Montag, 20. April 2015

Die Christen zu Kaiser Neros Zeiten kannten keine Kreuze - außer beim Militär

In Italien besteht "eine Order aus der Zeit des faschistischen Diktators Benito Mussolini (1883-1945), wonach in jedem Klassenraum ein Kruzifix hängen muss, (das) wurde nie infrage gestellt. Spiegel Dez-20013
 
Selbstverständlich darf jeder Gott verehren wie er will und seine Glaubenvorstellungen leben.
Unbestritten, die Christenreligion ist ihrem Wesen nach tolerant. Intolerante Christen gibt es folglich ebenso wenig, wie schuldige Unschuldige.
Übriges kann es auch keine lauen Christen geben, weil nach einem bekannten Schriftwort, Gott die Lauen ausspeien würde.
Wie viele dann übrig bleiben, die sich Christen nennen dürfen, ist eine ganz andere Frage.
Die fast permanent erhobene Behauptung, Andersglaubende lägen bedenklich schief, seien Ketzer oder Schlimmeres,  darf nach allen Regeln der Vernunft erst am Ende einer Begründung, als logisch unabweisbare Schlussfolgerung stehen.
 
 Jedenfalls fand im Urchristentum keine Kreuzverehrung statt. Kreuze irgendwelcher Art gab es in den ersten 400 Jahren in christlichen Versammlungsräumen nicht.
Aus gutem Grund.
Das Kreuz an dem Christus litt, war ein Mordinstrument.
 
Wikipedia: Kruzifix im Kreuzgang des Essener Münsters
Christen der ersten Jahrhunderte wären schockiert, Menschen zu sehen die meinten sie folgten der Apostellehre indem sie sich bekreuzigen.
Kruzifixe kamen im 11. Jahrhundert auf. Sie schmückten die damals aufkommenden Monumentalkirchen, die der römisch-katholischen Religion vor allem als Predigtkirchen gegen andere - nichtrömische - christliche Glaubensgruppen dienten.
 
 
Weniger bekannt ist, dass nördlich der Alpen erst ab dem 8. Jahrhundert die katholische Richtung allmählich die Oberhand, über alle anderen  ebenfalls christlichen Strömungen, wie die Bogumilen, Arianer, Novatianer u.v.a.  erlangte.

Verbreitungsgebiete der Novatianer (Waldenser) um 1200
Quelle: ev. Gesamtverband Oberweser-Brücke online
 
Dieser Kampf wurde, seitens der römischen Kurie mit allen Mitteln geführt, vor allem mit denen die Christen verboten sind: Drohungen, Verleumdungen, Hetze, Lüge, Gewalt, Blutvergießen. Politische Ränke und Großfälschungen gehörten dazu.
Kaiser und Könige wurden, wenn auch in "guter" Absicht, durch römische Intrigen in die Irre geleitet.
 
Dazu gehören u.a. die "Konstantinischen Schenkung" und nicht wenige andere Phantasieprodukte wie die PseudoIsodorischen Dekretalen mit mindestens 100 gefälschten Papstbriefen.
Im Ganzen ging es darum, darzulegen Konstantin hätte Papst Silvester - der keine Akten hinterließ und von dem kaum jemand etwas weiß, außer dass es einen Bischof dieses Namens in Rom gegeben hat - im Jahr 315 Rom, Italien und die gesamte Westhälfte des römischen Imperiums geschenkt, sowie andere Privilegien.
 
 
Die unterlegenen, verfolgten und verachteten nichtkatholischen Christen klagten Rom des Machtmissbrauchs an, und Rom antwortete mit der Installierung des Kruzifix ins Kirchenleben.
 
 
 

Samstag, 18. April 2015

Das Gegenteil des Weltgewissens


Jesus hat uns alle in seiner großen Grundsatzrede (auch Tempelpredigt) gewarnt: Nichts kann Vergehen vergessen  oder ungeschehen machen, vor allem die nicht die in seinem Namen vergängliche und ungerechte Macht sicherten.
Heute hätte er vielleicht gesagt: Seit Teil des Weltgewissens!

"Es werden viele zu mir sagen an jenem (Gerichtstag) Tage: Herr, Herr! haben wir nicht in deinem Namen ...viele Taten getan?
Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt; weichet alle von mir, ihr Übeltäter! "
Matth. 7: 22-23

"Was nennt ihr mich Herr, Herr! und tut nicht, was ich sage"? Luk 6: 46

Aufs Gramm genau wogen die Verbrechen aller gleich, die den Willen Andersglaubender brechen wollten. Angebliche Christen, Kommunisten, Faschisten oder Nazis. Sogar ihre Varianten der Folterungen glichen einander, wie ein Ei dem anderen.

Nur 14 kurze Jahre zwischen 311 und  325, stand es im römischen Imperium jedem Menschen frei , eine ihm angemessene Religion  zu wählen. 
Sofort jedoch als das angebliche Christentum in den Rang einer Staatsreligion erhoben wurde, mutierte es zu einem ekelhaften Ungeheuer.

http://www.tvmovie.de/sites/www.tvmovie.de/files/import/images/content/405818/sea-beast-das-ungeheuer-aus-der-tiefe-G1_2735778.jpg
Gegen Christi Mahnung entstand aus der Kirche des "Lammes Gottes", im Verlaufe des 4. Jahrhunderts ein verfolgendes, menschenfressendes Biest.


