Mittwoch, 5. Februar 2014

Ein lesenswerter Presseartikel von Heinz Mauch, Villach

"Ich bin auf Mission, weil ich aufgehört habe an Christus zu glauben" - Hitch Bolt

"Ich bin Hitch" mit festem Händedruck, einem intensiven Schweizer Dialekt und einem sympathischen Lächeln um die Lippen begrüßt mich ein rüstiger 60er um 10 Uhr vormittag in Brixen. Zusammen mit seiner Frau ist er um 4 Uhr morgens in Zürich losgefahren, um seine Mission in Südtirol anzutreten.

Minuten später stellt er sich am Rednerpult den Anwesenden mit dem in der Überschrift erwähnten außergewöhnlichen Satz vor. Nach einer kurzen rethorischen Pause erklärt er, was er damit meint.
"Es ist nicht lange her, da verlor ich ohne Vorwarnung das Bewußtsein und bin einfach umgefallen. ich fiel ins Koma und die Ärzte haben um mein Leben gekämpft. Mein Geist hat meinen Körper verlassen und ich konnte alles genau beobachten, was in diesem Raum geschah. All die Anweisungen die erteilt wurden, die Hektik und den Einsatz aller Beteiligten. All dies dauerte so lange, dass es den Ärzten unmöglich schien, dass ich dass alles ohne Dauerschäden überstehen könne. Ein dauerhaftes Koma und beständiger Pflegefall waren die Maximaloptionen. Die offizielle Feststellung des Todeszeitpunktes eine reine Frage der Zeit und der wahrscheinlichste Ausgang.

"Nun ich bin hier. Sie können mich sehen und ich gehe herum. Was ist geschehen? Ich war bereit in eine andere Welt zu gehen. Da habe ich ihn gesehen und er hat mich berührt." Hitch fährt mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand auf den linken Unterarm (oder umgekehrt ?) und ihm versagt die Stimme und nicht nur seine Augen werden feucht. "ich habe immer an Christus geglaubt, doch nun glaube ich nicht mehr. Ich weiß es und möchte es mit allem zu dem ich fähig bin möglichst vielen mitteilen, wie sie inneren Frieden und Errettung finden können. Ich lege davon Zeugnis ab."

Er erzählte weiter, dass er aufgrund seiner Erfahrung regelmäßig zu Untersuchungen in die Schweiz zurückkehren muß. Gleichzeitig versicherte er, dass er dazwischen mit ganzen Kraft seiner Persönlichkeit seine Berufung als Missionar erfüllen werde.

Ein bescheidener Mann. Ich habe nicht einmal ein Bild von ihm im Internet entdeckt. Elder Erlacher kennt ihn schon lange und erzählte mir: Hitch hat viele Schweizer umgedreht und gelehrt, gezeigt und lebt vor, wozu christliche Liebe und Hingabe fähig sind.
Heinz Mauch Villach 24. 10. 2013 Zeitung “Meine Woche”

Square and Compass



Everyone knows: Symbols of Freemasonry are
                     „Square and Compass“



http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/72/Zirkel_und_Winkel.jpg
Picture: Wikipedia


we find the same symbols in early Christian temples as for instance in San Apollinare, Ravenna, Italy build about 500 AD.

 

Dienstag, 4. Februar 2014

"Nichts ist verhüllt was nicht enthüllt wird, ...” by Gerd Skibbe


Im “Vorwort” zu  “Lehre und Bündnisse” dem durchaus fragwürdigen, theologisch hochinteressanten und für "Mormonen" unentbehrlichen Offenbarungsbuch (1) griff Joseph Smith im 3. Vers ein Jesuszitat von erheblicher Tragweite auf.

Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, am hellen Tag hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden.” (2)
 
Joseph brachte es 1831 zu neuer Geltung indem er diktierte:

Die Widersetzlichen werden von viel Leid durchbohrt werden, denn ihre Übelttaten werden von den Hausdächern geredet und ihre geheimen Taten offenbar werden.” (3)

Dem entspricht das Sprichwort:

Nichts ist so fein gesponnen, dass es nicht käm´ ans Licht der Sonnen.”

Die Presse und andere Medien berichten täglich und anscheinend an Zahl und Schonungslosigkeit zunehmend von Steuerhinterziehungen, gefälschten Promotionen, offengelegten Tricks und Kapitalverbrechen.   
Bekannte Politiker, Schauspieler, Banker, sogar Staatsmänner verlieren über Nacht ihren Ruf, nachdem sie von ihrer Vergangenheit eingeholt wurden.
Priester die glaubten, es käme nie heraus, hätten es besser wissen sollen. 
 
Auf den Dächern unserer Häuser empfangen die Antennen unserer Fernsehgeräte aus dem fernsten Winkel des Erdballs manchmal binnen Minuten Informationen die “hinter verschlossenen Türen nur geflüstert” worden, aber ganz gewiss nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren.

Infolge des unsauberen Handelns von Leuten wie  Julian Assange und Edward Snowden wurde der ganzen Welt offenbar, dass selbst die 
 
geheimsten Taten und Flüstereien nicht mehr sicher sind, sondern, - wie vorausgesagt, -  unversehens offenbar wurden”

Wenn früher ein Mann wie Savonarola (1452-1498) die Übeltaten des Großklerus und der Übermächtigen auf den Märkten und Plätzen norditalienischer Großstädte mit scharfer Zunge anprangerte und bloßlegte, vernahmen es nur ein paar Tausende, und die Wirkung solcher Kritik war gering.


