Dienstag, 26. April 2016

Sonderbare, öffentlich verbreitete Unterstellungen


Der Exmormone Jonas Daum schreibt im Internet:

„ Ein typischer Mormone (und davon gibt es Viele) wird deshalb auch niemals über den "Tellerand" der "HLT"-Lehre hinaus argumentieren. Im Zweifelsfalle wird das Gespräch meist ausweichend oder beziehungsentfremdet abgebrochen.“ …
„Die "HLT"- Kirche missbraucht das Bedürfnis der Wahrheitssuche und der transzendenten Sinnsuche, indem sie für das Resultat der Suche das perfekte, unantastbare Ergebnis anbietet.
„Von der Organisierten "Kirche Jesu Christi, der Heiligen der Letzten Tage", getragen und geborgen, wird man als Christ unfähig gemacht, selbständig sein christliches Leben mit all den üblichen Bedürfnissen in die Hand zu nehmen. Man wird sprichwörtlich verwöhnt und gleichzeitig emotional abhängig gemacht…
Ich erlaube mir hier verallgemeinernd zu sagen: "Sie (die Mormonen G.Sk.)  stehen nicht auf eigenen Füßen, weshalb sie auch den "negativen Realitäten" gegenüber geistig nicht stark bleiben können".
Das Recht auf freie Meinungsäußerung erlaubt mir, mich ebenso öffentlich wie Jonas Daum zu Wort zu melden.
Stünde mein hier folgender Satz isoliert da würde er das Gegenteil der Wahrheit sein.
„Ja, es ist wahr: Mitglieder leben in der Kirche Jesu Christi der HLT eingeengt – unfrei –, sie sind abhängig.“
Die Auslegung ist entscheidend. Im Missverständnis liegen generell viele Probleme verborgen. Es ist ohnehin so, im Alltag, in der Familie, besonders in der Politik. Vielleicht verursachen Missverständnisse einen nicht geringen Teil unserer persönlichen Entscheidungen.
Noch einmal: Mormonen sind Unfreie, wie es treue Ehepartner sind. Sie sind Abhängige von ihren Versprechen stets auf die Eingebungen ihres eigenen Gewissens zu achten. Sie sind gebunden durch ihr Bündnis mit Gott, wie die alten Israeliten. Sie dürfen vieles nicht mehr, was sie sich zuvor erlaubten. Sie haben Regeln einzuhalten, strikt wie sie den Verkehrsteilnehmern im Straßenverkehr abverlangt werden.
Es mag Fälle geben, dass linientreue Mitglieder sich als schwierige Gesprächspartner mit einem Hang zur Intoleranz erweisen. Die Regel ist das nicht.
Herr Gunnar Werner ein publizierender sehr kritischer Exmormone und Leipziger wurde von seiner glaubenstreuen Familie nicht verstoßen. Seine Mutter erwiderte mir. “warum sollten wir. Er ist doch unser Sohn.“
Meines Wissens wurden die Gunnar-Eltern von Gemeindemitgliedern, für diese Verhaltensweise nie getadelt.
Nicht bei Jonas Daum, aber von diversen anderen Seiten wird häufig versucht, bei Nachdenklichen den Eindruck zu erwecken, dass jemand der sich der  Kirche Jesu Christi der HLT anschließt von seiner Familie zurückzieht.
Es kann sein, das es solche Fälle gibt, insbesondere wenn in der betreffenden Familie extremes Traditionsdenken vorherrscht. In der Regel ist es exakt umgekehrt. Durch Kritikerveröffentlichungen verunsicherte Eltern setzen Beitrittswillige häufig massiv unter Druck: „um Gottes Willen, schließt euch keiner derart verrufenen Sekte an.“
Besorgte, aber unwissende Geistliche geben den Familien Recht. Die Anzahl der vorliegenden Biographien so behandelter Mitglieder ist enorm.  
Noch nie fand ich bei meiner gezielten Suche Sektenbeauftragte die das unumwunden zum Ausdruck brachten.
Tatsache ist, gläubige Mormonen haben die Intoleranz und Schiefdarstellungen ehemaliger Mitglieder zu ertragen. Sektenbeauftragte machen sich deren Aussagen oft unkritisch zu Eigen.
Gegendarstellungen, wie beispielweise die folgende, bleiben grundsätzlich unbeantwortet.
