Samstag, 9. August 2014

"Niemand kann zwei Herren dienen"

Der Ausspruch stammt von Christus. Er setzte hinzu, dass man nicht zugleich Gott und dem Mammon dienen kann. Damit war nicht gefordert worden, kein Geld zu verdienen, sondern dass wir ihm selbstlos dienen sollen und wenn nötig aufopferungsvoll. Kapital aus seiner Sache zu schlagen war und ist streng verboten.

Die Existenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) ist darauf zurückzuführen, dass   die "Kirche" im Verlaufe der Zeit degenerierte.
Aus der Einklassengemeinschaft, in der jeder würdig lebende Mann Priester sein sollte, entstand das Zweiklassensystem: hier der Geistliche der seit etwa 520 nach Christus zunehmend Sonderkleidung trug, da der Laie.
Eine Änderung des ursprünglichen Modells war keineswegs vorgesehen.
Überhaupt waren alle Änderungen verboten.

Wer darf und durfte sich jemals folgenlos erdreisten eine Partitur Johann Sebastian Bachs zu "verbessern" und dann die neue Version als echt auszugeben?
Aus dem schlichten Gedächtnismahl - zur Erinnerung an das armselige Leben und den elenden Tod Christi - entwickelten geistlose Christen die aufwendige Messe. Jenes wurde an einem normalen Familientisch gehalten, dieses bald an einem vergoldeten Altar.
Jenes in Hütten, dieses in Palästen die mittels der Reichtümer der von Christen geplünderten paganen Tempeln erst errichtet werden konnten.
Alleine dies ist eine Umkehrung der Dinge die dem Stifter heilig waren.
Einfache Bischöfe, die als Berufsausübende ihr oft karges Brot verdienten, wurden, gemäß Kaiser Konstantins Absichten, durch jene Unwürdigen ersetzt, - von denen die Geschichte berichtet - die ein Vermögen daran opferten einen Bischofsstuhl zu besteigen, die aber aus dieser Investition ein verzehnfachtes, goldenes Kapital zogen.

An die Stelle von Zweckgebäuden traten Monumentalbauten wie der Kölner Dom.
An die Stelle des Geistes der Wahrhaftigkeit trat die Sucht zu Protz und Pranzen.
Zuvor konnte jeder Gutwillige dem Tenor der Theologie folgen, dann aber kam die gelehrte Dogmatik hervor und zeitgleich der Glaubenszwang, die kirchliche Praxis aller Intoleranz.

Rückblickend gibt es kein größeres Bedauern seitens treuer, geschichtsbewusster Katholiken, als mit der Erkenntnis, dass die seit 325 konstantinisch geprägte (umgeprägte) Kirche nur wenige Jahre später jede andere Religion als ihre eigene verbot.
"Mormonen" nennen diesen Schritt der mit dem Staatsgesetz vom 27. Februar 380, "Cunctos populos"  gesetzt wurde, als Abfall von Gott.
Mit dem erwähnten Gesetz zum Glaubenszwang wurde das Antichristliche zur einzig gestatteten "christlichen" Norm erhoben.

"Mormonen" fühlen sich grundsätzlich verpflichtet das Jedermannsrecht auf Entscheidungsfreiheit mit allen legalen Mitteln zu verteidigen, weshalb sie keine Pazifisten sind. 

Die größten Übel kamen über die Kirche des 4. Jahrhunderts infolge ihrer Zusammenarbeit mit dem Imperium. Die lockenden Angebote der nachkonstantinischen Kaiser verursachten die schlimmsten Übertretungen.

Geld und Privilegien spielten ihre entscheidend verderbliche Rollen.

