Gerd Skibbe
Kirchengeschichte – aus dem Blickwinkel eines
Mormonen
2020
Apropos inakzeptable Christologie der „Mormonen“
Am 9. Juli 2015 erwiderte ich in einem
offenen Brief auf eine ebenso offene Attacke auf die Lehren meiner Kirche, als
Blogger im Internet.
Sehr geehrte Mitglieder der Bibelgemeinde Pforzheim,
sehr geehrter Herr Dr. Lothar Gassmann,
mir scheint, dass es an der Zeit ist ein paar Missverständnisse
auszuräumen.
Seit 1945 ununterbrochen aktives Glied der Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage („Mormonen“) erlebte ich selbst zahllose Angriffe
wegen dieser Mitgliedschaft. Sie kamen aus allen Richtungen, von meinen evangelischen
Mitschülern, von Nazibonzen und dann den kommunistischen Agitatoren.
Den Nazis war meine Familie zu judenfreundlich, den Kommunisten
erschienen wir (bis 1976!) als gefährliche amerikanische Sekte. Eigentlich
hätten Protestanten unsere Freunde sein sollen, denn für uns gilt gemeinsam das
Christuswort:
„Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist es der
mich liebt und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren“
Zu den größten Überraschungen in meinem Glaubensleben gehörte
meine Feststellung, dass die ärgsten "Mormonismus"-feinde
großkirchliche Theologen sind, die unsere Schriften nicht kennen, und dennoch
über sie, wie Räuber, herfallen.
Sie bedienen sich immer wieder höchst fragwürdiger Zitate die von Ihresgleichen
stammen.
Herr Prof. Dr. Samuel Leuenberger - ein sonst durchaus
respektabler Gelehrter - stellte exakt das Gegenteil unserer (christologischen) Lehren als Elemente des
„Mormonentums“ dar... weil, er sich eben nicht an der Quelle bediente, sondern
anderweitig informierte.
Herr Dr. Gassmann, empfiehlt nun „das Buch von Prof.
Samuel Leuenberger: MORMONEN – Heilsbringer aus Salt Lake City?
Bitte, überzeugt euch selbst, welchen Wert es hat.
Prof. Leuenberger behauptet: für "Mormonen" sei
"keine der Gottheiten Schöpfer Himmels
und der Erden. … Bei allen Gottheiten nimmt die Weisheit beständig zu. Deshalb
kann bei Gott nicht von Allwissenheit gesprochen werden.“
Im Buch Mormon u.v.a. Schriftstellen unseres Schriftenkanons heißt
es dagegen:
„...der allmächtige Schöpfer Himmels
und der Erde... kennt eure Gedanken... O wie groß ist die Heiligkeit
unseres Gottes! Denn er weiß alles – es gibt nichts was er nicht weiß!“ Jakob 2: 5, 2. Nephi 8:13 2. Nephi 9: 20
Weiter schreibt Prof Leuenberger: (für die Mitglieder der Kirche
Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gelte):
„Christi Kreuzestod hat kaum mit Tilgung
von Schuld und Gerechtmachung vor Gott zu tun. Sein Kreuzestod hat in
erster Linie Voraussetzungen zur Höherentwicklung der Menschen geschaffen.
Jesus ist also nicht Versöhner zwischen dem Himmlischen Vater und den
Menschen...“
Demgegenüber steht im Buch Mormon und in
anderen Schriften der Kirche Jesu Christi der HLT geschrieben:
„Er (Christus) kommt in die Welt, auf
dass er a l l e Menschen errette, wenn sie auf seine Stimme hören wollen, denn
siehe er nimmt die Leiden aller Menschen auf sich, ja die Leiden eines jeden
lebenden Geschöpfs der Männer und Frauen die zur Familie Adams gehören...
er erleidet dies, damit die Auferstehung allen Menschen zuteil werde... er gebietet
allen Menschen, dass sie umkehren und sich auf seinen Namen taufen lassen und
bis ans Ende ausharren, sonst müssen sie verdammt werden... nur wo es kein
Gesetz gibt, da gibt es keine Strafe, und wo es keine Strafe gibt, da gibt es
keinen Schuldspruch und wo es keinen Schuldspruch gibt, da hat die
Barmherzigkeit des Heiligen Israels wegen der Sühne Anspruch auf den Menschen,
denn die Sühne tut den Forderungen der Gerechtigkeit Genüge ...Der
Herr Gott … liebt die Welt (die
Menschen), so dass er sogar sein eigenes
Leben niederlegt, damit er a l l e Menschen zu sich ziehen kann. Darum
verbietet er niemanden, an der Errettung durch ihn teilzunehmen.” 2. Nephi 2: 20-25, 2. Nephi
2: 24
Weiterer Buch-Mormon-Text:
„die Erlösung kommt im heiligen Messias
und durch ihn... siehe er bringt sich selbst als Opfer für Sünde dar, um dem
Zweck des Gesetzes Genüge zu leisten für a l l e die ein reuiges Herz und einen zerknirschten
Geist haben, und für niemanden sonst kann dem Zweck des Gesetzes Genüge geleistet
werden...
kein Fleisch (niemand) kann in der
Gegenwart Gottes wohnen außer durch das Verdienst und die Barmherzigkeit und
die Gnade des heiligen Messias... Und wenn die Zeit erfüllt ist, kommt der
Messias, um die Menschenkinder vom Fall zu erlösen und weil sie vom Fall erlöst
sind, so sind sie für immer frei geworden.” 2.
Nephi 2: 6-8, u. 26
Prof. Leuenberger behauptet:
Die Schuld des Menschen vor Gott wird (seitens der Mormonen) nicht ernst
genommen.
Demgegenüber lautet die Lehre meiner
Kirche:
„Wir werden hingebracht werden und vor
Gott stehen – wissend wie wir jetzt wissen, und wir werden eine klare
Erinnerung an all unsere Schuld haben.“ Alma
11: 43
Bitte, überprüfen! Das Buch Mormon kann im Internet aufgerufen werden.
...
In der Hoffnung einigen Christen mit diesen Richtigstellungen
gedient zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen ... Signum
Bis heute blieb eine Antwort aus.
Und damit
haben wir bereits ein Teilantwort auf die uns alle bewegende Frage nach dem
großen Warum des Zerfalls des Christentums:
Selbst anerkannte Gelehrte verirrten sich im dicken Dunst unsauberer
Literatur. Sie drangen nicht bis zur Quelle vor, sondern tranken unterwegs verdorbenes
Wasser.
Zwischenbemerkungen
In seinem empfehlenswerten
sektenkundlichen Werk: „ Seher -Grübler,-Enthusiasten“ 1950, Quell-Verlag
urteilt Kurt Hutten:
""Mormonismus ist strahlender
Optimismus... Der von Mormonen gelehrte Glaube ist erfüllt von ermunternden
Ausblicken. Alle Rätsel des Daseins, der Sünde und Schuld, des Leidens und
Sterbens lösen sich in einer befriedigenden Harmonie auf."
Dr. Funkschmidt sieht das anders: Er argumentiert
im Material-dienst der Evangelischen Zentralstelle
für Weltanschauungs-fragen:
„Die (mormonische) Vorstellung, der
zufolge (a) der Mensch Gott werden kann bzw. (b) der biblische Gott sich aus
einem Menschen entwickelte, steht im diametralen Gegensatz zur biblischen
Unterscheidung von Schöpfer und Geschöpf.“
Wenden
wir uns dem erwähnten (a) zu:
Die
Vorstellung, dass der Mensch Gott werden kann stünde , „im diametralen Gegensatz
zur biblischen Unterscheidung von Schöpfer und Geschöpf.“
Evangelischerseits
wird also abgelehnt, dass der Mensch vergottet werden kann, weil das unbiblisch
sei.
Nur, jeder
Konfirmand weiß doch, dass Jesus das Gebot gab:
„Ihr sollt
vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ (2) Matth. 5: 48
Und, der
evangelische Spitzentheologe Adolf von Harnack bestätigt, dass die Lehre von
der „Gottwerdung“ des Menschen sogar das Kernstück urchristlicher Tradition war:
„... der Gedanke der Vergottung (des Menschen) war der letzte und oberste gewesen; nach Theophilius, Irenaeus,
Hippolit und Origenes findet er sich bei allen Vätern der alten Kirche,
bei Athanasius, bei den Kappadoziern, Appolinares, Ephraim Syrus, Epiphanius
u.a“ (3)
Adolf von Harnack „Lehrbuch der Dogmengeschichte“
Das ist bemerkenswert. Es steht in voller
Harmonie zu den Lehren der Heiligen der Letzten Tage, gegen momentane evangelische
Theologie.
Selbst Martin Luther sprach von der
Gottwerdung des Menschen (4) T. Mannermaa “Luther und Theosis”, Band 16
Hippolyt von Rom (heiliggesprochener Gegenpapst
um 220) sagt:
„Durch den Logos brachte Gott Alles hervor, und anders als es gemacht
wurde, konnte es nicht gemacht werden. Den Menschen schuf er als solchen; will der Mensch Gott werden, so muss er ihm
gehorchen. (5) Joseph Langen „Geschichte der
römischen Kirche“
Erst im 3. Jahrhundert kamen erste
Zweifel in Christenreihen auf, ob diese Lehre echt sei. Und sogleich mahnt Origenes (185 -254) der von allen Bischöfen seiner Zeit anerkannte
Mit-Bewahrer des urchristlichen Lehrgebäudes: Erfindet bitte kein neues
Envangelium:
„... Manche schätzen nicht, was wir sagten,
indem wir den Vater als den einen wahren Gott hinstellten und zugaben, dass
andere Wesen neben dem wahren Gott Götter werden konnten, indem sie an Gott teilhatten.“ (6)
Origenes Kommentar zu Joh.: 2:3 bei Wikipedia unter Arianismus
Dasselbe könnte
Joseph Smith geschrieben haben, der Prophet der Wiederherstellung verlorenen
Glaubensgutes.
Quelle
des linken Bildes ist vermutlich der
Deutsche Pressedienst. Veröffentlicht im Nordkurier" Neubrandenburg
vom 20.9.97
Aber wem war an dieser Verzeichnung
gelegen? Rechts: Das echte Bild des völlig
bartlosen Joseph Smith nach der Totenmaske und nach Beschreibungen. Er wurde 1844, neununddreißigjährig
ermordet, auch weil über ihn bösartige Gerüchte verbreitet wurden!
Joseph, der erste
Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage könnte von Origenes
persönlich belehrt worden sein, so sehr gleichen ihre Basislehren einander. Doch
der große Gelehrte verstarb bereits 254.
Und zudem,
Origenes Schriftgut galt (und gilt in evangelikalen Kreisen – nicht in katholischen!)
als inkompetent, er sei von seiner Kirche exkommuniziert worden.
Bekanntlich gaben
sich Mönche des fünften bis achten Jahrhundert große Mühe, das umfangreiche
Schriftgut des Origenes zu vernichten.
Warum?
Wahr ist, Origenes
er hatte Verleumder, wie Joseph Smith.
Beachten wir eine
Feststellung, die der abwertenden Behauptung widerspricht: Origenes sei ein
Häretiker gewesen:
„Eine ganze Generation von Theologen ist ... durch seine Schule gegangen...
mehrfach holte man Origenes zur Widerlegung von Häretikern, die sich seinen Argumenten
meistens beugten...“ (7) Franz
Schupp „Geschichte der Philosophie im Überblick“
All das wusste
Joseph Smith nicht.
Niemand kann
glaubhaft versichern, dass die Kernlehren des Origens n i c h t dem Lehrgut der
Apostel entsprechen (Ob Paulus hier gelegentlich ausschert ist nicht entschieden)
Ludwig Hertling SJ
wertet Origenes auf:
„Origenes hatte niemals die Absicht von der
Lehre der Kirche abzuweichen!“ (8) „Geschichte der katholischen Kirche bis 1740“
Umgekehrt war und
ist es! Die sich christlich nennenden Rechthaberischen aller Zeiten wichen vom
Original ab. Deshalb gibt es tausende Kirchen die einander widersprechen.
Kardinal Urs von Balthasar
erklärt:
„Origenes
und seine Bedeutung für die Geschichte des christlichen Denkens zu überschätzen
ist kaum möglich.“ (9) www.origenes.de/Kommentare
Papst Benedikt
XVI. empfiehlt:
„Ich lade euch dazu ein... die Lehre
dieses großen Meisters (Origenes) im Glauben in euer Herz aufzunehmen.“ (10)
Generalaudienz am 25. April
2007
Herr Dr.
Funkschmidt, wenn wir Origenes in Betracht ziehen, verstehen wir die Bibel besser.
Denn da steht es geschrieben:
“ Ich habe wohl gesagt: "Ihr seid Götter und allzumal
Kinder des Höchsten" (11) Psalm 82: 6
Jesus selbst verteidigte sich vor den
Pharisäern, weil er zu erkennen gab, dass er der große ICH BIN, des Alten
Testaments sei (12)
Johannes 8, mit den
Worten:
„Steht
nicht geschrieben in eurem Gesetz: "Ich habe gesagt: Ihr seid Götter. So er die Götter nennt, zu welchen das Wort geschah, und die
Schrift kann doch nicht gebrochen werden.“ (13) Johannes !0:
34
Natürlich
kann kein Sterblicher dieses Hochziel erreichen, aber er kann sich, aus eigenem
Willen, darauf hin zu bewegen.
Hier wird
der eigentliche Gegensatz zwischen evangelischer und „mormonischer“ bzw. origenistischer
Theologie zu Ungunsten der Protestanten offenbar.
Luther
sowie die Exponenten der evangelischen Kirche schwören geradezu darauf, dass
der Mensch k e i n e n freien Willen hat, während die Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage wie Origenes und wie die Katholiken, darauf bestehen!
Sieh hin, Nachdenklicher, was gewisse
Theologen aus dem Geschenk Gottes gemacht haben und wende dich ab von ihren wilden
Spekulationen: online Dogmatik
evangelischer Glaube behauptet:
„Gottes Allmacht und sein Vorherwissen schließt
menschliche Willensfreiheit aus.“ (14)
NEIN! Du bestimmst, was aus dir
wird: Gestern, Heute und in Ewigkeit. Schon Origenes (185-254) weist die
Besserwisser zurecht.
o „der Wille des Einzelnen ist entscheidend, und das heißt: der autonome Wille des Einzelnen...“ (15) Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft, dritte Auflage
„Der Schöpfer gewährte den Intelligenzen, die
er schuf, willensbestimmte freie Bewegungen, damit in ihnen eigenes Gut
entstehe.“ (16)
Arbeitskreis Origenes
Exakt das war im Jahr 200 höchstes
Lehrgut.
Thomas von Aquin erkannte diesen echt urchristlichen Aspekt:
„Der Wille
gibt dem Menschen die Freiheit, sich zwischen gut und böse zu entscheiden.
Gott gewährt uns die Freiheit falsch zu handeln, aber er hat uns auch den Sinn
für das Rechte und das Falsche eingegeben.“ (17) Horst Poller „Die Philosophen und ihre Kerngedanken“
Das ist die ebenfalls Lehre der Kirche Jesu Christi der Heiligen der
Letzten Tage. Luther dagegen - dessen Heldentum zu Worms von Mormonen (und
zunehmend von Katholiken) gewürdigt wird - wagte immer wieder das Gegenteil zu formulieren:
„...die
Vernunft selbst (ist) gezwungen zuzugeben, ... dass
es einen freien Willen weder im Menschen noch im Engel, noch in sonst einer Kreatur
geben kann.” (18) M. Luther „Vom unfreien Willen“
Der Kontext der gesamten Bibel widerspricht.
Johannes Calvin bekräftigt den lutherischen Blödsinn noch:
„Non agunt, sed aguntur“ – Wir handeln nicht, wir werden
gehandelt.“ (19) Prof. Bernhard: Calvin und die Wirkungen
Sklavenhalter handeln mit Menschen und händeln sie!
Passend dazu, aber unpassend zur urchristlichen
Grundlehre posaunte Augustinus von Hippo:
„... nur eine relativ
kleine Zahl von Menschen (zur Wiederauffüllung der durch den Engelsfall entstandenen
Lücke!) ... zur Seligkeit vorausbestimmt. Die anderen (sind)
‚Masse der Verdammnis’.“ (20) Prof Hans Küng „Kleine Geschichte
der k. Kirche“ 110
Während Jesus ausnahmslos alle
Menschen einlud: „Kommt her zu mir die ihr mühselig und beladen seid, Ich
will euch erquicken“ (21)
Matth. 11: 28-30 Aus der Sicht der Verdammten ist „Gott“ das Abbild eines Tyrannen, der dir,
möglicherweise, „ewig Verlorenen“ das Individualrecht vorenthält.
Solcher Gedankenwirrwarr kann niemanden beglücken,
und, schlimm genug, er führt nicht zum Frieden.
Augustinus Gott bestimmt wer
Ewigkeiten des Daseins hindurch Höllenqualen erleiden muss und wer nicht. Augustinus
Dogma von der Prädestinationslehre gehört, mit den Zwangsgesetzen seines
persönlichen Freundes, des Ambrosius von Mailand, zum Schlimmsten was der
damalige Antiarianismus hervorgebracht hat.
Fortan stieg auch die Flut
der Legenden antioriginistischer Propaganda.
Der Druck auf Andersdenkende
nahm ständig zu. Die gesamte urchristliche Theologie wurde mit und nach Nicäa
untergraben, die Dinge wurden seitenverkehrt dargestellt.
Kontra Luther, Calvin und
anderen Spielverderbern besteht des genuinen Christentums Aufgabe jedoch darin:
„Eine neue, alle
völkischen Unterschiede hinter sich lassende Lebensordnung (zu schaffen!) ... Alle
Menschen von sittlichem Willen (werden) sich ihr freudig unterstellen... (Erst) diese Auffassung
vom Ziel der sittlichen Willensfreiheit bringt uns die Loslösung des Menschen
vom Zwang irdischer Bindungen.“ (22) Dialog
des Bardesanes bei Hans Lietzmann „Geschichte der alten Kirche.
Entschlossenheit und Willensfreiheit des Einzelnen sind erforderlich um
sich aus dem Zwang irdischer Bindungen zu lösen. Zu diesem Zweck erhielten wir
Talente.
Deshalb heißt es:
„Wem viel
gegeben wurde, von dem wird viel verlangt werden“ (23) Lukas 12:
48
Das ist Mormonismus!
In diese Richtung weist moderne katholische Theologie!
Der allein wahre Gott setzt uns keinen Grenzen für
unsere Entfaltung. Du bist frei, jetzt und immer.
Du darfst zu jeder Zeit auch die entgegen gesetzte
Richtung einschlagen. Der allein wahre Gott wird dich nie zum Guten zwingen.
Zwangsanwendung hingegen gestattet nur SOL, der Sonnengott, der zu Nicäa, 325,
auch der Gott der Christen werden sollte.
Entgegen großkirchlichen Praktiken und Theorien gilt ein für alle Mal: Dass
jeder Mensch
„...durch
e i g e n e n Eifer die Ähnlichkeit Gottes
erwerben (kann). Unentbehrlich
für das Erreichen der Gottähnlichkeit ist also die Entscheidungsfreiheit.“ (24)
H.. Benjamins „Eingeordnete Freiheit; Freiheit und Vorsehung bei Origenes.
Infolge des falschen, von Konstantin erpressten „nicänischen“
Bekenntnisses entstand eine brisante Mischung von Nebel, Glaubens-hass und
Fanatismus.
Deshalb schlugen sie aufeinander ein.
Auch das Buch Mormon bestätigt
vehement, dass der Mensch frei ist. Deshalb muss er für das Recht des
Unterlegenen kämpfen: Das ist Christi Botschaft von der Nächstenliebe.
Gott bietet allen dieselben
Chancen.
Er wird ausnahmslos alle Menschen
erlösen, wenn sie, aus eigenem Entschluss, auf seine Stimme hören (d.h. wenn
sie seinen Ratschlägen folgen, wie Retter Verunglückter erwarten, dass die
sonst Verlorenen, ihren Weisungen nachkommen.)
Und er
(Christus) kommt in die Welt, auf dass er a l l e Menschen errette, wenn
sie auf seine Stimme hören werden; denn siehe, er erleidet die Schmerzen aller
Menschen, ja, die Schmerzen jedes lebenden Geschöpfes, sowohl der Männer als
auch der Frauen und Kinder, die der Familie Adams angehören.
Und er erleidet dies, damit die Auferstehung a l l e
n Menschen zuteilwerde, damit a l l e am großen Tag, am Tag des Gerichts, vor
ihm stehen können.
Und er gebietet a l l e n Menschen, dass sie
umkehren müssen und sich in seinem Namen
taufen lassen und vollkommenen Glauben an den Heiligen Israels haben, sonst können
sie nicht im Reich Gottes errettet werden.“ (25) 2. Nephi 9 21-23
Niemand muss. Wir sind unsterbliche Intelligenzen seit Ewigkeiten.
Die Kaballisten brachten es, wie Theresa von Avila und andere Mystiker, auf den
Punkt:
„...Jeder
gute... Gedanke und jedes ebensolche Tun zeugt unverlierbare geistige und reale
Energien (bis zur) Veredlung und Emporhebung
in die reinen Höhenregionen, (tätig) an der immer fortschreitenden
Vergottung.“ (26) Erich Bischoff „Kaballa“
Die Seele ist Geist, sie ist unser
eigentliches Ich.
Joseph Smith sagt, was ihm
offenbart wurde, und es klingt harmonisch mit den Überzeugungen der Kaballisten:
„Wer seine Gebote hält, empfängt Wahrheit und Licht, bis er in
der Wahrheit verherrlicht ist und alles weiß. Der Mensch war auch im Anfang (in der Präexistenz) bei Gott.
Intelligenz, oder
das Licht der Wahrheit wurde nicht erschaffen oder gemacht und kann es auch gar
nicht. Alle Wahrheit ist unabhängig in dem Bereich, worein Gott sie gestellt
hat, und kann für sich selbst handeln, wie auch alle Intelligenz; anders gibt
es kein Dasein.
Siehe, hierin liegt die Entscheidungsfreiheit
des Menschen, und hierin liegt die Schuldigsprechung
des Menschen; weil das, was von Anfang an war, ihnen deutlich kundgetan ist und
sie das Licht nicht annehmen. Jeder Mensch, dessen Geist das Licht nicht annimmt, steht unter Schuldspruch.
Denn der Mensch ist Geist. Die Elemente sind ewig,
und Geist und Element, untrennbar verbunden, empfangen eine Fülle der Freude; sind
sie aber getrennt, so kann der Mensch eine Fülle der Freude nicht empfangen.“ (27)
Zusatzschrift der Kirche Jesu Christi der HLT „Lehre und Bündnisse“ Abschnitt
93: 28-34
Mit dem altchristlich-jüdischen
Begriff „Intelligenzen“, bzw „Seele“ haben evangelische Theologen seit etwa dem
19. Jahrhundert zunehmend ihre Probleme. Mehr als eintausend Worte benötigt „online-Dogmatik
evangelischer Glaube“ um verwirrend und unglaubwürdig zu sagen was
unter „Seele“ zu verstehen sei.
Da behaupten
protestantische Theoretiker spekulierend: Es gibt keine „unsterbliche“ Seele!
Der
Mensch, wenn er stirbt sei „ganz und gar tot“.
Woher
wissen sie das?
Für die
Ganztodidee spricht nicht der geringste Beweis.
Alle
die eine Nahtoderfahrung durchlebten wissen etwas. Rund um den Globus stehen die
Erkenntnisse etwa 100 Millionen zeitweise „Verstorbene“ gegen „online-Dogmatik
evangelischer Glaube“
Was diese
Millionen sagen ist vernünftig.
Mit wenigen, aber deutlichen Worten, schildern sie übereinstimmend!, dass, und
wie sich die „Seele“ während einer gewissen Situation vom Körper löst.
Im Buch
Mormon werden zwei Fälle außerkörperlicher Erfahrung geschildert, die mit denen
der Heutezeit vergleichbar sind. (28) Alma 36 und Alma 19
Felix Gietenbruch lic. theol. VDM liest seinen „ungläubigen“
Kollegen die Leviten:
„Im Protestantismus hat sich
die kümmerlichste aller Jenseitsvorstellungen durchgesetzt, nämlich, dass der
Mensch, wenn er stirbt, mausetot ist und dann vielleicht nach einem Zeitraum
von unbestimmter Länge am Jüngsten Tag, an den auch niemand mehr glaubt, wieder
durch einen Akt der Neuschöpfung auferweckt wird, um dann gerichtet zu werden.
Das ist alles so absurd wie nur möglich und verkennt schon die Tatsache, dass
zum persönlichen leben die Kontinuität der Persönlichkeit und die lebendie Entwicklung
gehört. ... Die Kirche ist offenbar weitgehend den Angriffen der zweiten
Aufklärung erlegen. Sie hält immer noch die materialistische und
positivistische Wissenschaft des 19 Jahrhunderts für den höchsten Stand der
Wissenschaftlichkeit ... Die deutschen Kirchen sind über den Vorwurf, eine
opiatische Jenseitsreligion zu sein, so erschrocken, dass sie in das Gegenteil
verfallen sind.“ (29) Felix Gietenbruch
Studien zur systematischen Theologie und Ethik „Höllenfahrt Christi und
Auferstehung der Toten“
„online-Dogmatik evangelischer Glaube“, sagt
allerdings zutreffend:
„Gott gedenkt (derer
die starben), dass er (die Verstorbenen)
weiterhin kennt, dass er sie nicht vergisst und sie aus der Beziehung zu ihm
auch nicht entlässt. ... ein jeder wird vor seinen Schöpfer gestellt, um ihm Rechenschaft
zu geben.“
Doch in Kombination zum
zuvor dargelegten Text, bedeutet das: Nach evangelischem Glauben bewahrt Gott alles
Tun und Lassen eines Menschen „in sich“.
