Samstag, 29. Dezember 2012

(1) "Hütet euch vor dem Kreuz!" by Gerd Skibbe


 ... - mehr, - geht denen aus dem Weg die es verehren!”



Nein!” erwiderte der alte Rabbi und schaute mich aus seinen klugen grauen Augen traurig an: “nicht das Kreuz, mit dem sie uns schlagen, ist schlecht, sondern die Herzen derer die es heiligen! Hast du je ein Volk unter der Sonne gefunden, dass ein Folterwerkzeug zu seinem Symbol erhob? Zumal dieses Instrument des Schreckens den angeblich hochgeliebten König dieses Stammes zu Tode brachte.”

Bild Wikipedia Kreuzritter
 

Im Januar 1506 herrschte in Lissabon die Pest. Die Zahl der täglichen Toten soll bis zu 120 Personen betragen haben; neue Friedhöfe mussten angelegt werden. Alle Bürger Lissabons, welche die Möglichkeit und genügend Geld hatten, verließen die Stadt, so der Königshof mit fast der gesamten Oberschicht. Schon einmal hatte die Pest in Portugal gewütet, damals nämlich als die spanischen Juden 1492 ins Land geflüchtet waren.

Zudem herrschte Dürre und Lebensmittelknappheit. Dazu kam, dass der König erst vor kurzen die Abgaben erhöht hatte. Eine allgemeine Unmut herrschte in der Stadt. Wer war schuld an all diesem Ungemach? Der König wohl kaum: es blieben die Juden oder die Scheinchristen, wie sie jetzt hießen.
...drei Mönche zogen mit dem Kreuz durch die Gassen, sie schrien "misericordia, misericordia”, kommt zu uns, wir wollen
fechten wider die juden vnd alle zu todt schlahen."
Barmherzigkeit, kommt zu uns wir wollen gegen die Juden fechten um alle totzuschlagen.”
Die Häuser der Neuchristen wurden gestürmt, Frauen und Kinder wurden aus den Fenstern geworfen, Säuglinge wurden aus den Wiegen gerissen und an der Wand zerschmettert.
"O barmherziger Gott, von deiner höchsten Wohnstatt sieh unser Leiden und hilf uns".

Neuchristen, die in Kirchen Zuflucht suchten, wurden von den Altären gerissen und ermordet. (1)

Sogar in Deutschland erschien damals ein Flugblatt:
"christlichen streyt geschehen in MCCCCCVI Jar zu Lissbona, ein haubtstat in Portigal zwischen den christen und den newen christen oder juden von wegen des gecreutzigisten got" (2)

Bild Wikipedia:

Jeder großangelegten Büberei und Schandtat wurde anderthalb Jahrtausende lang jenes Kreuz vorangetragen, das die Christen der ersten 4 Jahrhunderte als Mordinstrument betrachteten, weshalb sie es umso mehr verabscheuten, je tiefer ihre Liebe zum Gekreuzigten empfunden wurde.
In seinem Aufsatz "Dialog Octavius" legt der Christ und Anwalt Felix Minucius dar, was die Kirche (seiner vorkonstantinischen Zeit, etwa um 200 n.Chr.) davon hält, das Kreuz der Kaiser und ihrer Legionen zum Gegenstand auch ihrer Verehrung zu machen:


Kreuze beten wir nicht an und wünschen sie nicht. Ihr allerdings, die ihr hölzerne Götter weiht, betet vielleicht hölzerne Kreuze an als Bestandteil eurer Götter. Was sind sie denn anderes die militärischen Feldzeichen und Fahnen als vergoldete und gezierte Kreuze? Eure (!) Siegeszeichen haben nicht bloß die Gestalt eines einfachen Kreuzes, sondern sie erinnern auch an einen Gekreuzigten... bei euren religiösen Gebräuchen kommt (das Kreuz) zur Verwendung.“ (3)



Ist es nicht auffallend, auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage anerkennt es nicht? Wer seine Geschichte und Rolle kennt, kann nicht anders, er muss  das Kreuz als kirchliches Symbol verabscheuen.


Das Kreuz sei durch den langen Gebrauch geheiligt worden. Wirklich??


Liebe Nachdenkliche: schaut, was es den Indianern Mittel- und Südamerikas gebracht hat, dieses Kennzeichen der Mörder der Bartholomäusnacht, 1572, zu Paris, (die Katholiken befestigten weiße Kreuze an ihren Hüten oder Ärmeln, damit sie im Gemetzel erkennbar waren.) was es für die Juden, die Muslime, die Heiden bedeutete, sogar für viele Christen.
Kaiser Konstantin wäre von Jesus Christi am Vorabend der Schlacht an der milvischen Brücke, am 28. Oktober 312, das Kreuz als Siegeszeichen offenbart worden?

Bild: Oekumenisches Lexikon, Gemälde Raffael Santis

Und warum erwähnt Konstantin davon nichts in seinen Selbszeugnissen? Christ Eusebius berichtet dagegen, das ganze staunende Heer sei Zeuge des Großereignisses gewesen.

Wissenschaftsheft - Astronomie Forum, wahrscheinlich war es das was Konstantin gesehen hat oder hätte gesehen haben könnte
Ähnliche Himmelsbilder haben viele erlebt, nicht aber dass da zugleich ein Schriftzug am Himmel erschien.
Der moderne Konstantin- Historiker Ramsay McMullen hob zurecht zweifelnd die Stirn:


If the sky writing was witnessed by 40 000 men, the true miracle lies in their unbroken silence about it!”



Ohnehin fragt man sich: Vor 326 kennt niemand diese Geschichte? 14 Jahre Schweigen, bei solcher Wichtigkeit des Ereignisses? So oft kommt das ja nicht vor, dass Gott vom Himmel herab eine Botschaft sendet. (Auch wenn Kaiser Konstantin es gewohnt war mit den Unsterblichen, z.B. im Apollotempel umzugehen.)


Vittinghoff korrigiert in seinem Buch „Konstantin der Große“ denn auch die Eusebiusversion dahingehend:


Konstantin hat sich „...in den vielen Selbstzeugnissen, die seinen unmittelbaren Umgang mit Gott und seine göttliche Auserwähltheit betonen, nie auf das gallische Lichtwunder berufen ... Konstantin hat im Jahre 312 keine ‚Bekehrung‘ im Sinn eines plötzlichen inneren Wandels seiner religiösen und geistigen Haltung erlebt, jedoch unbestreitbar von Anfang an dem Kreuz (X) als magisches Zeichen der göttlichen Hilfe den Sieg an der milvischen Brücke (Ponte molle) zugeschrieben....”





Erinnern wir uns, Raffael setzte das in Farbe um, was Eusebius berichtete. So lautete die angebliche Inschrift, neben dem angeblichen Kreuz:


In hoc signo vincens!“


In diesem Zeichen sollst du siegen!”


Du Konstantin sollst in diesem rein weltlichen Machtkampf der Überlegene gegen deinen Schwager Maxentius von Rom sein, weil dieser, so wird katholischerseits behauptet, der Tyrann von Rom war.
Doch die internationale Geschichtsforschung läßt dieses Argument nicht gelten. Kaiser Maxentius war weniger tyrannisch als Konstantin, dass er die beiden römischen  Christenbischöfe Marcellus und Eusebius um 308  in die Verbannung schickte, spricht nicht gegen Maxentius sondern für ihn, denn beide  hetzten gegeneinander, stifteten Unruhe in Rom.
Das ursprüngliche Sieges-Zeichen war keinesfalls das heute bekannte, sondern das des Querholzes über der senkrecht stehenden Lanze als Teil des Feldzeichens (des Labarums) der Legionäre des römischen Imperiums. Dieses Zeichen wurde bereits seit Generationen von Kaisern im Feldlager beim Altar aufbewahrt. Es war immer das Zeichen imperialer Eroberungssucht.
Unter diesem Kreuz-Zeichen hatte Rom die ihm militärisch unterlegenen Völker ins Joch der Abhängigkeit gezwängt.
Erst 16 Jahre später, drei Jahre nachdem Konstantin das Konzil zu Nicäa seinen Zwecken "erfolgreich" angepasst hatte, wurde das leicht verändert dargestellte X, als „Christusmonogramm” bezeichnet, weil sich nun das griechische P (Rho) mitten durch das X zog.


