Montag, 22. Januar 2024

Die Theologie des Buches Mormon (1)

 

 


      Vorwort:

 

1.     Das protestantische Nordamerika um 1800

2.     Joseph Smith der Ungebildete

3.     Ein Überblick der Lehren des Buches Mormon

3.1  Gott – Gottheit

3.2  Erlösung

 

Vorwort

 

Lehi, einer der Urväter des Buches Mormon, lebte als vermögender Mann und Familienvater, bis etwa 600 v. Chr. in Jerusalem. Er hörte Jeremias Warnungen, sehr wahrscheinlich aus nächster Nähe. Der junge König Zedekia, um 597 v. Chr. eingesetzt von den Babyloniern, sei im Begriff seinen Eid den er Nebukadnezar geleistet hatte zu brechen

Das würde sich rächen.

Das wird Lehi erkannt haben und das sollte erhebliche Folgen zeitigen.

Jeremia wurde seiner Tadel wegen heftig attackiert, zuletzt sogar in einen fast ausgetrockneten Brunnen geworfen… 

Lehi könnte vernommen haben, dass Jeremia selbst von Anfang an nicht gerade begeistert war die Rolle eines prophetischen Anklägers zu spielen. Er war kein Fantast, das bescheinigt ihm die Geschichte.  

Israels Gott Jehova sprach zu ihm: Ich kannte dich, ehe denn ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe denn du von der Mutter geboren wurdest, und stellte dich zum Propheten unter die Völker.  Jer. 1:5

Lehi glaubte wie alle Juden mit Jeremia: „Alle Seelen, die je und je in einen jüdischen Körper eingehen werden, haben am Sinai gestanden und sind dort in den ewigen Verbund zwischen Gott und Israel eingetreten.... Dr. phil. Kurt Wilhelm, Landesrabbiner 1925 – 1929 in Braunschweig, 1933 –1948 Rabbiner in Jerusalem, Oberrabbiner in Schweden „Jüdischer Glaube“

Lehi war sich dieses Bundes bewusst. Es betraf ihn und seine Familie. Gott hatte seinen gehorsamen Bündniskindern versprochen, dass ein besonderer Segen auf ihnen ruhen wird. In der Thora hieß es: „Wenn du nun der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchen wirst, dass du hältst und tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird dich der Herr, dein Gott, zum höchsten über alle Völker auf Erden machen. Und es werden über dich kommen alle diese Segnungen, und sie werden dich treffen, weil du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorsam gewesen bist… Gesegnet wirst du sein in der Stadt, gesegnet wirst du sein auf dem Acker… Und der HERR wird dich zum Kopf machen und nicht zum Schwanz, und du wirst immer aufwärtssteigen und nicht heruntersinken, weil du gehorsam bist den Geboten des HERRN, deines Gottes, die ich dir heute gebiete zu halten und zu tun, und nicht abweichst von all den Worten, die ich euch heute gebiete…“ Deuteronomium 28.

Für Lehi und zumindest einen Teil seiner Familie bestand kein Zweifel daran, dass sie – überhaupt alle buchstäblichen Kinder des Himmels - in der Ewigkeit vor Gott standen.

Wir waren dabei, haben aus gutem Grunde all das vergessen.

Aber den Israeliten war es dennoch bewusst.

Moderne Forschung bestätigt „Präexistenzvorstellungen sind … bereits im antiken Judentum breit belegt, so insbesondere in Bezug auf die Weisheit und auf messianische oder eschatologische Gestalten. Auch in der späteren rabbinischen Theologie spielen die Dinge, die vor der Welt existierten, eine nicht unbeträchtliche Rolle.“ Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament Herausgeber/Editor Jörg Frey (Zürich

Oder mit anderen Worten gesagt: „Das Passah ist das Aramäische pacach (paw-sakh) und bedeutet so viel wie 'hinüber gehen'. … Im Ursprung war das 'Hinübergehen' die Bedeutung des Hinübergehens des Menschen aus seinem Fleisch(lichen Körper) hinüber in die körperlose 'Welt', der Heimat der Seele…

So ist das 'über den Jordan gehen' dieselbe Symbolik wie das Passah. Das Yardana, Jordon, ist im Aramäischen 'der Strom oder Fluss des Lebens'. Abseits des Streites der Theologen kann man allein in der Aramäischen Sprache Mosaiksteine finden, für ein Bild, das es erlaubt auch das Bewusstsein der Menschen besser nachvollziehen zu können. So bedeutet im Aramäischen 'Bit Nitupta' das 'Haus der Präexistenz', was unschwer erkennen lässt, dass die Menschen eine Präexistenz…“ hatten. Volker Doormann, ‘PhilTalk Philosophieforen’ Thema Präexistenz und zur Passah Symbolik

Alle Theologie fällt herunter auf den Rang kluger Spekulationen wenn sie nicht berücksichtigt, dass Gottes nie endendes Bündnis mit Israel und die Präexistenz aller heute lebenden Menschen Tatsachen sind.

Als Jesus von Nazareth das Gebot gab: „Ihr sollt vollkommen werden gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ setzte er voraus, dass wir mehr sind als Erdenstaub.

Unsterbliche Seelen sind wir-

Das Buch Mormon schreibt denn auch und zwar deutlicher als die Bibel:

„Was nun den Zustand der Seele zwischen dem Tod und der Auferstehung betrifft – siehe, mir ist von einem Engel kundgetan worden, dass der Geist eines jeden Menschen, sobald er aus diesem sterblichen Leib geschieden ist, ja, der Geist eines jeden Menschen, sei er gut oder böse, zu dem Gott heimgeführt wird, der ihm das Leben gegeben hat.




Und dann wird es sich begeben: Der Geist derjenigen, die rechtschaffen sind, wird in einen Zustand des Glücklichseins aufgenommen, den man Paradies   nennt, einen Zustand der Ruhe, einen Zustand des Friedens, wo er von all seinen Beunruhigungen und von allem Kummer und aller Sorge ausruhen wird. Und dann wird es sich begeben: Der Geist der Schlechten, ja, derer, die böse sind – denn siehe, sie haben am Geist des Herrn keinen Anteil und keine Teilhabe; denn siehe, sie haben sich lieber böse Werke als gute erwählt; darum ist der Geist des Teufels in sie gekommen und hat von ihrem Haus Besitz ergriffen –, der wird in die äußere Finsternis hinausgestoßen; dort wird es Weinen und Wehklagen und Zähneknirschen geben,...“ Alma 40

 

Dass der Himmel die Heimat der Seele ist, bezeugen immer mehr Menschen mit Nahtoderfahrungen. Irgendwann schlagt die Quantität in eine uralte Qualität um.




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