Ich erinnere an den 27. Oktober 1553.
Die Schweizer Calvinisten verbrannten den Arzt und Mathematiker Michael Servet, weil der gut urchristlich d.h. arianisch und „mormonisch“ glaubte und sagte: Gott hat ein menschliches Gesicht. Sie haben grünes Holz ausgesucht, um ihn möglichst lange zu quälen, und der sonst hoch angesehene Philip Melanchthon, ein enger Freund Martin Luthers, gratulierte den Mördern schriftlich zu diesem Verbrechen. Doch 2007 erklärte Papst Benedikt XVI. in seiner ersten Enzyklika:
„Gott hat ein menschliches Gesicht.“ Was
nun?
Dieses Bekenntnis hat sich noch nicht herumgesprochen. Denn die
„Antimormonenhetze“ geht unvermindert weiter: „Mormonen – die Mitglieder
der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage – sind keine Christen (sie
glauben wie Michael Servet, dass Gott ein menschliches Gesicht hat) sie
verweigern, wie Servet, das trinitarische Bekenntnis. Hunderte ranghohe
Christen schwören dasselbe:
Pressesprecher Thomas Schneider von der Arbeitsgemeinschaft
Weltanschauungsfragen setzte den Höhepunkt: „Diese Sekte … lehnt die
Trinität… ab…. Christen sollten sich in der Öffentlichkeit deutlich von der
auch in Deutschland missionierenden Kirche Jesu Christi der Heiligen der
Letzten Tage (Mormonen) und ihren Vertretern distanzieren.“ Sektierer
als Gastredner bei Willow[1]Creek“,
2016
Dr. Kai Funkschmidt von der Evangelischen Zentralstell für Weltanschauungsfragen
Berlin gießt sogar noch Wasser auf die Mühlen jener trinitarischen Eiferer, die
tatsächlich über einen sehr schmalen Horizont im Bereich Dogmengeschichte
verfügen: „Wer die eigene Christologie ernst nimmt, muss feststellen:
Gotteslehre und Christologie der HLT (der Mitglieder der Kirche Jesu
Christi der Heiligen der Letzten Tage ) sind nicht christlich.“ Lexikon
der evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin,
Die „Styler Missionare“ bekräftigen: „Mormonen“
„(lehnen) die Lehre von der Dreifaltigkeit strikt ab. Allein diese Tatsache
abgesehen von den bisweilen mehr als seltsamen Offenbarungsinhalten, machen
deutlich, dass wir es hier nicht mit einer christlichen Konfession zu tun
haben.“ 01.04.2012 Pater Hans Peters SVD
Das kommt alles aus dem ersten Drittel des 4. Jahrhunderts. Athanasius (290?-373) der Miterfinder des „dreiköpfigen Ungeheuers“, wie Michael Servet den „Dreieinen“, , trinitarischen Gott, nannte, fluchte lautstark: Arianer (die glauben Jesus sei ein anderer als sein Vater, und Jesus habe ein menschliches Gesicht) sind keine Christen... Sie sind die Erfinder von Gotteslästerungen und in Wahrheit die Gottesfeinde, …“ Maßgebliche Werke des Hl. Athanasius in der Übersetzung der "Bibliothek der Kirchenväter" (auch in RTF-Format) Aus der 1. Rede
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