Den massiven Argumenten nachgebend erteilte Frau Kultusministerin Regine Marquardt den Auftrag an die ihr unterstehenden Dienststellen, die mittig angeordneten Seiten - die Mormonen betreffenden - jeweils manuell zu entfernen.
Seitens des Ministeriums gab es keine Entschuldigung!
Wir wollten nur, dass Recht vor Unrecht geht, keine Rache. Sonst hätte ich selbst, damals als Ratsherr der Stadt Neubrandenburg mit CDU-Mandat, auf Rückerstattung der Druck- und Verteilungskosten geklagt, immerhin wurde das nunmehr sinnlos gewordene Heft, mit der Aufschrift "aktualisierte, überarbeitete Neuauflage 95", das mit Geldern der Steuerzahler produziert und in Umlauf gebracht, zu Altpapier.
Schade, um diese Verschwendung von Ressourcen!
Schade, um diese Verschwendung von Ressourcen!
Frau Kultusministerin sagte dem verantwortlichen Redakteur Herrm Helmut Schultz, im oben erwähnten Gespräch und zur Begründung ihrer Aktion:
"Wir wollen keine Ängste schüren...(aber) die nur eingeweihten Mormonen zugänglichen Tempelrituale signalisierten Aufklärungsbedarf."
Aufklärungsbedarf?
Hatte diese Dame nie davon gehört. dass das Prinzip der Unschuldvermutung das Kernstück jeder Demokratie ist?
Als einer der Tempelplatzmissionare 1985-86, hörte ich nicht wenige Anklagen wegen unseres Freibergtempels, der gewiss zu den Schmuckstücken der Umgebung gehört. Immer wieder hörten wir: Öffnet Euch doch!
Bild kircheneigen, Freibergtempel der Mirche Jesu Christi der HLT |
Ich fragte mich selbst: Ja, seid Ihr - liebe kritische, tadelnde Nichtmitglieder -
denn sicher, dass es ein allgemeines Menschenrecht gibt, nach
Belieben in jedermanns, wenn auch kollektiv genutzte Privatsphäre einzudringen?
Es war und ist also hoch an der Zeit umgekehrt zu fragen:
"was treibt und berechtigt Euch, zu dieser Art von Kritik?"
Bild Wikipedia Der Schweizer Tempel, 1956 |
Da ist und war nichts was es nicht schon zuvor gab.
Für mich selbst war sehr erstaunlich, dass ich, 20 Jahre nach Empfang meines eigenen Endowments, das (nahezu) komplette „Mormonen“-Tempelritual in dem bedeutenden Werk Albert Champdors „Das ägyptische Totenbuch“ Knaur, 1977, vorfand. Hier wird brillant dargelegt, was auch später die Christen glaubten und welche Elemente des „Tempelgeheimnisses“ schon bei den alten Ägyptern vorhanden waren.
Für mich selbst war sehr erstaunlich, dass ich, 20 Jahre nach Empfang meines eigenen Endowments, das (nahezu) komplette „Mormonen“-Tempelritual in dem bedeutenden Werk Albert Champdors „Das ägyptische Totenbuch“ Knaur, 1977, vorfand. Hier wird brillant dargelegt, was auch später die Christen glaubten und welche Elemente des „Tempelgeheimnisses“ schon bei den alten Ägyptern vorhanden waren.
Ich erkannte 32 teilweise wörtliche Parallelen, auf
die ich nicht nur aus Platzgründen nicht eingehen werde.
Bei Champdor, in seinem Werk,
„Das
ägyptische Totenbuch“,
kann jeder nachlesen, „dass
die uralten Kulturträger am Nil die Präexistenz
des Menschen lehrten, seine Auferstehung, Jüngstes Gericht
(Seelenwägung), sowie Reinwaschung, Rechtfertigung, die Gebote
halten, Ehebruch meiden, Gott verehren, Vater und Mutter ehren,
seinen Nächsten lieben usw.
„ (1)
Erst
die ernsthafte Beachtung dieser Gebote berechtigte zum Besuch des
ägyptischen Tempels. Wobei unausgesprochen klar ist, dass dort, wie
in den modernen Tempeln der Kirche Jesu Christi der HLT,
grundsätzlich dasselbe gelehrt wurde.
Und wie singt Serastro, der Tempelhohepriester:
Und wie singt Serastro, der Tempelhohepriester:
- In diesen heil´gen Hallen
- kennt man die Rache nicht
- Und ist ein Mensch gefallen
- führt Liebe ihn zur Pflicht.
- Dann wandelt er an Freundes Hand
- vergnügt und froh ins bess´re Land
- In diesen heil´gen Mauern
- wo Mensch den Menschen liebt
- kann kein Verräter lauern
- weil man dem Feind vergibt.
