Dienstag, 19. Juni 2012


(1) Unchristliches „Christentum“ - oder „Da steht im Buch Mormon ein kleiner , erhellender Satz geschrieben“



Dieser kleine Satz lautet:
        "Wenn ihr nicht Nächstenliebe habt, seid ihr nichts!" Moroni 7: 46
Wie man die nachnicänische Kirchenbewegung wirklich nennen müßte, ist schwer zu sagen. Ihre Epoche, ab 325, als „Geschichte des Christentums“ zu bezeichnen ist sachlich falsch, weil sie von jenem rücksichtslosen, absolut lieblosem Vormachtstreben gezeichnet wurde, das Christus überwinden wollte.

Er erklärte endgültig vor dem römischen Statthalter Pilatus:

Mein Reich ist nicht von dieser Welt!




Wäre mein Reich von dieser Welt würden


 meine  Diener kämpfen.“

Sein Gegenspieler war es, der ihn mit einer Vision versuchte, indem er ihm alle


Großreiche der Welt in ihrer Pracht zeigte und sagte: 



 das alles will ich


                   dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst.“


Das blutrote Spektakel, das sich nach dem 1. ökumenischen Konzil, 325, abspielte,


in die  Rubrik „gut“ einzuordnen, ist jedenfalls eine Beleidigung Jesu Christi.



Der  große   Moralist des Alten Testamentes, Jesaja, warnte denn auch:

Wehe dem der Gutes böse und Böses gut nennt!“ 5: 20

Die machtergreifende Gegenkirche kam, 325, in Nicäa so ähnlich hervor wie die DDR in Europa. So, hier wie da lediglich gewollt von einem absoluten Machthaber, und da wie hier begleitet von einer handvoll Kollaborateure, die augenblicklich die Schicksalsfrage stellten: „Wer (beherrscht) wen?“

Nicht alles war schlecht.

Weder die Bischöfe noch die höchsten Parteisekretäre durften allerdings fortan mitreden, sondern sie hatten - Fraktionsmacherei streng verboten - brav nachzuplappern.

Was die Wahrheit zu sein hat, bestimmten ihre „Väter“. Die Zeichen die von denen gesetzt worden waren, hatte jeder zu beachten, wenn er nicht hinter Gittern enden wollte, mit einem Unterschied.
Väterchen Stalin und seine Getreuesten konnten nur zwischen 1923 und 1983, nur kurze sechzig Jahre Andersglaubende terrorisieren, die Nizäatreuen begannen bereits 366 mit Mord und Totschlag derjenigen, die lediglich zu sagen wagten, sie glaubten an Jesus von Nazareth, aber nicht an die nicänische Kirche. Dieser Spuk hielt sich bis zum 17. Februar 1848, dem Tag an dem der König von Sardinien-Piemont Karl-Albert aus dem Haus Savoyen, ein Dekret erließ.
 Bild Wkipedia König Karl Albert
Es erschien auf Druck Englands und anderer europäischer Staaten. Mit ihm wurde jede weitere Verfolgung der Waldenser die in Piemont lebten verbot. (Womit der achthundertjährige Krieg der Kirche gegen die Nichtkatholiken Italiens endete.)

1 500 lange Jahre sollte sich die konstantinische Intoleranz innerhalb der Kirche, die er in Nicä ins Leben gerufen hatte, halten.

Nebenbei gesagt, verabschiedete sich die römische Kirche erst in der letzten Sitzung der Konzilsväter des Vatikanums II am 7. Dezember 1965 von ihrem bislang genutzten Prinzip der Glaubensunfreiheit.


und nunmehr mit großer Mehrheit: 2308 placet, 70 non placet.


