Meine
Erwiderung
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An die Wesely’s
Hallo liebe Freunde,
Es geht um das Video „Glauben Mormonen fast das gleiche wie
die Christen?“ vorgestellt unter YouTube.
Mein Name ist Gerd Skibbe, geboren 1930. Ja, ich lobe euren
guten Willen, Menschen zu informieren, um sie im Glauben an Christus zu
stärken. Hinzufügen möchte ich: Irren ist menschlich.
Ich sage es gleich, diesen Brief stelle ich umgehend als
Blogger unter meinem Namen ins Internet. Ich werde meine, einige Tausende
umfassende Leserschaft, auch von eurer Reaktion berichten, bzw. von eurem
Schweigen, - was ich noch ausschließe.
Alleine mein Essay „Die aussehende Rehabilitation des Arius“
wurde 53 000-mal angeklickt, und ich habe über sechshundert verfasst.
Obenan steht für uns allesamt ein Satz des großen Albert
Schweitzer, als absolute Verbindlichkeit für Christen: „Wahrhaftigkeit ist das
Fundament des geistigen Lebens“
Nun zur Sache, was die „Mormonen“ betrifft, die Mitglieder
der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten und ihre Theologie, die ihr -
u.a. im Video: „Glauben Mormonen fast das gleiche wie die Christen?“ –
betrachtet.
Zu dieser Darlegung habe ich einige Fragen.
1.) Euer Sprecher kritisiert gleich zu Beginn, Gott habe zu
Joseph Smith gesagt: „alle Glaubensbekenntnisse (der Christen) seien ihm ein
Gräuel…“ Der Sprecher sagt damit: das ist
inakzeptabel.
Ist diese gravierende Aussage, die aus dem Mund J. Smiths
stammt, tatsächlich inakzeptabel, oder sogar falsch?
Lasst uns umsehen!
Nachdem ich mich, als 15-jähriger, entschloss
„Mormonismus“ gründlich zu untersuchen, fiel ich bald von einem Erstaunen ins
andere. In der Zwischenzeit las ich mehr als achttausend Dissertationen,
Fachartikel, Expertisen und Aussagen, von Nichtmormonen, und selbstverständlich
parallel dazu die Bibel sowie die neuzeitlichen Offenbarungen unentwegt. Ich
verglich was die Forschung vielerorts als Lehrgut der ursprünglichen Kirche
erkannte, mit dem was der sogenannte „Mormonismus“ verbreitet. Dazu habe ich
nicht nur im Internet der Öffentlichkeit unterbreitet, was relevant ist. Bei
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dort im Anhang nachgelesen werden
kann.Heute darf ich resümierend sagen: zu viele Akademiker schreiben
voneinander ab. Zweitens, nur sehr wenige haben eine Tiefenprüfung ihrer
eigenen Dogmen gewagt. Drittens, die breite Mehrheit derer, die informationsbedürftige
unterrichten, haben sowohl von alter Kirchengeschichte, sowie der
Dogmengeschichte ihrer jeweiligen Denomination etwa so viel Ahnung wie eine
Ameise vom Wald.
Theologieprofessor Matthias Kroeger resümiert: „...
was im 4. und 5. Jahrhundert in den großen Konzilien verabschiedet worden ist
als Dogma des christlichen Glaubens, das alles hat sehr seine ungeheuer
menschliche Geschichte. Das ist nicht vom Himmel eingegeben, sondern in höchst
menschlichen Machtkonstellationen, zum Teil gewaltsamen Prügelsituationen auf
Synoden, wo Mönchshorden eingefallen sind und die Konzilsväter verprügelt
haben, wenn sie sich nicht richtig entschieden haben und nicht richtig votiert
haben.“ Adolf von Harnack und die Kritik der kirchlichen Dogmen“
Gesprächsreihe zu Stationen des liberalen Protestantismus, Teil 3
Betrachten wir unter 1.1 das nicänische Bekenntnis
Ihr betont, da ist nur ein Gott. Das ist das Bekenntnis zum
Trinitarismus im Gegensatz zum Tritheismus, dem „Mormonen“ zustimmen.