Von da an wurden Münzen mit dem "Christusmonogranm”geprägt. Aber! Eigentlich müssten nun die heidnischen Götter verdrängt sein. Doch immer wieder ist es die heidnische Göttin des Sieges "Victoria"  (erkennbar an ihren Flügeln) die das sich wandelnde Siegeszeichen übergab.
Bild Wikipedia: Kaiser Konstantin II. (317-340) erhält den Siegerkranz von Victoria. Im Machtkampf mit seinem jüngeren Bruder Constanz verliert er allerdings sein Leben. Wie ihr Vater galten sie als Christen: "Brüder im Herrn!"
   
Bild Wikipedia: die Berliner Siegessäule, beachte das Kreuzzeichen auf dem Langstab. Victoria ist das Symbol der MACHT,   hier wird der Sieg der preussisch-deutschen Christen über die dänischen Christen im Krieg von 1864, der Sieg im Deutschen Krieg über Österreichs Christen von 1866 und vor allem der Sieg des christlichen Deutschland über das christliche Frankreich, von 1870 gefeiert.

Wie großartig dagegen anerkennt das Buch Mormon die Gottesliebe "die dem (bekehrten) Volk im Herzen wohnte, weshalb es keinen Streit noch Aufruhr... noch irgendwelche Sittenverderbnis gab und gewiß konnte es kein glücklichers Volk unter allem Volk geben, das von der Hand Gottes erschaffen worden war." 4. Nephi 15-16 
Auch Kaiser Konstantin (285-337) erhält noch drei Jahre nach Nicäa, 328, 16 Jahre nach seiner behaupteten Ehrung durch Jesus an der milvischen Brücke, den Palmzweig nicht von einem christlichen Engel sondern ebenfalls von Victoria. So wie bereits Kaiser Augustus (31v. Chr. - 14 n.Chr) von der Göttin Victoria den Siegerkranz erhielt. 
Bild Wikipedia: Augustus gilt als erster römischer Kaiser. Victoria hält einen Lorbeerkranz über Augustus Ehrenschild
Mitkaiser Vetranio von März -Dezember 350 soll, so Prof Dr. Manfred Clauss, "die Erscheinung eines mehrere Stunden lang sichtbaren kreuzförmigen Himnmelszeichens über Jerusalem gesehen haben, aber für die Kirche hat er nichts bewirkt."
Bild Wikipedia Vetranio, Victoria hält hier, auf dieser 350 in Siscia geprägten Münze erstaunlicherweise die christianisierten Feldzeichen. Eine andere Münze zeigt das Feldzeichen (Labarum) des Kaisers. Er wird dort von Victoria bekränzt. Seine Umschrift lautet exakt wie sie angeblich Konstantin erhielt: "In diesem Zeichen sollst du siegen!"
Oder da ist Kaiser Markian (450-457), er berief 451 das 4. ökumenische Konzil nach Chalkedon ein. Er bestimmte die Linie der Kirche, weshalb er als Verteidiger des heiligen katholischen Glaubens gilt, er sah die Zerstrittenheit der Christen in kuriosen Gottesfragen und verbot seinen Beamten und den Priestern seiner Kirche jede Diskussion über die gefassten Beschlüsse.


Es ist ebenfalls die Heidengöttin Victoria die ihm das Siegeszeichen gibt, jetzt ist es das Langkreuz.
Bild Wikipedia
 

Wo auch immer das Kreuz hinkam, stiftete es Unfrieden.

Ziemlich unbehelligt lebten die Juden in Gegenden wohin sie das Schicksal verschlagen hatte, bis kreuzverehrende Prediger in fanatischer Manier auftraten um ungehindert ihre Hetze zu forcieren. Sie logen und fälschten nachweislich Dokumente um ihre eigene Macht zu vergrößern...
Es wurden absolut unwahrscheinliche Verbrechen erfunden, wie die von der Brunnenvergiftung, der gezielten Verbreitung der Pest oder des sogenannten Hostienfrevels.


Aus unverschämtem Lügenmäulern wurde verbreitet, die Juden hätten sich insgeheim Hostien verschafft und sie geschändet, indem sie in sie hineingestochen. Dafür müssten sie verbrannt werden.

Nachdem eine geweihte Oblate zu buchstäblichem Leib Christi wurde - wie eine der zahllosen Theologen-Bübereien verkündete (die ausgerechnet vom brutalsten Großverbrecher aller Zeitalter, Papst Innozenz III. 1215, abgesegnet wurde - war das Gebäck aus Mehl und Wasser angeblich imstande zu bluten. Diese Dummheit glaubten viele allen Ernstes.


Bild Wikipedia Papst Innozenz III. (1160-1216) zählt zu den bedeutendsten Päpsten der röm.-kath. Kirche
Vielleicht hat er so unschuldig ausgesehen, wie sein Name beansprucht, dieser ranghöchste mit Kreuzen bestückte Christ. In der nächsten Welt werden einige zehntausend Kinder an ihn einige Fragen zu richten haben, weil kein Geringerer als Jesus  ihnen versprochen hat:

"Selig, die  hungern und dürsten nach Gerechtigkeit, denn sie werden satt werden."


 Gottes Antwort wird sie sättigen, wenn sie von Männern wie Innozenz III. wissen wollen:
Ist es wahr, dass du wegen der Kreuze auf die du dich berufst, unsere physische Ausrottung angeordnet hast und den Flammentod und den Tod durch Einmauerung unserer Eltern, weil wir und sie unsere Knie vor Gottes Thron, statt deinem beugten?” (4)


Welchem kreuzverehrenden Christen ist es schon bekannt, dass der Kreuzzug
Roms gegen die urchristlichen Splittergruppen nördlich der Poebene 800 Jahre gedauert hatte, dass er nicht seitens des Vatikans beendet wurde, sondern auf Intervention der britischen Krone, bei dem König Sardiniens: Karl Albert von Sardinien-Piemont?




Bild Wikipedia: fiktive Darstellung einer Hostienstecherei, Passau, 1477
In Güstrow, Mecklenburg wurden im Jahr 1330, auf Treiben frommer kreuzesverehrender Jesusleute, 23 Juden vernichtet, verbrannt.
Was damals im Güstrower Dom von der Kanzel verkündet wurde war nicht Schall und Rauch, war mehr als ein Unrechturteil, sondern blankes Antichristentum, in bewusster Leugnung der Weisung Christi:


Alles was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen zuvor!”





Bis in die Gegenwart hallt das Echo von damals: allerdings mit anderen Worten. “Hütet euch vor den Mormonen!”


Irrtum, dass Gottes Barmherzigkeit die Unbarmherzigkeiten und Lügen der Vergangenheit auslöschte, denn die Bibel schreibt, wie jeder weiß:


der Mensch wird ernten was er gesät hat.”


Irrtum, dass Ernst Barlachs herrliche Skulpturen, die Gottes Gnade geradezu herabflehen und die in Güstrow ihr natürliches Zuhause haben, aus Banditen Heilige machen könnten. 
Vor der Reue gibt es keine Vergebung, die ohnehin nur die gewähren können, denen die Ehre und das Leben geraubt wurde.

Bild Wikipedia: Ernst Barlach (1870-1938) "Mutter und Kind" 1935
2006 sah ich auch in eben dem erwähnten Güstrower Dom, dass in und mit seinen Mauern noch immer Konstantin lebt, der Mörder seiner Familie. Seine Spuren sind unübersehbar:


  • 1.)  ein Altar, den es “in einer christlichen Kirchen nicht geben darf(Quelle 5), den er (Konstantin) jedoch in die Kirche hineinbrachte (Quelle 6)
  • 2.) das urheidnische "Siegeszeichen" Konstantins, das Kreuz
  • 3.) den besoldeten Gemeindepfarrer mit dem es immer noch das von Konstantin installierte System gibt.

    Ich sah, dass die ausgemacht konstantinischen Elemente geradezu als heilig betrachtet werden, und fand dort zudem eine bemerkenswerte Bekanntmachung. Sein Text behauptete, diese Kirche sei die “Kirche Jesu Christi”.


Vielen mag das normal vorkommen. Mir nicht.
Wiederholt gesagt:


In der Kirche Jesu Christi war vor alters weder Platz für ein Kreuz, noch für ein bezahltes Priestertum, (Konstantin finanzierte es mit der schrecklichsten aller Staatssteuern - der auri lustralis collatio) (7) weder stand in ihren Räumen ein Altar und sei er, aus der Sicht eines Kunsthistorikers der kostbarste der Welt, noch darf in Seiner Kirche Verkünder sein, der nicht die Gebote hält (indem er z.B. falsches Zeugnis wider andere gibt).


Es wird Zeit das deutlicher zu sagen.


