Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage verstehen "Kirche" als Schule der Tugend. Eben diese Vorstellung war die der Mitglieder der vornicänischen Kirche. (Lactanz u.a. Historiker betonen das ausdrücklich).
"Laß Tugend immerfort deine Gedanken zieren. dann wird dein Vertrauen stark werden in der Gegenwart Gottes..." schreibt der 34jährige Joseph Smith aus dem Libertygefängnis zu Missouri, in dem er die schecklichen Wintermonate des Jahres 1839 in ungeheizten Räumen bei ekelhafter Kost zubringen musste. Wieder einmal hatten ihn seine schamlosen Gegner auf Hochverrat angeklagt. Dann aber ließen sie ihn und seine Gefährten plötzlich frei, ohne Urteil ohne Dokumente.
"Laß deines Inneres erfüllt sein von Nächstenliebe zu allen Menschen..." schrieb Joseph bei schwachem Kerzenschein seiner geräumigen Zelle, hungrig und frierend, als er noch keinen Ausweg wusste.
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Das Libertygefängnis in Missouri. Joseph Smith, sein Bruder Hyrum und vier weitere Freunde des Propheten wurden am 1. Dezember 1838 verhaftet und des Hochverrats, sowie des Mordes angeklagt. Auf dem Weg zur Gerichtsverhandlung Anfang April 1839 gestatteten die Wachleute ihnen zu entkommen. Man wusste, da war nicht hinlänglich Substanz die eine Anklage gerechtfertigt hätte. |
"Mormonismus" lehrt Selbstbeherrschung und Logik und wie wir unsere Seele nähren.
In dem zitierten Brief stehen keine Hassworte geschrieben, obwohl dazu Anlass gegeben war. Statt dessen heisst es:
"Kraft des Priestertums kann und soll keine Macht und kein Einfluss anders geltend gemacht werden als nur mit überzeugender Rede, mit Langmut, mit Milde und Sanftmut und mit ungeheuchelter Liebe, mit Wohlwollen und mit reiner Erkenntnis, wodurch sich die Seele sehr erweitert - ohne Heuchelei und ohne Falschheit." Lehre und Bündnisse 121: 41 u.a.
Gebäude sind wichtig, aber zweitrangig. Jeder Dienst an der Gemeinde muss zwingend ehrenamtlich sein. (So hielten es alle Bischofe zur Zeit Hippolyts um 220!)
Daraus folgt. Es gibt in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage keine hauptamtlichen Geistlichen, wie Jesus bereits in seinem Gleichnis vom Mietling lehrte, (außer festangestellte Verwalter einer Anzahl Gemeindehäuser, oder professionelle Leiter von Bildungsprogrammen und Finanzen) .
Jede Art liturgische Kleidung, außer im Tempel, sind strikt verboten!
"Feierliche" Gottsdienste kannten die alten Christen nicht! Da gab es keine "Messen", sondern das schlichte Abendmahl. Goldene Becher und geschmückte Altäre kamen erst im 4. Jahrhundert auf.
Millionen Christen ist nicht bewusst, welche Dinge gut urchristlichen Ursprungs sind und was hinzugefügt wurde.
Mit welchem Recht änderten Christenpriester die originalen Strukturen und Basislehren?
Wer gleichzeitig anerkennt, dass Christus der Schöpfer des Weltalls ist darf nicht in seine Kirchenschöpfung verbessernd eingreifen.
Natürlich gibt es nicht wenige, die behaupten Jesus hätte keine Kirche gegründet oder geschaffen. Wer das meint, der lese die Eingangsverse zum Epheserbrief, in denen erklärt wird, dass diese Kirche - die Kirche Christi - bereits vor Grundlegung der Welt da war:
"Gelobet sei Gott und der Vater unsers HERRN Jesu Christi, der uns
gesegnet hat mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern durch
Christum; wie er uns denn erwählt hat durch denselben, ehe der Welt Grund
gelegt war, daß wir sollten sein heilig und unsträflich vor ihm in der
Liebe;
und hat uns verordnet zur Kindschaft gegen sich selbst durch Jesum Christum nach dem Wohlgefallen seines Willens,
zu Lob seiner herrlichen Gnade, durch welche er uns hat angenehm gemacht in dem Geliebten"
Jeder kann selbst herausfinden welche Elemente der Urkirche geändert und gestrichen wurden.
Wenn der Apostel Paulus die Kirche mit dem Leib des Menschen vergleicht, ist vorstellbar, wie dieser von Menschen gezüchtete Körper mit drei Armen und einem Bein aussehen würde.
