(1) Sorry, Eure Heiligkeit, keine Lorbeeren für Ganoven
Ehrlich
gläubig versucht Papst
Benedikt XVI. der tödlichen Falle, in welche zahllose Theologen und päpstliche
Fehlentscheidungen das traditionelle Christentum manövriert haben,
eine Tür zu geben.
Aber
das ist nicht mehr möglich. Zuviel Antichristliches wurde
kirchenrechtlich sanktioniert. Es sind zuviele Ungeheuerlichkeiten
passiert, zuviele böse Spiele gab es, mit Dingen mit denen sich das
Spielen von selbst verbietet.
Davon
wird hier, am Beispiel Cyrill von Alexandria, (375-444) die
Rede sein.
Papst
Benedikt XVI. lobt ihn, denn Patriarch Cyrill war um 430 derjenige, der das zitternde Zünglein an der Waage, in Richtung Rom wippte.
Das
hat ihm der Vatikan immer hoch angerechnet.
Obwohl
dort nicht unbekannt war, mit man es zu tun hatte.
In
seiner Generalaudienz vom 3. Oktober 2007 setzte Bendikt XVI.
diesem Meister der Intrige einen Lorbeerkranz aufs Haupt, indem er sagte:
Liebe
Brüder und Schwestern!
Bei
der Fortsetzung unseres Weges auf den Spuren der Kirchenväter
begegnen wir auch heute wieder einer großen Gestalt: dem
heiligen Cyrill von Alexandrien. Cyrill, der mit der
christologischen Auseinandersetzung verbunden war, die um das Jahr
431 zum Konzil von Ephesus geführt hat und der als letzter
bedeutender Vertreter der alexandrinischen Tradition galt, wurde
später im griechischen Osten als „Bewahrer der Genauigkeit“ –
was als Bewahrer des wahren Glaubens zu
verstehen ist – und sogar als „Siegel der Väter“ bezeichnet.
Diese früheren Bezeichnungen bringen eine Tatsache zum Ausdruck, die
kennzeichnend für Cyrill ist: mit der Absicht, die Kontinuität der
eigenen Theologie zur Tradition aufzuzeigen, hat der Bischof von
Alexandria stets auf die ihm vorausgehenden kirchlichen
Schriftsteller (unter ihnen vor allem Athanasius) Bezug genommen. Er
gliedert sich bewusst und ausdrücklich in die kirchliche Tradition
ein, in der er die Gewähr für die Kontinuität mit den
Aposteln und mit Christus selbst erkennt. Der heilige Cyrill, der
sowohl im Osten als auch im Westen als Heiliger verehrt wird, wurde
1882 von Papst Leo XIII. zum Kirchenlehrer erklärt, ...“
Doch
entsprechend den Ergebnissen moderner Geschichtsforschung steht
Cyrill da, als einer der schäbigsten Hetzer aller Zeiten, als
rücksichtsloser Fortsetzer des Zerstörungswerkes am
originalen Christentum.
Sogar das
„Martyrologium
Sancrucense“ gibt zu:
„Cyrill, 412
Patriarch von Alexandria... ist in den Augen der Kirche heilig,
freilich weniger wegen seiner Taten.“
Vor
ihm gab es 5 Patriarchate mit gleichen Vormachtansprüchen. Bis
Cyrill schließlich seinen Hilferuf an Cölestin, nach Rom schickte,
war offen, welche Metropole den Vorrang in der Christenheit haben
wird, wenn überhaupt:
Jerusalem
oder Antiochien, Konstantinopel, Rom, oder gar Alexandria.
Man
denke daran, dass der Bischof Konstantinopels schon 381 den Titel
"Ökumenischer Patriarch" annahm. Das heißt, er war für
den gesamten Erdkreis zuständig.
An
Cyrill wird auch deutlich, was Jesus meinte als er sagte:
„Niemand füllt
neuen Most in alte Schläuche.“
um
zu erklären, warum er den ewig neuen Most - sein immerwährendes
Evangelium - nicht in die Gefäße der damaligen Schriftgelehrten und
in die Formen und Traditionen des erstarrten pharisäischen Judaismus
gießen konnte, sondern seine eigenen Leute (Gefäße) auswählte, die einfachen,
aber intelligenten Fischer usw.
