Sonntag, 12. Februar 2017

„Die Zukunft gehört dem Christentum mormonischer Prägung“  
G. Skibbe

Teil 1: Die Entlarvung des nicänischen Gottes

Prolog:



Keine unter den bekannten Kirchen und Denominationen - ausgenommen die Urkirche (mit Tertullian (160-220) (1) und Origenes (185-254) - verfasste zu Beginn ihrer Existenz eine dokumentarische Erklärung wie diese:

Wir beanspruchen das Recht, den Allmächtigen Gott zu verehren, wie es uns das eigene Gewissen gebietet, und gestehen allen Menschen das gleiche Recht zu, mögen sie verehren, wie oder wo oder was sie wollen.“
Mormonen akzeptieren nicht nur, sie lieben diesen, den  11. Glaubensartikel ihrer Kirche. 

Tertullian sagte:  „Es läuft auf den Vorwurf der Gottlosigkeit hinaus, wenn man jemand die Freiheit der Religion nimmt und ihm die freie Wahl seiner Gottheit verbietet“.  Georg Denzler,  „Mutige Querdenker - der Wahrheit verpflichtet
Und Origenes beschwor, dass Gott dem Menschen das Individualrecht zugestand. Niemand ist berechtigt es auszuhebeln. 

Selten oder nie förderte eine Gemeinschaft, die je den Absolutheitsanspruch erhob, eine ihr wesensfremde andere. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage tat es wiederholt und immer noch.

Nach der Gründung der Stadt hat die „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" in freundschaftlicher Nachbarschaft der römisch-katholischen Kirche ein schönes Gartengrundstück geschenkt, damit diese dort ihre gotische Kathedrale bauen könne." (2) Walther Eidlitz „Reise nach den vier Winden"   
                                                                             
Bild Wikipedia: Da steht sie die „Mary-Magdalen-Kirche“, mitten in Salt Lake City.

Wenn das „Mormonentum“ tolerant bleibt, toleranter als alle anderen größeren Richtungen des Christentums, sollte ihm die Zukunft gehören, denn eigentlich kann niemand anderes als das Beste wünschen. Das wirklich Gute gedeiht nur im Geist gegenseitigen Respekts. Joseph Smith der Prophet der Wiederherstellung verlorenen Wissens wurde ähnlich wie Nathan der Weise befragt: „worin unterscheiden sie sich in ihren religiösen Absichten von anderen?“  Seine Antwort lautete: „Im Tatsächlichen und Wesentlichen gehen unsere Ansichten nicht so weit auseinander, dass wir nicht alle aus einem Quell der Liebe trinken könnten“ (3) Lehren des Propheten Joseph Smith erste deutsche Nachkriegsausgabe 1946?

Solche Aussage wäre von einem Mann, der behauptet Gott selbst und dessen Sohn Jesus Christus hätten in Visionen zu ihm gesprochen, eigentlich nicht zu erwarten gewesen. Beide Götter hätten ihn beauftragt, ihren weiteren Weisungen folgend, die Urkirche wiederherzustellen.
Wir wissen, nicht allein diese Behauptung, auch das Vorhandensein des Buches Mormon, als drittes Buch dieser Kategorie, löst zumindest auf den ersten Blick erhebliche Bedenken aus.  Der Koran, der ebenfalls den Absolutheitsanspruch erhebt, ist zumindest passagenweise freiheitsfeindlich. Das weckt Assoziationen. Doch wenn man das Buch Mormon gründlich liest, stellt sich für den Leser heraus, wie eindrucksvoll es das Menschenrecht auf individuelle Entscheidungsfreiheit und das vernünftige Gutsein fördert. Es ermutigt das Individualrecht mit allen angemessenen Mitteln zu verteidigen und in jeder Hinsicht friedenstiftend und damit rechtschaffen zu handeln.
Moroni der vielleicht größte Held der Buch-Mormon-Ereignisse kämpfte ähnlich motiviert, wie die Helden des Widerstandes gegen Hitler. Wir sind völlig in Übereinstimmung mit den berühmtesten Deutschen und anderen Verteidigern der Menschenrechte. Wir teilen das Toleranzverständnis mit allen die jemals aufopferungsvoll gegen die Intoleranten handelten. 
Die Männer um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg setzten sich, 1944, selbstlos, wie Moroni, zugunsten eines Lebens aller in Freiheit ein. Dass sie den mit wahnwitzigen, menschenverachtenden Ideen gefüllten Kopf damaliger Intoleranz zerschmettern wollten ist bewundernswert. Sie handelten nach höchsten Prinzipien der Tugend.
Henning von Tresckow ein entschiedener Protestant und Feind Hitlers schrieb nach dem leider erfolglosen Führerattentat aus der Todeszelle: 

Bundesarchiv Bild 146-1976-130-53, Henning v. Tresckow.jpg"Der sittliche Wert eines Menschen beginnt dort, wo er bereit ist sein Leben für seine Überzeugung niederzulegen."


(1901-1944) zuletzt Generalmajor der Deutschen Wehrmacht






Der Protestant Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) lebte ebenfalls, wie zahllose andere Christen, gemäß dem, was er zutiefst glaubte: 

„Öffne deinen Mund für die Stummen, für das Recht aller Schwachen. Öffne deinen Mund, richte gerecht, verschaffe dem Bedürftigen und Armen  Recht.“ Sprüche 31: 8

Wir lieben seinen Mut. Schon im April 1933 forderte er in einem Vortrag vor der Berliner Pfarrerschaft, zehn Wochen nach Hitlers „Machtergreifung:
 "Die Kirche ist den Opfern jeder Gesellschaftsordnung in unbedingter Weise verpflichtet, auch wenn sie nicht der christlichen Gemeinde angehören", die Kirche  soll "nicht nur die Opfer unter dem Rad verbinden, sondern dem Rad selbst in die Speichen fallen" 
Weil er, wie viele berühmte Katholiken und Andersgläubige, seiner innersten Überzeugung gemäß, ohne Rücksicht auf die eigene Sicherheit glaubte und lebte, wurde Bonhoeffer im 3. Reich Hitlers hingerichtet und wir "Mormonen" bewundern ihn.


Bild: Wikipedia

Fr.Maximilian Kolbe 1939.jpgMenschen wie der Franziskanermönch Maximilian Kolbe, der sein Leben für das eines Familienvaters im KZ Auschwitz hingab, sind auch Mormonen ein leuchtendes Vorbild.
Solche Grundeinstellung lobt das Buch Mormon und das macht es so wertvoll. Wir stehen vor Gott in der Pflicht, unter Einsatz unseres Lebens, wenn es sein muss, das Recht auf die Freiheit jedermanns zu verteidigen.

Pater Maximilian Kolbe (1894-1941)  

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