Den Höhepunkt der Entmündigungen, Freiheits-beraubungen und  Versklavung von Menschen setzten Machtidioten, die es wagten sich Christen zu nennen. Trotz gewisser Lippenbekenntnisse die sie ablegten, handelte es sich bei ihnen um Antichristen reinsten Wassers, denn das Leid das sie verursachten kümmerte sie wenig.
Der "Oberste Rat der heidnischen Hellenen" informiert, was ihren Vorfahren geschah:

Kaiser Konstantin erklärte (325) das Christentum 
zur einzigen offiziellen Religion des 
 römischen Reiches.
In Dydima, Kleinasien, 
ließ er das Orakel Apollons schließen 
und die heidnischen Priester zu Tode foltern.
 Er vertrieb alle Heiden vom Berg Athos und zerstört dort alle hellenischen Tempel.

               326 zerstörte Kaiser Konstantin  auf Anweisung
             seiner Mutter Helena den Tempel 
           des Asklepios in Aigeai, Kilikien, 
          und zahlreiche Tempel der Aphrodite
 in Jerusalem, Aphaka, Mambra, 
           Phönizien, Baalbek. Die Einführung 
       des Christentums war ein politisches 
            Diktat der imperialen Machthaber gegen 
         den Willen und Widerstand der Bevölkerung

                       die trotz aller Verbote, 
             Zerstörungen und Massenmorde 
          an Tausenden Menschen beharrlich 
       an ihren Göttern festhielt. Das hellenische 
Heidentum ist nicht ausgestorben – es wurde brutal ausgerottet...
370 befiehlt Kaiser Valens eine schreckliche Verfolgung der Heiden im gesamten östlichen Imperium. In Antiochia werden neben zahlreichen anderen Heiden der frühere Statthalter Fidustius und die Priester Hilarius und Patricius hingerichtet. Tonnen von Büchern werden auf den Plätzen der Städte im östlichen Imperium verbrannt. Alle Freunde des Kaisers Iulianus (Orebasios, Sallustius, Pegasios u.a.) werden verfolgt, der Philosoph Simonides wird lebendig verbrannt und der Philosoph Maximus enthauptet.

372
befiehlt Kaiser Valens dem Statthalter von Kleinasien, alle Hellenen und alle Dokumente ihrer Weisheit auszulöschen.

375
Der Tempel des Asklepios in Epidauros, Griechenland, wird von den Christen geschlossen.

380
Durch ein Edikt des Kaisers Flavius Theodosius vom 27. Februar wird das Christentum die ausschließliche Religion des römischen Reiches. Es verlangt, dass "alle verschiedenen Völker, die unserer Gnade und Mäßigung unterworfen sind, im Bekenntnis der Religion fortfahren sollen, die den Römern durch den göttlichen Apostel Petrus gesandt wurde." Die Nichtchristen werden "abscheulich, ketzerisch, dumm und blind" genannt. In einem weiteren Edikt nennt Theodosius alle, die nicht an den christlichen Gott glauben, "verrückt" und stellt alle Abweichungen von den Dogmen der Kirche unter Strafe. Ambrosius, Bischof von Mailand, beginnt alle Tempel seines Gebiets zu zerstören. Die christlichen Priester führen den hungrigen Mob gegen den Tempel der Demeter in Eleusis und versuchen, die Hierophanten Nestorius und Priscus zu lynchen. Der 95 Jahre alte Hierophant Nestorius beendet die Eleusinischen Mysterien und verkündet die Herrschaft geistiger Dunkelheit über die menschliche Rasse.

381
Am 2. Mai beraubt Theodosius die Christen, die zur heidnischen Religion zurückkehren, aller ihrer Rechte. Im gesamten östlichen Imperium werden Tempel und Bibliotheken geplündert oder neidergebrannt. Am 21. Dezember stellt Theodosius auch einfache Besuche der hellenischen Tempel unter Strage. In Konstantinopel werden der Tempel der Aphrodite in ein Bordell und die Tempel des Helios und der Artemis in Ställe umgewandelt.
...

556
Kaiser Justinian befiehlt dem notorischen Inquisitor Amantius, nach Antiochia zu gehen, um die letzten Heiden der Stadt zu finden, foltern und auszurotten und alle privaten Bibliotheken niederzubrennen.

562
Massenverhaftungen, Verhöhnungen, Folterungen, Einkerkerungen und Hinrichtungen von heidnischen Hellenen in Athen, Antiochia, Palmyra und Konstantinopel.

578 bis 582
Die Christen foltern und kreuzigen heidnische Hellenen überall im östlichen Imperium und rotten die letzten Heiden von Heliopolis (Baalbek) aus.



Sogenannte Christen wie Kaiser Theodosius I. rebellierten gegen das Christusgebot der Nächsten- und der Feindesliebe.
Männer wie Ambrosius von Mailand und Augustinus von Hippo setzten selbstherrlich und verbrecherisch  an die Stelle des uns von Gott gestifteteten Menschenrechts auf individuelle Entscheidungsfreiheit ihre Lehren des Glaubenszwanges.
Man muss bedenken: Niemals wäre es damals, 380, möglich gewesen irgendein Gesetz das die Christen betraf, ohne Einwilligung des Kaiserberaters Ambrosius, zu verabschieden. 

Es ist eine Verhöhnung Gottes die kirchliche Geschichte nach dem 1. ökumenischen Konzil, 325, als die "Geschichte des Christentums" zu bezeichnen.

Hier muss zwingend eine Korrektur her: Gewaltanwendung und Christuslehre stehen sich in Todfeindschaft gegenüber.

Wir hörten nicht immer auf die Stimme des eigenen Gewissens.  Ohrenbetäubern aller Zeiten erlaubten wir zu viel.
 