Girolamo Savonarola (1452 - 1498) Er wurde verbrannt.

Heute schlägt der Blitz dramatisch drein und hundert Millionen erleben es in gelegentlich atemberaubender Weise mit. 
Allerdings ist es ein Blitz der Schuldige und leider manchmal auch Unschuldige trifft. Nicht immer ist die Sachlage eindeutig und Verleumdungen sind nicht selten.

Groß und tröstlich ist deshalb die Jesusverheißung: "Dass diejenigen die nach Gerechtigkeit hungern, satt werden sollen!"

Erst wenn der Tag in der Ewigkeit kommen wird, kann  dies in vollem Umfang eintreten - und es bestehen gute Gründe, dies als zu erwartende Realität anzunehmen - . 

Wir sind zu schnell im Urteil, und dabei nicht immer um Objektivität bemüht.
Schadenfreude, ungerechtfertigte Rachegefühle und Kaltherzigkeit mischen sich ein.

Selbst einer der berühmtesten unter den mittelalterlichen Philosophen, Thomas von Aquin (1225-1274) der zu den bedeutendsten unter den "heiligen" Kirchenlehrern zählt, (4) war nicht frei von Torheiten die kaum anders als brutal einzuschätzen sind:


z.B. wenn er unwidersprochen hinnimmt, was vor ihm schon Päpste geglaubt haben:
" ...Die (in der Hölle) Gequälten werden beobachtet. "damit den Heiligen die Seligkeit besser gefalle und sie Gott noch mehr dafür danken, dürfen sie die Strafen der Gottlosen vollkommen schauen." (5) 

"Mormonismus" kennt nur die Freude an der Erlösung aller:
Gerichtstag (Jüngstes Gericht) ist: ein Tag, vor dem jeder die Chance erhält durch echte Reue seine Schuld zu mindern und nach dem der Reuige Vergebung erlangen kann.

Moroni der letzte Schreiber des Buches Mormon freut sich darauf:

"Ich werde euch vor dem angenehmen Gericht des großen Jehova treffen, des ewigen Richters der Lebenden und der Toten!" (6)

Wahre Gerechtigkeit und tieffassende Gnade wird es erst dort geben:
Menschen sind zu rigoros, bar manchmal jeden Gefühls von Mitmenschlichkeit.
Nicht nur mich empört, die von einigen Journalisten forcierte Gnadenlosigkeit wie etwa im Fall des Ex-Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg.
Der Mann hat Buße getan. Er hat genug gelitten. Schwamm drüber!
Denjenigen die meinen, keine Sache dieser Art sei jemals abgetan, sei gesagt: Stellt euch darauf ein, dass Jesus gemahnt hat: 


"mit der Elle, die ihr bei anderen anlegt, werdet ihr gemessen werden." (7)

Viel mehr als selbst Atheisten ahnen, steckt vieler Denken immer noch im Katholizismus des Mittelalters, der ganz selbstverständlich von ewigen Höllenqualen sprach (spricht) statt von Strafen in einer ewigen Hölle.

Im Buch Mormon berichtet der Übeltäter Alma der Jüngere von seinen Verbrechen und wie er seinen "Gerichtstag" empfand und wie er andererseits die buchstäbliche Erlösung, aus der ewigen Hölle, nach drei (irdischen Tagen) erlebte:  


"... ich ging mit den Söhnen Mosias umher und trachtete danach, die Kirche Gottes zu vernichten aber siehe, Gott sandte seinen heiligen Engel, um uns auf dem Weg anzuhalten.
Und siehe, er sprach zu uns wie mit Donnerstimme, und die ganze Erde bebte  unter unseren Füßen; und wir fielen alle zur Erde, denn die Furcht des Herrn kam über uns.
Aber siehe, die Stimme sprach zu mir: Erhebe dich. Und ich erhob mich und stand auf und sah den Engel.
 Und er sprach zu mir: Wenn du selbst vernichtet werden willst, trachte nicht mehr danach, die Kirche Gottes zu vernichten.
 Und es begab sich: Ich fiel zur Erde, und für den Zeitraum von drei Tagen und drei Nächten konnte ich meinen Mund nicht öffnen, ich konnte auch meine Glieder nicht gebrauchen.
Vielmehr wurde ich von ewiger Qual gepeinigt, denn meine Seele wurde im höchsten Grad gemartert und mit all meinen Sünden gepeinigt.
Ja, ich dachte an alle meine Sünden und Übeltaten, für die ich mit den Qualen der Hölle gepeinigt wurde; ja, ich sah, daß ich mich gegen meinen Gott aufgelehnt hatte und daß ich seine heiligen Gebote nicht gehalten hatte.
Ja, und ich hatte viele seiner Kinder gemordet oder vielmehr sie hinweg ins Verderben geführt; ja, kurz gesagt, so groß waren meine Übeltaten gewesen, daß der bloße Gedanke, in die Gegenwart meines Gottes zu gelangen, meine Seele mit unaussprechlichem Entsetzen peinigte.
O, dachte ich, könnte ich doch verbannt und an Seele und Leib ausgelöscht werden, damit ich nicht dazu gebracht würde, in der Gegenwart meines Gottes zu stehen, um für meineTaten  gerichtet zu werden.
Und nun, drei Tage und drei Nächte lang wurde ich gepeinigt, selbst mit den Schmerzen einer verdammten Seele.
Und es begab sich: Als ich so von Qual gepeinigt war, während ich durch die Erinnerung an meine vielen Sünden gemartert  wurde, siehe, da dachte ich auch daran, daß ich gehört hatte, wie mein Vater dem Volk prophezeite, daß ein gewisser Jesus Christus, ein Sohn Gottes, kommen werde, um für die Sünden der Welt zu sühnen.
Als nun mein Sinn diesen Gedanken erfaßte, rief ich in meinem Herzen aus: O Jesus, du Sohn Gottes, sei barmherzig zu mir, der ich in  der Galle der Bitternis bin und ringsum von den immerwährenden Ketten des Todes umschlossen bin.
Und nun siehe, als ich dies dachte, konnte ich nicht mehr an meine Qualen denken; ja, ich wurde durch die Erinnerung an meine Sünden nicht mehr gemartert 
Und o welche Freude, und welch wunderbares Licht sah ich; ja, meine Seele war von Freude erfüllt, die ebenso übergroß war wie meine Qual!
Ja, ich sage dir, mein Sohn: Es konnte nichts so außerordentlich und so bitter sein, wie meine Qualen es waren. Ja, und weiter sage ich dir, mein Sohn, andererseits kann nichts so außerordentlich und so süß sein, wie meine Freude es war.(8)