Wegen eben dieser staatlichen Förderung der christlichen Priester erfolgte damals eine Beschränkung zum Zugang zum Priestertum.
Dagegen wurden und werden in der Kirche Jesu Christi der HLT Priester unter keinen Umständen für ihre Dienste an den Gemeinden entlohnt. Auch deshalb gibt es keine Beschränkungen. Jeder Mann älter als 12 erhält die ihm entsprechenden Grade des Priestertums, vorausgesetzt der Betreffende beobachtet die zehn Gebote und weitere Gebote, wie das der sexuellen Reinheit (wodurch außerehelicher Sex als Ausschlussgrund gilt) u.a..
Priesterliche Sonderkleidung gab und gibt es in den allgemeinen Versammlungen (in den Synagogen und den Gemeindehäusern) nicht, allerdings wurde im jüdischen Tempel und in den Tempeln der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage Weiß getragen.
Es gab ursprünglich weder Kreuze noch Altäre in christlichen Kapellen.
All das trugen die römischen Kaiser, beginnend mit Konstantin in die Kirchenräume, weil die staaterduldende Kirche zur staatstragenden Kirche gemacht wurde.
Mit diesem Imperator änderte sich alles, und zwar von der Innerlichkeit zu Zeremonien, von der Selbstlosigkeit zu priesterlichem Egoismus.
Weg von wirklicher Toleranz hin zu bedrohlicher  Engherzigkeit die nichts neben sich duldete.

Obwohl sich die römisch-katholische Kirche im Verlaufe der nachreformatorischen Zeit   schrittweise vom Geist Konstantins distanzierte, war sie dennoch unfähig alles auf den Ausgangsstand zurückzuführen.

Deshalb griff Gott ein, wie wir glauben, und er stellte mittels Inspiration, den Originalzustand wieder her.

Es lässt sich sehr gut belegen, dass Strukturen, Lehrinhalte und Praktiken der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, denen der Urkirche gleichen. Es ist überzeugend, für den der sich gründlich damit befasst.
Wer es will, wird entzückt sein über den zurückgekehrten Geist der Gleichheit und der damit verbundenen Toleranz. 

Schauen wir einfach zurück:
Nachdem nicht wenige Christusnachfolger verleumdet, ausgehorcht, gefoltert und manchmal in Gefängnisse gesteckt und sogar getötet wurden, schlug im römischen Reich im Jahr 311 die Stimmung, scheinbar aus heiterem Himmel, um. Die Nachstellungen wurden abrupt eingestellt.
Die letzte und wahrscheinlich heftigste, nämlich die diokletianische Verfolgung endete nachdem Konstantin die ersten 5 Jahre seines Strebens nach der Universalmonarchie hinter sich gebracht hatte.
Es lag System darin!
Mit Gewalt war den Nachfolgern Jesu nicht beizukommen. Andere Mittel mussten her um sie zu bändigen und zu binden.
Die Christen wurden zuvor drangsaliert, weil sie sich weigerten den jeweiligen Kaiser Roms anzubeten oder ihn auch nur wie einen Gottähnlichen zu verehren.
Dieser Brauch wurde spätestens Ende des 1. Jahrunderts nach Christus zu einem Politikum.
Christen erlitten die Verfolgungen aber auch, weil die Gottkaiser sich vor dem unsichtbaren Christengott fürchteten. Er war ihnen unheimlich. In Christenversammlungen wurde immer vom "Messias" gesprochen der als Rächer und Weltherrscher zurückkehren würde. Davon hörten sie durch ihre Spitzel und Denunzianten. Kaiser Domitian der gewiß kein Feigling war, wollte es genauer wissen.


Domitian (51-96) Sein Bruder Titus , der vor ihm regierte, hatte als Feldherr 70 n. Chr. Jerusalem zerstört. Ganz Palästina war voller Gerüchte, dass Gott sich rächen wird.
Domitian hatte bereits als Kind von Christen gehört. Es hieß allerseits, es handele sich um gefährliche Leute, die in Wahrheit den Staat stürzen wollten. Auf jeden Fall war klar, dass ein römischer Prokurator den "König der Juden" kreuzigen ließ weshalb seine Nachfolger irgendwie, aber heimtückisch zurückschlagen könnten. Alleine der Begriff "Messias" klang nach Staatsverrat.




Henryk Siemiradzki: Neros lebende Fackeln. Tacitus berichtete zu Regierungszeiten des Domitian, dass Christen ans Kreuz geschlagen und verbrannt wurden.
Pfarrer Ernst Ferdinand Klein erwähnt in "Zeitbilder der Kirchengeschichte", dass Kaiser Domitian sehr abergläubisch gewesen sein soll.