Donnerstag, 9. April 2015

Eine überaus interessante Erläuterung

Vor Jahren standen zwei Botschafterinnen der Zeugen Jehovas vor meiner Tür. Ich bat sie herein. Aber statt mir frei zu sagen worum es ging, begannen sie mir etwas vorzulesen.
Meine Bitte um ein Gespräch konnten oder wollten sie nicht erfüllen: "Dann müssen wir ihnen jemanden schicken, der das kann."
Damals wohnten wir in Neubrandenburg im Bienenweg. Anderntags kam Herr Coswig, ein kleinerer Mann meiner Größe, etwa vierzigjährig.  In einem Zuchthaus der DDR war der ausgesprochene Stalingegner Zeuge Jehovas durch Taufe durch Untertauchung in einer Badewanne  geworden.
Nach kurzem Gespräch vereinbarten wir regelmäßige Treffen in unserem Heim. Wir würden solange über Gott und die Welt miteinander nachdenken und reden bis ich bereit war mich seiner Organisation anzuschließen oder umgekehrt.
Innerhalb einer halben Stunde gab ich mich geschlagen. Mir war trotz vieler Zitate aus der Bibel die ich einbrachte nicht möglich, eindeutig zu belegen, dass Jesus Jehova ist.
Die nächsten dreizehn Runden innerhalb einiger Monate gingen alle an mich.
Partner Coswig war zudem außerstande zu erklären, dass sein Auftrag zu missionieren von Gott kam.
Wir waren einander nicht unsympathisch, ebenso gefielen Erika, meiner Frau und mir auch seine jeweiligen Begleiter.
Professor Dr. Manfred Taege, Biologe, Unterwasserfotograf und Buchautor der einer Gesprächsrunde beiwohnte, obwohl Atheist, sagte anschließend, dass er nun bereit sei sich eine Bibel zuzulegen. Er fand das unser Niveau hoch sei.
Kurios war Coswigs Auslegung der folgenden Bibelstelle aus dem Hebräerbrief:

"Melchisedek aber war ein König von Salem, ein Priester Gottes, ... ein König der Gerechtigkeit; ...ein König des Friedens;    ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlecht und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens: er ist aber verglichen dem Sohn Gottes und bleibt Priester in Ewigkeit...."
Herr Coswig nickte bestätigend mit dem Kopf:
"Da steht es doch geschrieben: Melchizedek hatte weder einen Vater, noch eine Mutter..., das wäre buchstäblich so zu verstehen: Melchizedek war ein Mann der keinen Vater, noch eine Mutter hatte."
Ich erwiderte, dass Joseph Smiths Erklärung dagegen überzeugender sei, einleuchtender: nämlich, dass das Priestertum des Melchizedek weder einen Anfang der Tage noch ein Ende hat....            
Es sei ein Priestertum nach der Ordnung, des Sohnes Gottes, das Melchizedek trug und dieses Priestertum hätte weder Vater noch Mutter.
Eigentlich sei Joseph Smiths Auslegung  schon deshalb logisch, weil das ganze siebente Kapitel des Hebräerbriefes von der "Ordnung" des Priestertums spricht, deshalb heisse es dort:
"wenn das Priestertum sich ändert, dann ändert sich das Gesetz." (Vers 12)  
Aus dem Kontext des erwähnten Kapitels geht hervor, dass es ausser dem Priestertum des Ranges den Melchizedek trug, ein niederes gibt, des levitischen bzw. des aaronischen Typs, vergleichbar den militärischen Rängen und Unterschieden zwischen Offizieren und Unteroffizieren.
Was dem Höheren gestattet ist, gilt nicht für die Niederen.  (Vers 7)
In der Kirchenpraxis der Katholiken wird es immer noch deutlich. Immerhin ist zu bedenken, dass vor allem Rom gewisse Strukturen und einige Lehren aus den Zeiten der Urkirche bewahrt hat!
Gewisse Sakramente wie die Firmung darf und durfte da wie dort nur ein Bischof vollziehen (wegen der höheren Autorität). Falls ein katholischer Priester eine Firmung vollziehen will, bedarf er zuvor einer Sondervollmacht  bzw. Beauftragung durch den Diözesanbischof.
Die katholische Kirche stellt die beiden Legitimationsstufen  konsequenterweise im jeweiligen Papstwappen farblich verschieden dar.  Es handelt sich um zwei Schlüssel die einander kreuzen. Der goldene Schlüssel repräsentiere das Priestertum nach der Ordnung des "Sohnes Gottes" wie es Melchizedek trug, während das niedere Priestertum mit der Farbe Silber ausgedrückt wird .
Ob allerdings damit zu Recht  bestehende aus der Hand Gottes und Petri stammende Legitimationen beansprucht werden, ist eine ganz andere Frage.
("Mormonen" sind überzeugt, dass die Schlüsselvollmachten tatsächlich Petrus übertragen wurden, dass aber die Großkirchen nicht mehr im Besitz derselben Rechte sind, weil die Kirche als sie "Reichskirche" oder Kirche der Cäsaren wurde, ihren Charakter ganz and gar geändert hat, indem sie Jahrhunderte hindurch Gewalt anwandte und Fälschungen zuließ. In Lessings Ringparabel  wird darauf hingewiesen. "Der echte Ring vermutlich ging verloren...") 
Bild: Wikipedia
Goldener Schlüssel bedeutet das höhere,
der silberne Schlüssel symbolisiert das niedere Priestertum

 All das lehnte mein glaubensstarker Gesprächspartner ab.
Im Verlaufe verschiedener Gesprächsrunden holte ich mir den ersten verlorenen Punkt zurück indem ich aus der Offenbarung des Johannes vorlas, dass es Jesus war der gesagt hatte:
"Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, doch nun lebe ich in alle Ewigkeit. Ich habe die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt."
Das war es, was mein Gegenüber immer wieder betont hatte, der Titel "Der Erste und der Letzte" gebühre nur dem Vater Christi.
Doch nicht der Vater Christi, sondern sein Sohn konnte mit Blick auf seine Kreuzigung sagen "ich war tot".
Ärgerlich darüber, dass ich ihm nicht zustimmen konnte sagte Herr Coswig ich sei vom Teufel inspiriert..., ging er davon und kam nicht wieder.

