Donnerstag, 8. August 2013

"Total verrückte Welt" by Gerd Skibbe


Der Vorwurf der Philosophen "die eifrigsten Anhänger der Religion seien zugleich die schlechtesten unter den Menschen," stimmt nicht ganz, denn die Religionslosen in aller Welt haben bewiesen, dass sie keinen Deut besser waren.
Ob die bewaffneten Fanatiker ihrer jeweiligen Ideologie ein Kreuz, den Sowjetstern, das Hakenkreuz oder die Maobibel vor sich hertrugen, sie waren eines Ungeistes.
Die mit dem Kreuz eiferten dem Mörder seiner Familie, Konstantin, nach, der in den orthodoxen Kirchen als Heiliger verehrt wird, obwohl er obendrein beanspruchte  der Gott aller Völker zu sein. (1) Sie waren Radaukommunisten, Faschisten und mehr.

Pol Pot (1925-1998) samt einer handvoll Gesinnungsgenossen, - die wie ihr Herr unter Verfolgungswahn (Paranoia) litten, - gelang es ein ganzes Volk vor sich her zur Schlachtbank zu treiben. Es gelang ihnen mit Unterstützung seiner vom Kommunismus entlehnten Ideen,  und mit Hilfe jener Angst die seine Anhänger ungestraft verbreiten durften. 
Binnen weniger Monate vermochten sie es die Intelligenz und die Gesellschaftstrukturen des uralten Kulturlandes Kambodscha fast vollständig zu vernichten.

Vergeblich hatten sich die Amerikaner, in den 70er Jahren, dagegen gestemmt, im Wissen, dass die ganze Welt eher sie verurteilen wird als die Mörder.

Kambodscha
Pol Pot (1925-1998)
Selbst wer nur eine Brille trug, war in diesem Land bald verloren, weil er der Intelligenz zugerechnet wurde.
Insbesondere der Ärzte- und Lehrerschaft galt die ganze Wut dieser Barbaren und angeblichen Weltverbesserer.

Nachdem die Kommunisten im April 1975, die Hauptstadt Pnom Penh, als letzte Bastion des freien Kambodscha erobert hatten, mussten rund eine Million Einwohner innerhalb 48 Stunden ihr Zuhause verlassen.
Sie sollten als Landarbeiter und Bauern ihr eigenes Brot produzieren, ganz gleich ob sie gesund oder krank, alt oder jung waren.
Eine Million Menschen wurden umgebracht, wahrscheinlich mehr als drei Millionen. Sie wurden erschossen, verhungerten oder starben an den Strapazen.
Gegen Ende der Aktion lebten in Pnom Penh noch etwa 20 000 Menschen, meistens Funktionäre.

Die Träger jener Weisheiten die in Kambodscha seit tausend Jahren in höchstem Ansehen standen, wurden von Maschinenpistolen zerfetzt. Einst errichteten ihre Väter im Glauben Tempel zur Verehrung Buddahs und seiner Religion der Toleranz, nun triumphierte der Erzfeind jeder Religion und der Menschlichkeit.


Wat (der Tempel) "Phnom" seit 1372 das spirituelle Zentrum Kambodschas, 1926 völlig umgebaut
Dass Josef Stalin, (1879-1953) ebenfalls vom Verfolgungswahn getrieben, etwa 30 Millionen überwiegend unbescholtene Menschen der damaligen Sowjetunion in Konzentrationslager transportieren ließ um dort ihre Arbeitskraft wie eine Zitrone auszuquetschen, ist die eine Sache, die andere ebenso grauenvolle Praxis war die, dass zehntausende Mitglieder der Kommunistischen Partei aktiv an diesem Prozesss der Entmündigung ihrer Mitmenschen teilnahmen. Sie handelten als sei das die größte Selbstverständlichkeit. Unverständlich für den der nie längere Zeit unter dem Druck einer Diktatur gestanden hatte ist, dass zig Millionen Mitglieder der (allmächtigen Partei) ohnmächtig zusahen oder zusehen mussten, dass unter ihren Augen, - ihrer Befreiungsideologie zum Hohn - der weltgrößte Sklavenhalterstaat aller Zeiten entstand.
Unglaublich, dass dieses System der Unterdrückung sich nach außen, nicht  erfolglos, als Hort des Friedens und der Freiheit darzustellen wusste.

Nicht nur meine Hoffnung ist, dass wir eines Tages im Besitz jeden Details dieser und ähnlicher Verbrechen sein werden, um die Motive der einen wie der anderen zu erkennen, die dazu verführten, dass widerlichste Bosheit sich austoben durfte. All das um Gerechtigkeit wieder herzustellen, auch um zu verstehen wozu der unkultivierte - unbekehrte - Mensch fähig ist und wovor wir uns zukünftig zu hüten haben. 

Hunderte veröffentlichte Dokumente gehen Hand in Hand mit dem folgenden Gesuch um Rehabilitierung,  das  der Mennonit Georg Hildebrandt, 1961, nach vieljähriger Haft in sowjetischen Gefängnissen und Arbeitslagern an den Vorsitzenden des KGB (Staatssicherheit) A.N. Schelepin richtete:


"Sehr geehrter Genosse Schelepin!
Als ich die Vorträge von Ihnen und Nikita Chrustschow, die auf dem 22. Parteitag gehalten wurden, gelesen hatte, war ich zutieft erregt. Ich entschloss mich an Sie zu schreiben...  Am 14. September 1947 wurde ich von den Organen des MGB , in Krasnoturinsk, Swerdlowsker Gebiet verhaftet ... damals waren alle meine nahen Verwandten (fünfzehn Männer)
 verhaftet worden.
Nicht einer von ihnen ist zurückgekehrt. Heute sind alle nach ihrem Tod rehabilitiert... Am 20 Januar 1948 wurde ich gemäß Paragraph 58-10 Teil 2 zu sieben Jahren Straflager verurteilt. Die ersten fünf Tage und Nächte hielt man mich in Krasnoturinsk in einer Zelle fest, in der auf der Liege und an den Wänden eine solche Menge Läuse und Wanzen herumkrochen, dass man das Gefühl hatte, die Wände bewegten sich.
Dies war eine Folter ganz eigener Art.
Jede Nacht wurde ich herausgeführt und sollte von meinen Kontakten mit dem ausländischen Geheimdienst berichten.
Nach 5 erfolglosen Tagen wurde ich ins Badehaus gefahren, desinfiziert und nach Swerdlowsk gebracht. Hier im Gebietsgefängnis hielt man mich nur zwei Wochen im Bau für politische Gefangene fest. Dann kam ich in eine kalte Einzelzelle mit betoniertem Boden. Von der armseligen Kost in diesen sieben Tagen werde ich nicht sprechen. Im Überfluss gab es nur Salz und einmal alle 24 Stunden aufgekochtes Wasser. Nach sieben Tagen "Gehirnwäsche" wie es dort genannt wurde, wurde ich nicht in den Gebäudekomplex für politische Gefangene überführt, wie es das Gesetz forderte, sondern in eine Zelle (die sogenannte Indienzelle) in der 60-80 kriminelle Verbrecher festgehalten wurden. Das Entsetzen, das ich hier erlebte, läßt sich nicht beschreiben. Dreieinhalb Monate war ich dort der einzige Gefangene, der gemäß Paragraph 58 verhaftet worden war.
Schon vor der Gerichtsverhandlung war ich war ich auf dem moralischen Tiefpunkt angelangt und vom Hunger ausgezehrt. Ich lag im Gefängniskrankenhaus, zeigte überhaupt keine Willenskraft mehr, und nichts als ein Stück Brot und die schnelle Auslieferung ins Lager interessierten mich noch.
Bereits im Gefängnis erkrankte ich an Lungentuberkulose.
Während der ganzen Zeit, die ich im Gefängnis verbraschte, bekam ich nicht einen einzigen Brief oder ein Nahrungsmittelpaket.
Später erfuhr ich, dass mir durch einen Sonderbefehl alle Gaben verboten waren.
Ein halbes Jahr lang wussten meine Angehörigen nicht, wo ich mich aufhielt. Man hielt mich für verschollen, ebenso wie alle meine  Verwandten, die in den Jahren 1937-38 verhaftet worden waren.
Die gerichtliche Verhandlung wurde in gröbster Form vorgenommen.
Die Zeugen waren ohne Willenskraft. Sie waren eingeschüchtert und bezeugten das, was der Untersuchungsrichter zu hören wünschte.
Bei der Gegenüberstellung mit den Zeugen ermunterte er sie: "Sprechen sie nur, er kommt nie zurück, er verreckt, den werdet ihr nie mehr treffen. Wir verstecken ihn so, dass er verreckt!"
Nach derGerichtsverhandlung wurde ich ins Straflager Sewerouralsk überführt, nach eineinhalb Jahren in die Kolyma.
Auf dem Gericht war zu meiner Verwunderung ein junges Mädchen. Mir wurde mitgeteilt, dass es meine Verteidigerin sei. Ich hatte sie jedoch vorher nie gesehen. Sie sagte kein Wort zu meiner Verteidigung, sondern beschuldigte mich statt dessen.
Ich war nie ein Volksfeind und konnte es nicht sein.
Ich bitte um Rehabilitierung.
Isaak Hildebrandt
3. Sept. 1961

