Dienstag, 20. Oktober 2015

Lang lebe der gute Freiheitswille der Palästinenser – verschwinden möge die Hasspropaganda.


Seit meiner Kindheit lebte ich mit der Erkenntnis, dass alle Menschen gleichwertige Kinder Gottes sind. Mein Vater hatte mir das eindringlich eingebläut. Ich hatte den Juden Eckdisch, Wolgast, Wilhelmstraße 53, im Jahr 1936 oder 37 als „Saujuden“ beschimpft.
Die Vokabel hatte ich auf der Straße aufgeschnappt.
Vater nahm mich auf den Schoß, das Gesicht nach unten und erteilte mir   eine Lektion fürs ganze Leben:
                Man hat die Würde des Anderen zu respektieren.

Vor etwa 20 Jahren schrieb ich diese Sätze:
„Später erfuhr ich durch meine Mutter, dass in jenen Wochen zwischen beiden Männern ein sonderbares Gespräch stattgefunden hatte. Mein Vater hätte ihn gewarnt: “Herr Eckdisch, verkaufen Sie ihre Häuser, nehmen Sie ihr Geld und versuchen Sie nach Palästina zu gehen. Kaufen Sie sich ein! Gehen Sie ins Land ihrer Väter. Sie müssen ja doch dorthin auswandern. Lesen Sie, was der Prophet Hesekiel vor zweieinhalbtausend Jahren vorausgesagt hat.” Er hielt seinem Hauswirt die Bibel vor die Nase. “Da steht es geschrieben! ... Siehe, ich will die Kinder Israel holen aus den Heiden, dahin sie gezogen sind, und will sie allenthalben sammeln und will sie wieder in ihr Land bringen...” (Hes.37,21). Er zeigte ihm andere Schriftstellen, alle mit demselben Tenor. Doch all das beeindruckte den gutmütig dreinschauenden, ältlichen Kaufmann wenig. Er winkte ab.

Als mein Vater sagte, der Mormonenprophet Joseph Smith hätte schon vor einhundert Jahren gelehrt, der Zeitpunkt der Sammlung Israels stünde unmittelbar bevor und er habe einen bedeutenden Juden, der Mormone geworden war, Orson Hyde, 1838 nach Palästina geschickt, um das Land zum Zwecke der Heimkehr der Juden zu segnen, da lächelte der rundliche Mann nachsichtig: “Wissen Sie”, sagte er, “wir Juden haben es doch gut hier in Deutschland!" Da verwies Vater ihn auf Hitler und sein Programm. " Nein!" sträubte sich der Jude, "wir haben bisher sämtliche Pogrome überstanden, wir überleben auch Herrn Hitler.” Außerdem genieße er als deutschsprechender Jude polnischer Nationalität Schutzstatus. Die Welt sei so zivilisiert heutzutage.

Einige Monate später drang die schwarze SS ins Haus Wilhelmstraße 53 ein. Binnen Sekunden brach der Damm. Es gab keinen Schutzstatus mehr, sondern nur eine Anzahl Leute, die sich viel darauf zugutehielten gehorsame Gefolgsleute ihres Führers zu sein. An ein Gesicht kann ich mich erinnern und wie ich meine, sogar an seinen Namen. Der Mann mit seiner schwarzen Schirmmütze und dem silbern blinkenden Totenkopfsymbol schaute mich nur kurz und kalt an.
Die Wolgaster SSler schoben die vier verängstigten Mitglieder der Familie Eckdisch vor sich her. Der Lastkraftwagen stand wartend da.“

Auszug aus meiner im Internet veröffentlichten Autobiographie „Schritte durch zwei Diktaturen.“