Schauen wir uns folgenden Satz im Athanasianischen
Bekenntnis (dem Athanasianum) an, das bekanntlich in seinen Hauptelementen dem
Nicänum entspricht:
a) „wir (sind) gezwungen, in christlicher
Wahrheit jede einzelne Person für sich als Gott und als Herrn zu bekennen,“
b) „der katholische Glaube verbietet uns, von drei
Göttern oder Herren zu sprechen.“
Seit wann gilt die „christliche Wahrheit“ weniger als der
„katholische Glaube“?
Die moderne Forschung schlussfolgerte längst
dezidiert: „…der Erzketzer Arius (der bedeutendste
Anti-Trinitarier des Altertums) ist Traditionalist. Er steht fest auf dem
Boden der kirchlichen Lehrtradition." Thomas Hägg, "Kirchen
und Ketzer" 2004 mit Unterstützung des norwegischen Forschungbeirates für
Klassische Philologie und Religionswissenschaft, Uni Bergen –
Sir Isaak Newton, der große Physiker, der griechisch
ebenso las wie den Originaltext der Vulgata, verurteilte den zu Nicäa geborenen
Trinitarismus als Abfall vom Urchristentum. Der tiefgläubige Newton erkannte,
dass die durch das Nicänum erfolgte „wesenhafte, substantielle
Gleichheit (Gleichsetzung) des Sohnes mit dem Vater“ zur Entwicklung
von Unvorstellbarkeiten führte. „Der Abfall vom Glauben sollte
damit beginnen, die Wahrheit über die Beziehung des Sohnes zum Vater zu
verzerren, indem er sie gleichsetzt.“ Untitled Treatise on
Revelation (section 1.4), Yahuda Ms.
Der lutherische Dogmenforscher, Adolf von Harnack,
(1851-1930) stellte, mit Blick auf das Nicänum, dasselbe fest, nachdem er klar
erkannte, dass die Urkirche die Trennung von Gott-Vater und Gott-Sohn
lehrte: „Das war eine „große Neuerung, die Erhebung zweier unbiblischer
Ausdrücke (Vater, Sohn und Heiliger Geist sind „unius substantiae“
G.Sk.) zu Stichworten des Katholischen Glaubens. Sie (- diese
Neuerung) sicherte die Eigenart dieses Glaubens... Im Grunde
war nicht nur Arius abgewiesen, sondern auch Origenes... fortan musste die
Kirche die Last einer ihr f r e m d e n Glaubensformel tragen“. „Lehrbuch
der Dogmengeschichte “
„Mormonen“ akzeptieren Neuerungen an Apostellehren nicht!
Entscheidend sind die Lehren Christi, die das erste und zweite Jahrhundert noch
kannte und die auch durch Kaiser Justinian I. im 6. Jahrhundert verdammt
wurden. Siehe Codex Justinianus I,11,10.
Bewundernswert für mich ist, dass es immer treue Katholiken
gab, die arianisch glaubten. Insbesondere die Ostgoten, bevor Byzanz sie im 6.
Jahrhundert physisch zur Ehre des „Dreieinen“ ausrottete.
Umfragen aus dem Jahre 2024 ergaben, dass 67 Prozent aller
heutigen Katholiken arianisch eingestellt sind. Katholisches
Medienzentrum, 04.04.2025
Offenbar falsch ist die immer noch geltende offizielle
Behauptung: „Arius leugnete die Gottheit Jesus Christus.“ kathPedia
2019
Denn Arius, das wissen wir von Wulfila (311-383), lehrte: „Jesus
ist der „filius unigenitus, Dominus et noster“... wir glauben an Gott den
Vater und an seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn und G o t
t, Werkmeister und Bildner der gesamten Kreatur, der seinesgleichen nicht hat.“ Gert
Haendler „Die Rolle des Papsttums in der Kirchengeschichte bis 1200“
Joh. Adam Moehler (1796-1838), katholischer Theologe
und Kirchenhistoriker, eine repräsentative Persönlichkeit der katholischen
Tübinger Schule, unterstrich, dass: „Der Sohn, nach Justin, weder
bloßer Mensch ist, noch eine unpersönliche Kraft Gottes, sondern der
Zahl nach ein anderer. Er ist Gottes Sohn im eigentlichen Sinne. Er hat zu
Moses aus dem Dornenbusch gesprochen: ‚Ich bin, der ich bin, der Gott
Abrahams, Isaaks und Jakobs.“ Apol. J. C. 65. „Er ist der
Jehova des Alten Testaments, der Allmächtige.“ „Athanasius der Große
und die Kirche in seiner Zeit“ Mainz 1844
Diese Klarheit hat eine Brückenfunktion!