 Georg Hildebrandt "Wieso lebst du noch?" Ullstein, 1993

Es wäre nie zu diesen massenhaft begangenen Verbrechen während der spanischen Inquisition, im Archipel Gulak, in Hitlers Konzentrationslagern und zu kamboschanischem Massenmord gekommen, wäre da nicht die Gier nach Sicherheit, und dieses ständige Schielen vieler Geltungssüchtiger nach Vorteilen aller Art. Das, nicht die Religion, machte sie zu Fanatikern und betrogenen Betrügern die, sonst chancenlos hoffen, plötzlich mitmachen und so mitherrschen zu dürfen.
Es ist auch Rachsucht zu erkennen. Weil ihnen übel mitgespielt wurde, verlangte es sie das "Unrecht" an  Irgendjemand "heimzuzahlen".
Was das Mordgesindel treibt ist nicht zuerst die politische oder religiöse Gesinnung, sondern das Unterwürfigkeitsverlangen als Ausdruck ihrer inneren Unreife einem "großen" Verführer zu gehorchen, dessen Brutalität sie anerkennend bewundern wollen, und zwar vorsätzlich. 
             "Führer befiehl, wir folgen dir!"
Da ist eine Riesenportion Dummheit die manchmal im selben Menschen von beachtlichem Intelligenzquotienten zeitgleich auftritt (Adolf Eichmann, Heinrich Himmler, Dr. Mengele, Berija, Mussolini, Gregor VII. der mit einem Federstrich die Ehefrauen der Geistlichen, zu den elendsten aller Menschen machte)

Christen und sogenannte Antichristen unterschieden sich nur in der Wortwahl.
Über Jahrtausende zeigte sich, mit oder ohne Religion waren sie absolute Unholde.

"Eisenarsch!" nannten selbst die engsten Freunde den Stalinberater Molotow. Und was die Frommen betrifft, so kennt das Buch Mormon den Begriff "böse Priestermacht" (2. Nephi 10: 5)

Wörtlich heißt es:


"Gott gebietet, es soll keine Priestermacht geben, denn siehe Priestermacht besteht darin, dass Menschen predigen und sich selbst der Welt als Licht hinstellen um von der Welt Gewinn und Lob zu ernten, aber sie trachten nicht nach dem Wohlergehen Zions." (2.Nephi 26: 29)

Gerade die Frömmsten tun bis heute so, als ob Gott gar nichts zu gebieten hat.
Ignoranz und Intoleranz waren und sind allgegenwärtig, sie sind Halbbrüder.

Im gesamten sozialistisch-kommunistíschen Herrschaftbereich zwischen 1917 und 1990 breitete sich die Wahnsinnsidee  wie eine Seuche aus: 

            "Alles Neue ist besser, als alles Alte."

Diese Krankheit  nistete sich in den besten, saubersten  Stuben ein.

In allen totalitären Systemen ob christlich oder nicht, misstraute der Vater seinen Kindern und die Ehefrau spionierte nicht selten für die Inquisition, wie für die Gestapo, dann für die Stasi gegen den Ehemann.  In der chinesischen "Kulturrevolution" wuchs das häßliche Paar zur vollen Größe heran. Da zeigte die Bosheit ihre ganze, absolute Macht. Sie erwies sich darin, dass Familienglück gering geschätzt wurde, dass jahrtausendealte Schriften unter die Schuhe roter Garden getreten wurden, sie machte sich breit im Verbot selbständig zu denken.  Schachspielen wurde dort ebenso verboten, wie jedes Gefühl von Mitmenschlichkeit.
Dreimal in deutsch und ebensooft in englisch  las ich Jung Changs (1952-) "histo-biografisches, autobiografisches" Werk "Wilde Schwäne", das Plichtliteratur weltweit für alle Schüler älter 15 sein sollte.


Wikipedia

Der Vater der mehrfach preisgekrönten Autorin, Jung Chang, Wang Yu/Shou-yu, einer der höchstrangigen Kommunisten Chinas, wagte es seine Stimme gegen das wie ein Feuer um sich greifende Übel pausenloser Denunziation jedermanns durch jederman zu brechen.

Das sollte ihn zerbrechen.






Verflucht seien der Fanatismus, der Aberglaube - gleichgültig welcher Farbe -, und die Machtbesessenheit.

Alle Unvernünftigen die auf den Rat ihres Gewissen verzichten sind anfällig für diese drei. Kombiniert ergeben sie die martialische Intoleranz.
Man kann es mit dem  deutschen Sprichwort sagen:



"Dummheit und Stolz wachsen am selben Holz!"
Mir ist bange vor den sonst hochgescheiten Sozialisten aller Länder und Kontinente, die ihr Vertrauen in die Lernfähigkeit der Menschheit setzen, als ob es so wäre, dass nur die Dummen wegsterben.

Der ganze Bericht des erwähnten Mennoniten Hildebrandts trägt, wie im Folgenden bewiesen wird, die Züge der Inhalte der Dokumente  zu den spanischen "Morisco-Prosessen Toledos 1575-1610" Franz-Steiner-Verlag Wiesbaden 1971:


"Es gab die Fälle in denen die Kinder reicher Gefangener verhungerten oder auf den Straßen betteln gingen... die Anweisungen kamen für 2 Generationen von Conversos (zum Christentum Bekehrter die aber unter Generalverdacht standen das Christentum nur scheinbar akzeptiert zu haben) zu spät... Angeklagte vermochten ihr Eigentum kaum vor unehrlichen Beamten zu schützen und sich selbst vor willkürlicher Verhaftung und lang andauernden Prozessen zu schützen... der Angeklagte wurde meist schnell und heimlich in die Kerker der Inquisition geschafft, wo er auf seinen Prozess warten musste...
Ein Portugiese der 1802 vom "allerchristlichsten" Tribunal in Lissabon eingekerkert wurde, beschreibt seine Lage:
es gab einen kleinen Wassertopf und ein Utensil für verschiedene Zwecke, das nur alle acht Tage ausgeleert wurde, wenn ich zur Messe in die Kapelle für Gefangene ging. Die Zeit dort war meine einzige Gelegenheit, frische Luft zu atmen. In der Kapelle waren die Sitze so abgeteilt, dass die Gefangenen einander nie sahen... die Decke der Gedfängnis-Zelle war gewölbt... die Ziegel sehr dick. Infolgedessen war der Raum im Winter sehr kalt und so feucht, dass oft die Gitterstäbe mit Wassertropfen wie Tau bedeckt waren und meine Kleidung den Winter hindurch ständing feucht blieb. So also sah meine Unterkunft für die Dauer von fast drei Jahren aus. " S. 190-191

Um in den jenseitigen Himmel zu kommen oder in die irdischen Paradiese (die vor allem die Sozialisten und Kommunisten anpriesen) waren und sind viele bereit ihre Vernunft und ihr Gewissen  zu opfern, sogar ihr Leben, wie die Geschichte der Revolutionen des 20 Jahrhunderts beweist.

Das ist im Kleinen überall auf der Welt ohnehin ganz ähnlich, nämlich wenn ein sonst normaler Familienvater plötzlich seiner schier unbändigen Lust auf ein Liebesabenteuer nachgibt. Er tut es - weil ihm die Gelegenheit dazu so günstig erscheint - wohl wissend was er damit zerstört. 

Aber es kommt heraus, wie gegenwärtig John F. Kennedys Affairen. Es kommt zum Glück alles heraus. Die Fratze unter der Biedermannsmaske kann sich nicht ewig verstecken.

Im August 1945 geriet ich als Bengel unbeabsichtigt in eine Parteiversammlung der übriggebliebenen Kommunisten meiner Heimatstadt Wolgast. Vom Balkon des Vergnügungsrestaurants der Chausseestraße, hörte ich den Rädelsführer (an dessen Namen ich mich sehr wohl erinnere) ausrufen:
               "Jetzt lasst uns mal an die Krippe!"
So wenig gebildet ich damals war, ich wusste, dass ich hier eigentlich erwartet hätte, dass jemand sagt:

"Wir Antifaschisten haben nicht umsonst gelitten, jetzt kommt unsere Zeit, die Zeit des Humanismus. Jetzt können wir den Zweiflern zeigen, wie großartig unsere Ideale sind."

Denn genau das behauptete die "Tägliche Rundschau", das Blatt der russischen Kommunisten in Ostdeutschland damals, die auch in Wolgast in den Fensterkästen aushing  und die ich hin und wieder mit Spannung las, weil ich wissen wollte, wie es im besetzten Land weitergehen soll. 

Nichts von alledem, was die Propaganda versprach sollte sich erfüllen. Von Freiheit, besseren Tagen und Frieden konnte keine Rede sein, solange die jungen, undisziplinierten Soldaten der Roten Armee, nächtlichen Schrecken verbreiteten. 
Ich stand drei Meter entfernt, als im September 1946, drei Rotarmisten nahe dem Postgebäude in Wolgast einen Offizier mit einer Milchkanne erschlugen, weil der Vernünftige ihnen die Schnapsflaschen wegnehmen wollte.

Viele der Namenskommunisten zeigten, wenigstens mir gegenüber, nur wenig später und ungewollt, wer sie mehrheitlich waren, Schürzenjäger ohne jeglichen Respekt vor der Würde der Frau.

