Sonntag, 21. Juni 2015

(1) Mormonismus - die vernünftigste aller Religionen





Das Wort "vernünftig" meint: einsichtig, gescheit, anständig.
  
Vor neunzig Jahren erhob ein namentlich unbekannter Mormone ein Umfrage. Maßgebliche Geistliche der weltweit wichtigsten christlichen Kirchen lehnten u.a. unumwunden und übereinstimmend die altjüdisch, altchristliche Lehre vom vorirdischen Dasein der menschlichen Seelen (Geister) ab. Prompt sitzen sie in der Falle, werden es indirekt gewahr und meiden Gespräche zu diesem Thema.
Sobald Menschen positiv erwägen, ob sie möglicherweise ewige Geschöpfe sind, die aus guten Gründen in einen sterblichen Körper geboren wurden, ergibt sich eine völlig neue Sichtweise.
Albert Mössmer sagt, 1990,  zusammenfassend in seinem Buch „Die Mormonen“:
„Die Mormonen vermitteln anschaulich, zu welchem Zweck wir auf der Welt sind, woher wir kommen, wohin wir gehen. Was hier angeboten wird, sind nicht die abstrakten Erklärungsversuche der großen Volkskirchen. Das Paradies ist bei den Mormonen nicht ein ungewisses Sich-in-der-Gegenwart-Gottes-Befinden, sondern es bedeutet, dass man seine Freunde und Verwandten wiedertrifft und das Leben wie auf der Erde fortsetzt, nur ohne die irdischen Probleme…“
Um 540 verwarf der Imperator des byzantinischen Reiches Justinian I. diese Lehre. Und Rom, und damit alle Ableger der römisch-katholischen,  griechisch - und russisch orthodoxen Kirchen, folgten gehorsam dem Willen eines Mannes, der ehrgeiziger und gefühlsärmer kaum sein konnte, hätte er sonst das friedliche Ostgotenreich vernichtet?
Ihn trieb pure Unvernunft. Er schnitt dem Christentum sozusagen ein Bein ab.
Danach waren die Theologen ununterbrochen damit beschäftigt dem Restkörper das Überleben zu ermöglichen.
Davor war jeder Christ in seinem Selbstverständnis Sohn oder Tochter Gottes, ausgestattet mit denselben Grundeigenschaften über die der allmächtige Gott vollkommen verfügt.
Der Zwillingsbruder Jesu, Thomas, überlieferte uns das syrische Perlenlied, das nicht anders verstanden werden kann, als Bestätigung dieses altjüdisch-urchristlich-mormonischen Glaubens: Wir entstammen allesamt einer königlichen Familie. Wir sind hier um zu lernen:
K. Beyer, einem großkirchlichen Exegeten des 20. Jahrhunderts, kann man nur von Herzen zustimmen, wenn er übereinstimmend mit der Lehre des Propheten Joseph Smith das „Syrische Perlenlied“ so kommentiert:

Die Botschaft des Liedes lautet: Die unsterbliche menschliche Seele göttlicher Herkunft darf sich erst dann endgültig vereinen mit ihrem unvergänglichen geistigen Leib der gleichfalls von Gott abstammt, aber immer bei ihm bleibt, wenn sie zuvor auf der Erde in einem vergänglichen fleischlichen Leib und in feindlicher Umgebung mit göttlicher Hilfe Selbsterkenntnis erlangt und mutig die ihr von Gott gestellte Aufgabe erfüllt hat.“…

Und Walter Rebell, der Herausgeber des Buches „Neustestamentliche Apokryphen und Apostolische Väter“, 1992 fügt hinzu:

Das ist eine synkretistische Religion in der Nachfolge Platons, die sich auch leicht mit der christlichen Ethik verbinden lässt. Ihre Bilder teilt sie mit der Gnosis und den anderen antiken Erlösungsreligionen, ohne dass man sicher sagen kann, wer sie von wem übernommen hat. Das führt schließlich zu der Frage, ob der gnostische Anteil am spätantiken Synkretismus wirklich so hoch ist, wie meist angenommen wird. Denn, dass der Mensch die Erde als Fremde empfindet, ist ein weit verbreitetes Lebensgefühl…”

