Freitag, 8. März 2013

(2) Free agency or nothing


Ich wiederhole und verneine entschieden was Axel schrieb:

Zwar haben beide Seiten riesige Mitschuld am kalten Krieg, doch die Hauptschuld liegt bei den USA. Dies ist nicht nur meine Wertung (vergesse bitte nicht, dass der “Cold War” zu meinem Lehr-und Forschungsprofil gehoert), sondern auch die Position vieler anderer amerikanischer Wissenschaftler (Peter Kuznick, Howard Zinn, Noam Chomsky, Sidney Lens, etc. etc.).”


An dieser Stelle erhob sich meine Frage: “Wisst Ihr wovon Ihr redet?”

Anonym” konterte am 6. März 2013



Lieber Gerd, ich muss hier nun allerdings fragen, ob DU weisst, wovon Du redest?" Was sind Deine diesbezueglichen Qualifikationen? Welche diesbezuegliche akademischen Grade hast Du, welche diesbezueglichen Publikationen sind (peer-reviewed, nicht im Eigenverlag) von Dir veroeffentlicht? Da Du mir diese einigermassen unhoefliche Frage stellst, musst Du diese Dir nun auch gefallen lassen. Es ist augenscheinlich, d. Du mit der Fachliteratur nicht vertraut bist.

Nein, das was Dir, lieber Axel, so wichtig ist, kann ich nicht vorweisen. Dafür verfüge ich über etwas das viele Wissenschaftsköpfe, die sich mit den Fragen der Geschichte des Kommunismus befassen, nicht vorweisen können, meine Innenansicht des “real existierenden Sozialismus” die mir lebenslänglich “vergönnt” war. Sie legimiert mich meinen klaren politischen Verstand dort anzusetzen wo es die Wahrhaftigkeit und die Logik verlangt.

Nicht nur nach meinem Rechtsempfinden, sondern gemäß meiner Kenntnis kann ich die These:

... beide Seiten tragen riesige Mitschuld am kalten Krieg, doch die Hauptschuld liegt bei den USA....

allenfalls als Arbeitsthese gelten lassen, nicht aber als Urteil, denn hier geht es um das Warum des “Kalten Krieges”.

Ich erkannte, dass es damals, (ähnlich wie diesmal contra Radikalislam,) um Sein oder Nichtssein des Individualrechtes ging und geht.
Es galt und gilt, das Menschenrecht auf persönliche Entscheidungsfreiheit zu behaupten oder aufs Spiel zu setzen – und zwar trachtete die Sowjetregierung bis zum Amtsantritt Michail Gorbatschows, nach der Erringung der Übermacht auf dem Erdball.

Die Kremlherren zettelten überall, in Südamerika, Angola, Äthiopien, Afganistan. Sie zerschmetterten die Freiheitsbestrebungen der Polen schon 1939, dann wieder 1945, sie schossen nieder wer und was sich ihren Zielen zu widersetzen wagte, 1953 DDR, 1956 Ungarn, 1968 Tschechoslowakai.
Ich weise weit ab, zu sagen oder gelten zu lassen, die USA täten dasselbe.

Wer das sagt, weiß nicht wovon er redet, selbst wenn sein Haupt mit höchsten Titeln gekrönt wurde. Da sind nicht nur graduelle, sondern grundsätzliche Unterschiede.

Um 1965 zeichnete der in der DDR hoch angesehene Prof. Alfred Baier-Red eine Karikatur die den Globus zeigte. Nahe dem Nordpol sitzt eine Sowjetsoldat mit seiner Budjonnymütze, keck schmunzelnd, eine rote Fahne in der Hand, deren Schaft im Bauch Nordamerikas steckte. Er versetzt einem US Banker einen Fußtritt: da ist nicht Platz für uns beide.
Mit solcher Skizze charakterisierte er den Kern eines scheußlichen Anliegens, das man gewiss nicht einer partiell verfehlten US amerikanischen Aussenpolitik zur Last legen kann. Um jeden Preis expandieren zu wollen und zu müssen um zu dominieren war kommunistischerseits systemimmanent.

Was in den heißen Phasen des Kalten Krieges geschah, dass unschuldiges Blut durch die Einen wie die Anderen, oft in brutalster Art und Weise, auch von Sadisten auf beiden Seiten gleichermaßen vergossen wurde, steht auf einem anderen Blatt geschrieben.
Dafür gibt es keine Rechtfertigung und keine Reinwaschung.

Hier geht es um die grundsätzliche Betrachtung, und um die Ursachen.
Wo immer der Militärstiefel der Roten hintrat, da hörte der freie Wille jedermanns auf. Der einfache Sowjetsoldat, oft genug missbraucht und desinformiert, vor den Karren brutaler Zielsetzungen einer gemeinen Clique gespannt, hatte keine Wahl, er war beides wider Willen, Opfer und Täter zur gleichen Zeit.

Ungewollt und erzwungenermaßen schufen die Sowjetsoldaten die Voraussetzungen für den jeweiligen “Erfolg” der geplanten Raubzüge. Es folgten “Maßnahmen” um schließlich jene unhaltbaren Zustände zu schaffen, die seitens der betroffenen Bürger als Freiheitsberaubung empfunden und wahrgenommen wurden.
Denn es gab nach den jeweiligen Einmärschen der Sowjets keine Verpflichtung der nun anders installierten “Justiz” das Prinzip der Unschuldvermutung zu repektieren:

Dass die Sowjetunion, im September 1939, Ostpolen lediglich vorbeugend angriff und so den militanten Faschismus attackierte, ist unglaubwürdig.

Am Rande gesagt, empfehle ich den Bericht der Margarete Buber-Neumann “Als Gefangene bei Stalin und Hitler” in Betracht zu ziehen. Immerhin war ihr von den Kommunisten Moskaus nach Russland gelockte Ehemann Neumann der Redenschreiber Ernst Thälmanns. Sie zeigt wie  hinterhältig er in die Falle gelockt und dann ermordet wurde. Warum sie verhaftet und gegen Ende des “glorreichen” Polenfeldzuges von der GPU in die Hände der nun für eine Weile gemeinsam handelnden deutschen Geheimpolizei übergeben wurde...