Diese Redensarten die sie gebrauchten kamen nicht von ungefähr.
Viele bewiesen mir, noch Jahre danach, dass sie ähnlich dachten wie König Noa, der im Mosiabericht des Buches Mormon auftaucht. Ihm und ihnen war es vollständig egal auf wessen Kosten sie lebten. Er und sie hielten sich für gute Männer.


Noa war einer, "der nicht die Gebote Gottes hielt, sondern nach den Wünschen seines Herzens wandelte... und der viele Frauen und Nebenfrauen hatte. Er veranlasste sein Volk zur Sünde und das zu tun, was in den Augen des Herrn ein Gräuel war...ebenso verbrachten seine Priester ihre Zeit mit Dirnen... er hängte sein Herz an Reichtümer... Kap 11

Auch die, die sagten sie wären Feinde der Privilegierten hängten ihr Herz an Privilegien.


"Wenn du was werden willst, must du in die PARTEI gehen!"
Wer wagt es,  zu bestreiten, dass dies ein geflügeltes Wort im Osten war?

Als wäre er bereits ein Abbild kommender Kommunistenherrscher, erhob Noa eine 20 prozentige Generalsteuer, "ein Fünftel von allem". Die führenden Kommunisten dagegen, solange sie sich sicher fühlten, es käme nicht heraus, nahmen dem Volk wahrscheinlich mehr als Zweidrittel weg. Den Rest steckten sie in die Rüstung und Überwachung zur Absicherung ihrer Macht.
In jeder Bezirksstadt gab es ganze Wohnviertel in denen die Überwacher ihrem Werk der Bespitzelung nachgingen. Sie erhielten alle den doppelten Lohn, eines Durchschnittsarbeiters.
Sie hatten Sonderläden und genossen andere Vorteile.

In einem waren und sind sie alle gleich. Denjenigen die gewissens- und gottlos in den Tag hineinleben, ist das Übermorgen nicht so wichtig.
Das war und ist die größte unter allen Verrücktheiten unserer sonst ziemlich hübschen gemeinsamen Welt.
So baut man keine stabile bessere Gesellschaftsordnung.

Übrigens musste der Ablasshandel der mittelalterlichen Kirche, irgendwann ebenfalls unvermeidlich, die eigene Basis  erschüttern. Er wurde auch deshalb auf die Spitze getrieben, weil  Papst Leo X., um 1515, seine Schulden beim Bankhaus der Fugger begleichen musste, ähnlich wie die DDR ihre im Westen aufgenommenen Kredite - um den eigenen Haushalt einigermaßen in die Balance zu ziehen. 
Der schon von seinen Vorgängern verursachten Überlebenskrise wollte Papst Leo mit Tricks beikommen. 
Da er außerdem die große Kunst liebte, wie Noa sein Lotterleben, und wie die DDR ihren Militär- und Sportbetrieb und ihren Palast der Republik, trieb Papst Leo X. die ganze Kirche in den Abgrund.

Aus den Tiefen des sittlichen Sumpfes zog sie ausgerechnet der Glaubens-Feind Luther  - unbeabsichtigt -  heraus, indem er die Gegenreformation auslöste, in der "Disziplin" wieder größer geschrieben wurde.
War es nicht ähnlich mit der "feindlichen" Bundesrepublik Deutschland die das an zunehmendem Mangel leidende  Ostdeutschland aus der Misere des unaufhörlichen Niedergangs der Wirtschaft hob - wenn auch nur mit Ach und Krach?

 Maike Vogt- Lüerssen schreibt in „Begegnungen mit Zeitgenossen der Renaissance“: 


Leo X. ließ sich „von Raffael die Wände seines Badezimmers mit der Göttin Venus und ihrem Sohn, dem Liebesgott Cupido, bemalen und… laut seinen Zeitgenossen ... sei ein Teil des eingenommenen Geldes für die Aussteuer seiner Nichte Maddalena Cibò bestimmt gewesen...“ 
Persönliche Vorteile zu suchen ist nicht schlecht, es sei denn, wir tun es rücksichtslos und zuerst auf Kosten anderer.
Das zu verstehen und ernsthaft auf mein Gewissen zu hören, hat mich die Kirche gelehrt, der ich angehöre. Glaubt um Himmels Willen nicht den Feinden der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Sie sind schnell zum Meineid bereit. Das weiß ich jetzt! Jetzt, da ich alt bin habe ich jegliches Vertrauen zu allen Berufspriestern verloren.

Ich liebe den verfemten Mormonismus, der mich gelehrt hat erst nachzudenken und dann zu handeln, und, dass ich außer meinem eigenen, auch den Vorteil des anderen suchen muss.

Diese Idee gefällt zwar den meisten Menschen, aber sie ständig umzusetzen erfordert jene Energie die der gute Gott uns alleine durch den Geist Christi geben kann.

Genau hier passiert es. Der Dumme wendet sich arrogant von Gott ab. Obwohl er die einzig zuverlässige Quelle der nichtzerstörerischen Kraft und der letzten Weisheit ist.

Wie weit es mit "unserer" eigenen Weisheit her ist, zeigen eben nicht nur die Dokumente der "Christengeschichte", von der ersten bis zur aktuellsten Seite, (ein einziger Blick auf den tatsächlichen Zustand der katholischen und der evangelischen Kirche sagt alles!) sondern auch die real existierenden Konstruktionen der Atheisten, der "Befreier" usw. beweisen nicht mehr aber auch nicht weniger, als die allgemeine menschliche Beschränktheit.

Alleine ein einziges historisches Beispiel belegt die Allzeitlichkeit und Allgegenwart menschlicher Dummheit:

Obwohl Gott sagte: "Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine ist!" Genesis 2: 18, fanden hunderttausende wenn nicht Millionen Besserwisser, das Gegenteil heraus. 

Von Christenpriestern dazu aufgefordert und oft genug dazu gedrängt rannten sie ins klösterliche Verderben, weil sie immer wieder gehört hatten, dass das  Mönchdasein  vom  Allerbesten und vom Allerfeinsten ist, sogar gottgewollt.

Was das insgesamt umfasst, lässt sich schwer beschreiben. Es gab höchstgebildete Humanisten unter ihnen, aber die Masse war elend und im Elend blind und krank.

Von Beginn an war das Mönchstum ein Fluch. Jede Unnormalität und jeder denkbare Irrsinn wurde im Verlaufe der Jahrhunderte hinter  undurchdringlichen Klostermauern durchgespielt, aber auch unter freiem Himmel.


Brockhaus Konversationslexikon S. 140 schreibt:

"...bei einigen steigerte sich die religiöse Schwärmerei zu den maßlostesten Selbstpeinigungen und widersinngsten Andachtsäußerungen. Diesen genügte nicht einmal die Strenge der Klosterregel, sie verließen die Klöster, um in einsamen Zellen, in Höhlen, unter freiem Himmel ihre Bußübungen immer weiter zu treiben... einige warfen alle Kleidung von sich, um wie das Vieh zu leben, die zahlreichen "grasenden Mönche" ... die in den Gefilden Mesopotamiens lebten  (und)von denen sich einige im Schmutz wälzten und jahrelang kein reinigendes Wasser an sich kommen ließen (boten keinen schönen Anblick) .
Ein echter Heiliger kannte weder Eltern, noch Geschwister... Kurz, je mehr man vom Menschentum sich entfernte, umso näher glaubte man  der Gottheit zu stehen." Klöster (Kirchengesch.)

Verflucht seien die konfessions- und parteiübergreifenden  Versuche derjenigen die meinten, sie müssten alles besser machen, als der gute Gott ihnen geraten hatte. Die Wirklichkeiten der Ergebnisse der Engstirnigkeit sprachen immer wieder gegen sie. 

Der bekannte katholische Theologe Johann J. Ignaz von Döllinger (1799-1890) stellte - etwa 30 Jahre nachdem Joseph Smith seine  zornerregende Aussage:


"Die Glaubenbekenntnisse der Christen seien in Gottes Augen ein Gräuel"
veröffentlichte  - klar die Zusammenhänge zwischen widerlich törichten, aber christlich verbrämten Bekenntnissen und vorherrschendem religiösem Wahn gerade der amerikanischen Christen heraus.

"Sobald sie, vor der Verfolgung des Mutterlandes entweichend, auf dem Boden von Nordamerika neue Staaten gegründet, schufen sie eine Gesetzgebung, (die sogenannten "blue laws von Neuengland") die an Härte und Unduldsamkeit ihresgleichen suchte.
katholische Priester, die sich nur im Lande sehen ließen, wurden hingerichtet, Quäcker wurden gehängt, die geringsten Strafen des neue Codex für sie und andere Irrgläubige waren Branntmarkung, Verbannung, Durchbohrung der Zunge mit einem glühenden Eisen...  im 17. Jahrhundert wurde (in Amerika)
ein theokratisches System errichtet... welches alle Freiheit zerstörte."
von Döllinger, Papsttum, S. 76
Die Radikalablehnung des Christentums durch Gott, ausgesprochen im Jahr 1820 erfolgte nicht gegen die vielen Menschen christlichen Glaubens die bestrebt waren seine Gebote zu halten, sondern sie war der Ausdruck der Verachtung des Herrn gegenüber denjenigen, die kuriosesten Aberglauben aller Art hervorbrachten und kultivierten.