Zur Erinnerung, Walter Rebell verweist darauf: „…Das ist eine synkretistische Religion … die sich auch leicht mit der christlichen Ethik verbinden lässt…“
Darf man also, allein diesen einen Aspekt betrachtend, sagen: „Mormonismus“ lehrt, zumindest mit diesem Glaubenselement, eine vernunftgemäße Theologie?“

Donnerstag, 18. Juni 2015

(1) Katechismus der Katholischen Kirche - Ecclesia Catholica - in der Kritik


Papst Benedikt XVI. zeigte seine große Hochachtung vor dem Katechismus der Katholischen Kirche indem er der Öffentlichkeit sein Kompendium unterbreitete, in der einige sonderbare Parolen geschrieben stehen. Darunter die, "dass es keine Offenbarungen mehr geben wird....


Wer demnach jetzt noch ihn befragen oder von ihm Visionen oder Offenbarungen haben wollte, der würde nicht bloß unvernünftig handeln, sondern Gott geradezu beleidigen...

Man denkt unwillkürlich daran, was bereits der evangelische Theologe Prof. Dr. Heinz Kraft vor Jahrzehnten feststellte. Er schreibt in seiner Habilitationsschrift "Konstantins religiöse Entwicklung":


      "In den Spekulationen Konstantins nach denen Gottes natürliche Offenbarung vollkommene Erkenntnis vermittelt, besteht eigentlich kein Bedürfnis nach der übernatürlichen Offenbarung."
  
Man sollte den entsprechenden Text des Katechismus genau lesen, um dann die Frage zu stellen, in welcher Absicht wurde dieses Werk geschrieben? Um den Ideen Konstantins zu folgen?
Papst Benedikt XVI. preist jedoch Christus, allerdings nur verbal, wenn er im Sinne Konstantins sagt:


Ich bin Gott, dem Herrn, unendlich dankbar, dass er der Kirche diesen Katechismus geschenkt hat, der im Jahr 1992 von Papst Johannes Paul II., meinem verehrten und geliebten Vorgänger, promulgiert (veröffentlicht)  worden ist.“


Wer jedoch fragt hier nach? Wer ‚Eure Heiligkeit‘, hat der Kirche ‚diesen Katechismus geschenkt‘? 
War es Gott der Herr seiner Kirche und seiner Gläubigen, der gesagt hat er sei

       "derselbe heute, gestern und in Ewigkeit"?

War er es, der sich den Menschenkindern, die sich um  die Erkenntnis der Wahrheit bemühten, stets offenbarte? Er der das Gebot aufstellte: Klopfet an, dann wird euch geöffnet werden.

Oder ist es letztlich der Ungeist jenes mörderischen Kaisers der 325 in Nicäa bestimmte was Gläubige sich fortan unter dem Begriff "Gott" vorstellen sollten?


Was wüssten wir sonst von den jenseitigen Welten, hätte Christus es uns nicht offenbart? Und nun schweigt der, der lebt?
 Wirklich?


Empfing Petrus nicht nach Christi Fortgang von ihm die wichtige Offenbarung, dass das Evangelium fortan auch den Heiden gepredigt werden sollte?


Und, empfing Johannes der Offenbarer nicht großartige Erkenntnisse zwei Generationen nachdem seine Jünger auf eigenen Füßen stehen mussten?


Natürlich genießen alle Päpste des 20. Jahrhunderts die Liebe ihrer Katholiken zu Recht, weil sie menschlicher waren als die meisten ihrer Vorgänger. Niemand will ihnen den guten Willen absprechen, oder ihren Eifer, Gutes zu bewirken. Sie beteten viel. Doch sie glaubten, gemäß ihrem Katechismus, nicht ernsthaft daran, von dem Gott den sie anrufen, eine präzise Antwort zu erhalten, obwohl Jesus klar machte:


„Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet.


Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.


der ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot bittet,


oder eine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet?


Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten.“ Matth. 7: 7-11


Im Kompendium des „Katechismus“ wird jedoch das Schweigen Gottes – sein Nichtantwortenwollen - geradezu zum Dogma erhoben. Das in der Kritik stehende  neunte Prinzip dieses Werkes behauptet: „Es wird keine andere Offenbarung mehr geben.“ Das wird so verstanden, dass es eine Sünde ist, Gott um eine Offenbarung oder Vision oder um mehr Erkenntnis zu bitten.


Leicht zu erraten gegen welche andersgeartete Kirche sich dieser Vorwurf richtet.


Der offizielle Text lautet:


9. Welches ist die letzte und endgültige Stufe der Offenbarung Gottes?


Die letzte Stufe verwirklicht sich in seinem Fleisch gewordenen Sohn, in Jesus Christus, dem Mittler und der Fülle der Offenbarung. Er, der eingeborene und Mensch gewordene Sohn Gottes, ist das vollkommene und endgültige Wort des Vaters. Mit der Sendung des Sohnes und der Gabe des Geistes ist die Offenbarung nunmehr gänzlich abgeschlossen, auch wenn der Glaube der Kirche im Lauf der Jahrhunderte nach und nach ihre ganze Tragweite erfassen muss.


„Seit er uns seinen Sohn geschenkt hat, der sein einziges und endgültiges Wort ist, hat Gott uns kein anderes Wort zu geben. Er hat alles zumal in diesem einen Worte gesprochen, und  mehr hat er nicht zu sagen“ (hl. Johannes vom Kreuz).


...denn was er ehedem nur in Stücken zu den Propheten geredet, das hat er nunmehr im Ganzen gesprochen, indem er uns das Ganze gab, nämlich seinen Sohn.


Wer demnach jetzt noch ihn befragen oder von ihm Visionen oder Offenbarungen haben wollte, der würde nicht bloß unvernünftig handeln, sondern Gott geradezu beleidigen, weil er seine Augen nicht einzig auf Christus richten würde, ohne jegliches Verlangen nach anderen oder neuen Dingen.“


     „Es wird keine andere Offenbarung mehr geben.“


Nun gibt es Bibelzitate die das ernsthaft bestreiten.


     „Es wird keine andere Offenbarung mehr geben.“


"Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus
reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was
mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird
es euch verkünden. "
Joh. 16, 12-15


In diesem Sinne schreibt der Apostel Jakobus:


„Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, dann soll er sie von Gott erbitten; Gott wird sie ihm geben, denn er gibt allen gern und macht niemand einen Vorwurf.  Wer bittet, soll aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln; denn wer zweifelt, ist wie eine Welle, die vom Wind im Meer hin und her getrieben wird. Ein solcher Mensch bilde sich nicht ein, dass er vom Herrn etwas erhalten wird.“ Kap 1: 5-7 Einheitsübersetzung


Christus selbst lehrte, ohne zu sagen, dies sei zeitlich begrenzt:


„Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.“


Die alten Israeliten wussten wie wichtig der Zugang zu den nicht immer offen zutage liegenden Wahrheiten ist:


„Ohne prophetische Offenbarung verwildert das Volk…“ Proverb 29: 18


Wie dringend notwendig wäre es zu allen Zeiten gewesen den Willen dessen zu erfahren, der in den Gebeten verehrt wird:


„… dein Wille geschehe im Himmel wie auf Erden.“


Die Verwilderten glaubten was sie wünschten. Sie wussten es nicht besser, aber der Stellvertreter Christi auf Erden hätte zuvor Gott fragen, und nicht erst reden sollen, bevor er eine klare Antwort erhalten hatte. Als Urban II. 1095 den Verbrechern, Banditen und Edelherren als Papst den Ablass von all ihren Vergehen in Aussicht stellte, wenn sie zum großen Kreuzzug aufbrechen, stürzte er und mit ihm diejenigen die ihm folgten in die Katastrophe.


