Freitag, 27. Juli 2012


Islamistischer Terror und sein Spiegelbild - ...



Al Qaida, Ansar al-Islam fechten nicht nur mit westlichen Waffen, sondern mit unislamischen Strategien gegen alles was ihnen unislamisch erscheint. Dieser Widerspruch ist ihnen entweder noch nicht aufgefallen, oder sie ignorieren die Tatsache.

Denn in der 2. Sure steht festgeschrieben:

In der Religion gibt es keinen Zwang!“ Vers 256


Die Rabiaten legen jedoch den Finger auf einige wenige, völlig andere, aber sehr wirkungsvolle, den Andersdenkenden unheilbringende Sätze ihres ihnen heiligen Buches:

O Herr, lass von den Ungläubigen auf Erden keinen”

Sure 71, Vers 27

Euch ist der Krieg vorgeschrieben…“ Sure 2, Vers 212




Bild Wikipedia: der 11. September 2001 war der größte Terroranschlag in der Geschichte

In Afrika ist es Boko Haram, eine islamistische Sekte, die ihren Machtbereich unübersehbar gewissenslos auszuweiten trachtet. Zwang und Schrecken ausübend hat Boro Haram, 2012, mindestens 600 Todesopfer in Nigeria zu verantworten. Ihre Brutalitäten richten sich gegen Christen, denen der Koran das „Recht des anderen Glaubens“ zugesteht.

Im Kampf um die Weltherrschaft ist kein Ende abzusehen.

Wenn kein Wunder geschieht, werden, wie so oft in der Geschichte belegt, die Brutaleren siegen.

Die zivilisierte Welt ist zu recht empört, aber zugleich blind und partiell vergesslich, denn auf dieselbe erbarmunslose Weise siegte das „Christentum“ und beherrschte zumindest die europäische Welt zwischen dem Jahr 380, als Theodosius sein Diktat zum Glaubenszwang veröffentlichte, bis zur Französischen Revolution 1789 - eintausendvierhundert unendliche Jahre.

Danach wurde das illegitime Mittel der Kirchenherrschaft, die Inquisition, von den Nichtkirchlichen aufgehoben und geächtet.
Entsetzt zeigten sich die Truppenteile Napoleon Bonapartes als sie, 1808, in den Verließen eines Madrider Dominikanerklosters die Gefangenen, die Ketzer, vorfanden, die Geringfügigkeiten der katholischen Theologie in Frage stellten und nun von der Außenwelt abgeschnitten, ihrem Prozess und möglicherweise ihrem Tod, entgegen sahen.

Napoleon ließ das Kloster sprengen, ein symbolischer Akt, der bedeutete:

Kontra Kirchenterror - Freiheit für jeden.“

Die eigentliche Botschaft Christi lautete, nach den Worten des Lukasevangeliums: Er sei gekommen, den Gefangenen die Freiheit zu verkünden. (1)

Es ist nicht korrekt zu sagen, erst Papst Innozenz III. (1161-1216) hätte eine Strafprozessordnung zur Ausrottung des Ketzertums geschaffen.

Als fast normal wurde „christlicher“seits empfunden, wenn die vorgeblich besseren Christen (die Athanasianer, die Katholiken) die Abgefallenen (die nicht nicänisch glaubenden Arianer, die Nichtkatholiken) oder gar die Juden terrorisierten.

Das 9. Toledo-Konzil ordnete 655 die strengste Überwachung der Juden an. Sie müssen jedem bischöflichen Gottesdienst beiwohnen und sich an allen jüdischen Festtagen in der Kirche einfinden. Bei Nichterscheinen droht Prügelstrafe...“ (2)

Bereits siebzig Jahre zuvor, 587 hatte sich Rekkarde I. der König des Westgotenreiches aus persönlichen und politischen Gründen vom Arianismus abgewandt und sich athanasianisch (d.h. katholisch) taufen lassen.

