Freitag, 5. Mai 2017

Komplettes Buch: "Die Zukunft gehört dem Christentum mormonischer Prägung" (3) by Gerd Skibbe

Es gäbe weder die katholische, evangelische noch die orthodoxen Kirchen, wäre da im Jahr 380, mit einem gnadenlosen, seinem ganzen Wesen nach antichristlichen Staatsgesetz, nicht das Scheinchristentum  zur Pflichtreligion erklärt worden.

Der Name dieses Gesetzes lautete: Cunctos populos.

An die Stelle der Vernunft und des Glaubens, trat mit ihm der Knüppel des römischen Staatsapparates, der zu dieser Zeit vom "Kaiserberater" Ambrosius von Mailand (339-397) straff geführt wurde. 
Wir werden sehen, dass er die jungen Kaiser dirigierte wie ein Puppenspieler seine Marionetten.
Ambrosius hatte sich sechs Jahre zuvor statt arianisch-tolerant und damit im Sinne des Valentinianischen Kaiserhauses katholisch-intolerant taufen lassen, obwohl er den Arianern Mailands zuvor zumindest Neutralität in Aussicht gestellt hatte.
Da liegt der Hund begraben.

An dieser Stelle muss ich noch einmal erklären, dass es niemals im Sinne Jesu Christi war Menschen zu zwingen, seine Wahrheiten zu akzeptieren. 
Im Gegenteil! Sein Evangelium ist das der Erlösung aus Zwängen. 
Gewaltanwendung und Christentum schließen sich definitiv gegenseitig aus.
Der Gesetzestext von Cunctos populos kommt so sanft und angenehm klingend daher wie Lenins Dekret über den Boden. Der Bolschewik Lenin versprach 1917 den landlosen Bauern und ihren an der Front blutenden Söhnen Frieden, Freiheit und Land.  Das war schönste Musik in ihren Ohren: Das sollte zum vorübergehenden Sieg des Moskauer Kommunismus führen.
1917 hieß es glaubwürdig: Der Boden gehört dem Volk.
Was sich in Wirklichkeit, gemäß zehntausenden Dokumenten ereignete ist jedoch unglaublich: 
die Bauern wurden erneut in die Sklaverei getrieben, noch tiefer hinein, als je zuvor. 

So ähnlich war es was sich nach 380 im Namen Christi zutrug. Zunächst freuten sich viele zu hören, dass Cunctos populos ihnen Frieden und Einigkeit im Glauben bescheren würde.
Aber die Realität erwies sich als brutale Unterdrückung aller Religionen. Außer der konstantinisch-katholischen Kirche besaß keine andere Glaubensrichtung fortan ein Existenzrecht.

Ambrosius Vorstoß richtete sich vor allem gegen die Mitglieder der Reste der Urkirche.
Das kann kein Historiker ernsthaft bestreiten.
Davon wird im Folgenden umfangreich die Rede sein.
Aber warum decken gewisse Personen dieses Wissen zu?

Werfen wir noch einmal einen Blick auf den Text des C.p. den, wie gesagt, niemand weiter als Ambrosius von Mailand zu verantworten hat, denn ohne diesen eisenharten Mann geschah  in den Grenzen Roms nichts von historischer Bedeutung mehr.

"Alle Völker, über die wir ein mildes und maßvolles Regiment führen, sollen (müssen) sich, so ist unser Wille, zu der Religion bekehren, die der göttliche Apostel Petrus den Römern überliefert hat, wie es der von ihm kundgemachte Glaube bis zum heutigen Tage dartut und zu dem sich der Pontifex Damasus klar bekennt...“ (77)  Beginn und Ende des Textes Cunctos populos vom 27. Februar 380

Hier wird vorgegaukelt der Text entstamme der Feder des Kaisers Theodosius, aber der war damals noch kein Mitglied der Kirche und zudem zwang Ambrosius diesen bedauernswerten Herrn des römischen Hauses, sich in seinem Takt zu bewegen. Auch heißt C.p.  bis heute das "Dreikaiseredikt". Das ist eine Unwahrheit, wie später gezeigt werden wird.

Oder ist es etwa nicht wahr, dass Ambrosius Theodosius mehrfach öffentlich erniedrigte, dass er ihn öffentlich zu Kreuze kriechen ließ?

Wir wissen zudem ziemlich gut, wer Herr Damasus war, an dessen Glauben und Tun wir uns, gemäß C.p. ein Beispiel nehmen sollen. Wir wissen mit Sicherheit wozu er sich klar bekannte, nämlich zur rüdesten Art der Orthodoxie. 
Ich glaube, dass der Tag kommen wird, an dem wir Dokumentarfilme sehen werden. Wir werden sehen, wie verwegen Herr Damasus im Jahr 366, im Herbst, einherschreitet, mit seiner Bande von Totschlägern, um diejenigen umzubringen die anders als er an Christus glaubten. 
Dennoch ehren ihn nicht wenige großkirchliche Geistliche immer noch. 

