles – es gibt nichts was er nicht weiß!“
    2. Nephi 9: 20
 Mit Punkt 4 behauptet Prof. Leuenberger Mormonen würden lehren:

Keiner der Gottheiten ist Schöpfer Himmels und der Erden.” (4)

 
Im Buch Mormon u.v.a. Schriftstellen heißt es dagegen:
...der allmächtige Schöpfer Himmels und der Erde... kennt eure Gedanken.“ Buch Mormon, Jakob 2: 5, 2. Nephi 8:13 …

     In Punkt 17 heißt es bei Prof Leuenberger:  
  • Die Schuld des Menschen vor Gott wird (seitens der Mormonen) nicht ernst genommen. (17)

Demgegenüber steht im Buch Mormon und in anderen Schriften der Kirche Jesu Christi der HLT geschrieben:

Wir werden hingebracht werden und vor Gott stehen – wissend wie wir jetzt wissen, und wir werden eine klare Erinnerung an all unsere Schuld haben.“ Alma 11: 43
 
Es wäre ja alles weniger schlimm, wenn diese Herren ihre Meinung für sich behielten. Aber sie gehen damit hausieren. Insbesondere trifft das auf Dr. Rüdiger Hauth zu.
 
Macht doch Euren Frieden mit der Wahrheit!
 
 
 

Dienstag, 16. Juli 2013

Außerkörperliche Erfahrungen



Gäbe es keine „außerkörperlichen Erfahrungen“ hätten wir weder die wichtigsten Aussagen der Bibel, noch die des Buches Mormon.
Stephanus, einer der ersten Christen erlebte nach seiner Rede vor ungläubigen Juden am hellen Tag eine Vision:
erfüllt vom Heiligen Geist blickte er zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen... „ich sehe den Himmel offen!“ (1)

Paulus schreibt: „Ich kenne einen Menschen in Christo; vor vierzehn Jahren (ist er in dem Leibe gewesen, so weiß ich's nicht; oder ist er außer dem Leibe gewesen, so weiß ich's auch nicht; Gott weiß es) ward derselbe entrückt bis in den dritten Himmel. Und ich kenne denselben Menschen (ob er in dem Leibe oder außer dem Leibe gewesen ist, weiß ich nicht; Gott weiß es); der ward entrückt in das Paradies und hörte unaussprechliche Worte, welche kein Mensch sagen kann“ (2)


Georg Friedrich Händel (1685-1759)
Auch Händel soll 1741 „...gemäß Zeugenberichten, nach der Komposition seines großartigen "Halleluja" den Himmel offen gesehen haben"

Jedenfalls hat er nie Geld genommen für die Aufführungen seines Oratoriums „Messias“. Am Ende seines Manuskriptes stehen die Worte SDG geschrieben: „Soli Deo Gloria“, Gott alleine sei die Ehre.
Im Buch Mormon gibt es mehrere Berichte dieser Art, die wegen ihrer allgemeinen Bedeutung niedergeschrieben wurden.

Vor allen anderen hat das Zeugnis Alma des Jüngeren, (um 70 v.Chr.) wegen der theologischer Klarstellungen, erhebliches Gewicht. Aber auch der Lamonibericht Alma 18 sollte mehr Beachtung finden, weil diese und ähnliche Ereignisse schließlich dazu führten, dass die Bekehrten ihre Waffen begruben,

weil sie lieber ihr eigenes Leben hingeben wollten, als das Blut ihrer Brüder zu vergießen.“ (3)

Lamoni, (um 90 v.Chr.) König der Lamaniten des Landes Ischmael, stand unter dem Eindruck einer Glaubensunterweisung durch Ammon, einem bedeutenden nephitischen Missionar. Seine innere Erregung erreichte ihren Höhepunkt, als er erkennt, wie sehr die Überlieferungen seiner Väter von dem abwichen was er plötzlich als korrekt betrachtete. Nämlich, dass es auf Seiten seiner Lamaniten zuviel unberechtigten Hass auf die Nephiten gegeben hatte. Dieser Mann muss zur Erkenntnis seiner Verantwortung vor Gott gekommen sein, denn er ruft spontan aus:


O Herr, sei barmherzig, gemäß deiner überreichen Barmherzigkeit, die du dem Volk Nephi erzeigt hast, sei zu mir und meinem Volk barmherzig!“


Es heißt: „Als er das gesagt hatte, fiel er zur zur Erde, als sei er tot.“

Es vergehen zwei Tage und zwei Nächte, seine Frau und seine Kinder „beklagten sein Hinscheiden.“

Ammon, der Nephite, wird herbeigerufen. Nach kurzem Gespräch mit der Königin und nachdem Ammon Lamoni betrachtet hatte wusste er, dieser Mann ist nicht tot:
er schläft in Gott! Begrabe ihn nicht!... Sie glaubte … und wachte über das Bett ihres Ehemannes, von der Zeit an bis zur Zeit anderntags, die Ammon bestimmt hatte, dass er sich da erheben werde...

und gemäß der Voraussage Ammons erhob Lamoni sich und als er sich erhob, streckte er seine Hand zur Frau aus und sagte: Gesegnet sei der Name Gottes, und gesegnet bist du. Denn so gewiss wie du lebst, so habe ich meinen Erlöser gesehen und er wird hervorkommen und von einer Frau geboren werden, und er wird alle Menschen erlösen, die an seinen Namen glauben. Als er diese Worte gesagt hatte schwoll ihm das Herz, und er sank abermals vor Freude nieder, und auch die Königin sank nieder, denn sie war vom Geist überwältigt...“
schließlich sinkt auch Ammon „von Freude überwältigt“ zu Boden.

Die Nachricht vom Tod der Drei dringt nach draußen. Streit erhebt sich wie das zu bewerten sei.

Aber da ist die Magd Abisch, die bereits Jahre zuvor bekehrt worden war, wegen eines außergewöhnlichen Traumes oder wegen einer Vision ihres Vaters.

Abisch „veranlasst“, dass die Menge näher kommt. Als sie jedoch erkennt, dass die Erregung der Zuschauer zunimmt, weint sie,

geht zur Königin, nimmt sie bei der Hand, um sie vielleicht vom Boden aufzurichten. Sobald sie ihre Hand berührt hatte, erhob sie sich und stand auf ihren Füßen und rief mit lauter Stimme: O heiliger Jesus, der mich vor einer furchtbaren Hölle errettet hat! O heiliger Gott, sei barmherzig zu diesem Volk! Als sie das gesagt hatte, schlug sie die Hände zusammen, denn sie war von Freude erfüllt, und sprach viele Worte die nicht verstanden wurden...

Lamoni erhebt sich dämpft den immer noch nicht gestillten Ärger einiger...

aber es gab viele unter ihnen, die seine Worte nicht hören wollten, darum gingen sie ihres Weges.“

Die anderen allerdings, die begriffen hatten, dass sich Bedeutendes zugetragen hatte, und die in kraftvoller Weise fühlten dass die Ausrufe ihres Königs und ihrer Königin ihr Innserstes gerührt hatten, bekannten:

dass sich ihr Herz gewandelt hatte und das sie nicht mehr den Wunsch hatten Böses zu tun.“

Großartig ist, wie die wichtigsten Teile dieses schlichten, aber erfreulichen Berichtes, mit den Nahtoderfahrungen oder ähnlicher Erlebnisse, heutiger Menschen übereinstimmen.
Peter Fenwick , Neuropsychiatrist in London, der sich wissenschaftlich mit den Aussagen von Nahtod-Patienten befasste, sagte:

dass 88 % der von ihm befragten Personen Gefühle von Ruhe, Frieden oder Glück empfanden... Völlige Schmerzfreiheit, Frieden, Freude und Glücksseligkeit seien der bemerkenswerteste Teil ihrer Erfahrung.“ (4)

diese Gefühle würden wesentlich regelmäßiger auftreten als jedes andere Element der Nahtodeserfahrung. So widerspiegeln die Buch Mormon-Berichte eben dasselbe.

