Samstag, 14. Februar 2015

1) Der Zölibat und andere Entgleisungen





Der Zölibat und andere folgenschwere Entgleisungen, wie die schadenstiftende Annahme von einer Priestermacht die alles vergeben kann

Vatikanstadt/Rom - Der designierte vatikanische Staatssekretär, Pietro Parolin, der am 15. Oktober 2013 sein Amt antritt, sorgt mit aufsehenerregenden Aussagen zum Thema Zölibat für Aufruhr. "Der Priesterzölibat ist kein Dogma der Kirche. Man kann darüber diskutieren, weil es sich um eine kirchliche Tradition handelt. Dies bedeutet aber nicht, dass der Zölibat einfach der Vergangenheit  angehört", antwortete Parolin auf eine Frage der venezuelanischen Tageszeitung "El Universal". Parolins Aussagen wurden am Mittwoch von der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" übernommen.


Sogar Bischöfe sollen verheiratet sein, sagt das Neue Testament, Presbyter erst recht.
Paulus schreibt an Timotheus in seinem ersten Brief, welche Eigenschaften ein Bischof (ein Gemeidevorsteher) haben muss:
einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat in aller Ehrbarkeit. Denn wenn jemand seinem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie soll er (der Bischof) für die Gemeinde Gottes sorgen?3:4-5

Der Hinweis mit dem 1. ökumenischen Konzil der Christenheit sei die Ehelosigkeit der Priester festgeschrieben worden, ist falsch.

Kanon 3 von Nicäa  lautet:

„The great Synod has stringently forbidden any bishop, presbyter, deacon, or any one of the clergy whatever, to have a subintroducta dwelling with him, except only a mother, or sister, or aunt, or such persons only as are beyond all suspicion.” Orthodox Church of Estonia “Canon of the First Ecumenical Council

(Subintroducta=Konkubine)

Er darf keine Haushälterin unter seinem Dach dulden! Davon, ob er eine Ehefrau haben darf oder nicht ist keine Rede. Allerdings wurde der Zölibat bereits damals, 325, diskutiert.

Als es einigen Eiferern während dieses ohnehin fragwürdigen Konzils, konkret darum ging, eine Eheverbot für Priester der Kirche auszusprechen,“ erhob sich Bischof Paphnuties”, dem 17 Jahre zuvor seines Glaubens wegen ein Auge ausgestochen, sowie die Sehnen der linken Kniekehle durchtrennt worden waren und der drei Jahre im Bergwerk zu leiden hatte. Er


rief mit lauter Stimme, man soll den Priestern und Geistlichen kein so schweres Joch auferlegen und durch zu große Strenge der Kirche keinen Nachteil schaffen. Er sagte, die Ehe sei ehrbar und … nannte den ehelichen Beischlaf Keuschheit... die Worte des Mannes wirkten.” Leonhardt Martin Eisenschmid "Über die Unfehlbarkeit des ersten allg. Konzils zu Nicäa" 1830

Wir wissen nicht wie alt Paphnuties zu dieser Zeit war, immerhin starb er erst 35 Jahre später.

 „...noch in den apostolischen Canonen (wird klar gesagt) ... ein Bischof, Presbyter, oder Diakon, der aus falscher Religiosität, seine Gattin verstößt, soll stillgelegt werden, beharrt er dabei, so treffe ihn die Absetzung.“ Johann J. Ignaz von Döllinger „Hippolytus und Kallistus“ 1853

Erst Papst Gregor VII., erklärte 1074 mit einem Pinselstrich kraft angemaßter Autorität  alle Priesterfrauen und deren gemeinsame Kinder zu unerwünschten Personen eines Priesterhaushaltes.
Zeitgenosse und Kardinalbischof  Petrus Damiani nannte ihn schlankweg "den heiligen Satan".
Gregor   ragt unter den Bösartigen auffallend hervor.
Außer, dass er hunderttausend Kinder vaterlos und einige zehntausend Ehefrauen zu Huren oder Witwen gemacht hat, lässt uns sein Gesamtverhalten hinterfragen, welcher Unterwelt dieser Unhold entsprungen ist. Er ist der Mann der den Dictatus Papae, 27 Lehrsätze über den Primat des Papstes, schrieb.
Auch wenn er sich beispielsweise im Investiturstreit mit Kaiser Heinrich IV. kirchenrechtlich zu drastischem Eingreifen gezwungen sah, - der Kaiser musste in der Tat gemaßregelt werden,  - aber nicht so, wie Gregor es sich herausnahm. 
Selbstverständlich können Kirchenämter selbst von Kaisern nicht verliehen werden. 
Aber Gregor fiel ins andere Extrem. Im Dictatus Papae, dem Wunschpapier des Herrn  Hildebrand, heißt es u.a.: 

II. Nur der römische Bischof wird zu Recht universal genannt.

III. Sein Bevollmächtigter steht in einem Konzil über allen Bischöfen, selbst wenn er ihnen durch seine Weihe unterlegen ist, und er kann gegen sie eine Absetzungsformel aussprechen.