Gott ruft, - wie die
Zeugen Jehovas sagen würden, die „Verstorbenen aus den Gedächtnisgrüften“ - irgendwann
heraus, gemäß seiner Erinnerung.
Welch unvorstellbare
Leistung.
Die Rede: „Bei Gott ist
nichts unmöglich“, greift nicht. Gott
kann nicht alles! Schon die alten Juden fragten: „Kann Gott einen Stein so
schwer machen, dass er ihn nicht mehr aufheben kann?“
Gott kann und wird niemals
sein Wort brechen!
Gott kann nicht die
Bosheit in sich bewahren, die wahrscheinlich mehr als die Hälfte aller
Geschichte ist!
Armer Gott, wenn er das
müsste!
Es leben knapp 8 Milliarden
Menschen und nur in den letzten 6 000 Jahren lebten wahrscheinlich weitaus über
100 Milliarden. All den Wahn bewahrt er, und soll doch glücklich auf höchstem
Level sein?
Wozu überhaupt dieser
Aufwand der Konservierung des Bösen an sich, wenn Er die Bösen dann doch nur, und
zwar sehr, sehr in die Länge gezogen vernichtet?
Und wo bleibt da die
Barmherzigkeit?
Welcher irdische Vater
könnte jemals ruhig schlafen, wenn auch nur eins seiner Kinder unheilbar
leidet?
Lutherisch trotzig heißt
es immer noch:
„(Es) wird gelehrt, dass unser Herr Jesus Christus am
Jüngsten Tag kommen wird, um zu richten und alle Toten aufzuerwecken, den
Gläubigen und Auserwählten ewiges Leben und ewige Freude zu geben, die
gottlosen Menschen aber und die Teufel in die Hölle und zur ewigen Strafe
verdammen wird. Deshalb werden die verworfen, die lehren, dass die Teufel
und die verdammten Menschen nicht ewige Pein und Qual haben werden.“
(30) XVII. Artikel des Augsburgischen Bekenntnisses
Oh O! Die gut katholische
und ebenso „mormonische“ Überzeugung entfällt seitens moderner evangelischer
Lehrer, dass es eine Auferstehung des Fleisches gibt (mormonisch:
eine nie wieder aufzulösende Verbindung von Geist und Urstoff)
Luthers Lehre korrespondiert
verzweifelt mit den Himmel- und Höllenvorstellungen eines nachnicänischen Papstes:
"... Gregor der Große hatte behauptet, dass
die Seligkeit der Erwählten im Himmel nicht vollkommen sein würde, wenn sie
nicht über den Abgrund blicken und sich an der Angst ihrer Mitbrüder im ewigen
Feuer erfreuen könnten. Diese Gedanken
teilte das ganze Volk (G.S. weil es stets diese
tendenziösen Predigten hörte, die es gefügig machen sollten). Petrus Lombardus (scholastischer Theologe, Leiter
der Kathredalschule von Notre Dame in Paris und dann Bischof von Pa) ... führt den heiligen Gregor billigend an und verweilt lang und
breit bei der Genugtuung, welche die Gerechten empfinden werden über das
unaussprechliche Elend der Verdammten. Das mystische Zartgefühl hinderte
sogar Bonaventura (den berühmten General der
Franziskaner und Kardinal) nicht,
dasselbe schreckliche Frohlocken zu wiederholen." (31) Henry, Charles Lea „Geschichte der
Inquisition im Mittelalter
Gregors Gott akzeptierte
konsequenterweise Zwangskehrungen und
das schlug durch auf die gesamte Geschichte der Missionierung durch die
Großkirchen weit bis ins 20. Jahrhundert.
Gregor schrieb um 600:
„Wenn ihr feststellt,
dass die Menschen nicht gewillt sind, ihr Verhalten zu ändern, so befehlen wir,
dass ihr sie mit größtem Eifer verfolgt...züchtigt sie mit Prügeln und Folter,
um sie zur Besserung zu zwingen… sie sollen durch strengste Kerkerhaft zur
Einsicht gebracht werden, wie es angemessen ist, damit jene, die sich weigern,
die Worte der Erlösung anzunehmen, welche sie aus den Gefahren des Todes
erretten können, durch körperliche Qual dem erwünschten gesunden Glauben
zugeführt werden.“
(32) Henry, Charles Lea „Geschichte
der Inquisition im Mittelalter“
Der „gewünschte Glaube“?
Dieser Glaube ließ Schrecklichstes zu.
Nicht im finstersten Mittelalter, sondern noch im Juni 1858, wurde mit dem
Vertrag von Tianjin das besiegte China von den christlichen Großmächten,
England, USA, Russland und Frankreich genötigt, den Opiumhandel zuzulassen um
positive Handelsbilanzen zu erzielen. Gleichzeitig erzwangen diese Nationen mit
ihren das Geschehen diktierenden, frommen Leuten, das „Recht“, die chinesische
Bevölkerung auf ihre Weise zu missionieren.
Bitter ist die Erkenntnis, dass der vom Opium betäubte Chinese alles
akzeptierte, sogar den europäischen Konstantinismus der ihnen als Christentum
verkauft wurde. Damals allerdings hieß es noch: „Wir wollen die verlorenen
Seelen retten!“
Ja, wir sind verlorene
Seelen, aber Jesus von Nazareth will und wird uns herausholen aus der Verlorenheit,
wenn wir wollen.
Schaut euch in der Bibel
um: Wir sind Geister die in sterbliche
Körper fielen. Wir selbst bewahren, über den Tod hinaus unsere Identität. Nicht
für den Bruchteil einer Sekunde sind wir nichtexistent!
Wenn wir sterben ziehen
wir, wie die Apostel erklärten, nur unseren „Mantel“ aus, oder wir verlassen lediglich
das „Zelt“ (33) 2. Petr. 1
Wir gehen in die Geisterwelt, (das Paradies, oder griech. Hades)
In
z.Zt. nicht zugänglichen Räumen der ältesten nun längst überbauten Kirche San
Giovanni in Laterano, Rom befindet sich dieses Bild
Siehe "2000 Jahre Christentum" Stemberger, Karl
Müller Verlag Erlangen
Beachte
die Gammadiahaltung der Arme, wie sie auf Mosaiken des Arianertempels zu
Ravenna um (500) erscheinen
Ein Märtyrer geht hier in die Geisterwelt.
Jesus predigte den
Geistern, die zu Zeiten Noah nicht glaubten:
„Sintemal auch
Christus einmal für unsre Sünden gelitten hat, der Gerechte für die
Ungerechten, auf daß er uns zu Gott führte, und ist getötet nach dem Fleisch,
aber lebendig gemacht nach dem Geist19 In demselben ist er auch hingegangen und hat gepredigt
den Geistern im Gefängnis.“ (34) 1. Petrusbrief 3:18
Da dieses Bild nicht ins
evangelische Glaubensbuch passt, muss folglich auch der erste Petrusbrief
infrage gestellt werden.
Es ist wohl wahr:
„ein jeder wird
vor seinen Schöpfer gestellt, um ihm Rechenschaft zu geben“, aber der Rest der
Erläuterungen durch „online Dogmatik,
evangelischer Glaube“ macht keinen Sinn.
Die Widersprüche protestantischerseits
sind so gravierend, dass sie zu einem jähen Kollaps der „evangelischen Kirchen“
führen werden.
Beide Aussagen,
erstens die von der Möglichkeit der Vergottung und zweitens die, dass wir ein
vorirdisches Dasein hatten, - dass wir unzerstörbaren Seelen sind - wurden nachweislich
erst im 6. Jahrhundert aus dem Lehrgebäude der Kirche entfernt.
Für die Eliminierung
der Wahrheit vom ewigen Sein des Menschengeistes, zeichnet Kaiser Justinian
verantwortlich, ein Mann der Massenmorde – wie hier gezeigt werden wird.
Er drohte
immer und allen Bewohnern seines oströmischen Reiches. Wer von
seinem, Justinians, „orthodoxen“ Glauben abfällt wird hingerichtet. Das
zeichnet ihn aus: Die Brutalität in Geistlosigkeit.
Was
kümmerte es Justinian, dass der „allein wahre Gott“ Gewalt-anwendung untersagte,
nämlich indem Jesus sagte:
„Selig sind die keine Gewalt anwenden“ (35) Matth. 5
Unselig
sind die Brutalen!
Seine persönliche,
höchst ekelhafte Meinung ließ Justinian schamlos,
in sein Gesetzeswerk „Codex Justinianus“ hineinschreiben. Wörtlich:
„das Festhalten am
„hellenischen“ Glauben bzw. die Apostasie nach der Taufe wird mit der
Todesstrafe geahndet... (36) Codex Justinianus,
10,11
Das erinnert an Lenins roten Terror.
Das war Hitlers, Maos, Pol Pots
Trachten.
Justinian war es. Er verfügte auch
die Kleinkindertaufe.
Aber! „(nach Tertullian „(vgl. de bapt.18) ist (die Taufe)
bis dahin keine Taufe von Säuglingen, sondern von reiferen Kindern oder
Erwachsenen durch Untertauchung). In der Frühzeit wurden nur Erwachsene
getauft“ (37) Anton Grabner-Haider-Maier „Kulturgeschichte
des frühen Christentums“
Kaiser Justinian hielt sich für den
größten Herrn aller Zeiten, deshalb passte ihm nicht, dass es in seinem Imperium
immer noch Christen gab, die an die Gleichheit aller glaubten.
Deshalb verfluchte er die ursprüngliche
Lehre, nach der wir buchstäblich gleichberechtigte, ewige Kinder des
Allerhöchsten sind.
Er hielt Synoden ab um, wie
Konstantin, seine an sich unmaßgebliche Meinung für „heilig“ erklären zu lassen.
Die Verfluchung der erwähnten Lehren des
Origenes erfolgte in der Zusammenkunft der Bischöfe, 543.
165 gleichgesinnte, „heilige Väter“ kamen (von
ca 5 000 Bischöfen seiner Zeit)
Origenes Überlieferungen wurden feierlich
verurteilt:
„Wenn einer sagt oder dafürhält, die Seelen der Menschen wären präexistent
gewesen, insofern sie früher Intelligenzen und heilige Mächte gewesen
seien; ... so sei er im Banne....“ (38) Horst Robert
Balz, Gerhard Krause, Gerhard Müller -Theologische Realenzyklopädie -2000
Wohin solche Eigenmächtigkeit führte liegt auf der
Hand.
Papst Vigilius wurde auf Befehl Justinians nach
Konstatinopel geschleppt, da musste er gewisse Beschlüsse unterschreiben - und
immer ist in diesem Zusammenhang die Rede vom Monophysitismus, - doch der
Schwerpunkt aller Theologie, das Wissen um das Vorherdasein der Seele versank
im Meer der nun folgenden Spekulationen.
Vigilius bestritt jedenfalls, dass er die betreffenden Papiere freiwillig
unterschrieben habe. (39) Aloys Grillmaier u.a. „Christ in Christian
Tradition“
Das und mehr zu sagen ist mein Anliegen.
Die Themen verlangen Gründlichkeit.
Zum
Thema „Buch Mormon“ an dieser Stelle, nur ein Wort: Viele der im Folgenden
beschriebenen Szenen in den Bereichen Kirchen-geschichte werden verglichen mit den
Grundlehren des Buches Mormon und ich verspreche bereits jetzt: Positives
Erstaunen.
Das Nicänum
Zu den von Herrn Dr. Utsch oben erwähnten „unüberbrückbaren
Differenzen“ gehört auch die angeblich falsche Gotteslehre der „Mormonen“.
Wohlgemerkt: „Mormonen“ wagen es - antitrinitarisch - zu
glauben, dass Jesus Christus ein anderer ist, als sein Vater.
Mormonen
glauben sogar, dass Jesus und sein Vater ihr eigenes Gesicht haben.
Das sei falsch!
Das sei purer Tritheismus (die Glaubensvorstellung
Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist sind drei Personen, - bei
Origenes Hypostasen, - gleich drei eigenständige Gottheiten)
Wer immer, in allen nachnicänischen
Jahrhunderten, sich herausnahm tritheistisch zu sagen:
„Gott hat ein Angesicht!“,
wie Michael Servet, der berühmte Schweizer Arzt, wurde verfolgt oder verbrannt.
(In diesem Fall von den Calvinisten!)
Diese rüde Gangart ist auf Athanasius (296-373)
zurückzuführen, den wortgewaltigen Verkünder des gestaltlosen Gottes.
Nachdem er sich, 325, als Sieger von Nicäa
betrachten durfte, schimpfte dieser Emporkömmling mit gemeinsten Ausdrücken auf
die „Arianer“: Sie seien Schweine usw.:
„Sie, die sich Christen nennen (die Arianer),
vertauschen die Herrlichkeit Gottes mit der Ähnlichkeit eines Bildes von einem
vergänglichen Menschen.“ (40) Bibliothek
der Kirchenväter, Vier Reden gegen die Arianer (Orationes contra Arianos, RFT
Information, 1. Rede, Teil 2)
Wie erstaunt wäre der kleine Fanatiker Athanasius
gewesen, wenn er in einem Wahrtraum Papst Benedikt XVI., 2006, im Vorab gehört
hätte. Unerwartet mutig, sowie erstaunlich deutlich korrigierte Benedikt das
Nicänum in seiner Unfrieden stiftenden Passage:
„Dantes
„Göttliche Komödie“ habe ihn ... inspiriert, ... „wo ein
„kosmischer Ausflug“ im inneren des Paradieses zum innersten Licht der Liebe
führe, „die Sonne und Sterne zugleich bewege“. – Das tiefste Innere dieses
unzugänglichen Lichtes sei jedoch nicht etwa ein noch gleißenderes Leuchten oder
noch helleres Scheinen, sondern das zarte Gesicht eines Menschen, das dem Seher
da endlich auf seiner Suche entgegentrete. Dies sei ...„noch viel bewegender
als die Offenbarung Gottes in der Form des Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis
und Liebe. Gott, das unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches Gesicht.“
(41) Erste Enzyklika 23. Januar 2006
Dass Philipp Melanchthon, Luthers engster
Freund, den Calvinisten, zur Verbrennung des Arztes Servet, schriftlich gratulierte,
soll erwähnt werden, weil es zeigt, wie verbohrt die Lutheraner und die Protestanten
überhaupt waren und sein können.
Wie war das noch?
Die Evangelische Weltanschauungszentrale,
Berlin, verkündet:
„…aus der Perspektive des ökumenischen Christentums
ist es legitim ihnen (den Mormonen,) die
Christlichkeit abzusprechen.“ (42) Dr.
Fincke
Amerikanische Evangelikale formulieren „aus der Perspektive des ökumenischen Christentums“ sogar
scharfmacherisch: “Mormonen sind „definitely“ (eindeutig) gefährlich!“, denn sie verweigern sich dem nicänisch - trinitarischen Bekenntnis!“
„ …The Mormons are dangerous, because they
reject the Nicene-Trinitarian confession. “ (43) Religion Dispatches“of May 27th, 2011
Nun wissen wir, was uns so gefährlich macht!
Für die Mitglieder der christlich-ökumenischen Kirchengemeinschaft
gilt der höchst kuriose, doch immer noch verbindliche Text:
Es sind es nicht drei Herren, sondern
ein Herr. Denn wie uns die christliche Wahrheit z w i n g t, jede
Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns
der katholische (d.h.
der allgemeine) Glaube,
von drei Göttern oder Herren zu sprechen.“ (44) Der strittige Teil des Athanasianischen Glaubensbekenntnisses
Wissen die Verteidiger
überhaupt wovon sie reden?
„Mormonen sind keine Christen weil sie
der „christlichen Wahrheit“ den Vorzug vor dem „allgemeinen“
konstantinisch orientierten Glauben geben?
Auf dem 4. Latarankonzil, 1215, unter Papst Innozenz
III. wurde der urchristliche, biblisch - mormonische „Tritheismus“ abermals als
häretisch verurteilt. Dabei blieb es, dabei blieb Luther und Calvin, und die protestantische
Theologie. Lediglich Papst Benedikt relativierte!
Allerdings steht fest: Nicht die christlichen Bischöfe
sondern Kaiser Konstantin entwickelte, 325, zu Nicäa, die Idee vom Eingott. Er
setzte sie durch, auf Biegen und Brechen.
Die gesamte Fachwelt weiß das.
Die von ihm nach Nicäa eingeladenen Bischöfe
mussten hilflos zusehen, dass
„Konstantin selber das nachher so
sehr umstrittene unbiblische Wort wesensgleich griech. Homousios lat. ‚consubstantialis
einfügen...(läßt). Die Unterordnung des Sohnes unter den einen Gott und Vater
(der Gott) , wie von Origenes und den Theologen der Vorzeit allgemein
gelehrt, wird jetzt ersetzt durch eine wesenhafte, substantielle Gleichheit
des Sohnes mit dem Vater“ (45) Prof. Hans Küng, „Kleine Geschichte
der katholischen Kirche“
Der Begriff consubstantialis ist die Erfindung
eines Totschlägers, der selber Gott sein wollte. Davon, und den katastrophalen
Folgen dieser nicänischen Häresie, wird nun lang und breit die Rede sein, um
besser zu verstehen, dass die Kirche während des 1. Ökumenischen Konzils in die
Grube stürzte.
Selbst namhafte Theologen können nicht
umhin zu bekennen, dass zu Nicäa die Kirche Christi durch die „Reichskirche“
Konstantins ersetzt wurde:
„…die Kirche befolgte in Nicäa
(325) die Wünsche Konstantins, obwohl sie sie nicht billigte... ... „Eben so
wenig, wie Konstantin Christus erwähnt, ist die (neue, nachnicänische) Kirche
auf Christus bezogen. (46)
Heinz Kraft, Habilitationsschrift „Konstantins religiöse Entwicklung“
Heidelberg - Uni Greifswald
Und weil es
diesen Abfall mit seinen entsetzlichen Folgen gab, wurden wir „Mormonen“.
Alle christlichen
Denominationen stammen ab von diesem Urgetüm, ebenso die Zeugen Jehovas, die
Siebten-Tags-Adventisten ebenso die nichtlutherischen Protestanten, ob sie das begreifen
oder nicht, aber nicht die Mormonen.
Der Beweis dafür
folgt hier, mit einem aus ehrlicher, katholischer Hand stammenden Schema:
Hier werden
die Mitglieder der Kirche Jesu Christi nicht ausgegrenzt.
Hier gehören sie zur Christengemeinschaft,
auch wenn sie , wie die ins scheinbare Nichts weisenden Striche belegen, keine
Verbindung zur römisch katholischen Kirche haben.
Tatsächlich schlug
die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ihren eigenständigen Weg
ein, den der Nähe zur Origenes, Hippolyt, Arius.
Damit ist
klar, sie ist keine synkretistische Neureligion, wie einige pauschal und
gelegentlich oberflächlich urteilende Sektenkundler meinen. Sie steht im Ganzen
der Urkiche näher, als jede andere Religion!
Über zahllosen späteren, blutigen Kampffeldern
der Nicäner gegen die Nichtnicäner flatterte das Zitat:
Arius und seine Anhänger sind
keine Christen.
Darauf kommen wir zurück.
Lediglich zur Information: Das Buch Mormon
lehrt deutlich, - 1830 offenbart -, dass Gott ein Gesicht und demzufolge eine
Gestalt, wie ein Mensch, hat:
„Und es begab sich, dass der Geist zu mir sprach:
Schau! Und ich schaute und sah einen Baum; und er war wie der Baum, den mein
Vater gesehen hatte; und dessen Schönheit ging weit über, ja, übertraf alle Schönheit;
und dessen Weiße übertraf die Weiße von frisch gefallenem Schnee.
Und es begab sich: Nachdem ich den Baum gesehen
hatte, sprach ich zum Geist: Ich sehe, du hast mir den Baum gezeigt, der kostbarer als alles ist.
Und er sprach zu mir: Was wünschst du?
Und ich sprach zu ihm: Die Auslegung davon zu
wissen – denn ich redete mit ihm, wie ein Mensch redet; denn ich sah, dass
er menschliche Gestalt hatte; und doch wusste ich, dass es der Geist des
Herrn war; und er sprach mit mir, wie ein Mensch mit dem anderen spricht.“ (47)
1. Nephi 11: 8-11
Joseph Smith berichtet in seinem Zeugnis -
das man durchaus ablehnen darf! -, was er selbst unerwarteterweise, in seiner
Ersten Vision am 20. April 1820, erleben
durfte :
„... Nachdem ich mich an
den Ort zurückgezogen hatte, den ich vorher dazu ausersehen hatte, und mich
umblickte und sah, dass ich allein war, kniete ich nieder und fing an, Gott die
Wünsche meines Herzens vorzutragen. Kaum hatte ich das getan, wurde ich
sogleich von einer Macht gepackt, die mich gänzlich überwältigte und eine so
erstaunliche Wirkung auf mich hatte, dass sie mir die Zunge lähmte und ich
nicht sprechen konnte. Dichte Finsternis zog sich um mich zusammen, und ich
hatte eine Zeit lang das Gefühl, als sei ich plötzlicher Vernichtung
anheimgegeben. Ich nahm aber alle Kraft zusammen und rief Gott an, er möge mich
aus der Macht dieses Feindes befreien, der mich gepackt hatte; und gerade in
dem Augenblick, als ich in Verzweiflung versinken und mich der Vernichtung preisgeben
wollte – und nicht etwa einem eingebildeten Verderben, sondern der Macht
eines wirklichen Wesens aus der Welt des Unsichtbaren, das eine so unglaubliche
Macht hatte, wie ich sie nie zuvor bei irgendeinem Wesen verspürt hatte –,
eben in diesem Augenblick höchster Angst sah ich gerade über meinem Haupt,
heller als das Licht der Sonne, eine Säule aus Licht, die allmählich herabkam,
bis sie auf mich fiel.
Kaum war sie erschienen, da fand ich mich auch schon
von dem Feind befreit, der mich gebunden gehalten hatte. Als das Licht auf mir
ruhte, sah ich zwei Personen von unbeschreiblicher Helle und
Herrlichkeit über mir in der Luft stehen. Eine von ihnen redete mich an, nannte
mich beim Namen und sagte, dabei auf die andere deutend: Dies ist mein mein geliebter Sohn. Ihn höre!
(48) Lebensgeschichte des Propheten Joseph Smith 15-17
Setzte Kaiser Konstantin, in Nicäa 325,
ein Gleichheitszeichen zwischen Jesus Christus und Sol Invictus?
Von zahlreichen Lippen kommt ein glattes Nein.
Aber, haben die Urteilenden bedacht, was in Nicäa wirklich
geschah?
Im Winter zu 325 lud Kaiser Konstantin rund 1 800
Bischöfe nach Nicäa, seinem Sommerlager, ein.
Die Vorstellung, Bischöfe damaliger Zeit wären hoch
gebildete, große Herren über zehntausende Mitglieder gewesen, ist falsch.
Sie waren Vorsteher von Gemeinden zwischen 20 und 60
Mitgliedern, und allesamt berufstätig. Der Bischof aus Zypern war
Schweinehirte. Einige konnten wahrscheinlich weder lesen noch schreiben.
Höchstens 220 Männer folgten der kaiserlichen Einladung.
Der Rest, etwa 1600 Unterschriftsberechtigte,
hatten den Braten vermutlich gerochen! Der
stets von seiner Leibgarde umrundete Imperator erschien in Nicäa gekleidet wie
Sol Invictus. Das geht aus Beschreibungen z. B. des Eusebius von Cäsaräa,
hervor.
Anzumerken ist: Die Bischöfe gingen damals zivil gekleidet.
Auch Kreuze kamen damals noch nicht vor. Sie erscheinen im Kirchenbild erst um
430.
Wiki Commons: Konstantin
im Vordergund mit der Strahlen-krone des Sol.
Die Angaben variieren etwas. Der "Evangelische
Kirchenbote..." schreibt:
„... im Jahr 431 (wurde)
das Kreuz als zentrales christliches Symbol beim Konzil von Ephesus
eingeführt.“
„Auf Inschriften begegnet das Kreuz in Rom, seit
dem Ende des 4. Jahrhunderts, in Gallien fast ein halbes Jahrhundert“
Das Bischöfliche Ordinariat Regensburg, bestätigt 2010
im Internet: „Als allgemein verbreitetes und verwendetes Symbol der Christen
lässt sich das Kreuzzeichen erst in der Zeit der Völkerwanderung nach 375
n. Chr. nachweisen.“
Wikipedia
Common Konstantin 285-337
Rom Museum
Im Nachhinein ergibt sich, dass Konstantin auch von
den Christen als ihr Gott anerkannt werden wollte. Deshalb kam dieses Konzil
zustande:
Und wissen die Urteilsverkünder auch, dass Konstantin
sich mit Wortverstümmelung des Begriffes „Homo i usios“ in die Situation
des Staatsgottes bringen wollte.
Was Konstantin mit der Entfernung des Buchstaben i (griech.
Jota) anrichtete beschreibt einer der großen Theologen: Es war eine
„grosse Neuerung die Erhebung zweier unbiblischer Ausdrücke (Vater, Sohn und Heiliger Geist sind „unius substantiae“ G.Sk.) zu Stichworten des Katholischen Glaubens sicherte die Eigenart dieses
Glaubens... Im Grunde war nicht nur Arius abgewiesen, sondern auch Origenes...
fortan musste die Kirche die Last einer ihr fremden Glaubensformel
tragen. (49) Adolf von Harnack, „Lehrbuch der
Dogmengeschichte“
Neuerungen sind Abweichungen vom Original.