Irgendwann entkommt die schwärzeste Seele den Gewissensqualen und dem Ort der Finsternis.
Das ist "Mormonismus", das war es was Jesus lehrte. (9)


Quellen:

1.) Die Texte sind ausnahmslos von glückbringendem Charakter. Mir selbst erschienen sie lebenslänglich wie Licht in der Finsternis: Gott sagt: "in seinen Augen seien alle Seelen wertvoll", eben auch die der Bösen: LuB 18:  10, alle Menschen können zu ihm kommen, wenn wie wollen.
Jeder kann den Höllenqualen seines Gewissens entkommen: LuB 19:6, vorausgesetzt er lernt zu lieben und zu vergeben.
2.) Lukas 12: 2-3
3.) Lehre und Bündnisse Abschnitt 1: 3
4.)  Thomas von Aquin lehrte (mormonismusähnlich): "Alles Handeln und Geschehen erfolgt um eines Zieles willen. Vernunftbegabte Wesen wie der Mensch leiten sich gleichsam selbst zum Ziel, weil sie vermittelst ihrer Entscheidungsfreiheit die Herrschaft über ihre Handlungen haben; vernunftlose Geschöpfe haben eine natürliche Hinordnung zum Ziel. Letztes Ziel aller Menschen ist die Glückseligkeit  (beatitudo), über deren Inhalt freilich oft Unklarheit herrscht. Die vollkommene Glückseligkeit besteht in der Schau der göttlichen Wesenheit und ist in diesem Leben nicht zu erlangen." lt. Wikipedia
5.)  Markus Enders, Jahrbuch für Religionsphilosophie, Band 7, Frankfurt am Main 2008, S. 82 
6.) letzter Satz des Buches Mormon
7.)  Matth. 7:2
8.)  Alma 36
9.) Matth. 6: 14 "wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer Vater im Himmel auch euch vergeben"




Samstag, 1. Februar 2014

Politik der "Mormonen"

Es vergeht kein Tag an dem nicht irgendjemand von Rang und Namen behauptet die "Mormonen" und ihre Religion seien gefährlich, sie  stellten eine Bedrohung dar. (1)

Aber im Konkreten bleiben die meisten Warner im Grau  geflüsterter Andeutungen stecken.  Unsterblich blamiert haben sich die Herren Pfarrer Zimmer, Rößle, Leuenberger usw. die mit "scharfen" und "präzisen" Attacken Lügen auftischten, womit sie sich um ihre Reputation brachten, denn wir leben in einer Zeit wo man es, bitte, genau  wissen will.

Es hängt jedoch auch von der Betrachtungsweise ab, wenn der Begriff "gefährlich" in einem Atemzug mit "Mormonen" genannt wird. Man kann nämlich sogar bestätigen: 

JA! Das "Mormonentum", vertreten durch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bringt tatsächlich Gefahren herauf, allerdings in der Weise wie ein Antibiotikum wirkt.

"Mormonismus" wirkt tödlich auf das real Böse des Traditionschristentum, das sich nicht nur in frommen Querelen und Judenverfolgungen erschöpfte, sondern durch Bruderhass, Kriege und Massenleid verursachte, samt Intoleranz und Heuchelei größten Ausmaßes.  

Leider ist allzu wahr, dass seitens des orthodoxen "Christentums", das im weiten Osten 1 000 lange Jahre herrschte, zugelassen wurde, dass seine Gläubigen analphabetische Sklaven, extrem abergläubisch  (2) und nur nützlich als Kanonenfutter waren.

Niemand leugnet indessen, dass es zu allen Zeiten und in allen Religionen der Welt gute Priester und Gläubige gab, die den tieferen Sinn ihres Glaubens suchten und ihm nahe kamen.
Das Traditionschristentum schafft sich vor allem selber ab. Da ist weder Saft noch Kraft, weder Klarheit der Lehre, noch der Mut zu wirklichen Reformen. Seitdem es sich dem Willen römischer Kaiser beugte, verursachte das nachnicänische Christentum kaum mehr als das Gegenteil dessen, was Jesus wollte, als er das Liebesgebot zum Höchsten erklärte.