Es gibt zahllose Aussagen die einander unterstützend von der glorreichen anderen Welt sprechen, aber auch davon, dass wir dieseitig erst unsere Mission zu erfüllen haben, ehe wir dort bleiben dürfen.
Gegenwärtige Schätzungen gehen davon aus, dass knapp 5 % der Weltbevölkerung diesem Kreis der Erfahrenen zuzurechnen sind (dazu zählen diejenigen die von ihren Nahtoderfahrungen berichteten).
Andererseits gibt es berechtigt erscheinende Zweifel ob außerkörperliche Erfahrungen überhaupt möglich sind. Seitens einiger, die meinen, man sollte nichts glauben, bevor man weiß, werden Theorien aufgestellt, die allerdings eher unglaubwürdig sind, als als die Berichte der Mehrzahl derer die „out of body“ waren.

Atheistische Hinweg-Erklärungsversuche scheitern grundsätzlich an der Tatsache, einer gewissen Einheitlichkeit des Musters der Schilderungen einer jenseitigen Welt, sowie an den übereinstimmenden Aussagen, dass die Rückkehrer fortan bewusster lebten, fast immer ihre Furcht vor dem Tod verloren hatten und stärker als zuvor bestrebt waren, gut zu sein.
Während Katholiken sich eher die Existenz "einer ewigen Seele" (korrekt: "ihres ewigen Geistes") vorstellen können, stehen evangelische Theologen fast immer ratlos vor dem Phänomen des Fortbestehens des Bewusstseins nach dem Tod.

Die Bibel bestehe nicht auf die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele, sagen sie.
Der Informatiker Wolfgang Mueller sagt: „Ein extrem säkulares Verständnis von Seele formulieren der amtskirchliche "Evangelische Erwachsenenkatechismus" und ein "Handbuch der protestantischen Theologie". Dort heisst es:
Seele ist ein tiefes Gefühl ... Eine eigenständige Seele gibt es nicht ... Der Mensch stirbt den ganzen Tod.“ (5)
Das ist der Kern der Ganztodtheorie bzw. Ganztodtheologie.
Es gibt evangelische Theologiestudenten die behaupten, während des gesamten Studiums wäre der Komplex „menschliche Seele“ ausgeklammert worden.
 "Dabei bedeutet Religion die Verbindung mit Gott und was, wenn nicht die Seele, vermag diese Beziehung herzustellen?", fragt Wolfgang Mueller.
Es ist bedeutend, dass gerade das Buch Mormon fast unentwegt, von diesen Bindungen des unsterblichen Menschengeistes an Gott spricht.
Im nächsten Teil sprechen wir von Einzelheiten.





Quellen:
  1. Apg. 7: 55
  2. 2, Kor. 12: 2-4 
  3. Buch Mormon, Alma 24: 18
  4. The Truth in the Light“, 1997
  5. Wolfgang Mueller in 71229 Leonberg
Anhang:


Nahtoderfahrungen in China – Eine Studie an Überlebenden des Erdbebens in Tangshan

Quelle: Popular Medicine, Ausgabe 5 (1993), Seite 34-35, Shanghai Science and Technology Publishing House.

Li Ying

(Clearwisdom.net) - Am 28. Juli 1976 verursachte das ungeheure Erdbeben in Tangshan mehr als 240.000 Todesopfer und mehr als 160.000 Schwerverletzte. Mediziner in China machten Fallstudien an den Überlebenden, die größtenteils unter den Schuttmassen der zusammengestürzten Häuser begraben worden waren.