IX. Der Papst ist der einzige Mensch, dem alle Fürsten die Füße küssen. 

XII. Er kann Kaiser absetzen.

XVIII. Sein Urteil darf von niemandem verändert werden, und nur er kann die Urteile aller abändern.

XIX. Er darf von niemandem gerichtet werden.

Mit dieser Grundeinstellung die der 1606 heilig gesprochene  Gregor VII. etwa gegen den deutschen König Heinrich IV. durchsetzen konnte, indem er ihn mit dem politisch sehr wirksamen Kirchenbann belegte, verursachte Gregor in seiner Eigenschaft als Christi Stellvertreter „mehr als 75 blutige Schlachten.“ Peter de Rosa „Gottes erste Diener“

Unvorstellbar welche Tragödien der "heilige Satan" mit seinen Wahnvorstellungen heraufbeschwor.
Laut regte sich das Gewissen der Öffentlichkeit zum Widerspruch.
 
"Der Bischof von Passau, Altmann verlas am Stephanstag 1074 feierlich im Dom den apostolischen Auftrag. Da stürmten Kleriker und Volk einmütig mit solcher Wut gegen ihn los, dass er in Stücke zerrissen worden wäre, – so erzählt sein ältester Biograph, – wenn ihn nicht seine Ministerialen und einige Edle schützend umgeben hätten. Auf eine rasche Durchführung des Zölibatsgesetzes musste vorläufig verzichtet werden.“ Allgemeine Deutsche Biographie: Bischof von Passau, Altmann

Ein anderer Bericht sagt:

"Als der Bischof von Basel 1238 starb, hinterließ er 20 Kinder, sein Kollege Bischof Heinrich von Lüttich kam ein paar Jahre später auf 61 Nachkommen. Der Bischof von Konstanz wurde im 15. Jahrhundert reich, weil er seine Priester Bußgelder für ihre Konkubinen zahlen ließ. Selbst die Päpste wollten nicht päpstlicher als der Papst sein. Innozenz VIII. (der von 1484 bis 1492 – 200 Jahre nach dem Erlass Gregor VII. - die Kirche regierte) hatte 16 Töchter und Söhne, die er selbst taufte, traute und mit einträglichen Posten im Kirchenstaat versorgte.“ Kneissler, Kirchengeschichte

Papst und höchster Priester seiner ehe-beeinträchtigenden Kirche
"Innozenz VIII. (1432-1492 Förderer der Inquisition und der Hexenverbrennung) hinterließ viele Kinder (Octo nocens pueros genuit, totidemque puellas; hunc merito poterit dicere Roma patrem – „Acht Buben zeugte er unnütz, genauso viele Mädchen; ihn wird Rom mit Recht Vater nennen können“) und sein Nepotismus zu ihren Gunsten war so verschwenderisch wie schamlos. Seine Nachfahren wurden die Herzöge von Massa und Carrara.“ Kirchengeschichte by Philipp Dr. Charwath S. 540

Nachdem tausende Priester schwerster Übergriffe auf Persönlichkeitsrechte (nicht nur) Minderjähriger schuldig wurden, ungezählte der von ihnen geschwängerten Frauen den Freitod als einzigen Ausweg sahen, hätte Rom längst in umgekehrte Richtung reagieren müssen. Nachdem nun weltweit bekannt  wurde, was sich absolut nicht mehr verbergen ließ äußerten sich immer mehr Bedeutende zu Wort:

„Der Mainzer Bischof Kardinal Karl Lehmann hatte Anfang der Woche in einem Interview erklärt, er könne sich vorstellen, dass es in der katholischen Kirche in Zukunft auch verheiratete Priester geben werde. Ähnlich äußerte sich vor Kurzem der künftige Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, die neue Nummer zwei im Vatikan nach Papst Franziskus. Die Ehelosigkeit von Priestern sei kein Dogma, sondern eine kirchliche Disziplin, über die diskutiert werden könne.“
Focus, 19.09.2013 „Katholiken denken über Ende des Zölibats nach“

Freitag, 6. Februar 2015

Ein Bericht aus chinesischen Quellen.



Popular Medicine, Ausgabe 5 (1993), Seite 34-35, Shanghai Science and Technology Publishing House

Nahtoderfahrungen in China -- Eine Studie an Überlebenden des Erdbebens in Tangshan

[29.08.2003] Autor: Li Ying

Am 28. Juli 1976 verursachte das ungeheure Erdbeben in Tangshan mehr als 240.000 Todesopfer und mehr als 160.000 Schwerverletzte. Mediziner in China machten Fallstudien an den Überlebenden, die größtenteils unter den Schuttmassen der zusammengestürzten Häuser begraben worden waren.

Nach ihren Erinnerungen hatten mehr als die Hälfte der Überlebenden berichtet, daß sie während der Zeit, wo sie in Gefahr waren, nicht nur keine Angst gehabt hätten, sondern im Gegenteil klar und ruhig gewesen wären und sich wohl gefühlt hätten.