Hippolyt (170-236, römischer Bischof) konnte noch überzeugend beteuern: 

„Auf die Erkenntnis der Wahrheit müssen ... immer die Taten der Liebe folgen!“
(3)

Doch nach Nicäa, 325, waren Erkenntnisse nicht mehr vonnöten, schlimmer, sie wurden verboten. Ihren Platz nahmen bei Gefahr für Leib und Seele nachdenklicher Kritiker, nunmehr die laut Kaiserbeschluss inkraft gesetzten    Dogmen ein.
Erkenntnis wurde fortan mit dem Begriff "Gnosis" diffamiert, etikettiert und erwürgt.

Nach Christi Worten sollten Friede und Gleichheit herrschen. Doch wegen des Mangels an Erkenntnis traten an die Stelle der "Taten der Liebe" die Großtaten des Verderbens und Verbrechen, wenn etwa heidnische Tempel ausgeraubt,  geschleift, oder Juden auf Scheiterhaufen  gezerrt wurden. Diesen Hass sollten besonders anhaltend und bitter auch alle nichtkatholischen christlichen Gruppen erfahren, insbesondere die harmlosen.

An die Stelle der noch eine Weile anerkannten arianischen Zeichen für Rechtschaffenheit wie sie in den Ravenna-Mosaiken zu bewundern sind, trat nach der Vernichtung des Arianismus überall in der Großkirche das heidnisch magische Zeichen jenes Kreuzes, von dem die meisten Christen zu Unrecht annehmen, dies wäre das Symbol der Urkirche gewesen.


Sabarola-Verlag, Ravenna Die arianischen Zeichen für Rechtschaffenheit. Ähnlichkeiten zum Tempelritus der Kirche Jesu Christi der HLT sind keineswegs zufällig
                
Kriege unter Christen wurden, wegen unchristlicher Macht- und Geldgier nach Nicäa zur Selbstverständlichkeit.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9b/HippolytusStatue.JPG
Es wird allgemein angenommen, dass diese Skulptur Hippolyt darstellt. Noch gab es keine Sonderkleidung für Kleriker. Seine Aussagen stimmen in wesentlichen Punkten mit den Lehren der "Mormonen" unübersehbar überein. Auch dies ist kein Zufall.
Siehe http://www.mormone-gerd-skibbe.de/texte/streifzuege_d_d_kirchengeschichte.pdf

 Im Dialog des Bardesanes (etwa) im Jahr 200 heißt es noch frohgestimmt: 

               „dass das Christentum eine neue, alle völkischen Unterschiede
 unter sich lassende Lebensordnung, (ist) der sich 
               die Menschen von sittlichem Willen freudig unterstellen... diese           Auffassung vom Ziel der sittlichen Willensfreiheit als
               einer Lösung des Menschen vom Zwang irdischer Bindungen (herrschte vor)“ (4)


Nicht nur Konstantin zwang die Christen umzukehren, hinein in den Strudel "irdischer Bindungen".
Diesem Hexenkessel  entkam niemand. Wer es versuchte wurde von hochchristlicher Hand zum Opfer seines angeblichen Glaubens-Wahn.

Schier unglaublich ist der Fakt der "Gewaltenteilung" unter Christen, als nach dreißgjährigem Morden - 1300 Jahre nach dem Unheilskonzil zu Nicäa - der Friede von Osnabrück, wegen Erschöpfung, geschlossen wurde.

Das Heilige römische Reich Deutscher Nation schon längst gespalten,  fiel 1648 in weitere Scherben. Zementiert wurde, dass kein Bürger dieses Vielvölkersystems sich aussuchen durfte welche der drei nun bedingt erlaubten Religionen (calvinistisch, lutherisch oder katholisch) er anzuhängen wünschte.

Diese Sache entschied sein Landesherr, und der Landesfürsten gab es sehr viele.
Das berühmt-berüchtigte Wort lautete nun mit Gestzeskraft: 
                                 Cuius regio, eius religio
(‚wessen Gebiet, dessen Religion‘) , oder: ("wes der Fürst, des der Glaub')
Wikipededia erklärt: 

"Nur der Herrscher eines Landes ist berechtigt die Religion für dessen 
Bewohner vorzugeben. Sie ist die Kurzform eines im Augsburger Religionsfrieden und im Westfälischen Frieden niedergelegten Rechtsprinzips."


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/83/HRR_1648.png
Heiliges römisches Reich deutscher Nation 1648


Jeder sieht wie krank unsere Welt immer noch ist. 
Die Hoffnung auf Genesung schwindet in dem Maße wie die Probleme zunehmen.

Staatoberhäupter, Päpste und Politiker reagieren so gut wie sie können, aber bislang hat all das nicht gefruchtet.

Und nun kommen die Mormonen ins Spiel.
Sofort winken die "Flüsterer"  allesamt ab: "größenwahnsinnig!" "sektiererisch!", "primitiv!", "bedeutungslos!"

Wirklich? 
Und was ist, wenn sich eines Tages doch erweisen sollte, dass die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage - allen Spekulationen, Annahmen, "Gegenbeweisen´" zum Trotz, tatsächlich die vom Auferstandenen wiederhergestellte Urkirche ist?

Ausgeschlossen?