"...er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde..." Kolosser 1:18
Sonderbar ist, dass die Amputation der Lehre von der göttlichen Herkunft des Menschen, die 543 erfolgte, von der gesamten Christenheit stillschweigend gebilligt wurde.
"Mormonen" glauben an einen Gott der nicht nur hören, sondern vernehmlich antworten kann und zwar in Abhängigkeit von der Dringlichkeit unseres Anliegens und wie ernsthaft wir sind.
"Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.
Denn wer da bittet, empfängt, und wer da sucht, findet;...
Der Gott der "Mormonen" hat Menschengestalt und ist dennoch kein Wesen aus Blut. Er ist strahlende Herrlichkeit und reine Liebe. In diesem Sinne ist ihr Gott Geist. Sein Geist ist allgegenwärtig, wie die Strahlen der Sonne, dennoch nimmt die Sonne einen festen Platz ein.
Papst Benedikt XVI:
„Das menschliche Antlitz Jesu Christi, das Dante
im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes
erkenne, sei „noch viel bewegender als die
Offenbarung Gottes in der Form des Dreifaltigen
Kreises von Erkenntnis und Liebe. Gott, das
unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches
Gesicht.“
Ja, sagt Joseph Smith:
„Als das Licht auf mir ruhte, sah ich zwei Personen von unbeschreiblicher Helle und Herrlichkeit über
mir in der
Luft stehen. Eine von ihnen redete mich an, nannte mich beim
Namen und sagte, dabei auf die andere deutend: Dies ist mein
geliebter
Sohn. Ihn höre!"
Gemeinsam mit den alten Christen sind "Mormonen" überzeugt, dass es viele Götter gibt, doch nur einer ist der allein wahre Gott, unser aller Vater im Himmel, der auch der Vater unseres Erlöseres und Gottes Jesus Christus ist.
Auch diese scheinbare "Unverständlichkeit" - manchmal wird solcher Glaubenssatz aus reiner Unkenntnis sogar als unchristlich und unbiblisch bezeichnet - dennoch lehrte es die Kirche die es vor Nicäa gab . (Origenes u.a.)
"Mormonen" erfuhren durch neuzeitliche Offenbarung, dass ausschließlich ehrlich bereute Sünden vergeben werden. Das Zeichen dieser Ehrlichkeit ist, dass man die alten Fehler nicht wiederholt und, dass es sinnlos und sogar unsinnig ist sich "Bußen" anderer Art aufzuerlegen.
Wer zurückschaut, wird erschrecken vor den Tatsachen endloser Selbstquälereien, die sich nicht nur mittelalterliche Katholiken auferlegten, wie das in "Sack-und Asche-Gehen", im alten Israel.
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Flagellantenum 1500 |
Gemeinsam mit anderen Christen glauben die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, dass die Ehe heilig ist, wie jedes Versprechen, dass sie freiwillig abgeben.
Aber anders als dort jedoch, werden Mormonen wegen Ehebruch exkommuniziert - es sei denn der betrogene Partner verzeiht es einmal.
"Fremdgehen" gilt nicht als Kavaliersdelikt, sondern wird als Kapitalverbrechen gewertet!
Sie glauben, dass es der Ordnung Gottes entspricht, wenn die stärksten Gefühle der Zuneigung erst nach einer gesetzmäßigen Heirat ausgedrückt werden, dass Kinder ihnen willkommen sein sollen, aber dass sie für ihre Bildung, ihr seelisches und körperliches Wohlbefinden vor Gott und der Gesellschaft in der Verantwortung stehen.
Mormonen glauben, dass niemand in Unwissenheit selig werden kann und dass die höchsten Schätze die wir in diesem Leben erwerben können ein lauterer Charakter und ein unversehrtes Gewissen sind. Diese beiden nehmen wir, samt unserem Wissen und den gesammelten Lebenserfahrungen mit uns in die Ewigkeit. Der Grad jener Vollkommenheit, den Jesus uns anbefahl, - indem er sagte "Ihr sollt vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist," - den wir hier durch eigene Anstrengung erwarben, wird unseren Ort und Zustand im Jenseits bestimmen. Es gibt zahllose Zwischenstufen, zwischen Himmel und Hölle.
Niemand bleibt ewig in der Hölle der Finsternis der Selbstanklagen, den Ausweg hat Jesus durch sein Sühnopfer geschaffen.
Die Lehre der römisch-katholischen Kirche: ein Übertreter wird der Hölle nie entkommen, ist und war nie Teil der Lehren Christi. Allerdings ist Hölle auch ein Ort. Ist ein Gefängnis. Das Gefängnis selbst ist ewig, nicht der Aufenthalt darin.