In solch einer gefährlichen Situation gab es keine Panik; einige hatten sogar ein Glücksgefühl und Gedanken liefen ihnen schnell durch den Kopf. Viele verschiedene Gedanken kamen hoch. In diesem Moment kamen Sachen, die in ihrem frühen Leben passiert waren zurück wie eine Rückblende in einem Film und es waren meistens glückliche Szenen. Die Erinnerungen waren z.B. lustige Momente aus der Kindheit, Hochzeitszeremonien oder Leistungen und Auszeichnungen von der Arbeit. Dieses Phänomen wird Lebensrückblick oder „Voll-Skala-Erinnerung„ genannt.

 
Noch merkwürdiger war, daß fast die Hälfte das Gefühl oder die Wahrnehmung hatte, daß das Bewußtsein oder die Seele ihren Körper verlassen hatte. Einige verglichen das mit „wie die Seele aus einer Schale herauskommt„. Sie betonten, daß sie gefühlt hatten, daß ihre übernormalen Fähigkeiten in einer anderen Dimension außerhalb ihres Körpers waren und nicht innerhalb ihres Gehirns. Sie dachten, daß ihre physischen Körper weder diese Fähigkeiten hätten noch die Fähigkeit, zu denken.
Ein Drittel hatte das merkwürdige Gefühl, in einer Röhre zu sein oder einen Tunnel zu passieren. Manchmal war es von lauten Geräuschen und dem Gefühl begleitet, gezogen und zusammengepreßt zu werden. Sie nannten es „die Tunnelerfahrung„. Einige hatten das Gefühl, das Ende des Tunnels zu erreichen; sie sahen Licht und fühlten, daß „das Licht bald kommen würde„.

Ein Viertel der Überlebenden erfuhr ein Zusammentreffen mit körperlosen Wesen oder Geistern. Die meisten dieser nicht-stofflichen Wesen waren ihre Verwandten, die schon gestorben waren. Es war, als ob sie zusammen in eine andere Welt gegangen seien, um dort zu leben. Oder sie sahen noch lebende Freunde oder sogar Fremde. Es schien eine Wiedervereinigung zu sein.
 
Diese „geistartigen„ Gestalten wurden manchmal wie Wesen in einer Art „Lichtform„ beschrieben. Einige schauten sie an, als seien sie „verwandelt„, entsprechend den Vorstellungen in der Religion.
Von den Überlebenden des Erdbebens von Tangshan machten wißbegierige Forscher 81 brauchbare Überlebens-Interviews. Sie teilten die Erfahrungen in 40 Kategorien ein: Rückschau auf das eigene Leben, Trennung von Bewußtsein und Körper, Gefühl der Schwerelosigkeit, Gefühl von Fremdsein im eigenen Körper, sich nicht normal fühlen, Gefühl des Getrenntseins von der Welt, Gefühl der eigenen körperlichen Verbundenheit mit dem Universum, Gefühl der Zeitlosigkeit und viele mehr. Die Mehrzahl machte die Erfahrung von zwei oder mehr Gefühlen gleichzeitig.
Obwohl die Überprüfung der Überlebenden des schrecklichen Erdbebens in Tangshan nur 81 verwendbare Überlebensinterviews von den Nahtoderfahrungen hervorgebracht hat, ist dies doch die größte Datensammlung in der Forschung der Nahtoderfahrungen weltweit. Nach ihrer „Rückkehr vom Tod„ erinnerten sich die meisten sogar noch zehn oder zwanzig Jahre später klar an ihre Nahtoderfahrungen. Diese Untersuchungsergebnisse aus China sind erstaunlich ähnlich zu den Gutachten, die von Wissenschaftlern in anderen Ländern überall auf der Welt gemacht wurden.

 


 

Donnerstag, 5. Februar 2015

Bemerkenswert


Lies die Geschichte Michaels. Er sagt Dir Gutes:

http://www.mormon.org/deu/me/1h1s

"Islam verbietet die Tötung von Unschuldigen"

Welt online schrieb heute, am 5. Februar 2015:


"Der Direktor der in der sunnitischen Welt hoch geachteten Kairoer Al-Azhar-Moschee, Großscheich Ahmed al-Tajeb, bezeichnete die Extremisten als Feinde Allahs und des Propheten Mohammed. Er bezeichnete den IS als "teuflische" Organisation, die einen Krieg gegen Gott führe. "Man müsse die Terroristen auf gleiche Weise bestrafen – Kreuzigungen und Verstümmelungen inbegriffen. Der Islam verbietet die Tötung von Unschuldigen", erklärte er weiter. "
Endlich meldet sich Großscheich Ahmed al-Tajeb zu diesem Thema. Aber, ich bin noch mehr enttäuscht als zuvor, weil er die Verbrechen der IS mit "Kreuzigungen und Verstümmelungen" vergelten will. Das ist überzogen.
Das anonyme Töten und Verstümmeln im Krieg ist schon schlimm genug, wenn auch in diesem Fall unvermeidlich. Gefangene jedoch gezielt zu verstümmeln ist barbarisch.
Meine Hoffnung bestand darin, dass die große Rechtsschule der Kairoer Al-Azhar- Moschee  eines Tages ihre Fatwa von 1978 mildert. Da steht geschrieben:
„Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn der Welten. Segen und Friede sei mit dem Siegel der Propheten, unserem Herrn Muhammad, seiner Familie und allen seinen Gefährten. Hiermit erteilen wir Auskunft: Da er vom Islam abgefallen ist, wird er zur Reue aufgefordert. Zeigt er keine Reue, wird er islamrechtlich getötet.
Was seine Kinder betrifft, so sind sie minderjährige Muslime. Nach ihrer Volljährigkeit, wenn sie im Islam verbleiben, sind sie Muslime. Verlassen sie den Islam, werden sie zur Reue aufgefordert. Zeigen sie keine Reue, werden sie getötet.
Und Gott der Allerhöchste weiß es am besten.
(unleserliche Unterschrift):
Der Vorsitzende des Fatwa-Ausschusses in der Azhar.