Wäre nicht zu erwarten, "wenn es einen gerechten Gott gäbe" dass er eingreift?
Ist nicht anzunehmen, dass dieses Eingreifen erheblich anders aussehen würde, als wir uns das vorstellen?, denn schließlich sind seine Gedanken höher denn unsere Gedanken.

Hielt der Prophet Jesaja umsonst diese Worte des Allmächtigen fest?


"Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr. Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken." (5)

Hat uns das Buch Mormon nicht rechtzeitig gewarnt, niemals die Hand gegen Juda zu erheben?
Hat irgendein Geistlicher in Mitteleuropa diese Worte erwogen die exakt 100 Jahre vor dem Holokaust wie eine Mahnmarke dastanden:
 
"O ihr Andern, habt ihr der Juden gedacht, meines Bundesvolkes aus alter Zeit? Nein; sondern ihr habt sie verflucht und habt sie gehaßt  und habt nicht danach getrachtet, sie zurückzugewinnen. Aber siehe, ich werde euch das alles auf euer eigenes Haupt zurückbringen; denn ich, der Herr, habe mein Volk nicht vergessen.
 Du Narr, der du sagst: Eine Bibel  wir haben eine Bibel, und wir brauchen nicht noch mehr Bibel. Habt ihr eine Bibel erlangt, außer durch die Juden?
 Wißt ihr nicht, daß es mehr Nationen als eine gibt? Wißt ihr nicht, daß ich, der Herr, euer Gott, alle Menschen erschaffen  habe und daß ich derer gedenke, die auf  den Inseln des Meeres sind, und daß ich in den Himmeln oben und auf der Erde unten herrsche; und ich bringe mein Wort für die Menschenkinder hervor, ja, selbst für alle Nationen der Erde?" (6)

Ist es nicht wahr, dass uns Judenhassern "alles auf unser Haupt zurückgebracht wurde"?


Hamburg 1945
Ist es nicht wahr, was der evangelische Pfarrer Hartwig Weber in seinem
Jugendlexikon, „Religion“ rororo , Rowohlt 1988, S. 49 offenlegte?
 
„Weder die evangelischen noch die katholischen Kirchenleitungen konnten sich aufraffen, offen für die verfolgten Juden einzutreten. Die Kirchen selbst waren von einem latenten Antisemitismus durchsetzt. Nur dort, wo die eigene Sicherheit und Macht auf dem Spiel standen, traten die Kirchen dem NS-Staat entgegen…das Schicksal jüdischer Minoritäten war demgegenüber zweitrangig. Unter den Christen gab es etwa 300 000 Juden als Gemeindemitglieder. 1933 standen 29 Juden in kirchlichem Dienst…1941 forderte die Kirchenkanzlei der Deutschen Evangelischen Kirche die Kirchenbehörden dazu auf, „geeignete Vorkehrungen zu treffen, dass die getauften Nicht-Arier dem kirchlichen Leben der deutschen Gemeinden fernbleiben…“ (7) 

Es wird in diesem Zusammenhang durch denselben Verfasser klarstellt, welche Gesinnung damals für die Evangelische Kirche galt: 

 „Der Vertrauensrat der Deutschen Evangelischen Kirche gab gegenüber Hitler der Hoffnung Ausdruck, dass in ganz Europa unter Ihrer Führung eine neue Ordnung erstehe und aller inneren Zersetzung, aller Beschmutzung des Heiligsten, aller Schändung der Gewissensfreiheit ein Ende gemacht werde’ ... Verschwörer gegen Hitler wie Dietrich Bonhoefer und Jesuitenpater Alfred Delp blieben Außenseiter, die man bewusst isolierte.“ (8)


Ist es nicht wahr, dass das traditionelle Christentum schwer versagt hat?
Ist es nicht wahr, dass es für das aktive Mitwirken am schwersten Kapitalverbrechen aller Zeiten keine Vergebung gibt?
Es sei denn die Opfer vergeben!

Warum haltet ihr für ausgeschlossen, dass das Buch Mormon auch als Botschaft ebenso an uns gerichtet ist? (weil da in Amerika noch keine Pferdeknochen und Hinweise auf Eisenwerkzeuge gefunden wurden? Hättet ihr das Buch Mormon akzeptiert wenn diese Artefakte dalägen???)

Ihr sagt NEIN!, weil ihr mit eurer windschiefen Latte messt, weil ihr urteilt ohne geprüft zu haben.

Joseph Smith der von euresgleichen wie ein Hase von hundert Hunden gejagt und schließlich erlegt werden konnte, sagte kurz vor seinem Ende:


"Der einzige Grundsatz, nach dem sie mich beurteilen, ist der , dass sie meine Maßnahmen mit den törichten Überlieferungen ihrer Väter vergleichen und mit den unsinnigen Lehren bezahlter Priester, deren einziges Ziel darauf gerichtet ist, die Menschen unwissend zu halten, damit ihnen ihr schmutziger, klingender Lohn nicht entgeht, oder wie der Prophet (Hesekiel) sagt um sich selbst zu weiden, nicht die Herde." (9)

Das hätte Joseph Smith nie so deutlich sagen dürfen. Das haben sie ihm und uns bis heute übelgenommen.
 Den Originaltext gibt ihm allerdings Hesekiel an die Hand: 

... Menschenkind, weissage wider die Hirten (Pastoren) Israels, weissage und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Herr: Weh den Hirten (Pastoren)Israels, die sich selbst weiden!" (10) 

"Jetzt ergeht über euch dieser Beschluss, ihr Priester
Wenn ihr nicht hört und nicht von Herzen darauf bedacht seid, meinen Namen in Ehren zu halten... dann schleudere ich meinen Fluch gegen euch." (11) 

Warum soll es ausgeschlossen sein, dass Gott sich einen Menschen aussucht, der nicht nach unserem Geschmack ist?