Er hätte gehört, dass es noch nahe Verwandte des Jesus von Nazareth geben soll. Sie warteten nur darauf, dass ihr Herr Christus als Weltenrichter und weltgrößter König wiederkommt.
Domitian ließ nach diesen Nachkommen des jüdischen Königs und Messias suchen. Man brachte ihm schließlich zwei Bauern aus Galiäa, angebliche Blutsverwandte König Davids. Beklommen sah Domintian dieser Begegnung entgegen. Seinem Gefühl nach lauerte die große Gefahr für sein Imperium eben aus dieser Richtung. Als er aber die verarbeiteten Hände der Männer sah, ihre ärmliche Erscheinung und ihre Bescheidenheit, und als er hörte dieser Herr Messias komme aus der Geisterwelt zurück und zwar erst am Ende der Zeiten winkte Domitian ab. Erleichtert ließ er sie beschenken und heimkehren.
Allerdings wachte er darüber, dass er überall im Reich als Gott verehrt wird."


Dies verursachte entsprechenden Widerstand bei Juden und Christen. Immer wieder verweigerten Christen und Juden an Kaiserehrungen teilzunehmen. Manche Staatsbeamten sahen großzügig über diesen zivilen Ungehorsam hinweg. Andere nicht.
Mancherorts wurden Christen verbrannt, andernorts genossen sie eine Art von Narrenfreiheit.


Trotz aller Verfolgungen wuchs die Zahl der Jesusverehrer unaufhörlich, denn die Botschaft ihrer Missionare die Zweit zu Zweit durch das Reich zogen war in der Tat wunderbar:


Dieses Leben sei nur eins zum ausprobieren.
Wir sind allesamt Kinder des höchsten Gottes der versprochen hat, wenn wir seine Gebote halten, dann wird er das allen Gehorsamen reichlich vergelten. Jesus sei gewaltsam gestorben, um Gewalt und Tod zu besiegen.
Als die Imperatoren (Konstantin und die anderen drei der römischen Tetrarchie) um 311 einsahen, dass sie das Phänomen Christentum nicht mittels Druck ausrotten konnten, kauften sie Schritt für Schritt, Trick für Trick die Ergebenheit seiner Priester.
Konstantin war darin ein Meister.
Folglich lud er ihre Anführer in seine Sommerresidenz nach Nicäa ein.
Das Jahr 325 sollte die große Wende für die Christenheit herbeiführen, sozusagen ihre Wendung um 180 Grad.
Weg von ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dem Staat sollten die Christen dazu verleitet werden dieses Imperiums treueste Diener zu sein.
Zuerst allerdings musste Konstantin die auseinander-strebenden Kräfte der Kirche bündeln, und sei es mit Brachialgewalt. Erst danach könnte er sie in das erdachte Gefüge seines Reiches einbauen.


Zunächst hatten sie ein einheitliches Gottesbild zu erwerben, nämlich seins!, das eines gesichtslosen - monotheisch-henotheistischen Gottes-, eben das von ihm erlernte, heidnische.
Immerhin hatte er lange Jahre seiner Jugend als Geisel am Hof des Hauptkaisers Diokletian für das Wohlverhalten seines Vaters verbracht. Dort hatte er zu bekennen, dass Dioletian der höchste Gott des Weltalls ist:
Er selbst sei der Schöpfergott.
Alexander Demandt verweist auf diese Tatsache: (Diokletian und die Tetrachrchie" de Gruyter, 2004)


Diokletian war der dominus et deus. Ein Lobredner schwärmte:
der Du denen gleichst die Dich zeugten, durch sie regierst Du die Welt unvergleichlich, Du der diis geniti et deorum creatores, der von den Göttern gezeugte und Erzeuger von Göttern...in Dir leben die numina von Jupiter und Hercules - wir rufen Dich an, wir rufen Dir zu, jeden Sieg zu erringen ist uns heilig und mit uns bist Du der praesens deus - weshalb wir uns nicht fürchten, weshalb es uns eine Ehre ist, Dir unser Leben zu Füßen zu legen – Heil dir! Deine Herrschaft ist nicht nur durch die Erdgegenden begrenzt sondern sie reicht darüber hinaus in die Regionen ewiger Himmel. Wie wir auf Erden durch Dich glücklich werden, so als gelangten wir in Deine Gegenwart, stehen wir heute im Adyton - dem Allerheiligsten und spenden Dir unsere Treue. Wie der Weihrauch Deiner heiligen Priester umweben wir Dich...