Bald werden alle wissen, dass die Kirche Jesu Christi nicht in Gemäuern zuhause ist, noch dort heimisch gemacht werden kann, in denen das anrüchige Erbe Nicäas zusammen mit dem Kreuzeskult gepflegt wird.


Beides stammt vom einem Imperator der sich nicht alleine gegenüber den freien Völkern nördlich der Donau und östlich der Rhein-Mainlinie als blutrünstiger Tyrann verhielt, der gefangene Germanenfürsten in seiner Arena zu Trier, seinem Hauptsitz, von wilden Tieren zerreissen ließ,


der auch mit der Zivilbevölkerung keine Gnade kannte und in den unterworfenen Gebieten Tod und verbrannte Erde hinterließ” ( 8)


Das Kreuz (Konstantins und seiner Mutter Helena), dieses ekelhafte Mordinstrument, gehört dorthin, wo es herkam, in die heidnisch-römischen Kaiserpaläste und in die Museen für Strafvollstreckung, statt ihm einen Ehrenplatz unter denen zu geben, die Christi Lehren lieben. Der Geist Christi, des Auferstandenen, konnte ohnehin durch nichts ersetzt werden. Wie schändlich Konstantins Ideen waren, erwies sich am Verhalten seiner Söhne und anderer seiner Erben. Es ist eine Beleidigung des Friedefürsten, Victoria und ihre Kaiser  indirekt und direkt dem vorzuziehen der gesagt hat:
            "Was ihr von meinem Vater erbittet, das wird er euch in meinem Namen geben."
Der Glaube an diese Verheißung führte zur Wiederherstellung des "echten Ringes, der verloren ging."
Die Kirchen des traditionellen Christentums haben den, der zur Rechten des Vaters sitzt, seit dem Tag zum Schweigen verurteilt, an dem sie das Kreuz der Mörder Christi als ihr Symbol anerkannten.
Dieser Unglaube bewirkte seither nur Unheil.
Seht euch doch, Blatt für Blatt, die blutige Geschichte der zerstrittenen Christenheit an.
Der immer noch dominierende Wirrwarr schreit geradezu nach einer ordnenden Hand, sonst gehen wir mitsamt den Kreuzen, Talaren, samt den Eminenzen, Kardinälen, Superintendenten, Kirchenräten und Bischöfen mangels Trag- und Widerstandsfähigkeit unter.


Den islamistischen Tsunami kann nur der dem Kreuz entkommene Christus ausbremsen.








Quellen





1.) Hans Jurt Universität Luzern 20. September 2004, Geisteswissenschaftliche Fakultät
     Historisches Seminar


  1. Wikipedia
  2. Stemberger „2000 Jahre Christentum“, Karl Müller Verlag, Erlangen 1990 S. 146.
  3. Henry, Charles Lea “Geschichte der Inquisition im Mittelalter” Bd 1 S142 :

    Die Kirche gab zu, dass sie selbst schuld an der sie bedrohenden Gefahr trug... wegen der Pflichtvergessenheit und Verderbnis des Klerus. Hieraus entspringen die Übel des Christentums: der Glaube schwindet, die (römische) Religion nimmt ab... die Ketzer mehren sich... den Augiusstall gründlich zzu reinigen, das war eine Aufgabe... (Innozenz) schien es leichter und hoffnungsvoller, die Empörung (der Bevölkerung über die Verbrechen der Geistlichen) mit Feuer und Schwert zu unterdrücken... erbarmunslose Anwendung von Konfiskation, Verbannung und Scheiterhaufen... S. 171 : “Vom Kind in der Wiege bis zum wankenden Greis wurde nicht einer geschont, siebentausend sollen (alleine) in der Kirche Maria Magdalena, in der sie Zuflucht gesucht hatten, niedergemetzelt worden sein.. Die Gesamtsumme der Erschlagenen von Beziers wird von dem (päpstlichen) Legaten auf fast 20 000 angegeben, während weniger zuverlässige Chronisten sogar von 60 000 oder
    100 000 reden.”
  4. Bis ins 3. Jahrhundert gab es im Christentum keinen Altar.“ Bertelsmann-Universal-Lexikon
    K-P. HERTZSCH, „Theologisches Lexikon", Union –Verlag, Berlin, 1977. S.13: „Es geht um das Sitzen um den Tisch. Wobei wieder deutlich wird, dass es in einer christlichen Kirche eigentlich keinen Altar geben kann, sondern nur einen Abendmahlstisch.“
  5. Hermann Dörries, bezeugt das in seinem Buch „Das Selbstzeugnis Kaiser Konstantins", 1954, Göttingen S. 416 ff.:
    Er (Konstantin, G.Sk.) selbst hat … den Platz (seiner letzten Ruhestätte) ausersehen... Die eigentliche Beisetzung wird dann durch Constantius vollzogen. Er und seine Heeresabordnungen geleiten den Sarg in die Apostelkirche... Konstantin hatte vorgesehen, dass der Wert der Gebete die hier zu Ehren der Apostel gesprochen würden, auch ihm zugute kommen. Deshalb ordnete er an, hier Kirche zu halten, und er stellte einen Altar mitten hinein... so, wie sonst Christus in der Mitte der Apostel steht… Zwölf Grabmäler wie heilige Säulen richtete er dort auf zu Ehren und zum Gedächtnis des Apostelchors; in die Mitte aber stellte er seinen eigenen Sarg, auf dessen beiden Seiten je sechs der Apostel sich befanden.“
    Heinz Kraft Habilitationsschrift “Konstantins religiöse Entwicklung” 1954, Greifswald, Heidelberg S.156 „Konstantin ordnete an, (dass in seinem Mausoleum G.S.) Kirche gehalten wird. Er ließ einen Altar hineinstellen...“
  6. Sabine Hübner, „Der Klerus in der Gesellschaft des spätantiken Kleinasiens Fr. Schiller Uni, Jena, 1976, S.155: „Konstantin hatte im Jahre 326 (ein Jahr nach Nicäa) eine Gold- und Silbersteuer eingeführt, die auri lustralis collatio oder auch chrysargyrion genannt wurde, die jeder zahlen musste, der ein Gewerbe betrieb. Sie wurde zunächst alle fünf, im 5. Jh. alle vier Jahre veranschlagt. Libanios beklagte kurz nach 387 n.Chr. die Ungerechtigkeit dieser Gewerbesteuer, die zu großem Leid und Schrecken führte. Handwerker, ... Gärtner, Fischer, zur See reisende Händler, Kaufleute sowohl in der Stadt als auch auf dem Land (vgl. CTh 13, 1, 10) und auch Prostituierte. ...Die Höhe der Steuer berechnete sich nach dem im Gewerbe tätigen Kapital des Betroffenen. Dazu zählten Werkzeuge, Vieh, Sklaven, sie selbst und ihre Familienangehörigen... Zunächst sorgten die Kurialen und hafteten wohl auch für die Eintreibung dieser Steuer bei den Händlern und Handwerkern ihrer Stadt (Gr. Naz., ep. 98), ab 399 sollten sich die Händler dann jedoch geeignete mancipes aus ihrer Mitte zur Steuereinsammlung wählen, damit nicht länger den Kurialen diese Last aufgebürdet würde. Für die Verwaltung der eingegangenen collatio lustralis war der praefectus praetorio, deren Vikare oder Statthalter zuständig (Jones, LRE I, 434). Reiche Fernhändler, die diese Steuer zahlen könnten und sollten, setzten sich über See ab, zurück blieb nur der arme Handwerker mit seinem Werkzeug, mit dem er sich kaum ernähren könne... Hunde setzten die Steuereintreiber den fliehenden Händlern und Handwerkern nach, so dass es sogar vorkam, dass Eltern ihre Kinder in die Sklaverei verkaufen mussten, um die Steuer aufzubringen. Auch Zosimus zeichnete das gleiche Schreckensbild wie Libanios. Immer wenn die Zeit der Steuererhebung näher rückte, so Zosimos, erhob sich Jammer und Wehklagen in jeder Stadt. Die, die aufgrund ihrer Armut nicht zahlen konnten, wurden mit Peitschen und Martergerät gefoltert. So kam es, dass Mütter ihre Kinder verkauften und Väter ihre Töchter an Männer feilboten, um den Steuereintreiber das chrysargyrion liefern zu können. Jones hielt nach Auswertung der einschlägigen Quellen trotz der vielen Klagen der Zeitgenossen über die annona die Belastungen durch die collatio lustralis für härter... Wie eine Stelle aus der Vita des Johannes Eleemon schildert, war in Alexandria neben den öffentlichen Steuern und der Miete für den Laden zudem noch ein Handgeld für den Marktaufseher, der diese Gelder eintrieb, üblich. Hinzu kam für die in Kollegien organisierten Handwerker und Händler, zu denen ein Großteil der städtischen Gewerbetreibenden gehörte, die Verpflichtung zur Leistung von munera, deren Durchführung von den Kurialen der Heimatstadt organisiert wurde... Schuhmacher galten offenbar als besonders arme Männer, doch selbst auf ihr Schustermesser als ihr einziges Kapital würde, so Libanius, die Steuer von unerbittlichen Steuereintreibern erhoben (Lib., or. 46, 22).... Durch ein Edikt von 346 wurde wiederum bekräftigt, dass Kleriker keine munera sordida leisten und nicht für die Instandhaltung der Wege und Brücken aufkommen müssten. Allen im Handel tätigen Klerikern wurde wiederum auch die Befreiung von der Gewerbesteuer zugesichert, nun aber mit der hinzugefügten Einschränkung, dass sie mit ihren erwirtschafteten Gewinnen die Armen unterstützen sollten. Dieses Gesetz ist ein erster Hinweis darauf, dass offenbar viele Gewerbetreibende in den Klerus strömten und man einen Missbrauch verhindern wollte. Es ging den Kaisern jedoch nicht darum, mögliche Steuerverluste durch reiche Händler im Klerus zu vermeiden, denn deren erwirtschaftete Überschüsse sollten ja den Bedürftigen und nicht dem Fiskus zukommen. Es sollte aber augenscheinlich verhindert werden, dass sich erfolgreiche und wohlhabende negotiatores allein ! wegen der Steuervorteile zu Klerikern ordinieren ließen, um fortan abgabenfrei ihre Geschäfte betreiben und noch höhere Gewinne erzielen zu können.
  7. Bettina von Engel “Konstantin und seine Familie in Trier” Vortrag vor der Ascoli-Piceno-Trier Gesellschaft, 2007