Datum: 23. September 1978

Siegel mit Staatswappen: Die Arabische Republik Ägypten. Al-Azhar. Der Fatwa-Ausschuss in der Azhar.“
Das Ergebnis und Übel islamischen Denkens besteht offensichtlich in der Blockierung jeglicher Freiheit der Gesinnung.
Muslime können sehr liebenswürdig sein, hier jedoch erschrecken sie uns. Wir würden doch niemanden zunahe treten, falls er sich entschließen sollte zum Islam zu konvertieren, umgekehrt soll es genau so sein. 

Mittwoch, 4. Februar 2015

"Wir sind frei und wären wir in Ketten geboren!"


Atheist  Dietrich schrieb:
 „Ich erklärte, (den Missionarinnen der „Mormonen“) dass wir die Gabe zum Erkennen von Gut und Böse gar nicht in vollem Umfang besitzen, denn bei unseren Entscheidungen können wir die langfristige Wirkung nicht vorhersehen. Und damit stellt sich dann die Frage, wie weit wir dafür verantwortlich sind.  Daraufhin hörte ich von meiner Arbeitskollegin, dass die beiden Missionarinnen versetzt wurden.“
 
Erstens: Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage werden seit eh und je nicht nach dem Grad von Schwierigkeiten unter denen sie durchaus leiden können, in eine andere Stadt versetzt, sondern weil es üblich ist solche Versetzungen im gewissen Rhythmus vorzunehmen.
Zweitens: es ist windschief zu sagen:

"dass wir die Gabe zum Erkennen von Gut und Böse gar nicht in vollem Umfang besitzen, denn bei unseren Entscheidungen können wir die langfristige Wirkung nicht vorhersehen."

Goethe hat es sehr schön und zutreffend  gesagt:
"Der gute Mensch, in seinem dunklen Drange, ist sich des rechten Weges wohl bewusst."

Das Buch Mormon lehrt es: Grundsätzlich ist jeder Mensch vor dem eigenen Gewissen und vor Gott für seine Entscheidungen entsprechend seinem tatsächlichen Urteilsvermögen verantwortlich.
Jedes Menschen Tun und Lassen muss verantwortet werden. Folglich steht der Grad der Verantwortlichkeit im Verhältnis zu seinem Wissen.

Christus urteilte nie pauschal, sondern individuell:
"Wer meine Gebote hat und hält sie,der ist es der mich liebt...." Joh. 14: 21