Nach ihren Erinnerungen hatten mehr als die Hälfte der Überlebenden berichtet, dass sie während der Zeit, wo sie in Gefahr waren, nicht nur keine Angst gehabt hätten, sondern im Gegenteil klar und ruhig gewesen waren und sich wohl gefühlt hätten. In solch einer gefährlichen Situation gab es keine Panik; einige hatten sogar ein Glücksgefühl und Gedanken gingen ihnen durch den Kopf. Viele verschiedene Gedanken kamen hoch. In diesem Moment kamen Sachen, die in ihrem frühen Leben passiert waren zurück wie eine Rückblende in einem Film und es waren meistens glückliche Szenen. Die Erinnerungen waren z.B. lustige Momente aus der Kindheit, Hochzeitszeremonien oder Leistungen und Auszeichnungen von der Arbeit. Dieses Phänomen wird Lebensrückblick oder „Voll-Skala-Erinnerung“ genannt.

Noch merkwürdiger war, dass fast die Hälfte das Gefühl oder die Wahrnehmung hatten, dass das Bewusstsein oder die Seele ihren Körper verlassen hatte. Einige verglichen das mit „wie die Seele aus einer Schale herauskommt“. Sie betonten, dass sie gefühlt hatten, daß ihre übernormalen Fähigkeiten in einer anderen Dimension außerhalb ihres Körpers waren und nicht innerhalb ihres Gehirns. Sie dachten, dass ihre physischen Körper weder diese Fähigkeiten hätten noch die Fähigkeit, zu denken.

Ein Drittel hatte das merkwürdige Gefühl, in einer Röhre zu sein oder einen Tunnel zu passieren. Manchmal war es von lauten Geräuschen und dem Gefühl begleitet, gezogen und zusammengepresst zu werden. Sie nannten es „die Tunnelerfahrung“. Einige hatten das Gefühl, das Ende des Tunnels zu erreichen; sie sahen Licht und fühlten, dass „das Licht bald kommen würde“.

Ein Viertel der Überlebenden erfuhr ein Zusammentreffen mit körperlosen Wesen oder Geistern. Die meisten dieser nicht-stofflichen Wesen waren ihre Verwandten, die schon gestorben waren. Es war, als ob sie zusammen in eine andere Welt gegangen seien, um dort zu leben. Oder sie sahen noch lebende Freunde oder sogar Fremde. Es schien eine Wiedervereinigung zu sein. Diese „geistartigen“ Gestalten wurden manchmal wie Wesen in einer Art „Lichtform“ beschrieben. Einige schauten sie an, als seien sie „verwandelt“, entsprechend den Vorstellungen in der Religion.

Von den Überlebenden des Erdbebens von Tangshan machten wissbegierige Forscher 81 brauchbare Überlebens-Interviews. Sie teilten die Erfahrungen in 40 Kategorien ein: Rückschau auf das eigene Leben, Trennung vom Bewusstsein und Körper, Gefühl der Schwerelosigkeit, Gefühl von Fremdsein im eigenen Körper, sich nicht normal fühlen, Gefühl des Getrenntseins von der Welt, Gefühl der eigenen körperlichen Verbundenheit mit dem Universum, Gefühl der Zeitlosigkeit und viele mehr. Die Mehrzahl machte die Erfahrung von zwei oder mehr Gefühlen gleichzeitig.

Obwohl die Überprüfung der Überlebenden des schrecklichen Erdbebens in Tangshan nur 81 verwendbare Überlebensinterviews von den Nahtoderfahrungen hervorgebracht hat, ist dies doch die größte Datensammlung in der Forschung der Nahtoderfahrungen weltweit. Nach ihrer „Rückkehr vom Tod“ erinnerten sich die meisten sogar noch zehn oder zwanzig Jahre später klar an ihre Nahtoderfahrungen. Diese Untersuchungsergebnisse aus China sind erstaunlich ähnlich zu den Gutachten, die von Wissenschaftlern in anderen Ländern überall auf der Welt gemacht wurden.“

(2) Vom Fisch zum Kreuz"


Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage lehrt deckungsgleich mit Origenes (185-254):

1.) die ewige Präexistenz aller heute lebenden Menschen
2.) die absolute Unverbrüchlichkeit des ewigen Rechtes auf Entscheidungsfreiheit jedermanns
3.) eine Mehrzahl von Göttern
4.) der Mensch kann wie Gott werden

5.) Erlösung durch das Sühnopfer Christi und durch eigene Anstrengung
6.) zuerst wurde die geistige Welt geschaffen

7.) die Notwendigkeit fortlaufender Offenbarung

8.)das Werk für die Verstorbenen und die Möglichkeit der Ewigkeit der Ehe.