Dazu gehört das immer noch angesehene Bekenntnis von Nicäa, aus dem Schreckensjahr 325, von dem jeder, der es wissen will, weiß wie es zustande kam und dass von alledem in der Bibel auf die sie schwören kein Sterbenswort geschrieben steht. (2)
Wo man auch hinschaut. das sogenannte Christentum erwies sich als Schreckgespenst, für jeden der es nicht annehmen wollte.
Es war zu oft primitiver  menschenfeindlicher Götzendienst.
Bild Planet Wissen. Judenverbrennungen



Selbst ein Rückblick auf das Russische Reich, des 19. Jahrhunderts, in dem (außer den Muslimen) -  alle Menschen angeblich Christen waren, zeigt in krasser Weise die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Charles F. Ph. Masson, ein Mann mit Augenmaß, der um 1780 die russischen Verhältnisse vor Ort studierte, verfasste das Werk "Geheime Nachrichten über Russland unter der Regierung Katharinas..." Paris, 1800
"Der Russe hat an nichts Interesse, weil er nichts besitzt... er lebt ohne Vaterland, ohne Gesetze, ohne Religion... er hat noch gar keinen Begriff davon was es bedeutet frei zu sein, die Erdscholle auf die er gefesselt ist zu verlassen (kann er sich nicht vorstellen....)  Er hasst alle Arbeit, weil er niemals für sich gearbeitet hat, er hat sogar noch keinen Begriff von Eigentum. Seine Felder, seine Habseligkeiten, sein Weib, seine Kinder, er selbst gehören
einem Herrn, (- einem christlichen Herrn, G. Sk.-) der in Willkür darüber schalten kann, und es auch wirklich tut...
Und dann formuliert Masson den schon erwähnten Satz:

"Die Philosophie, die seit langen Zeiten der Religion den Vorwurf macht, dass ihre eifrigsten Anhänger gemeinhin die schlechtesten Menschen sind, findet vorzüglich in Russland unzählige Gründe zu dieser schrecklichen Behauptung..." S.15 u119
Masson findet allerdings höchstes Lob für Ausnahmemenschen, wie den Moskauer Erzbischof Platon, Direktor der Akademie, der ein Mann voller Verstand und Beredsamkeit sei, der alles versuchte was in seiner Macht stand um sein Volk zu erheben... allerdings fast vergeblich, weil vor allem die Popen auf dem Land mangels Bildung nicht ausführen konnten, was er wünschte...
Viele Jahrhunderte hindurch bedeutete das Christentum in Russland selbst in Kreisen der Gebildeten nichts als eine Art Götzendienst.
Masson berichtet:
"Außer einem geweihten Amulett, das jeder Russe von der Taufe an, wo
 er es bekommt, am Halse trägt und nie ablegt, hat er gewöhnlich
noch ein Bild von Kupfer in der Tasche, das den Heiligen Nikolaus oder einen anderen Heiligen, der sein Patron ist, vorstellt. Er nimmt es mit auf Reisen. Nichts ist sonderbarer, als wenn man einem Bauern oder Soldaten zusieht, wie er seinen kleinen Gott aus der Tasche zieht, darauf spuckt, ihn mit der Hand reibt, und sich plötzlich vor ihm auf die Erde wirft,
hundertmal das Zeichen des Kreuzes macht, die tiefsten Seufzer ausstößt und seine 40 "Gospodi pomiloi" (Gott sei mir gnädig) hersagt.
Ist das Gebet zu Ende so tut er den Gott wieder in die Büchse und steckt sie in die Tasche...
Ich habe eine russische Fürstin gekannt, deren Hausgott ein großes silbernes Kruzifix war, das beständig in einem besonderen Wagen hinter ihr herfuhr, und am Abend in ihrem Schlafzimmer aufgestellt wurde. War ihr der Tag über ein Glück widerfahren, und war sie mit ihren Liebhabern zufrieden, so ließ sie eine Menge Wachkerzen um dasselbe herum anzünden, und sagte dann in einem vertraulichen Ton zu ihm: Nun siehst du? weil du dich heute gut aufgeführt hast, so sollst du auch gut behandelt warden. Die ganze Nacht hindurch sollst du brennende Wachslichter haben, ich will dich lieben, zu dir beten, du sollst mein lieber kleiner Herr Gott sein.
War ihr hingegen irgend etwas Unangenehmes zugestoßen, so durften die Kerzen nicht angezündet warden. Sie verbot ihren Bediensteten dem armen Kruzifix irgendeine Art von Verehrung zu erweisen und überhäufte es mit Vorwürfen, Scheltworten und Grobheiten." S. 132
Natürlich gab es zu allen Zeiten und in allen Religionen der Welt Priester und Gläubige die den tieferen Sinn ihres Glaubens suchten und ihm nahe kamen, nämlich, dass da ein guter Gott ist, der uns, gemäß unserem Wunsch,  zur Welt niedergeschickt hat, damit wir aus eigener Erfahrung  lernen Gut von Bose zu unterscheiden, der uns aus der Misere erretten will, indem wir seinen Geboten zur Toleranz, der Grundsatztreue und der Wahrhaftigkeit folgen.
Immer wieder, in allen Zeiten der Christenherrschaft, gab es neben dem sehr negativ überwiegenden Teil auch Positives.

 Nie werde ich vergessen, wie ich 1971, in einer Moskauer Kathedrale, an deren Namen ich micht nicht mehr erinnern kann, eine Deckenmalerei bewunderte, die 1922 oder 1924 entstand. Sie schilderte in mehreren Bildern die Geschichte von Jesus der am Brunnen eine Samaritanerin trifft und die ihn erkennt.
Großartig.
Wegen der niedrigen Decken orthodoxer Kirchen war uns das Kunstwerk besondern nahe.
In dieser Zeit herrschte Krieg und Unruhe im weiten Land. Hier aber war ein Künstler am Werk gewesen, der sich nicht ablenken ließ vom wüsten Geschehen um ihn herum.
Ich fühlte das Wahre und Echte der Glaubenswelt dieses Menschen voller Dankbarkeit, auch wenn uns Besuchern, (Erika meine Frau und ich, sowie ein ehemaliger Kriegsgefangener der ebenfalls religiös eingestellt war) seitens der Schwarz gekleideten Nonnen sozusagen das Gotteshaus verboten wurde. Die Begründung: wir wären Ungläubige.
Das war eine Kanonade wüster Ausdrücke, die auf uns herunter prasselte, die mein Freund Alfred Voß schon im Gefangenenlager gehört hatte.
Wahrscheinlich hatten die frommen Damen beobachtet, dass wir uns nicht bekreuzigten.
Und da war er wieder, dieser Mix aus Christentum und Heidentum, denn die Christen der ersten 4 oder sogar 8 Jahrhunderte haben sich niemals bekreuzigt, obwohl sie sehr an den Gekreuzigten glaubten.

File:СОБОР НИКОЛО-БОГОЯВЛЕНСКИЙ (МОРСКОЙ).jpg
Wikipedia:  Nikolski Sobor.  1973 nahm ich an zwei bewegenden Gottesdiensten in dieser Kathedrale St. Petersburgs teil.
Insbesondere beeindruckte mich am frühen Morgen ein blonder, noch junger,  hünenhafter Priester, mit welch innerer Anteilnahme er einen anscheinend bedeutenden Intellektuellen des damaligen Leningrad unter seine Stola nahm um ihm einen  Segen zu geben.
 Nochmals gesagt: Weil unter den schärfsten Kritikern des Mormonentums zwar auch einige guten Willens sind, die aber aber so gut wie ohne Hintergrundwissen dahinleben, regen sich nicht wenige künstlich auf.
Es ist wahr: da sind in der Welt des Traditionschristentums zuviele Äußerlichkeiten auf die zuviele Christen höchsten Wert legen.

Hier z.B. zeigt der berühmte russische Maler Ilja Repin eine Kreuzprozession in Kursk, die beides zum Ausdruck bringt, die Ergebenheit und Liebe des Volkes zu Christus und die übertriebene Darstellung dieser Liebe.

Bild Wikipedia


Es ist wahr, die Russisch orthodoxe Kirche hat sich seitdem sie, um 988, die byzantinische Variante des Christentums übernahm, kaum geändert, aber zu diesem Zeitpunkt war das ursprüngliche Christentum bis auf Splitterreste verschwunden:
Die Fischer und Apostel Petrus und Andreas waren zwar gebildete Leute, aber sie gingen zu keiner Zeit anders gekleidet als jeder andere Bürger ihrer Umgebung. Mit der Übernahme des byzantischen Christentums durch Großfürst Wladimir, kleideten sich die getauften Priester wie die Kaiser Konstantinopels, und das aufwendige Zeremoniell der angeblichen Gottesdienste hatte ganz und gar nichts mit dem zutun, was die Christen der ersten 300 Jahre in ihren Zusammenkünften taten. Sie hörten Ansprachen teilten das Abendmahl und hielten es für selbstverständlich, dass "Kirche" eine Schule der Tugend und der Menschenfreundlichkeit ist.