Die Geschichte der Israeliten die den Holocaust überstanden hatten und die ihre zukünftige Heimat in Palästina sahen kann an Dramatik kaum überboten werden. Alle, die irgendwie daran interessiert waren die Überlebenden möglichst draußen zu halten, hatten sich verschworen: Wir wollen keinen Ärger haben mit den Palästinensern. Damals hielten Briten das Land in ihrer Hand als Schutzmacht. In der Theorie unterstützten sie eine maßvolle Einwanderung – entsprechend legitimiert durch das Völkerbundsmandat für Palästina seit 1922 -. Praktisch jedoch unternahmen sie was sie konnten, den Juden die Einreise zu erschweren. Künftige Großkonflikte sollten vermieden werden.
1948 lebten im Gebiet Israel 800 000 Menschen. Seither verzehnfachte sich diese Summe.
Das Schicksal des ehemaligen US-amerikanischen Luxusdampfers „President Warfield, auf dem sich 1947, 4500 jüdische Auswanderer befanden, sollte im Geschichtsunterricht jeder Schule Deutschlands betrachtet werden.
Das Schiff ursprünglich für 200 Passagiere eingerichtet, wurde in „Exodus“ umbenannt.
Allen Juden entsprechenden Alters war klar, ihre neue Heimat ist von Todfeinden umgeben. Da war ein Mann namens Mohammed Amin al-Husseini (* vermutlich 1893 in Jerusalem; †4. Juli 1974 in Beirut), auch Haj/Hajj Amin al-Husseini oder auch al-Hussaini.
„Er war ein islamischer Geistlicher und palästinensischerarabischer Nationalist aus einer der einflussreichsten Familien Jerusalems. Er wurde bekannt als Großmufti von Jerusalem.“
Seit Jahren brannte er für die Idee die Juden vom Erdball zu tilgen.
Wikipedia schreibt:  Amin al-Husseini spielte eine entscheidende Rolle bei der Ausbreitung des modernen Antisemitismus im arabischen Raum und der Zusammenarbeit von islamistischen Antisemiten mit den Nationalsozialisten. Er war überzeugter Befürworter der Vernichtung der europäischen Juden im Deutschen Reich. Er knüpfte Kontakte zu den Nationalsozialisten, gewann die Unterstützung durch deutsche Führungskreise und lebte ab 1941 in Berlin. Al-Husseini war Mitglied der SS und betrieb Propaganda für Deutschland in arabischer Sprache

Al-Husseini war der politische Mentor der von Jassir Arafat befehligten palästinensischen Organisationen.
Wikipedias Recherche wird mitgetragen von www.politische-bildung-brandenburg.de/node/7031
Aus Anlass des 70. Jahrestages der Wannsee-Konferenz zur „Endlösung der Judenfrage“ am 20. Januar 1942 hatte der Verein Gedenkstätten KZ Bisingen am Freitag, 20. Januar 2012 zu einer Gedenkveranstaltung ins Bisinger Heimatmuseum eingeladen.
In dieser Gedenkveranstaltung wies Uta Hentsch auf die Rolle die der Großmufti von Jerusalem, Mohammed Amin-el Husseini, auch der „SS-Mufti“ genannt, spielt, hin.
„Er wurde zu einem großen Unterstützer der Judenfrage von außen. Im November 1941 nach Berlin angereist mit mehreren Jahren Aufenthalt, paktierte der Großmufti mit Hitler in der „Judenfrage“ in jeder Hinsicht. „Abu Ali“ (Vater Ali), war der Beiname, den der Mufti Hitler gab. Himmler verehrte den Großmufti beinahe unterwürfig, das lassen Grußkarten und Bilder von beiden unzweifelhaft erkennen.
In einem Telegramm an den Mufti schreibt Himmler zum am 02. November 1943:„Die nationalsozialistische Bewegung Großdeutschlands hat seit ihrer Entstehung den Kampf gegen das Weltjudentum auf ihre Fahnen geschrieben, Sie hat deshalb schon immer mit besonderer Sympathie den Kampf der Freiheitsliebenden Araber, vor allem in Palästina gegen die jüdischen Eindringlinge verfolgt. Die Erkenntnis dieses Feindes und der gemeinsame Kampf gegen ihn bilden die feste Grundlage des natürlichen Bündnisses zwischen dem nationalsozialistischen Großdeutschland und den freiheitsliebenden Mohammedanern der ganzen Welt. In diesem Sinne übermittle ich Ihnen am Jahrestag der unseligen Balfour-Deklaration meine herzlichsten Grüße und Wünsche für die glückliche Durchführung Ihres Kampfes bis zum Endsieg.“ Reichsführer der SS – Gez. Heinrich Himmler


Ich selbst kann Freund und Feind nur vor einseitigen Stellungnahmen abraten. 

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