Von welchem Geist sie beseelt waren erwies sich bald.




1097 wurde Antiochia belagert und gestürmt. Sämtliche Nichtchristen wurden ermordet


Das hat Gott gewiss nicht gewollt. In welches Dilemma die Katholische Kirche sich mit ihrer ablehnenden Haltung zur Möglichkeit „fortlaufender Offenbarung“ gebracht hat ist offensichtlich.


Auch das Buch Mormon sagt es wiederholt, dass der Mensch Gott um Weisheit und Erkenntnis bitten soll.


 „Und es gibt unter uns viele, die viele Offenbarungen haben; denn nicht alle sind sie halsstarrig. Und wer nicht halsstarrig ist und Glauben hat, der hat Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist, der (sich) den Menschenkindern gemäß ihrem Glauben kundgibt.“ Jarom Vers 4
     Das Buch Mormon lehrt es immer wieder:
„Und ich versiegle diese Aufzeichnungen, nachdem ich einige Worte als Ermahnung für euch geredet habe. Siehe, ich möchte euch ermahnen, wenn ihr dieses hier lesen werdet, sofern es nach Gottes Weisheit ist, daß ihr es lest, dass ihr daran denkt, wie barmherzig der Herr zu den Menschenkindern gewesen ist, von der Erschaffung Adams an bis herab zu der Zeit, da ihr dieses hier empfangen werdet, und daß ihr im Herzen darüber nachdenkt. Und ich möchte euch ermahnen: Wenn ihr dieses hier empfangt, so fragt Gott, den Ewigen Vater, im Namen Christi, ob es wahr ist; und wenn ihr mit aufrichtigem Herzen, mit wirklichem Vorsatz fragt und Glauben an Christus habt, wird er euch durch die Macht des Heiligen Geistes kundtun, dass es wahr ist. Und durch die Macht des Heiligen Geistes könnt ihr von allem wissen, ob es wahr ist.“ Moroni 10: 2 - 5


Wahr ist es. Ich selbst habe gefragt und erhielt in mein wortloses Zentrum hinein die kraftvolle und beglückende Antwort durch die Macht des Geistes: Ja, das Buch Mormon ist ein echter Bericht.


Genauer hingesehen ergibt sich, dass dieses Buch die ganze Welt versöhnt, nämlich „alle Menschen die auf seine Stimme hören wollen.“ 2. Nephi 9: 21
In Dubai, am 15. September 2015, in einer Wartezone dieses riesigen Flughafens sahen Ingrid und ich diesen freundlichen etwa fünfzigjährigen farbigen Geistlichen der katholischen Kirche, der in Nigeria diente. Ein selbstloser Dienst der ihn in die nächste Nachbarschaft der hassvollen für alle Christen hochgefährlichen Boko Haram führte. Wie empfanden ihn als unseren Bruder, der sich nicht von uns abwandte, nachdem wir zu erkennen gaben welcher Kirche wir angehören.

Freitag, 12. Juni 2015

Sonderbar!

Man muss sich schon fragen, falls Joseph Smith ein Betrüger war, gehört er dann nicht zur Klasse der "größten Betrüger aller Zeiten"?
 