Montag, 10. Dezember 2012


Die Verlockungen waren unwiderstehlich, die Ergebnisse katastrophal


Anscheinend sind es Schuldgefühle, die einen sonst friedlich-gleichgültigen Mann zu einem Fanatiker machen. Meint er vielleicht, er müsste ein anderweitiges Versagen wieder gut machen?

Es geht um die Fragen, warum im 4. nachchristlichen Jahrhundert, aus der friedlichsten aller Religionen die friedenfeindlichste werden konnte, die jede andere vernichtete, und wie aus dem Begriff “Hingabe an Gott” (Islam), Hingabe an Machtgelüste entstand, denn er ist der “Allbarmherzige”.
Wieder und wieder geschieht dieser Wandel des Gefühls und des Geistes, weg von der Liebe, hin zum Hass.

Ende 1918, nach vierjährigem Blutvergießen, lag Deutschland in Agonie. Wer seine fünf Sinne noch beieinander hatte, schwor: “Nie wieder Krieg!”

Nur vierzehn Jahre später, im Juli 1932, stimmten fast 38 Prozent aller Deutschen, die zur Wahl gegangen waren für den Kriegstreiber Adolf Hitler.

1940, nach dem aus deutscher Sicht erfolgreichen Frankreichfeldzug, hingen aus nahezu jedem Fenster großdeutscher Städte, die Hakenkreuzfahnen. Wer nun noch den Mund gegen Hitler öffnete war verloren, fand sich bald im KZ wieder, weil das Denunziantentum ins Ungeheure wuchs.

Ich habe ihn miterlebt diesen Geist des Überschäumens, der dem des blinden Fanatismus vorausging.

Jetzt ein Jahr nach dem Start des arabischen Frühlings, der für viele die Hoffnung auf mehr Demokratie aufkommen ließ, steht die Umwelt ratlos da. Hatte dieses Blutvergießen lediglich zur Stärkung des Islamfanatiker beigetragen? Kommt jetzt die Scharia zum möglicherweise weltweiten Sieg?

Schon 1971 erklärte Azhar-Professor Taufiq Ali Wahba im offiziellen Sprachorgan der Islamischen Azhar-Universität, Kairo:
Wenn eine Person sich ohne Zwang zum Islam bekehrt und dann zum Unglauben (kufr) zurückkehrt oder eine andere Religion annimmt, ist dies die Verletzung der Unantastbarkeit des Islams... Daher gilt die Tötung des Apostaten als dessen Strafe und ist als Abschreckung für andere religiöse Pflicht.“
Das bedeutet:

Muslime besitzen nicht das Recht, zu einer anderen Religion zu konvertieren. Der Abfall vom Islam wird nach der Scharia mit der Todesstrafe geahndet.


Bild Wikipedia: die berühmte Al-Azhar Moschee, Kairo, 972 fertiggestellt
41 Jahre sind seit dem unerträglichen, unter keinen Umständen hinnehmbaren Statement Professor Taufic Ali Wahba vergangen, ehe endlich ein Prominenter, wie der Unionsfraktionschef Volker Kauder die derzeitige Behandlung der Christen in Ägypten laut beklagt und mit Unterlassung der Werbung für den Tourismus “droht”.

Viel mehr hat er - leider - nicht in der Hand.

Wir stehen so hilflos vor dem Problem, das uns die Islamfanatiker nun als Volllast aufbürden, wie damals im 4. Jahrhundert die Hellenen, als die “hochchristlichen” aber fanatisierten Mönchshorden angestürmt kamen, um die “heidnischen” Heiligtümer auszurauben und zu schleifen.

Jetzt fangen wir an, die damals Unterlegenen zu bedauern und zu verstehen.
Das hätte niemals stattfinden dürfen.
Gewaltanwendung unter religiösem Vorwand gehört zum Schändlichsten.

Es ist ja nicht damit getan mit kräftigen Worten für die Rechte der Frauen auf Bildung rund um den Erdball einzutreten, und aus vielen Gründen die Scharia als menschenunwürdig zu bezeichnen, um sie fern von uns zu halten.  Es ist unsere Pflicht alles Denkbare zu tun, um die unendlich teuer erkaufte Freiheit zu verteidigen. 

Wir haben aber z.Zt., wie die nichtkatholischen Menschen der Antike kein Mittel, es sei denn wir geben freiwillig jenen Teil unserer “Freiheit” auf, den wir als Bestandteil des westlichen Lebensstil kennen, den zu viele nie und nimmer aufgeben wollen, denn er beinhaltet obenan sexuelle Freizügigkeit, die Gleichgültigkeit gegenüber der Verelendung breiter Schichten Mitmenschen - die ja nur eine relative sei. Es ist die parteilich operierende atheistische Propaganda, die durch wissenschaftliche Fakten ohnehin nicht zu belegen ist (ebenso natürlich umgekehrt), die den islamistischen Gotteskriegern Anlass zur Verachtung unseres Weltbildes bietet.

Anders als durch Hebung der Moral unserer Lebensweise, kommen wir dem Phänomen des islamorientierten Terrors nicht bei.

Unsere wirkungsvollste Waffe zur Bewahrung unseres Vorrechtes und Anspruchs auf Unantastbarkeit des Individualrechtes ist die Vernunft.

Niemals kann jedoch ausgeschlossen werden, dass die Vernunft zuallerletzt doch den Einsatz militärischer Mittel verlangt, denn die Christen im Allgemeinen glauben schließlich, wie die Mormonen, dass es Gotteslästerung ist, seine Entscheidungsfreiheit preis zu geben.