Auch der Sowjetisch-Finnländische Krieg vom 30. November 1939 bis zum 13. März 1940 ergab sich aus nicht zu rechtfertigenden Gebietsforderungen, diesmal handelte es sich um die Karelische Landenge. Die finnische Regierung musste parieren, weil sie unterlegen war und es angeblich um Sicherheitsinteressen für Leningrad ging. 70 000 finnische Opfer klagen an und nicht nur sie sondern auch die doppelte Anzahl auf sowjetischer Seite.
Am 15. Juni 1940 rückte die Rote Armee in Litauen ein, zwei Tage später erlebten die Bürger Lettlands und Estland dasselbe.
Am 28. Juni 1940 besetzte die sowjetische Armee das Territorium Bessarabiens.
Was das für die einfachen Menschen bedeutete wurde in nicht wenigen Biographien beschrieben. Diese Werke sind ein einziger Schrei nach Gerechtigkeit.

Bedauerlichste Fakten werden mit der These von der größeren Schuld der USA konterkariert.

Die erwähnten immensen militärischen Verbrechen wurden erst möglich nachdem Stalin mit Hitler einen Nichtsangriffspakt geschlossen hatte. Es war ein Vertrag dem die Sowjetführung allerdings unbedingt vertraute, wie die Szenen schildern als Nazideutschland, am 21 Juni 1941 räuberisch und wortbrüchig seinen Ostfeldzug startete.
Stalin war sprechunfähig als das für ihn Unvorstellbare geschah, indem ihm sein Gesinnungsgenosse in den Rücken fiel.


Hier setzt die Moroni-doktrin an, hinter die ich mich seit je gestellt habe. In seinem Brief an Zerahemnach der zuvor ganz so gehandelt hatte wie später viele andere, wie vor allem wie die Faschisten und die Kommunisten, heisst es:

Zerahemnach, wir haben nicht den Wunsch, Männer des Blutvergießens zu sein. Ihr wisst, dass ihr in unserer Hand seid, doch wir haben nicht den Wunsch euch zu töten, Wir sind nicht hergekommen, um gegen euch zu kämpfen, dass wir um der Macht willen euer Blut vergießen, wir haben nicht den Wunsch, irgend jemand unter das Joch der Herrschaft zu bringen. Aber eben das ist der Grund, warum ihr gegen uns gezogen seid. Ja ihr seid zornig auf uns wegen unserer Religion...” (1)
Wenig später beschwor derselbe Mormoni gegenüber einem neuen Machtidioten namens Amalikkjah sein

Recht auf Freiheit”

Michail Gorbatschow legte im Juni 1988 als Generalsekretär der KPdSU den Finger exakt auf diesen wunden Punkt der gesamten Geschichte seiner Partei, indem erklärte:

Eine Schlüsselposition innerhalb des neuen Denkens nimmt die Konzeption der Entscheidungsfreiheit ein. Wir sind überzeugt von der Universalität dieses Prinzips (auch) für die internationalen Beziehungen, wo das Überleben der Zivilisation selbst zum hauptsächlichen, weltumspannenden Problem geworden ist!” (2)

Das hätte er niemals sagen dürfen, wenn er nicht seine eigene Position in Gefahr bringen wollte. Diese beiden Sätze ließen das Riesenreich erbeben. Es brach sofort in sich zusammen.
Die Nichtgewähr des Individualrechtes war der Herzblattbolzen der die Federn des Systems zusammengehalten hatte.
Sofort, als das Zwangskorsett abgelegt wurde, platzte das Ungeheuer.

Es geschah weil Gorbatschow wie das berühmte Kind, im “Märchen vom Kaiser und seine Kleider” laut gesagt hatte: “Aber der Kaiser ist ja nackt!”

Lieber Axel, es reicht nicht aus, nur zu bekennen, der Sowjetstaat sei eine unliebenswürdige Diktatur gewesen, solange nicht bekennend hinzugefügt wird: die SU hatte danach getrachtet das Individualrecht vom Erdball zu verdrängen und eben dagegen richtete sich federführend die leider oft genug nicht perfekt handelnden USA, deshalb wurde der kalte Krieg geführt.

Hand in Hand gingen sie beide, die schäbige Hasserin des Individualrechtes und ihre Vollstreckerin der Ungerechtigkeit, die gemeine Verleumderin des Grundsatzes von der Unschuldsvermutung der mehr als eine Milliarde Menschen zum Opfer fallen sollten (China, Kambodscha u.a. einbezogen), bis der etwas älteren Dame die Puste ausging.

Das kremlorientierte System krankte seit je, seit der Machtergreifung durch die Bolschewiki, am Mangel an wirklichem Staatsbewusstsein seiner Bürger, also musste da nachgeholfen werden. Das wurde insbesondere nach Stalins Ableben deutlich, als Chrustschow für eine Weile zuließ, dass die Menschen seines Imperiums sich gegen Stalins Repressalien ausprechen durften. (Anti-Gulak-Literartur)

Jeder Bürger des Landes fürchtete sich herzbebend, lange achtzig Jahre, vor der Willkür der sogenannten Rechtsprechung.
Michael Gorbatschow durfte es wagen, auch das laut zu sagen:

Große Bedeutung hat die Tätigkeit der Gerichtsorgane. Davon wie genau die Waage der Rechtsprechung ist, hängen die Schicksale vieler Menschen ab... Die Öffentlichkeit fordert, dass stärker zur Verantwortung gezogen wird, wer das Gericht missachtet... sie fordert, die Gleichheit der Seiten... sowie die strikte Durchsetzung des Prinzips der Unschuldsvermutung”
(3)

Hier könnte ich eine Liste der Autoren aufmachen die mehrere tausend Namen umfasst, die nicht theoretisierend schreiben, sondern sagen wie es wirklich war:
obenan

- Michail Gorbatschow : Ausgewählte Reden und Schriften. Dietz-Verlag, Berlin 1986, “Alles zu seiner Zeit: Mein Leben”
- Aleksandr Isayevich Solzhenitsyn … u.a. “Krebsstation”, “Archipel Gulak”
- Margarete Buber-Neumann “Als Gefangene bei Stalin und Hitler”
  • Georg Hildebrandt “Warum lebst du noch?” siehe auch meinen blogspot - “Der Traum eines Mennoniten”
  • Wolfgang LeonhardDie Revolution entläßt ihre Kinder, Köln/Berlin 1955

Ihre Berichte belegen, dass der nach dem Maoreich zweitgrößte aller jemals existierenden Sklavenhalterstaaten die ganze Menschheit in seinen Bann schlagen wollte. Diesem Treiben musste glaubwürdiger, wirkungsvoller Widerstand entgegen gesetzt werden.