Vor den Tribunalen der Welt gilt, nicht aber vor Gott: dass Unkenntnis nicht vor Strafe schützt.
Jakobus der Bruder Jesu unterstrich wie Gott urteilt:
„…wer da weiß Gutes zu tun, und tut's nicht, dem ist's Sünde.“ 4:17
Christus sagte, was er meinte als er bereits am Kreuz hing:
„Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!“
Die einfachen Leute und selbst die Schriftgelehrten mussten damals gegen Jesus aufgrund ihrer Überlieferungen  falsche Schlüsse ziehen. Das führte zwar zum Todesurteil. Aber sie irrten und dass dürfen sie für sich ins Feld führen.
Wenn jemand trotz Ringens um die Wahrheit irrt, fällt er nicht unter Schuldspruch, außer dass er sich irgendwann der Folgen seines Verhaltens bewusst wird. Dann beißt ihn sein Gewissen. Manchmal warnt uns das Gewissen schon vor der schlimmen Tat. Hitler beispielsweise erlebte Gewissensbisse, die ihn intensiv mahnten nicht gegen die Juden vorzugehen. Er missachtete es schließlich, damit wurde er schuldig. In seinem Machwerk „Mein Kampf“ bekennt er, wie es ihm vor seiner Machtergreifung erging:
. Ich wurde dann wieder rückfällig auf Wochen, ja einmal auf Monate hinaus. Die Sache (des Antisemitismus) schien mir so ungeheuerlich, die Bezichtigung so maßlos zu sein, daß ich, gequält von der Furcht, Unrecht zu tun,wieder ängstlich und unsicher wurde....             
Als ich so durch lange Perioden menschlicher Geschichte das Wirken des jüdischen Volkes forschend betrachtete, stieg mir plötzlich die bange Frage auf, ob nicht doch vielleicht das unerforschliche Schicksal aus Gründen, die uns armseligen Menschen unbekannt, den Endsieg dieses kleinen Volkes in ewig unabänderlichem Beschlusse wünsche?
Auf der Suche nach gravierenden Fallbeispielen fand ich diese Auszüge.
Über Radio Vatikan hörte ich einen Fachvortrag zu diesem Thema von einem Kriminalpsychologen.
Das Ganze in “mormonischem“ Sinne positiv Vorgetragene endete mit einem Witz.
„Der Bankräuber wird zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Er widerspricht. Sein Cortex frontalis habe ihn nicht abgehalten. Er sei gar nicht schuldig, weil er eigentlich keinen freien Willen ausüben konnte. „Na, schön, erwiderte der Richter, dann verurteilen wir ihren Cortex frontalis zu fünf Haftjahren.“
Den vor Dir angegebenen Vortrag von Stephen William Hawking habe ich mir angehört. Bei allem Respekt vor seiner eigentlichen wissenschaftlichen Leistung, mit seinen Bemerkungen zum „freien Willen“ traf er nicht ins Schwarze.
Er verwandte zweimal in diesem Zusammenhang den Begriff „vielleicht“. Das entging mir nicht.
Das„Vielleicht“ entspricht in dieser Betrachtungsweise einer Null als Faktor. Du kannst zehntausend hochkomplizierte Rechenoperationen vornehmen, greift Du zur Null als Faktor, lautet das Resultat Null!
Jeder Mensch weiß, dass er selber entscheidet.
Als ich die grüne Hose nach meinem Einbruch in ein Warenhaus an mich nahm (am 30. April1945, nach Sprengung der Peenebrücke usw.) sah ich die anderen Plünderer. Ich war frei die Hose zu behalten oder zurückzulegen. Ich legte sie zurück.
Als 14jähriger empfand ich zum ersten Mal in meinem Leben eine starke sexuelle Lust, weil meine etwas jüngere Cousine Rita  mit ihrem rosa Schlüpfer vor mir stand, indem sie mir ihr Gesäß zudrehte. Da wollte ich einfach hin greifen. Aber mir kam eine Warnung meines guten Vaters Wilhelm in den Sinn: Rühre sie nicht an, es sei denn sie ist deine „eigene“.
Ich hätte eigentlich denken müssen: sieht ja keiner!
Als ich mich zwei Jahre später auf der „sturmfreien Bude“ einer extrem schönen, erfahrenen Blondine befand und sie mir anbot sich mir nackt zu zeigen, jubelte ich natürlich, innerlich. Ich hätte eigentlich laut jubeln müssen. Aber ich disziplinierte mich und ging.
Später hörte ich von einigen die sie mit ihrer Syphilis „beglückt“ hatte.
Ich war frei in meiner Entscheidung als mir die Kommunisten mehrfach eine Karriere zu ihren Bedingungen anboten.
Ich und kein Programm operierten in tausend Situationen mich gemäß meiner Vernunft zu verhalten. Jeden Tag entscheide ich, ob ich Briefe gründlich oder salopp beantworte. Natürlich kann niemand alles übersehen und weit in die Zukunft blicken. Aber was soll dieser Hinweis in täglichen Leben ausrichten???
Als wir Bengel 1945 mit den Karabinern der letzten Hauptkampflinie des 2. Weltkrieges umher schossen, - die auf der Wolgaster Seite der Insel Usedom liegen geblieben waren - sah ich noch nicht weit genug, dass wir, wenn wir wieder schwimmend zum Festland kämen, verhaftet würden.
Es war auch nicht vorauszusehen, dass wir nicht nach Sibirien oder ins (russische) KZ  (etwa Sachsenhausen) geschickt würden. Aber da war ein deutscher Kommunist, - Herr Kell- der sich für uns einsetzte.  Er rettete unser Leben, indem er den wütenden Kommandanten beschwichtigte, er garantiere dafür, dass wir gelernt hätten.
Auch vom angetrunkenen Autofahrer wird erwartet, dass er nicht leichtsinnig handelt.
Immer frage ich nach dem Wahrheitsgehalt und nicht nach Vorteil.
Soviel für heute
 
PS Meine Nichte Christine Gaßner von meinem damals atheistisch schreibenden und glaubenden Bruder Helmut ebenso erzogen antwortete im Sommer 2014 anlässlich unseres Deutschlandbesuches auf meine Frage: „Christine gibt es einen Gott?“
Sie überlegte drei Sekundenlang, schaute mir in die Augen und erwiderte: „Ja. So viele Zufälle gibt es nicht.“
Bedenke, sie ist weltweit mitführend in Mengenlehre (Teilgebiet der Mathematik, Teilgebiet der Logiklehre)
Siehe Google:  PD. Dr. Christine Gaßner, Uni Greifswald

Donnerstag, 29. Januar 2015

Kurzfassung: warum Mormonen das Nicänum ablehnen



The Mormons are dangerous, because they reject the Nicene-Trinitarian confession.” Religion Dispatches“of May 27th, 2011

„Mormonen sind gefährlich weil sie das nicänisch-trinitarísche Bekenntnis ablehnen!“