Und Abweichungen bezeichnet man als Häresien!
Sol wollte er
seit je werden, wie andere Kaiser vor ihm. Und neben ihm durfte es keine
anderen Götter geben. So verstand Konstantin seinen Monotheismus.
Was er sich dabei dachte, und was die arglosen, von
Konstantin bedrohten, Bischöfe meinten, das war zweierlei!
Nur fünf Jahre nach Nicäa,
war es so weit. Als selbsternannter ‘Bischof der Bischöfe‘ durfte Konstantin unverschämt
demonstrieren: „Ich bin der Gott dieser Welt!“
Wikemedia
Commons: Mosaik der Vatikanischen Grotten unter dem Petersdom an der Decke, des
Grabes der Julii. Darstellung Christi als Sonnengott Helios oder Sol
Invictus auf seinem Streitwagen.
Mosaikkünstler brachten diese Zwangsvereinigung klar
zum Aus-druck.
Christus der Fürst des Friedens fährt den altrömischen
Streitwagen?
Kein Christ dieser Zeit schätzte Sol, den Gott der
Krieger. Wer immer sich auf den Weg in die Gemächer des Vatikan macht kann es
sehen, das Auftragswerk – vermutlich des Konstantin.
Eine Rückdatierung ist zweifelhaft.
Im Mai 330,
gab es in seiner neuen Hauptstadt, -
Konstantinopel - zu seinen Ehren, Festspiele
im Zirkus. Er hatte sein Ziel erreicht.
„Es
wird berichtet, dass die Kolossalstatue Constantins auf der Porphyrsäule... von
Heiden und wie Christen verehrt wurde und letztere versuchten das Bild Konstantins
... mit Opfern gnädig zu stimmen und mit Lampenfesten und Räucherwerk zu ehren,
(sie) beteten ihn wie einen Gott an und leisteten Fürbitten die vor
schrecklichen Dingen Abwehr schaffen sollten... Constantin als ApolloHelios
entsprach der Darstellung Christi als Sonnengott...“
(50) Frank Kolb „Herrscherideologie in der Spätantike“
„Soldaten mit Kerzen in der Hand geleiteten die
Statue Konstantins, die ihn in der Haltung und im Gewand des Sonnengottes darstellte…“
(51) William Seston „Verfall des
Römischen Reiches im Westen
Ein namhafter Historiker bestätigt diesen häretischen
Trend:
„Wenn wir die Ebene der theoretischen Erörterungen
verlassen und uns den Glauben der ‚kleinen Leute’ anschauen, dann verwischen
sich die Unterschiede zwischen paganer und christlicher Frömmigkeit rasch, dann
erfährt Konstantin göttliche Verehrung von Anhängern der alten heidnischen, wie
der neuen christlichen Kulte (52)
Manfred Clauss „Kaiser und Gott“, -Herrscherkult im römischen Reich
Alle Christen fürchteten ihn, den Strahlenkranzträger,
vor dem 1. Ökumenischen Konzil.
Zunächst wollte Konstantin nur Christi
Stellvertreter sein, dann gelangte er zur Überzeugung er sei auch Jesus Christus.
Zur Allmacht strebte er. Das brach den
Stab.
Krieg und Sol
das passt zusammen. Ebenso Sol und Konstantin, der nach der niederschmetternden
Vormacht greift.
Wikipedia Commons Sol Invictus und das Genie der Militär-einheit
Wiki Commons: Konstantin der Große (306–337) als Sol
Invictus. Geprägt ca. 309–310. Sol
stehend mit dem Gesicht nach rechts, rechte Hand erhoben, den Globus in der
linken.
Aus dieser
Zielsetzung macht er, lebenslänglich, kein Hehl.
Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs mahnte eindringlich, sein Volk solle
keinen König haben. Er ließ es lediglich zu. (53) 1. Samuel 8 „Ich Gott warne euch.“
Auch das Buch
Mormon schreibt:
„Es ist nicht ratsam für euch einen
König zu haben, denn so spricht der Herr: Ihr sollt nicht ein Fleisch höher schätzen,
als das andere, kein Mensch soll sich höher dünken als andere.“ (54) Mosia 23:
7
Konstantin schritt
über Leichen, wenn sein Machtwahn das verlangte. Vermutlich ließ er seinen Sohn
Crispus nicht wegen einer angeblichen Affaire mit seiner Stiefmutter Fausta
ermorden, sondern weil dessen Ruhm als Feldherr den Glanz des Vaters
überstrahlte. Konstantins Traum von der
Weltmacht konnte ihn, selbst in den Stunden seiner Siege, nicht dauerhaft glücklich
machen, weil er ungöttlich ist.
Christus wurde
von Satan die Weltmacht angeboten, vorausgesetzt Jesus betet ihn an. Er
schickte den Verführer von sich.
Denn
"Gott ist nicht
die 'Macht an sich' ... Macht an sich ist böse . Der 'Allmächtige', das ist das
Chaos, das Übel, das ist der Teufel ... Dieser Rauschgedanke der Macht, das ist
das Chaos, das Tohuwabohu, das Gott ... nicht gewollt hat, als er den Himmel
und die Erde schuf." (55) K. Barth „Dogmatik im
Grundriss
Wie
Konstantin, berief Hitler sich, auf die Vorsehung, die ihn zur „Machtergreifung“
ermutigte.
Was dabei herauskam
wissen wir.
1941, als der
„Verführer“ Hitler seinen Großplan „Barbarossa“ startete, indem seine
waffenstarrenden Divisionen die Sowjetunion verbrecherisch überfielen, hob er,
wie zuvor der römische Imperator, die Hände himmelwärts:
„dass der Herrgott in diesem Kampf des kommenden Jahres uns nicht verlassen
möge, das soll unser Gebet sein.“ (56) Christian Dube
„Religiöse Sprache in Reden Adolf Hitlers“
Und nicht
wenige Pfarrer - vor allem evangelische - sagten: Amen!
Die
Widerstandsgruppe um Sophie und Hans Scholl mahnte (ähnlich wie die
Widerständler gegen Konstantin) todesmutig:
„Jedes Wort, das aus Hitlers (Konstantins) Munde
kommt, ist Lüge. Wenn er Frieden sagt, meint er Krieg, und wenn er in frevelhaftester
Weise den Namen des Allmächtigen nennt, meint er die Macht des Bösen, den
gefallenen Engel, den Satan.“ (57) Rainer Bucher „Vorsehung und Religiosität“
Nachdenklich macht immer wieder das
Bemühen nicht weniger Autoren, in Konstantin einen Förderer des Christentums zu
sehen. Allzu deutlich liegt auf der Hand, dass er ein Doppelspiel zugunsten
seines immerwährenden Gottesstatus, trieb.
Er änderte alles. Kraft seiner
außergewöhnlichen Autorität presste Konstantin sowohl den Geist, ebenso wie andere
Inhalte des Heidentums ins Zentrum des Christlichen.
Doch Gold kann man nicht veredeln, aber
durchaus verunreinigen.
Gleich nach dem 1. ökumenischen Konzil
sei ‚Gott’ ihm in einem Traum erschienen. Sein Gott wolle die Grundlegung des ‚Neuen Rom’, - Konstantinopel
– die Erweiterung des alten Byzanz. Und so
„assistierte ihm eine Schar heidnischer
Priester bei der Zeremonie.... Als oberster Priester (des
Sol Apollo – Helios – Mithras, und nicht des Christus G.Sk.)
umschritt Konstantin die projektierte Stadt. Mit einem Stab zeichnete er die
Stadtgrenze in den Boden... Seiner auf dem Reißbrett entstandenen, nach den
städtebaulichen Idealen der Spätantike gebaute Stadt, versuchte Konstantin
durch antike Bildwerke das Antlitz einer gewachsenen Struktur zu geben. ... Aus
dem ganzen Land ließ er Kunstwerke zur Ausschmückung bringen. Tempelstatuen und
Weihgeschenke wurden ihres religiösen Sinns entweiht. ... Dieser Vorgang wurde
zuweilen als ein „schändlicher und massenhafter Kunstraub der Geschichte“
kritisiert... Indiz für das Weiterleben heidnischer Traditionen in der angeblich
christlichen Stadt.“ (58) Monika Schuol, „Constantinopolis
– die Stadt Konstantin des Großen“
Einige werden es Konstantin zugetragen
haben, dass ihn selbst seine Senatoren kritisieren, den Dioskurentempel zu
aufwendig finanziert zu haben, andere hingegen lobten ihn für sein
erzheidnisches Denken.
Konstantins krude Religion ließ nicht
zu, dass er die Wirkkraft irgendeines Numen (Göttergeistes) leugnete.
Die Dioskuren sind Zeussöhne und
Reitergottheiten. Sie kämpften an Konstantins Seite!
„...die beiden jugendlichen Reitergottheiten
hatten ‚Rom’ schon oft geholfen und sind
seine Schlachthelfer im Krieg gegen (Schwager) Licinius gewesen, (und
zwar elf Monate vor Nicäa G. Sk.) folglich waren
sie auch als Schutzgötter des ‚Neuen Rom’ geeignet...“ (59) Manfred
Clauss „Konstantin der Große und seine Zeit“
Die Schlacht
an der milvischen Brücke 312
Jesus habe dem
Usurpator Konstantin eine Kreuzesvision geschickt! So steht es in vielen Geschichtsbüchern
geschrieben. Doch dieser Mann ist ein Unhold:
„Gefangene Offiziere und der Unfreiheit
widerstrebende Germanenfürsten, ließ er im Amphitheater von wilden Tieren
zerreißen, etwa in einer Arena in Trier...auch mit der Zivilbevölkerung kannte
er keine Gnade und hinterließ in den unterworfenen Gebieten Tod und verbrannte
Erde.“ (58) Bettina von Engel „Konstantin und
seine Familie in Trier“ Vortrag bei der Ascoli Piceno-Trier Gesellschaft, 2007
Die gefangenen Frankenkönige Ascarius und
Merogaisus wurden 307 ebenfalls, zur Feier eines Sieges Konstantins, in
der Arena lebendig wilden Tieren vorgeworfen.
310 hatte er
bereits seinen Schwiegervater Maximian genötigt sich selbst umzubringen. Jetzt,
13 Jahre vor seiner Einmischung in Christenbelange zu Nicäa, Ende Oktober 312,
geht es dem harmlosen Maxentius, dem Bruder seiner Frau Fausta an den Kragen, und
zwar weil der Rom beherrscht, nicht etwa weil dieser Noch-Mitherrscher die
Christen unterdrückt. Konstantin zeigt seine wahre Absicht, deshalb befahl nach
seinem Sieg an der milvischen Brücke, die eventuellen Machterben, die Kinder
seines Schwagers, umzubringen.
Er war ein
Meister der Täuschung.
Unmittelbar
vor der mörderischen Schlacht soll Konstantin vom Himmel her gehört oder in den
Wolken gelesen haben: „In diesem Zeichen sollst du siegen!“
Du, Konstantin“ sollst siegen – nicht das Christentum.
Übrigens, Kreuze befanden sich längst auf den römischen
Standarten der Legionen.
Da gab es
sie schon mindestens 100 Jahre vor Konstantin.
Das geht
u.a. aus einem Aufsatz des Christen Felix Minucius hervor. Etwa im Jahr 200
schrieb er: im "Dialog Octavius", was er davon hält, das Kreuz, an
dem Jesus starb, und das Kreuz der Kaiser und ihrer Legionen miteinander in
Verbindung zu bringen:
„Kreuze beten wir nicht an und
wünschen sie nicht. Ihr allerdings, die ihr hölzerne Götter weiht, betet
vielleicht hölzerne Kreuze an als Bestandteil eurer Götter. Was sind sie denn
anderes die militärischen Feldzeichen und Fahnen als vergoldete und gezierte
Kreuze? Eure (!) Siegeszeichen haben nicht bloß die Gestalt eines einfachen
Kreuzes, sondern sie erinnern auch an einen Gekreuzigten... bei euren
religiösen Gebräuchen kommt (das Kreuz) zur Verwendung.“ (59)
Stemberger „2000 Jahre Christentum“
Unbestritten ist, Konstantin betete vor der Schlacht
an der Milvischen Brücke. Aber welchen Gott rief er an?
„Wer bin ich?“ (Was hast du mir bestimmt? Bist du in mir? Sol Invictus:
ich bitte dich G. Sk.) „offenbare mir wer ich bin! Reichst du mir deine Rechte zum
bevorstehenden Kampf?“ (43) Schlange-Schöningen, „Konstantin der Große und
der Kulturkampf“
Eusebius sagt: Konstantin rief den Gott seines Vaters
an.
„Constantius
Chlorus war bekanntlich ein eifriger Verehrer des Sonnendienstes“ (60)
Ed.Rapp „Das Labarum und der Sonnenkultus“
Er betete Herculus Invictus an oder Sol-Herculus.
„Konstantins Vater war Herrscher auf
Erden und ist Gott im Himmel." (61) Prof. Manfred Clauss „Kaiser und Gott“, - Herrscherkult im römischen
Reich –
Der Grundwiderspruch liegt offen zutage: Spätestens 312
wollte er der Sol Invictus sein und betete zur gleichen Zeit: offenbare du
mir die Wahrheit.
Keinem Christen Roms wäre, solange er an den Christus
der „Frohbotschaft“ glaubte, je in den
Sinn gekommen den altrömischen Sol Invictus anzurufen, wenn er Christus
meinte, denn Sol Invictus ist Sol Apollo und dieser ist Mithra. Ihre Begleiterin
nennt sich Victoria.
Beide sah er bereits Jahre zuvor: Sie verhießen ihm
eine dreißigjährige Herrschaft: XXX
In Erinnerung daran ließ
„Konstantin ... lediglich eine Schlaufe an der vorhandenen Senkrechten anbringen.“
Doch trotz Hinzufügung der Schlaufe bleibt dieses X, das Zeichen des Sol
Apollo, das Konstantin im Apollotempel gesehen hat. Ihm, dem Gott Sol Apollo,
schrieb er seinen militärischen Erfolg zu, wie der Triumphbogen zu Rom
beweist.“ (62) Bruno Blackmann
"Konstantin der Große”
Allerdings erwähnt Konstantin selbst kein Wort von dem
am Himmel erscheinenden Kreuz im Beisein seiner 40 000 Soldaten:
Konstantin hat sich, ... in den vielen Selbstzeugnissen, die seinen
unmittelbaren Umgang mit Gott und seine göttliche Auserwähltheit betonen, nie
auf das gallische Lichtwunder berufen.“ (63)
Vittinghof, „Konstantin der Große“
Der Konstantin-Historiker Ramsey
MacMullen, schrieb denn auch:
"Das eigentliche Wunder von der allen sichtbaren
Himmelsschrift (in diesem Zeichen siege),
ist das anhaltende Schweigen der zigtausende Männer.“
Erst drei Jahre später marschiert er (noch einmal) in Rom ein.
„Am 21. Juli 315 hielt Konstantin seinen feierlichen Einzug nach Rom zur
Feier der Dezennalien. Das Fest wurde mit der üblichen Pracht begangen, das
Volk beschenkt und große Spiele abgehalten. Zu dieser Feier war der die Schlacht
am Ponte molle (milvische Brücke) verherrlichende Triumphbogen vom Senat errichtet
worden. Sein Bilderschmuck nimmt vom Christentum Konstantins keine Notiz. Konstantin
feiert den Sonnengott als seinen Beschützer... L‘Orange (ein Historiker) hat
bewiesen, dass es der Sonnengott Sol Invictus ist, der hier als Gott des Kaisers
gezeigt wird.“ (64) Heinz Kraft Habilitationsschrift „Konstantins religiöse Entwicklung“,
Heidelberg –
Die
„Union der europäischen Konferenzen der höheren Ordensoberen/innen“ erkannte
das Problem. Die Herren und Damen schrieben
2007 im Internet, wo es bezeichnenderweise nicht mehr erscheint:
„Als
die Heiden nach einem Gedanken der Einzigartigkeit der Götter suchten, dachten
sie nicht an Zeus, sondern an Apollo. Der einzige Gott der gebildeten und fast
monotheistischen Heiden, gerade vor dem Aufkommen des Christentums, war Phebus
Apollo oder Sol, der das Leben auf Erden spendende Gott. Aurelian führte einen
Versuch eines solchen heidnischen Monotheismus ein während Konstantin den
christlichen Monotheismus einsetzen wird mit Sol Invictus („die unbesiegte
Sonne“) und Mithra bei den Soldaten, um spirituell dem Wedismus der Perser entgegenzuwirken.
Aurelian wünschte, dass die Römer eine gleiche Religion hätten...“ (65) www.ucesm.net/ucesm_de/italie
_religions_de, 2008
"Ursprünglich vereint Sol Invictus mehr oder
weniger die orientalischen Religionen wie den persischen Mithras und den
syrischen Baal. Die Wurzel dieses nach Rom exportierten Baal lässt sich
zurückverfolgen nach Emesa, mit dem Stadtgott Sol Elagabal. Sol Invictus ist
bereits unter Vespasian geläufig. Er stellte ihm zu Ehren schon im Jahre 75
eine Kolossalstatue auf, seit Commodus trägt jeder Kaiser den Titel
Invictus." (66) www. Uni- Protokolle
Hier erneut innezuhalten ist angebracht.
Man bedenke die Nähe des Sol zu Baal.
An die Stelle altrömischer Religion sollte
auf Kosten christlicher Basisüberzeugungen die neue, die nicänisch-konstantinische
Glaubensordnung treten, ein Mix aus Sol und Christus.
Sie sollte Weltgeschichte übelsten Stiles
schreiben.
Aus
der altrömischen heiligen Dreifaltigkeit von Jupiter, Quirinus und Mars, wurde
die christliche, dominiert von Sol.
Selbst wenn die Frucht solcher Götterverschmelzungen
auch nur einigermaßen genießbar gewesen wäre darf man nicht
Roman Gods io9.gizmodo.com
mit dem Zudrücken beider Augen vergessen,
dass da geschrieben steht: „Ich bin der Herr dein Gott du sollst nicht andere
Götter haben neben mir.“
Die nicänische Dreiheit
Drei in Eins,
wie ist das zu denken?
Obiges Bild
zeigt, dass die heidnischen Römer vor demselben Problem standen – diese Dreifaltigkeit von Jupiter, Quirinus und Mars war ebenfalls
unvorstellbar.
So ist es im Hinduismus
Das Bedürfnis sich diesen einen Gott als
Dreiheit zu denken führten zu verzweifelten Versuchen einer Darstellung:
„Die heilige Trinität“ im Hinduismus
Der dreifaltige Jesus.
Obwohl
das Nicänum aus-schließt, dass Gott ein
Gesicht hat gab auch im Christentum
Versuche einer Erklärung, - allerdings nie von Rom anerkannte.
Arius
Eine der Ursachen die
christlicherseits zum 1. Ökumenischen
Konzil zu Nicäa führten, ergab sich um 318. Die Umstände brachten es mit
sich, dass damals die späteren Kontrahenten Athanasius, damals 22-jährig und
Arius um die sechzig im Priesterschaftskollegium einer nicht näher bekannten
Gemeinde der großen Hafenstadt Alexandria beieinander saßen und heftig
aneinander geraten sollten. Zu Tisch präsidierte Bischof Alexander.
Arius, einer der Gäste, hatte schon
davon gehört, dass der hitzköpfige kleingewachsene, dunkelhäutige Diakon Athanasius hoch hinaus wollte. Bis er
sich einmischte herrschte überwiegend ein Geist der Offenherzigkeit, der auch
querschlagende Reden und Ideen zuließ. Dann allerdings brachte jemand in dieser Runde, wahrscheinlich ein Katechet,
die Frage auf: Wie ist Gott?
Hat er ein Antlitz und menschliche
Gestalt?
Oder ist er ein unfassliches
Lichtwesen, ein gestaltloser, allgegenwärtiger Geist?
Bischof Alexander, vom Gemüt her ein
Grobian, schon kränklich der sich im
Fall von Meinungsverschiedenheiten nur schwer beherrschen konnte, hielt das
Letzte für eine ausgemachte Grundwahrheit. Es stünde doch geschrieben: „Gott ist
Geist“. So hieß es im Johannesevangelium. Damit war für ihn das letzte Wort
gesprochen.
Arius konnte und wollte solchen
Kurzschluss nicht akzeptieren. Die
Mehrheit der an jenem Tag des Jahres 318 versammelten etwa dreißig Männer -
allesamt Älteste, Priester und Diakone die fast ausschließlich im Berufsleben
ihren Mann standen,- stimmten Arius zu,
der gesagt hatte: ich glaube, dass Gott ein Angesicht wie wir hat. Er ist ein
anderer als sein Sohn.
Der hochgewachsene Älteste Arius, ein
behutsamer Herr, wie immer gekleidet in eine unauffällige Alltagstoga, fügte anscheinend
hinzu, dass dies auch andernorts und in nahezu allen Gemeinden des Ostens so
als zutreffend betrachtet würde: „Das Innerste Gottes ist Licht, ist
Geist. Dennoch erschien Gott Jehovah dem
Mose und Salomo in erfassbarer Gestalt,
nach der wir gebildet wurden.
Von Angesicht zu Angesicht redeten sie
miteinander. Denn auch das Innerste des Menschen ist Geist, unsterblicher
Geist. Wir sind Geister, die sich im
sterblichen Leib wie in einem Gefängnis befinden.
Gott der Vater und Jesus leben nun in
einem jeweils anderen, verherrlichten, ewigen Körper. Könnten wir die beiden
größten Götter, des wahren Christentums
sehen, nämlich Gott den Vater und seinen Sohn Christus, wie Stephanus,
der Held der Apostelgeschichte in seiner Vision, wüssten wir es aus eigener
Anschauung.“
Es gab in jener historischen Altchristenrunde
zu Alexandria sofort Nachfragen. Streit
erhob sich. Arius musste sich schuldig fühlen.
Er wird sich selbst angeklagt haben,
der Verursacher einer Disharmonie zu
sein. Dennoch durfte er seine Überzeugung nicht preisgeben: Der Märtyrer
Stephanus habe doch in der Minute seines
Todes bekanntlich eine Vision erlebt und danach ausgerufen, er sähe Jesus
sitzend zur Rechten des Vaters, mitthronend, während die Pharisäer ihn gerade
dieses Bildes und Glaubens wegen steinigten: „Glaubten wir diesen Zeugnissen, würden wir erkennen, dass die Gesichter des
ewigen Vaters und seines Sohnes leuchten, dass sie bedingungslose Liebe und Weisheit
aussenden.“
Abgesehen von einigen Abweichlern,
glaubten die meisten an eine Gottheit die man sich durchaus bildlich vorstellen
kann.
Er warne, setzte Arius hinzu, wenn
jemand Gott das Antlitz raubt, tötet er den Glauben.
Wahrscheinlich platzte es aus dem Mund
des Diakons Athanasius: „Ihr, Herr Bruder Arius, tötet den Glauben an den
wahren Gott!“ Das stach wie eine Lanze.
Dieser Zeitpunkt war es.
Worte flogen hin und her. Es wurde
immer heftiger gestritten So oder so ähnlich, begann der tausendjährige Krieg unter
Christen, der Millionen die Knechtschaft brachte.
Zu Nicäa, 325, hatten die Bischöfe
immer nur ihre Seite im Auge, Konstantin dagegen betrachtete die Dinge aus seinem
Blickwinkel.
Interessant: Mehrfach musste
Konstantin, später, den wütenden Athanasius wegen Kompetenzüberschreitung und
Unruheschürung maßregeln. 336 befahl der Imperator der seinem Lebensende entgegen
sah - unerwartet - die Versöhnung der
Kirche mit Arius. Die ihm 309 von Sol zugesagten 30 Regierungsjahre gingen jedenfalls
zu Ende.
Allen voran ging es dem Metropoliten
Alexander von Konstantinopel gegen den Strich. Er war gleich nach Nicäa,
325, geistlicher Herr der neuen Hauptstadt geworden. Er prahlte ein guter
Orthodoxer zu sein, als ob der angemaßte und frei erfundene Titel
"Rechtgläubiger", je Garantie für die Richtigkeit irgendeines
Glaubens sein könnte. Sein ganzes Gehabe ähnelte zu sehr den Manieren der
Kommunisten die sich selbst für unfehlbar erklärten und die dieser „Unfehlbarkeit“
wegen den 3. Weltkrieg in Kauf genommen hätten. Dringender als je zuvor,
erheben sich einige Fragen. Darunter die, ob es wahr ist, dass dieser fanatische
Metropolit in seiner Basilika zu Konstantinopel laut gebetet hatte:
"dass entweder er oder Arius aus der
Welt entfernt würden"11 (67)
Sokrates Scholastikus (Kirchengeschichte I XXXVIII)
Unbedingt wünschte der athanasianische
Metropolit die unmittelbar bevorstehende Aussöhnung des Großketzers Arius mit
der Kirche unmöglich zu machen. Obwohl
Kaiser Konstantin sie nun, 336, mit Nachdruck verlangte.
Ist es völlig abwegig zu denken, dass
einer der Ariushasser des willfährigen Klüngels des Metropoliten Alexander, diese
an Gott gerichtete Bitte als Auftrag zum Mord verstand? Die bekannten
Symptome die den jähen Tod des Ältesten Arius verursachten, - er brach auf dem
Weg in den Kaiserpapast zusammen -, weisen
auf eine Vergiftung durch weißes Arsen hin.