Zugegeben, Angehörigen anderer Kirchen müssen solche Lehren, weil völlig unbekannt, verdächtig vorkommen. Von Origenes haben die wenigsten je gehört, denn zwischen 550 und 850 unternahm die athanasianische (katholische) Kirche alles, Werk und Wort des Origenes aufzuspüren und zu vernichten! Was Origenes festgehalten hatte, war jedoch die Basistheologie der Urkirche gewesen, denn er war der anerkannte Gelehrte seiner Zeit dem alle Bischöfe zustimmten.

Dies ist der Beweis dafür, dass die Urkirche (die "Alte Kirche") und nur die Kirche Jesu Christi der HLT wie das Original und seine Blaupause (blueprint) übereinstimmen.

1984 suchte ich etwas Besonderes zum Thema „Alte Kirche“, allerdings nichts Bestimmtes, und fuhr nach Berlin, um in der Staatsbibliothek zu arbeiten.
Am selben Tag ging ich noch in die Berliner Bibliothek. Während ich durch die Reihen der Bücherregale der Bibliothek schlenderte, fiel mein Blick auf die Bände des „Handwörterbuches für Theologie und Religionswissenschaft“. (Ein Werk das jedem Theologen geläufig ist)
Sofort kam mir der Name ‚Origenes’ in den Sinn. Ich wusste damals zwar einiges über ihn, aber nicht das, was ich nun fand.
In Origenes Büchern "über das Gebet", hatte ich keine Anhaltspunkte gefunden, die mich hätten fesseln können, einiges kam mir gar übertrieben vor. Ich hatte zu früh enttäuscht aufgegeben.
Diesmal las ich mich sofort fest.

Mein Erstaunen war unbeschreiblich. Da stand es auf der Seite 1696 Schwarz auf weiß geschrieben: Origenes sagte:
 

„alle Logika waren im Urzustand körperlose Geister und als solche Götter, die dem Logos als Trabanten anhingen... Nach dem Vorbild des Logos (Christus), der selbst das „Bild Gottes“ nach Genesis 1:26 ist, hat Gott soviele Logika [Menschenseelen G.Sk.] erschaffen, wie er mit seiner notwendig begrenzten Vorsehung regieren kann.“ (16)


Die Logika, das sind wir!


Wie ein Lichtblitz kam es zu mir. Als Mann im Alter von fast fünfundfünfzig Jahren erinnerte ich mich daran, dass die Mormonenmissionare meinem Vater eben dasselbe über unser aller Vorherdasein erklärt hatten, als ich noch ein Kind war. Ja mehr, der mir vorliegende Origenestext von F. H. Kettler, betonte fünf oder sechs zusätzliche Aspekte: Wir waren als Söhne und Töchter Gottes



„Götter-(kinder) G.Sk.), die dem Logos als Trabanten anhingen...
wir waren durch den heiligen Geist zur Einheit verbunden, und wir gaben uns mit ihm der unmittelbaren Schau des Vaters hin. Erst die Erlahmung der geistigen
Schwungkraft und Überdruss an der Gottesschau führten zum Sündenfall...“ (17)

Gerade die Formulierung, wir „erlahmten in der geistigen Schwungkraft und empfanden Überdruss an der Gottesschau“ bewegte mich ungewöhnlich.

