Mein
Kritiker und Freund Axel gab mir gerade jetzt eine fragwürdige
Antwort auf meine
Nicht-
“Zustimmung
zur vollen Gleichberechtigung zwischen hetero-, homo-
und
bisexuellen Partnerschaften.” (siehe Blog "Bemerkenswert" sowie den Kommentar des Anonymus Axel)
Dazu später mehr.
und
2.) führte Anonymus aus:
Abgesehen von orthodoxen
Mormonen akzeptiert niemand den Anspruch der Mormonen, die
"wiederhergestellte" Urkirche zu sein. Dies trifft auch auf
die mormonische Interpretation der Urkirche zu.
Sprechen
wir zunächst über 2.
Selbstverständlich
erwarten wir keine Zustimmung von außen, wenn es um unsere
Sichtweise zum Thema Abfall und Wiederherstellung geht.
Das
haben wir auch gar nicht nötig!
Ich
habe in den letzten sechs Jahren 5 600 Dokumente gelesen die sich mit
diesen Fragen beschäftigen, darunter 120 moderne Dissertationen,
Fachartikel und Diplomarbeiten.
Indirekt
zeigen sie allesamt in unsere Richtung, nicht umgekehrt!
Wir haben es also grundsätzlich nicht mit meiner unmaßgeblichen Meinung zu tun, sondern mit Resultaten modernen Geschichtsforschung!
Die Ausgangsfragen der Geschichts- und Theologiestudenten lauteten: wie sah sie aus die Urkirche, welche Lehren dominierten; welche wurden eingefügt?
Die Ausgangsfragen der Geschichts- und Theologiestudenten lauteten: wie sah sie aus die Urkirche, welche Lehren dominierten; welche wurden eingefügt?
Sprechen wir über die Forschungsergebnisse:
Zunächst
rücken die Namen Origenes
(185-254), Irenäus
(135-202), Hippolyt
von Rom
(170-235) in den Vordergrund.
Das
es sich bei ihnen keineswegs um leichthin gewählte Leute handelt,
sondern um Schwergewichte belegte ich bereits in meinem Buch
“Streifzüge durch die Kirchengeschichte – aus dem Blickwinkel
eines Mormonen”.
Es ist im Internet frei abrufbar.
Hier
nur die wichtigsten Zusammenfassungen:
- Origenes war in seiner Zeit der anerkannte Schiedsrichter in Glaubensfragen. Er zeigt uns die Basislehren der Urkirche.In fast jedem Fall wurde sein Spruch – was die Originallehren betrifft – von den jeweiligen Gemeinden Palästinas, Afrikas, des griechischen Sprachraumes und in Rom ! akzeptiert. Damit wird zumindest die unmittelbare Nähe zum Urchristentum belegt, das von Beginn an unter vielen offenen Fragen litt, so dass es sehr schnell zu Absplitterungen kam, denn das ist unwiderleglich korrekt: Niemals hätte irgendjemand klare Linie halten können, hätten ihm die Bischöfe widersprochen! Dieses Argument wiegt.
- Nicht nur der katholische Kirchenhistoriker Ludwig Hertling SJ bestätigt mit Imprimatur des Vatikans, dass “Origenes niemals die Absicht hatte, von der Lehre der Kirche abzuweichen!” (1)Auch Autoritäten wie Adolf von Harnack, Prof. Hans Küng, sowie zahlreiche andere Fachleute verweisen immer wieder auf Origens wie auf den Ausschlag einer Kompassnadel.Sogar Papst Benedikt XVI. sagte in seiner Generalaudienzen vom 25. April 2007 und 2. Mai 2007 ähnliches: “Ich lade euch ein... die Lehre dieses großen Meisters (Origenes) im Glauben in euer Herz aufzunehmen.”Andererseits lehrt katholische Theologie keineswegs origenistisch! und zwar bezogen auf die nächsten 16 Punkte!
- Dies ist insofern bedeutend als Origenes Hauptlehren lediglich von der Kirche Jesu Christi der HLT vertreten werden. (Hier sind die 16 auf die ich Bezug nehme) Sie bilden einen Komplex, passen nahtlos zueinander.)