„The Mormon doctrine of God does not correspond to the Christian doctrine of the Trinity. Mormonism rejects the central logic of this doctrine (one God in three eternal persons) and develops its own doctrine of God - a doctrine that bears practically no resemblance to Trinitarian theology. The Mormon doctrine of God includes many gods, not one …That is in direct conflict with Christian orthodoxy... Here is the bottom line.” Dr. Albert Mohler president of The Southern Baptist Theological Seminary – the flagship school of the Southern Baptist Convention „Mormonism Is Not Christianity“ Blogalogue – Debates about Faith, June 2007  

Das heißt: „Mormonismus“ geht nicht überein mit der christlichen Lehre von der Trinität… er lehrt eine Mehrheit von Göttern, damit stehen sie im direkten Konflikt zu christlicher Orthodoxie… hier ist der Schlussstrich - die Grenze. Herr Präsident Dr. Mohler hat sich sehr festgelegt und damit indirekt einige Fragen verursacht:

1. Entsprach das nicänisch-trinitarische Bekenntnis den Lehren der Urkirche, d.h. ist es biblisch?

2. Wie und wann entstand es?

3. Was bewirkte es?

4. Werden die jeweiligen Exponenten beider Hauptrichtungen die in erheblicher Breite vorliegenden  Forschungsergebnisse berücksichtigen?

Vielleicht ist es nützlich zu wissen, dass es unter den Christen aller Kategorien keine Meinungsverschiedenheiten darüber gibt, ob da eine christlich Gottdreiheit ist. Aber das Bekenntnis von Nicäa verkündet eine monotheistische Dreiheit, während alle Arianer, darunter die „Mormonen“ guten Grund dafür sehen, zu glauben, dass Christus ein anderer ist als sein Vater, daraus ergibt sie eine tritheistische Gottheit, eine Gottheit die aus drei realen Personen besteht.

Im allgemeinen Sprachgebrauch bedeuten die Begriffe  „trinitarisch“ oder „göttliche Trinität“ … „dass da nicht drei Götter oder Herren sind, sondern nur einer“ ebenso lautet denn auch der Bekenntnistext des Athanasianums. Das ist der Kern des Nicänums.

-    Arianer und Mormonen stehen mit ihrem während des 4. Laterankonzils 1215 – unter Innozenz III. - abermals verurteilten tritheistischen Glauben dagegen.

-    Alle anderen Großkirchen (wenn auch die orthodoxen Kirchen nicht jeden Wortlaut des Athanasianums akzeptieren) sind Verfechter des Nicänums.


1. Entsprach das nicänisch-trinitarische Bekenntnis den Lehren der Urkirche, d.h. ist es biblisch?

Betrachten wir den strittigen Teil des Nicänums, wie er im Athanasianum geschrieben steht.

 „… So ist der Vater Gott, der Sohn Gott, der Heilige Geist Gott. Und doch sind es nicht drei Götter,
sondern ein Gott… Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der allgemeine Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen… Dies ist der katholische Glaube.
Jeder, der ihn nicht aufrichtig und fest glaubt, kann nicht selig werden.“
  Das Athanasianische Bekenntnis (hier nur der auf den strittigen Kern reduzierte Text):

In dieser Passage wird betont, der arianisch - mormonisch - nichtkatholische Glaube an drei Herren und drei Göttern sei biblisch korrekt! Er sei „christliche Wahrheit“.

Aber, der "katholische" Glaube verbiete, unter Androhung des Verlustes der Seligkeit, die „christliche Wahrheit“ zu glauben.

Hunderte Millionen Menschen sprachen im Verlaufe der Zeit und sagen in ihren Gottesdiensten immer noch auch die Formel auf, dass drei gleich eins ist.  Selbst hochrangige Theologen, wie Prof. Dr. Bernd Oberdorfer, Augsburg, Fachmann für systematische Theologie klagen:


 „Muss, wer an Jesus Christus glaubt, sich auch das paradoxe „Hexeneinmaleins“ (Goethes) zu eigen machen, dass Gott einer und drei zugleich ist? Verlegenheit ist noch das harmloseste, was viele Christen (darunter nicht wenige Theologen) befällt, wenn die Sprache auf die Trinitätslehre kommt.“  „Zeitzeichen“, evangelische Kommentare, August 2004


2. Wann und wie entstand das nicänisch-trinitarische Bekenntnis?


Wie bereits der Name sagt, wurde die nicänische Formel in Nicäa, 325, während des 1. Ökumenischen Konzils, im dortigen Kaiserpalast verfasst.

Die Fragen nach dem Wie und Warum seines Hervorkommens wurden seitens zahlreicher Universitäten Europas und Amerikas gründlich erwogen.

Das Ergebnis ist eindeutig: Kaiser Konstantin „der große“ ist der Vater des nicänischen Bekenntnisses. Er nötigte es den Bischöfen (Gemeindevorstehern) auf. Er erzwang die Löschung des Jotas im kirchenüblichen Begriff homoiusios.

Aus homoiusios (griech.) wesensähnlich wurde homousios (griech.) wesensgleich.

Es ging dem Kaiser darum, seine persönliche Vorstellung von Gott ins Christentum hineinzutragen.

Solange glaubten die Christen der auferstandene Christus sähe seinem Vater ähnlich, er habe menschliche Gestalt und ein menschliches Gesicht, und er sei geringer als der Vater, diesem „nachgeordnet“.