Als Elfjähriger, im Strandsand von Zinnowitz liegend, hatte ich nämlich
hingehört, als die jungen Missionare es fast gleichlautend sagten, als
sie mit meinem Vater darüber redeten:

 
Mein Vater Wilhelm Skibbe, danaben mein Bruder Helmut, 1941, in Zinnowitz, links Missionar Arnold Dzierzon, ich, nur scheinbar desinteressiert, Missionar Rudolf Wächtler, der mir ein Buch Mormon mit seiner Widmung schenkte
 
Beide Elders sagten:
„In unserem Vorherdasein kamen wir an einem Punkt an, von dem aus kaum noch Fortschritt möglich war. Wir hatten es satt, immer nur die Herrlichkeit des Vaters zu schauen, denn noch kannten wir keine Gegensätze. Wie Kinder das Elternhaus oft erst wertschätzen, wenn sie es verloren haben, trachteten wir nach eigenen Erfahrungen.“
 
Das waren Aussagen, deren Deckungsgleichheit mir sofort ins Auge stach.


Gottes Anliegen ist unser persönlicher Fortschritt, unsere Entwicklung zum Guten, nicht die Frömmelei!

Aber es kam noch viel stärker.

Zahlreiche Passagen aus der Bibel und dem Buch Mormon und anderen
Schriften unserer Kirche, tauchten aus meinem Gedächtnis auf. Das Wichtigste davon möchten ich hier darbieten.

Ich las und schrieb, denn da lag in einem Fachbuch ökumenischer Christen unerwartet der komplette „Mormonismus“ vor mir.


Da war sie also die typische „Mormonenlehre“ vom Vorherdasein aller Menschen (die zur Familie Adams gehören) und die Lehre von der Unantastbarkeit der Würde des Menschen.


„Mein Gott!“ rief ich spontan bei mir aus, „Joseph Smith war wirklich dein Prophet!“ Das war nämlich klar, Joseph stand kein Apparat der Gelehrsamkeit zur Seite. Niemand wusste 1830, was der Arianismus- Origenismus beinhaltete.

Er, Joseph, hatte jedoch behauptet, er habe lediglich die verlorene Lehre Christi wiederhergestellt.

Ich kannte das in den „Thomasakten“ niedergeschriebene „syrische Perlenlied“, das auch von unserem Vorherdasein und vom Zweck unserer Erdenreise spricht, nämlich, dass die himmlische Familie mich mit dem Auftrag zur Erde schickte, die im Meer verborgene Perle zu finden - das wahre Evangelium.

Allen Mut müsste ich zusammennehmen, weil ein Ungeheuer am Meeressaum wütet, das diesen Erfolg verhindern will.


Ich dachte an Sätze aus dem Nag-Hammadi-Schrifttum des 2. nachchristlichen Jahrhunderts die mit Origenes' Glauben übereinstimmen:
„Daher ist derjenige, der Erkenntnis durch Offenbarung hat, einer, der von
„oben“ stammt. Wenn man ihn ruft, hört er, antwortet er

und wendet sich zu dem, der ihn ruft,

steigt zu ihm empor und erkennt, wie man ihn ruft. Da er
Gnosis (Erkenntnis) hat, vollbringt er den Willen dessen, der ihn gerufen hat...

Wer so zur Erkenntnis gelangen wird, erkennt, woher er gekommen ist und wohin er geht.
 
Er erkennt wie einer, der trunken war und von seiner
Trunkenheit abließ; er brachte das Seine (wieder) in Ordnung, nachdem er zu
sich selbst zurückgekehrt war... Die wahre Gotteserkenntnis beginnt mit der Erkenntnis des Menschen als eines gottverwandten Wesens.” (18)
 
 
Man sollte meinen die ganze Welt würde vor Freude jubeln, dass Joseph Smith verlorene Erkenntnisse, die wertvoller als Diamanten waren, wiedergefunden hatte.
Statt dessen haben sie ihn gekillt.

