Donnerstag, 3. August 2017

Ein Kritiker in der Kritik




Ein Mann, 24 FrauenFrühere Mormonen-Bischöfe wegen Polygamie verurteilt

"Wann, ihr lieben Dummköpfe, werdet ihr Fairness lernen und wann begreifen, dass es Pflicht jedes Schreibers ist, stets zu unterscheiden? Eben so wenig wie Protestanten Katholiken sind, gehören "mormonische" Splittergruppen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage an, die man gewöhnlich ebenfalls als Mormonen bezeichnet. Aber, obwohl man Katholiken und Protestanten unter den Oberbegriff "Christen" zusammenzieht, wird selbstverständlich dennoch zwischen beiden Religionen unterschieden.  Da würde der Jockel den auslachen, dem die Torheit unterliefe, sie glatt in einen Topf zu werfen. Die Unterschiede sind da wie hier beträchtlich, auch wenn sie sich allesamt gemeinsam auf die Bibel und mehr berufen.
Schlichtweg gesagt: hier ist Diffamie im Spiel. Gewollte Falschdarstellung, unwürdig der mxw/Reuters/AP/dpa
Der Tag wird kommen, da solche Informanten der böswilligen Lüge überführt werden. Guter Journalismus ist es jedenfalls nicht, das "Draufhauen" für salonfähig zu halten. Als Historiker, mehrfacher Buchautor, Blogger und CDU - orientierter Zeitgenosse des Jahrgangs 1930 schäme ich mich für so viel schlechtes Benehmen.

Anonymus anwortete  (könnte es sein, dass der Verfasser selbst sich wehrte? Jedenfalls legte der Kritiker sein krudes Rechtsverständnis ziemlich salopp offen.) 


"...hier ist Diffamie im Spiel. Gewollte Falschdarstellung..." das ist eher fraglich. Was kümmert es Hinz und Kunz, ob es Mormonen oder FLDS-ler sind, der Unterschied ist für die Masse zu gering und unvermittelbar. Das Wort Mormone ist bekannt und damit ausreichend von anderen Religionen / Sekten abgegrenzt. Ihr panischen und hysterischen Mormonen solltet Euch mal entspannen und aufhören Euch so wichtig zu nehmen. Es interessiert doch nur die kurze Info, ein kleiner Aufreger und schon ist es vorbei. Wahrscheinlich gibt es Euch noch Aufmerksamkeit in einer Breite, die ihr sonst kostenlos nie bekommen hättet. Also: Entspannung ist angesagt.


Ich schrieb zurück:

Lieber Anonymus, ob es gut ist Kunz zu schlagen, wenn es der Hinz verdient hat halte ich für sehr fragwürdig. Ich bin zudem jedenfalls einer der sein Gesicht immer offen zeigte. Per E-mail bin ich allemal erreichbar, auch vor Ort, denn ich habe nichts zu verbergen, ein Anonymus sucht etwas zu verstecken. Aus dem Hinterhalt schießen ist heimtückisch. Das kann ich als relaxter Mensch wohl behaupten, ich stelle mich gerne. 

zu Eine verlogene Überschrift im "Spiegel" 25.7.17

Jetzt setze ich hinzu:
es ist schon bedenklich, dass ein offensichtlich Gebildeter meint, es sei unerheblich ob der Schuldige schuldig gesprochen wird oder der Unschuldige,  denn die Masse kann beide nicht voneinander unterscheiden. Hallo!
Rechtsverdreher.



Gerd Skibbe schrieb einem sonderbaren Zeitgenossen etwas ins Stammbuch, nachdem dieser den folgenden Spiegelartikel verteidigte. 

2 Kommentare:

  1. Nanu? Den Verfasser einer legitimen und abweichenden Meinung zu Ihrem Kommentar gleich mit "sonderbaren Zeitgenossen" zu adeln? Hmmm, da ist aber jemand gar nicht glücklich... und auch nicht wirklich fair!