Zu den Kennzeichen aller nachkonstantinischen christlichen Religion gehörte dagegen, dass die Priester

- selbst nicht lebten was sie lehrten,
- dass sie besoldet wurden und sich gesondert kleideten
- dass sie sich als klüger als der Rest der Menschheit betrachteten und sich auch so hinstellten
- dass Menschengebote gepredigt wurden, (wie das vom Zölibat)
- dass in den Kirchen kriegerische Hetze (nicht nur zu Kreuzzügen sondern auch zum 1. Weltkrieg) betrieben wurde, (noch im 20.Jahrhundert kam es in Russland vor, dass Juden am Karfreitag um ihre Leben rennen mussten)
- Sklaverei wurde gerechtfertigt, (wie noch 1860 durch die südlichen Baptisten der USA)
- dass derjenige als Christ galt der seine Kirchensteuer zahlte und mit den Lippen bekannte, - was er dachte und plante interessierte niemanden.
- dass kaum eine christliche Priesterschaft protestierte, als etwa den Chinesen des 19. Jahrhunderts im Namen des Friedefürsten zugleich Morphium und ein vorgeblich christliches Kirchensystem gewaltsam aufgezwängt wurde. Nicht im finstersten Mittelalter, sondern noch im Juni 1858, wurde mit dem Vertrag von Tinjan das besiegte China von den christlichen Großmächten, England, USA, Rußland und Frankreich genötigt, den Opiumhandel zuzulassen um positive Handelsbilanzen zu erzielen. Gleichzeitig erzwangen diese, das Geschehen diktierenden frommen Leute, das „Recht“, die chinesische Bevölkerung zu missionieren.
Bitter ist die Erkenntnis, dass der vom Opium betäubte Chinese alles akzeptierte, sogar den europäischen Konstantinismus der ihnen als Christentum verkauft wurde.
Diese Verrücktheiten die das Leben der Christen festschrieb, sollten nur noch von denen überboten werden, die beispielsweise in China im Namen von Marx und Mao Vernunft predigten, während ihre Agitatoren selbst eine flächendeckende Politik des Wahnsinns betrieben.
Völlig unberührt von irgendeiner Art des Gottglaubens (oder Religion) drohte im Frühjahr 1969 bis zum Spätsommer jenes Jahres ein Atomkrieg zwischen zwei kommunistischen Staaten.
Angeblich ging es um eine kleine Insel im Ussurifluss, die von beiden Ländern als ihr Eigentum betrachtet wurden.
In Wahrheit aber hatten sich die Führungskader beider Länder - Breshnew und Mao tse dong -  eine Stellvertreterschlacht im Fernen Osten geliefert, die wie die Kubakrise, 1962, falls sie nicht durch John F. Kennedy und sein Team gemeistert worden wäre, ebenfalls die gesamte Welt betroffen hätte.
Die Sowjetunion unter N. S. Chrustschow wollte "die letzte Schlacht".
Erst dreißg Jahre später wurde der Fernost-Konflikt zwischen den gottlosen Verrückten Chinas und der Sowjetunion mit einem Abkommen beigelegt. 
Bild Wikipedia: Der Ussuri
 Quellen

1.)  Prof. DR.Dr.Dr. Manfred Clauss „Kaiser und Gott“, - Herrscherkult im römischen Reich -KGSaur, 2005: „Konstantin wollte sich erst spät, gegen Ende seines Lebens taufen lassen... im Jordan... wo schließlich auch der getauft worden war, der er sein wollte: Christus. Ob Konstantin je getauft wurde wissen wir nicht.
Heinz Kraft, Habilitationsschrift „Konstantins religiöse Entwicklung“ Heidelberg - Uni Greifswald, 1954 S. 81 ff : "In Nicäa (325) … befolgte die Kirche die Wünsche Konstantins, obwohl sie sie nicht billigte... Eben so wenig, wie Konstantin Christus erwähnt, ist die Kirche auf Christus bezogen...“ 
 2.) Siehe diesen Textteil das Athanasiums: ..."Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der allgemeine Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen."

Donnerstag, 1. August 2013

"Stellt euer Licht nicht unter den Scheffel" by Gerd Skibbe

Viele Jahre meines Lebens bildete ich mir ein, dass "Mormonismus" aus den Reihen der Christenheit bedeutende Unterstützung finden wird.

Diese Hoffnung ist dahin.

Fast alle können nicht sehen. Sie wurden geblendet. Zahllose des Schreibens  fähige Leute haben unter den 2 Milliarden Menschen die sich irgendeiner christlichen Richtung zugehörig fühlen, dunklen Nebel verbreitet, sobald es die Kirche JesuChristi der Heiligen der Letzten Tage betrifft.

Die "Mormonen" sind betrogene Betrüger!

So lautet das mehr oder weniger geheim gehaltene Urteil zehnttausender wortführender Geistlicher.
 Sie argumentieren:

- Es gibt keine neuen Offenbarungen von Gott.
Alles was er sagen wollte ist durch Christus erfüllt worden
- Vielweiberei, Tempelgeheimnisse und eine schier übermächtige Priesterschaft sprechen Bände gegen diese Sekte.
- Der Teufel muss ihr Verbündeter sein.
- Sie scheuen das Kreuz.

Andererseits können selbst unsere entschiedensten Gegenspieler sich selbst nicht erklären:

- warum die "Mormonen" keine Fanatiker sind, sondern statt dessen durch ihre Logik auffallen.
- warum "Mormonen" liebevoll und ehrlich auftreten
- warum sie im Berufsleben überwiegend erfolgreich sind.
- warum den aktiven "Mormonen" nichts heiliger ist als ihre Liebe und Treue zu ihrer Familie, dass sie ernsthaft bemüht sind die Ideale Christi zu leben, dass sie unentwegt mehr Licht suchen, dass sie bestrebt sind, dieses Licht mit anderen zu teilen.

Schreibt liebe Brüder und Schwestern. Nutzt wie unsere Generalautoritäten lehren das Internet um den Nebel zu zerstreuen.

Fürchtet euch nicht vor großen Namen von Gesellschaften die uns feindlich gesonnen sind: Stellt euer Licht nicht unter den Scheffel.

"Gesegnet sind diejenigen die danach trachten, mein Zion hervorzubringen!" sagt der Herr im Buch Mormon (1. Nephi 13: 37)

"...sie werden die Gabe und Macht des Heiligen Geistes haben, und wenn sie bis ans Ende ausharren, werden sie am letzten Tag emporgehoben werden, und sie werden im immerwährenden Reich des Lammes Errettung finden, und die Frieden verkünden. ja Botschaften großer Freude - wie anmutig auf den Bergen werden sie sein."

 In einer Welt der Bomben, sozialer Ungerechtigkeiten, der Dikataturen und der gegenseitigen Untreue, der Drogen, des Alkoholismus, in der die alten Werte kaum noch geschätzt werden, sollt ihr aufstehen und die Wahrheit sagen - und nichts als die Wahrheit: nämlich dass von den Bergen das Banner der Rechtschaffenheit und der Wahrhaftigkeit wehen wird.

"Denn da ist ein Gott und ein Hirte über die ganze Erde!" 1. Nephi 13: 41

Da ist der Gott des Lichtes der den Nebel durchbricht, wenn wir tun was er sagte und als Gebot gab.

Montag, 29. Juli 2013

Im Hexenkeller Penzlin

Ingrid und ich wohnten, während unserer Missionszeit, 2004-06, sehr nahe am Penzliner Hexenkeller. Während eines abendlichen Spaziergangs kreuzten wir ungezielt eine mehrere hundert Menschen umfassende Menge anscheinend heiterer Leute.
Wie sich herausstellte, war dies eine lockere Zusammenkunft von Leuten aller denkbaren Schattierungen. Einige amüsierten sich über das angebliche Hexenwesen, andere behaupteten von sich zur Zunft zu gehören.
Wir nahmen es gelassen.
Die Menge wogte rings um jenen schrecklichen Museumskeller der Burg Penzlin, in dem Folterinstrumente zu sehen sind.
Es handelt sich tatsächlich um ein bedeutendes Museum mit originalen Plätzen in die Mönche der Zauberei angeklagte Frauen eingesperrt haben.
Noch kurz vor dem Sieg der Reformation 1525 in Mecklenburg, wurde eine junge Adlige verbrannt, weil sie eine von Luthers Schriften gelesen und dabei ertappt wurde.
Manchmal brachte ich die jungen Missionare dorthin. Junge Schwestern mutete ich zu sich auf den Nagelstuhl zu setzen.
Ich selbst am Marterkreuz, rechts der erwähnte Stuhl, die Schiene vor der Rückenlehne wurde dem Verdächtigen auf die Brust gelegt. Folterknechte drehten die Schrauben fester
Was Menschen einander antun konnten, die jedes Gefühl für Mitmenschlichkeit durch finstersten Fanatismus ersetzt hatten,  wurde hier nachvollziehbar.
Kurz darauf fand in Neubrandenburg-Mecklenburg  unsere Distriktkonferenz statt. Ich sah durch einen Fensterspalt, dass zwei oder drei Schwarz gekleidete Leute den Vorraum kreuzten.
Ich ging hinaus. Den letzten packte ich am Ärmel.
Im Gespräch ergab sich, dass die jungen Störer eine Art Mutprobe ablegen wollten, und es gehörte zur ihrer Philosophie zu beweisen, dass Böses nur durch Böses  überwunden werden kann.
Sie folgten meiner Einladung am kommenden Sonntag meine Untersucherklasse zu besuchen...
sie kamen zu dritt, dann zu viert und schließlich konnte die Vollzeitmissionare die Gruppe, der drei Mädchen angehörten belehren.
Wir waren alle überrascht wie schnell sie den gegenteiligen Sinn unserer Philosophie verstanden. Ich bin nicht sicher wieviel Licht sie empfingen. Jedenfalls waren sie am Gegenstück ihrer bisherigen Vorstellungen interessiert und zwar so sehr, dass bald darauf  zwei ein wenig zitternde Mütter dieser Mädchen in der Gemeinde erschienen:
"Wir möchten uns ein Bild machen!"
"Gerne!"
Die Mütter waren allen Ernstes in Sorge, ihre bislang mit dem Satanismus sympathisierenden Töchter, könnten von uns völlig verführt werden.
    