Joseph Smith nach der Totenmaske und nach Beschreibungen (1805-1844)
 
 
- Er schwört "Stock und Bein" er habe Gott und Christus gesehen und mit ihnen gesprochen,
- er bringt ein Buch heraus, dass der Bibel gleichwertig sein will
- behauptet, ihm seien Johannes der Täufer, sowie Petrus, Jakobus und Johannes die Lieblingsjünger Christi erschienen. Sie hätten ihm und Oliver Cowdery beide Priestertumsarten - das niedere und das höhere durch Handauflegung übertragen;
- sagt und schreibt, ihm sei zu alledem dies und  jenes offenbart worden, fast alles fast entgegengesetzt zu den Hauptlinien christlicher Tradition...
 
und dann bringt er eine Kirche heraus, die man getrost als eine "Kirche der Ehrlichen" bezeichnen muss, obwohl es in ihren Reihen durchaus auch Heuchler gibt, wie in Christi Reihen auch einen Judas.
 
Heißt es nicht: "Gleich zu gleich gesellt sich gern" ?
 
 

Donnerstag, 11. Juni 2015

Eine Kritikerin schrieb und ich antworte




„...der Stil von Gerd Skibbe stört mich ehrlich gesagt ein bisschen. Ich empfinde ihn als etwas militant und zum Teil sogar recht lieblos bis aggressiv – vor allem in der Beurteilung von Mitmenschen, genauer gesagt: von andersdenkenden, heutigen Christen.“
Tja, dieser Vorwurf kam auch von zwei meiner Enkelinnen: „Opa Du hast, in Deiner Broschüre „Alles war anders“, (2008) Frau Regine Marquardt persönlich angegriffen!“


  Das ist wahr. 




Aber, was ging meiner öffentlich gemachten Attacke voraus?

Ein Freund (der keineswegs auch ein Freund unserer Kirche war!) ermöglichte mir Anfang 1996 das „vertrauliche“ Rundschreiben  Nr. 18-95 des Landesinnenministeriums zur Kenntnis zu nehmen. Ich war schockiert:

Dahinter steckt die
Kultusministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern Frau R. Marquardt. Das erkannte ich gleich, und es sollte sich sehr schnell herausstellen, dass es so war. 
 

Sie hatte bereits zuvor einigen Wirbel gegen uns verursacht. 
Nun versuchte sie unsere Missionare mit gewissen Klauseln, die unter Mitwirkung des Innenministeriums erarbeitet wurden, aus dem Land zu drängen.

Also, dieses Rundschreiben war die Ursache für die Schwierigkeiten von denen unsere Missionare berichteten, wenn sie sich in den größeren Städten anmelden wollten!

Zu dieser Zeit  war ich Ratgeber des Missionspräsidenten Walter Wunderlich,  stellvertretender Generalstaatsanwalt Kaliforniens, USA.

Ich protestierte sofort, denn ihres Zeichens evangelische Theologin, verheiratet mit dem Hauptpastor der Landeshauptstadt Schwerin,​
war die Hinterhältigkeit ihrer Absicht für mich klar durchschaubar.
Wie schon angedeutet, hatte sie fast zeitgleich, sobald sie mit SPD Mandat im Amt war, eine überarbeitete "Informationsbroschüre" herausgebracht, angeblich um mehr Kenntnisse über Sekten und Weltanschauungsgruppen zu verbreiten, obwohl sich die „alte“ von 1990 noch kaum im Umlauf befand. Die Hefte lagen zu Hunderten im Neubrandenburger Rathaus herum.



         Beachte den leicht schräg gestellten Aufdruck : "aktualisierte überarbeitete Neuauflage 95"

Die Überarbeitung bestand im Wesentlichen darin, ein Kapitel über "Mormonen" einzufügen, die sie persönlich als ein Dorn im Auge empfand. Sie versuchte, soweit ihr das möglich war, unsere Kirche als nicht ungefährliche "Sekte" darzustellen, weil "die Mormonen" nicht offenlegen, welche Details in ihrem Tempelritual vorkommen.

 
Ich empfand es als völlige Missachtung des eine Demokratie kennzeichnenden Prinzips der Unschuldvermutung.

