Freitag, 20. Oktober 2023

An einen Schreiber der Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen e.V. (AG WELT e.V.)

 

Lieber Herr Martin Borst,

 

diesen Brief werde ich veröffentlichen. Ihre Attacken und Anklagen sind schwerwiegend, und manchmal durchaus nicht redlich.

Sie schreiben und fordern korrekt:

»Prüfet aber alles, und das Gute behaltet.« 1. Thessalonicher 5, 21

Erste Frage:

Haben Sie, sowie die anderen Verfasser von Schriften gegen die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage das Buch Mormon Seite für Seite geprüft? So wie ich es tat, 10 Mal.

Sie schreiben: Ihre Kirche sagt: Wir glauben an die Bibel, soweit sie richtig übersetzt ist….

Jegliche Kritik der Mormonenkirche an der Bibel ist absolut gegenstandslos. Für Ihre Kirche ist sie allerdings notwendig, um ihre Lehre zu rechtfertigen.

 

Zweite Frage: Womit belegen sie das?

Hat der Verfasser, Herr Martin Borst, jemals auch nur eine einzige Stelle gelesen die als Joseph-Smith-Übersetzung ausgewiesen wurde?

Hier nur zwei Beispiele dafür, dass Joseph Smiths Version die Bibel glaubhafter macht, aber sie keineswegs in Frage stellt:

A)    Im Hebräerbrief steht geschrieben:  „Er (Melchizedek) ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlecht und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens: er ist aber verglichen dem Sohn Gottes und bleibt Priester in Ewigkeit. 7.3 Lutherbibel 1912

Joseph Smith übersetzte“For this Melchizedek was ordained a priest after the order of the Son of God, which order was without father, without mother, without descent, having neither beginning of days, nor end of life. And all those who are ordained unto this priesthood are made like unto the Son of God, abiding a priest continually.”

Nicht Melchizedek als Person, sondern das nach ihm benannte Priestertum nach der Ordnung des Sohnes Gottes, hatte weder Vater noch Mutter. Dieses Priestertum hatte weder einen Beginn noch ein Ende... . Und alle, die zu diesem Priestertum ordiniert sind, werden dem Sohn Gottes gleich gemacht und bleiben beständig Priester.“

Selbst einem Unbelesenen fällt sofort auf, dass diese Interpretation des Joseph Smith die erwähnten Verse verständlicher macht.

B)    Ein weitaus bedeutenderes Beispiel bietet diese Auslegung eines markanten Bibelverses des 16. Matthäusevangeliums: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.“   Es ist anmaßend, ein offensichtliches Wortspiel derart auszubeuten, das ausgerechnet der Stuhl zu Rom der heiligste und wichtigste war. Diese Argumentation kommt von Damasus, der um 366 allen Ernstes vertrat, Petrus sei der Felsen auf den der Herr sein Reich errichtet, obwohl zu Tage lag, dass Petrus (Kephas) zwar Felsen bedeutete, doch der Sinn liegt tiefer: Petrus erlangte seine „Felsenfestigkeit“, weil ihm von Gott offenbart wurde: Jesus ist der Gesalbte Gottes. Jesus ist der Felsen.

Dritte Frage: Was berechtigt den Verfasser der „Anti-Mormonen“schrift:

Ein Wort an Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ 

auf Joseph Smith und seine Nachfolger den folgenden Vers anzuwenden:

»Sehet euch vor, vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.«.

Sie schreiben: Die Bibel sagt hier und auch an anderen Stellen, dass wir uns auf gar keinen Fall auf Menschen verlassen dürfen. Das ist absolut korrekt.  Denn die Behauptungen des Menschen Martin Borst halten einer Überprüfung nicht stand, wie etwa diese niedergeschriebene:

DIe Zeugen (für das Buch Mormon) sind unglaubwürdig. Bei den angeblichen Zeugen liegt vieles im Dunkeln. Forscht man nach, stößt man auf Lügen, Betrug, Diebstahl, zweifelhafte Machenschaften. Martin Harris, Oliver Cowdery und David Whitmer gaben später zu, dass sie die Platten nie gesehen hätten.

 

Wo, Herr Borst steht das geschrieben?