Quellen:

  1. Buch Mormon Alma 44: 1-2
  2. Neues Deutschland” 29. Juni 1988 S.5
  3. ebenda S.7

Dienstag, 5. März 2013

(1) Free agency or nothing

Anonymus Prof. Dr. Axel schickte mir über Facebook dieses Bild:



Seine Bemerkung lautete:
This is sinful.” Thanks to Being Liberal.

Da ich sowohl von Axels Aufrichtigkeit und seiner guten Absicht überzeugt bin, aber andererseits weiß worauf es hinausläuft sah mich genötigt zu antworten.

Bedenke, ich wurde 1930 geboren und hatte in voller Länge durch zwei Diktaturen zu gehen. (siehe meinen blog http://gerd-skibbe.blogspot.com
http://gerd-skibbe.blogspot.de
Schritte durch zwei Diktaturen” (1) bis (4) in deutsch 200 S.
or english “Steps Through Two Dictatorsships!” 180 p)

Natürlich ist es sündhaft immer mehr Waffen zu produzieren, andererseits ist es ein Teufelskreis, dem niemand entkommt der politisch denkt.

So erwiderte ich meinem Kontrahenten:

Lieber Axel, diese Berechnungen kenne ich seit Mai 1949. Die damalige SU machte sie in eben der Zeit auf, als sie ihr Rüstungspotential vermehrfachte, obwohl ihr Hauptwidersacher USA (damals) nachweislich die Rüstungsschraube zurückdrehte. Ich erlebte damals die Zeitgeschichte hautnah, (ich) war damals noch kein Feind der Sowjetpropaganda obwohl ich durchaus durchschaute, dass sie log... Im Sommer 1950 habe ich die gesamte Gärtnerklasse der ich zugehörte, in die FDJ hineingetrieben, wurde FDJ-Sekretär, wurde (bald darauf) in dieser Eigenschaft eingeladen angebliche Beutefilme, den Koreakrieg betreffend, anzuschauen.
Augenblicklich war wenigstens mir klar, dass es sich nicht um Beutefilme handeln konnte und folglich die Aggression vom kommunistischen Norden ausging...
Wenn ein Land überfallen wird, kann es nicht in der Weise zurückschlagen, dass seine Truppen am 1. Tag 60 km Landgewinn verbuchen dürfen.
Das ging so weiter.
Meine Begeisterung für den Friedenskampf der SU erhielt einen starken Dämpfer.
1951, als dieser Krieg durch die Rotchinesen unterstützt wurde, blieben der Gegenseite kaum andere Optionen als ins Wettrüsten einzutreten. Ich hasse diese Teufelsspiele.
Zweifellos gab es Kriegsverbrechen auf beiden Seiten.
Die eigentliche Frage lautet: Wie können wir Misstrauen und Hass verringern? Wir bedürfen einer für alle Seiten akzeptablen Lösung. Mir scheint ich hätte eine anzubieten, aber dieses Angebot obwohl offenbar vernünftig, indem es erklärt wir seien nicht nur Bluts- sondern echte Geistbrüder, Brüder eines Vaters im Himmel, der jeden Menschen einlädt, aber niemals zwingen wird, gefällt zu wenigen, weil es die Verpflichtung mit sich bringt, auf nichts mehr zu hören als auf die Stimme des eigenen Gewissens.”


Axel, obwohl sehr beschäftigt erwiderte umgehend: „hier kurz zwei Gedanken zu Deinen Kommentaren:
Der sowjetische sowie der amerikanische Imperialismus sind zu verurteilen. Allerdings war der sowjetische Imperialismus von Anbeginn wesentlich schwaecher (wirtschaftlich und militaerisch) als der amerikanische Imperialismus. Zumal der US-Imperialismus bereits Nuklearwaffen gegen die japanische Zivilbevoelkerung eingesetzt hat und damit die UdSSR massiv bedrohte. Auch darfst Du nicht die unselige Truman-Doctrine vergessen.
Zwar haben beide Seiten riesige Mitschuld am kalten Krieg, doch die Hauptschuld liegt bei den USA. Dies ist nicht nur meine Wertung (vergesse bitte nicht, d. der Cold War zu meinem Lehr-und Forschungsprofil gehoert), sondern auch die Position vieler anderer amerikanischer Wissenschaftler (Peter Kuznick, Howard Zinn, Noam Chomsky, Sidney Lens, etc. etc.). 2) Heute ist die Situation so, d. der amerikanische Imperialismus mehr Geld fuer die Hochruestung ausgibt als die naechstwichtigsten 10 Staaten GEMEINSAM (einschliesslich China, Russland etc.). Dieses Geld hat der US-Imperialismus von uns, den amerikanischen Staatsbuergern, via Steuereintreibungen -- und es steht dann nicht mehr fuer Krankenhaeuser, Bildungseinrichtungen, Kultur- und Sozialprogramme zur Verfuegung. Kapitalismus benoetigt Hochruestung und Krieg wie die Luft zum atmen. Die SU ist daran zugrunde gegangen und der US-Imperialismus wird ohne GRUNDSAETZLICHE Kursaenderung ein aehnliches Ende nehmen.“

Das wiederum konnte ich so nicht stehen lassen und erwiderte umgehend:
Dokumente sind das Eine, die gefühlte (und erlebte) Realität kann durchaus eine andere sein. Ich las nicht nur jeden Tag die mir zugängliche Presse... (sondern suchte weitere Informationen)
... Da war ein Mann namens Ernst Kay, ein Altkommunist, - an dem Tag an dem "Neues Deutschland" schrieb:

Chrustschow "Für eine Welte ohne Waffen!"

kommentierte (Kay), der zum Führungskader des Panzerreparaturwerkes Neubrandenburg gehörte: "Hei lücht!"
Er lügt!
Ich bezweifele, dass die USA um 1948 vor der Isolation Westberlins (Luftbrücke) die SU als ihren Todfeind betrachtet hat, obwohl damals zehntausende Dokumente von massiven Menschenrechtsverletzungen in den Straflagern des Archipel Gulak auf den Tisch kamen...