Deshalb gleiche der Kaiser dem Gebieter desWeltalls.“


Kaiser Diokletian war während vieler Rede gar nicht anwesend, aber
"in solchem Fall hielt ein Jupiterpriester das Bild des Imperators in die Höhe, denn es wurde spätestens seit dieser Zeit geglaubt, dass der Kaiser und sein Bild eins seien."

Exakt diese Gottesvorstellung drückte Kaiser Konstantin, während des 1. ökumenischen Konzils, 325, den Christen aufs Auge, indem er sich die angereisten Bischöfe einzeln vorknöpfte und sie vor die Alternative stellte ihm zuzustimmen oder in die Bleibergwerke abzuwandern (wie die Geschichts-forschung nunmehr sicher weiß).
"Mormonen" lehnen das in Nicäa erpresste Gottesbild Konstantins als unbiblisch und unlogisch ab.
Man nennt es bis heute das "Nicänische Bekenntnis", das Andersdenkende verdammt.
Mormonen lehnen es ab an einen Gott zu glauben der kein Angesicht hat - und siehe da, dafür "bestraft" sie die Christenheit indem sie allerlei Geschichten in die Welt setzt.
Aber plötzlich, nach 1700 Jahren fanatischen Klammerns der Großkirchen an Konstantins Konstrukt, korrigierte Papst Benedikt XVI. dies in seiner 1. Enzyklika:

"Gott hat ein menschliches Angesicht!"

Ungeheures Aufsehen hätte diese Papstaussage erregen müssen. Nichts von alledem! Den meisten Katholiken ist dieser glücklicherweise erfolgte Glaubenswandel entgangen.


Dass der Mörder seiner Familie, Konstantin der Größenwahnsinnige, den Christen sein widersinniges Glaubensbekenntnis aufzwingen konnte hing mit seinem stalinschen Charakter zusammen. Widerspruch konnte den sofortigen Tod jedes Oppositionellen herbeiführen. Wie die alten Zaren handhabte Konstantin das urrussische Prinzip des Herschens durch "Zuckerbrot und Peitsche.
Eiskalt erkaufte der Brutale Gesinnungen.
Niemand würde den Christen neuen Typs jemals mehr ein Haar krümmen.
Vorher waren diese Bischöfe "arme Hunde". Nach Nicäa, 325, (nach dem 1. ökumenischen Konzil der Christenheit) verfügten sie über immer mehr Geld und weltliche Macht. So erhielt Athanasius, der Nachfolger Bischofs Alexander von Alexandria, den Rang eines diktierenden Präsidenten des Welthafens.
Mit "Nicäa" erhielten überhaupt alle vorrangigen Christenpriester angemessene Vorrechte.
Früher sorgten sich die grundsätzlich ehrenamtlich arbeitenden Gemeindevorsteher (Bischöfe) wie sie mit den Problemen in ihren Gemeinden fertig werden. Da gab es außer den Problemen die die Nachstellungen mit sich gebracht hatten, mehr denn je Arme, Kranke, Witwen, Waisen, Alte, weil die sozial Schwachen den Umschwung witterten und nun vermehrt in die "Kirche" strömten um an der Caritas teilzuhaben.
Kaiser Konstantin wusste es, und änderte alles zum "Guten":
  Bedient euch meiner Reichskasse! Kommt unter meine Fittiche!
Das war was.
So begann die Verkehrung aller Dinge. Aber nicht das Reich, sondern die Kirche wurde auf den Kopf gestellt.
Sie sei immer noch am rechten Fleck behaupteten gerade die am lautesten Schreienden damals, die statt wie gewohnt ins "Gras zu beißen" hatten, fortan ihre früheren Gegner ins Gras beißen ließen.