Dass er damit unseren Vertrag brach, kümmerte ihn anscheinend wenig.
Dreißig Jahre später lud ich ihn erneut  zu einem Gespräch ein. Sie kamen zu Dritt. Etwa zwei Stunden dauerte unser freundschaftliches Gespräch.
Die drei Herren waren absolut nicht dumm, dennoch beharrten sie darauf, zu sagen. Sie hätten die Legitimation mit der sie lehrten von Gott... Details wurden ausgeblendet.

Wir hatten dann noch ein hochaktuelles Thema offen. Die Berichte von Menschen mit Nahtoderfahrungen, der Art, die im Buch Mormon zweimal ihre bedeutende Rolle spielen , nämlich im Fall König Lamonis und des jüngeren Alma. (Alma 18: 42+43, sowie das ganze Kapitel 19, soweit es Lamoni betrifft. Für Alma den Jüngeren Mosia 27: 18 - 23) 
Zeugen Jehovas lehren entgegengesetzt:
Wenn der Mensch stirbt, dann bleibt von ihm nichts übrig. Da ist keine unsterbliche Seele. Der Tod sei die Strafe für die Übertretung Adams.
Alles was uns betrifft sei im Kopf Gottes gespeichert. Wir würden einmal aus den "Gedächtnisgrüften" auferstehen und müssten beim Jüngsten Geicht Rechenschaft ablegen.
Ich erwiderte, dass gemeint sei, wir hätten als Geistkinder Gottes seit Ewigkeiten existiert und wären eigenverantwortlich aus der Gegenwart Gottes in die Gottesferne, in die Fleischlichkeit und Sterblichkeit gefallen. Die Gottesferne sei nach unserem Verständnis "derTod".
Wir wünschten eigene Erfahrungen zu sammeln. So wurden wir in irdische Körper geboren. Unser eigentliches Ich ist Geist. In diesem unserem Geist ist unser Lebenslauf gespeichert. Gott muss sich nicht damit plagen, all unsere Gedanken, Gefühle, Motive und Taten in seinem hohen ICH nieder zu schreiben. Unser Tun und Lassen, auch unser Warum steht fortan unauslöschlich auf unserer eigenen Festplatte eingraviert.
Unsere Übertretungen dürften wir bereuen. Vor Gottes Gericht würden sie dann kaum oder keine Rolle mehr spielen. Für unsere Schuld, wenn wir sie ehrlich bedauern, ist Jesus gestorben.
Doch aus alledem haben wir dann gelernt.
Dieses Leben sei gewissenmaßen eins zum ausprobieren.
Natürlich widersprachen sie mir, woraufhin ich zurückfragte, ob sie meinten ihr Todesverständnis liefe darauf hinaus, der Ganztod sei eine Strafe die wir erleiden müssten?
Klare Frage, klare Antwort: "Ja!"
Meinen Einwand mochten sie nicht:
"Wenn mein Bewusstsein stirbt, gibt es für mich keine Strafe die ich in der Zeit bis zu meiner "Auferstehung" zu ertragen hätte. Ob jemand sein Bewusstsein für eine Sekunde oder zehn Ewigkeiten verliert, spielt für ihn keine Rolle. Die Zeit gibt es nur für den der sie wahrnehmen kann.
Sie gingen, diesmal nicht wütend, sondern eher freundlich davon.

Die meisten von ihnen sind liebenswürdig, ihre Religion ist es nicht.