Ich wiederhole was Axel schrieb:

Zwar haben beide Seiten riesige Mitschuld am kalten Krieg, doch die Hauptschuld liegt bei den USA. Dies ist nicht nur meine Wertung (vergesse bitte nicht, dass der “Cold War” zu meinem Lehr-und Forschungsprofil gehoert), sondern auch die Position vieler anderer amerikanischer Wissenschaftler (Peter Kuznick, Howard Zinn, Noam Chomsky, Sidney Lens, etc. etc.).”


An dieser Stelle erhebt sich die Frage: “Wisst Ihr wovon Ihr redet?”
Im nächsten Post werde ich darauf eingehen und Euch zeigen, dass Ihr in bedenklicher Weise an einer Schraube dreht, die sich mit katastrophalen Folgen für alle, lösen könnte.

Sonntag, 3. März 2013

"So jemand will des Willen tun, der wird innewerden, ob diese Lehre von Gott sei, ..." Johannes 7: 17

es schwingt in uns mit, denn unsere Seele ist einem Resonansboden vergleichbar. Wir sträuben uns wenn Musik disharmonisch klingt. Unser Gewissen weiß, wann wir übertraten, in die "falsche" Richtung gingen und wann wir umkehrten.

In einer Herbstnacht, 1964, als sie drinnen, im ehemaligen großherzoglichen Schloss zu Prillwitz, noch tanzten und tranken, ging ich nach draußen, denn Erika meine Frau befand sich zuhause, krank. Ich hatte schon immer die Festzeitung geschrieben und im Kreis meiner Fischerfreunde vorgetragen. Nun suchte ich etwas, stand unten an der Lieps an der Anlegestelle für Fahrgastschiffe und schaute aufs düstere Wasser. Und dann sah ich auf zum Sternenhimmel. Da trat tief durchatmend ein Mann auf mich zu. Es war der Schwiegersohn unseres "Ehrenfischers" Hermann Göck, ein Dr. sowieso, der in Sachen Marxismus promoviert hatte.

Hermanns Schwiegersohn kannte mich eigentlich nicht, aber er wusste, dass ich ein hartnäckiger Mormone war, der sich partout nicht zum allmächtigen Marxismus bekehren lassen wollte.
Hermann Göck, Vorsitzender der Bezirksparteikontrollkommission, hatte mir sogar angeboten Vorsitzender der Genossenschaft zu werden, wenn ich in seine SED eintrete.

"Wie könnte ich?" fragte ich jedesmal zurück.
"Du bist doch klug genug, Gerd. Der Marxismus ist allmächtig, weil er wahr ist."
"Ist er wahr? Mein Herz sträubt sich."

Der Promovierte gab sich ebenfalls so herzlich, wie sonst sein hoch gewachsener Schwiegervater. Auch er wollte mich überzeugen, dass jeder Aspekt der Logik danach verlangte in dieser großen, von der Sowjetunion getragenen Sache der Befreiung der Menschheit von Ausbeutung mitzumachen.

Der freundliche dreißigjährige musste nicht die Vorteile aufzählen, die mir ein Parteibeitritt brächte. Er musste mir nicht sagen, dass die Welt im Kleinen wie im Großen nach einer höheren Gesellschaftsordnung verlangte.
Deshalb sei ich ja Mormone, erwiderte ich.
Er schüttelte den Kopf.
"Religionen, insbesondere die christlichen haben abgewirtschaftet!"
Wie sollte ich mit wenigen Worten ausdrücken was ich fühlte, ahnte und wusste? Sollte ich ihm lang und breit erklären, dass die christlichen Kirchen sich allesamt auf dem Holzweg befanden, weil sie nicht mehr dem Licht und Geist Christi folgten, sondern ihrer eigenen Weisheit, dass eben dieser Abfall von der ursprünglichen Wahrheit der Grund für das Hervorkommen des sogenannten "Mormonismus" war?

Der Kern aller Religion ist die Suche nach einem Gott der wirklich existiert, dem ich mich nähern oder von dem ich mich entfernen kann. Hatte ich doch in den 20 Jahren meiner bewussten Mitgliedschaft in der Kirche  immer wieder erfahren, dass es zutrifft: wir sind Wankende und gehen ob wir wollen oder nicht, immer weiter in die Zeit und in nie zuvor erlebte Umstände hinein. Wir können nicht stehen bleiben.
"Manchmal scheint mir, ich bewege mich auf rollendem Untergrund. Meine Religion bietet mir jedoch eine eiserne Stange, an ihr taste ich mich durch den Nebel, ich lasse sie nicht los. Immer wieder komme ich zu einem Baum mit unglaublich angenehm schmeckenden Früchten. Wenn ich mehr davon haben will muss ich weiter gehen. Ich erfuhr auf diese Weise, dass der Weg mit der eisernen Stange der richtige ist. Ich wurde es inne, dass die Lehre meiner Kirche Menschen unterschiedlichster Kulturen und Absichten zusammenbringen kann.
Da ist ein Gott, von dem Schiller sagt: "Brüder! Überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen".

Mein Gesprächspartner ließ sich einen Augenblick lang mitreissen, war tief beeindruckt, nicht wegen der Worte, sondern weil er für wenige, flüchtige Sekunden ahnte, wie groß  und gut und richtungweisend meine Religion war.

"Wir können allesamt innewerden, ob die Lehre von diesem Gott nur Menschenworte sind!"



Samstag, 2. März 2013

Lieber anonym Axel - mein Kritiker, Du hast recht!

schon unserer Kinder wegen, stehen wir in der Pflicht uns nicht täuschen zu lassen. Niemand darf erwarten, dass wir ihm glauben. Andererseits hat jeder Mensch das Recht solange ernst genommen zu werden, bis er uns enttäuschte.