Ursprünglich galt für Urchristen:

"Alsdann werden sie euch überantworten in Trübsal und werden euch töten. Und ihr müßt gehaßt
werden um meines Namens willen von allen Völkern." Matth 24: 9


Nun töteten und überantworteten die Kinder der Überantworteten die anderen.
Aber wer kann heute, beim derzeitigen Stand des Wissens rechtfertigen, dass die Gehassten Hasser wurden, und die Überantworteten Überantworter?
Nehmen wir ein Beispiel.
Bischof Spyridon von Zypern, einer der Mitmacher in Nicäa, wurde von den Hellenen und den paganen Priestern oft genug verspottet, denn er übte zeitgleich den Beruf eines Ziegenhirten aus, die bekanntlich nicht den angenehmsten Geruch verbreiteten. Schon als er im Herbst 324 die persönliche Einladung des Kaisers vorweisen konnte, durfte er sich auf die Brust klopfen: "ich reise auf Staatskosten in die Sommerresidenz des Kaisers!" Daraufhin verstummten die Spötter verdutzt.
Sie fragten sich: was war geschehen?
Als Spyridon strahlenden Angesichtes heimkehrte, kam die Furcht vor Verfolgung nun seitens der Hellenen auf. 
Zu recht!

Entsetzt hören die "Griechen" nur wenige Wochen nach dem Abschluss der 1. ökumenischen Konzils der Christenheit (- auf das sich zahllose Heutechristen immer noch gerne und stolz berufen -) dass ihre "Tempel des Asklepios in Aigeai, Kilikien, und zahlreiche Tempel der Aphrodite in Jerusalem, Aphaka, Mambra, Phönizien, Baalbek" und andernorts geplündert und geschliffen wurden.

Anklagend berichtet
der "Oberste Rat der heidnischen Hellenen" im Jahr 2014:


"Kaiser Konstantin raubte die Schätze und Statuen der heidnischen Tempel Griechenlands, um damit seine neue Hauptstadt Nova Roma (Konstantinopel) zu schmücken."


Anbetung des Mammon (Gemälde von Evelyn De Morgan)


All das war nach dem Geschmack der anderen, der nachnicänischen Kirche.
Die christlichen Metropoliten bereicherten sich durch Aneignung hellenischer Tempelschätze. Cyrill von Alexandria verfügte im Jahr 432 über Millionen - die er etwa nutzte um sich aus dem Staatsgefängnis zu Konstantinopel freizukaufen, in das er wegen Aufruhr in Sachen innerchristlicher Machtrangeleien gesteckt worden war.


Als vorgebliche Führer der Christen hätten sie sich jedoch vom Idealismus ihrer Vorfahren im Glauben leiten lassen sollen und weniger von ihrer Geldgier.

Doch, nichts war vom alten Ideal übrig geblieben. Unverschämt strichen sie ihren "Lohn" ein, gleichgültig wo der herkam.
Der berüchtigste aller Christenbischöfe des 4. Jahrhunderts, Damasus von Rom, reiste in vergoldeten Kutschen durch die Hauptstadt. Unbestritten ist, dass er, ab 366, zu den reichsten, skrupellosesten und bedeutendsten Männern Roms gehörte.


Immer wieder sollten wir uns daran erinnern, dass das von den meisten Christen hochgelobte, 1. ökumenische Konzil zu Nicäa, 325, in Wahrheit hochverbrecherisch war.
Seit jenen Tagen fanden es sogenannte Kleriker jedenfalls selbstverständlich, dass der imperiale Staat sie finanzierte.
Das Volk blutete dafür.
Wie damals die Steuer eingetrieben wurde, die den Staatsbeamten aber auch den Bischöfen und den mehr und mehr üppig lebenden Presbytern zugute kam, ist kein Geheimnis. Letztlich wurden die Ärmsten der Armen mit Hunden gehetzt, weil sie nicht hatten, was sie geben sollten.