„Cunctos populos“ atmet durch und durch den Geist dieses intoleranten "Papstes", der das Märchen vom "Stuhl Petri" in Rom erfand. C.p. drohte denen mit Strafen die sich aus Gewissensgründen nicht ins Einparteiensystem des Unholdes Ambrosius von Mailand einfügen konnten, nicht durften. Cunctos populos bestimmte, über alle Köpfe hinweg, dass 


„nur diejenigen, die diesem Gesetz folgen, … Christen heißen dürfen; die übrigen, die wir für wahrhaft toll und wahnsinnig erklären, haben die Schande … zu tragen. Auch dürfen ihre Versammlungsstätten nicht als Kirchen bezeichnet werden. Endlich soll sie vorab die göttliche Vergeltung, dann aber auch unsere Strafgerechtigkeit ereilen, die uns durch himmlisches Urteil übertragen worden ist.“ (78) Textteil C.p. 

Strafgerechtigkeit wurde damals, wie später in Lenins Reich zum Schreckgespenst für jeden.

"Strafgerechtigkeit" brach da wie dort die mutigsten Herzen. Jesus hingegen wollte sie gewinnen.

Unvergessen: die Voraussetzungen für das Verbrechen der Entmündigung von schließlich Abermillionen durch C.p. schuf Athanasius von Alexandria. Seine Hetzreden, die er zwischen 320 bis 373 hielt, müssten jeden Mitfühlenden erschüttern. 

Aber das ist nicht oder nur selten der Fall. Großkirchliche Geistliche loben bis heute die kraftvolle Art des Athanasius. Doch Athanasius "kraftvolles" Diktat wirkte, nach Nicäa, 325, bis ins 19. Jahrhunderte ebenso unheilvoll wie das sogenannte "Diktat der Arbeiterklasse" im 20. Jahrhundert. Dort entfaltete derselbe Geist sich und fast bis zur letzten Minute seiner Herrschaft war es hier der "Panzerkommunismus", und da bis Vatikanum II das Diktat Roms: wer nicht glaubt wie der Vatikan, der kann nicht selig werden.
Lenin  wusste wahrscheinlich wenig oder nichts von Athanasius, aber beide brachten  zu Papier, dass nur sie Recht haben.
Sie schrien es aus voller Kehle.

Wie gerne versuchen die Feinde des toleranten, intelligenten Mormonentums zu unterstellen, nicht sie, nicht ihre Ansichten und Vorlieben, wären gefährlich, sondern die der Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Diese stellten eine Bedrohung für die "Christenheit" dar. 
Aber bis heute gab es nur eine einzige Religion die in den USA jemals verfolgt wurde: nämlich die "mormonische". 

Die Verfolger outeten sich bis heute unentwegt: sie sind Athanasianer!
Das betonen sie auch noch obwohl sie genau wissen, wessen Geistes dieser Herrn war. Der bekannte Theologe Schleiermacher formulierte es klar:

„Athanasius... hat das Signal zu den Verfolgungen gegeben. Schon auf dem Nicänischen Konzil mag er die Hauptursache des strengen konstantinischen Dekrets gewesen sein... Er fängt überall mit Schimpfen und Heftigkeit an und ist unfähig und unbeholfen im Disputieren.“ (79) Joachim Boekels, Dissertation: Schleiermacher als Kirchengeschichtler“ 


Bereits in seiner zuverlässig überlieferten 1. Rede gegen die damals noch absolut harmlosen Arianer tönt Athanasius bösartig:

„Wenn man sie aber logisch untersucht, so wird es sich herausstellen, dass sie (die andersdenkenden Christen) bitteren Spott und Hohn verdienen..., verdienen sie nicht allen Hass?” (80)
Maßgebliche Werke des Hl. Athanasius in der Übersetzung der "Bibliothek der Kirchenväter"

Dissonanzen schrillster unchristlicher Art! Auch Hans Lietzmann stellt fest:

„Er wird die nicänische, orthodoxe Leitfigur der kommenden Kämpfe.“ (81) „Geschichte der Alten Kirche“, de Gruyter

Die gesamte christlich-ökumenische Gemeinde befindet sich des zänkischen „Helden“ Athanasius wegen bis zur Stunde in schwieriger Lage, denn sie hängen an ihm, ob sie das wahr haben wollen oder nicht. Das Buch Mormon lehrt gegen diesen Trend zum Inhumanen:


„Es ist nicht meine, (Jesu), Lehre, dass den Menschen das Herz zum Zorn aufgestachelt werde, sondern es ist meine Lehre, dass es derartiges nicht mehr geben soll. ...Wer den Geist des Streites hat, ist nicht von mir...“ (82)  3. Nephi 11: 30 + 29 

Da ist er, der Kern des Mormonismus.