Die „Schweriner Volkszeitung“ vom 20. Dezember 1995 veröffentlichte ein Interview mit der Kultusministerin unter der heimtückischen Überschrift: „Wir wollen keine Ängste schüren!“

Frau Marquardt wollte kraft ihrer Reputation erreichen, dass Mormonen mit Argwohn betrachtet werden, oder bereits bestehende Vorurteile verstärken, was ihr durchaus teilweise gelang.

Welch ein Trick. Diesmal politisch untersetzt und auf Staatskosten.
Ich telefonierte mit dem zuständigen Journalisten Herrn Schultz, der einigermaßen rüde reagierte. Für ihn schien  festzustehen, dass am anderen Ende der Strippe ein engherziger, halbblinder Sektierer steht. Einige Mitglieder der Schweriner Gemeinde reagierten empört, bestellten die Zeitung ab… Als Mitglied des Jugendhilfeausschusses Neubrandenburgs mit CDU Mandat hatte ich eigentlich den Ruf eines moderaten Mannes, der mit nicht wenigen PDS-Mitgliedern auf gutem Fuß stand, mit denen der SPD ebenfalls. Umgehend suchte ich meinen Freund, den stellvertretenden OB Neubrandenburgs, Burkhard Räuber auf und sagte ihm geradezu, ich würde in der nächsten Sitzung der Stadtvertreter mein Amt als Ratsherr mit einer Erklärung niederlegen. Burkhard, ein aktiver Katholik, schüttelte sofort den Kopf.
Fest stand, dass die Neubrandenburger Presse mich bislang häufig, etwa zwei-bis dreimal in jeder Woche,
seit Jahren positiv zitiert hatte. Es würde einiges Aufsehen erregen, wenn ich in meiner angekündigten "persönlichen Erklärung" u.a.  sagen würde:

"Seit einhundert Jahren verbot niemand (außer den Kommunisten der sechziger Jahre) unseren Missionaren,
​ ​
in Deutschland zu wirken. Jetzt,
mit der neuen Demokratie, nachdem wir die Diktatur der Kommunisten überwunden haben, soll meine Religion unter fadenscheinigen Hinweisen verdrängt werden…“

 
Wahr ist, ich hätte meine ganze Redezeit ausgeschöpft, und die Presse hätte es im Wesentlichen weitergegeben. Diese Rede hätte ich sorgfältig vorbereitet. Burkhard wusste das, er telefonierte umgehend mit Schweriner Beamten.
Ich informierte Präsident Dieter Uchtdorf, der mir sofort seine Sympathie und seine volle Unterstützung anbot und der mich umgehend bat, mein Mandat nicht nieder zu legen. So fanden wir, Präs. Uchtdorf und ich, uns kurz darauf, im Frühling 1996, auf die erwartete Einladung hin, im Landesinnenministerum in Schwerin zusammen. Zwei Staatssekretäre kamen zu uns. Präsident Uchtdorf nahm die Gelegenheit wahr, etwa eine halbe Stunde lang mittels eines Bildbandes beeindruckend darzulegen,​ was die Lehren und Absichten unserer Kirche sind.   
Dieter F. Uchtdorf damals Chefpilot der Deutschen Lufthansa. Er  wurde im Februar 2008 als Mitglied der Ersten Präsidentschaft der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage berufen und  am 30. Oktober 2012 mit dem Verdienstkreuz am Bande  der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
 
 
 
 
 
 
 
Umgehend wurden wir unterrichtet, dass das Innenministerium M.-V. das besagte Rundschreiben zurückzieht. Das geschah.

Mit mir, nachdem ich in voller Lange durch zwei Diktaturen ging, ist politisch gesehen nicht gut Kirschen-essen, wenn sich offensichtliches und vermeidbares Unrecht direkt zu meinen Füßen breit macht. Wenn ich dem entgegen wirken kann, dann tue ich das. Das ist meine Religion, sie verlangt, dass wir Recht schaffen. Rechtschaffenheit ist die vielleicht größte Vokabel des Buches Mormon. Ich liebe dieses Buch wegen seiner Verteidigung der Freiheitsprinzipien. Hauptmann Moroni ist Teil meines Herzens.