Samstag, 8. Dezember 2012


(1) Die Lehren und Strukturen der Urkirche
Sie zu betrachten und mit denen der “Mormonen” zu vergleichen ist recht lehrreich:
Dort wie hier sind Bischöfe die unbezahlten Aufseher in der Gemeinde. Hippolyt von Rom (217-235) der als ‚Gegenpapst’ gilt, aber der einzige dieser Kategorie der heilig gesprochen wurde, erklärte ausdrücklich: “dass die Bischöfe einfach die Vorsteher im Kreis der Ältesten waren. Sie hatten keine besonderen Rechte... (1) Allem Anschein nach trugen, schon wegen des urchristlichen Gleichheitsgrundsatzes, alle als würdig betrachteten Männer das Priestertum, wenn auch unterschiedliche Grade: „Der Bischof bestimmt den in der Gemeinde zum Presbyter, (Ältesten oder Priester G.Sk.) der sich nach seiner Ansicht für dies Amt eignete, … bei der Ordination von Diakonen durch den Bischof verspricht dieser, wenn der Diakon tadellos gedient hat, kann er später „das erhöhte Priestertum" empfangen...“ (2) In der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, ist es ebenso, nur nennt man das “erhöhte” Priestertum, das “höhere”, “nach der Ordnung Melchizedeks” . (3)
Konstantin äußerte seine eigenen Ideen zum Priestertum. Er änderte mancherlei. Er verpflichtete immer mehr Priestertumsträger zugunsten seiner Staatsreligion zu operieren, im Gegenzug gewährte er den Bereitwilligen Vorteile, denn dieses Imperators Ziel war die Verschmelzung von Staat und Kirche.
Das kann man machen, wie sich zeigte, nur, sollten dann diejenigen die sich Nachfolger Christi nannten, im Vaterunser, nicht beten; “dein Wille geschehe!”, sondern “Konstantins Wille ist uns heiliger als deiner”,
Der Nachteil für die Kirche Jesu Christi, die keine Unterschiede wünschte, liegt auf der Hand, diese „Privilegierung der Kleriker führte... unmittelbar zur Beschränkung des Zugangs zum Priestertum.“ (4)
Diese Feststellung bestätigt noch einmal, dass das Priestertum ursprünglich allen Würdigen gegeben wurde die sich an die zu Apostel Zeiten gegebenen Richtlinien hielten. Hinzugefügt werden muss, dass die Mitarbeit der Frauen zu Hippolyts Zeiten ebenfalls organisiert war, allerdings konnten Frauen nicht Älteste und Priester werden. Handelte es sich doch um ein Rollenspiel. In ihm vertritt der Priestertumsträger Jesus und der war ein Mann. Ausdrücklich sei wiederholt, dass es sich in den ersten drei Jahrhunderten ausschließlich um Ehrenämter handelte!
Von hauptamtlichen Klerikern ist erst nach Nicäa die Rede – obwohl es auch zuvor schon Ausnahmen gab. Um 220 tadelte Hippolyt die „schismatische“ Gemeinde der Theodotianer, in Rom, die ihrem Bischof ein monatliches Gehalt zahlte. Das sei eine gräuliche Neuerung. (5)
Vor 319 hatte niemand den Bischofsstuhl ‚bestiegen’. Inthronisierungen gab es erst nach Nicäa. Danach kam es zu regelrechten Wettrennen um einen Bischofssitz: „Konstantin (hatte) die Verfügung getroffen, Angehörige des Klerikerstandes generell von curialen Lasten zu befreien, das dürfte einige der Curiales ( Stadtadel) dazu verführt haben, die städtischen Verpflichtungen abzustreifen und eine Position im Klerikerstand anzustreben.“ (6) 
Der Klerikerstand kam hervor.
 
Wikipedia: der kathol. Bischof Gerhard Ludwig Müller
 
 
Wikipedia : der evangel. Bischof Hans-Jörg Voigt
                                                      Mormonenbischöfe tragen weder
                                                  Abzeichen, noch klerikale Gewandung,
                                               ausschließlich zur Unterstützung Bedürftiger
                                                         verfügen sie über einen Fond.
 
Eigentlich ist unglaublich, dass 1 700 Jahre nach Nicäa, immer noch Gehälter von Bischöfen auf der Gehaltsliste der Länder der Bundesrepublik Deutschland stehen.
Spiegel vom 8. Juni 2010 schreibt: der “Staat zahlt 442 Millionen für Kirchengehälter”, obwohl der Artikel 140 des Grundgesetzes die Trennung von Staat und Kirche festschreibt, ermöglichen andere Artikel wie 137 die Unterstützung der Großkirchen durch den Staat.
Damit lässt es sich leben.
Die von Jesus geforderte Opferbereitschaft ist faktisch ausgehebelt. Es machte ja Sinn Menschen zu gewisser Selbstlosigkeit zu erziehen.
Geld, statt innere Überzeugung, das war - ein Jahr nach dem zu Unrecht hochgelobten 1. ökumenischen Konzil 325, - schockierend.
Die Art und Weise wie die Zusatzsteuer "auri lustralis collatio" erhoben und eingetrieben wurde, konnte nicht gut gehen. Man war zuvor nicht christlicher Priester von Berufs wegen, sondern wegen seiner Berufung und die leistete man aus Überzeugung umsonst. Gerade die Ehrenamtlichkeit war ja der Beweis für die Überzeugung. Andere Leute wünschte kein ehrlicher Christ zu hören.
Anders herum verführten die dann aufkommenden Vergütungen und die in Aussicht stehenden Privilegien nicht wenige, sich taufen zu lassen. Sie taten so als ob. Aber ihre Herzen trachteten nach Geld, wie der Geschichtsverlauf bedauernswerterweise belegt. So zu tun, als wären sie von Herzen gewendete, nannte Christus schlichtweg Heuchelei, die er kategorisch verbot! (7)
Aber, was machte das schon aus, der neue Herr nach Nicäa hieß Konstantin. Ihm hatte man zu dienen – nämlich seiner Macht, seinem Staat.
Sie nahmen das Geld der Witwen und Waisen, um ihr Amt zu stützen.
Zuvor gaben alle ihr Geld freiwillig her. Bis dahin Gleichberechtigte, hatten die ‚einfachen’ Mitglieder nun unabwendbar "Kirchensteuer" zahlen. Tertullian (160-220) schreibt: „dass jeder einmal im Monat gibt, oder wann er will, wenn er überhaupt will, und wenn er kann; denn es wird niemand gezwungen“ (8) 
Die finanzielle Sonderstellung der ‚Kleriker’ musste auch das nichtchristliche Volk bezahlen. „Konstantin hattte 326 die Gold- und Silbersteuer eingeführt, die auri lustralis collatio oder auch chrysargyrion genannt wurde, die jeder zahlen musste, der ein Gewerbe betrieb. Sie wurde zunächst alle fünf, im 5. Jh. alle vier Jahre veranschlagt. Libanios beklagte kurz nach 387 n.Chr. die Ungerechtigkeit dieser Gewerbesteuer, die zu großem Leid und Schrecken führte.
Handwerker, ... Gärtner, Fischer, zur See reisende Händler, Kaufleute sowohl in der Stadt als auch auf dem Land (vgl. CTh 13, 1, 10) und auch Prostituierte. ...Die Höhe der Steuer berechnete sich nach dem im Gewerbe tätigen Kapital des Betroffenen. Dazu zählten Werkzeuge, Vieh, Sklaven, sie selbst und ihre Familienangehörigen... Zunächst sorgten die Kurialen und hafteten wohl auch für die Eintreibung dieser Steuer bei den Händlern und Handwerkern ihrer Stadt (Gr. Naz., ep. 98), ab 399 sollten sich die Händler dann jedoch geeignete mancipes aus ihrer Mitte zur Steuereinsammlung wählen, damit nicht länger den Kurialen diese Last aufgebürdet würde. Für die Verwaltung der eingegangenen collatio lustralis war der praefectus praetorio, deren Vikare oder Statthalter zuständig (Jones, LRE I, 434). Reiche Fernhändler, die diese Steuer zahlen könnten und sollten, setzten sich über See ab, zurück blieb nur der arme Handwerker mit seinem Werkzeug, mit dem er sich kaum ernähren könne... Hunde setzten die Steuereintreiber den fliehenden Händlern und Handwerkern nach, so dass es sogar vorkam, dass Eltern ihre Kinder in die Sklaverei verkaufen mussten, um die Steuer aufzubringen. Auch Zosimus zeichnete das gleiche Schreckensbild wie Libanios. Immer wenn die Zeit der Steuererhebung näher rückte, so Zosimos, erhob sich Jammer und Wehklagen in jeder Stadt. Die, die aufgrund ihrer Armut nicht zahlen konnten, wurden mit Peitschen und Martergerät gefoltert. So kam es, dass Mütter ihre Kinder verkauften und Väter ihre Töchter an Männer feilboten, um den Steuereintreiber das chrysargyrion liefern zu können. Jones hielt nach Auswertung der einschlägigen Quellen trotz der vielen Klagen der Zeitgenossen über die annona die Belastungen durch die collatio lustralis für härter... Wie eine Stelle aus der Vita des Johannes Eleemon schildert, war in Alexandria neben den öffentlichen Steuern und der Miete für den Laden zudem noch ein Handgeld für den Marktaufseher, der diese Gelder eintrieb, üblich. Hinzu kam für die in Kollegien organisierten Handwerker und Händler, zu denen ein Großteil der städtischen Gewerbetreibenden gehörte, die Verpflichtung zur Leistung von munera, deren Durchführung von den Kurialen der Heimatstadt organisiert wurde... Schuhmacher galten offenbar als besonders arme Männer, doch selbst auf ihr Schustermesser als ihr einziges Kapital würde, so Libanius, die Steuer von unerbittlichen Steuereintreibern erhoben (Lib., or. 46, 22).“ (9)
Konstantins Nachfolger behielten diesen Kurs der Spaltung der Gesellschaft und der Kirche bei. (10): „Durch ein Edikt von 346 wurde wiederum bekräftigt, dass Kleriker keine munera sordida leisten und nicht für die Instandhaltung der Wege und Brücken aufkommen müssten. Allen im Handel tätigen Klerikern wurde wiederum auch die Befreiung von der Gewerbesteuer zugesichert...”

