Mittwoch, 26. November 2025

Die Verbrennung eines Heiligen

 

Ich erinnere an den 27. Oktober 1553.


Die Schweizer Calvinisten verbrannten den Arzt und Mathematiker Michael Servet, weil der gut urchristlich d.h. arianisch und „mormonisch“ glaubte und  sagte: Gott hat ein menschliches Gesicht. Sie haben grünes Holz ausgesucht, um ihn möglichst lange zu quälen, und der sonst hoch angesehene Philip Melanchthon, ein enger Freund Martin Luthers, gratulierte den Mördern schriftlich zu diesem Verbrechen. Doch 2007 erklärte Papst Benedikt XVI. in seiner ersten Enzyklika: 

                               „Gott hat ein menschliches Gesicht.“ Was nun?

Dieses Bekenntnis hat sich noch nicht herumgesprochen. Denn die „Antimormonenhetze“ geht unvermindert weiter: „Mormonen – die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage – sind keine Christen (sie glauben wie Michael Servet, dass Gott ein menschliches Gesicht hat) sie verweigern, wie Servet, das trinitarische Bekenntnis. Hunderte ranghohe Christen schwören dasselbe:

Pressesprecher Thomas Schneider von der Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen setzte den Höhepunkt: „Diese Sekte … lehnt die Trinität… ab…. Christen sollten sich in der Öffentlichkeit deutlich von der auch in Deutschland missionierenden Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) und ihren Vertretern distanzieren.“ Sektierer als Gastredner bei Willow[1]Creek“, 2016 

Dr. Kai Funkschmidt von der Evangelischen Zentralstell für Weltanschauungsfragen Berlin gießt sogar noch Wasser auf die Mühlen jener trinitarischen Eiferer, die tatsächlich über einen sehr schmalen Horizont im Bereich Dogmengeschichte verfügen: „Wer die eigene Christologie ernst nimmt, muss feststellen: Gotteslehre und Christologie der HLT (der Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ) sind nicht christlich.“ Lexikon der evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin, 

Die „Styler Missionare“ bekräftigen: „Mormonen“ „(lehnen) die Lehre von der Dreifaltigkeit strikt ab. Allein diese Tatsache abgesehen von den bisweilen mehr als seltsamen Offenbarungsinhalten, machen deutlich, dass wir es hier nicht mit einer christlichen Konfession zu tun haben.“ 01.04.2012 Pater Hans Peters SVD 

Das kommt alles aus dem ersten Drittel des 4. Jahrhunderts. Athanasius (290?-373) der Miterfinder des „dreiköpfigen Ungeheuers“, wie Michael Servet den „Dreieinen“, , trinitarischen Gott, nannte, fluchte lautstark:  Arianer (die glauben Jesus sei ein anderer als sein Vater, und Jesus habe ein menschliches Gesicht) sind keine Christen... Sie sind die Erfinder von Gotteslästerungen und in Wahrheit die Gottesfeinde, …“ Maßgebliche Werke des Hl. Athanasius in der Übersetzung der "Bibliothek der Kirchenväter" (auch in RTF-Format) Aus der 1. Rede


  Michael Servet


 Der allgemein abgelehnte Versuch den „Dreieinen“ darzustellen.


  Ein anderer Versuch

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