Ich kann bis heute nicht verstehen, dass jene fast Zweidrittel-Mehrheit Deutsche, die sich in den Wahlen des Jahres 1932 noch gegen Hitler stemmten, 1940, nach dem "gewonnenen" Frankreichfeldzug, der auf jeden Fall ein verbrecherischer war, nahezu ausnahmslos auf seinen Kurs einschwenkten.
Warum durchschauten sie ihn nicht?

Du hast auch insofern recht, dass es keineswegs nur zu positiven Reaktionen seitens der Mehrheit der Menschen weltweit käme, wenn die dreißig, vierzig Topuniversitäten übereinstimmend bestätigen würden, dass unser Bewusstsein den biologischen Tod überdauert.

Der Mensch ist so: wenn er weiß oder mit höchster Intensität glaubt, dass ihn ein Paradies erwartet, dann ist er ziemlich geneigt andern das Leben zur Hölle zu machen, soviel mehr wenn das Paradies ein ewiges wäre:
Augenblicklich kehrte die Inquisition zurück: "Ketzer du musst hier brennen, um dort erlöst zu sein."
Wäre es Gewissheit, würde dieser Umstand niemanden bessern oder klüger machen. Der Höllenhund käme zum Vorschein: "Du weißt doch, der liebe Gott sieht alles!"
Oder: "Warum warst du heute nicht in der Kirche?" Diese harmlose Frage wäre sofort mit Drohungen gespickt.

Wenig Dinge wären schrecklicher als die Öffnung meiner Haustür für jeden Dummkopf, denn frei nach W. Busch heißt es:
"ein guter Mensch gibt gerne acht, ob ein anderer auch was Böses macht."

Auf jeden Fall macht das Sammeln (Bündeln) von Licht und Erkenntnis Spaß.
Käme dieses Licht jedoch über uns, wie grelles Blitzen und Leuchten, hätte wir weniger Freude.

 Alle Grade der  Intoleranz  würden sich in mein Leben drängen, wenn die geborenen Fanatiker gute Ursache sehen würden aufzutrumpfen: 
"Habe ich euch das nicht gleich gesagt? Hier wird pariert, verstanden?"
"Widersprich mir nicht, du hast der Lady nachgestarrt!"

Du hast Recht Axel, der gängige Atheismus ist toleranter und wünschenswerter als der Glaube jedes Glaubensfanatikers.

In  Calvins Gottesstaat (Genf) hatten die Menschen  ihre Haustüren Tag und Nacht offen zu halten, Fenster durften nicht durch Gardinen verhängt werden: schließlich musste den Ältesten jederzeit freier Zugang möglich sein.
Die Frage lautete:
"Oder hast du etwas zu verbergen?"

Zum Verachtenswertesten gehört die Fatwa der Kairoer Azhar- Universität vom 23. September 1978:

„Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn der Welten. Segen und Friede sei mit dem Siegel der Propheten, unserem Herrn Muhammad, seiner Familie und allen seinen Gefährten.
Wer  vom Islam abgefallen ist, wird zur Reue aufgefordert. Zeigt er keine Reue, wird er islamrechtlich getötet.
Was seine Kinder betrifft, so sind sie minderjährige Muslime. Nach ihrer Volljährigkeit, wenn sie im Islam verbleiben, sind sie Muslime. Verlassen sie den Islam, werden sie zur Reue aufgefordert. Zeigen sie keine Reue, werden sie getötet.
Und Gott der Allerhöchste weiß es am besten.

Der Vorsitzende des Fatwa-Ausschusses in der Azhar.


Wo bleibt dert Aufschrei der Demokraten?
NEIN!
Diese Fatwa ist ein Kriegserklärung wider das Gewissen und die Vernunft aller.

Ohne Gewissenfreiheit gibt es keinen Läuterungsprozess. Als Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage waren mir lebenslänglich drei Dinge wichtiger als irgendwelche Bekenntnisse:
1.) Ich bin frei und gestehe allen Menschen dasselbe Recht zu. (11. Glaubensartikel meiner Kirche), diese Freiheit kann mir keiner auf die Dauer rauben. Auf das Trachten nach der Zerstörung der Freiheit des Anderen, kann unter Umständen die Todesstrafe stehen. Davon spricht das Buch Mormon in den Almakapiteln 43-60 wohl begründet.
2.) Ich lebe um zu lernen. Was immer ich gelernt habe, darf andern nicht schaden. Es sei denn ihre Gewalttaten und verbrecherischen Bosheiten verlangen nach scharfer Erwiderung.
3.) Ohne Liebe bin ich nichts - wer nicht lieben kann ist schon tot. Mein Trachten nach mehr Liebe bedeutet meinen Feind gewinnen zu wollen.


Nun lieber Axel, komme ich zu den Fragen die in Deinem Kommentar geschrieben stehen:

Lieber Gerd

Ich wuerde mich sehr freuen, wenn diese Eindruecke ueber das Subjektive hinaus eine objektive Realitaet haben. Allerdings bleibe ich skeptisch.

ich habe folgende Fragen:

1) Kann man NAHtoderfahrungen wirklich mit einer RUECKKEHR vom Tod gleichsetzen? Hans Kueng in seinem exzellenten Buch "Ewiges Leben" beispielsweise argumentiert, d. diese Eindruecke in erster Linie nicht Eindruecke vom Tod selbst, sondern von Stationen im Sterbeprozess sind.

2) Werden nicht alle unsere Erlebnisse -- was auch immer ihre objektive Basis ist -- von unserem Bewusstsein gefiltert und INTERPRETIERT? Ist diese subjektive Interpretation automatisch mit dem objektiven Geschehen identisch?

3) Wieso sahen einige in der "Geisterwelt" nicht nur Verstorbene und Unbekannte, sondern auch noch LEBENDE Menschen -- wohlgemerkt in der Geisterwelt?

 Sprechen wir kurz über 3.