- Origenes lehrte:a) „Im Urzustand - in der Präexistenz - waren alle Logika körperlose Geister und als solche Götter, die dem Logos als Trabanten anhingen... Nach dem Vorbild des Logos (Christus), der selbst das „Bild Gottes“ nach Genesis 1:26 ist, hat Gott soviele Logika (Menschenseelen, eigentlich Geister, G.Sk.) erschaffen, (besser ausgedrückt: ‚geformt’ G.Sk.) wie er mit seiner notwendig begrenzten Vorsehung regieren kann.“ (2)b) Nur ‚Mormonismus’ und Origenes sprechen von den ewigen Menschengeistern als “Intelligenzen”, besser gesagt der Kern des Menschengeistes ist Intelligenz, die unerschaffbar, ewig ist. (Etwas das die Quantenphysik bestätigt.) lt Lehre und Bündnisse 93: 29-30: „Intelligenz oder das Licht der Wahrheit wurde nicht erschaffen und könnte auch nicht erschaffen oder gemacht werden.“Auch später noch tritt der Begriff Intelligenzen leicht variiert auf: “nobilitas ingenita” - Das lateinische Würterbuch belehrt uns : nobilitas ingenita ist der Geburtsadel. ingenitus a um - angeboren, unentstandenNur die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage lehrte 1830, dass „der (uns innewohnende unsterbliche ewige) Geist, der nobilitas ingenita, aus einer höheren Welt stammt, dass wir dort eine bewusste und bedeutende Existenz hatten.„Köstliche Perle“ Buch Abraham, 3 bestätigt die Lesart: „Der Herr hatte ...Abraham, die Intelligenzen gezeigt, die geformt wurden ehe die Welt war...“ bzw.
Ungewollt
unterstreicht die Feindesseite die Tatsache, dass es noch im 6.
Jahrhundert üblich war an die Vergottung des Menschen sowie an
dessen Präexistenz zu glauben: Der Text der Verurteilung des
Origenes durch Kaiser Justinian 543, auf der Ostsynode der Kirche,
spricht für sich: (Bedauerlich, dass die Verfluchung, für alle
Großkirchen praktisch immer noch gilt:)
„Wenn
einer sagt oder dafürhält, die Seelen der Menschen seien
präexistent gewesen, insofern sie früher Intelligenzen
und heilige Mächte gewesen seien; ... so sei er im Banne....“
Horst
Robert Balz, Gerhard Krause, Gerhard Müller – Theologische
Realenzyklopädie
- 2000 - Religion – S. 3 Google Books Result
Dass dieser Mann,
der Verflucher Justinian, Nordafrika und Italien mit verheerendem Krieg überzog, dass er die
Juden zu zweitklassigen Menschen degradierte, und die darunter bis heute leiden,
dass er den Fluch totaler Unfreiheit über alle Menschen seines Imperiums brachte, indem er jeden unter Todesandrohung zwang "Christ" zu werden und zu bleiben, all das hat wenig Bedeutung für diejenigen, die ihn für einen guten Christen halten (halten wollen).
Das Bild passt leider, die Origenesablehnung durch die Großkirchen, ist Basis ihrer in jedem Luftzug sich verbiegendenTheologie!
Kein Wunder, dass vor allem evangelische Grundlehren nie in sich selbst schlüssig waren, nie auch nur annähernd rund, nur noch reine Gedankenspielerei die niemanden je befriedigen konnte.
Jetzt da Internetauskünfte zum täglichen Gebrauchsgut wurden, erkennen selbst die Gutgläubigsten, dass die ihnen oktruierte Christus-Weltanschaung Humbug ist. Sie ist kraftlos und sinnlos:
Der evangelische Pfarrer E. F. Klein forderte vor rund 100 Jahren, in seinem Werk "Zeitbilder der Kirchengeschichte":
Die sich hochtrabend "Weltanschaungszentralen" nennenden Institute sind dazu da, Wissenschaftlichkeit vorzutäuschen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sie eine offene Diskussion mit uns ablehnen.
Jeder weiß es: die Origenesverfluchung war vordergründig politisch motiviert.
dass er den Fluch totaler Unfreiheit über alle Menschen seines Imperiums brachte, indem er jeden unter Todesandrohung zwang "Christ" zu werden und zu bleiben, all das hat wenig Bedeutung für diejenigen, die ihn für einen guten Christen halten (halten wollen).
Schon F. Diekamp (“Die originistischen Streitigkeiten im 6.
Jahrhundert”) hatte vor über einhundert Jahren herausgearbeitet,
dass es zu byzantinischen Zeiten, auch mit Blick auf die in Byzanz unbeliebte Lehre vom präexistenten Dasein des Menschen, eigentlich um gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen ging, ist zwar allgemein bekannt, wird aber unterdrückt.
Justinian I. lenkte mit blindem Eifer alles in seine Richtung, aber klar contra Urkirche
bzw. Origenes.
Und dies sei nie vergessen: Justinian operierte in Hauptsachen gegen Papst Vigilius der fast gewaltsam nach Byzanz transporiert wurde um etwa zu unterschreiben von dem er nicht überzeugt war.
Das Bild passt leider, die Origenesablehnung durch die Großkirchen, ist Basis ihrer in jedem Luftzug sich verbiegendenTheologie!
Kein Wunder, dass vor allem evangelische Grundlehren nie in sich selbst schlüssig waren, nie auch nur annähernd rund, nur noch reine Gedankenspielerei die niemanden je befriedigen konnte.