- Wen solche Lehren nicht erfreu´n
- verdienet nicht ein Mensch zu sein
- In diesem heil´gen Kreise
- wo man nach Wahrheit ringt
- und nach der Väter Weise
- das Band der Eintracht schlingt
- da reifet unter Gottes Blick
- der Wahrheit und der Menschheit Glück
Übrigens hate der Grieche Plato 13
Jahre lang mit ägyptischen Priestern Umgang gepflegt und von daher
die Lehre vom Vorherdasein des menschlichen Geistes erhalten... und
an die Griechen weiter gegeben.
“Unter
dem Siegel der Verschwiegenheit erfuhren die ägyptischen
Eingeweihten” von der “Schöpfung der Welt” (2)
Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass Origenes (185-254) als zuverlässiger Überlieferer urchristlicher Glaubenselemente lehrte, dass die geistige Schöpfung vor der materiellen erfolgte.
Mormonen, wie ich z.B. vermuten,
dass die alten Ägypter bereits tausend Jahre vor Abraham, der um 2 000 v. Chr. lebte, in den Besitz uralter Tempelriten gelangten.
Bekräftigt wird diese Ansicht
durch ein Zitat im Buch Abraham:
„Pharao
(wahrscheinlich Ham, ein Sohn Noahs) war
ein rechtschaffener Mann... er richtete sein Volk weise und gerecht,
alle seine Tage und er trachtete ernsthaft danach, die Ordnung
nachzuahmen, die von den Vätern in den ersten Generationen
aufgestellt worden waren. (3)
Immer wieder wurde, und wird, dort
wie hier, sexuelle Reinheit zur Voraussetzung für den Tempelbesuch
gefordert. (d.h. ausschließlich in einer rechtmäßig geschlossenen
Ehe ist sex. Aktivität erlaubt. In der katholischen Kirche wird das
Keuschheits-Prinzip durch Ermutigung zur Ehelosigkeit der Geistlichen
zum Zölibat, zum monstaischen Leben oder durch das angebliche
Vorbild der „Josefsehe“, nach unserem Verständnis, weit
überzogen.)
Auch alle anderen
christlich-jüdischen Hochziele waren den alten Ägyptern nicht nur
bekannt, sondern sie wurden weithin jahrhundertelang gewürdigt –
ehe später auch die Reiche der Pharaonen in den Turbulenzen einer
sittlich entfesselten Gesellschaft in den Bereich der
Bedeutungslosigkeit herabsanken.
Der Papyrus Prisse, der aus der
Zeit von ungefähr 3500 Jahren vor Christus stammt, belegt die
Behauptung, dass die christlichen Grundwerte, schon lange vor Christi
Erdenleben, als moralisches Gesetz galten:
„Lass
nicht übermütig werden, deine Seele ob deines Reichtums. Es ist dir
gewesen der Urheber der Fülle Gott. Nicht stehe hinten an der
andere. (oder:
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst)
Er sei dir gleich! ... Schön ist es, wenn ein Sohn die Rede seines
Vaters wohl aufnimmt. Es wird ihm zuteil werden ein hohes Alter
deshalb“
(oder: Ehre Vater und Mutter, auf dass du lange lebest in dem Land,
das die der Herr dein Gott gegeben hat)… (4)
Die Gleichheiten sollten für
keinen Christusgläubigen überraschend sein. Das Evangelium Christi
ist älter als viele denken, weil es vor etwa 6 000 Jahren eine
Uroffenbarung an die Väter unserer (nachadamitischen) Zivilisation
gegeben haben muss.
Das zu glauben, kann von dem
erwartet werden, der das Bibelzitat akzeptiert:
„Jesus
Christus ist derselbe,
gestern,
heute
und in Ewigkeit" (5)
Rund um den Erdball gibt es Tempel
seit etwa 6 000 Jahren, sie waren gewissermaßen vorprogrammiert, mit
einer Mittlerfunktion zwischen Diesseits und Jenseits.
Paulus sagte es in der Präambel
zum Epheserbrief:
„Gepriesen
sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Er hat uns mit
allem Segen seines Geistes gesegnet, durch unsere Gemeinschaft mit
Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt,
vor der
Erschaffung der Welt...“ (6)
Die „Tempelgeheimnisse“
gehören somit wie die Kunst zu schreiben zum Ersten und sie werden
bis zum Ende des letzten Menschen, der über die Erde gehen wird,
ihre Bedeutung nicht verlieren.
Der Verweis, Christus sei der
Mittler, ist korrekt. Ein Tempel ohne eine von Christus erteilte
Autorität ist bestenfalls ein Platz zur Verehrung.