Sabine Hübner, hatte näher hingeschaut und ihre Erkenntnis in dem Buch „Der Klerus in der Gesellschaft des spätantiken Kleinasiens Fr. Schiller Uni, Jena, 1976 zusammengefasst:
Wenige Wochen nach Nicäa, 325, installierte Konstantin die "auri lustralis collatio", als Pflichtsteuer jedermanns.
".... So kam es, dass Mütter ihre Kinder verkauften und Väter ihre Töchter an Männer feilboten, um den Steuereintreiber das chrysargyrion liefern zu können. Jones hielt nach Auswertung der einschlägigen Quellen trotz der vielen Klagen der Zeitgenossen über die annona die Belastungen durch die collatio lustralis für härter... Schuhmacher
galten offenbar als besonders arme Männer, doch selbst auf ihr
Schustermesser als ihr einziges Kapital würde, so Libanius, die Steuer von
unerbittlichen Steuereintreibern erhoben (Lib., or. 46, 22)... Durch ein Edikt von 346 wurde wiederum bekräftigt, dass Kleriker keine munera sordida leisten und nicht für die Instandhaltung der Wege und Brücken aufkommen müssten. Allen im Handel tätigen Klerikern wurde wiederum auch die Befreiung von der Gewerbesteuer zugesichert, nun aber mit der hinzugefügten Einschränkung, dass sie mit ihren erwirtschafteten Gewinnen die Armen unterstützen sollten. Dieses Gesetz ist ein erster Hinweis darauf, dass offenbar viele Gewerbe-treibende in den Klerus strömten und man einen Missbrauch verhindern wollte. Es ging den Kaisern jedoch nicht darum, mögliche Steuerverluste durch reiche Händler im Klerus zu vermeiden, denn deren erwirtschaftete Überschüsse sollten ja den Bedürftigen und nicht dem Fiskus zukommen. Es sollte aber augenscheinlich verhindert werden, dass sich erfolgreiche und wohlhabende negotiatores allein wegen der Steuervorteile zu Klerikern ordinieren ließen, um fortan abgabenfrei ihre Geschäfte betreiben und noch höhere Gewinne erzielen zu können."


Sich für die Dienste an der Gemeinde "entschädigen" zu lassen, galt noch zu Beginn des 3. Jahrhunderts unter Christen als unerhört. Noch um 220 beklagte Bischof Hippolyt, dass die „schismatische“ Gemeinde der Theodotianer in Rom, ihrem Bischof ein monatliches Gehalt zahlte.
Hippolyt würde sonst, drei Jahre nach Zephyrinus Abschied, nicht gesagt haben: dies sei „eine gräuliche Neuerung“ Jungklaus "Gemeinde des Hippolyts"


Konstantins Umarmung erstickte die wahre Kirche:
Bedient euch meiner Reichskasse! Kommt unter meine Fittiche! Wir kennen dieses Muster. Es begegnet uns in der gesamten Weltgeschichte unter dem Begriff Bestechung (Korruption).
Solange die Kirche arm war diente sie, als sie aber reich wurde herrschte sie gnadenlos.
Wer dabei wirklich verlor, war Gott.
Er verlor die Herzen derer die ihn zuvor noch liebevoll verehrten und die ihn bald nur noch mit ihren Lippen anbeteten. Er verlor an Einfluss.
All dies und vieles mehr haben vor allen anderen die evangelischen Christen der USA vergessen oder nie gewusst ...


Sie attackieren die "Mormonen" die in Wirklichkeit keine Anhänger Mormons sind, sondern diesen Spottnamen geduldig ertragen, obwohl sie Mitglieder der restaurierten ursprünglichen Kirche Jesu Christi sind.
Viele lästern aus Unwissenheit.
Sie sollten jedoch zumindest ahnen, dass die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage durch die Macht Gottes wiederhergestellt wurde.
Zumindest ist unwiderleglich, dass das Lehrgebäude der vornicänischen Kirche mit dem der "Mormonen" deckungsgleich ist.


"Die "Mormonen" vertreten, wenn man so will, den "Urkatholizismus", sie sind zudem tolerant und vernünftig.
Sie geben ihre Zeit und einen Teil ihres Geldes anderen. Ihr Bischöfe leisten ehrenamtlich ähnliches wie Geistliche der Großkirchen ohne dafür auch die Spur einer Aufwandsentschädigung zu erhalten.