Oder
mit anderen Worten gesagt: Weil die traditionellen Kirchen mit ihren
geänderten und versteinerten Bräuchen und infolge ihrer Anpassungen
ans Heidentum, im Verlaufe der Jahrtausende brüchig und deformiert wurden, berief
der allmächtige Gott Joseph Smith und offenbarte sich ihm. Er rief
die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage aus einem
scheinbaren Nichts hervor und suchte Menschen, die offen waren für das
durch ihn zu restorierende "neue", ewig gleiche Evangelium, das bis dahin fast zur Unkenntlichkeit verstümmelt worden war.
An
Cyrill von Alexandria erweist
sich auch die Notwendigkeit
zurückzukehren zum „neuen Most“, dem
originalen Christentum,
das er als Patriarch Alexandrias maßgeblich
vergiftete.
Jesu
Lehre:
„Liebt
eure Feinde und tut denen Gutes die euch hassen,“
verstanden
Männer wie er völlig anders.
Kaum
im Amt, 412, aber mit ungemeinen Rechten und Unrechten ausgestattet,
stürzte Cyrill sich auf die Novatianer, eine urchristliche
Splittergruppe die sich über die Jahre ihrer Verfolgung durch die nachnicänische katholische Kirche, schwer
kämpfend hier und da
retten konnte. Cyrill verbot, wo er konnte, nachdem sie gefunden
wurden, ihre christlichen Gottesdienste. Er läßt die Gemeinderäume
dieser andersartigen Christen plündern und schließen.
Die
ihm nicht genehmen Gemeinden konnte
Cyrill erledigen, allerdings nicht die Lehren
der Kirche der Novatianer. Sie finden sich noch jahrhundertelang im
Glaubensgut verschiedener Ostkirchen und in denen der Vaudois und der
Waldenser sowie der Katharer. Es gab sie noch im 12. Jahrhundert in
Deutschland, weithin verbreitet.
|
Verbreitungsgebiete der Novatianer (Waldenser) um 1200 |
Sie
sind in einigen aber wichtigen Passagen im Glaubensgut der Kirche
Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) lebendig, wie
die Lehre der Notwendigkeit ständiger Führung durch die Macht des
Heiligen Geistes, wie die vom Individualrecht (Entscheidungsfreiheit),
der Präexistenz u.a..
Damit jeder sich sein eigenes Urteil bilden kann wird hier nebenbei erläutert was Rom und Cyrill den Novatianern vorwerfen.
Nämlich, dass diese Gruppe sich enger an die Weisungen der ersten Apostel hielt.
Aus dem Mund eines Historikers klingt das so:
„Der gelehrte
Presbyter Novatian (er zählt in
der römischen Papstliste als Gegenpapst!) vertrat... die
traditionelle Auffassung, dass die Kirche keine Macht habe,
des Mordes, des Ehebruchs und des Abfalls Schuldigen die Vergebung zu
gewähren, sondern dass sie nur Gott um Erbarmen und im
Gericht bitten können. ... Diese Spaltung (ereignete)
sich 251 (es war ein) Zusammenstoß zwischen der ursprünglichen
Auffassung von der Kirche als einer Gemeinschaft von Heiligen... und
der jetzt (neu) aufkommenden Anschauung (die z.B. „Papst“ Kallixt)
vertreten hatte, das sie eine Erziehungsanstalt für die Sünder sein
soll.“ (1)
Das
vermeintliche Verbrechen der Novatianer bestand also, nach Cyrill, darin,
dass Ihre Bischöfe den Übertretern sagten: "Sucht dieVergebung Gottes."
Cyrill
ist rabiat gegenüber allen die seinen Leitungsstil und seine Ansichten ablehnen, und er
ist rabiatester Antisemit. Aus jüdischer Sicht ist Cyrill ein
Verbrecher:
„Erzbischof
Cyrillus
von Alexandria durfte es unter (Kaiser) Theodosius II. wagen, die
Juden aus dieser Stadt zu vertreiben... er hatte sich durch
Verfolgungen der Ketzer und Andersgläubigen besonders hervorgetan...
die von ihm aufgestachelte Christenmenge drang im Jahr 414 in die
Synagogen und nahm sie für sich in Beschlag. Die Juden wurden aus
der ihnen zur Heimat gewordenen Stadt vertrieben, ihrer Häuser und
Habseligkeiten bemächtigte sich die plündernde Menge...“ (2)
Es traf 30 000
Menschen, wahrscheinlich aber mehr. Das soll im Geist, und nach dem
Willen Christi geschehen sein?
Lautete Jesu Lehre nicht deutlich:
„Alles , was
ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen.“ ?