Sie kamen allesamt nicht wieder.

"Üb' immer Treu und Redlichkeit" by Gerd Skibbe

Das schöne Kinderlied gedichtet von dem Pfarrerssohn Ludwig Heinrich Hölty (1748 – 1776)  habe ich lange nicht gehört, außer in meiner Kirche die viele verächtlich die "Mormonenkirche" nennen. Es entspricht ihrem Geist, ihren Lehren und ihren Zielen



Ludwig Heinrich Hölty



Lehrt es eure Kinder oder schickt sie zu uns in die Sonntagschule.

Üb' immer Treu und Redlichkeit
Bis an dein kühles Grab,
Und weiche keinen Finger breit
Von Gottes Wegen ab. 


 2. Dann wirst du wie auf grünen Au'n,
Durch's Pilgerleben geh'n
Dann kannst du sonder Furcht und Grau'n
Dem Tod ins Antlitz seh'n.

3. Dann wird die Sichel und der Pflug
In deiner Hand so leicht,
Dann singest du beim Wasserkrug,
Als wär' dir Wein gereicht.


4. Dem Bösewicht wird alles schwer,
Er tue was er tu,
Ihm gönnt der Tag nicht Freude mehr,
Die Nacht ihm keine Ruh.

 5. Der schöne Frühling lacht ihm nicht,
Ihm lacht kein Ährenfeld,
Er ist auf Lug und Trug erpicht,
Und wünscht sich nichts als Geld.

6. Der Wind im Hain, das Laub im Baum
Saust ihm Entsetzen zu,
Er findet, nach des Lebens Raum
Im Grabe keine Ruh.

7. Drum übe Treu und Redlichkeit
Bis an dein kühles Grab,
Und weiche keinen Finger breit
Von Gottes Wegen ab!



Was ich als Mormone verlor

Einige meiner Freunde und Bekannten, Gesprächspartner meinten sie müssten mir helfen, mich von den Fesseln des Mormonismus zu befreien.
Gute Absicht.
Aber es löste in mir jedesmal die Frage aus, wovon ich dann frei wäre, oder anders gefragt, ob ich als ein um ständigen Gehorsam bemühtes Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage etwas verlor, was andere besaßen.
 
Die Antwort ist so simpel wie der Kern beider Fragen: Ich verlor einen Teil meiner Raubtiernatur.
 
Ein Mann mit dem ich mehr als zehn Jahre zusammenarbeitete, der frei von allen "Fesseln" lebte - außer, dass er immer wieder zu seiner Frau zurückkehrte - beschwor mich geradezu, obwohl ich ihm keinen Grund gegeben hatte zu sagen: "Gerd, bleibe auf dem Weg den du eingeschlagen hast!" 

Samstag, 27. Juli 2013

(2) Merkmale der Kirche Christi

Obwohl sie allesamt wissen, dass Jesus zwar voraussah, dass sein Friedenswerk, weil missverstanden, Streit und Krieg verursachen wird, fragen sich nur wenige, was sie selbst tun können, um dem Guten weltweit zum Durchbruch zu verhelfen, dem Recht gegen das Unrecht.

Jeder weiß, dass nicht nur der Prophet Jesaja sagte:
 
Der Friede ist die Frucht der Gerechtigkeit. 32: 17

Christen müssen, mehr als andere, jeden Tag  mit guten Mitteln gegen das Unrecht kämpfen, dass sie nie zu hastig sind und ungerecht im Urteil über ihre Nächsten.

Seid vorsichtig wenn ihr denkt und sprecht.

Der fünfundzwanzigjährige Joseph Smith empfing eine Offenbarung in der es heißt:
 
"Der Tröster, der Heilige Geist wird dich
 das Friedfertige des Reiches lehren." LuB 36: 2

Gerecht sind Menschen die immer wieder danach streben das Recht des anderen und damit den Frieden zu schützen.

Kaum zu glauben, dass es Christen gab, die oft genug ihre Mitchristen verleumdeten, wenn sie meinten die Wahrheit zu verteidigen.

Dieses Betragen ist in der Politik an der Tagesordnung, aber es gehört sich nicht unter denen, die vorgeblich bemüht sind nach ihrer besten Einsicht zu handeln.

Anscheinend hinterfragen nur wenige Christen, - vor allem diejenigen der Großkirchen, - die unfriedliche Vergangenheit ihrer Kirche. Das Warum so und nicht anders, steht nicht im Blickwinkel ihrer Kritikbereitschaft.

Andererseits gehen dieselben Leute als Kritiker der Kirche Jesu Christi der HLT davon aus, dass "Mormonen" ähnlich wie sie selbst gestrickt sind, nämlich uninteressiert an der historischen Wahrheit, sobald sie wehtut.

Genau das ist nicht der Fall.

90 Prozent der aktiven Mitglieder (etwas weniger als 50 Prozent der Gesamtmitgliedschaft) würden sofort ihr Treueverhältnis aufkündigen, wenn sie erführen, dass auch nur annähernd Vergleichbares in mormonischer Geschichte irgendwo vorkam.

Es steht zu vermuten, dass im katholischen und evangelischen "Fußvolk" weniger als jeder Hundertste weiß, dass der Arianismus und mit ihm viele Urchristen! und andere Unschuldige, auf stalinistische Weise, unter dem Zeichen jenes Kreuzes ausgerottet wurden, das in ihren Kirchen einen Ehrenplatz einnimmt.

Zur gleichen Zeit tun sie so als wären sie allergisch gegen Hitlers und seiner Anhänger Hakenkreuz, weil dieses Zeichen Krieg und Unterdrückung bedeutete!

Sofort erheben sich die Proteste, wenn irgendwo ein Schmierfink ein Hakenkreuz hinmalt.

Aber da ist kein Unterschied zum angeblichen "Christuskreuz", außer den 4 Haken! Fragt mal die Araber und die Juden ob ihnen das Kreuz Gerechtigkeit und Frieden gebracht hat.

Ja, es wahr, Jesus starb am mörderisch ekelhaften Kreuz der Römer, um uns zu versöhnen, das wussten und wissen alle christlichen Geistlichen rund um den Erdball.
Aber so wie sie das Kreuz den Indianer Amerikas, den Heiden Afrikas oder ihren eigenen Völkern brachten, erwies es sich als  jene gewaltsegnende Macht, die Jesus überwinden wollte und überwinden wird.

Manche glauben sogar Jesus hätte es so gewollt.

Hätte er nicht gesagt, "ich bin gekommen das Schwert zu bringen" ?

"Ich werde Vater und Sohn, Mutter und Tochter, Schwiegertochter und. Schwiegermutter gegeneinander aufbringen."  Matth 10:35
 
Das war es was er befürchtete. Menschen werden in ihrem religiösen Wahn zum Schwert greifen, angeblich um ihn, Christus, zu verteidigen.

Der Fanatismus war zu allen Zeiten des Friedens Feind.

Kreuzritter
   
Nichts, absolut nichts, kann beide Kreuze heiligen. Sie stehen für Intoleranz und Hass.

Die "Deutschen Christen" - denen der kleinere Teil evangelischen Christen, die " Bekennende Kirche" ablehnend gegenüberstand - gingen soweit, ein Gleichheitszeichen zwischen ihrem Kreuz und dem Hakenkreuz zu setzen. 
 
 
Der Verlust des Geistes Christi ist immer und in jeder Kirche für jeden einzelnen zu befürchten.

Wo Christi Geist der Liebe verloren ging erhob sich einerseits die Gleichgültigkeit oder andererseits der Fanatismus.

Der Gleichgültigkeit stellten sich sowohl die guten wie die bösen Hirten entgegen und das Volk folgte ihnen, sobald ihm Gewinn in Aussicht gestellt wurde.

Die Geschichte des sogenannten Christentums lehrt uns, dass die meisten Menschen so gut wie geschichtslos dahinleben, während der kleinere Teil zur Engstirnigkeit neigt.

Es hätte im 4. Jahrhundert zu einem Aufschrei der Gewissen aller damaligen Christen kommen müssen, als die Kirche anfing sich als ungerechter Diktator aufzuführen.
Das war gar nicht der Fall.

Dies wird am Beispiel der Kämpfe der römischen Amtskirche gegen die von ihr verleumdeten  Arianer besonders deutlich.

Viele zogen damals, nach dem Nicäakonzil, 325, als es begann, ihre Köpfe ein, während andere sich fanatisieren ließen.

Sie hätten allesamt nach Toleranz trachten sollen.