Dienstag, 24. März 2015

Mein Zeugnis

Natürlicherweise weiß ich nicht ob Nephi, Alma und Abinadi gelebt haben. Wie sollte ich auch?
Ihre Lehren kenne ich allerdings bis ins Detail und habe sie wieder und wieder nach allen Himmelsrichtungen geprüft und als wahr, großartig und sinnvoll erkannt.
Ich verglich sie mit den Lehren anderer Kirchen und fand, dass sie klarer, vernünftiger und beglückender waren als alle anderen zusammengenommen.
Ja, in vielem haben die Baptisten, die Katholiken, die Orthodoxen, sogar die atheistischen Philosophen und Schreiber recht.
Doch alles in allem ist das, was sie zu bieten haben in ihrer Gesamtheit fast so trostlos wie die Religion der sonst großartigen Zeugen Jehovas, die immer zahlreicher werden und deshalb weniger als je zuvor die Chance haben zu den privilegierten 144000 zu gehören; die zudem glauben wenn der Mensch stirbt, sei auch seine Seele - sein Geist- tot, obwohl weltweit viele Millionen Menschen mit Nahtoderfahrung das Gegenteil bezeugen, so wie Alma, mit seiner überaus überzeugenden und lehrreichen außerkörperlichen Erfahrung. 
Mindestens zweimal in meinem Leben, 1959 und 1999, kam zum guten Wissen die Gewissheit.
Es war wie erwärmendes Licht das durch den kalten, dunklen Himmel strömte. Es kam beim ersten Mal - in sehr kritischer Situation meines Lebens -. Es kam nachdem ich zuvor meine Fragen gebetsvoll und demütig an Gott gerichtet habe, verbunden mit dem festen Versprechen bei entsprechend klarer Antwort meine ganze Kraft im Sinne der Antwort zu geben, und zwar wenn es positiv ist, zum Wohl der Kirche Jesu Christi der HLT.  Machtvolle Antworten waren es. Die zweite bestätigte lediglich die erste, jedoch mit ebenso wunderbarer Eindeutigkeit aber mit noch mehr Wucht als beim ersten Mal.
Das ist wohl wahr.
Aus diesen Anworten sprach Wissen.
Es war absolute Gewissheit, dass Gott lebt und dass Joseph Smith einer seiner bedeutendsten Propheten aller Zeiten war.
Joseph Smith geboren 1905, ermordet 1844 infolge von Hetzreden  frommer Prediger
Nein, es ist nicht wahr, dass in irgendeiner Schrift der Mormonen geschrieben steht, nur sie würden selig. Das ist Propaganda. 
Gestreut, überwiegend durch unverantwortlich agierende Geistliche.
Das Buch Mormon bringt es auf den Punkt:
"Der Heilige Israels kommt in die Welt...auf, dass er alle Menschen errette, wenn sie auf seine Stimme hören wollen... er nimmt die Leiden aller Menschen auf sich, ja die Leiden eines jeden lebenden Geschöpfes, der Männer und der Frauen und der Kinder, die der Familie Adams angehören." 2. Nephi 9: 19-21
Erwiesenermaßen ist auch unwahr, dass Joseph Smith das Tempelritual der Kirche Jesu Christi der HLT von den Freimaurer entlehnt habe.
Er wurde sofort inspiriert als er 1840 Mitglied der Loge "Zu aufgehende Sonne" in Nauvoo wurde, dass es Bestandteil der Urkirche war.
In Italien zu Ravenna kann sich jeder selbst von der Richtigkeit dieser Aussage überzeugen:
Bedenke jedoch, dass in Ravenna noch Reste der Urkirche vorhanden waren. Sie wurden von der angeblich "rechtgläubigen" Kirche Kaiser Justinians, 555, vernichtet.
Siehe :
Mosaike in Ravenna, Basilika S. Apollinare, Classe:
Mit freundlicher Genehmigung der Salbaroliverlages.

In der Mitte hält vermutlich Theodora den Tempelempfehlungsschein (Privilegia) in der Hand

Samstag, 21. März 2015

Evangelikale Quatschköpfe und weitere

Es gibt in Reihen der um ihr eigenes und anderer Leute Seelenheil besorgte Jesusverehrer Menschen die sich in Sachen "christliche" Demagogie  ziemlich gut auskennen; - aber weniger in Sachen Höflichkeit  - solche, die es bis zur Stunde heftig umtreibt wo sie können zu verkünden:

                 "Mormonen sind keine Christen".

Ihre Lust und Wonne wenn sie das ausposaunen, kommt aus der Untiefe ihres Wissens und aus der Kälte ihres Wesens.
 
Hautnah erlebte nicht nur ich diese Kinder der Ignoranz und Arroganz weltweit. Einige dieser Menschensorte tragen das Beffchen, damit auch jeder gleich erkennt, sie gehören zu den Auserwählten und Weisen dieser Welt. Andere reissen ihr frommes Mundwerk weit gegen diejenigen auf, die ihrer (absolut unmaßgeblichen) Meinung nach verderbliche Sektierer sind, obwohl Jesus ihnen  geboten hat, andere nicht zu verurteilen, nur weil sie anders denken. 

Das haben  ihnen die Fanatiker der römischen Kirche beigebracht und Glaubensprediger wie der sonst ziemlich ehrenwerte Martin Luther und Leute wie der Mann aus Erz, Johannes Calvin. 
Länger als  eintausendzweihundert schreckliche Jahre hindurch wurden "Sektenleute", "Häretiker" und Kirchen- und Sachkritiker die Rom, Wittenberg und Genf selbst hervorgebracht haben, vom Diesseits ins Jenseits befördert.
Man denke nur an Luthers Hetze die den Bauernkrieg verschärfte, oder wen Calvin verbrennen ließ. Fast immer geschah es in Jesu Christi heiligen Namen der Barmherzigkeit.
Zuerst wurden die nonkonformen Idealisten mit dem Hackebeil erledigt, wie im Fall der Gruppe des makellosen Bischofs Priscillian von Avila, 385, dann mit lodernden Feuerstößen. 
Luther hat sie gelehrt:

"Mit Ketzern  braucht man kein langes Federlesen machen, man kann sie ungehört verdammen."  Tischreden Bd. III.

Dieser Satz steckt den Evangelikalen in den Knochen wie das unerwünschte Strontium 90. Für sie ist es ein  immergültiger Satz ihres Glaubenskodex.

Wer je Theologie studierte ist hinterher sowieso auf einem Auge blind.
Sie atmen dieselbe Luft wie wir und dennoch sind sie überzeugt, sie gehörten zu den Besseren, zumindest seien sie religiös gesehen auf der sicheren Seite. Ihnen vergebe der liebe Gott selbst faustdicke Lügen, aber den Mormonen nimmt er ihre Liebe zum Gesetz Christi übel. Von dieser Art ist ihre Logik

Einige ihrer Getreuen glauben ihnen, obwohl man eigentlich weiß, die wenigsten von ihnen leben, was sie lehren.
Eisige Luft schlug mir 1996 in Orlando, Florida in einer Zusammenkunft südlicher Baptisten entgegen, als ich mich gleich und ehlichkeitshalber als Mormone outete. Gefrorene Luft in Florida!
In Salt Lake City kamen sie zu Dutzenden und standen unmittelbar vor dem Konferenzzentrum. Wie die Waldesel schrien sie wiehernd  in ihrer komischen Sprache.