Das musste eine neue, herzlose Gesellschaftsschicht hervorbringen, die Gesellschaft der Ausgebeuteten und der Ausbeuter innerhalb der Kirche.
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage brachte es  dagegen auf den Punkt. Für keinen Teil der Gemeindearbeit gibt es irgendwelche materiellen Vorteile.
Das Kennzeichen der Kirche Christi war und ist, die strikte Trennung von Staat und Kirche, die Opferbereitschaft aller zugunsten aller anderen.
 
Quellen:
 
1.) Jungklaus, Full Text of: „Die Gemeinde Hippolyts dargestellt nach seiner Kirchenordnung“
2.) ebenda
3.) Hebräer 7: 15
4.) J. Martin „Spätantike und Völkerwanderung“ Oldenburg, 2001 , S 22
5.) Jungklaus, Full Text of: „Die Gemeinde Hippolyts dargestellt nach seiner Kirchenordnung“
6.) ebenda
7.)  Lukas 12: 1
8.) Ludwig Hertling SJ, „Geschichte der Katholischen Kirche bis 1740“ S.50
9)  Sabine Hübner, „Der Klerus in der Gesellschaft des spätantiken Kleinasiens Fr. Schiller Uni, Jena, 1976, S.155
10) ebenda 

 
 
 
 
 

Freitag, 7. Dezember 2012

Millionen Menschen mit Nahtoderfahrungen

erleben, dass ihr Aussagen strittig sind.

Man kann ihre Erlebnisse nicht wissenschaftlich auswerten, es sei schwer zwischen Phantasien und Wirklichkeiten zu unterscheiden.
Dennoch sind sie der Fülle und ihrer Übereinstimmung wegen zu einem Faktor geworden, der an Umfang und Gewicht erheblich zunehmen wird.
Wer sich die Mühe macht das Out-of-body Erlebnis Alma des Älteren, das er etwa 70 v. Chr. hatte, zu betrachten, (1) der ist verblüfft, wenn er vergleicht.
Hier möchte ich nur zwei Zitate erwähnen, die in diesem Zusammenhang noch mehr Bedeutung erlangen:

Sie stammen aus dem Bereich der häufig zu Unrecht verfemten “Gnostiker” (unter denen es natürlich auch Verrückte gab): „Daher ist derjenige, der (Gnosis) Erkenntnis durch Offenbarung hat, einer, der von „oben stammt. Wenn man ihn ruft, hört er, antwortet er und wendet sich zu dem, der ihn ruft, steigt zu ihm empor und erkennt, wie man ihn ruft. Da er Gnosis (Erkenntnis) hat, vollbringt er den Willen dessen, der ihn gerufen hat... Wer so zur Erkenntnis gelangen wird, erkennt, woher er gekommen ist und wohin er geht. Er erkennt wie einer, der trunken war und von seiner Trunkenheit abließ; er brachte das Seine (wieder) in Ordnung, nachdem er zu sich selbst zurückgekehrt war... Die wahre Gotteserkenntnis beginnt mit der Erkenntnis des Menschen als eines gottverwandten Wesens...” (2)

„Gott hat... keine Vielzahl verschiedener Wesen geschaffen, sondern alle gleich... Es gibt keine... gesellschaftliche Rangbestimmung, der Wille des Einzelnen ist entscheidend, und das heißt: der autonome Wille des Einzelnen... Gnosis ist an keinerlei Zugehörigkeit
zu irgendeiner gesellschaftlichen Gruppe gebunden... (3)

Es ist großartig! Leider lehrt das in der Neuzeit ausschließlich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (wenn man von Splittergruppen, wie den “Swedenborgianern” absieht) und nachweislich lehrte die Urkirche dasselbe, auch die Juden.

Allerdings der Zusatz: Wir (die Nachkommen Adams d.h. alle heute lebenden Menschen) seien buchstäbliche Geistkinder himmlischer Eltern und fielen auf eigenen Wunsch in die Sterblichkeit um zu lernen, hat seine Entsprechung im weltberühmten “Perlenlied” das in den Thomasakten vor dem Vergessen bewahrt wurde. (4)


Quellen:

1.) Buch Mormon Alma 36, sowie die Kapitel 39-42

2.) K. Rudolph, “Die Gnosis”, Koehler & Amelang, Leipzig, 1977, S. 139, 111

Der Arbeitskreis www. Origenes ergänzt, ungewollt “Mormonismus” unterstützend: „Wenn in der christlichen Theologie von "ewigem Leben" gesprochen wird, dann wird dort der Begriff nicht konsequent verwendet. "Ewig" ist konsequent gedacht nicht nur ohne Ende, sondern auch ohne Anfang. Der Begriff Präexistenz umfasst alles Leben vor dem irdischen Leben. Damit ist in erster Linie ein Leben in jenen Bereichen gemeint, in die wir auch nach dem irdischen Tod wieder zurückkehren werden. Die Präexistenzlehre ist ein wesentliches Kernstück in der Theologie des Origenes (185-254).“
3.)   Andreas Mohr „Beiträge zur christlichen Anthropologie“ Uni Kassel, 2007, S. 14

4.) siehe meinen Blog Pro Präexistenz “Perlenlied”.

Freitag, 30. November 2012

Bewahre deine Souveränität



Ein Artikel von NPR, den ich soeben in "LDS Today" fand, zeigt, dass es in Russland Proteste einiger Jugendlicher gibt, die Pro-Putin orientiert sind und im "Mormonentum" eine ihrem Land schädliche Kraft sehen.
Hinter dem leisesten Verdacht auf einen Schatten, sehen sie sogleich ein Gespenst.
Spionage, Unterwanderung.... und auf der Spitze: "Mormonismus sei ein Kult".
Dieser Slogan stammt aus den USA.
Er stammt aus Kirchenkreisen.
Dreimal besuchte ich Russland, nie habe ich soviel Kult in Kirchen gesehen als dort in den Gotteshäusern - mir wäre im Traum nicht eingefallen, das laut zu benörgeln.
Nie fand ich sowenig Kult, wie bei den "Mormonen", obwohl ich meine Kirche auf 4 Kontinenten in mehr als 100 unterschiedlichen Gemeinden erlebte.
Leider im Gegenteil. Mir scheint, die Nüchternheit mormonischer Versammlungen sollte sprichwörtlich sein, um ein wenig mehr Enthusiasmus zu fördern, denn die Sache verdient es. 
Sonderbar, selten war ein Schlagwort weniger begründet als das vom Mormonenkult.
Ich bin seit dem Sommer 1945 dabei.
Was ich auf meinem nicht gerade kurzen Weg zu Seiten meines stets attackierten Mormonentums sah und mitbekam, war kurios. Spötter aller Intelligenzgrade logen, dass sich die Balken bogen.
"Gefährliche Sekte!"
"Das sind die mit den vielen Weibern!"
"Die tragen Geheimwäsche!"
Als ob es irgendjemands Recht wäre, etwa einer auf der Straße daher schreitenden Dame die Frage nach ihrer Unterwäsche zu stellen, solange sie nicht offensichtlich einen Sprengstoffgürtel trägt..
Immer wieder fielen und fallen Menschen, die sich Christen nennen, auf Behauptungen und Parolen herein. Seit Jahrtausenden ist das so. Wenn es irgendwo eine Gruppe gab, wie z.B. die Juden in der Diaspora, fanden sich Lümmel, - auch solche in liturgischer Gewandung - die im Klartext oder versteckt hinter Floskeln, das Anderssein der Harmlostesten als Gefahr für Leib und Seele ausgaben, nur weil Neid in Christenherzen sich Linderung verschaffen wollte.
Obwohl neue Generationen da sind, blieben die alten Vorurteile und dieselben Unverschämtheiten bestehen.
Einige schauen, wenn sie mit uns reden, freundlich und besorgt drein wie ehrenhafte Bürger, aber ihre Gedanken, die sie gelegentlich äußern,  zeigen wes Geistes Kind sie sind.
Sogar Hitlers braune und schwarze Reichsgenossen vermochten es das Gesicht des Biedermanns zu wahren.
Erst als sie von amtswegen durften, platzte es heraus : "Juda verrecke!"

