Herr Dr. Kai Funkschmidt von der evangelischen
Weltanschauungszentrale Berlin, bettet, in einem aktuell gültigen Fachartikel, seine „Mormonismuskritik“
u.a. in die Worte: die Geschichte der Mormonen ... „beginnt mit dem Bauernsohn Joseph
Smith (1805 – 1844), der 1820 von seiner ersten Gotteserscheinung in den
Wäldern hinter dem elterlichen Hof berichtet. Hier sagt Gott dem Jungen, er
solle sich keiner der bestehenden Kirchen anschließen, ihrer aller Glaubensbekenntnisse
seien ihm, Gott, ein Gräuel. Gott verwirft also nach mormonischer Diktion nicht
nur die möglicherweise reformbedürftige und erneuerungsfähige äußere Gestalt
aller damaligen christlichen Kirchen, sondern ihren Kern und Glaubensinhalt.“
Der Kern und Glaubensinhalt „aller damaligen
christlichen Kirchen“
bestand um 1830 aus durchweg fragwürdigen Elementen. Dazu zählen und zählt u.v.a., bis heute:
-
Das Bekenntnis von Nicäa (bzw. das
Athanasianum) Erstaunlich ist die Tatsache, dass selbst hochrangigen
Theologen nicht bewusst ist, dass dieses Bekenntnis unter Zwangsandrohung
seitens des Massenmörders Kaiser Konstantin zustande kam, dass es,
nachweislich, paganen Ursprungs ist. Zum Beispiel verweigerte ihm der
evangelische Spitzentheologe A. von Harnack auch aus diesen Gründen seine
Zustimmung. Die vornicänische Kirche war nicht monotheistisch ausgerichtet. Bis
heute wird den Mitgliedern der Kirche Jesu Christi der HLT (Mormonen) das „Christsein“
abgesprochen, weil sie, wie Sir Isaak Newton, Ralf Waldo Emmerson, von Harnack u.v.a.
bedeutenden Persönlichkeiten den Monotheismus (nicht den Gesamttext) des
Nicänums als unbiblisch ablehnen. Hier wäre mehr Redlichkeit im gegenseitigen Umgang
erforderlich.
-
Die
Praxis des Babytaufens wird „mormonischerseits“ verworfen. Sie stellt eine
Verletzung der Würde jener Personen dar, die weder schuld- noch
entscheidungsfähig sind. Weder die Bibel, noch die Urkirche kannte die von
Augustinus um 400 erhobene Lehre von der Erbsünde. Justians
I. ein blutrünstiger Kaiser hat um 540 "die Kindstaufe
zwangseingeführt". (1) Codex
Iustinianus I,11,10.
- Erst
mit Vatikanum II bedauerte die röm. Kath. Kirche, 1965, den von ihr initiierten
Raub des Rechtes jedes Menschen auf Entscheidungsfreiheit (freie Wahl der
bevorzugten Religion). Rom stellte nach 1 500 Jahren der Gängelung von
hunderten Millionen Menschen fest, dass dies zu Unrecht geschah. In der Kirche Jesu Christi der HLT galt von
Beginn an: „Ein Priester der auch nur im Geringsten Zwang, oder ungerechte
Herrschaft oder Nötigung ausübt,
verliert umgehend seine Legitimationen."
(2) Lehre und Bündnisse Abschn. 121
Selbst den Theologen der Großkirchen ist selten bewusst, dass Dr.
Martin Luther den Tod zehntausender Bauern zu verantworten hat. Diese Menschen
hatten es gewagt, sich dem ungerechtfertigten Zwang der Fürsten zu widersetzen.
-
Der
auch von Dr. Funkschmidt getadelte Joseph Smith, lehrte: „Gott war einst ein
Mensch – und der Mensch kann werden wie Gott!“
Kaum ein Thema wurde heftiger als diese Aussage kritisiert.
Dass der Mensch in der Ewigkeit ein Gott werden könne, war jedoch nachweislich
oberste Lehre der vornicänischen Kirche. Selbst Dr. Martin Luther
lehrte die (Möglichkeit) von der Vergottung des Menschen.
(3) Tuomo Mannermaa “Luther und Theosis”, Band 1
Veröffentlichungen der Luther-Akademie Ratzeburg, Helsinki/Erlangen 1990, S.
11: “Theosis als Thema der finnischen Lutherforschung auch Prof. Adolf von Harnack „Lehrbuch der Dogmengeschichte“
- Die vornicänische
Kirche kannte exakt die Tempelriten der „Mormonen“, - die den Großkirchen als
äußerst suspekt erscheinen - das wissen die Tempelforscher aller Großkirchen.
Nichts! Nichts in der Welt, lässt sich besser, z.B. anhand der arianischen Mosaike
zu Ravenna, beweisen.
-
Sonderbar
ist: jeder großkirchliche Theologe weiß, dass es in einer christlichen Kirche keinen Altar geben darf. (4) „Theologisches Lexikon",
Union –Verlag, Berlin, 1977.
Ein Altar kann nur Teil und Inhalt eines Tempels sein, wie in der Kirche
Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.
- Es
gibt ca. 400 unterschiedliche, theologische Details der Übereinstimmung
zwischen Ur- und der Kirche Jesu Christi der HLT, die allesamt im teilweise
scharfen Widerspruch zu jenen Kirchenlehren stehen, die um 1830 großkirchliches
Glaubensgut waren, wie z.B. der Fakt, dass es in der Urkirche kein bezahltes Priestertum gab, oder, die
Tatsache, dass bei den Mormonen und den vornicänischen Christen liturgische Gewandung
nicht vorkam.
- „Mormonen“
waren von der ersten Stunde ihrer Existenz an proisraelisch, projüdisch (aber
keineswegs antiarabisch) eingestellt,
das war nicht der Fall in der allgemein-christlichen Gemeinschaft. (5) Buch Mormon 2. Nephi 29: 5
u.v.a.
Viele
Theologen vermeiden einen literarisch exakt geführten Vergleich der Sonderlehren der
Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tag mit den heute verfügbaren Daten
über Strukturen, Lehren und Praktiken der vornicänischen Kirche. Ausnahmen bilden Prof. Benz, Prof. Dr. Heikki Räisänen, u.a. (6)
https://gerd-skibbe.blogspot.com/2014/10/eine-leider-vergessene-analyse.html
Die
Expertisen auch anderer Analytiker bestätigen sehr wohl, dass Mormonismus keine
synkretistische Neureligion ist, sondern eher eine Kopie des Originals.
Die Annahme ist wohl unhaltbar, der Hinterwäldler Joseph Smith, sei mit Hilfe seiner ebenso ungebildeten Freunde, im Stande gewesen das zu tun, was bislang hunderten Fachleuten nicht gelang, - oder Smiths größte Kritiker halten weiterhin die eigene Logik unter Verschluss.
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