Einer war darunter der Joseph Smith schriftlich per Plakat bescheinigte wie tief er in der Hölle sitze. Er krächzte schließlich, nachdem wir ihm eine Stunde lang zugehört hatten. Weil er mir leid tat gab ich ihm einen Hustenbonbon.
Andere erläuterten auf ähnliche Weise warum wir, im Gegensatz zu ihnen, unerlösbare Teufelsanbeter seien.  Ein junger Mann in Ciceropose, hielt eine mächtig gewaltige Predigt. Seine Botschaft richtete sich an die direkt an ihm und seinen Genossen vorbei defilierenden Versammlungsbesucher, die, wenn überhaupt, freundlich nickend darauf reagierten. Die Gesten dieses Antipredigers erinnerten an Benito Mussolini. Vom  Gehabe her war da kaum ein Unterschied. Wie der italienische ausdruckgewaltige Faschist hob er seinen langen, dünnen Zeigefinger drohend .






Ingrid, meine Frau, 2006 in Salt Lake City: Die frommen Demonstranten haben natürlich keine Ahnung von urchristlicher Theologie, in der die Lehre von der "Vergottung"des Menschen die höchste war. Adolf von Harnack deutscher Theologe: "„... Der Gedanke der Vergottung ist der
letzte und oberste gewesen; nach Theophilius, Irenaeus, Hippolit und
Origenes findet er sich bei allen Vätern der alten Kirche, bei Athanasius,
bei den Kappadoziern, Appolinares, Ephraim Syrus, Epiphanius u.a (Lehrbuch der Dogmengeschichte)



Schade, dass wir nicht mehr im Mittelalter leben. Das wäre doch mal etwas ganz anderes: Live zu sehen wie ein paar Mormonenhäuptlinge Rücken an Rücken gebunden im lodernden Feuer auf dem Scheiterhaufen schmoren.  

Das muss man ihnen lassen, die Amerikaner gehen aufs Ganze. An dieses Niveau kommen die deutschen Windmühlenkämpfer nicht heran, aber sie sind dafür Schnellfechter, die erst schreiben und reden und sich allenfalls danach mit der Materie vertraut machen.
Ist das nicht wahr Herr Dr. Rüdiger Hauth, Herr Prof. Dr. Samuel Leuenberger, Herr Dr. Lothar Gassmann? Sie ähneln im Ganzen eher dem Typ Don Quijote. Wenn der auf seiner Rosinante im Sattel saß konnte er Sancho, seinem Stallmeister, alles weismachen.
                                
Wikipedia: Denkmal für Cervantes, Madrid

Und gleich Sancho Panza nickt das Volk - noch - Zustimmung, aber auch, wie Sancho zunehmend mit gewissen Bedenken.

Man kann nachdenklich nachschauen, ob die modernen  Ritter des traditionellen Christentums sich gelegentlich selbst fragen, ob sie mit ihren Antimormonenattacken vielleicht doch schief liegen. Anders gefragt, ob sie sich gelegentlich selbst kritisieren. Oder noch anders: "ob sie noch alle Tassen im Schrank haben". All das kann man  wegen der Biedermannsmaske die sie vor sich her tragen nur schwer ausmachen. Ungeniert drehen sie ihrem angeblichen Herrn Christus das Wort im Munde um:

Er hat gesagt und geboten, dass wir (sittlich) vollkommen (perfekt) gleich wie Gott werden sollen, aber das lehren sie nicht. Matth. 5: 48
Bei den Mormonen steht dieses Gebot Gottes obenan, wofür sie prompt, vor allem von den Evangelikalen, getadelt werden. 
So behauptet der von Herrn Dr. R. Hauth beeinflusste Schweizer Bibelbreis im Internet unter: am 30. Aug. 2012:
 
 „Die Sündhaftigkeit des Menschen und die Rechtfertigung durch Christus werden (bei den Mormonen) in einen optimistischen Fortschrittsweg des Christen verfälscht."www.bibelkreis.ch/themen/Mormonen Die Mormonen sind eine der gefährlichsten Sekten der Neuzeit"
 

Die Gebote Christi zunehmend besser zu verstehen und zu halten, ohne zu übertreiben (wie das mit dem zölibatären Leben geschieht), sei eine Verfälschung der Christuslehre?
 Um die Gesinnung der Mitglieder der Kirche Jesu Christi der HLT sich um sittliche Reife zu bemühen lächerlich zu machen, greifen die Autoren dieses Artikels einfach so in die Trickkiste:  
 
"... Die Meinung, (der Mormonen) man könne schon auf Erden zum Gott werden und die Ansicht, auch Gott entwickle sich weiter, widersprechen dem christlichen Glauben fundamental.”

Hätten sie eine Belegstelle für die Behauptung, Bestandteil der Mormonenlehre sei, Menschen "könnten schon auf Erden zum Gott werden", sie hätten sie gebracht. Es gibt sie nicht!
Warum tun unsere Gegenüber immer so, als hätten wir ein anderes Evangelium?