Toleranz ist nicht Gleichgültigkeit sondern liebevolle Vernunft. Aus diesem Grund verbot Jesus die Heuchelei nachdrücklich.

Vernünftig ist es kein Vorurteil aufzubauen.

Erst untersuchen, dann nochmals untersuchen und immer mit dem eigenen Gewissen zu Rate gehen, dann im Licht der Vernunft urteilen.

Zu untersuchen heisst, beide Seiten zu hören.

Wieviele gibt es die "Mormonismus" als "grund"falsch abtun ohne ihn untersucht zu haben.

In der Frühzeit der Kirche spielten die Arianer jene Rolle, die jetzt die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage trägt.

Wahrscheinlich wissen 95 Prozent aller Christen von den "Arianern" (nicht verwecheln mit den Ariern!) überhaupt nichts, obwohl diese die eigentlichen Vorfahren des Christenglaubens sind.

Weil sie diesbezüglich fast blind sind, sind sie unfähig den Unterschied zwischen urkirchlicher Lehre und katholischem (bzw. ihrem eigenen) Glauben zu erklären, geschweige denn den Unterschied zwischen Arianismus und Katholizismus.

Dabei war dieser Unterschied zwischen 325 und 1300   also mindesten 1 000 Jahre lang die Ursache für die Vernichtung ganzer Volker, wie u.a. die Katherer.

Pfarrer Ernst Ferdinand Klein schreibt in seinen "Zeitbilder aus der Kirchengeschichte", 1939, dass sich schon im 4. Jahrhundert sogar die Fischfrauen in den Großstädten auf dem Markt ihre Ware gegenseitig um die Ohren geschlagen haben:
"Homo I usios!" schrien die aufgeheizten arianischen Herrschaften.
"Nein! Homo ousios!" erwiderten die fanatisierten antiarianischen Christen.

Über den Streit um Begriffe hatten beide Seite den Geist des Lichtes längst verloren.

Da ging es um die Frage ob Jesus dem Vater nur ähnlich sieht (homo I usios) oder ob er ihm wesensgleich (homousios) ist.


Das Friedfertige des Reiches Gottes, das der Tröster spendet, wurde vergessen.
Obwohl man im Großen sagen muss, die echten Arianer mieden diese schrecklichen Wortgefechte.

Man sollte meinen der Streit sei längst vorüber.
Nein. Leider nicht. Es ist ein Thema für alle Frommen der sich christlich-ökumenisch gebärdender Eiferer bis heute.

Denn:
Mormonen glauben ebenfalls wie die alten arianischen Christen, dass Jesus ein anderer als der Vater ist und eben dies macht sie immer noch zu Todfeinden der Evangelikalen... (die zumindest in den USA die Rolle jener vormittelalterlichen katholischen Fanatiker übernommen haben, an die heutige Katholiken nur noch ungerne zurückdenken)

Betrachten wir ein Beispiel:
2012 verlor der Mormone Mitt Romney (zum Glück!) den politischen Kampf gegen den Präsidenten der USA Obama, weil die Prediger der Evangelikalen hetzten, Romney sei des Teufels!

"Hilfe! " schreien sie.

Romney  glaubt, wie früher die Arianer, dass Jesus Christus ein anderer als der Vater ist und dass beide ihr eigenes, einander sehr ähnelndes Gesicht haben. 


Welch ein Verbrechen, in Augen der berufsfrommen Amerikaner. 

(siehe Gerd Skibbe BlogSpot "Good luck America") 


Man fragt sich, ob die heutigen Hetzer wirklich wissen, wovon sie so lautstark reden. 

Im gesamten römischen Reich gab es im Jahr 390 kaum ein anderes Thema, als das nach dem "wahren Wesen Gottes", unter angeblichen und tatsächlichen Christen. Orthodox, also richtiggläubig war nur der Stärkere, der  zumindest mit seinen Lippen die Aberkennung des griechischen Jota, (I) beteuerte.

Wie gesagt, wenn man das Jota I aus dem erwähnten Wort - HomoIusios -  raubt, dann verlieren die drei Götter: Vater, Sohn Jesus Christus und der Heilige Geist ihre Gestalt und damit ihr Gesicht und Individualität.

Ohne I war man katholisch, aber nur dann!

Heute glauben alle Großkirchen, auch die orthodoxen, sowie die gesamte christlich - ökumenische Kirchengemeinschaft das sind rund 1.2 Milliarden 
(1 200 000 000) Menschen, dass Gott Vater, Gott Christus, Gott Heiliger Geist zusammen nur ein (1) Wesen sind. Das heißt, es wird ihnen eingeredet, das hätten sie zu glauben, sonst können sie nicht erlöst werden.

Drei ist gleich eins, dies wäre die reine Lehre der Bibel.

Aber, ist das so?

Und wenn es schon so wäre, muss man deshalb Millionen Menschen ausrotten, weil sie an einen persönlichen Vater und an seinen Sohn Jesus Christus und an den Heiligen Geist glauben, an eine (1) Gottheit, wie eine Familie ja auch aus mindestens drei Personen besteht.
 
Das zu glauben sei unkatholisch.
Deshalb rechnen die christlichen Priester die Mormonen nicht zu den Christen!
 
Zur damaligen Zeit, ab 325 nach Christus, hatte kein Mensch innerhalb der römischen Reichsgrenzen das Recht einer anderen Religion als der katholischen anzugehören.
Wer etwa Arianer war konnte ins Bergwerk gesteckt werden.

Wusstet ihr das?

Ja?

Und warum setzt ihr dann unselige Traditionen fort?

In katholischen Kirchen wurde nach dem 1. ökumenischen Konzil, 325, reichsweit der Hass (Lietzmann) von den Kanzeln gegen den Arianismus gepredigt.

(siehe Gerd Skibbe BlogSpot "Die ausstehende Rehabilitation von mehr als 25 Millionen Europäern.")
 
 
Reichsweit:
 


Wikipedia: Römisches Reich um 117


Thomas Hägg verfasste dagegen 2006 mit Unterstützung des norwegischen Forschungsbeirates für Klassische Philologie und Religionswissenschaft der Universität Bergen das Buch, "Kirchen und Ketzer".
Hägg belegt:

"der Erzketzer Arius ist Traditionalist. Er steht fest auf dem Boden der kirchlichen Lehrtradition."

Welche Rechtfertigung für den jahrhundertelang verfemten Arianismus! Nicht alleine das.

Papst Benedikt XVI. wusste wie alle Kirchenhistoriker, dass es mehr als 1 000 Jahre lang als Todsünde galt, zu sagen "Gott hat ein Angesicht".

Dennoch widerrief er. Am 23. Januar 2006 verkündete er in seiner ersten Enzyklika - allerdings sang- und klanglos - :
 
Dantes „Göttliche Komödie“ habe ihn ... inspiriert, ... wo ein „kosmischer Ausflug“ im inneren des Paradieses zum innersten Licht der Liebe führe, „die Sonne und Sterne zugleich bewege“. – Das tiefste Innere dieses unzugänglichen Lichtes sei jedoch nicht etwa ein noch gleißenderes Leuchten oder noch helleres Scheinen, sondern das zarte Gesicht eines Menschen, das dem Seher da endlich auf seiner Suche entgegentrete. Dies sei „etwas vollkommen Neues“. Das menschliche Antlitz Jesu Christi, das Dante im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes erkenne, sei „noch viel bewegender als die Offenbarung Gottes in der Form des Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis und Liebe. Gott, das unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches Gesicht.“ 

 
Seine eigenen Leute hätten Papst Bendikt XVI. verbrannt, schrieben wir nicht das 21. Jahrhundert. Sogar Reformator Johannes Calvin, ein hochgeachteter Stalinist ließ, noch im 16. Jahrhundert verbrennen wer ähnliches sagte
 
Calvin hat noch mehr Unsinn verkündet u.a. die schreckliche Lehre, "dass Gott ein für allemal vorherbestimmt hat, ob der Einzelne auf dem Weg zur ewigen Seligkeit oder zur ewigen Verdammnis ist"
 

Da war der Arzt Michael Servet, der es mit seinem Leben büßte:

Michael Servet wurde am 27. Oktober 1553, in Genf, Schweiz mit ausgesucht grünem Holz verbrannt weil er gesagt hatte: Gott hat ein Angesicht


Wer weiß es? Und wer weiß schon, dass die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ausdrücklich in ihrem Kanon festgeschrieben hat, dass jeder Mensch ungestört glauben darf was er möchte.
 
Allerdings andere verbrennen usw. darf er nicht.
 
Außer wenigen Spezialisten haben sich großkirchliche Christen kaum jemals darum gekümmert, wie die Eliminierung des toleranten - des arianischen - Christentums  erfolgte, aber alle kennen den Begriff Inquisition.

 Aus mormonischer Perspektive folgt die Verwunderung, dass es wissende Menschen gibt, die sich nicht durch entsprechende Schritte - Kirchenaustritt - "ihrer" Kirchen distanzieren, nachdem sie zur Erkenntnis der Kirchengeschichte der Verwerflichkeiten kamen.

Dazu gehören alle offen zutage liegenden Kapitalverbrechen, wie beispielsweise die  Aufforderungen Dr. Martin Luthers zu Judenverfolgungen... 