Um die Prinzipien
Christi kümmerte Cyrill sich grundsätzlich nicht. Unter seinen
Augen und unter seiner Regie gedieh der Fanatismus. Deshalb wurde die
heidnische Philosophin und berühmte Mathematikerin Hypatia von einem
christlichen Klüngel umgebracht. Sie korrespondierte mit
christlichen Bischöfen. So mit Synesios von Kyrene (370-413), einem
ebenfalls klugen und toleranten Mann. Sie hatte Fragen, die das
praktische Christentum betrafen und war jedem einleuchtenden Argument
zugetan. Das und anderes passte Cyrill nicht. Man hatte zu glauben.
Punktum. Vor allem hatte man ihm zu glauben.
Hypatias Vergehen
bestand darin, zu sagen, dass sie Cyrill nicht mag.
„Alle
christlichen Quellen geben dem Kyrill die Schuld oder Mitschuld...
Der wahre Grund der Ermordung war möglicherweise, dass Hypatia nicht
nur mit dem praefectus augustalis Orestes zusammenarbeitete, sondern
eine einflussreiche Frau innerhalb der Opposition gegen Cyrill
insgesamt war.“ (3)
|
Wikipedia: Hypatia vor ihrer Ermordung in der Kirche. Gemälde von Charles William Mitchell, 1885, Laing Art Gallery |
„... die Mönche
… hätten sie … zur Fastenzeit aus ihrem Wagen, (gezerrt)
und nackend ausgezogen ...
und sie wie ein Opferlamm in die Kirche (geschleppt). Hier ermordete
man Hypatia ... (4)
Cyrill
betrachtete die Ereignisse aus der Sicht eines Machtmenschen. Er
wollte nicht wissen, dass dieser Satz des Johannes zum Lehrgut Christi
gehörte:
„Wenn
jemand sagt er liebe Gott und hasst doch seinen Bruder, der ist ein
Lügner.“ 1. Joh. 2: 6
Deshalb
brach Cyrill den enorm folgenreichen Streit mit dem Patriarchen von
Konstantinopel, Nestorius, vom Zaun, der schließlich dazu führte
das Nestorius verflucht, aus Konstantinopel vertrieben und in der
Wüste geschickt wurde, wo er im Elend verreckte.
Wir
Heutigen wären erstaunt, wenn wir den
„Gesang
der Mönche am
Kaiserpalast nach dem Bekanntwerden der Absetzung des Nestorius
(hören
könnten der menschenfeindlicher kaum sein konnte G.Sk.): ,
"Verachtet bist
du, an welchem Orte du auch seiest; verflucht bist du vor Gott, o
Jude!
Der Christ ist siegreich alle Zeit! Gebt
den Juden jetzt den Juden, gebt den Verräter den Juden!"; das
Volk schrie: „Man möge Nestorius, den Juden, verbrennen... "
(5)
Wie
die Mönche nach dem mehr als fragwürdigen Konzil zu Ephesus 431 in
ihren schwarzen Roben dastehen und das Maul aufreißen, ist
unvergessen und erschütternd zugleich.
Was
hatte Nestorius getan, dass ihn die volle Wut der Mönche traf?
Fragen
wir seine Heiligkeit, Papst, Benedikt XVI. und einen Fachmann für
alte Kirchengeschichte, Kaplan Dr. Leonhard Fendt, dessen
Inauguraldissertation,
schon 1909, an
der kath.theol.
Fakultät der Kaiser - Wilhelm-Universität zu Straßburg Kempten
verteidigt wurde.
Papst
Benedikt XVI. sagte:
„Der neue
Bischof von Konstantinopel (Nestorius) erregte in der Tat bald
Widerstand, weil er in seinen Predigten für Maria den Titel »Mutter
Christi« (Christotókos) anstelle des der Volksfrömmigkeit schon
sehr lieb gewordenen Titels »Mutter Gottes« (Theotókos) vorzog.“
(6)
Was?
War
es das?
Nestorius
hatte gewagt zu sagen er ziehe aus guten Gründen vor, Maria die
Mutter des Sohne Gottes, die »Mutter Christi« (Christotókos) zu
bezeichnen, statt sie "Theotokos" zu nennen?
Eure
Heiligkeit, war das alles?
"Ja", sagt Papst Benedikt XVI., "Patriarch Cyrill ist der "Bewahrer des wahren Glaubens" .
Ist es denn inkorrekt zu sagen: "Maria sei die Mutter Christi?"
Musste
Nestorius wegen solche Nichtigkeit ins Gras beissen?