Mit dem Nicänum wurde diese Vorstellung als ketzerisch verurteilt. Der Gottkaiser Konstantin wollte niemandem nachgeordnet sein.

Prof. Hans Küng schreibt:

„Konstantin selber lässt das nachher so sehr umstrittene unbiblische Wort wesensgleich griech. Homousios lat. ‚consubstatialis einfügen... Die Unterordnung des Sohnes unter den einen Gott und Vater (der Gott) , wie von Origenes und den Theologen der Vorzeit allgemein gelehrt,
wird jetzt ersetzt durch eine wesenhafte, substantielle Gleichheit des Sohnes mit dem Vater“
„Kleine Geschichte der katholischen Kirche“

Davor war es allgemeine Kirchenlehre, dass

Einer der Gottvater aller (ist), der auch der Gott unseres Gottes ist... Christus ist wohl Gott, aber er ist dem Vater unterordnet.“.... Gert Haendler „Die Rolle des Papsttums in der Kirchengeschichte bis 1200“ Vandenhoeck& Ruprecht, 1993 S 56,141

Auch „Irenäus stellt das Gottsein von Sohn und Geist klar heraus, „beiden kommt ein personales Sein zu, da sie gemeinsam mit dem Vater handeln.“ www. dogmatic. „Die vornizänische Theologie“, 2009, Uni-Bonn, S. 145

Kaiser Konstantin, berüchtigter Mörder seiner Familie setzte kraft seiner Autorität als oberster Priester Roms (Ponifex maximus) die urkirchliche Tradition aus. Er vernichtete sie und drohte den Bischöfen ihm nicht zu widersprechen:

Seitens des Kaisers Konstantin wurde mit Drohungen und Ankündigung von Repressalien gearbeitet. Jeder Bischof wird einzeln vorgenommen. Ihm wird das Bekenntnis (das Nicänum) vorgelegt und er wird zugleich vor die Alternative gestellt, entweder zu unterschreiben oder in die Verbannung zu gehen... in Nicäa wird auch die Kirchenorganisation in die Organisation des Reiches eingepasst. Folgerichtig wurden alle in Nicäa gefassten Beschlüsse zum Reichsgesetz erklärt.“  Rudolf Leeb „Konstantin und Christus“ – die Verchristlichung der imperialen Repräsentation, Walter de Gruyter, 1992, S. 154

 „Noch mehr als dreißig Jahre später lehnen die Homöusianer das nicänische „homousious“ unter anderem ab, weil Konstantin in Nicäa die Unterschriften der Bischöfe mit Gewalt erzwungen hatte...“ H. Chr. Brennecke „Ecclesia in republica“ Theologiegeschichte, de Gruyter S. 47, 48, 30

 „Namhafte Persönlichkeiten, wie Bischof Basilius, Teilnehmer des 1. ökumenischen Konzils 325, zu Nicäa, ... verglich(en) die nachkonziliare Situation sogar mit einer Seeschlacht in der Nacht, in der sich alle gegen alle schlagen, und er meinte, infolge der konziliaren Dispute herrsche in der Kirche eine „entsetzliche Unordnung und Verwirrung“ und ein „unaufhörliches Geschwätz.“ Bischof Koch (katholische) Pfarrblätter, vom Oktober 2008.

Sogar die katholische Quelle "Familia Spiritualis Opus" bekennt 2013:  

"Alles schien in bester Ordnung, jedoch hatten einige Bischöfe nur ein Lippenbekenntnis abgelegt, da Kaiser Konstantin mit der Verbannung für jener Bischöfe gedroht hatte, die das Bekenntnis (das von ökumenischen Christen hochgelobte Nicänum G.Sk.)  nicht unterschrieben..."

Warum nun ein heidnischer Kaiser, der von christlicher Theologie etwa so viel Ahnung hatte, wie etwa ein Storch vom Kinderkriegen, ausgerechnet den Bischöfen ihren angeblich ureigensten  Glauben aufnötigen muss, verstehe wer will.

Eswar tatsächlich etwas Neues, Gott hat kein Gesicht, er ist ein allgegenwärtiger Geist. Das war eine Neuerung wie A. von Harnack sagt:

„Die große Neuerung, (nämlich das Athanasium G.Sk.) die Erhebung zweier unbiblischer Ausdrücke“ (Vater, Sohn und Heiliger Geist sind „unius substantiae“ G.Sk.) zu Stichworten des Katholischen Glaubens sicherte die Eigenart dieses Glaubens... Im Grunde war nicht nur Arius abgewiesen, sondern auch Origenes... fortan musste die Kirche die Last einer ihr fremden Glaubensformel tragen.“

Adolf von Harnack, „Lehrbuch der Dogmengeschichte“ Mohr-Siebeck, 1990

Ist es etwa nicht zutreffend, dass der konstantinisch-athanasianische Glaube Roms zwischen 325 und 2005 untersagte zu glauben, dass Gott – wie vor allem die Mormonen lehren - ein Angesicht hat?
Ist es nicht wahr dass in der Schweiz, 1553,  der 44jährige Entdecker des kleinen Blutkreislaufes, Michael Servet, mit ausgesucht grünem Holz verbrannt wurde, weil er arianisch glaubte: Gott hat ein Antlitz? (Allerdings unter dem Einfluss des Reformators Johanes Calvin)

Ist es nicht wahr, dass Athansius (296-337) der eifigste Verfechter der Konstantinlinie von Beginn seiner Karriere wieder und wieder wetterte:

„...Wenn aber Gott nicht wie ein Mensch (aussieht), er ist es nämlich nicht, so darf man auf ihn keine menschlichen Eigentümlichkeiten übertragen...