Die EKD gibt neuerdings diesbezüglich zu: „Die
Diskussion um die Trinität begann im vierten Jahrhundert nach Christus. Sie ist
sehr philosophisch geprägt, da die Lehre von der Trinität in der
Bibel nicht explizit vorkommt.“ EKD 2020
Moderne Resultate ergeben eindeutig, dass Konstantin der
Kirche das Unbild des „Dreifaltigen“ unter Strafandrohung aufzwang!
1.2 Das Endergebnis lautet leider: „Das Nicänum kam
gewaltsam in die Welt, es führte zu Hass, Mord und sogar Kriegen!“
1.3 Das oben erwähnte Video macht u.a. die Lehre meiner
Kirche, von der Leiblichkeit unseres Gottes Jesus Christus, lächerlich, weil
wir daran glauben, dass immer noch gilt was der Auferstandene Jesus von
Nazareth zu seinem Bruder Thomas sagte: „… lege die Hände in meine
Seite“ Der Auferstandene kam durch die Wand in der Raum! „Die
Türen waren verschlossen!“… „ein Geist hat nicht Fleisch und Bein,
wie ihr seht, das ich habe…“ Luk 24: 39
Und, steht da nicht geschrieben: „er wird wiederkommen,
wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen…“ Apg. 1
„Augustinus schreibt an den spanischen Theologen
Consentio: ‚Du fragst, ob der Leib des Herrn auch jetzt noch Gebeine und Blut
und die übrigen Bestandteile des Körpers besitze? (…) Ich
glaube, dass der Leib des Herrn im Himmel sich so befindet, wie er auf Erden
war, als er zum Himmel auffuhr.’“ Christoph Markschies Alta
Trinita Beata „Die Frage nach der Leiblichkeit des mitthronenden Christus
seiner Zeit“
Nun zu 2.) Ein Gräuel vor Gott und Menschen ist das
vormittelalterliche Bekenntnis Cunctos populos, das erst 1963 mit
Vatikanum II aufgehoben wurde.
Bischof und Kaiserberater Ambrosius von Mailand initiierte
es. Das geht aus dem historischen Kontext hervor. Es verbot sämtliche
Religionen im römischen Imperium, außer der katholischen. Erlaubt war nur die
Verehrung des Dreieinen (Dreifältigen). Ich schrieb viele Artikel zu diesem
Thema mit umfangreichen Quellenangaben die fast alle im Internet zu finden sind.
Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage glauben und
verteidigen vehement das Individualrecht jedermanns, das Cunctos populos
vernichtete. Die frühen Mitglieder meiner Kirche wurden von den frömmsten
der frommen Trinitarier protestantischer Richtung brutal über den
amerikanischen Kontinent gejagt, wie wilde Tiere. Insbesondere diejenigen, die
viel von der Gnade reden, waren gnadenlos, und zwar grundlos, auch nach
damaligem Rechtsverständnis.
Ein Gräuel vor Gott sind alle Bekenntnisse, die im Namen
Christi ausgesprochen zu Hass führten oder verleiten!
Besonders dramatisch und in ihrer Auswirkung auf heutige
Bekenntnisse sollten sich die - durch Kaiser Justinian I. mittels Codex
Justinianus I,11,10 und ebenso „Die Griechische Constitution 1.7.4, -
gelöschten Lehren vom vorirdischen Dasein des Menschen, sowie der Gotteslehre
vom Recht jedes Menschen auf Entscheidungsfreiheit, erweisen.
Hier pausiere ich, habe aber zehnfach ausgeführt, um was es
geht. Kurz gesagt: Die Geschichte des sogenannten „Christentums“, wohlgemerkt
die Geschichte des trinitarischen „Christentums“, wurde mit Blut und Tränen
geschrieben.
Nun kurz zu Punkt 3: Es ist peinlich dem erwähnten Sprecher
zuzuhören, wenn er – mit tadelndem Blick auf „Mormonen“ - formuliert: „Christen
haben keinen Grund zu glauben, die Bibel wäre unzureichend…“ Im
Zusammenhang damit bringt er deutlich zum Ausdruck: Mormonen würden die Bibel
geringschätzen. „Mormonen haben die Bibel verändert!“ Wer immer das hört, fällt
augenblicklich sein negatives Urteil. Genau das ist gewollt!