Dieter Uchtdorf, der die 600 km weite Anreise nicht gescheut hatte, und ich fuhren anschließend zum Kultusministerium, um beim zuständigen Staatsekretär H. darzulegen, welche Richtigstellungen erforderlich wären.
 
Daraufhin vernahmen wir, dass Frau Kultusministerin Weisung geben würde die glücklicherweise mittig angeordneten Seiten, unsere Kirche betreffend, entfernen zu lassen.  Diese meine „Militanz“ darf jeder kritisieren. Ich hasse niemanden. Aber diese Niederlage musste ich der stolzen Dame zufügen.

Bis heute hoffe ich auf ihre Reaktion auf mein versöhnlich und verständigungstiftend gemeintes Schreiben des Jahre 1996.



Mittwoch, 27. Mai 2015

Die größte aller Lügen ist die Rede vom "Sieg des Christentums"


Niemandem ist es gestattet die echten Wohltaten die von Christenseite kamen klein zu reden, aber auch nicht umgekehrt. Wegen des Wahrhaftigkeitsgebotes muss es klar gesagt werden: 
Den Sieg der Intoleranz über die Gewaltlosigkeit kennt die Welt. Das war es was Christus überwinden wollte.
Das Gegenteil dessen was er beabsichtigte wurde ab dem 4. Jahrhundert schreckliche, schier nie enden wollende Wirklichkeit. 
Dies seinen Sieg zu nennen ist schlichtweg gelogen.  
.Das Beschönigen von größtdenkbaren Gräueltaten die anderthalb Jahrtausende hindurch Millionen Unschuldigen namenloses Elend brachte, ist nicht hinnehmbar. Alles was da scheinbar im Verborgenen geschah, ist  angemessenen in den Vordergrund zu rücken. Das Verkünden von Heiligenlegenden und anderen Lügen hat aufzuhören.

Es gibt kaum etwas in der Welt, das scheußlicher klingt als die Lobgesänge auf den „Sieg des Christentums“.
Dissonanzen - kaum mehr als das.
Schrill war die Niederlage   die ihm von seinen vorgeblichen Dienern bereitet wurde. Sie nutzten jedes denkbare Instrument um das Gegenteil dessen zu tun, was ihr Herr ihnen aufgetragen hatte. Dafür wollten sie obendrein gelobt und gefeiert werden und auch das geschah und geschieht immer noch. 

Das Ungeheuer das im 4. Jahrhundert unter dem Schutz und mit Hilfe des staatlich forcierten Banditentums aufkam setzte sich selbst eine Krone aufs Haupt auf der geschrieben stand: “Christi Stellvertreter“. Es  fraß sie alle:
-     die Hellenen

-     Mandäer, Manichäer, Zorastrier
-     jede Religionsgruppe wie die Isis- und Osirisanhänger, alles was nicht katholisch war und zwar katholisch im Sinne des Ambrosius von Mailand und seines Vorgängers im Irrglauben des Papstes und Mörders Damasus von Rom.

Warum ist das nicht Teil des Allgemeinwissens?
Jeder der sich Christ nennt sollte wissen, dass das sogenannte „Christentum“ in absolut stalinscher Manier, zwischen 325 und 1848, soweit sein Arm reichte, Terror verbreitete.  (1848 setzte der König Sardiniens und Piemonts, Karl Albert, auf Druck Englands dem tödlichen Treiben der Kirche, durch politische Dekrete, in seinem Enflussbereich ein Ende.) Es war keineswegs so, dass die Kirche von sich aus Erbarmen gezeigt hätte.
 Jede Gewissenregung die nicht systemkonform verlief wurde unter Strafe gestellt. Das ist traurige Gewissheit – und zwar hat diese Gewissheit Konsequenzen.
Eine davon besteht in der Wiederherstellung urkirchlicher Rechte, vor allem des Individualrechtes in der Kirche Jesu Christi der HLT, als unverzichtbarer Bestandteil göttlicher Religion.
Dagegen wird der „Sieg“ des freiheitsraubenden Machtungeheuers immer noch mit Messen und kuriosen Gedenktagen in vielen Großkirchen gefeiert, als sei das alles nie geschehen.  