Auch wenn die christlich –
ökumenische Christengemeinschaft dies völlig anders sieht und total
anders gesehen hat, weshalb ihre frühen Anführer, in brutaler Weise
die Tempel der Arianer im 6. nachchristlichen Jahrhundert auflösten,
sie „überflüssig machten“, umfunktionierten oder zerstörten,
wie das in Norditalien (Ravenna) durch die justinianischen Söldner
geschah, die es wagten sich Christen zu nennen.
Exponenten der Intoleranz bahnten
mit ihren rabiaten Ansichten einer ganz anderen, als der
ursprünglichen Kirche den Weg zu eben jener Herrschaft, auf die
Jesus entschieden verzichtet hatte.
Ein anderes der Zitate, das uns
das ägyptische Totenbuch vermittelt, ist sehr interessant:
„In
den Pyramidentexten steht geschrieben was sehr viel später auch in
den heiligen Büchern der orthodoxen Christen zu lesen sein wird:
‚Ruhm und Ehre den Gerechten, denn die Gerechten werden im Paradies
erglänzen wie Lichter’.“ (7)
Wenn man noch einmal die Worte
bedenkt, die Joseph Smith 1830 niederschrieb:
„…der
Pharao (der ersten Dynastie) war ein gerechter Mann, der ernsthaft
danach trachtete die Ordnung der Väter nachzuahmen…“ (8)
wird der Weg zu ungeahnten
positiven Rückschlüssen und Konsequenzen geöffnet.
Andererseits
sollte bedacht werden, dass Kritik an Menschen, die in jeder Hinsicht
und zu jeder Zeit „ernsthaft
danach trachten“
wahrhaftig und rechtschaffen zu sein, mehr als fragwürdig ist. Oft werden
rüde Attacken geritten um „Mormonen“ lächerlich zu machen.
Solches Verhalten wirft natürlich Fragen nach der Moral und der
Absicht der Kritiker auf.
Andererseits verbietet das jedem Tempelbesucher verbindlich vorgeschriebene Toleranzgebot nicht, seine Würde als Mensch zu verteidigen.
Schaut genau hin, aber urteilt
nicht zu früh, denn das sagte Joseph Smith nicht schlichtweg als
Wunsch, sondern drückte es als offenbarten Kern des sogenannten
„Mormonismus“ aus:
Gottes
unabänderlicher Ratschluss ist, alle Menschen zu mehr Glück zu
leiten - wenn und so weit wie sie wollen.“ (9)
Er
wiederholte
es. Und genau hier haben die Besserwisserischen aller Zeiten, fromm
oder unfromm, versucht, dem lieben Gott eine Lektion zu erteilen.
Aber auch sie werden irgendwie
lernen, das es wahr ist:
Obersten
Stellenwert hat Jesus Christus und seine Botschaft der Freude, jener
Freude die Friedrich Schiller, als Tochter des Himmels bejubelte.
Sogar
moderate, kenntnisreiche Kritiker
-
nicht diese anmaßenden, die draufloshauen in der Annahme da, tief
verborgen im nicht weiter untersuchten Sack stecke der Teufel
höchstpersönlich - sagen es ähnlich wie Kurt Hutten, der zugibt,
dass
„Mormonismus
strahlender Optimismus. ist“ (10)
und er fährt fort:
„Der
von Mormonen gelehrte Glaube ist erfüllt von ermunternden
Ausblicken.“ (11)
Quellen:
1) Champdor, "Das ägyptische Totenbuch" Knaur, 1977, S. 41
2) ebenda S. 57 ua..
3) Köstliche Perle, Abraham 1: 26
4) Otto von Leixner, „Geschichte der fremden Literaturen“ 1898 Leipzig, S. 7
5) Hebr 13: 8
6) Epheser 1: 1-3
7) Champdor, "Das Ägyptische Totenbuch“ Knaur, 1977, S. 99
8) Köstliche Perle Abraham 1: 26
9) "Lehren des Propheten Joseph Smith".
10) Hutten, „ Seher-Grübler,-Enthusiasten“.1950, Quell-Verlag S. 183
11) ebenda
4) Otto von Leixner, „Geschichte der fremden Literaturen“ 1898 Leipzig, S. 7
5) Hebr 13: 8
6) Epheser 1: 1-3
7) Champdor, "Das Ägyptische Totenbuch“ Knaur, 1977, S. 99
8) Köstliche Perle Abraham 1: 26
9) "Lehren des Propheten Joseph Smith".
10) Hutten, „ Seher-Grübler,-Enthusiasten“.1950, Quell-Verlag S. 183
11) ebenda