Sollte sich dieser Verdacht erhärten,
- und es sieht ganz danach aus, - dann hätte die gesamte „christlich-ökumenische
Christen-gemeinschaft“ ein ziemliches Problem.
Das Motiv zum Mord liegt offen: Eine Kursänderung Konstantins hätte das
damals durchaus noch nicht gesicherte Lehrgebäude des neuen Kirchensystems in
seinen Grundfesten erschüttert.
Um die Pfründe gewisser Neukatholiken
wäre es geschehen gewesen. Er wurde, 325, zum Schweigen verurteilt. Dabei
sollte es bleiben. Damals
„verlangten Arius
und die beiden Eusebius vergeblich …, dass ausschließlich die Bibel als Grundlage des christlichen
Glaubens gelte und alles, was nicht durch ihren klaren Wortlaut bezeugt sei,
dem freien Denken überlassen bleibe.“ (68) Otto Seeck „Geschichte des Untergangs der antiken
Welt“
Das Lesen seiner Bücher wurde damals, per
Kaiserbefehl, unter Todesstrafe gestellt. Er sei ein Erzketzer, der die Einheit
der Kirche bedroht.
337 sah Konstantin durchaus, das Athanasius
die Bedrohung war.
Nur die Nicäner gaben das nicht zu. Bis
heute halten zu viele Arius für einen Häretiker.
Aber sein Tag wird kommen, auch wenn es
goldleuchtende Gemälde gibt die Arius Verurteilung zeigen. Das wird bald der unrühmlichen
Vergangenheit angehören, wie die zahllosen Fälschungen die den nicänisch-konstantinischen
Glauben zur Weltmacht bringen sollten.
Dieses Gemälde hängt im griechischen Kloster Mégalo
Metéoron und will darlegen was in Nicäa, während des 1. Ökumenischen Konzils
der Christenheit geschah. Unter den Füßen Kaiser Konstantins kniet der gedemütigte
Älteste Arius.
Es kommen zunehmend Nach-denkliche, wie
Thomas Hägg, ein Forscher des 21. Jahrhunderts zum selben Schluß, wie die
Kirche Jesu Christi der HLT vor zweihundert Jahren:
"…der Erzketzer Arius ist
Traditionalist. Er steht fest auf dem Boden der kirchlichen
Lehrtradition." (69) "Kirchen und
Ketzer" 2004 mit Unterstützung des norwegischen Forschungsbeirates für
Klassische Philologie und Religions-wissenschaft, Uni Bergen
Tatsache ist: Das Nicänum konnte sich,
bevor Ambrosius von Mailand zur Keule griff, nicht wirklich durchsetzen. Im
gesamten Osten glaubten, allen Drohungen zum Trotz, die Christen urchristlich.
Das trifft sogar auf einen der drei Söhne Konstantins zu: Konstantius, der den
Ostteil des römischen Reiches verwaltete, denn dort glaubte die Mehrheit
arianisch.
Das änderte sich per Brachialgewalt. Ambrosius von Mailand, der allmächtige
Kaiserberater, verbot im Jahr 380 mit cunctos populos jede andere Religion als
die von der antlitzlosen Trinität.
War er zwei in Eins?
Die Unterzeichnungsberechtigten
zu Nicäa verstanden nicht, - nicht gleich - dass Konstantin vehement seinen
Monotheismus in sie hineinpressen wollte: Man muss sich vorstellen, dass die
kleinen Männer mit Bischofsfunktion an jedem Konferenztag durch einen Kordon von
Gardesoldaten schreiten mussten. So beeindruckte und zwang der Kaiser sie.
„Seitens
des Kaisers Konstantin wurde mit Drohungen und Ankündigung von Repressalien
gearbeitet. Jeder Bischof wird einzeln vorgenommen. Ihm wird das Bekenntnis (das
Nicänum) vorgelegt und er wird zugleich vor die Alternative gestellt,
entweder zu unterschreiben oder in die Verbannung zu gehen... in Nicäa
wird auch die Kirchenorganisation in die Organisation des Reiches eingepasst.
Folgerichtig wurden alle in Nicäa gefassten Beschlüsse zum Reichsgesetz
erklärt.“ (70) Rudolf Leeb „Konstantin und
Christus“ – die Verchristlichung der imperialen Repräsentation, Walter de
Gruyter, 1992, S. 154
Niemand vermochte
jemals das Athanasium zu verstehen. Prosper Alfaric, ein Expriester der
Katholischen Kirche, schrieb:
„Man kann einem Christen keinen größeren Streich spielen, als ihm die Frage
zu stellen, was ist Gott?“ (71) „Die sozialen Ursprünge d. Christentums“
Prof. Bernd
Oberdorfer, Augsburg, gibt zu:
„Verlegenheit ist noch das
harmloseste, was viele Christen (darunter nicht wenige Theologen) befällt, wenn
die Sprache auf die Trinitätslehre kommt. Muss, wer an Jesus Christus glaubt,
sich auch das paradoxe „Hexeneinmaleins“ (Goethes) zu Eigen machen, dass Gott
einer und drei zugleich ist?“ (72) „Zeitzeichen“,
evangel. Kommentare, Aug 2004
Viele Bischöfe
murrten vergeblich. Dieser Fakt veranlasste den katholischen Kirchenhistoriker
Hertling zu der Bemerkung:
„... solange freilich Kaiser Konstantin lebte, durfte niemand wagen, gegen
das Konzil zu Nicäa und seine Definition aufzutreten...“ (73) „Geschichte
der katholischen Kirche bis 1740
Eusebius von
Cäsaräa wankte hin und her. Er weiß, dass Arius Recht hat, wohl aus Furcht zu missfallen
oder aus taktischen Gründen bestärkt er
den Kaiser noch:
Eusebius nutzt
jede der sich ihm bietenden Gelegenheiten auf gewisse Ähnlichkeiten
hinzuweisen. Mit zunehmendem Alter lobt er den Imperator mit umso größerer
Ergebenheit. Bis er ihn kurz vor seinem Ende sogar mit dem Messias vergleicht.
Um 335 nennt er den blutigen Konstantin schließlich den ‚Engel Gottes’ den
‚Führer und Herr’, das ‚Werkzeug Gottes’, der ‚Ähnlichkeiten mit dem Logos’
(Christus) aufweise. (74) Patricia Just, „Zum Verhältnis von Staatsgewalt
und christlicher Kirche zwischen dem 1. Konzil zu Nicea (325) und dem 1. Konzil
zu Konstantinopel (381)
Noch einmal zurück
Schon am Kaiserhof Diokletians wo Konstantin (von ca.
300-306) als Geisel, für die Loyalität
des Vaters, leben musste - wurde es dem späteren Usurpator in die Seele gelegt:
„Der
Kaiser gleiche dem Gebieter des Weltalls.“ (75) Prof. Alexander Demandt
„Diokletian und die Tetrarchie“ – „Aspekte einer Zeitenwende“
„Diokletian
war der „dominus et Deus“, der Herr und Gott, der Herrgott. Ein Lobredner
schwärmte: „der Du denen gleichst die
Dich zeugten, durch sie regierst Du die Welt unvergleichlich, Du der diis geniti
et deorum creatores, der von den Göttern gezeugte und Erzeuger von Göttern...in
Dir leben die numina (die Geister) von Jupiter und Hercules - wir rufen Dich
an, wir rufen Dir zu, jeden Sieg zu
erringen ist uns heilig und mit uns bist Du der Diokletian (244-311) praesens deus - weshalb wir uns nicht fürchten,
weshalb es uns eine Ehre ist, Dir unser Leben zu Füßen zu legen – Heil dir!
Deine Herrschaft ist nicht nur durch die Erdgegenden begrenzt sondern sie
reicht darüber hinaus in die Regionen ewiger Himmel. Wie wir auf Erden durch Dich
glücklich werden, so als gelangten wir in Deine Gegenwart, stehen wir heute im Adyton - dem
Allerheiligsten und spenden Dir unsere Treue. Wie der Weihrauch Deiner heiligen
Priester umweben wir Dich.“
Kaiser Diokletian war während vieler Reden gar nicht
anwesend, aber
"…in
solchem Fall hielt ein Jupiterpriester das Bild des Imperators in die Höhe,
denn es wurde spätestens seit dieser Zeit geglaubt, dass der Kaiser und sein Bild
eins seien." (76) Prof. Alexander Demandt „Diokletian und die Tetrarchie“
– „Aspekte einer Zeitenwende
Dass der Kaiser und sein Gemälde eins seien und
Diokletian eins war mit Gott, war eine Vorstellung die Konstantin einerseits
kaum logisch erscheinen konnte, andererseits bot sie ihm ein Denkmodell.
Getöteter Glaube – getötete Gläubige –
ermordete Heilige
Der heiliggesprochene Papst Damasus von
Rom, ein fanatischer Nicäner, unterhielt ein kriminelles Verständnis vom
Christentum
"Eine
Anzahl Arianer Roms gingen am frühen
Morgen des 26. Oktober des Jahres 366 in ihre kleine Julii-Kapelle
(heute: St. Maria in Trastevere)...Deshalb rückte „(um) acht Uhr
morgens, Damasus mit seinem gottlosen Anhang heran. ... mit (dem)
gesamten Klerus, alle mit Beilen, Schwertern und Knitteln
bewaffnet... während kein einziger Damasianer fällt erliegen 160 Ursinaner dem
Angriff." Bischof Ursinus entkommt mit einigen Freunden.“ (77) Martin Rade lic. Theol. „Damasus,
Bischof von Rom“ _________
Obwohl diese Darstellung erwiesenermaßen zutreffend
ist, und obwohl diese grauenhafte Aktion erst den Auftakt zum 2jährigen Krieg
zwischen römischen Athanasianern und römischen Arianern bildet, erklärt die
vatikanische Seite wohlwollend:
„(Damasus) musste sich gegen
den Minderheitskonkurrenten Ursinius behaupten. Er baute seine Vormachtstellung erfolgreich als Nachfolger Petri aus, indem er die kirchliche
Gerichtshoheit im Westen ausübte. Er verlangte einen gesetzlichen Zölibat.“ (78) Begleittext zur offiziellen
Papstliste
Vormachtstellung! Das ist des schwarzen Pudels
Kern. Dass Damasus glaubt er sei Petri Nachfolger
konnte ihm niemand verbieten, was allerdings Petrus oder der Herr selbst dazu
sagen würden, ist kaum fraglich. Damasus Tun findet im Betragen von Wölfen
seine Entsprechung. Auch da gibt es, im Raubtierrudel, gelegentlich tödliche Rangauseinandersetzungen,
bis feststeht wer der Alpharüde ist. Beschämend ist, dass Leute wie Damasus, bis heute von Kirchen
geehrt werden, die massiv den Anspruch erheben christlich zu sein. Damasus
Gedenktag katholisch: 11. Dezember
Das„Nach Liberius'
Tod wurde Damasus I. 366 zu dessen Nachfolger gewählt; eine Minderheit hatte
schon zuvor aber Ursinus gewählt. Kämpfe und blutige Auseinandersetzungen
folgten - zuletzt in der Basilika Liberii (auch Sicinini) mit mehr als 100 Toten; die
Unruhen nahmen erst nach zwei Jahren durch das Eingreifen des Kaisers ein Ende,
Ursinus musste weichen. Die Gegner machten Damasus aber lange noch das Leben
schwer; 377 wurde er des
Mordes bezichtigt, eine von ihm einberufene Synode sprach ihn aber
frei." (79) "Ökumenisches Heiligenlexikon"
„Eine Krähe hackt der anderen kein Augen aus“, sagte Shakespeare.
Mit anderen Worten: Mit Geld kannst du alles kaufen, sogar einen Freibrief.
Bekanntlich verfügte Damasus über Millionen.
Konstantins
Idee, auch Jesus Christus in die Vielfachverbindungen seiner Götterwelt
einzubinden, musste direkt ins Verderben führen, zu eben solchen Kapitalverbrechen.
Der scheinbar persönliche Kampf zwischen den Bischöfen Ursinus (-384) und Damasus
(305-384) sollte einer von welthistorischer Bedeutung werden, denn mit
Damasus „Sieg“ wurde der Kurs der konstantinischen Kirche in Richtung erbarmungslos-diktatorische
Weltmacht fortgesetzt.
Nie vergessen: Alle Päpste samt deren, von ihnen geweihten,
Bischöfen, führen ihre Legitimationslienie über Damasus von Rom.
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Cunctos populos – kontra Arianismus
und Individualrecht
Ambrosius von Mailand
war es.
Er hat Cunctos populos
zu verantworten!
Das Gesetz, dass den
Arianismus erwürgen wollte, und die Antike zerstörte.
Das wird sich zeigen.
Ein paar Jahre ließ ihn
die Frage kalt, ob der Gott des Arius oder der des Athanasius der richtige war.
Bis er selbst, 374, von dem Strudel der oft hitzigen Debatten erfasst wurde.
Gerade eben zum Statthalter von Oberitalien ernannt, wird Ambrosius von einer
aufgeregten Menge Christen beider Glaubensrichtungen gebeten Bischof der
verwaisten Zentralgemeinde zu werden. Der verstorbene Gemeindevosteher war
Arianer gewesen und alle, sowohl die katholischen wie nichtkatholischen
Bischöfe der Großstadt wünschten, dass im Brennpunkt des Zankes ein
friedenstiftender Mittler steht. Anzunehmen ist, dass Ambrosius zuvor ein paar
Tage lang ehrlich um die Erkenntnis rang, welche der beiden Gruppen er
bevorzugen wird. Für die Arianer sprach ihre auffallend größere Toleranzbereitschaft,
gegen sie jedoch, dass auch sie zerstritten waren.
Für die Katholiken sprach
ihre Schlagkraft - wie sie Damasus bewies - und ihre Glaubensstärke, ihre Neigung
zur Kompromislosigkeit.
Vor allem musste er
bedenken, dass die Goten als Flüchtlinge vor den wilden Hunnen, vom Norden her
kommend, zunehmend den Arianismus propagierten, und zeitgleich den Wunsch äußerten ins Reich kommen zu dürfen. Ambrosius
sah deutlicher als je zuvor, dass es zu einem Überfremdungsprozess käme. Das Reich
könnte es nicht verkraften hunderttausende Antikatholiken aufzunehmen. Er wird
den gotischen Familienvätern ein hartes Nein sagen. Sie sind personae non grata
–.
Am 30. November 374
lässt Ambrosius sich taufen und wird nur eine Woche später Bischof der wohl
wichtigsten Gemeinde Mailands.
Eins kam zum anderen,
wie eine Lüge zur anderen. Die Lüge - Kompromislosigkeit
führe zur Wahrheit - ist es, die immer und überall alles verdirbt, obwohl sie
als Heilpflanze gedacht wird.
Ambrosius dachte wie Kaiser Konstantin:
„Der Glaube an Gott und die Treue zum Imperium Romanum können
nicht voneinander geschieden werden.“
Wie sein großes Volbild strebt er danach im Reich einen Einheits-glauben
durchzusetzten
Wiki Commons: Seit etwa 270 lebten einige ostgotische Stämme
(Visigothi) nördlich der Donaugrenze.
Die rötlich eingefärbten
Gebiete standen unter dem Schutz römischer Legionen. Dort und in jenseitigen
Grenzgebieten wirkte der arianische Missionar Wulfila unter den Goten seit 341 sehr erfolgreich. Er wurde
von Eusebius von Nikomedia geweiht.
Ambrosius weiß das, und
ärgert sich.
Als Arianer stieß Wulfila
bei den Goten auf erstaunliche Gemeinsamkeiten im Gottesglauben. Die arianische
Vater-Sohn-Gott- Beziehung entsprach in etwa der Religion der gotischen Germanen.
Wulfilas Credo lautete
nämlich, (entgegen den Aussagen einiger Theologen, die Arius unterstellen,
er leugne die Gottheit Christi):
„Jesus ist der „filius unigenitus, Dominus
et noster... wir glauben an Gott den Vater und an seinen eingeborenen Sohn, unseren
Herrn und Gott, Werkmeister und Bildner der gesamten Kreatur, der
seinesgleichen nicht hat.“ (80) Gert Haendler
„Die Rolle des Papsttums in der Kirchengeschichte bis 1200“
Damit fand er schnell Eingang
ins religiöse Leben der frühen Deutschen.
Wiki Commons:
Ein weiterer Blick auf
Lage der Provinz Moesia in Europa zeigt, dass Ambrosius Überlegungen in
gewisser Weise sogar verständlich sind, denn niemand wusste, wie viele Goten es
gab, was sie wirklich begehrten und was bei alledem herauskam. Sie könnten
letztlich Rom den völligen Garaus bereiten, falls aus dem weitem Norden noch mehr
schutzsuchende Goten ins Reich drängten und mit ihnen starke Arianer.
Und so sollte es kommen:
Die Hunnen verdrängten die im heutigen Ukrainegebiet lebenden Deutschen.
„Mit Kähnen kamen sie über
die Donau... die Goten sollten (allerdings) für
ihre Aufnahme ins Reich bezahlen, zu viel, (was sie nicht leisten konnten) so nahmen die (römischen) Kommandeure die Kinder der Goten…
Darüber kam es (im August 378) zum Kampf ... und in der
Schlacht bei Adrianopel in der Kaiser Valens fiel, siegten die Goten ...“ (81) Leopold von Ranke „Werk und
Nachlass“
Bild: Münze Gratian (359-383)
Gratian, damals 18-jährig
und in Sachen Religion sehr tolerant, wurde zu spät zur Hilfe gerufen. Ambrosius
hatte ihm geraten, gemeinsam mit Valens die Goten zurückschlagen, um sie
aus dem Balkangebiet zu verdrängen. Der Tod Kaiser Valens, der zu den Arianern
gehalten hatte, kam den Nicänern jedoch sehr gelegen. Nun war der Weg frei
für Gratian - der an Ambrosius Weitsicht glaubte, - als Gesamtkaiser zu
herrschen. Andererseits plagte den jungen Kaiser das Gewissen. Er wünschte
mit den Goten Frieden zu schließen.
Aber Ambrosius sagte
erneut sein lautes Nein! Er behauptete, im Stil und Sinn des Athanasius, die
Goten seien Gottesfeinde.
Er war Gratian an
innerer Autorität überlegen. Er warnte ihn eindringlich, viele der Goten
seien zwar getauft, doch auf den falschen, den arianischen Glauben
verpflichtet. Sie seien ‚christusfeindlich’
eingestellt. Sie seien Feinde Roms.
Ambrosius, nun völlig im
Fahrwasser des Athanasius, stemmte sich mit seiner kompletten Ideologie gegen
eine friedliche Lösung des Problems Er wünschte nicht zu denken, dass die
bekehrten Goten, seine Brüder waren. Hartherzig vertrat Ambrosius von Mailand
ein Dogma und Urteil, das sich bis ins 21. Jahrhundert hinein „retten“
konnte: Antinicäner sind keine Christen.
In
diesem Sommer, 378, drangen mehr als je zuvor Goten bis an die bewachten
Grenzen des römischen Gebietes, einige setzten hinüber.
Und es sollte zunehmend
heftiger strömen. Damit wird diese Flucht zur Völkerwanderung. Sie
hätte auf Europa befruchtend einwirken können, denn wo es Goten gab,
gedieh, ihrer intelligenten und toleranten Grundhaltung wegen, die Kultur.
Kaiser Valens, (328-378)
ohnehin einsichtig, auch in Glaubensfragen, hatte ihnen wiederholt gestattet die
Reichsgrenze zu überschreiten. Zumal die Goten, aus seiner Sicht der Dinge,
gemeinsam mit den Legionen ihre neue Heimat und ihre gemeinsame christliche Religion,
gegen das Hunnenvolk, verteidigen wollten. Vielleicht waren die Kaiser Valens
erreichenden Informationen gefälscht. Unerwartet stellte er sich gegen sie - und
verlor sein Leben.
Gratian stand mehr denn je
verunsichert da. So manche Nacht wird der junge Mann hinauf zum Himmel geschaut haben, ob Gott ihm
ein Zeichen sendet. Gott! Aber wer war dieser Gott? Die weithin gestreuten Biwakfeuer mahnten ihn, wie groß
seine Verantwortung ist. Vor dem Ausbruch des für ihn ersten Krieges,
musste er vor sich selbst verantworten, was zu tun sei und verfasste 378 sein
Toleranzedikt zu Sirmium: Zur „Freiheit aller Glaubensrichtungen“.
Dieser Fakt ist von höchster
Bedeutung!
Gratian liebte die Arianer
und sein Berater Ambrosius grollte. Was Gratian ganz und gar nicht verstehen
konnte, warum waren die beiden Christengruppen überhaupt „tödlich“ verfeindet.
Er hatte die Geschichte von der Erschlagung der arianischen Nachbargemeinde des
Ursinus durch einen Schlägertrupp des athanasianischen Bischofs Damasus von Rom
schon vor Jahren mit großem Kopfschütteln zur Kenntnis nehmen müssen. Damals,
366, war er noch ein Kind gewesen. Doch erst jetzt erschütterte ihn diese Untat.
Er hatte alle Ursache weitherzig zu regieren
Wütend, und alles auf
eine Karte setzend schrieb Ambrosius in diesem kritischen Sommer 378,
für Gratian zwei Bücher („De fide“)
Klipp und klar heißt es da,
im Geiste Konstantins und im Sinne des Athanasius und des Damasus:
„Die Arianer (Italiens und die Goten G.Sk.) haben sich gegen
die Kirche Gottes verschworen!“ (82) Günther Gottlieb „Ambrosius von Mailand und Kaiser Gratian“
Er malte Schwarz-Weiß, er
entmischte nicht. Untrennbar gehörten für ihn Staat und Kirche zusammen.
Dem jungen Kaiser suggerierte er:
„der (richtige)
Glaube des Herrschers (gewährleiste) mehr als die Tapferkeit der
Soldaten den Sieg... Jesus Christus soll das römische Heer führen.“ (83) ebenda
Das klang genau so als
hätte er verkündet „Jesus Christus werde das römische Heer gegen die
Arianer führen“. Welches Bild! Welche Dummheit. Feldherr Hindenburg dachte
ähnlich wahnhaft. Er stellte sich eintausendfünfhundert Jahre später den lieben
Gott als auf einer Wolke sitzend vor, der den deutschen Truppen huldvoll zulächelt,
während diese die Söhne und zukünftigen Ehemänner russischer Frauen, allesamt,
die einen wie die anderen Christen, in die tödlich-tückischen masurischen
Sümpfe treiben. Ambrosius hätte wissen müssen, mit Jesus, dem Fürsten des
Friedens und seiner Lehre der Versöhnung Aller, hatte sein Treiben nichts
zu tun.
Rüder Konstantinismus war
das. Angesichts der Tatsache, dass viele Goten sich auf den Namen Jesu Christi
hatten taufen lassen, was einer Verpflichtung auf seine Lehre von der
Rechtschaffenheit gleichkam, wäre er zwingend dazu verpflichtet gewesen
angemessene diplomatische Schritte einzuleiten. Schließlich wünschten die Goten
nur Sicherheit für ihre Familien.
Das wenigstens wusste
Ambrosius.
Für die Goten ging es um
Tod oder Leben.
Seitdem die Asiaten den
Reflexbogen als Waffe erfunden hatten, war ihnen kein europäisches Heer mehr
gewachsen.
Der junge Kaiser Gratian
ließ sich indessen überzeugen, gegen seine Bedenken zu handeln und daran
ist zu ermessen, wie sehr Ambrosius dem jungen, Verantwortung tragenden Mann
geistig überlegen war. Es hieß nur: fortan „wies er die Arianer ab und folgte Ambrosius.“ Ambrosius
hatte dabei als entscheidende Autorität die Bibel aufgerufen:
„Der Kaiser soll gerüstet mit
dem Schwert des Glaubens, dem Sieg entgegen ziehen... der Krieg gegen die Goten
und der Sieg über sie seien von Hesekiel geweissagt worden. Die Goten sind Gog,
von denen der Prophet (Hesekiel) schreibt, dass er mit Gottes Hilfe vernichtet werde. Es ist nicht zweifelhaft,
dass die ‚catholici’ welche die Strafe für den Unglauben anderer ertragen
haben, bei Gratian Hilfe für den rechten
Glauben finden. Der Glaube an Gott und die Treue zum imperium Romanum
können nicht voneinander geschieden werden...(die Goten) die ‚Häretiker’ sind
die ‚antichristi’; diese Häresie sammelt ihr Gift aus allen anderen Häresien.“ Ambrosius mahnte den Kaiser, er müsse „daran denken die
Siegeszeichen aufzurichten... so wollte er „den Kaiser für seine
kirchenpolitischen Ziele gewinnen und den Gegnern (des Nicänums) den Kampf ansagen.“ (84) Günther Gottlieb „Ambrosius
von Mailand und Kaiser Gratian“
Diese Siegeszeichen waren
die der Victoria welche sie bereits Konstantin gab: die XXX. So geschehen in einem
gallischen Apollotempel im Jahr 309. Da war sie ihm erschienen.
Sie hatte ihr Versprechen
gehalten. Sie ließ Kaiser Konstantin dreißig lange und doch so kurze Jahre siegen.
Es stellt sich heute,
nach der fast 2000 Jahre währenden blutigen Geschichte des sogenannten
Christentums, erneut die Frage, wann die Christen aufhören werden, das
sogenannte Christusmonogramm der von Victoria verführten Kaiser als
„Siegeszeichen“ (der ecclesia triumphans), und damit als christliches Symbol zu
betrachten.