Zu den Hauptmerkmalen des originalen Christentums gehörte die Opferbereitschaft. Einige ließen sich lieber foltern, als ihren Glauben aufzugeben, deshalb muss es vor den Glaubenshetzereien einen massiven Kurswechsel gegeben haben.
Erst danach wurden aus den Rechtsnachfolgern der Verfolgten, gnadenlose Verfolger.
 
Zuvor war es klar:

Die Kirche Christi wird verfolgt, 



falls sie je Andersdenkende verfolgen sollte hört sie auf Christi Kirche zu sein. 



Matth. 5: 10-11 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen.
 
 
Mormonen werden bis zur Stunde weltweit von wortführenden Christen diffamiert und die Masse der evangelikalen Anhängerschaft schweigt dazu.
Würde ein Mitglied der Kirche Jesus Christi der HLT ähnliche Unwahrheiten verbreiten, wie die in meinem (BlogSpot (2) Offener Brief an die Sektenbeauftragten in Deutschland") dargelegten, würde er, sobald das bekannt würde, zur Richtigstellung aufgefordert oder exkommuniziert werden und zwar lt dem "Gesetz der Kirche", Lehre und Bündnisse Abschn. 42  : 21: "Du sollst nicht lügen, wer lügt und nicht umkehren will, soll ausgestoßen werden."
 
 
Die Menge gefälschter Briefe und Akten die im 1. Jahrtausend des "Christentums" entstanden, (wie die PseudoIsidorischen Dekretalen, Konstantinische Schenkung usw.) verraten nicht nur den  generell leichtfertigen Umgang mit der Wahrheit, sie legen offen, welche Wünsche nach absoluter Macht, Reichtum und Bosheit, von Geistlichen gehegt wurden. Sie beweisen Feindschaft gegen Christus, die auch seitens der Päpste nicht geahndet wurde - und die kein Weihrauch der ganzen Welt vernebeln kann.

Schlimmer als das waren jedoch die  handfesten Verfolgungen harmloser Heiden durch angebliche Christen:


Kaiser Gratian

Denke daran, "christliche Häretiker" wurden diejenigen genannt, die sich vorstellten Gott habe ein Gesicht.

"Seit Gratian (359-383) und Theodosius...
 
...griffen die Kaiser auch in die Verfolgung der christlichen Häretiker ein. Die Vorgaben kamen von den orthodoxen Bischöfen. Häretischen Christen wurde verboten Gottesdienste abzuhalten, Kirche und Versammlungsorte wurden von der Polizei beschlagnahmt, ihre Schriften verbrannt. Ihnen wurde die Rechtsfähigkeit genommen. Sie durften keine Verträge und Erbverfügungen abschließen. Mehrere Gesetze drohten ihnen ( die dem Urchristentum näher standen als jede andere Religion G.Sk.) Konfiskationen ihrer Güter an, Ausweisung aus einer Stadt, Verbannung. Wer durch Bischöfe exkommuniziert wurde, wurde vom Staat mit dem Bannfluch belegt. Orthodoxe Bischöfe kämpften mittels Staatsmacht gegen ihre häretischen Mitchristen..."
 
 Anton Grabner, Johann Maier "Kulturgeschichte des frühen Christentums Vandenhoek & Ruprecht
 
 Die Orthodoxen nannten sie sich, - die Rechtgläubigen -, die meinten sie dürften sich alles erlauben, nur weil sie den "richtigen" Gottglauben hatten. #
 
Im ganzen römischen Imperium sollten nach dem Willen des Ambrosius von Mailand  - allerdings nicht nach Gottes Willen - nur diejenigen ihre Menschenrechte behalten die von sich selbst behaupteten: Wir, die Orthodoxen, die Katholiken haben die ganze Wahrheit, wer unsere Wahrheit nicht mit uns teilt, der muss geprügelt werden, (Augustinus) wenn es sein muss zu Tode.
 
Hier ist es noch einmal zu sehen das ganze römische Reich:
 

Wikipedia: Römisches Reich um 117

Nie vergessen: häretische Christen waren diejenigen die christliche Toleranz lebten und lehrten und die wie Papst Benedikt XVI. sagten "Gott hat ein Antlitz!"

Wir wissen nicht erst seit heute, dass die "häretischen" Arianer keineswegs die Gottheit Jesu Christi geleugnet haben, obwohl diese intellektuelle Unredlichkeit durchaus noch bis zur Stunde  an Universitäten präsentiert wird.

Das arianische Bekenntnis überliefert durch Gotenbischof Wulfilas lautet allerdings:
Jesus ist der „filius unigenitus, Dominus et noster... (M Pl. Suppl. I. 707) ... er (Wulfila) glaubt an Gott den Vater und an seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn und Gott, Werkmeister und Bildner der gesamten Kreatur, der seinesgleichen nicht hat.“.
 
Zur Ehre der Russisch-orthodoxen Kirche muss herausgestellt werden, dass sie sich nie dazu hinreißen ließ, dieses Bekenntnis zu leugnen.




 
der von Ambrosius von Mailand gemaßregelte und beherrschte Theodosius I. (347-395).
Er ist zumindest mitverantwortlich für die intolerante Gesetzgebung.
 
Wäre der Kampf gegen Arianer, Donatisten, Manichäer usw., ausgesetzt worden, hätte es kein Papsttum gegeben.

Dass allerdings nach der Synode von Rimini, 359, die unter dem Diktat Kaiser Konstantius stattfand, die angeblichen Häretiker fast den Sieg davon getragen hätten, ist eine bemerkenswerte Tatsache.
 
Jedenfalls last sich nicht leugnen, dass mit der militärischen Vernichtung des Gotentums im 6. Jahrhundert, der endgültige Zusammenbruch der antiken Welt erfolgte.
 
(Karte unten: gelbes Gebiet war überwiegend gotisch-arianisch geprägt, braunes Territorium zeigt das Reich Justinians I., der ausschließlich die katholische Religion erlaubte. Der Abfall vor dieser seiner Kirche wurde mit der Todesstrafe geahndet)  Codex Justinianus 10,11
Bild Wikipedia

Zuvor gewährten die Gotenherrscher, vor allem Theoderich der Große, der römisch-kath. Kirche, in seinem Regierungsbereich, alle Rechte die sie bereits innehatte. Die katholische Kirche wurde keineswegs feindlich behandelt.
                        
     
Nach der Vernichtung der Goten ging es vor allem in Italien brutal zu. Es regierten die Päpste aus kalten Mauern des ehemaligen Kaiserpalastes zu Rom wie Diktatoren.
Selbständiges Denken wurde unter Strafe gestellt. 
Die zunehmende Verdummung der Bevölkerung war die Folge.
Das war schon zu Zeiten der "heiligen Pulcheria" und ihres Ehegatten Markian so. Dieser Mann berief für den 8. Oktober 451 das 4. ökmumenische Konzil, nach Chalkedon  ein:
 
„Er, Markian, verbot im Anschluss an das Konzil von

                                      Chalkedon...  öffentliche Diskussionen über

theologische Fragen. Denn die Beschlüsse von Chalkedon stünden im
 
                 Einklang mit dem Konzil von Nicäa... solche Diskussionen verstoßen
 
demnach nicht nur gegen den Glauben an sich, sondern diskreditieren die
 
christliche Religion in den Augen der Juden und Heiden. Das Verbot galt
 
gleichermaßen für Kleriker, Staatsbedienstete, Freie und Sklaven, die bei
 
                                Verstoß entsprechend differenziert betraft werden.“

 Karl Leo Noethlichs „Die Juden im christlichen Imperium Romanum“


 So ähnlich stellen sich einige unserer Verleumder das Innenleben der Mormonen vor, - Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage haben zu akzeptieren was ihnen erzählt wird -.

 
Beispielsweise  behauptet der Evangelist Dave Hunt bewusst unaufrichtig:

"Katholiken müssen... wie auch Mormonen (und) Zeugen Jehovas annehmen und nicht überprüfen" (was ihnen vorgesetzt wird.)

 "Die Frau und das Tier" S. 324

Was kann man gegen solche Lügen tun?

Immer wieder muss Albert Schweitzers Wort wiederholt werden:
 
"Wahrhaftigkeit ist das Fundament geistigen Lebens!"
 
So sehen sie aus, die Zerstörer geistigen Lebens. Sie klopfen sich selbstgerecht auf die Brust bevor sie lostönen:
 
„Der Mormonismus ist eine amerikanische, eigenständige synkretistische Neu-
Religion, ... Der Übertritt zum Mormonentum stellt nicht nur einen

Glaubenswechsel dar, sondern bedeutet eine völlige Abkehr von der biblischen
Tradition
 Dr. Rüdiger Hauth, „Dialog und Apologetik“, 2001


Die sonderbarsten Stilblüten brachte das "traditionelle" Christentum hervor und obendrein beanspruchten die Fälscher sie stünden in biblischer Tradition.

Lasst uns, statt zu zanken, miteinander versöhnen, indem wir allesamt tun was Jesus riet: Tut Buße!
                                   Sagt was wahr ist, aber nur das!
 
                         Der Frieden ist die Frucht der Gerechtigkeit!
 
Lasst uns gerecht und brüderlich miteinander umgehen. Setzt keine Betonkreuze vor Gemeindehäuser der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Wir können das Kreuz, das Jesus ermordete nicht lieben.