Insbesondere lehrt das Buch Mormon sittliche Hochziele und Aspekte die eigentlich jeder Christ  unterschreiben könnte:


Gebiete deinen Kindern Gutes zu tun...“ Alma 39: 12“


...handle gerecht, richte rechtschaffen und tue beständig Gutes.“ ebenda 41: 14


Was du aussendest, das wird wieder zu dir zurückkehren.“ ebenda 41: 15


Wenn ihr nicht Nächstenliebe habt, seid ihr nichts!“ Moroni 7: 46


Menschen sind, dass sie Freude haben können“
2. Nephi 2: 25


...dass Gott euch doch zeigte, dass er euch durchbohren und mit einem Blick seines Auges in den Staub schlagen kann.“ Jakob 2: 15
 
 
Sexuelle Reinheit wird bei den Mormonen groß geschrieben. Nur innerhalb einer rechtmäßig geschlossenen Ehe sind sexuelle Aktivitäten erlaubt. Die große Mehrheit der Mitglieder hält sich daran. Das führt zu guten Resultaten, die hoffentlich noch in tausend Jahren da sein werden:
 
 
Selbst der heftige Antimormone Herr Pietro Arnese kam in seinem provozierenden Artikel "Enthüllungen" und "Trivialitäten" www.apocalypsesoon.org/D/7-mormonen.html nicht umhin, zu sagen:


"Mormonen sind gute Menschen. Es hat keinen Sinn, die Fakten und Statistiken zu leugnen, die sie für ihren Patriotismus, ihren staatsbürgerlichen Sinn, ihren Fleiß und ihre moralische Güte auszeichnen. Sie unterstützen sich gegenseitig mit einem Hilfsprogramm, das nur selten mit anderen religiösen Gruppen verglichen werden kann. In den Vereinigten Staaten finden wir einige illustre Namen auf dem Gebiet der Politik, Wirtschaft und Sport. Als soziale Gruppe sind die Mormonen außergewöhnlich."

Herr Dr. Michael Utsch, Referent der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen,  antwortete, 2012, auf die Frage:

"Was haben evangelische Protestanten mit den Mormonen gemeinsam?" 
"Es gibt zahlreiche Gemeinsamkeiten in der 
Ethik und Moral. Der persönliche Einsatz und das ehrenamtliche Engagement sind bewundernswert. Auch die hohe Wertschätzung von Ehe und Familie bei den Mormonen und die aufmerksame Sorge für verlässliche zwischenmenschliche Bindungen sind vorbildlich."



Die Familie, sowie alle anderen guten zwischenmenschlichen Beziehungen sind den "Mormonen" wichtig


Das wollt ihr ändern?

National Review online December 2014:

The Mormon Advantage
Leaving theology aside, what can we learn from the Mormons?


Freitag, 20. März 2015

(3) Eine Minute Papst-und Weltgeschichte


Als Pius V. geboren wurde, 1504, gehörte der Kurie noch die halbe Welt, bald sollte es die ganze sein. Selbst Christoph Kolumbus ließ sich hinreissen zu prahlen:
 
„Ich werde aus den Indianern gute Christen machen. Fast alle beten schon das Vaterunser und das Ave Maria. Auf meiner nächsten Fahrt nach (West-)Indien werde ich Padres mitnehmen, ...

Fernando Colon, Sohn des Christoph Columbus „läßt ein Kreuz aufrichten, zum Zeichen, dass er das Land in Besitz genommen hat…“  Bordbuch Kolumbus

 
Alles und jeder sollte, Schritt für Schritt,  bedingungslos dem Kreuz unterworfen werden. Rom wollte, dass seine Unwahrheiten überall als absolut wahr gelten.
Es könne auch Todsünden vergeben, sogar für Geld, das Kreuz sei das Symbol der Christenheit, ungetaufte Seelen führen zur Hölle hinab, Rom besitze mit einem alten Gestühl zugleich die einzige Kette die mit Christus verbindet und mehr.

Das war zuviel behauptet und gewollt, der Zusammenbruch längst vorprogrammiert.
Noch allerdings herrschte die römische Kirche über Hoch und niedrig ungebrochen, weil sie bestimmte wessen unsterbliche Seele in ewigen Flammen leiden wird und wessen nicht.
Solche erlisteten Grundsätze verkündeten ihre Priester unentwegt und ungeniert an allen Predigtplätzen.
Aber wie lange noch? 


Wikipedia: Pius V. (1504-1572 Papst von 1566-1572)  in einer Darstellung von El Greco

Das neue, uralte katholische Gegenrezept lautete: Gewaltanwendung!
Und bist du nicht willig, dann gebrauche ich Gewalt.
 
Mit ihr war Rom zur Macht gelangt und machte daraus zu keiner Zeit ein Hehl. Ganz offen wurde das Prinzip des Antichristentums wieder und wieder als Keule eingesetzt. Immer erneut nicht nur Angst und Schrecken verbreitend, sondern den Tod. So mit dem  Konzil zu Verona, 1184. Es gebot 

"allen Machthabern (Fürsten, Königen, Kaisern), vor ihren Bischöfen  eidlich zu geloben, dass sie die kirchlichen und  weltlichen Gesetze gegen die Ketzerei voll und wirksam durchführen... jede Verweigerung oder Vernachlässigung sollte mit Exkommunikation, Absetzung und der Unfähigkeit ein anderes Amt zu bekleiden bestraft werden... die Kirche trug Sorge, dass diese Gesetze kein toter Buchstabe blieben." H. Ch. Lea "Geschichte der Inquisition" Bd 1

In diesem grauenvollen Aberglauben wuchs Antonio Michele Ghislieri auf. Er hielt es für seine Christenpflicht dem Pfad zu folgen, den sein Glaubens- und Amtsgenosse Damasus von Rom 366  eingeschlagen hatte! Für diese Kirche absoluter Gnadenlosigkeit kämpfte er lebenslänglich unbeirrt  als Priester, Inquisitor, Bischof, Kardinal und dann als eiskalter Großinquisitor um schließlich 1566 Papst Pius V. zu werden.