Ich weiß es, - ich wurde es inne - dass diese Kirche zuerst Gottes Werk ist, wenngleich wir alle mittun und insofern ist es ein Stück auch Menschenwerk mit gewissen schwerlich vermeidbaren Fehlern.

Es versöhnt die Menschen und die Religionen:

 Joseph Smiths markanteste Aussage lautet:

                         "Freundschaft ist einer der erhabendsten 
                    Grundsätze des "Mormonismus", ein Grundsatz,
 dazu bestimmt, die Welt umzustürzen und zu veredeln, dass Streit und Kriege aufhören und die Menschen Freunde und Brüder werden!" (12)

Junge "Mormonen" bieten ihrer Kirche aus blankem Idealismus ihren ehrenamtlichen Missionsdienst an. Sie wissen aus tausend Berichten, dass sie mit Hohn und Spott zu rechnen haben, Türen die ihnen vor der Nase zugeschlagen werden, Verleumdungen, obwohl das was sie lehren und vertreten edler nicht sein kann.
  82 000 Jungen und Mädchen waren es Ende 2013, die es auf sich nehmen wollen, anderthalb bis zwei Jahre ihr Bestes zu geben, um mehr Menschen zu mehr Freund- und Brüderschaft zu bringen, weil sie innewurden, dass diese Kirche wahr, wenn auch nicht absolut perfekt ist.


Missionary Broadcast 1
Chor im Missionstrainingszentrum

Immer wieder hörte und las ich, vor allem in meiner Jugendzeit, in den Gemeinden der "Mormonen" diesen Satz:
  

"Die Herrlichkeit Gottes ist Intelligenz" (13)

Obwohl erst ein Kind von neun, habe ich nie vergessen wie die amerikanischen Missionare Holt und Larson hinzusetzten: 
               "Intelligenz ist das zum Guten anderer angewendete Wissen!"
Das ist die eigentliche Botschaft verknüpft mit der Lehre von Sühnopfer Christi.




Links Momonenmissionar Larson, daneben mein Vater Wilhelm Skibbe, hochaufsitzend, in seinem Heim, Johannes Reese, Orgelspieler für verschiedene christliche Kirchen, der zwar nie Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage wurde, und dennoch die Grundlage dafür legte, dass später sich mehr als 30 Personen unserer Kirche anschlossen, darunter die Untersucherin Schmidt, rechts neben Johannes, außen Missionar Holt.

Ich fühlte schon als Kind die Wahrhaftigkeit die von beiden Amerikanern ausging. Johannes Reese hat immer bezeugt, dass Joseph Smith ein Prophet Gottes war.

Später verfestigte sich in mir die Aussage aus ebenfalls "Lehre und Bündnisse", einem Zusatzwerk von - für uns -  kanonischem Rang: 



"In diesem Leben erworbene Intelligenz wird mit uns in der Auferstehung hervorkommen" (14) 
Das hat mit der Abhängigkeit zu irgendeiner Religion nichts zu tun!
 
"Mormonismus" ist reich an Kernsätzen, wie diesen: 

"Du steht nur dann im Dienste Gottes, wenn du deinen Mitmenschen dienst". (15)

Jeder Mönch, Priester, Nonne, Gläubiger irgendeiner Religion! steht, (allerdings  ausschließlich nur dann)  im Dienste Gottes wenn er seinen Mitmenschen wirklich dient.

Es nutzt keinem Mitglied der Urkirche oder welcher Kirche auch immer, wenn er nur meint er sei auf dem "richtigen" Weg, wenn er nicht nach den Eingebungen seines Gewissens handelt.

Gott wird uns nach unserem Tun beurteilen, nicht nach unserer Bekenntniszugehörigkeit.
"Mormonismus" lehrt:

"...er (Gott) wird jedem Menschen gemäß seinen Werken vergelten und jeden Menschen nach dem Maß messen, womit dieser seine Mitmenschen gemessen hat" (16)

Es gibt buchstäblich hunderte Zitate in den Schriften der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die nicht nur einprägsam sind sondern die dein ganzes Wesen vorteilhaft und erhebend durchziehen, wenn du es zuläßt.

"Der Geist Christi ist allen Menschen gegeben, damit sie Gut von Bose unterscheiden können." (17) 

"(Christus) kommt in die Welt, dass er alle Menschen errette, wenn sie auf seine Stimme hören wollen." (18)

Das ruft Nephi aus. 

Die (unerlaubt verkürzte) Hauptthese Luthers bestand aus drei Worten:  

                           "Allein aus Gnade" (sola gratia)

Es wurde so von Paulus formuliert. (19) Aber Paulus hatte zu diesem Thema viel mehr gesagt:


"Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten, was der Mensch sät das wird er ernten!" (20) 


Es ist unanfechtbar wahr, dass zuletzt die Gnade Christi die Guttaten des Menschen bei Weitem überwiegt - wie auch die alten Christen glaubten - (21)

Aber, sie glaubten ebenso innig wie entschlossen, 

dass das Tun des Guten, aus eigenem freien Willen, erste Christenpflicht ist

Immer wieder wurde in der Urkiche davon gesprochen wie entscheidend wichtig der eigene freie Wille ist. So ist es in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

 Wage es, selbst zu überprüfen, ob die Flüsterer im Recht sind.
                                      
 "Komm und sieh!"