Jetzt da Internetauskünfte zum täglichen Gebrauchsgut wurden, erkennen selbst die Gutgläubigsten, dass die ihnen oktruierte Christus-Weltanschaung Humbug ist. Sie ist kraftlos und sinnlos:
Der evangelische Pfarrer E. F. Klein forderte vor rund 100 Jahren, in seinem Werk "Zeitbilder der Kirchengeschichte":
"Religionen die keine sittlichen Kräfte zur Selbstüberwindung verleihen können, haben keine Berechtigung"
Die sich hochtrabend "Weltanschaungszentralen" nennenden Institute sind dazu da, Wissenschaftlichkeit vorzutäuschen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sie eine offene Diskussion mit uns ablehnen.
Jeder weiß es: die Origenesverfluchung war vordergründig politisch motiviert.
Felix
Gietenbruch ev. Theologe mit Lehrberechtigung erläuterte dagegen
bereits 2008 in
„Der
Sündenfall ein sinnvoller Mythos“ Kirchenbote
lokal:
„Nach der Lehre
Adams ist jeder Mensch Adam und ist aus der Sphäre des Paradieses
gefallen..."
“Präexistenz
meint, dass wir als handlungsfähige geistige Wesen schon vor unserer
Geburt existierten... in dieser Vorexistenz haben wir uns alle
eigenverantwortlich von Gott entfremdet...
Ich denke, heute
wird uns mehr und mehr bewusst, dass auch das christliche Abendland
neu darüber nachdenken muss.“
Mir
scheint, die Verfluchung des Origenes, sowie die durch ihn bewahrte
Präexistenzlehre der Alten Kirche, durch die Ostsynode von 543,
steht in direktem Zusammenhang mit dem konstantinischen Größenwahn
Justinians. Er wollte, wie dieser der Größte sein... - eine Idee die in der Welt üblich ist, die aber in einer Kirche die den Anspruch erhebt christlich zu sein, keinen Platz haben darf, weil Kirche Christi ihrem innern Wesen nach auf die Gleicheit aller ausgerichtet ist. Verlässt sie diesen Boden, fällt sie in ungeahnte Tiefen. Schon wie Kaiser Justinian
sich sechs Jahre zuvor in die noch nicht komplett fertiggestellte
Haggia Sophia hineinfahren ließ und prahlte: er hätte
den Tempelbauer Salomo übertrumpft. Das kennzeichnet ihn. Justinian
wollte mit niemandem teilen. Die Gleichheitsidee aller Christen war
ihm ein Dorn im Auge... Ihm konnte Origenes Aussage nicht gefallen:
“Erst aufgrund der Tugend wird man ein Kind Gottes
(G.S.: “im 2. Stand, nämlich nach dem Fall, durch den
wir den 1. Stand verloren”) und erst in der
Erwerbung der Tugend durch eigenen Eifer erwirbt der Mensch die
Ähnlichkeit Gottes. Unentbehrlich
für das Erreichen der Gottähnlichkeit ist also die
Entscheidungsfreiheit.” (3)
Wenn jemand Anspruch
darauf hatte Gott ähnlich zu werden, dann war er - Kaiser Justinian
- das, wie er meinte, er der letzte, aber erfolgreiche Zerstörer des
Individualrechtes (mit Codes J. I.10, 11: “Abfall von der Kirche
wird mit der Todesstrafe geahndet”, darin noch rigoroser als
Ambrosius mit Cunctos populos, - ihm (Ambrosius) und nicht Theodosius schreibe
ich das Edikt zum Glaubenszwang zu - wie er Justina, die arianische
Witwe Kaiser Valentinians, nach dessen plötzlichem Tod misshandelt,
wie er kurz zuvor Gratian in den Bruderkrieg gegen die arianischen
Goten gehetzt hatte, mit seinem Buch “De fide”, usw ., das passt
zueinander.
Gerade
eben erhielt ich das Buch des Theologen Felix Gietenbruch, “Höllenfahrt Christi und
Auferstehung der Toten” Lit-Verlag 2010. Unumwunden legt er dar,
dass die Lehren der Großkirchen in bezug auf die Auferstehung der
Toten “zu einem statischen und passiven Geschehen verkommen”
sind.
In
den beiden Kapiteln “Die Frage nach der Wahrheit” sowie
“Parapsychologie und transzendenzoffenes Wirklichkeitsverständnis”
setzt Gietenbruch sich wissenschaftlich mit den Kritikern auseinander
die “die logische Zusammenschau der Fakten” ablehnen, obwohl
alles “dafür spricht, dass der Geistleib und die jenseitige
Wirklichkeit eine feinstoffliche Realität haben.”
Fortsetzung folgt
Quellen:
1,) L.
Hertling „Geschichte der Katholischen Kirche bis 1740“ mit
Imprimatur Romae,
27. Nov. 1981 Morus-Verlag, Berlin
2.) Handwörterbuch
für Theologie und Religionswissenschaft, dritte, Auflage, vierter
Band Kop-O, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960 S. 1692 –
1702,
3.) H. Benjamin
“Eingeorndete Freiheit, Freiheit und Vorsehung bei Origenes” E. .
Brill.1994, S. 13