Noch vor fünfzig Jahren lehrte Rom, dass ungetaufte Babies in diese Hölle der Unentrinnbarkeit kommen.
Das war ein scheinbar brauchbares Propagandamittel, um die Mitgliederzahlen konstantant hoch zu halten.
Mormonen glauben, dass es
ein feierliches Gespött und eine Verhöhnung des gerechten Gottes ist
Kinder zu taufen, die noch nicht Gut von Böse unterscheiden können.
Die Lehre von der Erbsünde, wie sie seit Augustinus (um 400) verstanden wurde ist ebenso unchristlich, wie die Lehre von der Prädestination (Vorherbestimmung) des Menschen. Sie wurde 1 500 Jahre lang als Gewissenspeitsche missbraucht.
„diese Lehre (stellt) den Gegenpol zu der Lehre des Origenes von
einer am
Ende zu erhoffenden Allversöhnung dar. Sie wird in
der abendländischen
Christenheit
ebenfalls eine unheimliche
Wirkung
erzielen und unendlich viel Heilsangst und Dämonenfurcht verbreiten bis hin zu den Reformatoren Luther und
besonders
Calvin, der diese Lehre rücksichtslos
zu Ende denken
wird.“
Hans Küng, „Kleine Geschichte der katholischen
Kirche“, S. 76
Es ist eine nicht zu verantwortende Lüge, Menschen zu erzählen, sie würden aus reiner Gnade selig werden, wenn damit gemeint ist, du darfst so faul und dumm bleiben wie du schon bist, Hauptsache du glaubst, dass Jesus dich erlöst.
Es ist glatter Selbstbetrug wenn Leute meinen, sie stünden vor Gott und Menschen tadellos da, indem sie ihren Lebensunterhalt als christlicher Priester oder Prediger verdienen, auch wenn sie nicht leben was sie lehren.
Mormonen sind in ihren Herzen Pazifisten, obwohl sie nicht widerstandslos hinnehmen, wenn Unrecht und Gewalt unter ihren Augen geschieht.
Mormonen wissen, dass es ihnen gar nichts nutzt, Mitglieder ihrer Kirche zu sein, wenn sie nicht tun was sie für richtig erkannt haben.
Männer spielen im Plan Gottes grundsätzlich dieselbe Rolle wie Frauen, beide sind absolut gleich. Aber sie nehmen gelegentlich andere Plätze ein. Die Frau trägt die Rolle der Mutterschaft, die sie mit der ganzen Welt verbindet, die Männer tragen, wenn sie sich nicht unwürdig machen, das Priestertum des selbstlosen Dienens.
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Avard Fairbanks Bildhauer und Leiter einer "Mormonen"gemeinde um 1930, zeigt das Ideal einer Familie in der die Ehefrau eine erhöhte Stellung einnimmt. |
Da ist vieles anders:
die Art der Gottesdienste in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage läßt nicht zu, dass Feierlichkeiten für wichtiger gehalten werden, als das entschlossene Bemühen jedermanns, Wahrheit und Licht in sich aufzunehmen.
Niemals darf ein Mitglied dieser Kirche irgendeine Behauptung von Rang ungeprüft hinnehmen.
In anderen Kirchen ist den Exponenten bedauerlicherweise erlaubt die eigenen Spekulationen als wahr zu verbreiten, obwohl sie nicht selten der Vernunft und den Tatsachen widersprechen. Wäre es nicht so, stünden in Presseberichten, Artikeln und Büchern nicht so häufig und unwiderrufen Lügen über andere kleinere Gemeinschaften geschrieben.
Obenan steht bei den "Mormonen", dass sie zu lernen haben, ihre Gedanken rein zu halten. Unsere Fantasie spielt große Stücke, aber wir haben ihr vorzuschreiben was gespielt wird. Taste nie die Würde des anderen an, auch nicht in Deinen Gedanken! Das zu erlernen, eben weil es nicht Teil unseres DNS-Erbes ist, ist Mormonismus.
Ein Mormone weiß, dass er das nicht ohne göttlichen Beistand leisten kann. Deshalb nimmt das innere Gebet in seinem Leben erheblichen Raum ein. Darin allerdings stimmt er mit allen anderen aufrichtig bemühten Christen überein. Damit sind wir wieder gleich und ganz und gar Teil aller anderen Kinder Gottes.
Wir haben allesamt einzugestehen, dass es Menschenrecht ist, sich irren zu dürfen.
Muss etwas falsch sein, nur weil es anders, als das Dir gewohnte Bild von "Kirche" ist?