Gratian hätte in seiner
ursprünglich toleranten Gesinnung fest bleiben sollen. Das wäre, für das
kriegsmüde Volk dies- und jenseits der römischen Grenzen der bessere Weg
gewesen. Der Staat hat sich, erst recht nach Jesu Worten:
„Gebt dem Kaiser was des
Kaisers ist und Gott was Gottes ist“, aus
innerkirchlichen Angelegenheiten herauszuhalten, wie die Kirche aus den
machtpolitischen Anliegen des Staates.
Sonst handeln auch
die Menschen die in seiner Nachfolge stehen, eher aus Klugheit und
Berechnung und nicht aus innerer Überzeugung.
Erst die konsequente,
aktive Umsetzung dessen was man als wahr und richtig erkannte macht den von
Gott geliebten Menschen aus.
Sonderbar, es geht uns zwar alle an, aber
nur wenige sind daran interessiert auf den Kern ihres eigenen Wesens
vorzudringen.
Das jedoch ist
die Grundlehre der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage: nicht
deine Kirchenzugehörigkeit - obwohl die
wichtig ist - sondern zuerst zählt dein Tun vor Gott, deine Bereitschaft zu
verwirklichen, was du als gerecht und richtig fandest.
Nur, wenn du
unentwegt gesucht und dich immer selbstkritisch betrachtet hast, wird Gott dich
erhöhen Handle gemäß deiner besten
Erkenntnis. Hananias und Saphira nutzte es nicht, dass sie der Kirche Jesu
Christi angehörten. Ihre scheinbar harmlose Lüge verdarb sie. (85) Apg. 5: 1-11
Kein „Mormone“
glaubte jemals, sein eigenes oder irgendein Lippenbekenntnis würde auch nur im
Geringsten Gutes bewirken. Gehe hin und unternimm etwas zugunsten dauerhaften
Glückes deiner Mitmenschen.
Eben das lehrt
das Buch Mormon!
Hat Origenes
nicht stets dasselbe betont?
Mit der strikten
Forderung der Bibel, Recht zu schaffen
hat der interessierte Leser
zugleich die Moraltheologie des sogenannten „Mormonismus“ auf einen Blick vor
sich. In seinem Zentrum steht der Begriff „Rechtschaffenheit“, das große
Wort des Buches Mormon (65 Zitate).
Niemand kann
selig werden, wenn er nicht das Recht des andern respektiert.
Nur der wahrhaft Bußfertige hat Anspruch
auf Barmherzigkeit, die ihm eben nicht fast bedingungslos geschenkt wird.
Das ist
Mormonismus.
Unser Potential die ganze Umwelt zu einem
besseren Platz machen zu können, ist zu groß um im Fall unserer Passivität
schuldlos dazustehen. Christi Religion ist darauf ausgerichtet uns anzuspornen Frieden
und Harmonie zu stiften. Das jedoch war seit 325, wegen der unseligen Verbindung der „Kirche“
mit dem jeweiligen Thron und seinen nach Vormacht süchtigen Inhabern und
Interessen, nicht mehr zu leisten.
„Der
Staat wirkt von außen nach innen, (echte) Religion von innen
nach außen.“ (86)
Ezra Taft Benson, Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten
Tage
Dieser Geist liebevoller
Toleranz ist Ambrosius fremd, er wird der ecclesia triumphans länger als ein
Jahrtausend fremd bleiben.
Die Katastrophen
und Ungerechtigkeiten jagten nun, erst recht ab 378, einander, während
gemäß der Botschaft der Bibel „der Friede die Frucht der Gerechtigkeit
ist.
Es
ist nun einmal ein Gesetz des Himmels, dass alles Neue wenn es siegreich sein
will, auf dem Boden des Bewährten stehen muss.
Das Unrecht dagegen bringt
den nächsten Krieg hervor.
Man fragt sich, warum
Ambrosius seinen Einfluss nach der Katastrophe von 378 und nach dem Tod
Gratians, 383, auf die römischen Offiziere und das Heer behielt, als die siegreichen
Goten plötzlich ganz Italien so gut wie unverteidigt vor sich liegen sahen.
Gegenüber Kaiser Theodosius I. (der schon kurz nach dem Desaster, im Januar 379
von Gratian zum Augustus erhoben worden war) vermochte Ambrosius es, sogar
seine Macht auszubauen. Das war doch in ihren Kreisen nicht vergessen, dass er die
nicht erfolgreichen militärischen Parolen ausgegeben hatte.
Sie folgten ihm, hatten
befehlsgemäß die „Siegeszeichen“ aufgerichtet und dennoch verloren. Mit seinem
Buch „de fide“ hatte Ambrosius die Legionen in die Kämpfe hinein gehetzt,
denn da sprach er:
„mit Gewissheit von den zu erwartenden Erfolgen des Kaisers gegen
die Goten...“ und
er sprach von den „Strafen welche die Gegner des Glaubens und
des römischen Imperiums treffen werde... Entgegen den Prophe-zeiungen Ambrosius „bot
das römische Heer keinen Widerstand mehr... überall zogen die Goten ...
durch das Land... bis an die Grenze Italiens herrschten sie nach Belieben.“ (87) Günther Gottlieb „Ambrosius
von Mailand und Kaiser Gratian“
Alles wankte, Ambrosius
stand. Noch blieb ihm ja der Süden Italiens. Wie ein leichtfertiger Kaiser
zog er nicht die Konsequenzen, sondern konnte mit diesen Niederlagen leben. Er
konnte seine persönliche Macht festigen, weil die Goten mit dem Erreichten wider Erwarten
zufrieden waren und ihren Arianismus n i
r g e n d w o mit Gewalt durchsetzen wollten! Ambrosius
vermochte es gar nach Gratians Tod noch einmal aufzutrumpfen:
Jetzt kommt er und fährt starkes Geschütz auf.
Er initiiert das „Dreikaiseredikt“ -cunctos populos - . Er
setzt es 380 in Kraft.
Gratian der Tolerante soll es verfasst
haben, gemeinsam mit dem neunjährigen Valentinian II. und dem Nichtchristen und
späteren Kaiser Theodosius.
Das ist Propaganda.
Ambrosius war es!
Der Text verbietet „reichsweit“ jede
andere Religion. Nur der katholische Glaube (wie ihn Damasus vorwies) war
erlaubt:
„Alle
Völker, über die wir ein mildes und maßvolles Regiment führen, sollen (müssen) sich, so
ist unser Wille, zu der Religion bekehren, die der göttliche Apostel Petrus den
Römern überliefert hat, wie es der von ihm kundgemachte Glaube bis zum heutigen
Tage dartut und zu dem sich der Pontifex
Damasus klar bekennt ...nur diejenigen,
die diesem Gesetz folgen, … dürfen …Christen heißen; die übrigen, die wir für
wahrhaft toll und wahnsinnig erklären,
haben die Schande … zu tragen. Auch dürfen ihre Versammlungsstätten nicht als Kirchen
bezeichnet werden. Endlich soll sie vorab die göttliche Vergeltung, dann aber
auch unsere Strafgerechtigkeit ereilen,
die uns durch himmlisches Urteil
übertragen worden ist.“
(88) Beginn und
Ende des Textes Cunctos populos.
Athanasius
Hetzreden schufen die Voraussetzungen für
solches Verbrechen der Entmündigung von schließlich Abermillionen. Der bekannte
Theologe Schleiermacher kam jedenfalls nicht umhin festzustellen, dass
„Athanasius... das Signal zu den Verfolgungen
gegeben hat. Schon auf dem Nicänischen Konzil mag er die Hauptursache des
strengen konstantinischen Dekrets gewesen sein... Er fängt überall mit
Schimpfen und Heftigkeit an und ist unfähig und unbeholfen im Disputieren.“ (89) Joachim Boekels,
Dissertation: Schleiermacher als Kirchengeschichtler“
Bereits in seiner zuverlässig
überlieferten 1. Rede gegen die Arianer tönt Athanasius bösartig:
„Wenn man sie aber logisch untersucht, so wird
es sich herausstellen, dass sie (die
andersdenkenden Christen) bitteren Spott
und Hohn verdienen..., verdienen sie nicht allen Hass?” (90) Maßgebliche Werke des Hl. Athanasius in
der Übersetzung der "Bibliothek der Kirchenväter" 2
Dissonanzen schrillster,
unchristlicher Art!
Diesen Geist wurden sie nicht wieder
los, die Nicäner. Man lese nur die Zänkerein an den Universitäten der Nicäner
aller Schattierungen. Unübertroffen die des ausgehenden 19.und beginnenden 20.
Jahrhunderts unter Theologen evangelischer Richtung.
Jeder möge sich die Details des
30-jährigen Krieges anschauen.
Beide Nicänergruppen, die der Protestanten
sowohl wie der Katholiken taten ihr Äußerstes einander umzubringen. Davon wird
noch die Rede sein: Purer Hass! Bittere Früchte, obwohl alle wussten, dass
Jesus warnte: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“
Auch Hans Lietzmann stellt fest:
„Er (Athanasius) wird die
nicänische, orthodoxe Leitfigur der kommenden Kämpfe.“ (91)
„Geschichte der Alten Kirche“, de Gruyter
Das Buch Mormon lehrt gegen diesen
Trend zum Inhumanen:
„Es ist nicht meine, (Jesu), Lehre, dass
den Menschen das Herz zum Zorn aufgestachelt werde, sondern es ist meine Lehre,
dass es derartiges nicht mehr geben soll. ...Wer den Geist des Streites hat,
ist nicht von mir...“ (92) 3. Nephi 11: 30 + 29
Da ist er, der zu oft geleugnete, oft
diffamierte Kern des Mormonismus.
Athanasius Anklagen verstummten nie wieder: „Unter Rückgriff auf typische Formen der
Polemik greift Athanasius seine Gegner an und diskriminiert ihre Handlungsweise
grundsätzlich... dass die Arianer sich wie dauernd umherschwirrende Stechmücken
verhalten, ist eine Metapher, die Athanasius immer wieder verwendet.“ (93) Annette von Stockhausen „Athanasius von
Alexandria Epistula ad afros.“
So urteilt auch Adolf von Harnack, mit
Blick auf Athanasius Wirken:
„die Sprache
des Hasses erfüllte die Kirchen.“ (94)
„Lehrbuch der Dogmengeschichte“ mmmmm
Schon die Art, wie Athanasius nach dem
Tode seines Bischofs Alexander 327 sich „in
einer Art Husarenritt von einer Minderheit zu seinem Nachfolger“ wählen
ließ, hätte auch seine Sympathisanten stutzig machen müssen.
Schnell wollte er Metropolit und mehr
sein! Unartig provozierte er den Widerstand seiner Gegenspieler um sich selbst
wichtiger zu machen. Seine Reden wurden immer schärfer. Bald brachte der alexandrinische
Volksmund das Sprichwort auf: Athanasius contra mundum. Athanasius gegen
die Welt.
Er hält sich für den großen Sachverständigen.
Als einigermaßen umfangreich
unterrichteter Mormone kann ich leider nicht anders, als zu formulieren: Vor
allem die „Sektenkenner“, Sektenbeaufragten aller Couleur, sind, was „Mormonismus“ betrifft, häufig von Blindheit geschlagen.
Soweit zu
sehen ist, orientieren sich hinterwäldlerische Theologen noch im 21. Jahrhundert
am Ungeist des Athanasius. Der Schweizer Bibelkreis
um Herrn Hans Peter Wepf warnt im Internet bis zur Stunde unter diesem Titel: „Die
Mormonen, eine der gefährlichsten Sekten“
Zurück zu Ambrosius:
„Ambrosius, Bischof
von Mailand, beginnt (nach 380) alle Tempel
seines Gebiets zu zerstören. Die christlichen Priester führen den hungrigen Mob
gegen den Tempel der Demeter in Eleusis und versuchen, die Hierophanten Nestorius
und Priscus zu lynchen. Der 95 Jahre alte Hierophant
Nestorius beendet die Eleusinischen Mysterien und verkündet die Herrschaft
geistiger Dunkelheit über die menschliche Rasse. Am 2. Mai 381 beraubt (der
unter dem Einfluss des Ambrosius stehende) Kaiser Theodosius die
Christen, die zur heidnischen Religion zurückkehren, aller ihrer Rechte. Im
gesamten östlichen Imperium werden Tempel und Bibliotheken geplündert oder
niedergebrannt. Am 21. Dezember stellt Theodosius auch einfache Besuche der hellenischen
Tempel unter Strafe. In Konstantinopel werden der Tempel der Aphrodite in ein
Bordell und die Tempel des Helios und der Artemis in Ställe umgewandelt....
„
(95) Vlassis G. Rassias, “Christian Persecution against the Hellenes“
Dasselbe
wagte Stalin: Er machte einige Kirchen zu Pferdeställen.
Der noch von Hippolyt und Origenes
wohl bewahrte Geist des Urchristentums wich vor der Gewalt in den Untergrund.
Was scherte es die angeblich christlich
eingestellten Machthaber, dass Jesus gewarnt hatte: Alles was ihr wollt, das
euch die Menschen tun, das tut ihr ihnen zuvor.
Antichristliches Denkgut dominierte
fortan.
Unrecht
durfte geschehen, wenn es der Vormacht der Kirche nutzte. Solcher Gesinnung
würde sich jedes Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
mit aller Entschiedenheit widersetzen. Origenes
und Hippolyt und die meisten Bischöfe ihrer Zeit hatten wieder und immer wieder
angemahnt, dass Gott der Vater, von seinen Kindern vor Allem erwartet, statt nach
Macht zu streben, das ihnen zugängliche und erworbene Licht und die Kraft der
Liebe zu wahren und zu verbreiten. Vergeblich. Das Naturell gewisser Neuchristen
erwies sich als stärker. Sie wollten reich und schnell bedeutender werden.
Origens und Hippolyts immer mächtiger werdende
Feinde kamen aus den eigenen Reihen. Ellenbogenkämpfer. Um jeden Preis wollten
sie vorherrschen.
Offiziell und wie selbstverständlich
heißt es in der gegenwärtigen Literatur:
„Ambrosius habe „mit der
orthodoxen Bevölkerung dem Befehl (der Kaiserwitwe Justina, Mutter des
damals neunjährigen Kaisers Valentinians II.) Kirchen an die Arianer auszuliefern, erfolgreich Widerstand geleistet.“ Er ‚überwand’ den
Arianismus …durch die Synode zu Sirmium, auf der er 6 Arianer verurteilen
ließ, und 381 durch die Synode zu Aquileja, die den der arianischen Häresie
angeklagten illyrischen Bischof Palladius samt seinem Presbyter Secundinus schuldig
sprach und absetzte.“ (96) Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Schuldig wurden schon viele
gesprochen, Ambrosius.
Auch später vom deutschen
Volksgerichtshof, in Stalins Schauprozessen, von Maos Roten Garden.
Seit seiner Taufe 374
wehrte sich die Witwe Kaiser Valentinian I. gegen den rabiaten Katholizismus
des Ambrosius. Der Bearbeiter der Eintragung im Kirchenlexikon, lobt zwar,
Ambrosius sei „tapfer“ aufgetreten, doch dieses Lob kann kein um Objektivität
bemühter teilen, sei er Mormone oder nicht! Hier läuft der Grenzgraben entlang.
Stellst du dich gegen das uns allen von
Gott zugestandene Individualrecht, sprichst du dich gegen den „Erlöser“ aus.
Er ist es der Fesseln
löst, nie aber knechtend bindet.
Auch wenn du seinen Namen unentwegt lobend auf der Zunge trägst
fällst du ihm mit solchem Verhalten in den Rücken.
Nichts kann das Individualrecht
ersetzen.
Das vertreten Irenäus,
Origenes, Hippolyt und das „Mormonentum
machtvoll gemeinsam. Ambrosius dagegen verwehrte allen Arianern - und nicht nur ihnen - ihrer Glaubensart frei anzuhängen.
Diese Bosheit nahm er sich
permanent gegen die in Mailand lebende Kaiserwitwe Justina heraus. Ihre zahlreichen
Freunde, ihre Gefolgschaft, Sohn Valentinian II., hinderte er massiv die
Religion ihrer Wahl zu vertreten.
Und nun die Frage an die
Verfasser des Internetartikels vom „Dreikaiseredikt“: Der neunjährige Valentinian
II habe seiner Mutter widerstanden und ihr den Mund verboten?
Hier der derzeitig
verbreitete Text:
Das Dreikaiseredikt „Cunctus
populos“ wurde am 28. Februas 380 in Thessaloniki von den römischen Kaisern Theodosius
I., Gratian und Valentinian II. verabschiedet. Es beendete die nominelle Religionsfreiheit
des 4. Jahrhunderts und gilt als wesentlicher Schritt, um das Christentum zur
Staatreligion zu machen.
Wo
die Entscheidungsfreiheit fehlt, da kann zwar die Kirche des Sonnengottes gedeihen,
aber nicht die des Christus.
Welcher Hohn!
Sieben Jahre lang
widerstand die tapfere Justina dem erbarmungs-losen Diktator Ambrosius, der, so
weit zu sehen ist, bis zur Stunde, jedem Katholiken als leuchtender Held des
Guten dargestellt wird.
„Sie war verärgert, weil Ambrosius (drei
Jahre nach dem Tod ihres Gatten) um 379 ihre Bemühungen vereitelt
(hatte) ...einen Arianer auf den (Bischofs-)Stuhl zu Sirmium zu
befördern“ Sechs Jahre später,
385, „verweigert Ambrosius Justina die Erfüllung ihres Wunsches
den Arianern Mailands zwei Kirchen zu überlassen.“ (97) F-L. zu Stolberg-Stolberg
„Geschichte der Religion Jesu Christ
Ambrosius hat sie permanent
genervt und bis zu ihrem Tod, 385, erniedrigt, und Augustinus von Hippo
lobt seinen Freund. Was nahm sich
dieser Emporkömmling gegen sie heraus? Es gibt Herzen die sich an dem
Verhalten dieses Diktators ergötzen. So gab es, 1938, in ganz Deutschland
Menschenseelen die ihren Spaß daran fanden, wenn Juden litten. Die Kaiserwitwe
wird ersucht, sie möge sich das nicht gefallen lassen. Wer darf ihr verbieten
eine arianische Gemeinde zu besuchen? In der Osterwoche 385 kommt es zu tumultuarischen Szenen. Ihre
Soldaten umzingeln die Basilica Porciana, die Kirche der Nicäner. Doch nicht
Ambrosius, Justina musste jener Gewalt weichen, die von der Straße kam.
Dass sie sich nicht durchsetzen konnte ist leider wahr, aber nach Augustinus
„Bekenntnissen“ bekam sie, was sie seiner schlimmen Meinung nach
verdiente. Er, der von Ambrosius zum Katholizismus bekehrt worden war, blickte
natürlich durch dessen Brille und Augustinus wagt es im Folgenden den Pöbel
„frommes Volk“ zu nennen… Ambrosius blieb, wie nicht anders zu erwarten war,
der ‚Sieger’ in Glaubenssachen und in Angelegenheiten der Staaträson! Man sieht
etwas später den Judenfeind Ambrosius, wie er, den Blick gekonnt demütig
bodenwärts gerichtet, aber im Geist unbeugsam herrisch, Kaiser Theodosius
abkanzelt: „Der
Kaiser steht in der Kirche, aber nicht über ihr!“ Was hatte dieser damals
vierzigjährige schlimme Knabe als Kaiser verbrochen?
„Im
Jahr 387 zündeten Christen in Rom eine jüdische Synagoge an. Ein Jahr später
geschah in Kallinikum am Euphrat mit Zustimmung des dortigen Bischofs dasselbe. (Kaiser) Theodosius befahl die Schuldigen zu bestrafen und die Synagoge wieder aufzubauen.
Gegen diese Entscheidung wandte Ambrosius sich in einem langen Brief an
den Kaiser. Darin solidarisierte er sich… mit dem brandstiftenden Bischof… „Ich Ambrosius erkläre, dass ich die
Synagoge in Brand gesteckt (habe)…
eine schwerwiegende Sache ist es, wenn du deinen Glauben um der Juden willen in
Gefahr bringst… nichts ist erhabener als der Glaube“ oder mit anderen Worten:
Der Kaiser steht in der Kirche aber nicht über der Kirche!“ Theodosius gibt
nicht nach, daraufhin suchte Ambrosius
die direkte Auseinandersetzung…
(Ambrosius demütigt
Theodosius öffentlich. G. Sk)
Die Synagoge von Kallinikum … wurde nicht
wieder aufgebaut.“ (98) Herbert
Gutschera, Geschichte der Kirchen
Die Kaiserin steht diesem
eisenharten Mann gegenüber schwach da. Es ist schon denkbar, dass Justina in
ihrer ohnmächtigen Wut ihre gotische (arianische) Leibgarde aufmarschieren ließ,
- als Bluff - um ihren Willen zu behaupten.
Doch Ambrosius, von
Augustinus von Hippo angehimmelt, siegte!
Bei Augustinus mischen
sich Wunschdenken und Absicht, Dichtung und Wahrheit. Augustinus erweckt
wiederholt, wenn er von Gott spricht, den Eindruck, dass sein und Ambrosius
"Gott" keine Ähnlichkeit mit Jesus Christus hat, denn der Gott dem
Augustinus zu dienen meint, übt Wiilkür.
Glaubenskonsequenzen
Seit dieser Zeit regierte das Unrecht und das nannten die Priester
die immer weiter den Namen Christi verwandten „christlich!“
„Orthodoxe Bischöfe kämpften mittels Staatsmacht gegen
ihre häretischen Mitchristen... (die
Arianer ua. Splittergruppen G.Sk) Die Vorgaben
kamen von den orthodoxen Bischöfen. Häretischen Christen wurde verboten
Gottesdienste abzuhalten, Kirche und Versammlungsorte wurden von der Polizei
beschlagnahmt, ihre Schriften verbrannt. Ihnen wurde die Rechtsfähigkeit genommen.
Sie durften keine Verträge und Erbverfügungen abschließen. Mehrere Gesetze
drohten ihnen Konfiskationen ihrer Güter an, Ausweisung aus einer Stadt,
Verbannung. Wer durch Bischöfe exkommuniziert wurde, wurde vom Staat mit dem
Bannfluch belegt. "(98) Anton
Grabner, Johann Maier "Kulturgeschichte des frühen Christentums Vandenhoek
& Ruprecht
Konstantin, Damasus,
Ambrosius, Augustinus und Ihresgleichen, wie Gregor der Große, Päpste vom
Format Innozenz III. zerstörten aus
Gründen der Machtfestigung das Lebensglück zahlloser Menschen.
Jahrhundertelang herrschte
Lieblosigkeit.
Seit der Verbrennung zahlreicher
Mitglieder der Lutheranergemeinde zu Valladolid, 1559, galt in Spanien - aber nicht
nur dort - immer noch, als oberster Grundsatz, das Wort ihres Königs
„Niemand ist in
unseren Landen seines Lebens sicher, der nur ein Haar breit vom Glauben der römischen
Kirche abweicht oder sich nicht unbedingt dem Willen der Inquisition
unterwirft.“ (99) Evangelische
Kirchen-Zeitung 1854
Zwang wo
man hinschaute. Der spanische Bischof Priscillian wurde, wenn auch nicht mit direkter
Zustimmung des Ambrosius, 385, auf der Basis von cunctos populos in
Deutschland, Trier geköpft, weil er mit den Machenschaften der rüden Kirche
nicht einverstanden war.
Er
hatte sich in Wort und Schrift den Beschlüssen des ersten Konzils der Christenheit
klar widersetzten.
Priscillian
war, nach damaligem römisch-kirchlichen Urteil,
ein hochgefährlicher Antinicäner und Propagandist der arianischen Gegenkirche
gewesen! Punktum!
“Priscillian
widersetzte sich der fortschreitenden Konstantinisierung der Kirche... (100) Ana Maria C.M. Jorge, Center for the Study of Religious
History (CEHR) Portuguese Catholic University (UCP) “The Lusitanian Episcopate
in the 4th Century. - Priscilian of Ávila and the Tensions Between Bishops”
Schon alleine Priscillians Behauptung,
Kaiser Konstantin, statt Christus, sei der eigentliche Vater der
katholisch-römischen Religion, war Grund genug gewesen
ihm und seinen Freunden das Genick zu brechen. Der offiziell
erhobene Vorwurf auf Zauberei stand jedoch zugegebenermaßen auf
schwachen Füßen. Die Experten wissen, dass
„… es
die schlechtesten Elemente des spanischen Episkopats waren, die gegen
Priscillian in vordersten Front standen. Ithiacus wird als schamloser und
sittlich verkommener Schwätzer bezeichnet und Ydascius wurde von seinem eigenen
Presbyterium (Ältestenkollegium) in den Anklagezustand versetzt,
sein Lebenswandel kam weiterhin in schlechten Ruf... Priscillian (dagegen)
lebte der Welt vor, was er lehrte... Durch Folterungen und inquisitorische Technik
des Präfekten Euodius gelang es, Priscillian und die seinen das Verbrechen der
Magie und der organisierten Unzucht gestehen zu lassen... (Sie
wurden in Trier, im Jahr 385), „...mit dem Schwert
hingerichtet.“ (101) Lietzmann: „Geschichte der Alten Kirche“
Das laut Hippolyt und Origenes vom allein wahren Gott eingesetzte Individualrecht
wurde später auch von den Protestanten mit Füßen misshandelt. Sie glaubten
nicht, was Jesus lehrte: Behandle deine Mitmenschenso, wie du behandelt werden
möchtest. Sie glauben sie werden selig, andere nicht.