Vergebens also sannen die Unverständigen auch dies aus, sie, die vom Vater das Bild loslösen wollten, um den Sohn der Kreatur gleichzustellen …so weichen sie von der Wahrheit ab, und indem sie sich trügerische Sprüchlein schmiedeten, gingen sie im Anfang, als sie diese Häresie schufen, überall herum… Arianer(sind) keine Christen... Sie sind die Erfinder von Gotteslästerungen und in Wahrheit die Gottesfeinde, da sie sich, um den Sohn nicht als Bild des Vaters anerkennen zu müssen, vom Vater selbst leibliche und irdische Vorstellungen machen...“

Maßgebliche Werke des Hl. Athanasius in der Übersetzung der "Bibliothek der Kirchenväter" (auch in RTF-Format) Aus der 1. Rede

Kriege hat er damit heraufbeschworen, aber er wurde heilig gesprochen! Athanasius Wort wetzen die sonst so frommen Gospelpreacher gegen die Mormonen. Klingt es nicht ähnlich wie bei Athanasius?

„Arianer (sind) keine Christen... Sie sind die Erfinder von Gotteslästerungen und in Wahrheit die Gottesfeinde“, denn sie lehnen das Nicänum ab.

Eigentlich hätte man es deshalb als Sensation wahrnehmen müssen, als  Papst Benedikt XVI. in seiner 1. Enzyklika   am 23. Januar 2006 das bislang unantastbare Athanasianum in seiner Unfrieden stiftenden Passage korrigierte:  

Dantes „Göttliche Komödie“ habe ihn ... inspiriert, ... wo ein „kosmischer Ausflug“ im inneren des Paradieses zum innersten Licht der Liebe führe, „die Sonne und Sterne zugleich bewege“. – Das tiefste Innere dieses unzugänglichen Lichtes sei jedoch nicht etwa ein noch gleißenderes Leuchten oder noch helleres Scheinen, sondern das zarte Gesicht eines Menschen, das dem Seher da endlich auf seiner Suche entgegentrete. Dies sei „etwas vollkommen Neues“. Das menschliche Antlitz Jesu Christi, das Dante im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes erkenne, sei „noch viel bewegender als die Offenbarung Gottes in der Form des Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis und Liebe. Gott, das unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches Gesicht.“ 

Während seiner Begegnung mit den Priestern der Diözese Rom am 22. Februar 2007, also ein Jahr später, erhärtet Benedikt  - und wiederum geht es im Stimmengewirr unter: 

 „Gott ist nicht bloß ein ferner Schatten, eine »erste Ursache«, sondern er hat ein Antlitz: Es ist das Angesicht der Barmherzigkeit, das Angesicht der Vergebung und der Liebe, das Angesicht der Begegnung mit uns. Diese beiden Themen durchdringen sich also gegenseitig und müssen immer zusammengehen.“
Da ist es! Da ist sie, die Brücke, die ein großartiger Mann mit päpstlicher Autorität anbietet, von der solange niemand etwas wissen wollte. Warum also haben sie so mörderisch seit Nicäa, 325, gewütet? Ist es nicht wahr, dass ein anderer Papst, nämlich Damasus von Rom, schon wenige Jahre nach dem berüchtigt-berühmten Konzil zu Nicäa die arianische Nachbargemeinde mit Äxten und Waffengewalt zerschmetterte?
Damasus von Rom, (305-384) der als erster unter den römischen Bischöfen „Papst“ (Bischof aller Bischöfe) werden wollte,  führte im Herbst 366, einen von ihm aufgestachelten Schlägertrupp, gegen die arianische (antitrinitarische) Nachbargemeinde des Bischofs Ursinus. Mehr als 100 Gottesdienstteilnehmer wurden ermordet – und das, nur weil sie die in Nicäa unter kaiserlichem Druck eingeführten Neuerungen – das Nicänum - aus Gewissengründen nicht akzeptieren konnten.

Eine Anzahl Arianer Roms gingen am frühen Morgen des 26. Oktober des Jahres 366 in ihre kleine Julii-Kapelle (heute: St. Maria in Trastevere).

...Deshalb rückte „(um) acht Uhr morgens, Damasus mit seinem gottlosen Anhang heran. ... mit (dem) gesamten Klerus, alle mit Beilen, Schwertern und Knitteln bewaffnet... während kein einziger Damasianer fällt erliegen 160 Ursinaner dem Angriff." Martin Rade lic. Theol. „Damasus, Bischof von Rom“, 1882, S. 14.

Was danach geschah ist wohl bekannt.

Niemand kann es von der Hand weisen: das Nicänum wurde unrechtmäßig in die Welt gesetzt.