Quellen: 


1.)  u.a. Die Mormonen sind eine der gefährlichsten Sekten der Neuzeit
www.bibelkreis.ch/themen/MormonenVJ.htm2.)
2.) F. Ph. Masson, 1800 "Geheime Nachrichten über Russland unter der Regierung Katharinas..." Paris.
 

"Der Russe hat an nichts Interesse, weil er nichts besitzt... er lebt ohne Vaterland, ohne Gesetze, ohne Religion... er hat noch gar keinen Begriff davon was es bedeutet frei zu sein, die Erdscholle auf die er gefesselt ist zu verlassen (kann er sich nicht vorstellen....)  Er hasst alle Arbeit, weil er niemals für sich gearbeitet hat, er hat sogar noch keinen Begriff von Eigentum, seine Felder, seine Habseligkeiten, sein Weib, seine Kinder, er selbst gehören einem Herrn, (einem christlichen Herrn, G. Sk.-) der Willkür darüber schalten kann, und es auch wirklich tut...

Außer einem geweihten Amulett, das jeder Russe von der Taufe an, wo er es bekommt, am Halse trägt und nie ablegt, hat er gewöhnlich  noch ein Bild von Kupfer in der Tasche, das den Heiligen Nikolaus oder einen anderen Heiligen, der sein Patron ist, vorstellt. Er nimmt es mit auf Reisen. Nichts ist sonderbarer, als wenn man einem Bauern oder Soldaten zusieht, wie er seinen kleinen Gott aus der Tasche zieht, darauf spuckt, ihn mit der Hand reibt, und sich plötzlich vor ihm auf die Erde wirft, hundertmal das Zeichen des Kreuzes macht, die tiefsten Seufzer ausstößt und seine 40 "Gospodi pomiloi" (Gott sei mir gnädig) hersagt. Ist das Gebet zu Ende so tut er den Gott wieder in die Büchse und steckt sie in die Tasche...
Ich habe eine russische Fürstin gekannt, deren Hausgott ein großes silbernes Kruzifix war, das beständig in einem besonderen Wagen hinter ihr herfuhr, und am Abend in ihrem Schlafzimmer aufgestellt wurde. War ihr der Tag über ein Glück widerfahren, und war sie mit ihren Liebhabern zufrieden, so ließ sie eine Menge Wachkerzen um dasselbe herum anzünden, und sagte dann in einem vertraulichen Ton zu ihm: Nun siehst du? weil du dich heute gut aufgeführt hast, so sollst du auch gut behandelt werden. Die ganze Nacht hindurch sollst du brennende Wachslichter haben, ich will dich lieben, zu dir beten, du sollst mein lieber kleiner Herr Gott sein. War ihr hingegen irgend etwas Unangenehmes zugestoßen, so durften die Kerzen nicht angezündet werden. Sie verbot ihren Bediensteten dem armen Kruzifix irgendeine Art von Verehrung zu erweisen und überhäufte es mit Vorwürfen, Scheltworten und Grobheiten." S. 132

3.) A. Grabner-Haider-Maier „Kulturgeschichte des frühen Christentums“ S. 85 4.) Hans Lietzmann „Geschichte der alten Kirche“ de Gruyter 1999. S. 267 u 568
5.)Jesaja 55: 8-9
6.) 2. Nephi 29: 5
7) Hartwig Weber Jugendlexikon, „Religion“ rororo , Rowohlt 1988,
8.) ebenda
9.) Lehren des Propheten Joseph Smith erste deutsche Nachkriegsausgabe 1948?. S. 219
10.) Hesekiel 34: 2 
11.) Maleachi 2: 1
12.) Lehren des Propheten Joseph Smith erste deutsche Nachkriegsausgabe 1948?. S. 220
13.) Lehre und Bündnisse 93: 36 im Internet vollst. abrufbar
14.) ebenda L.uB. 130: 18
15.) Buch Mormon Mosia 2: 17 im Internet vollst. abrufbar
16.) Lehre und Bündnisse 1: 10 im Internet vollst. abrufbar
17.) Buch Mormon  Moroni 7:16
18.) ebenda 2. Nephi 9: 21
19.) Römer 11: 6
20.) Galater 6:7
21.) Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft, dritte völlig neu bearb. Auflage, vierter Band Kop-O, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960, S. 1699
Der Hauptschiedsrichter in urchristlichen Glaubensfragen, Origenes (185-254): "Zwar sind alle Geschöpfe ganz auf Gott angewiesen, eigene Anstrengungen werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber die Vorsehung hat alle Regungen des freien Willens von Ewigkeit vorhergesehen und eingeplant, und sie werden gerecht vergolten." Luther misst dem freien Willen des Menschen so gut wie keine Bedeutung zu. Dies ist einer der Hauptwidersprüche sowohl zum ursprünglichen Christentum, - denn Jesus fordert permanent unseren Willen zur Tat herauf: "Wer diese meine Rede hört und tut sie, den vergleiche mit einem Mann der sein Haus auf Felsen errichtet.", - als auch zum sogenannten "Mormonismus" der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage





Freitag, 31. Januar 2014

"Die Schule hat mir beigebracht..."