Schlimmer noch ist die Tatssache, dass diese Auswüchse des Antisemitismus, im Vorfeld, von Christuspredigern, gefördert worden waren.


Christen sind es, die über Mormonen Bösartigkeiten verbreiten, Christen waren es, die angestachelt, von bedeutenden, sich fromm gebenden Meinungsbildnern den Spott gegen Juden auf die Spitze trieben: "Hep-Hep!"
"Hierosolyma est perdita!"
Jerusalem ist verloren.

Bild Wikipedia

1819 wurden, wie hier in einer Graphik von Johann Voltz  dargestellt, Juden, in Frankfurt verprügelt weil sie ihre Emanzipation betrieben. Unter dem Gröhlen des seit dem Mittelalter bekannten "Hep" Hep!" wurde ihnen nahe gelegt zwischen Flucht und Sterben zu wählen.


Antichristlich schadensfroh ging es seit je und überall in Christenländern zu, wenn Juden den Kürzeren zogen.
Gefühle des Erbarmens wurden von denen erstickt, die sich permanent auf Christi Erbarmen beriefen.
Das Gift einer intoleranten Grundhaltung, die jeden Missliebigen trifft, wurde selten oder nie bei seinem wahren Namen genannt. An den Symptomen der Lähmung des geistigen Lebens hätte jedoch jeder erkennen müssen, dass es der Geist des Antichrist, der Geist Konstantins, der Geist der Unmenschlichkeit, war, der einem ganzen Volk durch alle Zeitalter der Geschichte das Leben erschwerte und ihm sein von Gott gewährtes Existenrecht absprach.
Ähnlich fühllos und töricht urteilt jeder, der sich in bezug auf Mormonen vom Ungeist unbedachter Ablehnung anstecken ließ.
Da gab es beispielsweise ein Plakat, herausgegeben von der Jungen Union, um 1990: Das Bild zeigte ein kneipenähnliches Gebäude auf dessen Schild geschrieben stand: "Mormonenklub"
Die Überschrift der Warnung lautete: "Gefangen in Sekten"
Damals, nach sozusagen lebenslänglicher politischer Abstinenz gerade der CDU beigetreten, schämte ich mich für die Dummheit und Arroganz der künftigen Elite Deutschlands. Denn diese stand gerade im Begriff, das C, in ihrem Parteinamen, wieder mehr zur Geltung zu bringen. Schlimmer, - ich sah, dass es keinen Fortschritt gab. Es war das alte primitive, aus dem Bauch stammende Argument: "und willst du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich dir den Schädel ein."
Nein, das Christentum traditioneller Art schafft sich selbst ab, definitiv.
Panikartig werfen sie, wenn ihnen nur ein bißchen Wellengang bedrohlich erscheint, alles über Bord, was ihnen gerade in die Quere kommt, sogar bewährtes Glaubensgut. Weil da, aus diesem albernen Grund, auf ihrem Kirchenschiff kaum noch Substanz vorhanden ist, meinen die Namenschristen, das wäre z.B. bei den "Mormonen" noch viel schlimmer.
Das ist ein ungeheurer Irrtum!
Bei aller sonstigen Gescheitheit  denken viele nur von A bis B, solange es um Religion und Gewissensfreiheit geht.
Alle wissen es, auch die russischen Schreihälse: wer Mormone wird, der hört auf zu saufen, herumzuhuren, zu lügen, der hört auf ein Knecht seiner Leidenschaft zu sein.
Ist das "Kult" oder schlichter Gehorsam zum Gebot Gottes?
Nach getaner "Arbeit" zugunsten banaler Propaganda, prosten sich entschieden zu viele Stammtischgenossen zu: Nieder mit den Kulten!
Aber, wie alte japanische Weisheit warnt:
Erst nimmt der Mann einen Schluck, dann nimmt der Mann noch einen Schluck - und dann nimmt der Schluck den Mann.
Ein Mann der Gift trank ist nicht mehr Herr seiner selbst, sei es der Alkohol oder die Sexsucht.
Ich wurde schon mit sechszehn souverän, habe meine Souveränität, wenn auch nicht kampflos, behauptet. Ich wünschte, dass die jungen Hetzer das in weiteren sechzig Jahren ebenfalls von sich behaupten dürfen.
Lasst uns ehrlich und gütig sein, zu uns selbst und gegenüber anderen. 

Sonntag, 4. November 2012

Die nicänische Lüge


Es ist unglaublich, was da noch bis zur Gegenwart an Tiraden über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage augegossen werden, die glatt und wissentlich an der Wahrheit vorbei gaukeln.
 
Jeder Theologe weiß, oder sollte wissen, was diesbezüglich geschah und geschieht. Nicht wenige wissen, dass der von ihnen verfemte "Mormonismus", in all seinen Hauptteilen, nichts anderes ist als das Spiegelbild des urchristlichen Lehrgutes und seiner Praxis.
Kirchenhistoriker wissen allesamt, dass die arianischen Tempelüberlieferungen ihren Ursprung im Salomonischen haben und dass der Tempel der Mormonen nichts anderes vermittelt.
Sie sollten wissen, dass die Unterstellung, Joseph Smith habe diese Riten dem Freimaurertum entlehnt, falsch ist, weil sie längst zur Kenntnis genommen haben, dass in Ravenna vor mehr als 1500 Jahren das mormonische Ritual gelehrt wurde und dass die Freimaurer es von dort unrechtmäßig übernahmen.
Sie wissen ebenfalls. was in der Urkirche grundsätzlich verkündet wurde, nämlich dass Jesus wirklich der Sohn des Vaters ist und ihm untergeordnet. Aber sie halten an ihrer Feindschaft gegen das mormonisch-arianische Bekenntnis fest, als könnte das ihre Rettung sein. Jede theologische Fakultät einer Universität kann bestätigen, dass der Vater des Nicänums Konstantin war, dass es eine Lüge ist zu behaupten die Arianer hätten Christus das Gottsein abgesprochen, dass Mormonismus und urkirchliches Glaubensgut einander nicht entsprechen.
Sie wissen allesamt, dass sechzig Jahre nach Nicäa jedem Bürger des römischen Imperiums seitens und mit Hilfe der neuen Sorte Theologen das Recht auf persönliche Entscheidungsfreiheit gestohlen wurde, und dass die zentrale Lehre des sogenannten Mormonismus lautet:

die Würde jedes Menschen ist unantastbar.
 
Sie aber haben mitzuverantworten, was ihre Glaubensväter denen antaten die anderer Meinung waren. Das klein zureden oder zu unterschlagen ist eine Lüge, gedeckt von Kaiser Konstantin.

Samstag, 3. November 2012

(1) Die Verstaatlichung der Kirche und die „apostolische Sukzession“


Pilatus wog den großen Schädel. Von ihm wurde, im Fall eines angeblichen Hochstaplers, ein Urteilsspruch erwartet, obwohl seitens seiner Offziere keine Klage vorlag. Der römische Prokurator stand ein wenig ratlos auf der Empore, betrachtete die aufgebrachte Menge und fragte hinunter:

Was hat er denn verbrochen?“

Die Antwort war von Hass diktiert und ziemlich unbestimmt:

Wenn er kein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert.“

Pilatus ging wieder ins Prätorium hinein, fragte einen seiner Kommandeure, und hörte noch einmal das Gerücht, der Angeklagte solle behauptet haben, er will ein Königreich gründen.
Pilatus ließ Jesus rufen, schaute ihn eine Weile prüfend an.

Sehr unwahrscheinlich, dass der ziemlich unheldisch wirkende Mann mittleren Alters,   König der Juden werden wollte. 
Hat kein eigenes Haus, keine Ländereien, keinen Titel, kein Geld, möglicherweise ging er an manchem Abend hungrig zu Bett.

Gewiss, einige Wichtigtuer sagten: "er gibt vor der königliche Messias zu sein".
Doch soviel wie er, Pilatus, von dieser Sache gehört hatte, würde der Messias auftreten als großer Herr, mit überlegener Streitmacht, dem niemand widerstehen kann.

Die paar elenden Gestalten jedoch, die ihn begleiten sollen, haben wahrscheinlich in ihrem ganzen Leben noch keinen Dolch angefasst, geschweige denn als Soldaten gedient. Fünf Prätorianer hätten genügt ihn zu verhaften.
Pilatus wandte sich fragend an Jesus: Du bist doch kein Fall für mich, nicht wahr? Warum sagen die da draussen, du willst ihr König werden?