  

Ich dachte an das Zitat in den Sprichwörtern (der Bibel):


„Der Herr hat mich geschaffen im Anfang seiner Wege, vor seinen Werken in der Urzeit, in frühester Zeit wurde ich gebildet, am Anfang beim Ursprung der Erde. Als die Urmeere noch nicht waren, wurde ich geboren, als es die Quellen noch nicht gab, die wasserreichen. Ehe die Berge eingesenkt wurden vor den Hügeln wurde ich geboren. Noch hatte er die Erde nicht gemacht und die Fluren und alle Schollen des Festlands. Als er den Himmel baute, war ich dabei, als er den Erdkreis abmaß über den Wassern, als er droben die Wolken befestigte und die Quellen strömen ließ aus dem Urmeer, als er dem Meer seine
Satzung gab und die Wasser nicht sein Gebot übertreten durften, als er er die Fundamente der Erde abmaß, da war ich als geliebtes Kind bei ihm.“ (19)
 

So singen die Heiligen der Letzten Tage:
„Ich bin ein Kind von Gott, der mich zur Welt geschickt und hier mit einem ird’schen Heim und Eltern mich beglückt: Führet, leitet und begleitet, dass den Weg ich find’, lehrt mich alles das zu tun, was mich zu ihm einst führt.“ (20)


 Schon wenige Monate, nachdem diese Hymne 1957 in unseren neuen Liederbüchern erschien, wurde sie in den deutschen Versammlungen gesungen.

Frau Hildegard Albrecht, Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, spielte damals in der evangelischen Kirche in Neu-Buckow bei Rostock die Orgel und leitete den Kinderchor. Mit Einwilligung des Pfarrers studierte sie das Lied ein. Sie schilderte mir, welche Wirkung es auf die Gemeinde hatte. Bewegt vom Zauber der Wahrheit rührte es die Herzen der Gläubigen zu Tränen.

Leider ist es wahr, viele Menschen wagen erst dann Gutes gut zu nennen, wenn auch die Nachbarn es gut finden.

Viele Mitglieder unserer Kirche erlebten ähnliches wie Frau Hildegard Albrecht, nämlich, immer wenn uns gestattet wurde, am Grab von Menschen zu singen, die zwar evangelisch oder katholisch geblieben waren, uns aber nahe gestanden hatten, wenn wir das Lied sangen:


‚O mein Vater’, dessen zweiter Vers von besonderer Schönheit ist:
 
 „Ach, für eine weise Absicht pflanztest du mich in die Welt und versagtest mir Erinn’rung an mein frühres Lebensfeld. Doch zuweilen flüstert’s leise, ahnungsvoll im Herzen mir: „Bist ein Fremdling auf der Erde, deine Heimat ist nicht hier.“ (21)


Mit all diesem und weiterem Wissen ausgestattet traf ich mich, Jahre später,  (1993) mit Herrn Professor Zobel, einem anerkannten Theologen der Universität Greifswald, während seiner Zeit als Landtagsabgeordneter mit CDU-Mandat in Mecklenburg-Vorpommern, im Schweriner Schloss, und fragte ihn im vereinbarten Gespräch, was er von Origenes und seiner Mittelpunktlehre vom
präexistenten Dasein der Kinder Adams hält. Professor Zobel war sehrf reundlich und schüttelte den Kopf:

„Nein!“ sagte er, und schaute mich aus seinen braunen Augen ehrlich an: „das glauben wir nicht.“

Ich erwiderte:
„Aber Origenes ist doch Schiedsrichter der Urkirche gewesen! Er war die maßgebliche Instanz wenn Glaubensstreitigkeiten aufkamen. Alle Bischöfe stimmten mit ihm überein...“

Mein hochgelehrter Gesprächspartner schüttelte immer wieder den Kopf. Ich wüsste um jüdisches Schrifttum, das sich deutlich zu Gunsten dieser unserer göttlichen Herkunft ausspricht. Es erhärtet die Aussage, dass wir alle ein vorirdisches Dasein hatten.
Ich stieß immer wieder auf völliges Unverständnis.

Prof. Zobels „Nein!“, sprach Bände.
 