Natürlich
nicht, nicht nur deswegen.
Gehen
wir ein wenig zurück. Es lohnt sich.
Hier wird ein enorm wichtiges Stück Kirchengeschichte geschrieben, gefälscht und schließlich offen gelegt.
Nestorius,
ein beliebter Prediger, wurde, 428, vom Patriarchat Antiochien weg,
von Kaiser Theodosius II. nach Konstantinopel berufen, denn er war
ein Verfolger der arianischen Restkirche, also ein konsequenter
Orthodoxer. Nestorius
war zwar nicht mehr der jüngste, im Jahr seiner Einsetzung, mit
seinen siebenundvierzig Jahren, aber in Frauenaugen
„schön wie David“.
Er war „rothaarig,
mit großen Augen... und mit sehr angenehmen Klang seiner Stimme hielt er
allerlei Ansprachen... viele kamen nur zur Kirche, um den Ton seiner
Stimme zu vernehmen.“(7)
Es ist kaum zu
vermitteln, dass ein Günstling des Kaisers und nicht weniger Bürger
der damals wichtigsten Stadt der Welt wegen der erwähnten
Kleinigkeit in Ungnade fällt.
Nun kommt Dr. Fendt.
Er verweist auf die Augusta Pulcheria, die langjährig ihren wenig
jüngeren Buder Theodosius II. dirigiert hatte. (Jedenfalls bis er,
422, Eudocia heiratete)
Pulcheria ist eine
in allen Regenbogenfarben schillernde Persönlichkeit. Zurückgesetzt von
Schwägerin Eudocia sinnt und spinnt sie ihr Spiel, im Rahmen der verbliebenen Möglichkeiten.
Sie kungelt mit
Cyrill von Alexandria.
Die beiden haben
gemeinsame Interessen.
Beide sind
machtgeil.
Beide sind nicht ehrlich.
Pulcheria schwört sie wolle ewige Jungfrau sein (und es gibt Legenden die sie nicht anders zeichnen als eine die Augen verdrehende Keuschheit in Person.
|
Bild Wikipedia: links die Hand Gottes, die sie angeblich krönt. |
Auch sie ist eine Intrigantin, sagt Nestorius ebenso erbarmungs- wie rücksichtslos gegenüber seiner eigenen Sicherheit. Schon bald nach seinem Amtsantritt nahm er ihr die Maske der Biederen.
Pulcheria hat weit aus mehr Geschichte gemacht, als ihr schwacher Bruder. Sie weiß,
dass Cyrill und Nestorius einander abstoßen, denn da ist seit vielen Jahren ein Rangstreit zwischen Alexandria und Konstantinopel.
Beide wollen die jeweils Größten in der bereits stark deformierten Kirche sein.
Sie hört, dass Cyrill
dem Nestorius verübelte
„..., dass er
ihm (412) keine Weihegeschenke (zu seiner Wahl) übersandt und einer
Gruppe angehört, die eine nicht näher definierte Klage gegen ihn
(Cyrill) erhoben hatten... (8)
Nestorius
wiederum wusste längst, dass Cyrill Millionenerbe seines Onkels und
Amtsvorgängers Theophilos war. Es handelte sich vor allem um
Raubgut. Es stammte aus der Vernichtung des alexandrinischen Tempels
der Hellenen, des Serapisheiligtum, 391.
Dass
mit diesem Übergriff auch die wenigsten teilweise in diesem
Gottesdienstgebäude, untergebrachte berühmte Bibliothek Alexandrias
vernichtet wurde, ist wohl sicher. Eigentlich
hatte Thedosius I. (unter dem massiven Einfluss Ambrosius von
Mailand) verfügt, wenn er schon die Erlaubnis zur Zerstörung des
Serapistempels gibt, dann sollten die Edelmetalle zur Unterstützung
der Armen verwandt werden...
Nestorius
sah also Ursache, Cyrill mit Misstrauen zu begegnen.
Nestorius
wusste, dass wiederum Pulcheria als vertraute Cyrills ihm scharf auf
die Finger sehen wird, also war Vorsicht geboten. Doch
wie das Leben ist, nichts bleibt ewig verborgen. Sehr bald muss
Nestorius Pulcheria bei einem Flirt ertappt haben. Muss. Denn er legt
sich mit ihr an, in einer Weise die jede spätere Versöhnung
ausschließt.