Ich kenne die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten
Tage auf 4 Kontinenten in hunderten Gemeinden, die ich als Weltenbummler
besuchte. Immer sah und hörte ich nur das Gegenteil!
Wir haben nie die Bibel angezweifelt!!! Nie vernahm ich
irgendwo auch nur ein einziges Wort unsererseits, das solche Aussage
rechtfertigen würde. Es gibt nur einige Verse in bestimmten Bibeltexten, die
unklar sind. Aber nicht ich rede nun zum Schluss zu
diesem Thema, obwohl ich noch viel zu sagen hätte. Hier kommt Prof. Dr.
Räisänen Helsinki, Finnland zu Wort, ein anerkannter evangelischer Bibelexeget:
Er verfasste den entschieden zu wenig beachteten Artikel der im Februar 1984 in
der "Theologischen Literaturzeitschrift" 109. Jahrgang erschien:
Heikki Räisänen sagt nach einer kurzen Einleitung:
„Das Wort Gottes kann keine Widersprüche enthalten. Wo
Joseph Smith Widersprüche entdeckt, gleicht er sie aus. Viele seiner
Harmonisierungsmaßnahmen sind heute noch aus Werken großkirchlicher
Fundamentalisten bekannt. Der Unterschied ist nur , dass Smith sich nicht mit
einer harmonisierenden Auslegung begnügt, sondern den Bibeltext selbst verbessert.“
Räisänen benutzt tatsächlich den Begriff:
"verbessert". Das ist zunächst verblüffend, denn, die Frage ob
man die Bibel verbessern kann oder nicht, ist eigentlich mit einem klaren Nein
zu beantworten. Hier wäre der Ansatz zu destruktiver Kritik
gegeben, doch das Gegenteil ist der Fall.
Um das zu belegen, greifen wir aus der Fülle der Fallbeispiele, die der
finnische, evangelische Theologe bringt, einige heraus.
Räisänen verweist beispielsweise auf den „theologisch
wichtigen Widerspruch, der zwischen den Angaben des Exodus über den Umgang
Moses (und anderer) mit Gott und der kühnen Behauptung von Joh: 1:18
besteht, niemand habe je Gott gesehen. Während großkirchliche
Auslegung geneigt ist, die alttestamentlichen Aussagen abzuschwächen, geht
Smith, dem die Diskrepanz nicht entgangen ist, den umgekehrten Weg und
korrigiert den johanneischen Text. Joh 1: 19 lautet (in der Inspired Version
von J. Smith) also: „Niemand hat Gott je gesehen, außer demjenigen, der
über den Sohn Zeugnis abgelegt hat.“
... auch das klassische Problem des Gottesnamens, der lt.
Exodus 6: 3 erst dem Mose offenbart wird, während er doch bereits in der
Genesis gebräuchlich ist, löst Joseph Smith... indem er aus dem Satzende eine
rhetorische Frage macht: „and was not my name Jehova known unto them?“...
Einer der schwierigsten Anstöße für konservative
Bibelauslegung ist die unerfüllte Naherwartung. Auch in diesem Fall vertritt
Smith eine Deutung, die heute noch in großkirchlichen Konservativismus gang und
gäbe ist; der Unterschied ist wieder einmal der, dass er den Text selbst
im Sinne der Auslegung ändert. Die Aussage, dieses Geschlecht werde nicht
vergehen, bevor alles geschehen sein wird. Matth: 24: 34 wird verbessert: „This
Generation, in which these things shall be shown forth, shall not pass
away, until all I have told you shall be fulfilled“ dem
entsprechend sagt Jesus (bei Joseph Smith) in Matth: 24: 42 nicht „ihr
seht dies:“ sondern „meine Erwählten... werden sehen."
Der Rat, dass der Ehemann sein soll als hätte er keine
Frau, wird auf die Missionslage durch den Zusatz bezogen: „for ye are called
und chosen to do the Lords work“
Konsequenterweise wird festgehalten, dass Jesus nicht am
Ende der Tage auf Erden erschienen ist, sondern in der Mitte der Zeit“ z.B.
Genesis 6: 60 in der Inspired Version....
