Montag, 24. November 2014

Glaube an Gott -eine Umfrage 2005

Es wird diskutiert. Sonderbarerweise neigen die Hochgebildeten meiner Erfahrung nach dazu, die Frage nach Gott negativ zu beantworten. Was sie wirklich denken und fühlen wissen einige selber kaum. Da spielt Scham und Stolz hinein.
Ein bekannter Dirigent, wahrscheinlich Enoch zu Guttenberg, München, (Mitglied der bekannten von Guttenberg-Familie) brachte es auf den Punkt:
"Ich bin Atheist, außer wenn ich Bach dirigiere."
Von ihm stammt auch dieses Aussage:

            Ich sage das sehr oft: Ich bin im Kopf ein 

      Atheist und im Herz ein gläubiger Christ.

Anteil der Bevölkerung, die „glaubt, dass es einen Gott gibt“ (Eurobarometer-Umfrage von 2005)

Es gibt Erfahrungen die nie laut werden. Nicht jeder kann bekennen. Christlicher Glaube verursachte zuviel Leid, das belastet. Andererseits ist der Kern des missbrauchten und entarteten Glaubens auch unter schlimmsten Bedingungen glücklicherweise erhalten geblieben. Manchmal haben dieselben Geistlichen mit der Rechten Gutes und mit der Linken das Gegenteil getan.

Wikipedia: 

 "Justin Barrett kam bei Untersuchungen unter US-amerikanischen und indischen Gläubigen zum Ergebnis, dass Personen intuitiv zu personenähnlichen Gottesvorstellungen tendieren, die der theologischen Lehre zuwiderlaufen. Beispielsweise besteht die Tendenz, zu denken, dass Gott beziehungsweise die Götter sich bewegen, Sinneseindrücke verarbeiten oder nur eine Aufgabe auf einmal erledigen können..

Ein verwandter Forschungsgegenstand ist die Frage, welche kognitiven Fähigkeiten in Bezug auf den Gottglauben angeboren sind. Die Anthropomorphismus-Hypothese geht davon aus, dass Kinder einen Gott anfänglich als „großen Supermenschen im Himmel“ betrachten, und erst später die Vorstellung eines transzendenten, körperlosen Wesens entwickeln. Demgegenüber besagt die Preparedness-Hypothese, dass Kinder derartige metaphysische Eigenschaften problemlos akzeptieren, da sie von Beginn an kognitiv in der Lage sind, sich allgemeine übernatürliche Akteure vorzustellen."

Es gibt Menschen die nicht an Gott glauben, aber den Teufel mehr fürchten als den Tod. In der Sowjetunion, war der Aberglaube, wie zahlreiche Dokumente belegen weit verbreitet.
Einer meiner Fischerkollegen, mit dem ich dreißig Jahre lang fast täglich zum Fang hinausfuhr, lästerte aus Spaß am Spaß über alles.  Nichts war ihm heilig. Insbesondere gefiel er sich darin meine Religion aufs Korn zu nehmen. Bis ich ihn eines Tages wegen seiner Maßlosigkeit, draußen auf dem Wasser des Tollensesees mit erheblicher Lautstärke verwies. Gott zu verspotten, indem er sich über das Abendmahl lustig machte, gestatte ich ihm nie wieder.
Wenige Wochen danach fuhr ein Stasioffizier als Amateurfischer mit uns. Das war keine Seltenheit und die meisten Männer dieser Zunft bemühten sich, angenehm aufzufallen. (Natürlich hatten sie jahrzehntelang alle meine Briefe mitgelesen und ich schrieb ziemlich oft. Ehrlich gesagt brachte ich manches zu Papier, das an meine "Teilnehmer" gerichtet war) Er kannte mich nicht, fand aber Dank meines Spötters schnell heraus, wie es um meine Gesinnung bestellt war. Sofort attackierte er mich.
Mein Kollege, der immer plattdeutsch sprach wechselte sofort ins Hochdeutsche: "Du hast keine Ahnung!" fuhr er den Angreifer an. Er sei verglichen mit mir ein Dummkopf. Der Mann um die Mitte Vierzig wollte sich verteidigen. Hermann Witte, ließ ihn nicht zu Wort kommen. Sein Kopf lief rot an.

Ihm stand es an mich zu "belegen", nicht dem da, denn Hermann wurde 13 Jahre vor mir geboren. 

Hermann Witte (1917- 1988) erlernte den Beruf eines Binnenfischers bei Pächter Meyer, Cammin, der ebenfalls "Mormone" war
Mehr als einmal stand Hermann zu mir, immer wenn es kritisch wurde!
Er glaubte "an eine höhere Macht". Das bekannte er wiederholt. Er hätte guten Grund dazu, denn er hatte  jahrelang in vorderster Linie der Ostfront im Elend gelegen. "Nein!" antwortete er auf meine Nachfrage, er habe vermieden Menschen töten. So sind wir. 

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