Damit stand fest, dass in Spanien religiöse Toleranz - die von den Arianern weitgehend gelebt wurde, endgültig verschwand. Mit dem Zeitpunkt der Taufe Rekkarde I. kam die spanische Inquisition auf, die schändlichste weltweit.

681 heißt es denn auch - laut dem 12. Konzil zu Toledo - :

... reißt mit der Wurzel die jüdische Pest aus... die jüdische Religion ist verboten! Allen Juden Spaniens wird befohlen, sich binnen eines Jahres taufen zu lassen... wer der Gnade der Taufe noch nicht teilhaftig wurde, wird mit einhundert Peitschenhieben, dem Ausreissen des Kopfhaares... sowie der Landesverweisung bestraft... sein Eigentum wird dem Herrscher zur Verfügiung gestellt...“ (3)


Unabdingbar haben wir jede Art Vergewaltigung menschlichen Gewissens aktiv eingreifend abzulehnen, müssen wir zu geeigneten Waffen greifen um die schwer erkämpften Menschenrechte überall zu verteidigen, wo sie missachtet werden.

Bei alledem ist vielen nicht die Tatsache bewusst, dass die Christianisierung weiter Weltteile nichts anderes war, als die Vernichtung der Jesus-Christuslehre, und das, in seinem Namen.

Niemals darf ein Mensch einen anderen wie einen Sklaven behandeln!

Niemals darf irgendjemand genötigt werden zu glauben was andere für richtig halten.

Jeder Muslime muss das Recht auf freie Wahl seiner Religion und Unversehrtheit seines Lebensstiles beanspruchen dürfen.

Dieses Recht muss für jedermann kommen, oder die ganze Welt geht zum Teufel.

Unrecht ist was Professor Taufiq Ali Wahba im offiziellen Sprachorgan der islamischen Azhar-Universität erklärt:

Wenn eine Person sich ohne Zwang zum Islam bekehrt und dann zum Unglauben (kufr) zurückkehrt oder eine andere Religion annimmt, dann wird dies nicht als „Freiheit des Glaubens“ betrachtet. Vielmehr ist es die Verhöhnung und Geringschätzung des Islams, was nicht zu rechtfertigen ist. Dies ist die Verletzung der Unantastbarkeit des Islams und ein massiver Angriff auf die öffentliche Ordnung, auf die Gesellschaft und auf ihre Errungenschaften. Daher ist die Tötung des Apostaten als dessen Strafe und als Abschreckung für andere religiöse Pflicht. (4)


Mit ähnlicher Rechtsauffassung setzte sich die konstantinische Version eines Christentums durch, das in jeder Hinsicht urchristlichen Lehren entgegengesetzt wirkte. Dafür zeichnete auch Justinian I. (482-565) verantwortlich:

Die Kindstaufe wurde zwangseingeführt, die Nichtbeachtung mit dem Verlust von Eigentum und Bürgerrecht bestraft, das Festhalten am „hellenischen“ Glauben bzw. die Apostasie nach der Taufe mit der Todesstrafe. Dies war ein entscheidender Schritt, da nun praktisch jeder Reichsbewohner bereits als Kind getauft wurde und ein Abfall vom Christentum als grundsätzlich todeswürdiges Verbrechen galt.“ (5)

Niemals dürfen Christusgläubige sich damit abfinden, dass es Kräfte gab und gibt, die das Individualrecht grundsätzlich abschaffen wollen. Was Justinian vertrat war pures Antichristentum, das laut zu sagen, müsste jedem Theologen zur Pflicht gemacht werden.

Leuchtend steht solchem verbrecherischem Streben der Mut derjenigen gegenüber, die wie Thomas Jefferson, Joseph Smith und Gotthold Ephraim Lessing, oder wie Moroni der Befehlshaber der nephitischen Truppen um 70 v. Chr. (dessen Geschichte im Buch Mormon breiten Raum einnimmt), ihre ganze Kraft für die Verteidigung des Prinzips der Entscheidungsfreiheit eingesetzt haben.