Den Resten des freien Denkens und Glaubens - und damit dem genuinen Christentum -  hatte Kaiser Justinian I., im 6. Jahrhundert, auf der Basis des von Ambrosius von Mailand, 380, zugelassenen, wenn nicht initiierten, Gesetzes zum Glaubenszwang: "Cunctos populos" ein völliges Ende bereitet.
Er erklärte den Gewissenzwang zum Teil der Christuslehre, womit er sich herausnahm Weiß für schwarz zu erklären.  Die halbe Welt nickte beifällig.
„Justinian I. und auch seine Frau Theodora I. werden von der Orthodoxen Kirche als Heilige verehrt. Im Kalender der Lutherischen Kirche zu Missouri und auch in der Orthodoxen Kirche wurde Justinian ein Gedenktag eingeräumt.“

Mittels seines "Codex Justinianus" befahl der menschenverachtende Byzantiner allen Einwohnern seines Reiches sich taufen zu lassen. Er ordnete die Kindertaufe an. Er setzte die Todesstrafe auf den Abfall von dem was unter Christentum verstanden wissen wollte.  
Zahllose Autoren, Politiker und Kirchenfürsten, Verfasser von Kultur- und Religionsgeschichten  wagten es, ähnlich wie Justinianus, Schwarz weiß zu nennen und umgekehrt, indem sie immer noch vom „Sieg des Christentums“ reden, obwohl das Gegenteil der Fall ist.

Es ist ein Kapitalverbrechen der Menschheit einzubläuen, es hätte jemals einen Sieg des Christentums gegeben.
Wo Unterdrückung der Meinungsfreiheit aufkam endete das Christliche.

Wann wird die Heuchelei aufhören einerseits den Neonazis vorzuwerfen sie verherrlichten die Bluthunde Hitlerdeutschlands, während dieselben Leute andererseits den faschistoiden Größen ihrer Kirchen Gedenktage widmen? z.B.
-     Konstantin (285-337) Mörder seiner Familie,  Verderber des 1. Ökumenischen Konzils, 325, indem er Zwang einsetzte um die Bischöfe zu „überzeugen“ was die Wahrheit zu sein hat.
-     Ambrosius von Mailand (339-397) Kriegshetzer der die Vernichtung der hilfesuchenden Ostgoten erzwingen wollte und der den Arianern, wegen nichtiger Meinungsverschiedenheiten einen Mühlstein an den Hals hängte.
-     Augustinus von Hippo, (354-430) Vater der mittelalterlichen Inquisition, der Millionen Menschen ins Unglück trieb mit dem Wahnsinn seiner Prädestinationslehre, mit seinen Hetzereien gegen die um ein Geringes andersglaubenden Donatisten.
-     Lang ist die Liste der Mörder, wie Damasus von Rom die bis heute geehrt werden.
Ungerechtigkeiten aller Schattierungen, Vernichtung des sogenannten Heiden- und Ketzertums, Massenmorde im Namen Christi, sowie das durch Namenschristen verursachte weltweite Leiden, und deren Verniedlichung sollten wenigstens noch im 21. Jahrhundert klar als absolut unvereinbar mit dem echten Christentum erkannt und bezeichnet werden. Ohne Wenn und Aber muss künftig zwischen dem echten von der Kirche verfolgten Christentum und dem tatsächlichen hochbedauerlichen „Sieg des Antichristentums“ unterschieden werden.

Erst mit Vatikanum II (1962-1965) verließ die römisch-kath. Kirche den Kurs der ihr 325 vom Imperator Konstantin aufgenötigt wurde.