Dienstag, 8. April 2014

Hallo, liebe Atheisten

Ja, natürlich meine ich die Lieben unter euch, die von Natur aus dieselbe Veranlagung zur Bestie haben, wie ich, die sich aber nicht erlauben dieses Raubtierelement auszutoben, auch dann nicht, wenn sie sich  unbeobachtet wissen, die eben nicht besitzergreifend hingrapschen wenn da irgendwo eine Menge unbewachten Gutes oder Geldes liegt, oder wenn in der Einsamkeit der Nacht irgendeine schneeweiße Brust aufleuchtet.

Banditen, die immer und immer zuerst ihr Ich setzen, die keinen Meineid scheuen und ihren besten Freund verraten, wenn sie meinen, dass ihnen das etwas bringt, die sich nicht die Bohne um die Belange des anderen scheren, aber stolz auf ihren selbstzugelegten Titel sind, und damit hausieren gehen kann ich nicht lieben.

Viele davon lernte ich in meinem langen Leben kennen. 

Mit Euch Liebenswürdigen, Selbstdisziplinierten auch wenn ihr Euch als Atheisten erklärt, wünsche ich im freundschaftlichen Gespräch zu bleiben.

Von 1945 an habe ich bis zu meiner Auswanderung aus Deutschland nach Australien, 2004 buchstäblich 10 000 Atheisten näher kennengelernt. Die meisten davon waren meiner Erkenntnis nach freundliche, tolerante, angenehme Menschen.

Aber, wie gesagt, es gibt die anderen, die bösartigen in diesen Reihen, in denen sie meiner Erfahrung nach um ein mehrfaches häufiger anzutreffen sind als in jeder Gruppe Gläubiger. Männer die frech ihrer Ehefrau in die Augen schauten: "da war nichts!", während ich wusste, da war eine ganze Menge gewesen.

Ich hatte es satt denen zuzuhören, die sich rühmten unschuldige Mädchen die 14 oder 16 Jahre alt waren, verführt zu haben, (einer davon war ein ehemaliger Mormone, der solange prahlte bis ich ihn mit einer bestimmten Frage anschaute) oder diejenigen die den Staat DDR hinten und vorne beklaut haben, was ich nicht tat! Denn sowenig wie ich die DDR liebte, sowenig betrog ich sie, weil auch ich von ihr nicht betrogen werden wollte!

Ich weiß von einem SED- Kreissekretär der sich zugleich als stolzer Atheist betrachtete, was er mir persönlich mit Nachdruck zu verstehen gab, und der sich ungeniert! Staatseigentum in großem Ausmaß aneignete. Nein, seinen Namen gebe ich, es sei denn ein Gericht würde mich dazu zwingen,  seiner Kinder wegen nicht preis.

Ich mochte die Heuchler nicht, die vorgaben linientreue Sozialisten zu sein und die kaum dass sie ihr "Staatsbewusstsein" beteuert hatten, hingingen um gewählt den Sprechern der Westnachrichten und anderen "Klassenfeinden" zuzuhören.

Ich weiß, wie laut sie auf ihr Gewissen gepfiffen haben, wenn es darum ging sich einen Vorteil zu verschaffen.

Einer meiner besten Freunde, Polizeimeister Jochen Appel Mitglied der Mordkommission Neubrandenburg, ein lupenreiner Atheist, wurde von anderen Atheisten  - der Teufel soll sie holen - in den Freitod gejagt, weil er meinen Namen nicht preisgeben wollte.

Jahrelang, zweimal in der Woche haben sie  ihn verhört, bis er zusammenbrach: 

"Wer hat ihnen diesen schäbigen Witz erzählt?"

Gerd Skibbe hatte ihn beim Nachtfischen geflüstert: "Jochen, was ist der Unterschied, zwischen einer Rakete und Walter Ulbricht? (Ulbricht war Generalsekrtär der SED und damit Chefideologe der deutschsprachigen Atheisten kommunistischer Richtung)

"Da ist kein Unterschied, beide sind von Moskau ferngesteuert" Er hatte harmlos gelacht und nichtsahnend erzählte er diese Schote, in seiner Naivität, anderen Offiziersanwärtern in Gera. Einer hat ihn verpetzt. 

Die Berufsatheisten wollte unbedingt meinen Namen wissen, denn auf die Ausrede er könne sich nicht mehr erinnern, ließen sich die Inquisiteure nicht ein.

5 Jahre Zuchthaus stand auf einer Äusserung wie meine, gemäß dem Gesetz zum Schutze des Friedens.

Jochen bekannte mir seine Situation und setzte hinzu: "Jung ick künn di nich verroden (verraten) , denn ick hew di ümmer sehn, woans du de Bibel läsen dest!"

 Er hätte immer wie in einem Film gesehen, wie ich während der Fahrt über den See in der Kahnecke sitze und die Bibel lese. Ich weiß nicht ob es eine Einbildung, ein Wachtraum oder gar eine Vision war, die meine Familie schützte und die meiner Kirche in der DDR zugute kam...

Dabei nahm ich äusserst selten eine Bibel mit auf den See, sondern meistens ein Buch geschichtlichen Inhalts.

 
Links bin ich, in dieser Zeit, rechts Kollege Rottmann

Nicht gesagt hat er, dass sie ihn jeden dritten Tag nachts zum Verhör brachten, jahrelang. Bis sein Sohn mir mitteilte: "Vater ist verschwunden." Tage später fanden ihn seine Mitarbeiter in einem Moorstich.

Ich liebe den Atheisten Jochen Appel, so wie ich seine Mörder hasse.

Die ganze Wahrheit erfuhr ich erst nach der Wende.

Und ausdrücklich füge ich für die unter meinen gläubigen Freunden hinzu, die diesem Bericht ein wenig misstrauen: Ich weiß Details von dieser Geschichte die nur Insider wissen konnten und die es mir Jahre später geflüstert haben nachdem der Staat DDR mit seinem Pflichtfach Atheismus von der Landkarte verschwand.

Seid Atheisten soviel wie ihr wollt, aber vergesst nicht: es kommt alles heraus. 


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