Den Kopf vor eigentlich zwingend anstehender Richtigstellung, in den Sand zu stecken, ist unverantwortlich.  Es ist unchristlich. Stünde ich in solcher Situation, öffentlich oder insgeheim der Lüge überführt, mein Gewissen und meine Kirche würden von mir die öffentliche Korrektur und die Entschuldigung verlangen.
Da ist der Unterschied.
Natürlich vergeben wir gerne, am liebsten aber nach dem Bekenntnis des Verleumders sich zumindest geirrt zu haben. Seitens aktiver Mitglieder  ist mir bisher kein Fall bekannt, dass Mormonen nach Rache trachten.
Kaum einer ist, im deutschsprachigen Raum, soweit mir bekannt,  in der Argumentation schärfer als ich. Dies ist die Folge meiner Zurkenntnisnahme oft unerträglicher Unterstellungen von Geistlichen und anderer voreingenommener Autoren.  Nachdem ich die Lehren meiner Kirche und ihre Auswirkungen auf vier verschiedenen Kontinenten in sieben Jahrzehnte hindurch intensiv untersuchte, praktizierte und herausfand, dass es mit Abstand Besseres nicht gibt, steht mir das Recht zu eine Übertreibung als Übertreibung zu bezeichnen und eine vorsätzliche Läge ein Verbrechen zu nennen.
Diffamie wird nie gebilligt, vor allem nicht von Gott.
Gezwungenermaßen schaue  ich auf eine ungeheure Sammlung unehrlicher, antimormonischer Darstellungen zurück. Ursache zumindest 400 Gegendarstellungen zu verfassen die allesamt im Internet zur Verfügung stehen.
Die Behauptung Jonas Daums: „ Ein typischer Mormone (und davon gibt es Viele) wird deshalb auch niemals über den "Tellerrand" der "HLT"-Lehre hinaus argumentieren.“ ist nicht korrekt.
Inkorrekt ist der stets, auch bei Jonas Daum, auftretende Hinweis, Mormonismus enthalte mit seinem Tempelwerk freimaurerische Elemente. Solche Aussagen haben zwar den Anschein zutreffend zu sein, sie berücksichtigen aber nicht, dass die Fachwelt längst weiß, dass die üblichen Vergleiche die Tatsache außer Acht lassen, dass  die von der Großkirche vernichtete arianische Kirche des 5. nachchristlichen Jahrhunderts, dieselben angeblich „freimaurerischen“ Elemente in besonderen Gebäuden pflegte.
Schlicht gesagt: Die Freimaurer entlehnten, nicht die Mormonen – Letztere stellten n a c h w e i s l i c h  lediglich verlorene Zusammenhänge urchristlichen Glaubens wieder her. Sie sind wie die Arianer Italiens nur die Bewahrer heiliger Riten.  Weniger aus Bosheit, als aus Unkenntnis wird dies von Andersglaubenden verurteilt. Der Beweis, dass dies ein gravierendes Fehlurteil ist, liegt mit den Mosaiken des 5. Jahrhunderts zu Ravenna unwiderlegbar auf der Hand!
Nach meiner Erfahrung, wissen leider nur sehr wenige, dass es eine arianische Kirche gab.
Am lautesten schreien diejenigen gegen meine Kirche die nie begriffen haben, dass Toleranz gegenüber allen Menschen Hauptlehre des Mormonismus ist. Wir reagieren nie unsanft solange Andersmeinende nicht in militanter Weise gegen uns auftreten. Wir dagegen werden mit allen legalen Mitteln gegen den Verfall des Jedermannrechtes auf freie, eigene Entscheidung in der Politik und in der Gesamtgesellschaft wirken. Wir werden das Recht auf „free agency“ entschlossen verteidigen. Und, das sei in aller Demut gesagt: Mormonen versuchen mit ganzer Seele  Christi Gebote, wie sie in der Bibel geschrieben stehen zu halten. Kaum ein anderes Gotteswort ist ihnen wichtiger als dieses:

                 „Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist es der mich liebt…“






 [G1]

1 Kommentar:

  1. Ich wollte meine Artikel schon lange aus dem Netz nehmen lassen. Herzlichen Dank für Ihre Auseinandersetzung und Gegendarstellung. Liebe Grüsse,Jonas Daum, www.dschungfulin.com

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