Mir war klar, dass alle Theologen seit Kaiser Justinian I. im Finstern standen. Es ergibt eine ganz andere Sicht auf die Dinge, ob man im Nebel oder bei Sonnenschein hinsieht.
Wikipedia Justinian I. (482-565) ein Originalbild in Ravenna, der Stadt, die er blutig erobern ließ und in der die urkirchlichen Tempelrituale zu sehen sind - die von den Freimaurern entlehnt wurden -.
Er war es der aus perversen Gründen, 543, mit der Ostsynode der Kirche die Lehre vom vorirdischen Dasein, mit katastrophalen Folgen verfluchte.

Mit Justinian I., in der Mitte des 6. Jahrhunderts wurde die Lehre von der Präexistenz aus dem Lehrgut der Kirche verbannt, und zwar aus politischen Erwägungen, nicht jedoch weil sie angeblich ‚re-in-karnatorische Spekulationen’ befürwortete.

Nie stand in diesem Zusammenhang die Lehre von der Reinkarnation (die Lehre von der Wiedergeburt) positive zur Diskussion. Mitunter, um verschiedene Lehr-Verurteilungen zu rechtfertigen, wird immer noch behauptet, die Kirche (d.h. Kaiser Justinian) hätte damals im Jahr 543, eben die Origeneslehre von der Reinkarnation treffen wollen, weil er sie als gefährlich falsch betrachtete. Das ist inkorrekt, sagen bedeutende Theologen der Heutzeit.
Doch „Origenes Lehre besagt:


"dass alle Lebensumstände in die wir hineingeboren werden, die Auswirkungen unseres Verhaltens vor diesem irdischen Lebens sind... damit fällt automatisch jede Seelenwanderungslehre.“ (22)

Es ist ein evangelisches Autorenteam, das diese Antwort in der Theologischen Realenzyklopädie - im Jahr 2000, erteilt.


Bruce R. McConkie, Mitglied des Rates der Zwölf der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, erklärt seine Ablehnung der Seelenwanderungslehre wie folgt:

 
Der Mensch ist dazu bestimmt, nur einmal geboren zu

werden, nur „ein einziges Mal zu sterben“ (Hebr 9:27), und nur einmal
 
Aufzuerstehen, damit er „nicht mehr sterben kann“ (Al 11:45; 12:18; LuB 63: 49) (23)


Die Seelenwanderungslehre war nie Bestandteil der Lehren der Kirche Jesu Christi.
Es gab quasi „Wanderungen“ im Vorherdasein, - an die manche Menschen sich bruchstückweise erinnern können - aber es gab diesseits keine Wiedergeburten.






Quellen:
 

13) Origenes – Leben und Werk in Benedikt XVI, Generalaudienz, Mittwoch 25. April 2007, zu finden unter www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/audiences/2007/documents/
hf_benxvi_aud_20070 425_ge.html7
14) www.origenes.de/Kommentare
15) Geschichte der Katholischen Kirche bis 1740, Morus-Verlag, Berlin, S. 27. (mit Imprimatur. Romae, vom 27. Nov. 1981)
(16 + 17 ) Handwörterbuches für Theologie und Religionswissenschaft“, dritte, völlig neu bearbeitete Auflage, 4. Band Kop-O, Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960 S. 1692 – 1702, Stichwort 'Origenes' 
18) K.Rudolph, “Die Gnosis”, Koehler & Amelang, Leipzig, 1977, S. 13919) Altes Testament, Sprichwörter 8:22 - 30
20) Gesangbuch Kirche Jesu Christi de Heiligen der Letzten Tage, Frankfurt am Main 1996, Nr. 202 Ich bin ein Kind von Gott
21) Gesangbuch Kirche Jesu Christi de Heiligen der Letzten Tage, Frankfurt am Main 1996, Nr. 190 O mein Vater22) Horst Robert Balz, Gerhard Krause, Gerhard Müller – Theologische Realenzyklopädie -2000 - Religion – S. 3 Google Books Result
23) Bruce R. McConkie, Mormon Doctrine, deutschsprachige Ausgabe, Band III, Bad Reichenhall 1992 S. 170