Freudlos wie seine Kirche lebte er für die Erhaltung und Ausbreitung römischer Macht.
Fastenzeiten hielt er exakt inne. Vetternwirtschaft kam bei ihm nicht vor.  An seinem Hof wurde gespart und billig gelebt.

Es heißt, ein römischer Pfarrer habe ihn eines Tages um Geld zum Zweck der Renovierung seiner Kirche gebeten.
 
"Im Innern sei es düster und die Fenster dunkel, so dass die Gläubigen Mühe hätten etwas zu sehen. Darauf antwortete Pius mit dem Johanneszitat 20:29 : Selig sind, sie nicht sehen und doch glauben" Josef Gelmi "Papstanekdoten"
 
Zur Ehre des sonst argen Pius muss man sagen, er lebte was er glaubte. Leopold von Ranke schreibt:
 
 
"Das Volk war hingerissen, wenn es ihn in der Prozession sah, barfuß, ohne Kopfbedeckung, mit dem reinen Ausdruck von ungeheuchelter Frömmigkeit im Gesicht, mit langem schneeweißen Bart; ..."
Doch schon bevor er  das Priesterseminar besuchte sollte sich alles dramatisch ändern. Luthers Thesenanschlag 1517 und der Ausbruch König Heinrich VIII. von England aus dem Zwangsbündnis mit der katholischen Kirche, 1533, rüttelten an den Grundfesten des frommen Rom. Wie Blitze schlugen diese Proteste in das riesige Gebäude ein. An allen Ecken und Enden brannte es. Es war ein Brand wie im Moor.

Überall, sogar innerhalb der Wände des damals noch unfertigen Vatikans diskutierten, zwischen 1517 und jetzt  auch die glaubensfestesten Geistlichen Luthers Thesen, die nicht gerade zimperlich mit dem Papsttum und seiner unbiblischen Religion umgingen. Viele Geistliche fanden, dass Luther recht hat. Wenn auch nicht in allen Punkten.
Nichts sollte so bleiben wie es einst war. Zum Glück!

 

Mittwoch, 18. März 2015

Die abscheuliche Kirche

 

 "Nichts ist so fein gesponnen, dass es nicht käm' an's Licht der Sonnen!"

Die Bibel sagt es mit den Worten: Bücher wurden aufgetan....

"Und ich sah die Toten, beide, groß und klein,
stehen vor Gott, und Bücher wurden aufgetan. Und ein anderes Buch ward aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach der Schrift in den Büchern, nach ihren Werken." Off. Joh. 20:12

Die zwischen 380 und 1808 uneingeschränkt herrschende und gnadenlos vernichtend richtende Kirche, beurteilte die Menschen weder nach ihrem Tun noch nach Tatsachen. Sie fällte ihre Urteile willkürlich. Sie bestimmte was  die Wahrheit zu sein hat. Ihre Theologie  war total vermurkst indem sie Intoleranz an die Stelle der von Jesus gebotenen  Christenpflicht zur Nächstenliebe gesetzt hatte. Misstrauen, Verleumdung, Verrat und erzwunges Lügen bildeten denGrundstock ihrer  Rechtsprechung.

Allen Christen wurde  "nicht nur eingeschärft, dass es ihre höchste Pflicht sei,  zu helfen  die Ketzer ausrotten, sondern sie wurden gelehrt, dass sie dieselben ohne alle menschlichen oder göttlichen Rücksichten den Behörden anzeigen müssten. Kein Band der der Verwandtschaft diente als Entschuldigung für die Verheimlichung der Ketzerei. Der Sohn musste den Vater verraten, der Gatte wurde schuldig wenn er sein Weib nicht einem schrecklichen Tod auslieferte... die Kinder lehrte man, ihre Eltern zu verlassen, und selbst das Sakrament der Ehe löste sich zwischen einer rechtgläubigen Frau und einem häretischen Gatten... Die Kirche unternahm es, die weltlichen Herrscher zur Verfolgung zu zwingen. Sie wollte von Gnade nichts wissen. Der Monarch trage seine Krone mit der Verpflichtung die Ketzerei auszurotten."" Henry, Ch. Lea Geschichte der Inquisition Bd 1


Dieses höllische  Muster übernahmen die Kommunisten, insbesondere die Tschekisten Lenins sowie die Nationalsozialisten Hitlers. Da ist  kein prinzipieller Unterschied.
Zehntausende verfügbare Dokumente belegen das für alle Seiten.
Abscheuliche Institutionen dieser Art die durch Einschüchterung herrschten, konnten eine Weile ihre durch List und Tücke errungene Macht behaupten.
Was sie allerorts hinterließen war eine völlig verwüstete Kulturlandschaft.
 
Dass solcher Barbarismus anderthalb Jahrtausende sogar im Namen des Fürsten der Rechtschaffenheit geschah ist unverzeihlich.
Aber, da ist für die vorläufigen Verlierer ein Trost: Bücher werden aufgetan.
Ob die Opfer mit einem Schuldeingeständnis zufrieden gestellt werden können, ist mehr als fraglich.
Nephi einer der bedeutendsten Schreiber des Mormon sagte um 600 v.Chr.:
 
"... ich erblickte unter den Nationen der Anderen (Heiden) die Entstehung einer großen Kirche. Und der Engel sprach zu mir: sieh die Entstehung einer Kirche, die vor allen anderen Kirchen höchst greulereich ist und die Heiligen Gottes tötet, ja sie foltert und niederbindet und sie unter das eiserne Joch zwingt und in Gefangenschaft bringt... ich sah dass ihr Gründer der Teufel war." Buch Mormon 1. Nephi 13: 5-6