    Nach der Lektüre des Artikels muss Gerd Skibbe beigepflichtet werden, dass nicht ausreichend scharf zwischen den verschiedenen Mormonengruppen unterschieden wird. Allerdings ist der Unterschied zwischen Protestanten und Katholiken dem geneigten Publikum in Deutschland / im deutschsprachigen Gebiet eher geläufig und leichter nachzuvollziehen als der in Deutschland kaum vertretenen Mormonen und der möglicherweise gar nicht vertretenen FLDS.

    Lt. Wikipedia existieren über 70 verschiedene mormonische Glaubensrichtungen - hier kann mit Fug und Recht angenommen werden, dass der deutschsprachige Durchschnittsleser, sei er aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz diese Varianz nicht überblickt. Es sollen 40.000 Mormonen in Deutschland leben - wahrscheinlich inkl. aller Karteileichen, die es auch in vielen anderen Glaubensgemeinschaften ebenfalls gibt und die dort auch immer zum Mitgliederbestand gezählt werden. Die legal auf dem Papier nachzuvollziehende Gesamtsumme ist immer angenehm grösser als die real praktizierende Gruppe, na gut, sei's drum. Wird von 40.000 Mormonen in Deutschland ausgegangen, das kann mit Wohlwollen von einem Anteil von 0,05 % Mormonen an der Gesamtbevölkerung gesprochen werden - ein halbes Promille inkl. Karteileichen! Und nun soll von so einer Kleinstgruppe der Bevölkerung eine noch kleinere, mit hoher Wahrscheinlichkeit in Deutschland nicht existente Splittergruppe möglichst scharf abgegrenzt werden? Das wäre ethisch korrekt und wünschenswert, journalistisch in kurzen Zeilen jedoch nicht ausreichend klar zu bewerkstelligen, ohne dass es für den Leser nicht langweilig werden würde.

    Auch mir wäre es lieber, wenn es ausführlicher berichtet werden würde, aber Sendezeit und Platz auf dem Papier ist knapp und das Einzige, was zählt ist Quote und das wird einem recht schnell beigebracht, vertrauen Sie mir, ich weiss wovon ich schreibe. Da wird ein Artikel inkl. gut recherchierter Hintergrundinformationen vom Redakteur mit scharfer Feder gekürzt um zum Lückenfüllen grad recht zu sein. Und dann kommt's in die Druckfahne, wird gedruckt und so passiert es, dass jemand der von dem Thema betroffen ist - betroffen ist. Wie Sie, lieber Gerd Skibbe. Selbst die SZ oder NZZ kann nicht immer den gesamten Hintergrund vollständig ausbuchstabieren und häufig fehlt es bei einigen Nischen- und Spartenthemen der breiten Masse verständlicherweise an Hintergrundwissen, so dass etwas verallgemeinert werden muss, wenn der Artikel gebracht werden soll. Und das Thema Mormonen ist im deutschsprachigen Raum nun einmal für Menschen, die keine Mormonen sind, genau das - ein Sparten- oder Nischenthema. In Salt Lake City mag es anders sein.

    Ich denke, das Anonymus dies, zugegeben, kurz und salopp ausgedrückt hat. Ihn aber als Rechtsverdreher und sonderbaren Zeitgenossen mit krudem Rechtsverständnis zu bezeichnen, nur weil er die redaktionelle Arbeits- und Sichtweise korrekt beschreibt ist kein feiner Zug. Bei genauerem Lesen sollte auffallen, dass der Inhalt des Artikels gar nicht verteidigt wurde – zum eigentlichen Inhalt wird gar keine Stellung bezogen, sondern ausschliesslich zu Ihrem Kommentar zum genannten Artikel.

    Übrigens, da Sie auf Ihrer Seite die Möglichkeit eines Hag anbieten, hinter der sich ein Schreiber anonym verbergen kann, will ich es heuer auch einmal tun. Ohne zu schiessen.

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  2. Der letzte Kommentar von "Anonymus II" klärt die ganze Sache recht gut auf: "Anonymus I" verteidigt den Artikel wirklich nicht sondern nimmt nur zur Antwort des Blog-Betreibers Stellung.
    @ Anonymus II: Du sagst "Hag" - kommst Du aus der Schweiz oder Österreich?

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