Dem widerspricht auch das Buch Mormon.
“Er – Christus
- bringt sich selbst als Opfer für Sünde
dar, um den Zwecken des Gesetzes Genüge zu leisten für a l l e, die ein reuiges
Herz und einen zerknirschten Geist haben; und für niemanden sonst kann den Zwecken des Gesetzes Genüge geleistet werden... Darum hat Gott, der Herr, dem
Menschen gewährt, für sich selbst zu handeln!“ (102) 2. Nephi
2: 7 u 16
Das unterscheidet uns.
Zwangsanwendung (zumindest im „Reich
Gottes) führt zum sofortigen Legitimationsverlust – leider jedoch nicht zur
Handlungsunfähigkeit:
„Die Rechte des Priestertums (sind) untrennbar mit den Mächten des
Himmels verbunden (doch) die Mächte des Himmels können nur nach den Grundsätzen
der Rechtschaffenheit beherrscht und gebraucht werden.
Dass sie uns übertragen werden können, das ist wahr;
aber wenn wir versuchen, unsere Sünden zu verdecken oder unseren Stolz und
eitlen Ehrgeiz zu befriedigen, oder wenn wir auch nur mit dem g e r i n g s t e
n Maß von Unrecht irgendwelche Gewalt oder Herrschaft oder Nötigung auf die Seele
der Menschenkinder ausüben wollen – siehe, dann ziehen sich die Himmel zurück, der Geist des Herrn
ist betrübt, und wenn er sich zurückgezogen hat, dann Amen zum Priestertum oder
der Vollmacht jenes Mannes.“ (103) Lehre und Bündnisse 121: 36-37
Die Geschichte des sogenannten
Christentums wurde mit Blut und Tränen geschrieben, weil diese Prinzipien von
Macht-menschen aller Kategorien praktisch erwürgt wurden.
Zwang ist immer teuflisch, das
weiß jeder, der ihn je erlitt.
Origenes wäre erstaunt, dass es
eine wachsende Menschen-gruppe gibt die wie er glauben und kraftvoll vertreten,
dass
„Der Schöpfer den Intelligenzen, die er schuf,
willens-bestimmte, freie Bewegungen gewährte, damit in ihnen eigenes Gut
entstehe, da sie es mit ihrem eigenen Willen bewahrten ...der f r e i e
Wille der Logika, den Gott durch Erziehung fördern und nicht durch Zwang
vergewaltigen darf, sind die eigentlichen Pole des origenistischen Systems.“ (104) Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft
... „Origenes“ Mohr - Siebeck, 3.
Aufl.
Es sollte
heißen: Das sind die Pole des unverfälschten Evangeliums Jesu Christi.
Mormonismus
lehrt, vom ewigen Gott inspiriert, und in diesem Kontaxt, dass der vorirdische
Luzifer (Lichtträger) teuflisch wurde
„...weil jener
Satan sich gegen mich (den allein wahren Gott) auflehnte und danach trachtete, die Entscheidungsfreiheit des Menschen zu vernichten, die ich, Gott, der Herr, ihm
gegeben hatte, und weil ich ihm auch meine eigene Macht geben sollte, ließ ich
ihn durch die Macht meines Einziggezeugten hinabwerfen.“ (105)
Köstliche Perle )ebenfalls Zusatzschrift der Kirche Jesu Christi der HLT Buch
Mose 4. Kapitel Vers 3
Es stellt sich die Frage: Wenn Gott allen das
Individualrecht gab, wie soll man diejenigen nennen, die es abschafften wie
Ambrosius, oder die es, wie Calvin und Luther mittels ihrer Formeln beeinträchtigten
oder sogar missachteten?
Kaiser Justinian verfluchte Origenes
Einige Ostkirchen
betrachten Justinian als Heiligen.
Es gibt extrem unsympathische Charaktere die
getragen von gewisser Grundstimmung des Augenblicks emporgehoben werden. Stalin,
Hitler, Justinian.
Sie haben ein Gespür für den Willen des
Zeitgeistes.
Bereits
einhundert Jahre vor Justinians Kaiserkrönung, 527, lebten in Konstantinopel etwa 10.000 bis
15.000 Mönche. (J. J. Ayaita)
Das Faulenzerleben dieser nur
scheinbar Frommen bestimmte auch das
Stadtbild zu Justinians Zeit. Gelegentlich wurden die Mönche wegen ihrer
anstößigen Lebensweise getadelt. Vor allem bildeten sie generell einen
politischen Faktor, von erheblichem Einfluss. Mit ihren abgedroschenen Phrasen
waren sie überwiegend Orthodoxe, in Wahrheit aber Opportunisten:
„…(es) ist bekannt, dass es ein Mönch namens
Isaak war, um den sich die gegen (Erzbischof) Johannes Chrysostomos gerichteten Mönche
versammelten. Johannes (Chrysostomos, der Bibelübersetzer) hatte sie… gegen sich aufgebracht, da er ihr Herumtreiben in der Stadt
kritisiert hatte. Isaak und den ihn umgebenden Mönchen wirft der
Kirchenhistoriker vor, sie hätten das Volk durch … falsche Behauptung(en)…
aufhetzen wollen., …Die Versuche der Mönche (waren) ohne Erfolg, doch bezeugt
(dies)… den potentiellen Einfluss der Mönche auf die übrige Plebs.“ (106)
3Joanna Jessica
Ayaita „Justinian und das Volk im
Nikaaufstand“
Die Mönche hegten unterschiedliche
politische Gesinnungen und so das Volk. Später entzündeten sie heftige
Diskussionen zu heißen Themen, auch das Pro und Kontra um Origenes, der daran
erinnerte, dass alle Menschen ein vorirdisches Dasein hatten und von daher frei
sind. Die Gebildeten waren für Origenes.
Die Ungebildeten, meistens Sabaiten
die nach griechischer Art einen „löwenfarbigen (Mönchs-)Rock“ trugen, standen
gegen Origenes.
532 brachen in der Hauptstadt
erhebliche Aufstände unzufriedener Gruppen aus. In der sogenannten
Nika-revolution wünschten breite Bevölkerungskreise der etwa 500 000 köpfigen
Hauptstadt mehr Mitspracherechte.
Diese hatten sie bereits vor Justinian
erworben.
Nur Kaiser Justinian, - der sich für
einen Elitechristen hielt, - raubte sie ihnen wieder.
Jeder sah, wie raffgierig der eitle
Diktator war. Einige Senatoren die unter seiner Abzocke litten planten den Sturz Justinians. Sie hetzten
gewisse ihrer Parteigänger auf.
Es kam zu Tumulten.
Justinian beraten von seiner Frau Theodora
wurde schließlich mitverantwortlich an der Ermordung von 30 000 Menschen, deren
Wünsche und Überzeugungen ihm wenig oder gar nichts bedeuteten: Er glaubte und
handelte wie Konstantin heidnisch.
„... die Herleitung von Herrschaft und ihre
Legitimation aus Gott erhob (mit Justinian) einen neuen
Ausschließlichkeitsanspruch. Kaiser und Kaisertum definieren sich von nun an nur
noch aus ihrem Bezug zu Gott… Aufruhr im
Volk sei nichts als Hundegekläff… Es war… Gott allein der Justinian die
Herrschaft übertrug“ (107) Mischa Meier „Justinian, Herrschaft, Reich und Religion“
Justinians Gott übertrug dem Soldatenkaiser die
Macht zu grausamer menschenfeindlicher Herrschaft. Konstantin genoss diese Allmacht zuvor, die später
zahllose Päpste ausübten, die zu Kreuzügen gegen Heiden, Araber, Juden, Waldenser,
Katharer und zur Vernichtung sogenannten Ketzertums drängte. Sol inspirierte Männer
vom Schlage eines Innozenz III., die Millionen ins Elend stürzten.
Man muss ihn durchschauen, den Zeitgeist, sonst
verstehen wir nicht was und warum es geschah.
Justinian hieß zuvor noch Petrus Sabbatius.
Sechsunddreißigjährig erlebt er, dass sein betagter Adoptivvater Justin, 518,
wahrscheinlich mit Hilfe von veruntreutem Geld, geheimen Absprachen und
Zetteleien der Sprung vom Kommandeursposten der kaiserlichen Garde auf den Kaiserthron
gelingt. Petrus Sabbatius solte Herrn Justin fortan maßgeblich beraten. Er führt
Großes im Schilde. Wenn er seine Ziele, die bereits Ambrosius von Augen schwebten,
verwirklichen will, muss Justinian, wie sein Vorbild, mit allen Konsequenzen
Partei gegen die Arianer ergreifen.
Unbedingt ist er „Rechtgläubiger“ und deshalb
will er die alte Herrlichkeit des konstantinischen Reiches restaurieren. Nur
wenige Jahre benötigt der spätere Justinian, um die erste größere Hetze gegen
die Arianer Konstantinopels zu inszenieren.
Er fördert ein Dekret, das sie wieder deutlich benachteiligte.
Zwei Jahre später, 525, wird er Cäsar, 527, nach
dem Tod seines Onkels, Kaiser.
Der Blick auf Justinian als „Erbauer“ der
weltberühmten Hagia Sophia, verrät, dass dieser Mann nicht von Liebe, sondern
vom Größenwahn getrieben wurde: Überwältigt
vor Freude, obwohl Weihnachten, 537, erst der Rohbau dastand, weinte Justinian
gerührt: „Salomo, ich habe dich übertroffen“ Ich! Ich!
Nicht die Baumeister! Nicht Arbeiter die
es vollendeten...
In einer Offenbarung hätte Gott ihm
gezeigt wie das Gebäude aussehen soll. Gott?
Welcher
Gott?
War es der
Herrgott Konstantins, der spätere Herrgott Hitlers?
Mit dieser Kirche setzte Justinian
sich selbst, - nicht dem Christengott! - ein Denkmal. Schaut, prahlt Justinian:
Welchen Sieg die Orthodoxie durch mich erfocht!
„Die Christen, schreibt Tertullian, kennen keine Ruhmsucht und Ehrsucht, kein Bedürfnis nach einer Parteistiftung, nichts sei ihnen fremder als die (Macht-) Politik. Der eine möge Gott verehren, der andere den Jupiter; der eine zum Himmel, der andere zum Altar der Fides beten. Seht vielmehr zu, ob nicht auch das auf den Vorwurf der Gottlosigkeit hinausläuft, wenn man jemand die Freiheit der Religion nimmt und ihm die freie Wahl seiner Gottheit verbietet“. (108) Georg Denzler, Mutige Querdenker, der Wahrheit verpflichtet“
Des
Oberchristen Justinians höchstes Anliegen bestand darin, keinem Heiden zu
erlauben ungetauft in seinem Reich zu leben.
Jeder
der nicht hinlänglich „rechtgläubig“ zu sein schien wurde bestraft, sein
Vermögen eingezogen, denn des Kaisers Kriege, seine Bauten und seine Politik
verschlangen Unsummen. Obendrein herrschte die Pest jahrelang.
Justinian schwor indessen, sein Herrgott, habe
ihm gesagt was zu tun sei.
„Von Gott eingesetzt ...bringen wir Kriege glücklich zu Ende… wir
richten unsere Herzen so auf den Beistand des allmächtigen Gottes, dass
wir weder Waffen noch unseren Soldaten, noch den Generälen noch unserer eigenen
Begabung vertrauen müssen, sondern jegliche Hoffnung allein auf die vorsorgende
Umsicht der höchsten Dreifaltigkeit
setzen…“ (109) Mischa
Meier „Justinian, Herrschaft, Reich und Religion“
Unmissverständlich. Unweigerlich kommen dem der hinblickt, die
Worte Goethes in den Sinn:
„Wie einer ist, so ist sein Gott, darum ward Gott so oft zum Spott.“
Justinians höchste heilige Dreifaltigkeit
ist der von Kaiser Konstantin
erdachte Nebel.
Angst
und Schrecken verlieh ihnen was sie suchten.
Justinians
römischer Götze stand auch in Adolf Hitlers
Hirn als höchste Größe da. Er sagte 1941:
„Ich danke dir mein Herrgott, dass du mich jetzt dorthin gebracht
hast, wo ich endlich mein Programm verwirklichen kann!“ (110) Christian Dube „Religiöse Sprache in reden Adolf
Hitlers“
Wir wissen was Hitlers Programm wollte – und Millionen nicänische
Gläubige wussten es. Spätestens nach der Reichskristallnacht 1938 wurde es
sichtbar. Der Weg zur Errichtung der Konzentrationslager war nicht mehr fern.
Sein „Programm“, es stand ja in seinem Buch „Mein Kampf“
geschrieben.
Wenn auch formal gerechtfertigt, begehrte Justinian durch die
Wiedereinverleibung Italiens ins Imperium, die Vergrößerung seiner eigenen Herrlichkeit
und das um jeden Preis – Hitler und die Stalinisten hatten wohl von ihm diesen Ungeist übernommen.
Im Sinne seines Vorbildes Konstantin und des Ambrosius von Mailand
hatte Justinian sich geschworen den Arianismus und mit ihm die Arianer endgültig
auszutilgen.
Justinian konnte nicht leugnen, dass die arianischen Goten die
eroberten Landesteile gut regierten.
Sie waren zwar nicht gerade Freunde des Papsttums, aber auch nicht
dessen Feind! Das muss betont werden.
Diktator Justinian suchte und fand seine Gelegenheit kriegerisch
einzugreifen.
Es sei nur eine Strafoperation, sagte er zu Beginn des Krieges.
Die arianischen Vandalen hätten in Nordafrika ihren König Hilderich abgesetzt.
Was immer ihre Gründe dafür gewesen sein mögen. Anmaßend fühlte Justinian sich
als Schutzherr jener Territorien die einst Teil des großen Rom waren.
Provozierend bestand er auf
die Wiedereinsetzung seines entmachteten Vasallen Hilderichs.
Die Vandalen wiesen ihn ab. Das war die Gelegenheit die er gesucht
hatte.
Justinian schickte kaltblütige Generäle des Typs Belisar und
Nardes mit ihren Truppen um mit seinem „christusliebenden Heer" die alte
Ordnung wiederherzustellen.
Am 15. September 533 stand Belisar mit seinen 15 000 Mann vor
Karthago. Alles lief bestens zu seinen Gunsten. So leicht war es gewesen die
Stadt der auf Friedfertigkeiten eingestimmten Arianer einzunehmen.
Die bitterarmen Soldaten Belisars glaubten sich im Himmel, weil
ihnen alles zufiel, was ihr Herz begehrte.
Als Justinian, nur Wochen später in Konstantinopel die
Militärparade abnimmt und sein Feldherr Belisar triumphierend seine Gefangenen
vorführt, beschließt der Kaiser nun ganz Italien zu „befreien“.
Als Staatsrechtler von Format war ihm klar, es bedarf einer juristisch
vertretbaren Begründung, bevor er da einmarschiert.
Er befand sich in einer Situation die gewisse Ähnlichkeit mit den mitteleuropäischen
Ereignissen von 1967 aufweist: Die Sowjetunion wollte ihre alte, volle
Vorherrschaft in der Tschechoslowakei wiederherstellen, die sie infolge des
„Prager Frühlings“ verloren hatte, weil Alexander Dubcek den kremlhörigen Generalsekretär
Novotný ablöste.
Die Tschechen waren aus guten Gründen vom orthodoxen
Kommunismus abgefallen, wie zu Justinians Zeiten zahllose Italiener die zuvor
als gute Katholiken galten und nun arianisch
glaubten.
Die Sowjets brauchten einen „guten“ Grund um dort militärisch
einzuschreiten. Irgendwer mit Stimme aus diesem Ostblock-Land musste sie um
Hilfe bitten. Aus Reihen der über fünftausendköpfigen
Belegschaft der Skodawerke fanden sich schließlich etwa 100 Personen bereit den Hilferufbrief an den Kreml zu
unterzeichnen. Zwei Prozent… Der Rest lief wie geschmiert.
So hatte Justinian Briefe
von einigen erzkatholischen Priestern erhalten die ihn angeblich ermutigten
militärisch zu intervenieren.
Auch
die romanischen Großgrundbesitzer baten
ihn einzugreifen, weil die Arianer Gesetze zugunsten der kleinen Bauern
erlassen hatten.
Wiki Commons
Es war, seitens der
rechtschaffenen Goten eine Bauernbefreiung gewesen, die den sehr Reichen… „alle Herrenrechte entzog“…
Eine kleine Notiz, die jedoch
große Beachtung verdient, denn Christen
sind Menschen, die sich entschlossen für das Recht der Benachteiligten einsetzen.
Eben
daran, dass sie Liebe haben, wird man sie erkennen, sagte Jesus wieder und
immer wieder.
Rechtschaffenheit
ist ihr Kennzeichen.
Als das orthodoxe Byzanz das bislang von Arianern hervorragend geführte Italien nach 17 Kriegsjahren verwüstet hinterließ und der Handel völlig niederlag, nachdem die einfachen Menschen hüben wie drüben den letzten Pfennig für die Aggression der fanatischen Nicäner hergegeben hatten, brach der ganze Zorn aus Totila, dem vorletzten König der Arianer heraus. Er, der unselige Verlierer gegen die byzantinische Streitmacht,
„warf den Possessoren Italiens, den Mitgliedern des senatorischen Adels vor, dass sie „obwohl an der Herrschaft beteiligt, die Byzantiner ins Land geholt hatten“ (111) Ernst Pitz „Die griechisch-römische Ökumene und die drei Kulturen des Mittelalters“
Auch deshalb muss es dermaleinst ein Weltgericht geben, wie Jesus
von Nazareth versprach. (112) Matth. 25
Die Byzantiner, nicht die Goten, hatten „gehaust wie die
Vandalen“. Jedes Schulkind kennt dieses überaus verlogene Zitat. Sie waren, das sagt
die moderne Geschichtsforschung… jedenfalls, keineswegs so schlimm wie
ihr Ruf. Und wie die Vandalen, so die Goten.
Die Überlieferung war die, den Christen untersagte: plumpe Propaganda,
Unwahrhaftigkeit aus Gründen der Rechtfertigung bösartigen Vormachtstrebens.
Um 550 erringen die Orthodoxen, mittels der
Heerscharen Kaiser Justinians ihren Pyrrhussieg. Das Heidentum, und die Goten
(als einheitliche Volksgruppe) verschwinden im sechsten Jahrhundert von der
‚christlich’ dominierten Bildfläche. Und das Land stöhnte wegen der Öde:
"Die
Erschöpfung und das Elend Roms konnte zu keiner Zeit, selbst nicht in der
Periode des sogenannten Exils der Päpste zu Avignon, größer sein als nach Beendigung des Gotenkriegs
Die beste Apologie der Gotenherrschaft
ist in Wahrheit das lange, grenzenlose Elend, in welches Italien versank,
nachdem das Reich Theoderichs (das Reich
des arianischen Gotenkönigs) gefallen war." (113) Ferdinand Gregorovius „Geschichte der Stadt Rom“
Prokop, der Zeitgenosse und Justinians Berichterstatter
schreibt: Überall waren die Lebensmittel inzwischen knapp. In Picenum seien
Bauern verhungert. Alle magerten ab und verloren die frische Gesichtsfarbe. Bei
weiterer Verschlimmerung verloren die Menschen jede Spur von Feuchtigkeit, und
die gänzlich ausgetrocknete Haut sah wie Leder aus. Die Leute selbst wechselten
von Grau in Schwarz und glichen völlig abgebrannten Fackeln.
Sieger Belisar nahm Vitigis, den Hofstaat und den
gotischen Königsschatz mit nach Konstantinopel. Dort staunte Kaiser Justinian
über die schönen und hochgewachsenen Barbarengestalten.
Doch die unterlegenen Goten in Italien
schmiedeten Rachepläne. Nach einem kurzen Interregnum von Ildibad wurde der
junge Totila gekrönt. Mit diesem ersten gotischen Usurpator auch Badu(il)a, der
Streiter, genannt wendete sich das Blatt.
Totila gelang es, große Teile Italiens wiedereinzunehmen.
Byzanz hatte sich mit hohen Steuern und wenig Sold unbeliebt gemacht. 545
lagerten die Goten wieder vor Rom. Byzanz schickte erst Belisar, dann dessen
Konkurrenten, den armenischen Eunuchen Narses, mit zwei Heeren los. Diesmal
aber machte der Hunger Rom zur leichten Beute. Die Menschen ernährten sich von
Brennnesseln und sahen ganz wie Gespenster aus. Selbst Prokop ist beeindruckt
vom jungen Gotenkönig Totila. Der habe in allen eroberten Städten die Einwohner
geschont und von Brandschatzungen und Plünderungen abgesehen.
Justinian tat was er konnte. Das
flache Land und selbst die Großstadt Rom glichen später einer Wüste:
„Zwar residieren die Päpste im Lateranpalast
noch lange danach, mit einer Schar Eingeschworener, inmitten von Ruinen und
hielten sich großspurig für die Sieger der Geschichte und Retter des Christentums.
Gespenstisch ging es zu. Wo einst 1 Million Bürger wohnten, hausten zwischen
dem 6. und dem 14. Jahrhundert nur noch ein paar tausend Leute. Dieser
verlorene Haufen, hielt sich allerdings für den Nabel der Welt.“ (114) Spiegel „Geschichte Annette Bruhns „“Pest, Hunger und Schwert“
Kurz vor Kriegsende, 550, fiel Justinians
voller Zorn auf Origenes. Dessen Lehre, jeder Mensch stamme von Gott ab und
niemand dürfe jemals die WÜRDE des Geringsten antasten, missfiel dem Herrn auf
dem Kaiserstuhl zunehmend.
Zu vernehmen, Gott habe jedem das
Individualrecht zugesichert, störte ihn. Und seine langbärtigen, sabaitischen
Mönche hetzten ihn auf, nun das Lehrgut des Origenes ganz auszulöschen.
Sich selbst und ihren Lebensstil betrachtend
konnten die Herumlungerer wahrscheinlich selbst nicht glauben, sie hätten auch
nur einen Funken Göttlichkeit in sich, hätten sie sich sonst in stinkende
Lumpen gehüllt?
Da liegen die Gründe für die Verfluchung der
angeblich origenistischen Aussagen, von der Präexistenz der Menschen, vom
Verwandtsein des Menschen mit Gott, die jedoch nichts weiter waren, als die
Summe der Christus- und Apostellehren.
Justinian, in seiner Arroganz,
verfluchte Origenes! Widerlichste Anmaßung erhielt Gesetzeskraft.
Nicht die Orthodoxen, die
selten oder nie einschritten, wenn die Gottesprinzipien der Wahrhaftigkeit, der
Liebe und des Individualrechtes bedroht wurden, sondern Ausnahmechristen, wie
der deutsche Mystiker Meister Eckhart (1260-1328) mahnten später ebenso eindringlich,
wie zuvor Origenes:
„Gott hat die Seele auf Freiheit und Eigenständigkeit ausgerichtet,
so, dass er ihr über den freien Willen hinaus nichts aufzwingen will, auch will
er von ihr nichts fordern, was sie nicht will.“
Es
scheint, dass wenigen Betrachtern bewusst ist, was es für Gott bedeutet, wenn
er hilflos! zusehen muss, wenn seine Kinder ihm das Wort im Mund umdrehen.
Er
gewährte uns das Recht auf Entscheidungsfreiheit, womit er selbst seine Hände
band, und wir treiben damit Schindluder.
Er gab uns das Licht Christi, doch obendrein muss er erdulden, dass die
Menschen ihn anklagen, er lasse das Unrecht zu, dass wir gegen seinen Willen,
gegen unser Gewissen und gegen unsere Vernunft in die Welt gesetzt haben.
Es
ginge den Menschen und der Theologie besser, wenn sie zurückkehrten zur
Wahrheit. Denn
„aus vielen Zeugnissen geht hervor, dass außer Origenes auch andere
bedeutende frühchristliche Theologen, Philosophen und Kirchenlehrer - so zum
Beispiel Justinus, der Märtyrer (100-165), Tatian (2. Jhd.), Clemens von
Alexandria (150-214), Gregorios von Nyssa (334-395), Synesios von Kyrene (370
413) ... der Bischof Nemesios von Emesa (um 400-450) glaubten, dass die Seelen
der Menschen schon vor der Entstehung der materiellen Welt vorhanden waren.“ (115) Ein Katharer
im Internet www.thorstenczub.de
Hildegard von Bingen wusste es durch Offenbarung: „Die Seele stammt vom Himmel, der Leib von der
Erde; die Seele wird durch den Glauben, der Leib aber durch das Sehvermögen
erkannt.“ (116) Dr. Beat Imhof, 'Wegbegleiter' Nr. 3/2006
zitiert Hildegard (1098-1179)
Selbst die jüdischen Kabbalisten hatten Ursache an ihr
voriridisches Dasein zu gleuben sowie die daraus resultierende Möglichkeit der
Vergottung des Menschen in der jenseitigen Welt – wie Hippolyt und Origenes
gemeinsam mit der Mehrheit aller Bischöfe ihrer Zeit:
„Das Passah
ist das Aramäische pacach (paw-sakh) und bedeutet soviel wie 'hinüber gehen'. …
Im Ursprung war das 'Hinübergehen' die Bedeutung des Hinübergehens des Menschen
aus seinem fleisch(lichen Körper) hinüber in die körperlose 'Welt', der Heimat
der Seele. Dieses Hinübergehen ist im Buche Exodus (Shemoth) der Juden, als der
'Auszug der Seele aus dem fleischlichen Körper' in dieser Welt in das Hinübergehen
in die fleischlose Welt der Seele als Parabel niedergeschrieben, aber das Thema
kehrt auch in vielen anderen Geschichten der Thora als Parabel auf. ... Symbolik ist eine Sprache, welche auch
durch die Begriffe in den gesprochen Sprachen ausgedrückt wird. So ist das
'über den Jordan gehen' dieselbe Symbolik wie das Passah. Das Yardana, Jordon,
ist im Aramäischen 'der Strom oder Fluss des Lebens'. Abseits des Streites der
Theologen kann man allein in der Aramäischen Sprache Mosaiksteine finden, für ein
Bild, das es erlaubt auch das Bewusstsein der Menschen besser nachvollziehen zu
können. So bedeutet im Aramäischen 'Bit Nitupta' das 'Haus der Präexistenz'..“ (117) Volker
Doormann, ‘PhilTalk Philosophieforen’ Thema „Präexistenz und zur Passah
Symbolik“
Erst mit der Lehre von der Präexistenz macht die
Eingangs-Aussage
des Epheserbriefes Sinn. Paulus singt nämlich ein
Loblied auf den
Heilsplan Gottes:
“Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus…in
ihm hat er uns erwählt, vor der Erschaffung der Welt...“
Jede andere Deutung verführt zu eher inhumanem Denken
im Sinne Augustinus, der sich die Spekulation von der „Vorbestimmung“ (Prädestination)
zum Nachteil Millionen Gläubiger ausgedacht hatte.