Sie sagen, „David Whitmer trat, nachdem er wegen Betruges und Diebstahls angeklagt worden war, aus der Mormonenkirche aus“. Das ist nur die halbe Wahrheit, denn sie verschweigen, dass die Vokabeln „Betrug und Diebstahl“ seitens Withmers niemals auf das Buch Mormon bezogen!

Das nennt man Irrführung der Öffentlichkeit.

Im deutschen Recht führt der Tatbestand der Täuschung zu Rechtsfolgen für den Täuschenden.

Dieses Dokument, 50 Jahre nach dem Kirchenaustritt Withmers veröffentlicht, (auch im Internet abrufbar) überführt Sie.


AN ADDRESS TO ALL BELIEVERS IN CHRIST

By A Witness to the Divine Authenticity of the Book of Mormon

David Whitmer
Richmond, Missouri
1887

 

PART FIRST

CHAPTER I

Dear Reader:

Part first of this pamphlet is a brief address to those who have not read the Book of Mormon, and who are not conversant with the denominations that believe in that book.

Part second is an address to all believers in the Book of Mormon. There are three distinct denominations that believe the Book of Mormon to be the Word of God:

First: The Church of Christ.

Second: The Reorganized Church of Jesus Christ of Latter Day Saints.

Third: The Church of Jesus Christ of Latter Day Saints.

The last named is the church in Salt Lake City; they believe in the doctrine of polygamy, while the two first named churches do not believe in that doctrine. I am an elder in "the Church of Christ." We believe in the doctrine of Christ as it is taught in the New Testament and the Book of Mormon, the same gospel being taught in both these books. The Bible being the sacred record of the Jews who inhabited the eastern continent; the Book of Mormon being the sacred record of the Nephites (descendants of Joseph, the son of Jacob), who inhabited the western continent, or this land of America….

Übersetzt:

Eine Ansprache an alle Christgläubigen

Von einem Zeugen der göttlichen Authentizität des Buches Mormon

KAPITEL I

Lieber Leser: „Der erste Teil dieser Broschüre ist eine kurze Ansprache an diejenigen, die das Buch Mormon nicht gelesen haben und mit den Konfessionen, die an dieses Buch glauben, nicht vertraut sind.

Der zweite Teil ist eine Ansprache an alle, die an das Buch Mormon glauben. Es gibt drei verschiedene Konfessionen, die glauben, dass das Buch Mormon das Wort Gottes ist:

Erstens: Die Kirche Christi.

Zweitens: Die neu organisierte Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Drittens: Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Letztgenannte ist die Kirche in Salt Lake City; Sie glauben an die Lehre von der Polygamie, während die beiden erstgenannten Kirchen nicht an diese Lehre glauben. Ich bin Ältester in der „Kirche Christi“. Wir glauben an die Lehre Christi, wie sie im Neuen Testament und im Buch Mormon gelehrt wird, wobei in beiden Büchern dasselbe Evangelium gelehrt wird. Die Bibel ist die heilige Aufzeichnung der Juden, die den östlichen Kontinent bewohnten; Das Buch Mormon ist die heilige Aufzeichnung der Nephiten (Nachkommen von Joseph, dem Sohn Jakobs), die den westlichen Kontinent oder dieses Land Amerika bewohnten…“

 

Betrachten wir nun Ihren Hinweis auf Oliver Cowdery: Sie, Herr Martin Borst unterbreiten der Öffentlichkeit ihre Behauptung: „Martin Harris, Oliver Cowdery und David Whitmer gaben später zu, dass sie die Platten nie gesehen hätten.“

 

Um es kurz zu machen: Niemand muss diesem Statement wie es Wikipedia hier wiedergibt Glauben schenken, aber die Dokumente belegen es: „Es wurde auch behauptet, Cowdery habe sein Zeugnis von der Göttlichkeit des Buches Mormon und der Echtheit des Priestertums, das er durch die Hand von Auferstandenen erhalten hat, widerrufen. Zeugnisse von Familienmitgliedern, die an seinem Totenbett waren, sagen jedenfalls das Gegenteil davon aus.

Gerüchte, Cowdery habe nach einer neuerlichen Taufe die Kirche reformieren und die Polygamie abschaffen wollen, werden nach Ansicht von Mormonen durch die Dokumentenlage nicht gestützt. Cowdery hat in mehreren Briefen betont, er wolle nur ein einfaches Mitglied sein.“


 

Gott Sie!

Gerd Skibbe

 

Melbourne 20 Okt. 2023

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