iwoinamerika.blogspot.com

Irgendwo in Amerika:

Die Stadt ist echt klein, nen paar Hochhäuser... kleiner als Frankfurt, das größte ist der Mormonentempel mit seinen schönen Mormoninen. Die machen da nen Freiwilligendienst. Sie kommen aus aller Welt und versuchen 18 Monate lang Besucher wie mich zu bekehren. Geht man ins Museum wird man gleich von den ersten beiden angesprochen (die laufen IMMER zu zweit rum. Das ist Pflicht in den 18 Monaten, sie sollen gegenseitig auf sich aufpassen, damit sie nichts unanständiges tun). Man redet dann nen bischen über Jesus und nen paar neue Jesuse, die zum Teil sogar noch leben. Zum Schluss wollten sie meine Adresse haben und mir eine Mormonin nach Hause (nach Deutschland wohlgemerkt) schicken. Ich konnte leider nicht meine richtige Adresse angeben, die Schule hat mir beigebracht, dass Mormonen gefährlich seien, also hab ich die Adresse von einem von euch angegeben.“

Die bekannte Buchhändlerin Meinhardt, Neubrandenburg schüttelte sich damals, 1992, schaudernd, als sie hörte, ich beabsichtige nach Utah, sozusagen ins Heimtland dieser Unholde zu reisen, dabei schaute sie mich aus ihren klugen Augen allen Ernstes fragend an:
                                             Haben sie gar keine Angst?“
Wir befanden uns auf einem Sommerfest der CDU der ich, nach jahrzehntelanger politischer Abstinenz am 30. Oktober 1989 beigetreten war, demonstrativ an dem Tag, als sie ankündigte sie werde sich aus der Umklammerung von der SED befreien.
Möglicherweise hatte die liebenswürdige Dame, wie ich, diesen Artikel von Hermann Vogt, Salt Lake City, gelesen:

Die Mormonen wollen die Welt erobern und im nächsten Jahrhundert den Durchbruch zur „Großkirche“ schaffen... der mormonische Irrationalismus könnte auf sich beruhen, wenn er nicht wegen seines fanatischen Missionsdranges dazu neigte, die Menschenrechte derer, die ihm ökonomisch und politisch unterlegen sind, zu verletzen... Einen Dialog mit dem Mormonentum kann es nicht geben...“ "Rheinischer Merkur" (Christ und Welt) 19. Oktober 1990

Meine Gesprächspartnerin war überzeugt, sie hätte einen sicheren Hintergrund. Ich jedoch fragte mich: Wenn schon eine versierte Leserin zu solcher Einschätzung gelangte, was soll dann der vielbeschäftigte Mann auf der Straße denken, falls ihn jemand fragen würde, was er von den „Mormonen!“ hält?

Was ich von den Mormonen halte?“ fragte mich Carlo Hofmann zurück, der später Mitarbeiter unseres CDU-Oberbürgermeisters Bolick wurde und der sich den Pietisten zugehörig fühlte: 
                                              Natürlich nichts!“ 
lautete seine unverblümte Antwort. Und ein wenig flapsig, aber durchaus freundschaftlich fügte er hinzu: Bei uns im Ruhrgebiet, hättest du keine Chance gehabt eine Führungsrolle in der Partei einzunehmen.“

Natürlich nicht!
Bei all den Unterstellungen, die als Wahrheit von einem Haufen professioneller Jesusverehrer zu einem anderen, größeren Haufen Ahnungsloser hinausposaunt werden, kann man kaum etwas anderes, als allgemeine Ablehnung erwarten.

Sie, die immer noch das Vertrauen der Presse genießen, obwohl sie für das Zustandekommen der letzten beiden Weltkriege bedeutende ideologische Unterstützung „leisteten“, argumentieren gelegentlich dreist, obwohl Jesus das Lügen strikt untersagte.

             "Eure Rede sei Ja, ja oder Nein, nein, was darüber hinausgeht ist böse." 

Bei alledem tun unsere Angreifer unschuldig, sie haben doch lediglich ihren Empfindungen und ihrem Verdacht Ausdruck gegeben.
So allerdings haben es auch die Inquisitoren gehalten. Bereits ein Anfangsverdacht reichte, während mehrerer Jahrhunderte, aus.
Der einer x-beliebigen Ketzerei Angeklagte hatte seine Unschuld zu beweisen. Wenn nicht, hatte er bereits verloren und zwar wahrscheinlich sein Leben, seinen Ruf sowieso, sein Vermögen, die Unbescholtenheit seiner Familie und deren Zukunft. 
 
Wie soll man Leute nennen die kess den grunddemokratische Prinzip der Unschuldsvermutung aushebeln?

                                     "Die Mormonen wollen die Welt erobern!"  

Das klingt solide und wird bis zur Stunde als Warnung verstanden. Andererseits weiß jeder, dass die Mormonen bislang die Getriebenen waren, die zu diffamieren kinderleicht ist.

Mein Gesprächspartner Carlo wunderte sich, dass die Katholiken Rainer Prachtl, Burkhard Räuber und nicht wenige andere mich unterstützten, die wüßten doch, dass ich mich jahrzehntelang als „Mormone“ engagiert hätte.
Ich schaute ihn an:

Weißt du, Carlo, diese jungen Männer haben Durchblick. Es gibt Leute die sich nicht von Gerüchten und Parolen, sondern von ihrer eigenen Vernunft leiten lassen.“