Gut wäre es ebenfalls, in diesem Zusammenhang, das „Perlenlied
der Thomasakten“ zu betrachten: Apostel Thomas,
„der Zwillingsbruder des Christus, der Miteingeweihte in das verborgene
Wort des Gesalbten (Christus)“, schildert die Situation aus der wir auf die
Erde kommen: „Als ich ein kleines Kind
war“ (nämlich in meinem vorirdischen Leben) „und im Reich meines Vaters wohnte
und am Reichtum und der Pracht meiner Erzieher mich ergötzte, sandten mich
meine Eltern aus dem Osten, unserer Heimat mit einer Wegzehrung fort ... Wenn
du nach Ägypten hinabsteigst und die Perle (findest und wieder-) bringst, die
im Meere ist, das der schnaubende Drache umringt, sollst du dein Strahlenkleid
wieder anziehen...“ das du hier in deinem vorirdischen Elternhaus
zurückgelassen hast und dessen erneuten Besitzanspruch du mit deinem Perlenfund
erworben hast. „wirst du mit deinem Bruder, unserem Zweiten, (Christus) Erbe in
unserem Reich werden.“... K. Beyer, kommentiert hier in Übereinstimmung mit den
Lehren der Kirche Jesu Christi der HLT (Mormonen) das „Syrische Perlenlied:
„Die Botschaft des Liedes lautet: Die unsterbliche menschliche Seele
göttlicher Herkunft darf sich erst dann endgültig vereinen mit ihrem
unvergänglichen geistigen Leib der gleichfalls von Gott abstammt, aber immer
bei ihm bleibt, wenn sie zuvor auf der Erde in einem vergänglichen fleischlichen
Leib und in feindlicher Umgebung mit göttlicher Hilfe Selbsterkenntnis erlangt
und mutig die ihr von Gott gestellte Aufgabe erfüllt hat. Das ist eine
synkretistische Religion in der Nachfolge Platons, die sich leicht mit der
christlichen Ethik verbinden lässt. Ihre Bilder teilt sie mit der Gnosis
und den anderen antiken Erlösungsreligionen, ohne dass man sicher sagen kann,
wer sie von wem übernommen hat. Das führt schließlich zu der Frage, ob der
gnostische Anteil am spätantiken Synkretismus wirklich so hoch ist, wie meist
angenommen wird. Denn, dass der Mensch die Erde als Fremde empfindet, ist ein
weit verbreitetes Lebensgefühl…” (118) W. Rebell,
Lehrbuch "Neutestamentliche Apokryphen und Apostolische Väter",
Jedermann
im Herrschaftsbereich Justinians musste gewahr sein verleumdet zu werden, wie
zu Hitlers und Sowjet-Zeiten. Diejenigen die auch nur den leisesten Zweifel am
Kriegs- und Verderbenskurs des Größenwahnsinnigen aufkommen ließen mussten oft
mit dem Schlimmsten rechnen.
Justinians
Rechtspraxis war die durch nichts zu rechtfertigende Bekräftigung des mit den Lehren Christi
unvereinbaren Gesetzes zum Gewissenszwang „cunctos populos“ von 380.
Geschichte zwingt uns aus
Fehlern zu lernen. Fehler klein zu reden ist ein Vergehen, sie gut zu reden ein
Verbrechen. Nach Justinian ging es nur noch ums Überleben auf möglichst hohem
Niveau des persönlichen Wohlergehens gewisser römischer Familien. Prinzipien
die Christus gab interessierten nur noch wenige Leute. Selbst die Päpste hätten
sich für einen Tag des höchsten Glücks dem Teufel selbst verschrieben. Titel, Absichten,
Meinungen und Lippenbekenntnisse kann man wechseln wie ein Hemd, den Charakter
nicht. Nebenbei gesagt,
schockierend ist, wie gerissen gewisse Schönredner und Fälscher vorgingen.
Nichts war ihnen heilig. Geschichte und Religion war in ihren Händen Knetmasse.
So ist es in Teilbereichen leider heute noch.
Theologie ist unter den
Händen einiger ständig in Bearbeitung.
Gelehrte Dogmatik kommt dabei
heraus, wobei geflissentlich ignoriert wird, dass Gott da - in eigener Sache -
ein Wörtchen mitzureden hätte, wenn man ihn nur ließe, oder glauben die Betreffenden
etwa: Es gibt IHN nicht?
Justinians Geist ist nicht
verschwunden. Die „Mormonen“ haben ihn 1838, zu Missouri USA, heftig zu spüren
bekommen.
Kein Wunder, der Geist der Missourer war schon
seit den Gründertagen der Kirche Jesu Christi der HLT ein besonders
fanatischer. Eigenartigerweise fühlen führende Evangelikale dieses
Bundesstaates sich heute noch dem Cäsaropapisten Justinian verbunden.
Im Gedenkkalender der Lutherischen-Missouri-Synode fand der
bösartigste Terrorist des sechsten Jahrhunderts, Kaiser Justinian der die Todesstrafe
auf den Abfall vom christlichen Glauben setzte, einen Ehrenplatz.
Wegen ihrer demonstrierten
Geistesverwandtschaft zu diesem Mann, stehen ihnen die „Mormonen“ besonders fern.
Kein anderes Land der Welt hat jemals eine gegen die Mitglieder der Kirche Jesu
Christi der Heiligen der Letzten Tage
gerichtete „Ausrottungsverordnung“ beschlossen. Aber die Missourer haben
es getan, mit ihrer Executive Order 44, vom 27. Oktober 1838.
(Erst) im Jahr 1976 wurde die Verordnung formal aufgehoben.“ (119) Wikipedia
Ein kleiner Blick nach Russland
Der
"Sieg des Christentums" wird in Russland mit der Taufe des
Großfürsten Wladimir am 28. Juli 988 gleich gesetzt.
Alle
Menschen die des Großfürsten Befehle em-pfingen, hatten wie er das angeblich
christliche Wasser-bad zu nehmen:
Wiki
Commons Wladimirs Untertauchung (Taufe)
Das
"Ökumenische Heiligenlexikon" schreibt:
"Mit seiner Taufe ... am 28.
Juli 988, ... erhielt (Wladimir) den Taufnamen Basil. Nun wurde das christlich-orthodoxe
Bekenntnis zur Staatsreligion. Große Teile des Volkes wurden - gegen
(ihren) Widerstand, der massiv unterdrückt wurde - noch im selben
Jahr... - getauft, die Heidenbilder in den Fluss Dnjepr geworfen.... Wladimir führte nun wegen seiner
überirdischen Schönheit den byzantinischen Ritus und auch die byzantinische
Kultur in Russland ein: er ließ Kirchen bauen, verbot das Heidentum ...es
entstand die für die Orthodoxie typische
Symphonia von Staat und Kirche. Da die Christianisierung als Anordnung des
Herrschers empfunden wurde, lebten in der bäuerlichen Bevölkerung allerdings
alte heidnische Bräuche noch lange weiter.“
Darf man
das, was da im Sommer 988 in Russland passierte wie einen Sieg der Freiheit und
der Wahrheit feiern?
Den Vorgang
Menschen gegen ihren Willen eine Gesinnung über den Kopf zu stülpen, kennen wir
zur Genüge.
Um
1780, schildert Charles F. Ph. Masson, ein Mann mit Augenmaß, welche
Früchte Wladimirs Religion noch Jahrhunderte danach trug:
"Der Russe hat an nichts Interesse,
weil er nichts besitzt... er lebt ohne Vaterland, ohne Gesetze, ohne Religion...
er hat noch gar keinen Grund die Scholle auf die er gefesselt ist zu verlassen
(er kann es sich nicht vorstellen....) Er hasst alle Arbeit, weil er
niemals für sich gearbeitet hat, er hat sogar noch keinen Begriff von Eigentum.
Seine Felder, seine Habseligkeiten, sein Weib, seine Kinder, er selbst gehören einem
Herrn, (- einem christlichen Herrn, G. Sk.-) der
in Willkür darüber schalten kann, und es auch wirklich tut...
Und dann formuliert Masson diesen Satz:
"Die Philosophie, die seit langen Zeiten der Religion den Vorwurf macht, dass ihre eifrigsten Anhänger gemeinhin die schlechtesten Menschen sind, findet vorzüglich in Russland unzählige Gründe zu dieser schrecklichen Behauptung..." (120) "Geheime Nachrichten über Russland unter der Regierung Katharinas..." Paris, 1800, S.15 u119
"Die Philosophie, die seit langen Zeiten der Religion den Vorwurf macht, dass ihre eifrigsten Anhänger gemeinhin die schlechtesten Menschen sind, findet vorzüglich in Russland unzählige Gründe zu dieser schrecklichen Behauptung..." (120) "Geheime Nachrichten über Russland unter der Regierung Katharinas..." Paris, 1800, S.15 u119
Masson
findet allerdings auch Ursache für Lob in Ausnahmefällen. Zu den wenigen die
sich aus reinem Humanismus Sorgen um ihr Land und ihre Kirche machten gehören
der damalige Moskauer Erzbischof Platon, Direktor der Akademie. Er sei ein Mann
voller Verstand und Beredsamkeit. Er sei einer, der alles versuchte was in
seiner Macht stand um sein Volk zu erheben... allerdings fast vergeblich, weil
vor allem die Popen auf dem Land mangels Bildung nicht ausführen konnten, was
er wünschte...
Masson
berichtet: Bis in die Gegenwart hinein bedeutete das Christentum in
Russland selbst in Kreisen der Gebildeten nichts als eine Art Götzendienst.
"Außer einem geweihten Amulett, das
jeder Russe von der Taufe an, wo er es
bekommt, am Halse trägt und nie ablegt, hat er gewöhnlich noch ein Bild
von Kupfer in der Tasche, das den Heiligen Nikolaus oder einen anderen
Heiligen, der sein Patron ist, vorstellt. Er nimmt es mit auf Reisen. Nichts ist
sonderbarer, als wenn man einem Bauern oder Soldaten zusieht, wie er
seinen kleinen Gott aus der Tasche zieht, darauf spuckt, ihn mit der Hand
reibt, und sich plötzlich vor ihm auf die Erde wirft,hundert- mal das Zeichen
des Kreuzes macht, die tiefsten Seufzer ausstößt und seine 40 "Gospodi
pomiloi" (Gott sei mir gnädig) hersagt.
Ist das Gebet zu Ende so tut er den Gott
wieder in die Büchse und steckt sie in die Tasche..."
Natürlich
gab es zu allen Zeiten und in allen Religionen der Welt Priester und
Gläubige die den tieferen Sinn ihres Glaubens suchten und ihm nahe
kamen.
Sie wissen,
dass da ein guter Gott ist, der uns, gemäß unserem Wunsch, zur Welt
niedergeschickt hat, damit wir aus eigener Erfahrung lernen Gut von Bose
zu unterscheiden, der uns aus der Misere erretten will, indem wir seinen
Geboten zur Toleranz, der Grundsatztreue und der Wahrhaftigkeit folgen.
Immer
wieder, in allen Zeiten der Christenherrschaft, gab es neben dem sehr negativen
Teil auch Positives.
Das Gegenteil des jahrhundertelangen russischen
Volksaberglaubens, erlebte ich selbst:
Ich werde ihn nie vergessen, diesen etwa
dreißigjährigen, hünenhaften Goten im Gewand eines russisch-orthodoxen
Priesters, 1972, in Leningrad (St. Peterburg). Sein junges, weißes Gesicht, der
ganze wunderbare Ausdruck seiner Persönlichkeit. An diesem Herbstmorgen wollte
ich ihn ein zweites Mal sehen und bin früh aufgestanden um ihn, vor dem
Morgenausflug unserer Reisegruppe, sprechen zu hören.
Aber, das gibt es ja nicht bei den
Orthodoxen, dort wird herrlich gesungen und innig gebetet.
Ein hakennasiger Sechziger, mit langem,
schmalen Gesicht und gewisser Hohheit, der ein Intellektueller sein musste, kam
mit anderen Besuchern nach vorne. Der junge Priester nahm ihn unter die Stola
und gab ihm, wie ich vermute, einen Segen. Beider Mienenspiel bewies mir ihre ganze
Ergebenheit gegenüber Gott. In Moskau bewunderte ich, ein Jahr später, die
schlichte, einfarbige, aber ergreifende Deckenmalerei eines Künstlers der in
der Epiphanien-Kathedrale
eine Geschichte aus dem Johannesevangelium, in einem Zyklus darstellte. Es war
die Atmosphäre die mich ansprach, es war die Jahreszahl 1922, die mir sagte,
dass in der
Wiki Commons: die Epiphanien-Kathedrale
|
bittersten Zeit der Nachrevolution einem bewundernswerten
Mann dies da wichtiger war als alles andere. Hingebungsvoll erzählt der Maler,
wie Jesus zum Jakobsbrunnen geht und eine Frau anspricht, die fünf Männer
gehabt hatte und die nun unverheiratet mit dem sechsten zusammenlebte, was Jesus
wusste. Ihr Erstaunen: „Wie kannst du als Jude, mich eine Samariterin, um
Wasser bitten”, beschwichtigte er beeindruckend. All das fand hier seinen schönsten
Ausdruck.
All das lässt jedoch nicht die ungenießbaren
Früchte vergessen die auf dem Baum des Zwangschristianisierung in den Weiten
Russlands wuchsen. Unter den ausgespannten Flügeln einer Religion die sich
golden kleidete, herrschte Unwissenheit und graues Elend.
Da gab es bis zu Beginn des 20.
Jahrhunderts wenig Gesittung weithin, und viel Alkohol, das bewies die Rote
Armee nicht nur während der Revolutionszeit.
Viele Jahre später, etwa 1995, besuchte
ich in der Nähe von Orlando, Florida, USA einen Gottesdienst der Baptisten. Die
hübsche Dame auf der Bühne, deren Beine auch meine Blicke auf sich zog,
rasselte mit einem holzfarbenen Tamburin um die etwa sechshundert Anwesenden, -
die allesamt den Eindruck gut situierter Bürger erweckten, - in Schwung zu
bringen....
Alles was folgte sollte gefallen, hatte
jedoch, nach meinem Eindruck, eher den Charakter einer Show. Dagegen waren
die Versammlungen die in der naheliegenden Mormonengemeinde stattfanden langweilig
und nüchtern.
Der Lehrer in unserer
Priesterschaftsklasse war kaum imstande eine lebhafte Diskussion zu entzünden
und doch... da war ein Satz:
"Laßt uns das Beste sein,
das wir sein können."
Eine Woche zuvor, bei den "Born again"
gab es etwas ganz anderes zu sehen und zu hören, das tief in meinem Bewußtsein drang:
"Jesus
lebt! Hallelujah!"
Ein korpulenter Mann im noblen Dress eines
Londoner Bankers war aufgesprungen und rief es ins Mikrofon: "Hallelujah!"
Begeistert wiederholten Farbige und Weiße
dieselben Worte, auch sie erhoben sich, warfen, wie ihr Prediger, die
Hände in die Höhe: "Jesus lebt". Sie jauchzten geradezu.
Mich beschlich jedoch die Frage:
"Wieviel hast du heute mit deinem Rollenspiel verdient, Prediger?"
Verfolgte dich jemals jemand deines
Glaubens wegen?
Und in Gedanken sah ich wie Pfarrer dieser
Christengruppe den Pöbel Missouris, 1838, aufhetzten:
"Schickt sie zur Hölle, die
Mormonen!"
Und sie taten es.
Ehrlich gefragt: Was ist das, ein Christ?
Mir schien, nach dieser amerikanisch übertriebenen
Jesus-Show, dass der Leningrader Priester wahrhaft ein Christ war.
Großfürst Wladimir
hatte mit seinem Entschluss sich taufen zu lassen eine Entscheidung zugunsten des
goldstrahlenden Byzantinismus getroffen, aber nicht zugunsten des eigentlichen
Christentums.
Nicht die
Lehren Christi hatten Wladimir überzeugt, sondern die politischen Vorteile die
sich ihm als Folge eines Militär- und Kirchenvertrages mit dem "justinianisch"
orientierten Byzanz boten.
Wladimir
und seinen Gesandten gefielen insbesondere die goldenen Gottesdienste.
Vor
Staunen gingen ihnen die Münder auf. Wer je in der Hagia Sophia zu Wladimirs
Zeiten einen "Gottesdienst" miterlebte – und vom Christentum der
Urzeit nicht die geringste Ahnung oder Vorstellung besaß - der
musste tief beeindruckt sein.
Nicht wenigen
arbeitsscheuen Karrieristen kam der Glanz des byzantinischen „Christentum“ gelegen. Auch sie durften fortan glänzen.
Das war es
was sie wünschten.
Und genau
das hatte Jesus mit seinem Lebensstil abgelehnt.
Seit 988
bewahrte die Russisch-Orthodoxe Kirche den damals übernommenen Ritus. Und so, wie
heute die hochrangigen Geistlichen Russlands einherschreiten, so gingen die
Kaiser der Metropole (Byzanz) Konstantinopel damals gekleidet.
Der Glaube an Christus alleine kann nicht zur Fülle der Freude führen, weil
wir zuvor das Licht des Guten und der Wahrheitserkenntnis in Bescheidenheit erlangen
müssen. Andernfalls müssen wir umkehren und uns dem Licht Christi - statt dem
Goldglanz - zuwenden, um einer Schuldigsprechung zu entgehen. Das sichtbare
Zeichen der Umkehrwilligkeit ist die Taufe und zwar eine Taufe die Gott
eingesetzt hat, die niemals an Ohnmächtigen oder Unwilligen vollzogen werden darf.
D. Martin
Luther
Er war ein
Held wie David, als der sich Goliath zum Kampf stellte. Und Luther verlor wie
David, als er heftigst das Falsche begehrte, - die bedingungslose Unterwerfung
der Juden unter sein „Evangelium“
Luther hielt sein „Erlösungsverständnis“ für das
einzig richtige. Hexenverbrennungen unterband er selten.
Den ausgebeuteten Bauern kam er nicht zur Hilfe,
sondern, so sehr er Ausbeuter anklagte, fordte er doch die Fürsten auf: „Steche, schlage, würge hie, wer da kann“, um zivilen Gehorsam
zu erzwingen, weil doch die Obrigkeit, nach Paulus, von Gott eingesetzt worden
war.
Dennoch, Luthers
Glanzseite wird nie verblassen, weil er Roms und der Habsburger Allmachtstreben,
zu unser aller Gunsten, brach:
Wie er dasteht nach durchwachter Nacht, an jenem 18.
Apriltag des Jahres 1521, vor den Fürsten Deutschlands, unter Beobachtung
tausender Zeugen und vor dem lässig sitzenden, noch jungen, doch sehr besonnenen
Kaiser Karl V. der kein Deutsch versteht, bewegte Freund und Feind. Es ging um Tod und Leben - und zwar nicht nur
um das des Martin Luther. Er solle seine
Bücher und Ansichten widerrufen, denn diese rüttelten, nach Kardinal Cajetanus
Urteil, an jenen Pfosten auf denen die Macht des Papsttums ruhte. Mit dem Bekanntwerden seiner berühmten 95
Thesen, die schon wenige Wochen nachdem er sie formuliert hatte in ganz
Deutschland Aufsehen und fast ausnahmslos Zustimmung gefunden hatten, drohte
dem Vatikan vor allem das Versiegen des Geldflusses aus dem Ablasshandel. Das
war aus Roms Sicht sträflicher Abfall von Gott. Martin hatte es auf den Punkt gebracht:
„Der Papst möge die Basilika St. Peter aus seinen eigenen Mitteln bauen und
nicht mit dem Geld der armen Gläubigen.“ (121) 86.
These
Es war nämlich kirchliche Sitte geworden, eine
eigensinnige Deutung von Matthäus 16: 19 (122) „Ich (Jesus) werde dir (Petrus) die Schlüssel des
Himmelreiches geben, was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel
gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst
sein.“
gemäß der Meinung des Ambrosius von Mailand, buchstäblich
auszubeuten:
„Es kann keine noch so verruchte Schandtat begangen oder gedacht werden, welche
die heilige Kirche nicht nachlassen könnte. Aufgrund der von Gott verliehenen
Gewalt wird die von Gott geliebte Kirche einmal gleichsam in einem Atemzug, mit
Gott genannt.“ (123) Gerhard J. Bellinger „Der Catechismus Romanus und die Reformation“
Aus dieser bewusst
gewagten Behauptung eines der berühmt-berüchtigsten Männer aller Zeiten,
entstand eine Denkweise, die heute wahrscheinlich kein Mensch mehr
unterschreiben würde. Ambrosius Zeilen wurden tatsächlich als Freibrief für
Christen vom Typ Epiphanius (um 390) oder eines Bischof Cyrill von Alexandria
(um 432) verstanden, die rücksichtslos und unehrlich im Kampf um die eigene
Macht agierten. Ambrosius Aussage wurde immer wieder genutzt, um alles zu
entschuldigen was an Kapitalverbrechen geschah, solange es letztlich der Festigung
der Position des ‚heiligen Stuhls’ diente.
Nicht nur der Dominikaner Tetzel auch andere
Ablasshändler waren zu Luthers Zeiten durch die Lande gezogen und hatten jedem
Sündenvergebung versprochen.
Jedem!
Es wurde seitens der Gläubigen als eine in der
Ewigkeit gültige Freisprechung vor Gott als Weltenrichter verstanden. Nämlich,
die Kirche kann dich von allen Sünden freisprechen, wenn du deine Vergehen
bekennst – und zahlst.
Da ist der „Fall des Mordes des
Statthalters der Lombardei, Azzo Visconti an seinem Oheim Marcus im 14.
Jahrhundert. Papst Johannes XXII. nahm
von diesem Mörder Geld und erklärte, Gott gedenke seiner Sünden nicht mehr.
Visconti sei nun mit dem Reich Gottes ausgesöhnt.“ (122) Schlosser, Weltgeschichte Bd VI. S. 390-391
Dass Geld, auch schmutziges, jedes Tor im Reich Gottes
öffnen könne, wollte Luther weder verstehen, noch unwidersprochen hinnehmen.
Mit einer riesigen Kreuzesfahne, militärisch geschützt war Tetzel quer durch
Deutschland bis in Luther Nähe gereist. Er kam bis Jüterbog. Nach Wittenberg wo
Bruder Martin lehrte durfte er nicht gehen, denn Kurfürst Friedrich der Weise hatte
Tetzel untersagt Kursachsen zu betreten. Friedrich wollte nicht, dass sein Geld
und das seiner Untertanen irgendwohin abwandert. Deshalb liefen die Wittenberger,
abergläubisch wie sie durch ihre Geistlichen erzogen worden waren, nach
Jüterbog. Bald spürte Beichtvater Luther die Auswirkungen direkt. Er zeigte
sich nicht gewillt, alle Männer und Frauen von ihren Sünden zu absolvieren,
solange sie nicht aufrichtig Umkehr geübt hatten. Deshalb lautete seine 1. und
vielleicht wichtigste These: „So unser Herr und Meister Jesus Christus
spricht: Tut Buße, will er, dass das Leben der Gläubigen eine stete und unaufhörliche
Buße sei.“ In Bruder Martins Kopf und Herz stand an dieser Stelle das
griechische Wort: metanoia, und das meinte innere Umkehr.
Wie er glaubte, müsste das doch jedem
einleuchten.
Nur, wie sagte er das seinem Kaiser?
Er hätte es leicht erklären können: Was hat eine
Ehefrau davon, dass ihr Mann bekennt, ich habe dich betrogen, solange sie nicht
sieht, wie sehr es ihm im Innersten weh tut, und solange sie nicht fühlt, er
würde es niemals wieder tun. Erst echte Reue (Buße, wie Luther sie
verstand) kann alles bessern.
Der Bußkatalog nannte statt Umkehr jedoch eine
Geldsumme und das brachte Luther in Wut.