LEBENDE Menschen in der Geisterwelt:

a) ich setze voraus, dass der Mensch eine lebende Seele ist,  die aus den beiden Komponenten Geist (unsterblich) und Körper (sterblich) besteht.
Wann und wieoft unser Geist während des Erdenlebens den Körper verlässt kann keiner sagen. Aber ich weiß, dass Schamanen diesen Zustand herbeiführen können, dass bei Ohnmachten o.ä. Situationen, "Geistaustritte"erfolgten.
Ich erinnere mich an das Buch von Prof. Dr. Julius Lieps "Zelte in der Wildnis"  ("Tents in the Wilderness") Er lebte unter Labradorindianern, später auch mit seiner Ehefrau Eva Lieps, die dann das berühmte Institut für Ethnolohie in Leipzig leitete.
Da beschreibt Lieps eine Situation wo ein betrogener Indianer sich zum Schamanen begibt, wie dieser schließlich eine Art Tempel errichtet und sich dort meditierend vertieft.
Anschließend nennt der Schamane (Medizinmann) den Namen des Fallendiebes, sagt voraus, dass der Dieb kommen und die Fallen zurückbringen würde um bald darauf zu sterben...

Dort wird geschildert oder zumindest angedeutet, dass der Schamane mit dem Geist des Übertreters (in der Geisterwelt) rechtete... alle Aussagen trafen zu...

Nun zu 1) Kann man NAHtoderfahrungen wirklich mit einer RUECKKEHR vom Tod gleichsetzen? Hans Kueng in seinem exzellenten Buch "Ewiges Leben" beispielsweise argumentiert, d. diese Eindruecke in erster Linie nicht Eindruecke vom Tod selbst, sondern von Stationen im Sterbeprozess sind.

Natürlich, eine Rückkehr in einen toten Körper ist unmöglich. Aber warum soll ein zeitweiliger Austritt aus einem Körper irgendeinem Naturgesetz widersprechen?
Erstaunlich für mich sind die Buch Mormon Berichte im Fall Lamoni und bei Alma d. J.
Sie stehen exakt in Übereinstimmung mit den meisten Fallbeispielen von denen immer mehr die Rede ist.
Geradeuzu verblüffend ist die Almaaussage, dass nicht nach Religionszugehörigkeit gefragt wird, sondern nach den Motiven des Tuns dessen der 

"zu dem Gott heimgeführt wird, der ihm das Leben gegeben hat. Ja, der Geist jedes Menschen sei er gut oder böse."

Alma d.J. kam zurück, bereichert um den vorher nicht vorhandenen Geist der Toleranz.

Prof. Hans Küng hat doch nicht Unrecht, wenn er von Stationen im Sterbeprozess spricht. Was sonst? Was weiter "hinten" ist oder nicht ist, bleibt noch Geheimnis.

Mir scheint die 2. Frage ist die wichtigste:
2) Werden nicht alle unsere Erlebnisse -- was auch immer ihre objektive Basis ist -- von unserem Bewusstsein gefiltert und INTERPRETIERT? Ist diese subjektive Interpretation automatisch mit dem objektiven Geschehen identisch?


Soviel steht fest, Leute die auf einem LSD-Trip waren berichten ebenfalls Unglaubliches, aber eins unterscheidet sie.
"Jeder hatte einen anderen Traum!"

Nachdem mein Vater Wilhelm Skibbe im Oktober 1965 seinem Leben durch Erhängen ein Ende bereitete (er Gemeindepräsident in Wolgast, ich Distriktpräsident) sah ich ein, dass ich der einzige Mensch war, der sein Problem (das theologischer Art war) erkannt hatte.
Er meinte, er beleidige Gott unentwegt, darin, dass er ihm Vorwürfe mache.. (Zwangsdenken) kombiniert mit heftigen Depressionen denen er infolge Trennung von seiner Familie und harter Kriegsgefangenschaft sich ausgesetzt sah, kam es zum Suezid.

Ich hätte mehr Zeit mit ihm verbringen müssen, statt nur auf meine Arbeitspflicht zu schauen.
Nie hat mein Vater das Grundproblem, sein Problem, mit irgendeiner anderen Person besprochen. Seine fixe Idee war; er würde dem der davon erfährt Schaden zufügen.
Dieser warmherzige, grundehrliche Mann hätte es nicht ertragen jemanden zu schaden.

In meinem Fall war es anders, er schätzte, mir würde es von Nutzen sein, zu wissen um was es geht.

Aber dann kam Jahre später unser Patriarch Walter Krause, der meines Vaters Wesen durchaus nicht begreifen konnte, dem schon deshalb mein Vater nicht das sagen konnte, was ihn quälte. Walter berichtete mir dann, ein Jahrzehnt danach, und nachdem es ihn immer noch beunruhigte eventuell mitschuldig an Vaters Tod zu sein, von einer Begegnung mit ihm, die ihm die Augen öffnete und dann, nannte er ungewollt das Schlüsselwort.

"Gerechtigkeit"

Da sind viel mehr Dinge im Fast-Verborgenen, die objektive Realität sind, aber die unter gegebenen Umständen nur subjektiv wahrgenommen werden können.
Weder Logik noch beste Labortechniken nutzen nichts, um durch die verschlossene Tür in gewohnter Weise zu sehen.

Ich sah nie etwas von der erwähnten Art.

Aber, abschließend will ich eine von vielen Lebenserfahrungen reden, die mir viel bedeuten.
1948 im Frühjahr hielten wir eine Versammlung in einer Prenzlauer Gaststätte, die direkt am Uckersee liegt. Wir waren sieben Anwesende. Es war ein Sonntagnachmittag, unten tanzten und stampften die Tanzpaare zum Klang einer Blaskapelle. Völlig erschöpft nach den jeweils dreißig bzw. 40 Kilometermärschen die ich zuvor zurücklegen musste, um in den Besitz der beiden Türschlüssel zu kommen, (der Mann Popanz hatte sie an sich genommen und war krankheitshalber verhindert anwesend zu sein), schlief ich nach den ersten Worten der Ansprache von Walter Krause ein. Er war der einzige Sprecher. Seine beruhigende Stimme, die angenehme Wärme die durch die geöffneten Fenster kam, das rhythmische Brausen von unten, all das trug dazu bei mich einzuwiegen.
Meine beste Versammlung die ich jemals besuchte, erlebte ich schlafend.
Ich fühlte, was ich sonst nur in sekundenlangen Eindrücken schon erlebt hatte. Nur, das es diemal über die ganze Distanz so ging.
Da war ein Geist wunderbarer Liebe und Stärkung meiner 18jährigen Seele, die sich manchmal nach einer ganz anderen Art der Liebe sehnte.
Es war als schwebte und schwelgte ich im Glück.
50 Jahre später war ich in Prenzlau an der Reihe eine Ansprache zu geben, diesmal zählte ich 40 Anwesende. Kaum zuende geredet kamen zwei ältere Damen auf mich zu, jede aus einer anderen Ecke des Raumes. Luise Eckert und Edith Krause: "Ja, Gerd, es ist zwar ein halbes Jahrhundert her, aber ich erinnere mich wie Du daran. Dieser Geist der uns beglückte." Fast dieselben Worte kamen von Edith.