Die vielleicht auffälligste Neuerung von allen ist die,
dass Smith die Menschheit vom Uranfang an über die Ankunft des Messias Jesus am
genauesten unterrichtet sein läßt. Die künftige Heilsgeschichte ist ihr von den
frühesten Tagen bekannt... Der mormonische Kommentator Matthews bemerkt dazu:
Da die frühen Patriarchen das Evangelium hatten und seinen Vorschriften
gehorchten, ist es offenbar, dass der Plan der Erlösung konstant ist und durch
die Geschichte der Welt hindurch derselbe gewesen ist. „Dies ist nicht so
offenbar in der King James Version!“ In der Tat nicht!
Bei aller Naivität der Lösung sollte zugestanden werden,
dass Joseph Smith hier seinen Finger auf ein wirkliches Problem, auf einen
heiklen Punkt in der Heilsgeschichte gelegt hat. Wie steht es eigentlich mit
Gottes Plan, wenn mit Christus ein neuer Heilsweg eröffnet worden ist, von dem
die Alten noch nichts wussten? War den früheren Generationen ein echter
Heilsweg offen, etwa in der Form der Buße und der freudigen Annahme des
göttlichen Gesetzes?
Wenn nicht, hat dann Gott nicht die alttestamentlichen
Frommen irregeführt, indem er ihnen ein Gesetz gab, das das Leben verheißt
(z.B. Lev 18: 5) und keinen Hinweis auf seine eigene Vorläufigkeit erhält?
Räisänen verweist dann auf den 1. Clemensbrief indem
auch von dort her Joseph Smiths Linie bestätigt wird: „Clemens
versichert, Gott habe von Ewigkeit her alle Menschen auf dieselbe Weise
gerechtfertigt, und zwar durch den Glauben... er habe von Geschlecht zu
Geschlecht denjenigen Gelegenheit zur Buße gegeben, die sich ihm zuwenden
wollten“
… Mit der Kontinuität der Heilsgeschichte hängt es
ferner zusammen, dass Smith die paulinische Rede vom Gesetz als Ursache der
Sünde oder von seiner sündenvermehrenden Funktion abschwächen muss.... auch
diesmal befindet Joseph Smith sich in guter Gesellschaft....
Bei der Umgestaltung (einiger Passagen bei Paulus) bringt
(Joseph) Smith ein erstaunliches Maß an Scharfsinn auf, mehrfach entsprechen
seine Beobachtungen im Großen denen moderner Exegeten...
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Joseph Smith
durchgehend echte Probleme erkannt und sich darüber Gedanken gemacht hat... Wie
durch ein Vergrößerungsglas lassen sich (bei Joseph Smith) die Mechanismen
studieren, die in aller apologetischer Schriftauslegung am Werke sind; die
zahlreichen Parallelen zum heutigen Fundamentalismus aber auch zur raffinierten
Apologetik etwa der Kirchenväter sind hochinteressant...“ Räisänen fasst
schließlich zusammen: „Mit diesen Beispielen aus den Werken Joseph Smiths,
sowie aus der neueren Literatur über den Mormonismus hoffe ich hinreichend
angedeutet zu haben, dass eine ernsthafte Beschäftigung mit den Werken des
Mormonismus eine lohnende Aufgabe nicht nur für den Symboliker und den
Religionswissenschaftler ist, sondern auch für den Exegeten und den
Systematiker. Der um Fairness bemühte Forscher kann ihnen den Wert als in ihrer
Zeit und Umgebung als sinnvolle Neuinterpretation der religiösen Tradition gar
nicht so leicht absprechen…“ Ende der Aussagen Räisänens.
Ich schließe mit den Worten: Die Kirche Jesu Christi
der Heiligen der Letzten Tage hat nie gelehrt, dass Elohim, zu dem wir im Namen
Jesu Christi beten, nicht immer Gott war. Elohim hat uns und das Weltall ins
Leben gerufen. Vor ihm war nichts.
Ihr habt natürlich in einem Punkt recht: Es gibt nur einen
„wahren“ Gott, Elohim, zu dem Jesus betete, der ihn gesandt hat um uns durch
sein Sühnopfer zu erlösen und dem er nachgeordnet ist: Jesus der zur Rechten
des Vaters sitzt und der kommen wird um in Wahrheit und Rechtschaffenheit zu
richten. Er, der sagte: Alles was ihr einem meiner Geringsten getan
habt, das habt ihr mir getan…. Er der gesagt hat: „Wer meine Gebote hat, und
hält sie, der ist es, der mich liebt. Genau das sagt das Buch
Mormon
Mit freundlichen Grüßen Gerd Skibbe
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