Außerdem hieß es, Papst LeoX. hätte 1515 den Ablass
ausgeschrieben um seine Schulden beim Bankhaus der Fugger zu begleichen. Denn
er liebte die große Kunst:
„von Raffael z.B. ließ er sich die
Wände seines Badezimmers mit der Göttin Venus und ihrem Sohn, dem Liebesgott
Cupido, bemalen und… laut seinen Zeitgenossen ... sei ein Teil des eingenommenen
Geldes für die Aussteuer seiner Nichte Maddalena Cibò bestimmt gewesen...“ (123) Maike Vogt- Lüerssen „Begegnungen mit
Zeitgenossen der Renaissance“
Luther war auch nur ein normaler Sterblicher, er
durchlief einen Prozess. Das ganze Jahr 1516 hindurch glaubte er noch
gutwillig, dass der Papst Christi Stellvertreter auf Erden ist. Selbst im Jahr
1517 sagt er noch:
„Die freche Ablasspredigt macht, dass es auch gelehrten Männern schwer
wird, des Papstes Ehre rein zu halten von Verleumdungen oder wenigstens vor
scharfen Fragen der Gläubigen“ (124) 82. These
Den Papst stellte man sich zugleich als Christi
Stellvertreter und als Kaufmann vor. Er sammelte die guten Werke seiner Frommen
ein, darunter die vielen Gebete die vor allem die Nonnen und die Bruderschaften,
über das notwendige Maß zur eigenen Erlösung, gesprochen hatten. Über dieses
Plus konnte der heilige Vater verfügen, er konnte es verkaufen oder sogar als
Gnade Christi verschenken. Supererogation nannte man das. Seit dem 13.
Jahrhundert galt:
„Es ist tatsächlich ein ungeheurer Schatz an Verdiensten vorhanden, der
sich aus den frommen Taten ... zusammensetzt, welche die Heiligen über das
hinaus vollbracht hatten, was zu ihrer Seligkeit notwendig ist... dass den
Treuhänder dieses kostbaren Schatzes den römischen Pontifex ermächtigt, denen
die er für geeignet hält, einen Teil dieser unerschöpflichen Quelle des
Verdienstes zuzuerkennen... so ausreichend, dass die Übeltäter von der für ihre
Missetaten vorgesehen Strafe befreit werden.“ (125) James Talmage, „Jesus der Christus“ zitiert Mosheim, Geschichte der
Kirche, XII. Jahrhundert II.
Die Statistiken ‚guter Werke’ wurden gewissenhaft
geführt. Das „Vaterunser“ - das zwar nur wenige Worte umfasst - wurde in
manchen Klöstern rund um die Uhr gebetet: Sieben Millionen Ave Maria hatte
„... die Bruderschaft der 11 000 Jungfrauen auf Vorrat gebetet, dazu 200
000 Rosenkränze und 200 000 TeDeum
laudamus, sowie 3500 ganze Psalter“ (126) Gustav
Freytag Deutsche Bilder 2
Luther war in der durchgekämpften Nacht vor diesem
Verhör mancherlei durch den Kopf gegangen. Er fühlte sich elend und verlassen.
Doch seit seinem Turmerlebnis - einer Erfahrung,
nachdem er wieder einmal mit sich gerungen
und doch im Kampf gegen die Lust unterlag - weiß er, dass Tetzels Lehre und damit
des Papstes Auffassung nicht richtig sind. Denn niemand, der voll Selbstgerechtigkeit
ist, kann mit der Gerechtigkeit Gottes erfüllt werden. Dass jedermann sogar seine
sündigen Vorfahren, die im Purgatorium große Qualen erleiden, freikaufen könne,
hält er noch nur für eine Übertreibung und das Tetzelwort: Sobald das Geld im Kasten
klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt, ist in seinem Augen einfach eine
dreiste Werbung. Doch eigentlich hatte sich sein Bruch mit dem Papsttum bereits
einige Jahre zuvor vollzogen.
1510 war er nach Rom gewandert.
Mit hochgespannten Erwartungen fiel er angesichts der
am Horizont auftauchenden Türme der ewigen Stadt auf die Knie und dankte Gott:
„Heiliges Rom!“
Unheiligeres sollte er nie wieder sehen, nie wieder so
lästerliche Reden wie die seiner römischen Brüder hören, die die Messe mit
unbeschreiblich obszönen Redensarten verlachten und die sich den Gedanken der
Vorfreude hingaben, gleich danach Vergnügen in den Armen ihrer Geliebten zu
finden.
Gespannt starrte der bleiche, spanisch sprechende Kaiser
auf den Mund dieses Aufrührers, der wie er hörte, so schlau gegen den Papst von
der Gnade und dem Glauben an den Erlöser Jesus Christus sprach und der sich damit
um Kopf und Kragen redete. Er starrte auf den Mund des Mönches, der seine
Überzeugungen gerade mit den Worten zusammenfasste:
„Ich kann meinen Schriften nicht anders beistehen, als wie mein Herr
Christus selbst seiner Lehre beistand, indem er dem Diener... der ihn ohrfeigte, antwortete: Habe ich übel
geredet, so beweise, dass es böse sei.“ (127) Wachsmann, „Die Dokumentenplattform: Luthers Verteidigungsrede
auf dem Reichstag zu Worms.“
Martin stand nun im 36. Jahr seines Lebens, er ist
Doktor der Heiligen Schrift, die er, wie sonst keiner, in diesem Raum, kannte.
Er hatte sich nicht leicht durchgerungen, mit klaren
Worten abzulehnen was von ihm gefordert wurde, denn er hatte zu viel erfahren
und gesehen. Die den Kaiser beratenden schwarz-weißgekleideten Dominikaner forderten angesichts der
übergroßen Geduld ihres Herrn und der trotzig-zögernden Haltung des
Augustinermönches Luther, seine sofortige Bestrafung: „Er ist ein Ketzer, ... ins Feuer mit ihm!“
Das hörten nicht nur die ihnen Nächststehenden.
Martin ist sich darüber im Klaren, ein kleiner Wink
des mächtigsten Mannes der Welt genügte, um es auszuführen.
Es ist wahr, er ist ein Ketzer!
Keck hatte er in seinen Schriften behauptet, die
Maximen des römischen Klerus seien Pfründe und Vormacht. Er ist ein Ketzer mit
dem stark begründeten Anspruch die Wahrheit auf seiner Seite zu verteidigen. Er
ist ein sonderbarer Ketzer, einer der intensiv um Toleranz warb, um wenig später selbst unbeugsam intolerant
zu handeln. Bald wird er knapp und
ungnädig sagen:
„Mit Ketzern braucht man kein langes Federlesen zu machen, man kann sie
ungehört verdammen!“ (128) Tischreden, Bd.III. S. 175
Da bricht er durch der Ungeist des Damasus, des Augustinus
von Hippo, des Ambrosius von Mailand, des Justinian, und vieler Päpste. Natürlich,
der liebste Mensch kann in einem ungerechten Wutausbruch vergessen, dass „alle
Menschen Brüder werden können, wo der sanfte Flügel des Gottes der Freude weilt“
(129) frei nach Schiller Ode: An die Freude.
Doch die eiskalte Enge und Engstirnigkeit war für das damalige
Kirchentum, ob von Rom oder Wittenberge geprägt, sytemimmanent.
Der spanische Kaiser der Deutschen, vor dem Luther zu
Kreuze kriechen soll, ist zwar jung, aber Karl V., obwohl als Habsburger, streng
katholisch erzogen, hat sich selten darum geschert, was ihm Geistliche rieten.
Er wird sich, wie stets, sein eigenes Urteil bilden.
Niemand darf ihn tadeln!
Er, als Imperator, sah die heilige Pflicht vor Gott,
das Evangelium Roms zu bewahren und dem Papst zu Dienste zu stehen. Andererseits
wollte er gerecht richten.
Er ahnt damals nicht, dass selbst er, wie sein hagerer
Gegenüber, sehr bald ins Gegenteil seiner romfreundlichen Absichten fallen
wird.
Er wird sechs Jahre später Truppen gegen Papst Clemens
VII. schicken, der so unklug war, sich mit den Franzosen gegen ihn zu
verbünden.
Es sind die einmaligen Umstände die beide jeweils
dahin bringen die eigentlich ‚andere’, die falsche Rolle zu spielen.
Mangelnde Besoldung der Söldnertruppen, schlechte
Führungsarbeit und der allgemeine antipäpstliche Hass, zerbrachen während
dieses kuriosen Feldzuges bald jede Disziplin. Ungestraft zogen die katholischen wie auch die
lutherischen Soldaten Karl V. monatelang plündernd durch die Straßen der „heiligen“
Stadt, begleitet von üblen Spaßmachern. Darunter war einer, der mit einer Tiara
gekrönt und im Chormantel wie der Papst auftrat. Als „Sacco di Roma“ ging dieses Zwischenspiel,
im römischen Drama, in die Geschichtsbücher ein.
Luther, ehe er an diesem 18. April 1521 erneut zu Wort
kam, betrachtete den nachdenklichen Kaiser mit seinen rotblonden Haaren nicht
furchtlos. Er schaute nur kurz in die gewaltigen Augen seines Herrn, die aus
einem ungesund blassen Gesicht herausquollen.
Ihm wurde bedeutet, er möge es nun in Deutsch wiederholen, damit auch
bei den deutschsprachigen Hörern kein Missverständnis sei. Luther sprach lange. In seinem Kopf sind all
diese Bilder seiner meist unguten Erfahrungen und der Geschichte, die ihn
beunruhigen. Er muss diese Vergangenheit für sich und andere überwinden.
So konnte es nicht weiter gehen.
Die christliche Welt war am bisher tiefsten Punkt ihrer
Verkommenheit angelangt.
Es war die Zeit der unmittelbaren Nachwirkungen der
Ungeheuerlichkeiten des spanischen Großinquisitors Torquemada, der die Juden
und Mauren erbeben machte, indem er sie massenweise verbrennen ließ. (130) Dieter Wyss, „Kain: Phänomenlogie und Psychopathologie
des Bösen“, Königshausen & Neumann,1997: „Llorentes, Sekretär der
spanischen Inquisition berichtet, gestützt auf Archivmaterial, Torquemada habe
10 220 Menschen lebend verbrannt, sowie mit Unterstützung Ferdinands und Isabellas
114 300 Familien für immer ruiniert.“
Es war die hohe Zeit des religiösen Betrugs, der
hysterischen Frömmigkeit, der Massenwallfahrten und einer weit verbreiteten
Unwissenheit. Nicht wenige Klöster waren zu Herbergen von Gesindel geworden,
andere zu Bordellen verkommen. Mancherorts war jeder dritte Mann ein Mönch oder Geistlicher der auf
Kosten der geschundenen Bauern lebte.
Luther ist zuversichtlich.
Er vertritt doch die Sache Jesu Christi. Andererseits
weiß er von Jan Hus. Dem hatten sie zwar ebenfalls freies Geleit und sichere
Rückfahrt nach Prag zugesagt und dennoch waren 1415 Krone und Kurie darin überein
gekommen: Hus muss brennen.
Ja, Luther hatte von dieser Prophezeiung des Hus
gehört:
„Sie werden jetzt eine Gans braten (denn Hus heißt eine Gans) aber über hundert
Jahren werden sie einen Schwan singen hören, den sollen sie leiden." (131) Die evangelische Kirche zu
Ebersgöns: 2009
Er war dieser Schwan.
Zitternd war er einmal, in der Zeit seiner größten Romgläubigkeit,
in einer Prozession hinter einer Monstranz hergelaufen. Dr. Usingen, Lehrer
seines Ordens, der das bemerkte hatte ihn
angestoßen und besorgt nachgefragt ob Martin sich unwohl fühle. Da bekannte
Luther, den Blick auf das Türlein der kristallenen Monstranz gerichtet, hinter
der sich Jesu Fleisch in Form der geweihten Oblate, der Hostie, befand, wie
sehr er sich fürchte dermal einst diesem Weltenrichter gegenüber zu stehen und
verurteilt zu werden...
Dr. Usingen meinte es gut, doch Menschenworte, so gut
sie auch gemeint waren, konnten ihn nicht trösten. Erst der Römerbrief
vermochte es, später. Er wollte durch
Hungern, Frieren und Kasteiungen einen gnädigen Gott bekommen und stellte
entsetzt fest, dass er sein starkes sexuelles Naturell trotz der Schikanen die
er sich antat, nicht kontrollieren konnte. Er fühlte sich schuldig und von Gott
verdammt. Bis eines Tages, sein Blick auf den Schlüsselvers im Römerbrief 1: 17
fiel: „Der aus Glauben Gerechte wird leben.“ Wie ein Blitz traf ihn damals die Erkenntnis:
Nicht durch gute Taten, sondern durch Glauben wird der Mensch gerettet.
Das war das eigentliche Turmerlebnis.
Der Kerngedanke seines neuen Glaubens und Denkens war
geboren. Er fühlte es sofort freudig erregt, dies würde seinem Leben eine
völlige Wende bringen. Er wollte nun „tapfer sündigen, aber tapferer
glauben!“ Sich selbst zu fragen, ob
die Wahrheit, - wie so oft, - vielleicht auch diesmal in der Mitte liegen
könnte, fiel ihm nicht ein. Und so sollte Luther aus einer Religion des
übertriebenen Tuns, leider eine der Kontemplation bilden.
Nicht nur das ganze Worms, halb Deutschland bejubelte
Martins Mut, denn diejenigen, die freiheitlich denken konnten, hatten schon
lange nach einem Mann wie ihn Ausschau gehalten.
Luthers Theologie ist weit gespannt, sie ist partiell auch
für ‚Mormonengroßartig, oft missverstanden allerdings, aber auch offensichtlich
nicht mehr schlüssig, wenn er sie auf sein „Sola gratia“ verkürzt.
Wer jemals den Geist Christi bewusst wahrnahm, der
weiß, dass er reine Liebe und Freiheit ist, beide müssen wir erwerben und
bewahren. Das ist Mormonismus
Anhang
Zwei Negativstichworte sobald es um „Mormonen“ geht lauten: Totentaufe und „Vielweiberei“
Falsch ist die Behauptung: Mormonen
übten die stellvertretenden Taufen zugunster Verstorbener, um den
Mitgliederstand in geheimen Listen zu
erhöhen. Denn, alle Seelen (Geister, Intelligenzen) sind im Besitz des nie endenden Individualrechtes.
Niemand darf diese Eigenständigkeit brechen!
Selbst Gott darf es nicht!
Das hat er uns versprochen!
Die Taufe für einen Verstorbenen ist wie
eine ausgestreckte Hand zu verstehen, die jenseitig vom Betreffenden erwünscht
und ergriffen werden muss, ehe sie Bedeutung erlangt.
Um deutlicher den Hintergrund zu sehen:
Augustinus von Hippo lehrte um 400:
“(Es) schmoren all jene
in der Hölle welche das Sakrament der Taufe nicht erhalten haben und deshalb
von der Erbsünde ...befleckt sind – also auch ungetauft1verstorbene
Kleinkinder und vorchristliche Gerechte... Eine Lösung dieses
Dilemmas bot die Vorstellung vom Limbus, welche sich im Mittelalter durchsetzte.
Dabei handelt es sich um einen neutralen, freud- und schmerzlosen Jenseitsort.
Dahin gelangen all jene, die weder Lohn noch Strafe verdient haben. Abstiegs- oder
Aufstiegsmöglichkeiten gibt es nicht: Wer im Limbus ist, der bleibt dort für
immer.” (132) Didaktische Materialien „Dialog mit dem
Jenseits“, Museum für Kommunikation 2008
Dem widerspricht nicht nur unser Rechtsempfinden,
sonder die, in der Tat, anders geartete Erlösungslehre der Kirche Jesu Christi
der Heiligen der Letzten Tage. Das Buch Mormon verkündet, dass Gottes ewiger
Plan auf Chancengleichheit ausgerichtet ist.
Dem will die Taufe für Verstorbene
entsprechen, weil Jesus verfügt hatte: „Du must getauft werden - zur Vergebung
deiner Sünden, als Symbol der Abwaschung - sonst kannst du nicht in Reich
Gottes gelangen.“ (133)
sinngemäß nach Johannes 3: 8
Du musst keineswegs getauft werden
, aber wenn du Bürger SEINES Reiches werden willst, musst du sauber werden.
Es liegt alleine in unserer Hand
was, diesseits und jenseits des Grabes aus uns wird.
Genau dem widersprachen Augustinus,
Luther, Calvin.
Ein anderes Beispiel für kursierendes
Nichtverständnis bietet der Begriff „Vielweiberei“
Mein alter Freund Walter Rohloff wurde
zwanzigjährig, 1941, zur Wehrmacht eingezogen. Er war, bis er nach dem Krieg
heiratete, sexuell unerfahren, wie die meisten Ledigen seiner Kirche. Er musste
einen Fragebogen ausfüllen. Oben links auf dem Vordruck hätte er lutherisch
oder katholisch schreiben sollen.
Richtig fromm war er nicht, aber
ehrlich und so zeichnete er: K.Jesu Chr. der HLT Der zuständige Offizier wollte
wissen was das bedeutet.
Walter riß die Hacken zusammen, wie
sich das gehörte und sagte: „Ich bin ein Mitglied der Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage. Da war nicht genug Platz in der Rubrik“.
„Ich habe niemals von dieser Kirche
gehört.“
„Oh, Herr Major, Sie kennen diese Kirche.
Man nennt uns „die Mormonen“
„Und was heisst das?“
Der Major zuckte die Achseln: Haben
Sie Literatur?“
Walter überreichte ihm später an
diesem Tag ein Buch Mormon.
„Nun ich kann nicht garantieren, dass
sie ihre Offiziersausbildung fortsetzen. Die Herren der Militärakademie werden
sich damit befassen.“
Walter überreichte ihm später an
diesem Tag ein Buch Mormon.
Zwei Wochen danach wurde Walter zu den
„Herren“ gerufen. Ihm wurde migeteilt, er darf die Ausbildung fortsetzen, aber
die Leitung der Akademie würden es wertschätzen, wenn er die „Mormonen“
verlassen würde. Ihnen gefiel vor allem nicht,
dass in dieser Sekte „Vielweiberei“ praktiziert wird – und wie anzunehmen ist,
missfiel den Herren Gutachtern, die im ganzen Buch dominierende Juden-freundlichkeit.
„Als er Vielweiberei sagte, beugte ich mich
über und erwiderte: „Herr Major, was wir um uns herum sehen, ist Vielweiberei.
Männer die verheiratet sind und Sex mit anderen Frauen haben!“
Walter links
Er hatte sich herausgenommen seine Hände auf
die Platte des Schreibtisches des Kommandeurs zu legen. Das kam nicht
gut an: „Roloff!“ schnauzte er, nehmen Sie Haltung an!“
Ja, ich war nur ein Unteroffizier und er ein
Major: Dieser Mann behandelte mich dennoch immer fair, doch blieb ich, trotz
guter Zensuren, was ich war, ein einfacher Unteroffizier.“ (134)
„The Roloffs“
Zwischen 1840 und 1890 lebten fast alle
führenden Persönlichkeiten der HLT-Kirche polygam.
Es ging darum, dass möglichst viele
Kinder in Familien dieses Glaubens hineingeboren würden, und dass Witwen und
deren Kinder sozialer Schutz gegeben werden sollte. Bekanntestes Beispiel ist
der Nachfolger des 1844 ermordeten Präsidenten der Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage, Brigham Young
(1801-1877). Er führte 1846 die etwa 14 000 Mitglieder der Kirche von Nauvoo,
der von ihnen selbst errichteten Stadt in Illinois in die Täler der
Felsengebirge Utahs. Aufgehetzt durch namentlich bekannte Geistliche
verschiedener Denominationen gab es für sie keinen Ausweg. Der Auszug wurde zur
Winterzeit erpresst. Gnade zugunsten der „Polygamisten“ gab es nicht.
Mahonri
Mackintosh Young, ein Enkel Brigham Youngs schuf diese Statue. Sie befindet
sich in der Statuary Hall zu Wahington, USA
Im Buch Mormon Jakob Kapitel 2 heißt
es unmissverständlich: Ein Mann – eine Frau.
Wer fremd geht verliert seine
Mitgliedschaft.
Entsprechend dem Bild,
das evangelikale Prediger vom „Mormonentum“ zeichneten, kursierten im 19.
Jahrhundert im Westen der USA zahlreiche Witze, die den allgemeinen
Kinderreichtum der „Mormonen“ belächelten.
B. Young Foto um 1856
Susa Young Gates, Tochter Brighams - eine bekannte amerikanische Frauenrechtlerin,
Missionarin und Schriftstellerin - verneint
entschieden die Ansicht, ihr Vater hätte sich zu wenig um seine vielen Kinder
gekümmert:
„Er
pflegte zu jedem einzelnen Mädchen und Jungen eine vertrauliche und liebevolle
Beziehung.“
(135) Leah
E. Dumford Widtsoe „Brigham Young – Der Mann der Stunde“,
Susa hielt eine Aussage ihres Vaters fest: „Ich möchte ein wenig aus dem Leben meiner Familie plaudern. Ich
besitze eine große Familie, habe viele Kinder. Viele von ihnen sind klein.
Dennoch glaube ich nicht, dass sie jemals Kinder in einer Familie haben
zusammenleben sehen, die sich so wenig zanken.
Susa
Young Gates (1856-1933)
Beobachten sie die Kinder.
Sie werden feststellen, wie sie ein guter Geist
beeinflusst. Ich weiß von keinem Fall, wo man einem Kind, dem man Leid zufügte,
nicht auch mehr Liebe erzeigte, als den anderen zusammengenommen. Sie fragen, wie ich das alles zuwegebringe. Ich schelte nie ein Kind,
ich streite selten mit einer meiner Frauen. Ich sage meinen Frauen, niemals
einem Kind Ursache zu geben, an ihren Worten zu zweifeln.“ (136)
ebenda
Brigham Youngs Enkelin Leah
D. Widtsoe beurteilt ihren Großvater mit den Worten:
„Dieser fähige Pionier hatte klar die Notwendigkeit der
sittlichen und religiösen Ausbildung erkannt. Er glaubte an die Trennung von
Staat und Kirche. Er war dagegen, dass die religiöse Erziehung ein Teil des
Unterrichtsplanes der Staatsschulen bildet... deshalb gründete er neben den
öffentlichen Schulen, Kirchenschulen.“ (137) Leah Dumford
Widtsoe, „Brigham
Young – Der Mann der Stunde“
Das Abraham O. Smoot
–Verwaltungsgebäude der Brigham-Young Universität Utah
|
Im Sommer 1859, wollte die Regierung der
USA „den Mormonen“ die „Vielweiberei abgewöhnen. Präsident
Buchanan schickte ihnen eine
3 000 -köpfige Armee auf den Hals. Zeitgleich reiste der 48jährige Herausgeber
der New Yorker „Daily Tribune“ Horac Greely, nach Salt Lake City, Utah. Er war
schon, obwohl erst ein Mann in den Vierzigern, bereits berühmt. Er wollte
unbedingt Brigham Young sehen, den Mann des Westens, den Nachfolger Joseph Smiths.
Allein deshalb hatte er sich auf den
weiten, nicht ungefährlichen Weg gemacht. Die Begegnung kam zustande.
Ihm wurde mitgeteilt, er dürfte fragen was
immer er wünsche. Da damals die Sklavenfrage in den USA viele Gemüter beschäftigte
wollte Greely wissen, wie Brigham und seine Kirche dazu stünde:
„Darf man schlussfolgern, dass Utah wenn es Mitglied
der Föderation würde, den Status eines Sklavenhalterstaates erhielte?“
„Nein!“ erwiderte Präsident Young, wir wären dann
ein freier Staat... ich betrachte Sklaverei als einen großen Fluch.“
„Wovon wollen dann ihre Priester leben?“
„Durch die Arbeit ihrer eigenen Hände, gleich den ersten
Aposteln... wir denken, dass ein Mann sein Leben nicht abseits vom Dienst an
Christus (Dienst an den Mitmenschen) führen kann, das würde ihn unfähig zum Amt
machen... Man sagt, ich sei reich. Gewiss, ich selber betrachte mich als einen
Mann der seine viertel Million Dollar wert ist, aber von der Kirche erhielt ich
bisher keinen Dollar.“
Horac Greely (1811-1872)
Greely schrieb in seinem Blatt, er sei
überrascht gewesen in Brigham einen Mann zu sehen, der „freimütig und gut
verlagt“ schien, „dem Scheinheiligkeit und Großspurigkeit völlig fremd
war, der, getrieben von dem Wunsch nichts zu verbergen, offen antwortete.“ (138) Prof. Leonard Arrington „Brigham Young: American Moses“, „Zwei
Stunden mit Brigham Young“
Greely fragte Brigham natürlich auch nach der
Anzahl seiner Frauen. Präsident Young bestätigte, was alle wussten.
Die Großfamilie des Neffen Joseph Smith,
Joseph Fielding Smith umfasste bereits
zu seinen Lebzeiten mehr als einhundert Personen.
Mitglieder
der Familie Joseph F. Smith's sowie die Familien seiner Söhne und Töchter um
1900
|
Wie
die Israeliten vor alters, die allesamt einer polygamen Familie entstammen,
sind Leute wie ich stolz darauf, dass eine Anzahl unserer Glaubensvorfahren den
Mut aufbrachten ein anderes, damals angebrachtes Familienmodell zu
leben. Wie Im Buch Mormon niedergeschrieben, gilt seit 1890 wieder der Normalfall:
„Ein Mann, eine Frau!“
Sie
sollen und wollen in Treue und Liebe zusammenhalten – für immer und ewig. Sie
möchten ihren Kindern Sicherheit geben und wertvolle Bürger ihres Landes sein, sowie
ihren Nachbarn, gleichgültig welcher Religion oder Weltanschauung sie sind, ehrliche
Freunde.
Das
ist Mormonismus.