Mormonenfeinde evangelikaler Richtung der USA, hegen trotz ihrer Nachbarschaft zur Kirche Jesu Christi der HLT gewissen Hass. Wenn man ihnen zuhört wird allerdings schnell klar, dass sie in mancherlei Hinsicht eine verschrobene Weltsicht haben. Ihre "Jesus-Jesus-Liebelei" ist teilweise glatte Übertreibung. Sie ist als blanke Seelenmassage angelegt:


"Der Herr Jesus hat schon alles für dich getan! Du brauchst nur zu glauben! Sola gratia!"


Die amerikanischen Evangelikalen meinen auch, die Protestanten Deutschlands bildeten eine Bastion des Glaubens.
Wieder weit gefehlt.
Die meisten Geistlichen der evangelischen Kirche haben sich immer wieder an die Staatsmacht gelehnt, angepasst und angedient. Sie wussten, als sie ihre Berufswahl trafen und ihre Ausbildung auf "Staatskosten" begannen, dass sie der Welt zurückgeben müssen, was sie von ihr empfangen haben:
Da ist weithin nur Streben nach Bestandssicherung durch Finanzen die der Staat spendet und ein wenig Glauben, aber viel Unfug.
Noch sind nicht alle so anmaßend wie Manfred Mezger, Professor der Theologie Mainz, der vor einigen Jahren formulierte:


Es gibt einen Bodensee, es gibt einen Himalaja, aber Gott gibt es nicht." Lachmann, "Grundsymbole christlichen Glaubens", 1992


 Der atheistische Pfarrer Hendrikse formulierte am 8. April 2013 ähnlich:


Die Kirche stirbt langsam, da braucht man nicht nachzuhelfen. Das erledigt sich von allein...
Gott sei kein Wesen, vor allem nicht allmächtig, allwissend oder barmherzig."


Christian Bauer, der das Interview führt, stellt die in der Luft hängende Frage: „Wieso glauben Sie dann?“
Ich bin Pfarrer“, lautet die schlichte Antwort. Fast erwartet man als Nachschub eine provokante Frage, wie „Was erwarten Sie?“ Stattdessen bekommt der Zuhörer endlich eine Erklärung, wer oder passender was Gott für Klaas Hendrikse tatsächlich ist.
Ich glaube an einen Gott, den es nicht gibt. Gott ist das Geschehen zwischen den Menschen.“ Gott sei das, was menschliche und ethische Beziehungen ausmacht. Er sei das, was passiert, wenn sich zwei Menschen begegnen. „Gott ereignet sich zwischen Menschen. Das nenne ich Gott. Das ist ‚mein’ Gott“, so der Autor. Es gebe nie ‚den’ Gott, immer nur ‚meinen’ Gott.


Er hätte sagen sollen: ich bin kein Gottesdiener, ich habe einen eigenen Götzen.


 


Antikes Bild eines Gottes
evangelisch.de schrieb: "Ob jemand dort oben Pastor Hendrikse grollt? Die niederländische Kirche tut es jedenfalls nicht: Der atheistische Pastor bleibt im Amt, obwohl er nicht an Gott glaubt." Foto: iStockphoto


Die amerikanischen Glaubenseiferer haben keine Ahnung wie sich der Protestantismus Europas, aber insbesonders im Urland echter Reformation wirklich darstellt. Weder seitens der Mitglieder, noch der Geistlichen findest du Interesse an Gesprächen über das wofür sie angeblich stehen. Das ist so, obwohl viele dieser Christen wenigstens einmal in ihrem Leben das Bibelzitat gehört haben:


" Wärest du doch kalt oder heiß. Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Munde speien". Offenb. 3:16
Da ist weder Saft noch Kraft, noch der Wille zur Wahrheit.
Da ist wenig Sinn, aber viel Vernünftelei - und da ist das Denken in Euro, Dienstwagen, Dienstwohnung.
Was in Deutschland geschieht ist, verglichen mit ursprünglichen Zuständen, kirchenfremd.

Alledem zum Trotz bemüht sich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ernsthaft mit allen Andersdenkenden ein ehrlichfreundschaftliches Umgehen zu pflegen.
Schließlich sind wir alle auf dem Weg und dürfen irren, haben freie Wahl und sind dem Guten verpflichtet.



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