Entschlossen bis zum äußersten zu gehen schreibt Moroni an Zerahemnach seinen intoleranten Gegenspieler - und legt damit die Militärdoktrin der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) fest:

Wir haben nicht den Wunsch, Männer des Blutvergießens zu sein. Ihr wißt, dass ihr in unserer Hand seid, doch wir haben nicht den Wunsch euch zu töten, wir sind nicht hergekommen, um gegen euch zu kämpfen, dass wir um der Macht willen euer Blut vergießen, wir haben auch nicht den Wunsch irgendjemand unter das Joch der Knechtschaft zu bringen. Aber eben das ist der Grund, warum ihr gegen uns gezogen seid... ihr seid zornig auf uns wegen unserer Religion... ihr könnt unseren Glauben nicht zerstören... ja ihr seht, dass Gott uns stützen und erhalten und bewahren wird, solange wir ihm und unserem Glauben und unserer Religion treu bleiben, und niemals wird der Herr zulassen, dass wir vernichtet werden, außer wenn wir in Übertretung verfallen und unseren Glauben verleugnen...“

Der Chronist urteilt über Moroni, dass dieser „ ein starker Mann von vollkommenem Verständnis war... dessen Seele sich über die Freiheit freute und darüber, dass sein Land und seine Brüder von Knechtschaft und Sklaverei frei waren..., ein Mann der sich über die Maßen um das Wohlergehen und die Sicherheit seines Volkes bemühte...“ (6)

Moroni und sein Freund Helaman die gemeinsam die jungen Leute anfeuerten, wenn nötig ihr Leben für die Verteidigung der Freiheit zu opfern, rieten allerdings denjenigen die zuvor einen Eid geleistet hatten, wie die von Ammon Bekehrten, nie wieder eine Waffe in die Hand zu nehmen, ihr Gelübde zu halten!

Den Terroristen aller Zeitalter fehlt das Gefühl für Rechtschaffenheit, ihre Lieblosigkeit und Anmaßung stehen ihnen ins Gesicht geschrieben.

Kaiser Justinian, der sich für den frömmsten aller hielt, und der, nach den Angaben seines Hofchronisten, Prokop, „Blut wie Wasser vergießen konnte,“ ging es zu keiner Zeit um den Sieg der Sache Christi, sondern,  wie er bei der Vernichtung der toleranteren Arianer Afrikas und Italiens bewies, um imperiale Macht. Ihm ging es, wie vielen anderen, um Befriedigung seiner höchstpersönlichen Herrschersucht. Dass er dabei den Namen Christi in seinen Machtpoker einbezog ist eine Sache, die nur von wenigen Christen unserer Tage überhaupt bewusst oder die von ihnen auch nur in Betracht gezogen wurde. (Würden großkirchliche Berufsfromme sonst so arrogant immer noch von der "arianischen Häresie" reden? Alleine bei Google 30 000 Beiträge)

Das Christentum unserer Tage ist immer noch krank und elend an den Einmischungen nicht weniger Caesaropapisten, die kaum anders als die islamistischen Terrorísten dachten und handelten.

Der islamistische Geist der Gewalttäter im Namens Allahs, sieht dem der Gewaltherrscher vom Format Konstantins, Markians und Justinians zum Verwechseln ähnlich.

Ihm haben wir mit allen erlaubten Mitteln zu widerstehen.




Quellen:

  1. Lukas 4: 18
  2. Werner Keller „Und wurden zertreut unter alle Völker“ Knaur 1966, S. 159
  3. ebenda. S. 160
  4. Wikipedia verweist auf die Übersetzung aus: Majallat al-Azhar (Zeitschrift der Azhar, Kairo), Bd. 44 (1972–1973), S. 570–571
  5. Wikipedia verweist auf Codex Iustinianus I,11,10
  6. Buch Mormon, Alma 44: 1-4, 48: 11-12

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