Es ist das Atmosphärische um das es geht. Man kann es erfassen, wenn auch nicht mit groben Händen.

herzliche Grüße Gerd

Freitag, 1. März 2013

Eine unverdächtige Quelle

Nahtoderfahrungen in China – Eine Studie an Überlebenden des Erdbebens in Tangshan
Quelle: Popular Medicine, Ausgabe 5 (1993), Seite 34-35, Shanghai Science and Technology Publishing House.
Li Ying
(Clearwisdom.net) - Am 28. Juli 1976 verursachte das ungeheure Erdbeben in Tangshan mehr als 240.000 Todesopfer und mehr als 160.000 Schwerverletzte. Mediziner in China machten Fallstudien an den Überlebenden, die größtenteils unter den Schuttmassen der zusammengestürzten Häuser begraben worden waren.
Nach ihren Erinnerungen hatten mehr als die Hälfte der Überlebenden berichtet, dass sie während der Zeit, wo sie in Gefahr waren, nicht nur keine Angst gehabt hätten, sondern im Gegenteil klar und ruhig gewesen waren und sich wohl gefühlt hätten. In solch einer gefährlichen Situation gab es keine Panik; einige hatten sogar ein Glücksgefühl?  
In diesem Moment kamen Sachen, die in ihrem frühen Leben passiert waren, zurück wie eine Rückblende in einem Film und es waren meistens glückliche Szenen. Die Erinnerungen waren z.B. lustige Momente aus der Kindheit, Hochzeitszeremonien oder Leistungen und Auszeichnungen von der Arbeit. Dieses Phänomen wird Lebensrückblick oder „Voll-Skala-Erinnerung“ genannt.
Noch merkwürdiger war, dass fast die Hälfte das Gefühl oder die Wahrnehmung hatten, dass das Bewusstsein oder die Seele ihren Körper verlassen hatte. Einige verglichen das mit „wie die Seele aus einer Schale herauskommt“. Sie betonten, dass sie gefühlt hatten, daß ihre übernormalen Fähigkeiten in einer anderen Dimension außerhalb ihres Körpers waren und nicht innerhalb ihres Gehirns. Sie dachten, dass ihre physischen Körper weder diese Fähigkeiten hätten noch die Fähigkeit, zu denken.
Ein Drittel hatte das merkwürdige Gefühl, in einer Röhre zu sein oder einen Tunnel zu passieren. Manchmal war es von lauten Geräuschen und dem Gefühl begleitet, gezogen und zusammengepresst zu werden. Sie nannten es „die Tunnelerfahrung“. Einige hatten das Gefühl, das Ende des Tunnels zu erreichen; sie sahen Licht oder fühlten, dass „das Licht bald kommen würde“.
Ein Viertel der Überlebenden erfuhr ein Zusammentreffen mit körperlosen Wesen oder Geistern. Die meisten dieser nicht-stofflichen Wesen waren ihre Verwandten, die schon gestorben waren. Es war, als ob sie zusammen in eine andere Welt gegangen seien, um dort zu leben. Oder sie sahen noch lebende Freunde oder sogar Fremde. Es schien eine Wiedervereinigung zu sein. Diese „geistartigen“ Gestalten wurden manchmal wie Wesen in einer Art „Lichtform“ beschrieben. Einige schauten sie an, als seien sie „verwandelt“, entsprechend den Vorstellungen in der Religion.
Von den Überlebenden des Erdbebens von Tangshan machten wissbegierige Forscher 81 brauchbare Überlebens-Interviews. Sie teilten die Erfahrungen in 40 Kategorien ein: Rückschau auf das eigene Leben, Trennung vom Bewusstsein und Körper, Gefühl der Schwerelosigkeit, Gefühl von Fremdsein im eigenen Körper, sich nicht normal fühlen, Gefühl des Getrenntseins von der Welt, Gefühl der eigenen körperlichen Verbundenheit mit dem Universum, Gefühl der Zeitlosigkeit und viele mehr. Die Mehrzahl machte die Erfahrung von zwei oder mehr Gefühlen gleichzeitig.
Obwohl die Überprüfung der Überlebenden des schrecklichen Erdbebens in Tangshan nur 81 verwendbare Überlebensinterviews von den Nahtoderfahrungen hervorgebracht hat, ist dies doch eine der größten Datensammlungen in der Forschung der Nahtoderfahrungen weltweit. Nach ihrer „Rückkehr vom Tod“ erinnerten sich die meisten sogar noch zehn oder zwanzig Jahre später klar an ihre Nahtoderfahrungen. Diese Untersuchungsergebnisse aus China sind erstaunlich ähnlich zu den Gutachten, die von Wissenschaftlern in anderen Ländern überall auf der Welt gemacht wurden.


Mittwoch, 27. Februar 2013

Lebenslänglich

Seit meinem 16. Lebensjahr stand ich in der Schusslinie - allerdings nicht nur ich. Atheisten aller Kategorien aber auch spezielle Mormonenfeinde attackierten meine Religion, als hätte die nichts anderes verdient, als wäre sie Schund und deshalb lebensunwert. Obwohl sie letzten Endes nichts weiter ist, als vernünftig, eine Philosophie des sinnvollen Verzichtes, die obenan Ehrlichkeit und Toleranz lehrt.
Irgendwann beschloss ich zurückzuschießen.