Athanasius Anklagen hingegen verstummten nie wieder: 


„Unter Rückgriff auf typische Formen der Polemik greift Athanasius seine Gegner an und diskriminiert ihre Handlungsweise grundsätzlich... dass die Arianer sich wie dauernd umherschwirrende Stechmücken verhalten, ist eine Metapher, die Athanasius immer wieder verwendet.“ (83) Annette von Stockhausen „Athanasius von Alexandria Epistula ad afros.“

So urteilt auch Adolf von Harnack, mit Blick auf Athanasius Wirken:

„die Sprache des Hasses erfüllte die Kirchen.“ (84) von Harnack „Lehrbuch der Dogmengeschichte“


Schon die Art, wie Athanasius nach dem Tode seines Bischofs Alexander 327 sich „in einer Art Husarenritt von einer Minderheit zu seinem Nachfolger“ wählen ließ, hätte auch seine Sympathisanten stutzig machen müssen.
Schnell wollte er Metropolit und mehr sein! Unartig provozierte er den Widerstand seiner Gegenspieler um sich selbst wichtiger zu machen. 
Seine Reden wurden immer schärfer. Bald brachte der alexandrinische Volksmund das Sprichwort auf: Athanasius contra mundum. Athanasius gegen die Welt. 
Er hält sich für den großen Sachverständigen. Als einigermaßen umfangreich unterrichteter Mormone kann ich leider nicht anders, als zu formulieren: Vor allem die „Sektenkenner“, Sektenbeaufragten aller Couleur, sind, was „Mormonismus“ betrifft, häufig von Blindheit geschlagen. Viele Antimormonen haben sich heftig im Ton vergriffen, einige tun es immer noch:

Soweit zu sehen ist, orientieren sich hinterwäldlerische Theologen noch im 21. Jahrhundert am Ungeist des Athanasius. Einige verfassten Publikationen verlogenster Art, wie die der "Mormonismus-experten" G.A. Zimmer, Rößle und Hauth. Andere zogen die feinere Klinge vor. Pfarrer Zimmer stellte fest, nachdem er sich jahrelang, seit 1902, als evangelischer Missionar in Utah intensiv umgesehen hatte und folglich als Kenner der Materie gelten musste: Er tut es in der Absicht dem traditionellen Christentum zu dienen:

Es ist angebracht diese Aussagen zu dokumentieren.


Das Kreuz Jesu? 
Warum vermissen es gerade diejenigen, die wissen, dass die Christen der ersten 400 Jahre, das Kreuz verabscheuten? 

Es ist eine sonderbare Religion, dieses "traditionelle" Christentum, eine Religion die es erlaubt zu ihrer Verteidigung Ungeheuerlichkeiten, Lügen und Diffamie als Waffe einzusetzen. Zimmer schämt sich nicht zu urteilen: 

„Die Mormonen sind eine einzigartige Gesellschaft von frechen Gotteslästerern, dreisten Lügnern, gewissenlosen Meineidigen, Hurern und Ehebrechern, gemeinen Dieben, lauernden Mördern eine durch gräuliche Eidschwüre zusammen gekittete unzertrennliche Gemeinschaft, einem Basilisken vergleichbar, wie ihn nur die Macht der Finsternis ausbrüten konnte…“ (85) „Unter den Mormonen in Utah“, 1907







Ist das nicht das Sprachmuster des Athanasius? 

Zimmers „Werk“ las ich 1945 als fünfzehnjähriger mit wachsender Spannung. Auf dem Hausboden meiner Eltern hatte ich die „verbotene Kiste“ meines Vaters gefunden und geöffnet, kurz nachdem die Rote Armee in Wolgast einmarschiert war. Statt, wie üblich, angeln zu gehen, las ich die ganze Antimormonenliteratur die mein Vater sich angeschafft hatte, als er die Lehren dieser Kirche zu untersuchen begann. Einiges davon ist noch heute in meinem Besitz. Wahrlich nicht der Hellste damals, erkannte ich dennoch sofort, dass es sich passagenweise um faustdicke Zwecklügen handelte. Denn Vater hatte sich, bereits 1932, nach langjähriger Untersuchung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage angeschlossen und mich gut unterrichtet. Zudem hatte ich einige Mormonenmissionare näher kennengelernt.


Bild: eigenes Archiv. Links Missionar Elder Larson, mein Vater Wilhelm Skibbe, Johannes Reese mein Klavierlehrer, der nie Mitglied der Kirche Jesu Christi der HLT wurde. Aber er bezeugte stets, dass er allen Aussagen des Mormonenpropheten Joseph Smith glaube. Er überzeugte ungefähr 60 Menschen, allesamt Wolgaster, sich unserer Kirche anzuschließen. Frau Schmidt, die später Mitglied wurde, und Missionar Ältester Holt.



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