Jesus nickte wahrscheinlich, und zwar zustimmend. Er sagte dann auf seine eindrucksvolle Weise, fast entschuldigend:

ABER!... mein Königreich ist nicht von hier!“

Pilatus ahnte vage was das Wort: „nicht von hier“ bedeuten sollte. Es handelte sich da um ein Traumreich, eine Illusion oder Ähnliches.
Pilatus machte eine Geste gewisser Hilflosigkeit.
Jesus bemerkte das, denn er bestätigte des Prokurators Annahme: unmissverständlich: 
Mein Reich ist nicht von dieser Welt, wäre mein Reich von dieser Welt, würden meine Diener kämpfen...“ (1)
Pilatus hob die Stirn: eigentlich verstand er weder den jungen Mann noch die Welt die sich gegen ihn stellte. Träume sind immer frei.
Allerdings, da war etwas, das ihn tief beeindruckte:
Dieser Habenichts wollte immerhin ein König der Wahrheit sein. Das stand ihm gut an, und wem schadete er damit?

Deswegen schleppen die dich zu mir?

Pilatus musste wiederholt an die Worte seiner Frau denken:
Seinetwegen hatte ich heute nacht einen schrecklichen Traum, lass die Hände von ihm, er ist unschuldig.“

Der Prokurator fühlte, dass seine Frau  recht hatte. Ein gegen Rom gerichteter Streber nach Macht war er definitiv nicht, - verwunderlicher noch, - ihm bedeuteten Geld und Besitz an Feldern und Häusern gar nichts, und nochmals unverständlich war, dieser hochbeschworene Verzicht auf Kampf und Sieg, klang glaubwürdig.
Pilatus hörte die im Hof wartende Menge murren. Er ging wieder hinaus, schaute die Menschen an und fragte sich was die eigentliche Ursache der Aufregung sein mochte die zur erzwungenen Verhaftung geführt hatte. Jeder da unten musste doch wie er denken.
Denn unter einem König stellte man sich einen Mann vor, desssen Herrschaftsanspruch auch aus seinen Mienen sprechen würde.
Aber da war nichts dergleichen zu finden.
Wäre der geringste Zug zur Staatsmacht bei dem Zimmermannssohn erkennbar gewesen, dann hätte er, der gnadenlose Verwalter römischer Interessen abschließend anderes gesagt, als die Worte:

                         „Ich finde keinen Grund ihn zu verurteilen!“ 

Für ihn war klar: Jesus von Nazareth verabscheute lediglich was Rom liebte: nämlich die Macht, die Vollkraft mit allen Mitteln das durchzusetzen, was dem Imperium diente. Der da, den selbst er nicht vor dem Kreuzestod wird retten können, wollte ein Reich ohne jede Art Gewaltanwendung und ohne jegliche Lüge.

Wäre da nicht die schreiende Menge mit ihrem bitteren Ernst, er könnte darüber lachen:
"Ein Reich muss seine Feinde zerschmettern können oder untergehen."  Dass der einsame Angeklagte das ganz anders sah, würde ihn das Leben kosten.


Völlig entgegengesetzter Meinung, als Christus, müssen fast alle Männer gewesen sein, die behaupteten in der Nachfolge Christi zu stehen, und die zugleich das Papsttum formten.

In Sachen Feindschaft dachten sie fast ausnahmslos, wie alle Diktatoren.


Etwa in der Mitte der Papstliste steht der Name des ehemaligen Mönches Hildebrandt von Soana (1020-1085), der von seinem Zeitgenossen, Kirchenhistoriker Petrus Damiani, „Heiliger Satan“ genannt wurde. Er gehörte noch zu den Besten seiner Zeit, und war doch ein Stifter größtdenkbaren Elends. Dass er die Priester ehelos und die Ehefrauen und Kinder der Priesterfamilien ins Verderben stürzte weiß jeder, weniger bekannt doch ebenso wahr ist, dass

Historiker fünfundsiebzig blutige Schlachten direkt auf Papst Gregors Fehde mit dem Kaiser (Heinrich IV.) zurückgeführt haben.“ (2)

Oder, da ist Stefan III.. Er wurde 752 Papst. 753 reiste er nach Norden mit einem dringenden Anliegen, er bedurfte der Militärmacht Pippin des Kleinen, (Vater Karls des Großen), gegen einen schier unüberwindlichen Germanenstamm, der das Erbe der Ostgoten fortsetzte, auch in Sachen Religion, und die war eben nicht römisch-katholisch.

Ob er laut sagte, was er dachte ist nicht klar, aber die germanischen Langobarden die ihm in Italien den kirchlichen Herrschaftsanspruch strittig machen könnten und die sich seinen kirchlichen Weisungen widersetzten, waren Arianer.

Seit Nicäa, 325, galten die Arianer allen Katholiken als Antichristen.

Das begründeten sie mit einer Lüge die bis heute kursiert - Arianer würden Christus den Gottstatus absprechen - deshalb seien sie Gottesfeinde die keine Duldung geschweige denn mehr verdienten.

Ausrotten!

In Papst Stefans Reisegepäck befanden sich Trauergewänder, die er als Bittsteller anlegen wollte, wenn er sich vor Pippin als bescheidener Diener Gottes in den Staub wirft, das Haupt mit Asche bestreut.  Und er trug, ebenfalls um Eindruck zu machen, ein scheinbar uraltes Dokument mit sich. Auf ihm stand das erdichtete Datum 30. März 315 geschrieben.

Es handelte sich dabei um einen ungeheuren Schenkungstext. Danach waren die Päpste die rechtmäßigen Besitzer des gesamten römischen Reiches geworden.

Die märchenhafte Formulierung stammte allerdings sehr wahrscheinlich von Stefan selbst. Er könnte den Inhalt erdacht und diktiert haben (der seine Wirkung für die nächsten eintausend Jahre nicht verfehlen sollte. Obwohl er bereits 1433 durch den deutschen Philosophen Nikolaus von Kues und sieben Jahre später durch den Sprachwissenschafter Lorenzo Valla als schamlose Fälschung erkannt wurde).

In dem angeblich antiken Schriftstück wurde behauptet Kaiser Konstantin habe dem Papst Silvester, aus Dankbarkeit für seine Heilung von Lepra, die halbe Welt geschenkt:



Bild Wikipedia Lorenzo Valla (1407-1457)

Alles was Stefan, sowie viele Päpste vor ihm und die nach ihm kommenden, wirklich wünschen konnten, fand in der angeblichen Schenkung klaren Ausdruck:


Wie Uns eine irdische Kaisermacht zusteht, so haben Wir bestimmt, dass ihre hochheilige römische Kirche achtungsvoll geehrt und dass mehr als Unsere Kaisergewalt und Unser irdischer Thron der hochheilige Stuhl Petri glorreich verherrlicht werde, indem wir ihm die Macht, den Ehrenrang, die Kraft und die Ehrenbezeugungen verleihen, die einem Kaiser zukommen. Und Wir beschließen und setzen fest, dass er die Vorherrschaft sowohl über die Hauptbischofssitze von Antiochien, Alexandria, Konstantinopel und Jerusalem als auch über alle Kirchen Gottes auf dem ganzen Erdkreis innehabe, und der jeweilige Papst dieser hochheiligen Kirche soll erhabener und ein Fürst für alle Bischöfe der ganzen Welt sein. Und durch seinen Urteilsspruch soll geordnet sein, was in bezug auf den Gottesdienst und für den festen Bestand des Christentums (der Kategorie „Konstantinismus“ G.Sk.) zu versorgen ist.

Damit wurde für mindestens zehn Jahrhunderte festgelegt, dass Christi Lehren hinter den Lehren des Vatikans, allenfalls Platz 2 einzunehmen haben. (Was zu beweisen sein wird)

Der Text der Konstantinischen „Schenkung“ fährt fort:

... Wir übertragen den Päpsten von nun an Unseren kaiserlichen Lateranpalast (der 315 noch Fausta, der sehr jungen Frau Konstantins als Alleinbesitz gehörte und folglich nicht durch einen Nichtbesitzer verschenkt werden konnte G.Sk.)

sodann das Diadem, nämlich die Krone Unseres Hauptes, und zugleich die Mitra und den Schulterschmuck... sowie alle Provinzen, Städte und Orte des Abendlandes... "
Quellen :
1.) Joh 18: 36-38
2.) Peter de Roa„Gottes erste Diener“ Knaur, 1988, S. 83