Aber, ich tue es nach dem Vorbild meines Vaters, der Soldat wider Willen wurde, er schoss, und zwar wie er mir wiederholt versicherte, in die Luft.
So ziele ich nie auf Menschen, sondern auf die Argumente,

Den meisten Atheisten ist gar nicht bewusst was sie tun. Sie halten sich für Aufklärer und für Fortschrittliche, sie klopfen einander auf die Schultern.

Das ist erlaubt. - Aber zu prahlen, sie wüssten, dass die Welt (ungewollt, ungeplant) entstand, so ähnlich wie Kinder aus flüchtigen (zufälligen) Beziehungen, ist abenteuerlich.

Dienstag, 26. Februar 2013

Anonymus Reaktion auf meine Kritik

Lieber Axel,

 was ich im Verlaufe meines nicht gerade kurzen Lebens an Argumenten zugunsten des Atheismus mit eigen Ohren vernahm spottet jeder Beschreibung...

Ich weiß und respektiere, dass Atheisten wurden, weil den Wahnsinnsideen "der Kirche" etwas Positives entgegen gesetzt werden musste. Aber auch das ist nur die halbe Wahrheit.
Der Mensch will frei sein...
doch auch das ist klar, die von allen ersehnte Freiheit, ließe sie sich erkämpfen, wäre Chaos.

Als mich, damals 14-jährig, ein SA-Mann ohrfeigte, in einer Nazi-Schulungsrunde, weil ich seinen Argumenten contra Bibel widersprach, sammelte ich meine bis dahin  beeindruckendste Erfahrung, wie Atheisten mit Andersdenkenen umgehen können, wenn sie dürfen.
Zwischen 1946 bis 1970 kostete ich die Resultate eines rigoros praktizierten Atheismus.
Zu Honneckers Ehre muss gesagt werden, dass er das bis dahin häßliche Angesicht des atheistischen Kommunismus  aufwertete.

... Spinozas Gott mischt sich nicht ein in unsere Entscheidungen, meiner tut es auch nicht, es sei denn er wird darum dringend gebeten, - davon ist die Geschichte voll.
Mich stört einfach die vorgefasste Absicht fast aller Atheisten Geisterlebnisse beiseite zu schieben, sie "natürlich" zu erklären, womit die andere Hälfte des Lebens ernsthaft und ungerechtfertigt zum Schrumpfen gebracht werden soll.

Das halte ich persönlich für eine böses Absicht. Ich halte ihn für ein Spielart allgegenwärtigen Nihilismus.
 Krampfhaft wird versucht die Nahtoderfahrungen von mehr als 40 Millionen Menschen auf "materiell" begründete Disfunktionen zu reduzieren.

Der Vorsatz ist inakzeptabel, dieses immer wieder Abstreiten, das "da was Höheres ist!" Dieses Versuchen alles Geistgeschehen auf die Ebene des menschlich-rationalen herunter zu ziehen,ruft Widerstand hervor. Es ist mehr als fragwürdig mit NACHDRUCK zu sagen, dass der "Mensch" nicht da sein kann wo die Elemente des Periodensystems nicht sind, - oder wenn die Nervenfunktionen definitiv eingestellt wurden, bleibe das Bewusstsein keineswegs übrig, obwohl diess Aussage ebensowenig beweisbar ist, wie umgekehrt. Dieser eiserne Vorsatz beim Nein zu bleiben hat mit Wissenschaft nichts zu tun.
Ich habe wiederholt das Pfaubeispiel erwähnt, mit dem Ergebnis aufgeblasener Behauptungen die nicht einmal von den Verursachern solchen Blab-blabs ernst genommen werden können, wie mir scheint. 

Ich kann allemal verstehen und respektieren, dass Menschen Agnostiker sind.

Atheisten dagegen haben feste Position bezogen  und schießen,(Briefe an den Präsidenten der USA z.B.)sie sollten sich nicht wundern, wenn zurückgeschossen wird.

Lieber Axel, Du wiederholst mich fragend: Du (Gerd,) schreibst: "Die Atheisten berufen sich immer auf Ihresgleichen." Ist dies bei Dir nicht der Fall?

Nein! entschieden NEIN, ich habe mich immer nur darauf berufen, was meiner nicht gerade schlappen Selbstkritik standhielt.

Und was Antoine de Saint-Exupéry formuliert stimmt leider, mit einer Einschränkung: "gottlos" ist wer das Licht seiner eigenen Vernunft leugnet.
Ich habe sie zu zehntausenden erlebt die Atheisten zu DDR-Zeiten. Fast immer  suggerierte ihnen ihr erfolgshungriges Hirn etwas. Sie fanden es nicht schamlos Opportunisten zu sein.

“Wenn Menschen gottlos werden, dann sind Regierungen ratlos, Lügen grenzenlos, Schulden zahllos, Besprechungen ergebnislos, dann ist Aufklärung hirnlos, sind Politiker charakterlos, Christen gebetslos, Kirchen kraftlos, Völker friedlos, Sitten zügellos, Mode schamlos, Verbrechen maßlos, Konferenzen endlos, Aussichten trostlos.-”


Und dann kritisierts Du, Axel, meine Aussage: " Weil folglich selbst die konsequentesten Atheisten allenfalls annehmen, aber keineswegs wissen können ob es nicht doch Gott – eine Schöpferinstanz – gibt, reden nicht wenige so geschwollen, wenn ihnen eine einfache Frage gestellt wird." Gerd, ich bin entsetzt ueber solch infantile Polemik. Du hast doch mehr Niveau!

Ich bitte Dich, Axel, um alles in der Welt, kennst Du nicht die haarsträubenden Behauptungen den Zufall betreffend, diese elenden Beschreibungsversuche - ihm - den Zufall,den Schöpferrang zuzuerkennen?

Natürlich kann man den Pfennig der mitten im Ozean bei Stum über Bord ging irgendwann finden, - die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, aber das Ganze ist noch vorstellbar. Allerdings die Unwahrscheinlichkeit glauben zu sollen, Abermilliarden  Zufälle kombiniert mit einer Anzahl ebenfalls zufällig geschaffener Automechanismen, hätten die harmonisch-bunte Vielfalt geschaffen halte ich für absurd.

Freundlich Gerd