Sonderbar, dass so viele Stimmen immer noch vor dem sogenannten „Mormonismus“ warnen - nach mehr als
180 Jahren der Existenz der wiederhergestellten Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage und nachdem ihre Wohltaten weltbekannt und
unübersehbar wurden – .
1962 oder 63 gab ich im Haus „Gottes Güte“ zu Neubrandenburg, im
evangelischen Altersheim in der Schillerstraße einen Vortrag zum Thema „Tollensesee“. Mit meiner Schmalfilmkamera hatte ich aus der
Sicht eines Binnenfischers Szenen eingefangen, die alle interessierten.
Anschließend kam es zu einem Gespräch. An den Namen der
Leiterin des Heimes kann ich mich nicht mehr erinnern, aber an den von Anne de
Boers, ihrer jüngeren Mitarbeiterin. Nahezu
unvermeidlich wenn ich dabei bin, kamen wir auf meine Kirche zu sprechen. Mir
scheint es wurde ein langer Abend. Anschließend fasste die Ältere der
liebenswürdigen Damen zusammen: Wir haben hier schon viele Vertreter
nichtevangelischer Gemeinschaften gehört und hatten hinterher den dringenden
Wunsch die Hände zu waschen. Bei ihnen ist das nicht der Fall. Das nahm ich
nicht als Kompliment für mich in Anspruch, sondern für meine Religion.
Jede der zahlreichen Fragen beantwortete ich sowohl mit
Zitaten aus der Lutherbibel wie vor allem aus der Fülle der Buch-Mormonlehren.
In der Tat, wenn du dich damit redlich befasst, musst du
zugeben- vorausgesetzt du bist
einigermaßen mit der Geschichte und den Inhalten anderer Glaubenslehren
vertraut -, dass Mormonismus alles überstrahlt. Da gibt es ein Statement einer
mir nicht näher bekannten Kennerin von Weltreligionen: jeder Mensch besitzt
seine Philosophie, viele sind gläubig, doch wenn man es aus meiner Sicht
vergleicht, dann sind zehn Prozent aller Überzeugungen ziemlich
übereinstimmendes Allgemeingut, dreißig, vielleicht vierzig Prozent des Glaubensgutes
kommen bei aktiven Christen hinzu. Aber erst wenn du Mormone wirst verdoppelt sich dein
theologisches Wissen.
Und ich setze hinzu: wenn du deine Zweifel überwindest und tust was Mormonismus dir abverlangt, wirst du ehrlicher und glücklicher sein als zuvor.