Am
Ostertage pflegte der Kaiser im Chor der Kirche die Kommunion zu
empfangen, und Pulcheria hatte vom Bischof Sirinnius. die Erlaubnis
erhalten, das gleiche zu tun. Als Nestorius eines Tages sah, dass sie
wieder auf das Chor zuschritt, fragte er, was das bedeuten solle. Der
Archidiakon Petrus erklärte es ihm. Da eilte Nestorius herbei und
verhinderte die Kaiserin am Eintritt in den Chor. Die Kaiserin wurde
unwillig und sagte: Lass mich doch der Gewohnheit gemäß eintreten.
Er aber sprach: Dieser Ort darf nur von den Priestern betreten
werden. Sie sagte: „Vielleicht, weil ich nicht Gottes Mutter bin?“
Er sprach: „Des
Teufels Mutter bist du; und er jagte sie weg.“ (9)
Da
ist der Perdefuß, das Schlagwort, mit dem Cyrill von Alexandria
wenig später gegen Nestorius zu Felde ziehen wird, mit diesem
Begriff ihn in die Verbannung jagen.
Hier
erscheint er blitzartig: Mutter Gottes, (Theotókos), wie
eine Parole im Krieg an der Front. Wer
das Kennwort nicht weiss, riskiert sein Leben.
Kaplan
Dr. Fendt wirft nun sein scharfes Licht auf dieses Objekt. Er wird nicht ein gutes
Haar an Cyrill lassen. Wenn der Bericht zutrifft muss Nestorius
zweifelsfrei gewusst haben, dass Pulcheria eine Unheilige war.
Sie
war nicht zuerst unheilig weil sie einen oder mehrere Liebhaber beglückte,
sondern weil sie vorgab, das völlige Gegenteil, eine Nonne, zu sein,
und weil sie mehr als eine Ursache gegeben haben musste ehe Nestorius
sich hinreissen ließ, ihr zu antworten:
„Des
Teufels Mutter bist du; und er jagte sie weg.“
Auch
Kaplan Dr. Fendt verweist auf diesen Schwerpunkt:
„Wenn... die
Daten des Briefes „an Kozma, Haupt der Gläubigen in Antiochien"
(ed. 0. Braun, Zeitschrift der deutschen morgenländischen
Gesellschaft 54, (1900) auf Richtigkeit beruhen sollten, hätte
Nestorius nicht die Religiosität, sondern den Herrscherinnenstolz
der Pulcheria beleidigt: „Pulcheria. und ihre Nonnen pflegten am
Sonntag nach Empfang der Kommunion (im Hof des Gemeindehauses?) zu
frühstücken. Nestorius aber empfing sie nicht. Das Bild der
Herrin Pulcheria, das über dem Altare gemalt war, löschte Nestorius
aus . . .; die (oroh?) der Pulcheria, die bald zur Zeit des Opfers
auf dem Altare ausgebreitet war, bald von ihr getragen wurde,
entfernte Nestorius" (10)
Von Pulcherias unterstützt treibt die Feindschaft zwischen den damals beiden bedeutendsten
Christen ihrer Zeit, Cyrill und Nestorius auf seinen Höhepunkt zu,
denn auch Augustinus von Hippo weilt nicht mehr unter den Lebenden
und der Papst ist eine Null.
Der
Streit kulminierte im Konzil zu Ephesos 431, auf dem nicht nur die
Dumheit sondern auch das Konstantinkreuz domieren sollten...
Quellen:
Henry
Chadwick, Die Kirche in der antiken Welt“, S.134
W.
Keller „Und wurden zerstreut unter alle Völker“ Knaur, 1966, S.
132
Karl
Leo Nöthlich: Johann Hahn „Gewalt und religiöser Konflikt“
Akademie Verlag,2004
Arnulf
Zitelmann „Hypatia” Taschenbuch – Beltz
Kaplan
Dr Leonhard Fendt, Inauguraldissertation,
Kaiser Wilhelm- Universität
Generalaudienz
03. Okt 2007
Christian
Pesch „Nestorius als Irrlehrer“ Full text Paderborn, 1921
Josef Lössl,
„Julian von Aeclanum, Studien zu seinem Leben, seinem Werk, seiner
Lehre“
Brill, 2001, S. 311
Christian
Pesch, „Nestorius als Irrlehrer“ Paderborn 1921, Verlag
Schöningh
Leonhard
Fendt, Inauguraldissertation, kath.theol. Fakultät der
Kaiser-Wilhelm-
Universität
zu Straßburg, 1909, Kempten, S.71.