Von da an war die Religionsfreiheit, nachdem sie zum offiziellen Titel eines lehramtlichen Dokuments geworden war, in der katholischen Kirche nicht mehr umstritten, sie war endgültig anerkannt. Es war, wie ein Konzilsberater – Joseph Ratzinger – 1965 formulierte, „das Ende des Mittelalters, ja das Ende der konstantinischen Ära“. (1)

Die Traditionschristen sitzen sowohl mit ihrer traurigen Geschichte, wie mit ihrer Theologie und ihren teilweise wahnwitzigen Bekenntnissen, mit ihren Säuglingstaufen und dem Berufspriestertum in einer Falle. Einerseits haben sie gute Ursache den Evangelien und an ihren Christus zu glauben. Andererseits wissen die mündig gewordenen Bürger und Kinder des 20. Jahrhunderts in welchem Ausmaß ihren Vorfahren, seitens der Großkirchen, unaufhörliche Kapitalverbrechen als „christlich“ untergejubelt wurden.
Ich selbst habe diese Kreuzritter und andere Massenmörder ja auch einmal mit gerührter Seele und Kehle besungen,:

Die Pilger ziehn durch das Tor der Stadt, im Abendämmerschein...“
Wenig später habe ich feststellen müssen, dass es unter dem Abenddämmerschein der über den „Befreiern“ von Calvary und ganz Jerusalem, leuchtete, ekelhaft nach dem Blut zehntausender Unschuldiger roch.

Urban II. predigt 1095 den 1. Kreuzzug
  
Gott hätte das gewollt, hieß es zuvor überzeugend. Die Kriegstreiber hätten hinzufügen müssen, dass sie Konstantins Gott (Sol Invictus) meinten, wenn sie beteten: „Dein Wille geschehe!“
Sie wussten es nicht besser, - aber wir.

Deshalb ist derjenige angemessen zu bestrafen der Mord (das vorsätzliche Töten eines Unschuldigen) verherrlicht, gleichgültig wie lange er zurückliegt, warum und an wem er begangen wurde.
Mord verjährt nicht.
Die damaligen Verherrlicher der Kriege unter dem Kreuz gingen schon zu lange in die Irre, in die heidnische Kaiser, die vorgaben Christen zu sein, sie geschickt und hiningehetzt hatten.
Das eigentliche Problem bestand darin, dass die führenden Christen aller Zeiten selten oder nie lebten was sie lehrten und dass sie mit ihrer Heuchelei das Gute erstickten. Den erschreckenden Tiefpunkten vorausgegangen war die Austreibung der Mitmenschlichkeit aus der Kirche Christi.

Christen der nachnicänischen Zeit lernten, so unglaublich das klingt, in der Kirche, das von Jesus geforderte Mitleid zu verachten.
Bereits Papst Gregor der Große (540-604), einer der besten seiner Kategorie, hatte gelehrt, dass die „Seligkeit der Erwählten im Himmel nicht vollkommen sein würde, wenn sie nicht über den Abgrund blicken und sich an der Angst ihrer Mitbrüder im ewigen Feuer erfreuen könnten ...“ (2)
Erst musste ich alt werden um zu wissen, dass die Jerusalempilger des 4. Kreuzzuges (1202-1204) ihr Ziel bereits in Konstantinopel erreicht hatten, mit vorgefertigen Behältern und Säcken im Reisegepäck. Da rein steckten sie das Raubgut, von dem andere Kreuzespilger längst berichtet, das sie in den christlichen Kirchen der alten Kaiserstadt so überreichlich vorgefunden und von dem die neue Generation so oft geträumt hatte.
 Gold war diesen angeblichen Christen wichtiger als als ihr Seelenheil, seitdem sie zu Beginn des 5. Jahrhunderts systematisch die Heidentempel zerstörten um an ihr Gold heran zu kommen.

Der evangelische Pfarrer und Archäologe Reiner Sörries, Erlangen, sagt 2012: Statt das Heilige Land zu befreien, eroberten die Kreuzritter die Hauptstadt des byzantinischen Reiches und raubten die Schätze und Reliquien. Ein Teil des Raubgutes befindet sich bis heute im Markusdom.” (3)

Unglaublich auch dies!

Verlangt die Gerechtigkeit nicht eine Entschuldigung und die Rückgabe?

Quellen :

(1) Hans Maier "Compelle intrare", Uni Münschen, 2008
(2) Henry Charles Lea „Geschichte der Inquisition im Mittealter“Bd 1, S. 270
(3) Interview mit Domradio. de

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